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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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1. Gebiet
der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf eine Verbesserung eines Verfahrens
zur Herstellung von Isoparaffinen, deren Kohlenstoffzahl kleiner
als 7 ist, aus Synthesegas (worauf hiernach als „Syngas" Bezug genommen wird, wo es zweckmäßig ist),
welches eine Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid ist.
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2. Beschreibung des technischen
Hintergrunds
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Verfahren
zur Herstellung gesättigter
niederer aliphatischer Kohlenwasserstoffe (niedere Paraffine) aus
Synthesegas (d.h. einer Mischung von Wasserstoff und Kohlenmonoxid)
sind in der Technik gut bekannt. Ein Beispiel für die bekannten Verfahren setzt
einen Katalysator ein, der eine physikalische Mischung eines Methanolsynthesekatalysators
auf Basis von z.B. Cu-Zn, Cr-Zn, Pd oder dergleichen mit einem Methanolumwandlungskatalysator
umfassend z.B. Zeolith ist. Bei diesem Verfahren wird das Syngas
in einem Schritt durch den vorstehend erwähnten Katalysator über Methanol
in gesättigte
niedere aliphatische Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Dieses Verfahren
zur Herstellung gesättigter
niederer aliphatischer Kohlenwasserstoffe über Methanol leidet allerdings
unter Problemen wie etwa heftigen Reaktionsbedingungen, einer Deaktivierung
des Katalysators und einer geringen Selektivität für Komponenten, deren Kohlenstoffzahl
gleich oder größer als
4 ist (d.h. Komponenten mit wenigstens C4).
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In
der Zwischenzeit ist ein Verfahren zur Herstellung niederer Isoparaffine
unter vergleichsweise milden Reaktionsbedingungen vorgeschlagen
worden, ohne dass das Syngas während
des Verfahrens in Methanol umgewandelt wird. Dieses Verfahren setzt
einen Katalysator für
die Fischer-Tropsch(FT)-Synthese zum Synthetisieren höherer Paraffine
und niederer Olefine aus Syngas sowie einen festen saueren Katalysator
wie etwa einen Zeolith zur Herstellung niederer Isoparaffine durch Hydrocracken
oder Isomerisieren der höheren
Paraffine und niederen Olefine ein. Dieses Verfahren zur Synthese
niederer Isoparaffine ist in „DIRECT
SYNTHESIS OF ISOPARAFFFINS FROM SYNTHESIS GAS", Kaoru FUJIMOTO et al., CHEMISTRY LETTERS,
S. 783–786,
1985 offenbart.
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Das
vorstehend erwähnte
Verfahren setzt einen gemischten Katalysator ein, der eine Mischung aus
dem FT-Synthesekatalysator und dem festen saueren Katalysator wie
etwa Zeolith ist, wie es vorstehend beschrieben wurde, um mittels
des gemischten Katalysators in einem Schritt aus Syngas niedere Isoparaffine
herzustellen. Die resultierenden niederen Isoparaffine haben eine
hohe Oktanzahl und sind zur Verwendung in Hochleistungsbrennstoffen
für das
Transportwesen geeignet.
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In
dem vorstehend beschriebenen Verfahren zur Synthese niederer Isoparaffine
unter Einsatz der bekannten FT-Synthesereaktion liegt die optimale Temperatur
für die Synthesereaktion
auf einem Cobaltkatalysator als einem Typ des FT-Synthesekatalysators
im Bereich von 240 bis 260°C,
während
die optimale Temperatur für
die Reaktion des Hydrocrackens auf dem Zeolith als einem Typ des
festen saueren Katalysators im Bereich von 280 bis 320°C liegt. Somit
gibt es einen großen
Unterschied im optimalen Temperaturbereich zwischen den vorstehenden
zwei Reaktionen. Anders gesagt leidet die Einschrittreaktion zur
Synthese niederer Isoparaffine unter einem fehlenden Abgleich des
optimalen Temperaturbereichs zwischen dem FT-Synthesekatalysator
und dem festen saueren Katalysator.
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Wenn
die Synthese der niederen Isoparaffine bei einer Temperatur im Bereich
von 280 bis 320°C
durchgeführt
wird, welches der optimale Temperaturbereich für die Reaktion des Hydrocrackens ist,
kann die Selektivität
für Methan
in der FT-Synthesereaktion in unerwünschter Weise zunehmen.
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Wenn
die Synthese der niederen Isoparaffine bei einer Temperatur im Bereich
von 240 bis 260°C
durchgeführt
wird, welches der optimale Temperaturbereich für die FT-Synthesereaktion ist,
kann andererseits die Selektivität
für Methan
verringert werden, aber es können
andere Probleme wie die folgenden auftreten: die Selektivität für Isoparaffine
wird aufgrund einer unzureichenden Fähigkeit des festen saueren
Katalysators, ein Hydrocracken zu erzielen, verringert, und die
Kohlenstoffzahlen der auf diese Weise hergestellten Kohlenwasserstoffe
ist über
einen aufgeweiteten oder größeren Bereich
verteilt.
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Das
U.S-Patent Nr. 4,097,364 offenbart ein Verfahren zum Hydrocracken
hochsiedender Kohlenwasserstoffe bis niedrigsiedender Kohlenwasserstoffe
unter den Bedingungen eines Hydrocrackens einschließlich hoher
Konzentrationen an Wasser und Wasservorstufen und eines niedrigen
Wasserstoffpartialdrucks.
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EP-A-0
512 635 ist auf ein Verfahren zur Herstellung von Isoparaffinen
mit 4 bis 7 Kohlenstoffatomen aus Synthesegas gerichtet, wobei das
Verfahren einen Syntheseschritt, einen Umwandlungsschritt, einen
Trennschritt und einen Rückführungsschritt
umfasst.
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Das
U.S.-Patent Nr. 4,269,783 offenbart die Umwandlung von Syngas in
ein flüssiges
Kohlenwasserstoffprodukt mit einem Siedebereich unterhalb von 204°C (400°F) bei einem
90%igen Kopfprodukt, welches vornehmlich ein olefinisches Produkt ist,
wobei die Olefine im Wesentlichen innenliegende Doppelbindungen
aufweisen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Synthese niederer
Isoparaffine aus Synthesegas bereitzustellen, wobei die Synthesereaktionen
bei Temperaturen durchgeführt
werden, die für die
jeweiligen Arten von Katalysatoren am geeignetesten sind, sodass
die Selektivität
für niedere
Isoparaffine als Zielprodukt verbessert werden kann.
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Um
die vorstehende und andere Aufgaben zu lösen, stellt die Erfindung ein
Verfahren zur Synthese von Isoparaffinen, deren Kohlenstoffzahl
kleiner als 7 ist, aus Synthesegas, welches eine Mischung aus Wasserstoff
und Kohlenmonoxid ist, mit den Schritten bereit: (1) Synthetisieren
gradkettiger Kohlenwasserstoffe in einer ersten Stufe bei einer Temperatur
im Bereich von 240 bis 260°C,
indem das Synthesegas mit einem Fischer-Tropsch-Synthesekatalysator in Kontakt gebracht
wird, welcher mit einem festen saueren Katalysator vermengt ist,
um hauptsächlich
langkettige Kohlenwasserstoffe zu hydrocracken, und (2) Synthetisieren
von Isoparaffinen in einer zweiten Stufe, indem die in der ersten
Stufe synthetisierten gradkettigen Kohlenwasserstoffe mit einer
Mischung aus einem Hydrierungskatalysator zum Hydrieren von Olefinen
und einem festen saueren Katalysator zum Hydrocracken und Isomerisieren der
gradkettigen Kohlenwasserstoffe in Kontakt gebracht werden.
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In
dem vorstehend beschriebenen Verfahren kann der Fischer-Tropsch-Synthesekatalysator
Cobalt (Co), welches auf Siliciumoxid geträgert ist, oder CoMnO2, das durch ein gleichzeitiges bzw. Co-Ausfällungsverfahren
hergestellt ist, sein.
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In
dem vorstehend beschriebenen Verfahren kann der Hydrierungskatalysator
Palladium (Pd) oder Platin (Pt) sein, das z.B. auf Siliciumoxid
oder Aktivkohle geträgert
ist.
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In
dem vorstehend beschriebenen Verfahren kann der Hydrierungskatalysator
Palladium (Pd) oder Platin (Pt) sein, das z.B. direkt auf einem
Zeolith geträgert
ist, der als fester sauerer Katalysator dient.
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In
dem vorstehend beschriebenen Verfahren kann in der zweiten Stufe,
in welcher die Isoparaffine synthetisiert werden, Wasserstoff zugeführt werden.
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In
dem vorstehend beschriebenen Verfahren kann die Synthese der Isoparaffine
in der zweiten Stufe bei einer Temperatur im Bereich von 280 bis 320°C durchgeführt werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird im Zusammenhang mit den folgenden Zeichnungen beschrieben,
in denen:
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die 1 eine
schematische Ansicht ist, welche ein Gerät oder System zur Durchführung eines Verfahrens
zur Synthese niederer Isoparaffine aus Synthesegas gemäß der Erfindung
zeigt;
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die 2 eine
graphische Darstellung ist, welche die Selektivität (%) für jeweilige
Arten von Kohlenwasserstoffen zeigt, als die FT-Synthese in der
ersten Reaktionsstufe nur unter Verwendung eines FT-Synthesekatalysators
vorgenommen wurde und H2/CO = 3,0 war;
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die 3 eine
graphische Darstellung ist, welche die Selektivität (%) für jeweilige
Arten von Kohlenwasserstoffen zeigt, als die FT-Synthese in der
ersten Reaktionsstufe unter Einsatz einer Mischung aus einem FT-Synthesekatalysator
mit einem festen saueren Katalysator durchgeführt wurde und H2/CO
= 3,0 war;
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die 4 eine
graphische Darstellung ist, welche die Selektivität (%) für jeweilige
Arten von Kohlenwasserstoffen zeigt, als die FT-Synthese in der
ersten Reaktionsstufe nur unter Verwendung des FT-Synthesekatalysators
durchgeführt
wurde und H2/CO = 1,2 war;
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die 5 eine
graphische Darstellung ist, welche die Selektivität (%) für jeweilige
Arten von Kohlenwasserstoffen zeigt, als die FT-Synthese in der
ersten Reaktionsstufe unter Verwendung einer Mischung des FT-Synthesekatalysators
mit dem festen sauren Katalysator durchgeführt wurde und H2/CO
= 1,2 war;
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die 6 eine
graphische Darstellung ist, welche die Selektivität (%) für jeweilige
Arten von Kohlenwasserstoffen zeigt, als H-Mordenit als fester sauerer
Katalysator in der zweiten Reaktionsstufe eingesetzt wurde;
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die 7 eine
graphische Darstellung ist, welche die Selektivität (%) für jeweilige
Arten von Kohlenwasserstoffen zeigt, als H-ZSM-5 als fester sauerer
Katalysator in der zweiten Reaktionsstufe eingesetzt wurde;
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die 8 eine
graphische Darstellung ist, welche die Selektivität (%) für jeweilige
Arten von Kohlenwasserstoffen zeigt, als H-USY als fester saurer
Katalysator in der zweiten Reaktionsstufe eingesetzt wurde;
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die 9 eine
graphische Darstellung ist, welche die Selektivität (%) für jeweilige
Arten von Kohlenwasserstoffen zeigt, als H-β als ein fester saurer Katalysator
in der zweiten Reaktionsstufe eingesetzt wurde;
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die 10 eine
graphische Darstellung ist, welche die Veränderungen in der Selektivität (%) für Isoparaffine über die
Zeit zeigt, als auf Siliciumoxid geträgertes Palladium als Hydrierungskatalysator
in der zweiten Reaktionsstufe eingesetzt wurde;
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die 11 eine
graphische Darstellung ist, welche die Selektivität (%) für jeweilige
Arten von Kohlenwasserstoffen zeigt, als die Reaktionstemperatur
in der ersten Reaktionsstufe auf 250°C und in der zweiten Reaktionsstufe
auf 280°C
eingeregelt war;
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die 12 eine
graphische Darstellung ist, welche die Selektivität (%) für jeweilige
Arten von Kohlenwasserstoffen zeigt, als die Reaktionstemperatur
in der ersten Reaktionsstufe auf 250°C und in der zweiten Reaktionsstufe
auf 300°C
eingeregelt war; und
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die 13 eine
graphische Darstellung ist, welche die Selektivität (%) für jeweilige
Arten von Kohlenwasserstoffen zeigt, als die Reaktionstemperatur
in der ersten Reaktionsstufe auf 250°C und in der zweiten Reaktionsstufe
auf 320°C
eingeregelt war.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM(EN)
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung wird mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben.
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Die 1 zeigt
ein Beispiel für
eine Anordnung oder ein System zur Durchführung eines Verfahrens zur
Synthese niederer Isoparaffine aus Synthesegas oder Syngas gemäß der Erfindung.
In der 1 wird Syngas, welches eine Mischung aus Wasserstoff
und Kohlenmonoxid ist, zu einem ersten Reaktionsgefäß 10 zugeführt, in
dem die Reaktionen der ersten Stufe der Erfindung ablaufen, d.h.
in welchem die gradkettigen Kohlenwasserstoffe durch die Fischer-Tropsch(FT)-Synthese
hergestellt werden. Die so in dem ersten Reaktionsgefäß 10 hergestellten
gradkettigen Kohlenwasserstoffe werden dann zu einem zweiten Reaktionsgefäß 12 zugeführt, in
welchem die Reaktionen der zweiten Stufe der Erfindung ablaufen,
d.h. in welchem die gradkettigen Kohlenwasserstoffe hydrogecrackt
und isomerisiert werden, um dadurch Isoparaffine herzustellen.
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Mit
dem Synthesegas, welches eine Mischung aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid
sein kann und zu dem ersten Reaktionsgefäß 10 zugeführt wird,
wird die FT-Synthese in dem Gefäß 10 unter
Einsatz eines FT-Synthesekatalysators bei einer Temperatur im Bereich
von 240 bis 260°C
und bei einem Druck von ungefähr
10 bis 30 atm durchgeführt. In dem
Reaktionsgefäß 12 wird
ein geeigneter Katalysator eingesetzt, damit die Reaktionen der
zweiten Stufe bei einer Temperatur im Bereich von 280 bis 320°C und bei
dem gleichen Druck wie im Reaktionsgefäß 10 ablaufen. Es
ist somit möglich,
dafür zu
sorgen, dass die vorstehend beschriebenen Reaktionen unter Temperaturbedingungen
ablaufen, die für
die jeweiligen Katalysatoren am geeignetesten sind, wodurch die
Selektivität
für niedere
Isoparaffine auf ein erwünschtes
Niveau verbessert wird.
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Durch
Zuführen
von Wasserstoff in das zweite Reaktionsgefäß 12, um eine fehlenden
Menge zu kompensieren, können
die Reaktionen der zweiten Stufe, d.h. das Hydrocracken und die
Isomerisierung, aktiver mit großer
Stabilität
realisiert werden.
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Das
erste Reaktionsgefäß 10 für die Reaktionen
der ersten Stufe enthält
eine Mischung des FT-Synthesekatalysators für die FT-Synthesereaktion mit
einem festen sauren Katalysator zum Hydrocracken einer Wachskomponente
oder eines langkettigen Kohlenstoffs, welcher in der FT-Synthesereaktion
erzeugt wird. Der FT-Synthesekatalysator kann z.B. aus einem Katalysator
auf Cobaltbasis, bei dem Cobalt auf Siliciumoxid geträgert ist,
und CoMnO2, welches durch ein Co-Ausfällungsverfahren
hergestellt ist, ausgewählt
sein.
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Um
den vorstehend angegebenen Katalysator zu liefern, bei dem das Cobalt
von Siliciumoxid geliefert wird, kann z.B. ein Siliciumoxidgel mit
einer wässrigen
Cobaltnitratlösung
imprägniert
werden. Bevorzugt beträgt
die so geträgerte
Cobaltmenge etwa 20 Gew.-%.
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Das
CoMnO2 kann in dem Co-Ausfällungsverfahren
hergestellt werden, bei dem z.B. ein als Ausfällungsmittel dienendes Natriumcarbonat
in eine gemischte Lösung
von Cobaltnitrat und Mangannitrat getropft wird, der pH auf gleich
etwa 8 eingestellt wird und die resultierende Mischung an der Luft
bei 400°C kalziniert
wird. In diesem Fall beträgt
das Gewichtsverhältnis
von Co zu MnO2 bevorzugt 20:80 (Co:MnO2 = 20:80).
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Wenn
anstelle des auf Siliciumoxid geträgerten Cobalts das durch das
Co-Ausfällungsverfahren hergestellt
CoMnO2 für
den FT-Synthesekatalysator eingesetzt wird, wird die Selektivität für Methan
(CH4) verglichen mit dem Fall, dass der
Katalysator mit geträgertem
Cobalt eingesetzt wird, verringert. Als das auf Siliciumoxid geträgerte Cobalt
für den
FT-Synthesekatalysator eingesetzt wurde, betrug z.B. die Selektivität für Methan
in der FT-Synthese bei 240°C und
10 atm mit H2/CO = 3,0 etwa 25%. Als das
durch das Co-Ausfällungsverfahren
hergestellte CoMnO2 eingesetzt wurde, verblieb
die Selektivität
für Methan bei
so niedrig wie etwa 13%.
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Der
FT-Synthesekatalysator kann zusätzlich zu
den vorstehend erwähnten
Katalysatoren auch aus verschmolzenen Eisenkatalysatoren und ausgefällten Eisenkatalysatoren
ausgewählt
sein.
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Es
ist bevorzugt, für
den mit dem FT-Synthesekatalysator zu vermengenden sauren Katalysator einen
Zeolith wie etwa MFI (Handelsbezeichnung: H-ZSM-5) einzusetzen.
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Mit
dem wie vorstehend beschrieben so vereinigten FT-Synthesekatalysator
und dem festen sauren Katalysator kann eine durch die FT-Synthesereaktion
erzeugte Wachskomponente in der Form langkettiger Kohlenwasserstoffe
durch den festen sauren Katalysator wie etwa einen Zeolith in dem
ersten Reaktionsgefäß 10 zersetzt
werden. Dies macht es möglich,
die Möglichkeit
einer Deaktivierung des FT-Synthesekatalysators aufgrund einer Ansammlung
von Wachs auf der Oberfläche
des FT-Synthesekatalysators, wie etwa dem Katalysator mit geträgertem Cobalt,
zu verhindern oder zu verringern, was stabile FT-Synthesereaktionen
ermöglicht.
Da die Reaktivität
des festen sauren Katalysators beim Zersetzen des Wachses mit zunehmender
Kohlenstoff zahl des Wachses zunimmt, können langkettige Kohlenwasserstoffe,
welche hauptsächlich
die Wachskomponente bilden, durch den festen sauren Katalysator
zersetzt werden.
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Erneut
bezugnehmend auf 1 enthält das zweite Reaktionsgefäß 12 für die Reaktionen
der zweiten Stufe eine Mischung aus einem Hydrierungskatalysator
zum Hydrieren der Olefine, welche in den von dem ersten Reaktionsgefäß 10 zugeführten Kohlenwasserstoffen
enthalten sind, und einen festen sauren Katalysator zum Hydrocracken
und Isomerisieren der von dem ersten Reaktionsgefäß 10 zugeführten gradkettigen
Kohlenwasserstoffe. Das Mischungsverhältnis des Hydrierungskatalysators
zu dem festen sauren Katalysator beträgt bevorzugt etwa 1 bis 4,
ist aber nicht auf dieses Verhältnis
beschränkt.
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Ein
Edelmetall kann für
den Hydrierungskatalysator eingesetzt werden. Insbesondere wird
bevorzugt auf Siliciumoxid geträgertes
Palladium (Pd) eingesetzt.
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Für den festen
sauren Katalysator zum Einsatz in dem zweiten Reaktionsgefäß 12 kann
ein Zeolith eingesetzt werden, der z.B. aus H-USY, H-β, H-Y, H-ZSM-5
und H-Mor (Mordenit) ausgewählt
ist.
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Der
in dem zweiten Reaktionsgefäß 12 eingesetzte
Hydrierungskatalysator ist nicht auf das vorstehend beschriebene
auf Siliciumoxid geträgerte Palladium
beschränkt,
sondern kann zudem vorteilhaft durch ein Edelmetall wie etwa Palladium
(Pd) oder Platin (Pt), welches direkt auf einem Zeolith oder dergleichen
geträgert
ist, der als der feste saure Katalysator dient, gebildet werden.
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In
dem zweiten Reaktionsgefäß 12 werden auf
dem Hydrierungskatalysator Wasserstoffatome oder Wasserstoffionen
erzeugt, und die so erzeugten Wasserstoffatome oder -ionen dienen
zum Hydrieren von Olefinen, die in dem von dem ersten Reaktionsgefäß 10 zugeführten Produkt
der FT-Synthese enthalten sind. Im Ergebnis wird verhindert, dass
Teer oder dergleichen, der andernfalls aufgrund einer Polymerisation
von Olefinen erzeugt werden würde,
an die Oberfläche
des festen sauren Katalysators anhaftet, was eine Verschlechterung
der katalytischen Aktivität
des festen sauren Katalysators unterdrückt oder verhindert.
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Die 2 bis 5 zeigen
die Untersuchungsergebnisse hinsichtlich der Wirkung des Hydrocrackens
des festen sauren Katalysators in dem ersten Reaktionsgefäß 10.
Die 2 zeigt die Selektivität (%) für Kohlenwasserstoffe mit unterschiedlicher
Kohlenstoffzahl, welche durch die FT-Synthese unter Einsatz eines
einzig aus auf Siliciumoxid geträgertem
Cobalt bestehenden Katalysators als dem FT-Synthesekatalysator bei
einer Reaktionstemperatur von 240°C
und einem Reaktionsdruck von 10 atm hergestellt wurden. Die FT-Synthese
wurde durchgeführt,
während
Synthesegas mit einem Mischungsverhältnis H2/CO
= 3,0 in einer Menge von 0,2 mol pro Stunde bezogen auf 1 g des FT-Synthesekatalysators
zu dem ersten Reaktionsgefäß 10 zugeführt wurde.
Die 3 zeigt die Selektivität (%) für Kohlenwasserstoffe mit unterschiedlicher
Kohlenstoffzahl, welche unter den gleichen Reaktionsbedingungen wie
vorstehend beschrieben unter Einsatz eines Katalysators hergestellt
wurden, der durch Zugeben von 20 Gew.-% H-ZSM-5-Zeolith zu dem FT-Katalysator (Katalysator
mit geträgertem
Cobalt) hergestellt war.
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Die 4 zeigt
das Ergebnis, welches in dem Fall erhalten wurde, bei dem die FT-Synthese
in dem ersten Reaktionsgefäß 10,
zu dem Syngas mit einem Verhältnis
H2/CO = 1,2 zugeführt wurde, unter Einsatz eines
Katalysators durchgeführt
wurde, bei dem kein Zeolith als fester saurer Katalysator zugegeben
war wie im Falle der 2. Die 5 zeigt das
Ergebnis, welches in dem Fall erhalten wurde, bei dem die FT-Synthese
in dem ersten Reaktionsgefäß 10,
zu welchem Syngas mit einem Verhältnis H2/CO = 1,2 zugeführt wurde, unter Einsatz eines
Katalysators durchgeführt
wurde, der durch Zugabe von 20 Gew.-% H-ZSM-5-Zeolith zu dem FT-Synthesekatalysator
wie im Falle der 3 hergestellt war.
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Vergleiche
zwischen den Ergebnissen der 2 und der 3 und
jenen der 4 und der 5 zeigen,
dass die Verwendung des Katalysators, zu welchem H-ZSM-5-Zeolith zugegeben
war, welcher als fester saurer Katalysator diente, zu einer signifikanten
Verringerung der Selektivität
für langkettige
Kohlenwasserstoffe führt.
Es wird aus diesem Ergebnis verstanden, dass zu dem Katalysator
zugegebener Zeolith dazu dient, hauptsächlich langkettige Kohlenwasserstoffe
oder eine Wachskomponente zu zersetzen.
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Die 2 bis 5 zeigen
die Selektivität (%)
für Isoparaffine,
Olefine bzw. normale Paraffine (n-Paraffine) bezüglich der Kohlenwasserstoffe
einer jeden Kohlenstoffzahl. Da in den Fällen der 3 und
der 5 aufgrund der Zugabe von Zeolith, welcher als
fester saurer Katalysator dient, in dem ersten Reaktionsgefäß 10 ein
Hydrocracken und eine Isomerisierung ebenso wie die FT-Synthese
ablaufen, nimmt der Anteil an Isoparaffinen ebenso wie jener der
n-Paraffine zu.
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Die 6 bis 9 zeigen
die Analyseergebnisse bezüglich
der Selektivität
des aus dem zweiten Reaktionsgefäß 12 herausgeholten
Produkts, als die durch den mit dem festen sauren Katalysator vermengten
FT-Synthesekatalysator in dem ersten Reaktionsgefäß synthetisierten
Kohlenwasserstoffe in das zweite Reaktionsgefäß 12 eingeleitet wurden,
welches eine Mischung aus dem Hydrierungskatalysator und dem festen
sauren Katalysator zum Hydrieren von Olefinen und zum Hydrocracken und
Isomerisieren von gradkettigen Kohlenwasserstoffen enthielt. In
diesem Beispiel war der in dem ersten Reaktionsgefäß 10 eingesetzte
Katalysator eine Mischung von auf Siliciumoxid geträgertem Cobalt,
welches als FT-Synthesekatalysator dient, und H-ZSM-5-Zeolith, der
als fester saurer Katalysator dient. In dem zweiten Reaktionsgefäß 12 wurde
einer ausgewählt
aus verschiedenen Arten von Zeolithen als fester saurer Katalysator
eingesetzt, und auf Siliciumoxid geträgertes Palladium (Pd) wurde
als Hydrierungskatalysator eingesetzt.
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Die
Reaktionsbedingungen waren wie folgt: Die Reaktionstemperatur und
der Druck in dem ersten Reaktionsgefäß 10 waren auf 250°C bzw. 10
atm eingeregelt, und die Temperatur und der Druck in dem zweiten
Reaktionsgefäß 12 waren
auf 300°C bzw.
10 atm eingeregelt. Das Zusammensetzungsverhältnis des zu dem ersten Reaktionsgefäß 10 zugeführten Syngases
betrug H2/CO = 1,8, und das Syngas wurde
in einer Menge von 0,2 mol pro Stunde bezogen auf 1 g des FT-Synthesekatalysators
zu dem Gefäß 10 zugeführt.
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Die 6 zeigt
das Ergebnis, das erhalten wurde, als H-Mordenit (Mor) als ein Zeolithtyp
für den festen
sauren Katalysator in dem zweiten Reaktionsgefäß 12 unter den vorstehend
erwähnten
Reaktionsbedingungen eingesetzt wurde. Die 7 zeigt das
Ergebnis, das erhalten wurde, als auf ähnliche Weise H-ZSM-5 für den festen
sauren Katalysator (Zeolith) eingesetzt wurde. Die 8 und 9 zeigen
die Ergebnisse, die erhalten wurden, als auf ähnliche Weise H-USY bzw. H-β (Beta) für den festen sauren
Katalysator (Zeolith) eingesetzt wurden.
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In
dem Beispiel der 6, in welchem H-Mordenit als
ein Zeolithtyp für
den festen sauren Katalysator eingesetzt wurde, war der Anteil an
langkettigen Kohlenwasserstoffen, deren Kohlenstoffzahl 7 (C7)
oder größer ist,
aufgrund einer geringen Zersetzungsaktivität von H-Mordenit relativ groß. In dem Beispiel
der 7, in welchem H-ZSM-5 für den festen sauren Katalysator
eingesetzt wurde, war die Selektivität für leichte n-Paraffine, z.B.
für Propan
(C3) und n-Butan (C4), aufgrund einer übermäßig hohen Zersetzungsaktivität des festen
sauren Katalysators beträchtlich
groß.
In dem Fall, in welchem H-ZSM-5 für den festen sauren Katalysator
eingesetzt wurde, war daher die Selektivität für niedere Paraffine mit C4 bis
C6 vergleichsweise niedrig.
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Im
Vergleich zu den vorstehenden Beispielen war dort, wo wie im Beispiel
der 8 H-USY für den
festen sauren Katalysator eingesetzt wurde, die Selektivität für niedere
Isoparaffine mit einer Kohlenstoffzahl von 4 bis 6 (C4 bis C6) erhöht. Daraus
folgt, das H-USY bevorzugt für
den festen sauren Katalysator eingesetzt wird, wenn das Zielprodukt
einen hohen Anteil an niederen Isoparaffinen mit einer Kohlenstoffzahl
von 4 bis 6 enthalten soll.
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Die
Selektivität
für niedere
Isoparaffine mit einer Kohlenstoffzahl von 4 bis 6 im Produkt war
zudem erhöht,
als H-β für den festen
sauren Katalysator eingesetzt wurde, wie es in 9 gezeigt
ist. Es ist allerdings anzumerken, dass der Anteil an Isobutan mit
einer Kohlenstoffzahl von 4 besonders groß und die Selektivität für Propan
höher als
jene von H-USY war.
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Aus
den vorstehenden Ergebnissen wird verstanden, dass H-USY-Zeolith
am geeignetesten für den
festen sauren Katalysator zur Herstellung niederer Isoparaffine
mit einer Kohlenstoffzahl von 4 bis 6 eingesetzt wird.
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In
den Beispielen der 6 bis 9 wird zusätzlich zu
dem vorstehend erwähnten
festen sauren Katalysator auf Siliciumoxid geträgertes Palladium, welches als
Hydrierungskatalysator dient, zu dem zweiten Reaktionsgefäß 12 zugeführt. Im
Ergebnis sind in der FT-Synthese in dem ersten Reaktionsgefäß 10 hergestellte
und in der zweiten Reaktion hydrogecrackte Olefine nahezu vollständig hydriert und
in gesättigte
Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Dies macht es möglich, zu verhindern, dass
aufgrund einer Polymerisation der Olefine auf der Katalysatoroberfläche ein
Teer erzeugt wird, sodass eine andernfalls mögliche Verschlechterung der
Aktivität
des Katalysators über
die Zeit unterdrückt
wird. Wenn der Hydrierungskatalysator nicht zugegeben wäre, würde sich
die katalytische Aktivität
des festen sauren Katalysators im Laufe der Reaktionszeit stark
verschlechtern, was es schwierig macht, den Katalysator in der Praxis
einzusetzen.
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Die 10 zeigt
die Selektivität
(%) für
Isoparaffine mit einer Kohlenstoff zahl von 4 bis 6 in dem zweiten
Reaktionsgefäß 12,
in welchem H-β-Zeolith für den festen
sauren Katalysator und auf Siliciumoxid geträgertes Palladium für den Hydrierungskatalysator
eingesetzt wurde. Die 10 zeigt zudem den umgewandelten
Anteil an CO und die Seleketivität
für Methan
(CH4) in dem ersten Reaktionsgefäß 10.
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Wie
es in 10 gezeigt ist, nahm die Selektivität für Isoparaffine
mit einer Kohlenstoffzahl von 4 bis 6 kaum ab, selbst wenn die Reaktion
für so
lange wie 30 Stunden fortgesetzt wurde. Dies zeigt an, dass die
Aktivität
des festen sauren Katalysators kaum verloren ging. Es kann sein,
dass der Grund hierfür
ist, dass die Olefine durch das auf Siliciumoxid geträgerte Palladium,
welches wie vorstehend beschrieben als Hydrierungskatalysator dient,
hydriert werden und daher verhindert wird, dass ein Teer, der andernfalls
aufgrund einer Polymerisation der Olefine erzeugt werden würde, auf
der Oberfläche
des festen sauren Katalysators erzeugt wird.
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Die 11 bis 13 zeigen
die Selektivität (%)
des Produktes in dem Fall, in welchem die Reaktionstemperatur in
dem ersten Reaktionsgefäß konstant
gehalten wurde, d.h. bei 250°C,
während
die Reaktionstemperatur in dem zweiten Reaktionsgefäß 12 variiert
wurde.
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Spezieller
war die Temperatur in dem zweiten Reaktionsgefäß 12 in dem Beispiel
der 11 auf 280°C
eingeregelt, in dem Beispiel der 12 auf
300°C und
in dem Beispiel der 13 auf 320°C. In diesen Beispielen wurde
in dem ersten Reaktionsgefäß 10 ein
Katalysator eingesetzt, welcher durch Vermengen von H-ZXM-5, welcher
als fester saurer Katalysator diente, mit auf Siliciumoxid geträgertem Cobalt,
welches als FT-Synthesekatalysator diente, erhalten wurde, und ein
Katalysator, welcher durch Vermengen von auf Siliciumoxid geträgertem Palladium,
welches als Hydrierungskatalysator diente, mit H-USY-Zeolith, welcher
als fester saurer Katalysator diente, erhalten wurde, wurde in dem
zweiten Reaktionsgefäß 12 eingesetzt.
Darüber
hinaus war der Reaktionsdruck auf 10 atm eingeregelt und das Zusammensetzungsverhältnis des
zu dem ersten Reaktionsgefäß 10 zugeführten Syngases,
d.h. H2/CO, war gleich 1,8. Zudem wurde
das Syngas zu dem ersten Reaktionsgefäß in einer Menge von 0,2 mol pro
Stunde bezogen auf 1 g des FT-Synthesekatalysators zugeführt.
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Es
wird aus den 11 bis 13 verstanden,
dass die Selektivität
für langkettige
Kohlenwasserstoffe mit einer Zunahme der Reaktionstemperatur abnimmt.
Durch Einregeln der Reaktionstemperatur in dem zweiten Reaktionsgefäß 12 auf
diese Weise kann die Selektivität
des Produkts für
Kohlenwasserstoffe mit einer speziellen Kohlenstoffzahl gesteuert
werden.
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Gemäß der vorstehend
beschriebenen Erfindung wird eine Fischer-Tropsch-Synthese in einer ersten
Stufe durchgeführt
und wird ein Hydrocracken und eine Isomerisierung in einer zweiten
Stufe durchgeführt,
sodass diese Reaktionen unter Bedingungen durchgeführt werden,
welche für
die jeweiligen Katalysatoren am geeignetesten sind. Im Ergebnis
kann die Selektivität
für niedere
Isoparaffine als Zielprodukt vergrößert werden.
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In
der ersten Reaktionsstufe kann eine in der FT-Synthese erzeugte
Wachskomponente durch den festen sauren Katalysator schnell zersetzt
werden, welcher einen mit dem FT-Synthesekatalysator vermengten
Zeolith umfasst, und daher kann eine hohe Stabilität der FT-Synthese
erzielt werden.
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In
der zweiten Reaktionsstufe, in welcher der mit dem Hydrierungskatalysator
vermengte feste saure Katalysator eingesetzt wird, werden in der
ersten Reaktionsstufe erzeugte Olefine durch den Hydrierungskatalysator
hydriert, und daher kann eine Polymerisation der Olefine verhindert
oder unterdrückt
werden. Dies kann eine Deaktivierung des Katalysators aufgrund von
Teer verhindern, der aus der Polymerisation der Olefine auf dem
festen sauren Katalysator resultieren würde. Wenn Wasserstoff in der
zweiten Reaktionsstufe zugeführt
wird, kann die Hydrierung der Olefine weiter befördert oder beschleunigt werden.