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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue L-Glutamin produzierende Mikroorganismen
und Verfahren zur Herstellung von L-Glutamin unter Verwendung derselben.
Im besonderen betrifft die Erfindung Brevibacterium lactofermentum
CJJA21 (KCCM-10222), resistent gegenüber Natriumazid, und Brevibacterium
lactofermentum CJJA22 (KCCM-10223), resistent gegenüber D,L-α-Amino-n-Buttersäure: α-ABA), die
beide fähig
sind, L-Glutamin
mit höherem
Ertrag zu produzieren als die bekannten Stämme, sowie Verfahren zur Herstellung von
L-Glutamin unter Verwendung derselben.
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STAND DER TECHNIK
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L-Glutamin
ist eine Aminosäure,
die weit verbreitet ist als Arzneimittel, wie etwa. therapeutische
Mittel bei gastroenterologischen Erkrankungen, Verstärker von
Leber- und Hirnfunktionen,
immunstärkende
Mittel und therapeutische Mittel bei Magengeschwür und Alkoholismus, usw., Kosmetika,
wie Feuchtigkeitscremes, usw., und Gesundheitskost, wie etwa Sportlernahrung
und Nährstoffe
für Patienten,
usw..
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Gemäß dem Stand
der Technik wurde L-Glutamin aus Sulfaguanidin-resistenten Stämmen, Azaserin-resistenten
Stämmen
(
Japanese Patent Laid-Open
No. Sho55-148094 ),
Penicillin-sensitiven Stämmen
(
Japanese Patent Laid-Open
No. Hei04-088994 ),
Tyrosin-Glutaminsäure
(tyr-glu)-resistenten Stämmen
(
Japanese Patent Laid-Open No. Hei02-186994 )
und ähnlichen
gewonnen.
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JP 56035981 offenbart einen
Brevibacterium lactofermentum CJJA21 Stamm, der resistent gegenüber Natriumazid
ist und der Glutaminsäure
herstellt.
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EP0379903 offenbart verschiedene
Brevibacterium lactofermentum Stämme,
die L-Aminosäuren produzieren
und eine Resistenz gegenüber
Glu oder Asp enthaltenden Peptiden sowie anderen nicht-peptidischen
Inhibitoren besitzen, aber keine Resistenz gegenüber alpha-Aminobuttersäure.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfinder führten
umfangreiche Studien durch, um neue Stämme zu entwickeln, die fähig sind, L-Glutamin
mit hoher Produktivität
zu produzieren. Wir überlegten,
dass gegenüber
Natriumazid, einem Atmungshemmstoff, oder gegenüber α-Aminobuttersäure, einem
Analogon einer Aminosäure,
Isoleucin, resistente Stämme
eine erhöhte
Produktivität
von L-Glutamin haben würden.
Daher überprüften wir
Natriumazid oder α-Aminobuttersäure-resistente
Stämme
eines Ursprungsstammes, Brevibacterium fermentum KFCC-10680 (Korean
Patent Publication No. 91-7818). Als Ergebnis erkannten wir, dass
die Natriumazid- oder α-Aminobuttersäure-resistenten
Stämme
L-Glutamin mit höherem Ertrag
herstellen als die bekannten Stämme und
realisierten somit die vorliegende Erfindung.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Mikroorganismen bereit, die L-Glutamin
herstellen und Verfahren zur Herstellung von L-Glutamin unter Verwendung
derselben. Die erfindungsgemäßen Mikroorganismen
sind Brevibacterium lactofermentum CJJA21 (KCCM-10222) mit einer
Resistenz gegenüber
Natriumazid und Brevibacterium lactofermentum CJJA22 (KCCM-10223)
mit einer Resistenz gegenüber α-Aminobuttersäure, welche beide
L-Glutamin mit hohem Ertrag herstellen. Weiterhin ist das Verfahren
zur Herstellung von L-Glutamin gemäß der vorliegenden Erfindung
gekennzeichnet durch die Aktivierung von Brevibacterium lactofermentum CJJA21
oder Brevibacterium lactofermentum CJJA22 gefolgt von der Kultivierung
der aktivierten Stämme.
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In
der vorliegenden Erfindung wurden Mutanten durch die folgenden Methoden
induziert: Brevibacterium lactofermentum KFCC-10680 wurde mit N-Methyl-N'-Nitro-N-Nitrosoguanidin (NTG),
einem gebräuchlichen
Mutagen, behandelt und danach auf Minimalmedium (Medium 1) mit 500
mg/l Natriumazid ausplattiert, um Stämme zu erhalten, die eine Resistenz
gegenüber
500 mg/l Natriumazid aufweisen.
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Im
besonderen wurde Brevibacterium lactofermentum KFCC-10680, der vorher
durch Kultivierung auf einem Aktivierungsmedium (Medium 2) über 16 Stunden
aktiviert worden war, für
14 Stunden auf einem Keimmedium [seed medium] (Medium 3) kultiviert,
das bei 121°C
für 15
Minuten sterilisiert worden war. Danach wurden 5 ml des Kulturmediums
mit 100 mM Citratpuffer gewaschen und dazu wurde NTG mit einer Endkonzentration
von 200 mg/l gegeben. Nach 20 Minuten wurde das Medium mit 100 mM
Phosphatpuffer gewaschen. Die mit NTG behandelten Stämme wurden
auf einem Minimalmedium (Medium 1) ausplattiert, und die Sterberate
wurde gemessen. Im Ergebnis war die Sterberate 85%.
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Um
Natriumazid-resistente Stämme
zu erhalten, wurden die NTG-behandelten Stämme auf einem Minimalmedium
(Medium 1), welches Natriumazid in einer Endkonzentration von 500
mg/l enthielt, ausplattiert und dann bei 30°C für 6 Tage kultiviert, um Natriumazid-resistente
Stämme
zu erhalten. Die erhaltenen resistenten Mutanten wurden in einem
geschüttelten
Erlenmeyerkolben mit einem Glutamin-Produktionsmedium (Medium 4)
für 72
Stunden kultiviert, um dadurch einen Natriumazid-resistenten Stamm
zu selektieren, der L-Glutamin mit 10% oder mehr höherem Ertrag
als der Originalstamm, Brevibacterium lactofermentum KFCC-10680
herstellte. Der erhaltene Stamm wurde als CJJA21 bezeichnet. Brevibacterium
lactofermentum CJJA21 wurde gemäß dem Budapester
Vertrag am 20. Oktober 2000 beim Korean Culture Center of Microorganisms,
dessen Adresse Hongje-dong, Seodaemun-gu, Seoul lautet, mit der
Eingangsnummer KCCM-10222 hinterlegt.
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Ferner
wurde Brevibacterium lactofermentum KFCC-10680 in der im Wesentlichen
selben Weise wie oben beschrieben aktiviert und kultiviert. Es wurde
anschließend
in der im Wesentlichen selben Weise wie oben beschrieben mit NTG
behandelt. Um α-Aminobuttersäure-resistente
Mutanten zu erhalten, wurden die NTG-behandelten Stämme auf
Minimalmedium (Medium 1) ausplattiert, welches α-Aminobuttersäure in einer Endkonzentration
von 15 g/l enthielt, und danach bei 30°C für 6 Tage kultiviert, um α-Aminobuttersäure-resistente
Stämme
zu erhalten. Die erhaltenen resistenten Mutanten wurden in einem
geschüttelten
Erlmeyerkolben mit einem Glutaminproduktionsmedium (Medium 4) für 72 Stunden
kultiviert, um dadurch einen α-Aminobuttersäure-resistenten
Stamm zu selektieren, der L-Glutamin mit 10% oder mehr höherem Ertrag
als der Ursprungsstamm, Brevibacterium lactofermentum KFCC-10680
herstellte. Der erhaltene Stamm wurde als CJJA22 bezeichnet. Brevibacterium
lactofermentum CJJA22 wurde gemäß dem Budapester
Vertrag am 20. Oktober 2000 beim Korean Culture Center of Micororganisms,
dessen Adresse Hongje-dong, Seodaemun-gu, Seoul lautet, mit der
Eingangsnummer KCCM-10223 hinterlegt.
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Kulturmedien,
welche in der vorliegenden Erfindung verwendet wurden, haben die
folgenden Zusammensetzungen:
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Medium 1: Minimalmedium
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- Glukose 1.0%, Ammoniumsulfat ((NH4)2SO4) 0.4%, Magnesiumsulfat
(MgSO4·7H2O) 0.04%, Kalium-dihydrogenphosphat (KH2PO4) 0.1%, Harnstoff
0.1%, Thiamin-HCl 0.0001%, Biotin 200 μg/l, Agar, pH 7.0
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Medium 2: Aktivierungsmedium
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- Fleischextrakt 1%, Polypepton 1%, Natriumchlorid (NaCl)
0.5%, Hefeextrakt 0.5%, Agar 2%, pH 7.2
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Medium 3: Keimmedium [Seed medium]
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- Glukose 5%, Bactopepton 1%, Natriumchlorid (NaCl) 0.25%,
Hefeextrakt 1%, Biotin 3 μg/l,
Harnstoff 0.4%, pH 7.0
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Medium 4: Glutaminproduktionsmedium
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- Glukose 4.0%, Ammoniumchlorid (NH4Cl)
3.0%, Sojaprotein Säurehydrolysat
0.3%, Kalziumkarbonat (CaCO3) 5%, Kalziumchlorid
(CaCl2) 0.1%, Magnesiumsulfat (MgSO4·7H2O) 0.05%, Kalium-dihydrogenphosphat (KH2PO4) 0.15%, Kalium-monohydrogenphosphat
(K2HPO4) 0.15%,
Harnstoff 0.3%, Thiamin-HCl 2 mg/l, Biotin 5 μg/l, Eisensulfat (FeSO4·7H2O) 20 mg/l, Mangansulfat (MnSO4·H2O) 20 mg/l, Zinksulfat (ZnSO4·7H2O) 12 mg/l, pH 6.8
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Natriumazid-Resistenz
von Brevibacterium lactofermentum CJJA21 ist in der folgenden Tabelle
1-1 gezeigt. Tabelle 1-1
Stamm | Natriumazid-Konzentration
(mg/l) |
0 | 100 | 200 | 300 | 500 | 800 |
KFCC-10680 | +++ | + | + | - | - | - |
CJJA21 | +++ | +++ | +++ | +++ | ++ | - |
- +: Wachstum, -: kein Wachstum, Kultivierung
bei 30°C
für 6 Tage
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α-Aminobuttersäure-Resistenz
von Brevibakterium lactofermentum CJJA22 ist in der folgenden Tabelle
1-2 gezeigt. Tabelle 1-2
Stamm | α-Aminobuttersäure-Konzentration
(g/l) |
0 | 1 | 5 | 10 | 15 | 20 |
KFCC-10680 | +++ | ++ | + | - | - | - |
CJJA22 | +++ | +++ | +++ | +++ | ++ | - |
- +: Wachstum, -: kein Wachstum, Kultivierung
bei 30°C
für 6 Tage
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BESTE ART UND WEISE ZUR AUSFÜHRUNG DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung wird besser durch die folgenden Beispiele verstanden werden.
Der Fachmann wird jedoch bereitwillig anerkennen, dass die beschriebenen
spezifischen Materialien und Ergebnisse nur veranschaulichend sind
und nicht dazu gedacht sind oder so interpretiert werden sollten,
die Erfindung, wie vollständiger
in den später
folgenden Ansprüchen
beschrieben, zu beschränken.
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Beispiel 1:
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- Stamm: Brevibacterium lactofermentum CJJA21
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Fermentationsmedium:
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- Glukose 4.0%, Ammoniumchlorid (NH4Cl)
3.0%, Sojaprotein Säurehydrolysat
0.3%, Kalziumkarbonat (CaCO3) 5%, Kalziumchlorid
(CaCl2) 0.1%, Magnesiumsulfat (MgSO4·7H2O) 0.05%, Kalium-dihydrogenphosphat (KH2PO4) 0.15%, Kalium-monohydrogenphosphat
(K2HPO4) 0.15%,
Harnstoff 0.3%, Thiamin·HCl
2 mg/l, Biotin 5 μg/l,
Eisensulfat (FeSO4·7H2O)
20 mg/l, Mangansulfat (MnSO4·H2O) 20 mg/l, Zinksulfat (ZnSO4·7H2O) 12 mg/l, pH 6.8 (identisch zu Medium
4)
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Fermentationsablauf und Ergebnis:
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In
einen geschüttelten
250 ml Erlenmeyerkolben wurden 20 ml des Fermentationsmediums injiziert. Das
Medium wurde bei 121°C
für 15
Minuten sterilisiert. Dazu wurde 1 Impföse voll [1 loopful] der Stämme gegeben,
welche durch Kultivierung auf einem Aktivierungsmedium (Medium 2)
bei 30°C
für 16
Stunden aktiviert worden waren, und anschließend unter Schütteln bei
30°C für 48 Stunden
kultiviert. Die Zusammensetzung des fermentierten Mediums war wie
folgt. Tabelle 2
| KFCC-10680
(Originalstamm) | CJJA
(Variante) |
Glutaminkonzentration
(g/l) | 12.6 | 14.5 |
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Beispiel 2:
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- Stamm: Brevibacterium lactofermentum CJJA21
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Fermentationsmedium:
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- Glukose 10%, Ammoniumchlorid (NH4Cl)
4.5%, Sojaprotein Säurehydrolysat
0.5%, Kalziumkarbonat (CaCO3) 5%, Kalziumchlorid
(CaCl2) 0.1%, Magnesiumsulfat (MgSO4·7H2O) 0.05%, Kalium-dihydrogenphosphat (KH2PO4) 0.15%, Kalium-monohydrogenphosphat
(K2HPO4) 0.15%,
Harnstoff 0.3%, Thiamin (Thiamin·HCl) 2 mg/l, Biotin 5 μg/l, Eisensulfat
(FeSO4·7
H2O) 20 mg/l, Mangansulfat (MnSO4·H2O) 20 mg/l, Zinksulfat (ZnSO4·7H2O) 12 mg/l, pH 6.8
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Fermentationsablauf und Ergebnis:
-
In
einen geschüttelten
250 ml Erlenmeyerkolben wurden 20 ml des Fermentationsmediums injiziert. Das
Medium wurde bei 121°C
für 15
Minuten sterilisiert. Dazu wurde 1 Impföse voll [1 loopful] der Stämme gegeben,
welche durch Kultivierung auf einem Aktivierungsmedium (Medium 2)
bei 30°C
für 16
Stunden aktiviert worden waren, und anschließend unter Schütteln bei
30°C für 72 Stunden
kultiviert. Die Zusammensetzung des fermentierten Mediums war wie
folgt. Tabelle 3
| KFCC-10680
(Originalstamm) | CJJA21
(Variante) |
Glutaminkonzentration
(g/l) | 31.5 | 37.1 |
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Wie
in Tabelle 3 gezeigt, produzierte Brevibacterium lactofermentum
CJJA21 der vorliegenden Erfindung L-Glutamin mit 10% oder mehr höherem Ertrag
als der Originalstamm, Brevibacterium lactofermentum KFCC-10680.
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Beispiel 3:
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Brevibacterium
lactofermentum CJJA22 wurde gemäß des im
wesentlichen selben Verfahrens wie in Beispiel 1 beschrieben kultiviert.
Die Zusammensetzung des fermentierten Mediums war wie folgt. Tabelle 4
| KFCC-10680
(Originalstamm) | CJJA
(Variante) |
Glutaminkonzentration
(g/l) | 12.4 | 14.1 |
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Beispiel 4:
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Brevibacterium
lactofermentum CJJA22 wurde gemäß des im
wesentlichen selben Verfahrens wie in Beispiel 2 beschrieben kultiviert.
Die Zusammensetzung des fermentierten Mediums war wie folgt. Tabelle 4
| KFCC-10680
(Originalstamm) | CJJA
(Variante) |
Glutaminkonzentration
(g/l) | 31.1 | 36.5 |
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INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann L-Glutamin mit höherem
Ertrag gewonnen werden als im Stand der Technik. Das gewonnene L-Glutamin
ist nützlich
als Arzneimittel wie therapeutische Mittel bei gastroenterologischen
Erkrankungen, Verstärker
von Leber- und Gehirnfunktionen, immunstärkende Mittel, therapeutische
Mittel gegen Magengeschwüre
und Alkoholismus, usw., Kosmetika so wie Feuchtigkeitscremes, usw.,
und Gesundheitskost [health food] so wie Sportlernahrung und Nährstoffe
für Patienten,
usw..