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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trennen ionischer
Spezies von einer Flüssigkeit sowie
eine Vorrichtung zum Trennen ionischer Spezies von einer Flüssigkeit.
Zudem betrifft die Erfindung eine elektrisch unterstützte Dialysezelle
und die Verwendung der Zelle bei dem Verfahren und der Vorrichtung.
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Das
Trennen ionischer Spezies von Flüssigkeiten
ist ein sehr wichtiger industrieller Prozess, der innerhalb eines
breiten technischen Gebiets, zum Beispiel von der Veredelung von
Metallen bis zur Reinigung von Milchsäure von einer fermentierten
Flüssigkeit,
eingesetzt wird.
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Es
wurde eine große
Anzahl an Prozessen und Vorrichtungen untersucht und eingeführt, um
die Prozesse der Abtrennung ionischer Spezies von Flüssigkeiten
zu verbessern. Zu diesen Prozessen und Vorrichtungen gehören die
Filtration mit Ultra- und
Nanofiltern, das Austauschen von Ionen mit Ionenaustauschern und
die Elektrodialyse mit Elektrodialysezellen.
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Die
japanische Patentanmeldung Nr. 63335032 offenbart
eine Entsalzungsvorrichtung. Die Vorrichtung besteht aus einer Donnan-Dialysevorrichtung
zum Entsalzen einer Lösung
und einer Elektrodialysevorrichtung zum Reproduzieren und Wiederverwenden
einer sauren oder alkalischen Lösung
in dem Entsalzungsprozess. Die Vorrichtung ist nicht zum Entsalzen
von Flüssigkeit
enthaltenden Partikeln geeignet.
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U.S. Patent Nr. 5,746,920 offenbart
einen Prozess zum Reinigen von Molkereiabwasser. Der Prozess umfasst
zunächst
das Behandeln des Abwassers mit einer Base. Das behandelte Abwasser
wird dann in einen Gärtank
eingeleitet, wo die im Abwasser vorhandene Lactose vergärt wird,
um eine Brühe
und Milchsäure
zu bilden. Die Brühe
wird durch Ionenaustauschen und Nanofiltration einer Reinigung unterzogen,
und die gereinigte Brühe
wird bipolarer Elektrodialyse unterzogen, um aus der gereinigten
Brühe konzentrierte
Säure-
und Basenlösungen
zu erhalten. Der Prozess nach dem US-Patent ist komplex und teuer
in der Ausführung,
und es kommt während
der Filtration zu einem erheblichen Produktverlust. Weiterhin ist
der Prozess zum Abtrennen spezifischer Ionenspezies ausgelegt.
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Die
japanische Patentanmeldung
JP
7232038 offenbart ein Verfahren zum Rückgewinnen einer hohen Alkalikonzentration
aus einer alkalihaltigen Flüssigkeit
unter Verwendung einer Kombination aus Diffusionsdialyse mit Hilfe
von Kationenaustauschmembranen und bipolarer Elektrodialyse. Es
werden keine Gegenmaßnahmen
getroffen, um ein Deckschichtbildung (so genanntes Fouling) der
Ionenaustauschmembranen in der Diffusionszelle aus Flüssigkeiten,
die proteinhaltiges Material enthalten, wie zum Beispiel Fermentationsbrühe, zu verhindern.
Aufgrund der sehr geringen Antriebskraft über der Kationenaustauschmembran
in der Diffusionsdialysezelle kann nur ein sehr beschränkter Fluss
erhalten werden.
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Die
japanische Patentanmeldung
JP
63291608 offenbart ein System zum Regenieren von säurehaltigem
Abwasser mit Hilfe einer Kombination aus Diffusionsdialyse unter
Verwendung von Anionenaustauschmembranen und bipolarer Elektrodialyse.
Der Fluss in der Diffusionszelle ist niedrig. Zudem würden Verunreinigungen
wie Calcium- und Magnesiumionen die Verwendung der bipolaren Elektrodialyse
aufgrund der Tatsache verhindern, dass bipolare Membranen durch
das Vorhandensein von selbst sehr kleinen Mengen an Calcium- oder
Magnesiumionen beschädigt
oder zerstört
werden.
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Das
deutsche Patent Nr.
DE
19700044 C1 offenbart ein Verfahren zum Herstellen saurer
und basischer Erzeugnisse durch monopolare Elektrodialyse, gefolgt
von bipolarer Elektrodialyse. Die monopolare Elektrodialyse kann
weder Kationen noch Anionen gezielt aus einer Flüssigkeit entfernen, wodurch
Milchsäure nicht
entfernt werden kann, ohne z. B. Calcium zu entfernen, was bei der
bipolaren Elektrodialyse Probleme verursachen würde. Die herkömmliche
monopolare Elektrodialyse ist anfällig für Verschmutzen durch biologisches
Material, Proteine, etc.
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US 3,870,613 offenbart ein
Verfahren zum Rückgewinnen
von Salzen aus Milch oder Milcherzeugnissen. Bei diesem Verfahren
werden Kationenaustauschmembranen, Anionenaustauschmembranen und
Elektroden zum Transportieren von Salzen zu einem zweiten Lösungsmittel
genutzt. Die Polarität
der Elektroden wird regelmäßig umgekehrt,
um die Membran zu säubern.
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US 3,776,530 offenbart eine
Vorrichtung zum Entfernen von Kalk-Kationen aus Leitungswasser.
Bei der Vorrichtung werden Kationenaustauschmembranen zum Erleichtern
des Transports eingesetzt. Die Polarität der Elektroden wird in Abständen geändert.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung
an die Hand zu geben, die es möglich
machen, entweder Kationen oder Anionen in ein Permeat zu übertragen,
selbst wenn die Richtung des elektrischen Felds umgekehrt wird.
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Eine
andere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Abtrennen ionischer Spezies an die Hand zu geben,
die einfach und kostengünstig
sind und eine hohe Ausbeute liefern.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Abtrennen ionischer Spezies an die Hand zu geben,
welche zum Abtrennen ionischer Spezies in Feststoffe und Partikel enthaltenden
Flüssigkeiten
verwendet werden können.
Die Erfindung ist insbesondere zum Abtrennen von ionischen Spezies
von Flüssigkeiten,
die Partikel organischen Materials und mehrwertige anorganische
Metallionen enthalten, brauchbar.
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Zudem
besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Abtrennen ionischer Spezies an die Hand zu geben,
die zum Abtrennen ionischer Spezies in einer organisches Material enthaltenden
Flüssigkeit
brauchbar sind.
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Diese
Aufgaben werden durch die vorliegende Erfindung, wie sie in den
Ansprüchen
angegeben wird, verwirklicht.
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Unter
dem Begriff ionische Spezies ist zu verstehen, dass sich die Spezies
in einem ionischen Zustand befinden. Wenn zum Beispiel Natriumchlorid
NaCl in Wasser aufgelöst
wird, spaltet es sich in die Ionen Na+ (Kation)
und Cl– (Anion)
auf. Wenn die Ionen eine kleine elektrische Ladung haben, ist es
möglich,
die Ionen in einem elektrischen Feld zu bewegen.
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Die
Erfindung gibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trennen ionischer
Spezies von einer Flüssigkeit
an die Hand. Durch Verwenden der Erfindung ist es möglich, ionische
Spezies von Flüssigkeiten
zu trennen, die stark verunreinigt sind, z. B. mit Partikeln. Die
Trennung kann ohne Notwendigkeit eines Filtrationsschritts ausgeführt werden,
und es ist möglich,
eine hohe Ausbeute zu erhalten.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zum Trennen ionischer Spezies von Flüssigkeiten, die Partikel von organischem
Material und multivalente anorganische Metallionen enthalten, durch Übertragen
ionischer Spezies von einer ersten Flüssigkeit zu einer zweiten Flüssigkeit
umfasst folgende Schritte:
- – Leiten einer ersten Flüssigkeit
durch mindestens eine erste Kammer, welche durch ein Paar von entweder Kationenaustauschmembranen
oder Anionenaustauschmembranen gebildet ist,
- – Leiten
einer zweiten Flüssigkeit,
welche eine Ionische Komponente in einer höheren Konzentration als die Konzentration
der gleichen Komponente in der ersten Flüssigkeit aufweist, durch mindestens
zwei weitere Kammern, wobei jede weitere Kammer benachbart zu mindestens
einer ersten Kammer angeordnet ist,
- – Anlegen
eines elektrischen Feld über
den Membranen mittels mindestens zwei, an zwei gegenüberliegenden
Enden angeordneten Elektroden,
- – Verwenden
einer zwischen einer Elektrode und einer anderen Membran angeordneten
Endmembran.
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Die
erste Flüssigkeit
kann der elektrisch unterstützten
Dialysezelle aus einem Speichertank zugeführt werden. In einer Dialysezelle
werden die ionischen Spezies in eine zweite Flüssigkeit übertragen, die einen vom pH-Wert
der ersten Flüssigkeit
abweichenden pH-Wert aufweist. Die Differenz im pH-Wert bewirkt
eine Differenz der Konzentration von H+ und
OH– in
der ersten und der zweiten Flüssigkeit.
Die Konzentrationsdifferenz zwischen der ersten und der zweiten
Flüssigkeit
stellt die treibenden Kräfte
in der elektrisch unterstützten
Dialysezelle dar. Die Konzentrationsdifferenz verursacht ein Strömen von
entweder H+- oder OH–-Ionen von
der zweiten Flüssigkeit
in die erste Flüssigkeit,
wodurch eine Differenz an elektrischem Potential oder ein Diffusionspotential
aufgebaut wird, das ein Befördern
entweder von Kationen (M+) oder Anionen
(X–)
der ionischen Spezies von der ersten Flüssigkeit in die zweite Flüssigkeit
durch Kationenaustauschmembranen bzw. Anionenmembranen bewirkt.
Wenn die ionischen Spezies Kationen sind, wird die zweite Flüssigkeit
verglichen mit der ersten Flüssigkeit
sauer sein und umgekehrt, wenn die ionische Spezies Anionen sind.
Dieser Prozess wird durch die erfindungsgemäße elektrisch unterstützte Dialysezelle
unterstützt,
wobei die treibenden Kräfte durch
Verwendung eines elektrischen Felds unterstützt werden. Die elektrisch
unterstützte
Dialysezelle wird im Folgenden eingehender beschrieben.
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Nach
Behandlung in der elektrisch unterstützten Dialysezelle kann die
zweite Flüssigkeit
in einer bipolaren Elektrodialysezelle behandelt werden. In der
bipolaren Elektrodialysezelle werden die ionischen Spezies konzentriert.
Wenn die ionischen Spezies Kationen sind, ist die dritte Flüssigkeit
verglichen mit der zweiten Flüssigkeit
basisch und umgekehrt, wenn die ionischen Spezies Anionen sind.
Die treibende Kraft bei der bipolaren Elektrodialysezelle ist eine
Differenz des elektrischen Potentials, die durch einen konstanten
Gleichstrom durch die Zelle bewirkt wird.
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Die
Membranen, die Säure,
die Basen und der pH können
natürlich
abhängig
von der abzutrennenden ionischen Spezies gewählt werden. Diese Wahl kann
von einem Fachmann getroffen werden.
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Wenn
die ionischen Spezies abgetrennt und in die dritte Flüssigkeit
konzentriert werden, kann diese natürlich von der dritten Flüssigkeit
getrennt werden, z. B. um ein getrocknetes Gut oder ein im Wesentlichen getrocknetes
Gut zu erhalten.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst das Merkmal des Anlegens eines elektrischen Gleichstromfelds
durch die elektrisch unterstützte
Dialysezelle während
der Behandlung der ersten Flüssigkeit.
Auf diese Weise wird die Differenz des elektrischen Potentials oder
des Diffusionspotentials verstärkt
und erhöht dadurch
die Anzahl ionischer Spezies, die von der ersten Flüssigkeit
in die zweite Flüssigkeit übertragen
werden.
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Um
die Ergebnisse der Zelle zu verbessern, ist es bevorzugt, die Richtung
des elektrischen Felds während
der Behandlung der ersten Flüssigkeit
zu ändern.
Die Richtung des elektrischen Felds wird vorzugsweise durch Ändern der
Richtung des Gleichstroms geändert.
Durch Ändern
der Richtung der Richtung des elektrischen Felds ist es möglich, den
in der elektrisch unterstützten
Dialysezelle verwendeten Membranen eine „selbstreinigende” Wirkung
zu verleihen und ein Verschmutzen der Membranen während der
Behandlung der ersten Flüssigkeit
zu verhindern. Wenn ein elektrisches Gleichstromfeld an der Zelle
angelegt wird, werden elektrisch geladene Partikel von der ersten
Flüssigkeit
auf die Membranenflächen
der Zelle getrieben. Hier bauen die Partikel eine Schicht auf und
verursachen nach einiger Zeit eine Deckschichtbildung, die die Membranen
unbrauchbar macht. Wird das elektrische Feld umgekehrt, bevor die
Partikel eine Deckschichtbildung verursacht haben, werden die Partikel
von den Membranen zurück
in die erste Flüssigkeit
getrieben und die Membranen werden gereinigt.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführung kann
das elektrische Feld bei vorbestimmten, im Wesentlichen regelmäßigen Abständen geändert werden,
wobei die Abstände
vorzugsweise innerhalb des Bereichs von 5 Sekunden bis 6.000 Sekunden,
bevorzugter innerhalb des Bereichs von 8 Sekunden bis 1.000 Sekunden,
und noch bevorzugter innerhalb des Bereichs von 10 Sekunden bis
360 Sekunden liegen. Im Einzelnen werden die Abstände durch
die Natur der ersten Flüssigkeit
und die Menge und die Natur der darin vorhandenen Partikel bestimmt.
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In
einer bevorzugten Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Abtrennen von ionischen Spezies, die in einem ersten Tank gespeichert
sind, umfasst das Verfahren folgende Schritte:
- – Behandeln
der ersten Flüssigkeit
in einer elektrisch unterstützten
Dialysezelle, um die ionische Spezies von der ersten Flüssigkeit
in eine zweite Flüssigkeit
zu übertragen,
und optional Aufbewahren der zweiten Flüssigkeit in einem zweiten Tank;
- – Behandeln
der zweiten Flüssigkeit
in einer bipolaren Elektrodialysezelle, um die ionische Spezies
von der zweiten Flüssigkeit
in eine dritte Flüssigkeit
zu übertragen,
und optional Aufbewahren der dritten Flüssigkeit in einem dritten Tank.
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Durch
Verwenden eines ersten, eines zweiten und eines dritten Tanks zum
Aufbewahren der ersten Flüssigkeit,
der zweiten Flüssigkeit
bzw. der dritten Flüssigkeit
ist es möglich,
eine bessere Kontrolle über
die Prozesse zu erlangen und die Behandlung der Flüssigkeiten
in der elektrisch unterstützten
Dialysezelle und der bipolaren Elektrodialysezelle zu optimieren.
Während
der Behandlung dienen die Tanks als Speicher und/oder als Puffer
für die
behandelte Flüssigkeit
oder die zu behandelnde Flüssigkeit.
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Es
ist bevorzugt, dass mindestens ein Teil der ersten Flüssigkeit
nach der Behandlung in der elektrisch unterstützten Dialysezelle zurück zum ersten
Tank geleitet wird. Die Flüssigkeit
kann mittels Rohrleitungen zurückgeführt werden,
die z. B. mit einer Pumpe und optional mit einer Abführung ausgestattet
werden, mit der ein Teil der behandelten ersten Flüssigkeit
entnommen und/oder durch unbehandelte erste Flüssigkeit ersetzt werden kann.
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Zudem
ist es bevorzugt, dass mindestens ein Teil der zweiten Flüssigkeit
der elektrisch unterstützten Dialysezelle
nach der Behandlung in der bipolaren Elektrodialysezelle rückgeführt wird.
Die Flüssigkeit
kann mittels Rohrleitungen, zurückgeführt werden,
die z. B. mit einer Pumpe und optional mit einer Abführung versehen
werden, mit der ein Teil der behandelten zweiten Flüssigkeit
entnommen und/oder ersetzt werden kann.
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Weiterhin
ist es bevorzugt, dass mindestens ein Teil der dritten Flüssigkeit
von dem dritten Tank zu der bipolaren Elektrodialysezelle rückgeführt wird.
Die dritte Flüssigkeit
kann von der bipolaren Elektrodialysezelle oder vom dritten Tank
direkt zurückgeführt werden.
Durch Zurückführen der
dritten Flüssigkeit
werden die ionische Spezies in der Flüssigkeit konzentriert. Es ist
möglich,
sehr hohe Konzentrationen in der dritten Flüssigkeit zu verwirklichen.
Die Konzentration kann um den Faktor 5 bis 10 höher als bei bekannten Verfahren zum
Trennen ionischer Spezies von einer Flüssigkeit sein. Wie in den zuvor
erwähnten
Rückführungskreisläufen können Rohrleitungen,
Pumpen und eine Abführung
verwendet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst das Verfahren weiterhin den Schritt des Behandelns der dritten
Flüssigkeit
in einer Elektrodialysezelle, um unerwünschte Ionen zu entfernen,
z. B. kann das Vorhandensein anorganischer Ionen unerwünscht sein,
wenn man Ionen einer organischen Spezies von einer Flüssigkeit
trennt.
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In
einer bevorzugten Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst das Verfahren weiterhin den Schritt des Verdampfens und/oder
Kristallisierens und/oder der chromatographischen Behandlung der
dritten Flüssigkeit,
um die ionische Spezies von der dritten Flüssigkeit zu trennen. Durch
Verwendung dieser Ausführung
des Verfahrens ist es möglich,
ein sehr reines Enderzeugnis zu erhalten.
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In
einer bevorzugten Ausführung
des Verfahrens umfasst die ionische Spezies Anionen von anorganischen
Säuren,
organischen Säuren,
Enzymen, Peptiden, Hormonen, Antibiotika oder Aminosäuren. Zudem umfasst
die ionische Spezies Kationen von anorganischen Basen, organischen
Basen, Enzymen, Peptiden, Hormonen, Antibiotika oder Aminosäuren. Dadurch
ist das Verfahren für
einen großen
Bereich von Flüssigkeiten
brauchbar, die ionische Spezies enthalten. Das Verfahren kann z.
B. zum Trennen ionischer Spezies von Strömen bei Metallätzen und
Lebensmittelverarbeitung, einschließlich Fermentationsbrühe aus der
Fermentation von Grassaft mit Hilfe von Stämmen von Lactobacillus-Bakterien,
Abwasserstrom aus Milchsäure-Metallätzen und
Abwasserströme
aus Citrusölherstellung
verwendet werden.
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Vorzugsweise
weist die erfindungsgemäß abgetrennte
ionische Spezies ein Molgewicht von bis zu etwa 1.000 g/mol auf.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Trennen ionischer Spezies von einer Flüssigkeit.
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Die
Erfindung umfasst auch eine Vorrichtung zum Trennen ionischer Spezies
von Flüssigkeiten,
die Partikel von organischem Material und multivalente anorganische
Metallionen enthalten, durch Übertragen
ionischer Spezies von einer ersten Flüssigkeit zu einer zweiten Flüssigkeit,
wobei die Vorrichtung umfasst:
- – eine elektrisch
unterstützte
Dialysezelle zum Übertragen
der ionischen Spezies von der ersten Flüssigkeit in eine zweite Flüssigkeit,
- – eine
bipolare Elektrodialysezelle zum Übertragen der ionischen Spezies
von der zweiten Flüssigkeit
in eine dritte Flüssigkeit,
- – optional
Mittel zum Trennen der ionischen Spezies von der dritten Flüssigkeit.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
weist ausgezeichnete Eigenschaften bezüglich der Trennung ionischer
Spezies von einer Flüssigkeit
auf. Verglichen mit bekannten Vorrichtungen kann eine sehr hohe
Ausbeute verwirklicht werden. Die Funktion der elektrisch unterstützten Dialysezelle
und der bipolaren Elektrodialysezelle ist wie vorstehend in der
Anmeldung erläutert.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der Vorrichtung umfasst die elektrisch unterstützte Dialysezelle Mittel zum
Anlegen eines elektrischen Gleichstromfelds. Das elektrische Feld
verstärkt
die elektrische Potentialdifferenz in der Zelle und erhöht dadurch
die Anzahl an ionischen Spezies, die von der ersten Flüssigkeit
zur zweiten Flüssigkeit übertragen
werden können.
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In
einer bevorzugteren Ausführung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
umfasst die elektrisch unterstützte
Dialysezelle Mittel zum Ändern
der Richtung des elektrischen Felds. Vorzugsweise Mittel zum Ändern der
Richtung des Gleichstroms. Die Mittel können in Form von elektrischen
Schaltern, Gleichrichtern, Relais und dergleichen vorliegen. Durch Ändern der
Richtung des Gleichstroms wird eine „selbstreinigende” Wirkung der
Membranen erzeugt.
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Um
die bestmögliche „selbstreinigende” Wirkung
zu erhalten, kann das elektrische Feld bei vorbestimmten, im Wesentlichen
regelmäßigen Abständen geändert werden,
wobei die Abstände
vorzugsweise innerhalb des Bereichs von 5 Sekunden bis zu 6.000
Sekunden, bevorzugter innerhalb des Bereichs von 8 Sekunden bis
1.000 Sekunden und noch bevorzugter Innerhalb des Bereichs von 10
Sekunden bis 360 Sekunden liegen. Der spezifische Abstand hängt von
der Flüssigkeit
ab, von der man die ionische Spezies abtrennen will. Der spezifische
Abstand, der für
eine bestimmte Flüssigkeit
geeignet ist, kann durch den Fachmann routinemäßig ermittelt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführung
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
einen ersten Tank für
die erste Flüssigkeit.
Der erste Tank ist vorzugsweise vor der elektrisch unterstützten Dialysezelle
angeordnet. Weiterhin umfasst die Vorrichtung vorzugsweise einen
zweiten Tank für
die zweite Flüssigkeit.
Dieser Tank ist vorzugsweise nach der elektrisch unterstützten Dialysezelle
angeordnet.
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Zudem
umfasst die Vorrichtung vorzugsweise einen dritten Tank für die dritte
Flüssigkeit.
Der dritte Tank ist vorzugsweise nach der bipolaren Elektrodialysezelle
angeordnet.
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In
dieser speziell bevorzugten Ausführung
der Erfindung dienen der erste, der zweite und der dritte Tank als
Speicher und/oder Puffer für
die erste Flüssigkeit,
die zweite Flüssigkeit
bzw. die dritte Flüssigkeit.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
umfasst die Vorrichtung Mittel zum Rückführen mindestens eines Teils
der ersten Flüssigkeit
von der elektrisch unterstützten
Dialysezelle zum ersten Tank.
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Weiterhin
umfasst die Vorrichtung bevorzugt Mittel zum Rückführen mindestens eines Teils
der zweiten Flüssigkeit
zu der elektrisch unterstützten
Dialysezelle nach Behandlung in der bipolaren Elektrodialysezelle.
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Zudem
umfasst die Vorrichtung vorzugsweise Mittel zum Rückführen mindestens
eines Teils der dritten Flüssigkeit
von dem dritten Tank zu der bipolaren Elektrodialysezelle.
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Die
Mittel zum Rückführen der
Flüssigkeiten
sind normalerweise Rohrleitungen, die mit Pumpen und optional mit
Abführungen
zum Entnehmen/Ersetzen von Flüssigkeit
ausgestattet sind.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
liegt das Mittel zum Anlegen eines elektrischen Gleichstromfelds
in Form von Elektroden vor, die an zwei sich gegenüberliegenden
Enden in der elektrisch unterstützten
Dialysezelle angeordnet sind. Die Elektroden können von jeder bekannten Art
sein und jede für
den Zweck erwünschte
Form aufweisen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die elektrisch unterstützte
Dialysezelle durch zwei oder mehr Elektroden gebildet, die an zwei
gegenüberliegenden
Enden angeordnet sind, wobei Kationenaustauschmembranen (CEM, vom
Englischen cat-ion exchange membranes) und/oder Anionenaustauschmembranen
(AEM, vom Englischen an-ion exchange membranes) dazwischen angeordnet
sind.
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Die
elektrisch unterstützte
Dialysezelle ist normalerweise kastenförmig mit einem parallelen unteren und
oberen Element, zwei parallelen Seitenelementen und zwei Endelementen.
Die Membranen sind in der Zelle mit der Membranfläche parallel
zu den Endelementen der Zelle angeordnet.
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In
einer bevorzugteren Ausführung
der Vorrichtung ist die elektrisch unterstützte Dialysezelle durch zwei
Elektroden gebildet, die an gegenüberliegenden Enden angeordnet
sind, wobei zwei Endmembranen neben jeder der beiden Elektroden
angeordnet sind, wobei die Endmembranen einander zugewandt sind
und Kationenaustauschmembranen (CEM) und/oder Anionenaustauschmembranen
(AEM) aufweisen, die dazwischen angeordnet sind. Die Endmembranen
und die Kationenaustauschmembranen (OEM) und/oder die Anionenaustauschmembranen
(AEM) bilden benachbarte Kammern durch die gesamte elektrisch unterstützte Dialysezelle.
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Vorzugsweise
sind die Endmembranen neutrale Membranen und/oder Kationenaustauschmembranen
und/oder Anionenaustauschmembranen. Zweck der Endmembranen ist es,
im Wesentlichen Kontakt zwischen den Elektroden und verunreinigter
Flüssigkeit,
z. B. einer ersten Flüssigkeit,
zu verhindern.
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Wenn
die Vorrichtung zum Trennen von kationischen Spezies von einer Flüssigkeit
genutzt wird, ist es bevorzugt, Kationenaustauschmembranen in der
elektrisch unterstützten
Dialysezelle zu verwenden.
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Wenn
die Vorrichtung zum Trennen von anionischen Spezies von einer Flüssigkeit
genutzt wird, ist es bevorzugt, Anionenaustauschmembranen in der
elektrisch unterstützten
Dialysezelle zu verwenden.
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Die
Membranen bilden durch die gesamte Zelle in eine Richtung parallel
zu den Flächen
der Seitenelemente der Zelle benachbarte Kammern. Die Flächen der
Membranen sind senkrecht zu dieser Richtung. Die benachbarten Kammern
sind vorzugsweise abwechselnd dafür ausgelegt, die erste und
die zweite Flüssigkeit aufzunehmen.
Die Flüssigkeiten
werden in der bekannten Weise mit Hilfe von Rohre, Rohrleitungen,
Ventilen, etc. in die Zelle eingeleitet.
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In
einer der einfachsten Ausführungen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird die elektrisch unterstützte
Dialysezelle durch mindestens zwei Anionenaustauschmembranen oder
mindestens zwei Kationenaustauschmembranen gebildet, die mit den
Endmembranen eine mittlere Kammer für die erste Flüssigkeit
und eine Kammer an jeder Seite der mittleren Kammer für die zweite
Flüssigkeit
bilden.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bilden eine gerade Anzahl an Anionenaustauschmembranen oder eine
gerade Anzahl an Kationenaustauschmembranen eine ungerade Anzahl
von Kammer zwischen und mit den beiden Endmembranen aus, wobei die
Kammern abwechselnd dafür ausgelegt
sind, die erste und die zweite Flüssigkeit so aufzunehmen, dass
die beiden durch eine Endmembran und eine Anionenaustauschmembran
oder eine Kationenaustauschmembran gebildeten Kammern zur Aufnahme
der zweiten Flüssigkeit
ausgelegt sind. Durch Gestalten der Membranen in dieser Weise ist
es möglich, die
Ausbeute der Zelle zu optimieren. Die Anzahl an Membranen in der
Zelle kann mehrere hundert betragen, die alle parallel zueinander
und optional mit Abstandsdichtungen dazwischen angeordnet sind,
und bildet die benachbarten Kammern aus.
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Wenn
die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Trennen von kationischen Spezies bereitgestellt wird, weist
die elektrisch unterstützte
Dialysezelle zum Abtrennen von kationischen Spezies vorzugsweise
zwischen den Endmembranen angeordnete Kationenaustauschmembranen
auf.
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Wenn
die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Trennen von anionischen Spezies bereitgestellt wird, weist die
elektrisch unterstützte
Dialysezelle zum Abtrennen von anionischen Spezies vorzugsweise
zwischen den Endmembranen angeordnete Anionenaustauschmembranen
auf.
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In
einer bevorzugten Ausführung
umfasst die Vorrichtung weiterhin eine dafür ausgelegte Elektrodialysezelle,
unerwünschte
Ionen aus der dritten Flüssigkeit
zu entfernen, vorzugsweise ist die Elektrodialysezelle nach der
bipolaren Elektrodialysezelle angeordnet.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
umfasst die Vorrichtung weiterhin Mittel zum Verdampfen und/oder
Kristallisieren und/oder zur chromatographischen Behandlung der
dritten Flüssigkeit.
Dadurch ist es möglich,
durch Verwendung der Vorrichtung ein trockenes und/oder reines Enderzeugnis
zu erhalten.
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Die
Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Trennen ionischer Spezies von einer Flüssigkeit.
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Die
Erfindung umfasst ferner eine elektrisch unterstützte Dialysezelle, wobei die
Dialysezelle durch ein elektrisches Feld unterstützt wird.
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Vorzugsweise
wird die elektrisch unterstützte
Dialysezelle mit einem elektrischen Feld mit Gleichstrom unterstützt.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der erfindungsgemäßen elektrisch
unterstützten
Dialysezelle umfasst die elektrisch unterstützte Dialysezelle Mittel zum Ändern der
Richtung des elektrischen Felds und vorzugsweise Mittel zum Ändern der
Richtung des Gleichstroms. Die Mittel zum Ändern der Richtung des elektrischen
Felds können
elektrische Schalter, Gleichrichter, Relais und dergleichen sein.
Durch Ändern
der Richtung des elektrischen Felds kann eine „selbstreinigende” Wirkung
der Zelle erreicht werden, wie bereits erläutert wurde.
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Vorzugsweise
kann das elektrische Feld bei vorbestimmten, im Wesentlichen regelmäßigen Abständen geändert werden,
vorzugsweise liegen die Abstände
in dem Bereich von 5 Sekunden bis 6.000 Sekunden, bevorzugter in
dem Bereich von 8 Sekunden bis 1.000 Sekunden und noch bevorzugter
in dem Bereich von 10 Sekunden bis zu 360 Sekunden. Hierdurch ist
es möglich,
die Zelle so auszulegen, dass sie die optimale „selbstreinigende” Wirkung
aufweist.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der elektrisch unterstützten
Dialysezelle wird das elektrische Feld durch Elektroden angelegt,
die an zwei gegenüberliegenden
Enden in der elektrisch unterstützten
Dialysezelle angeordnet sind.
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Vorzugsweise
wird die elektrisch unterstützte
Dialysezelle durch Elektroden gebildet, die an zwei gegenüberliegenden
Enden angeordnet sind, wobei Kationenaustauschmembranen (CEM) und/oder
Anionenaustauschmembranen (AEM) dazwischen angeordnet sind. Wenn
die Zelle zum Abtrennen von kationischen Spezies verwendet wird,
ist die Verwendung von kationischen Austauschmembranen bevorzugt.
Wenn die Zelle zum Abtrennen anionischer Spezies verwendet wird,
ist die Verwendung anionischer Austauschmembranen bevorzugt.
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In
einer bevorzugten Ausführung
der elektrisch unterstützten
Dialysezelle wird die elektrisch unterstützte Dialysezelle durch Elektroden
gebildet, die an zwei gegenüberliegenden
Enden angeordnet sind, wobei zwei Endmembranen neben jede der zwei
Elektroden angeordnet sind, wobei die Endmembranen einander zugewandt
sind und dazwischen angeordnete Kationenaustauschmembranen (CEM)
und/oder Anionenaustauschmembranen (AEM) aufweisen.
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Bevorzugt
ist, dass die Endmembranen neutrale Membranen und/oder Kationenaustauschmembranen
und/oder Anionenaustauschmembranen sind. Der Zweck der Endmembranen
ist die Verhinderung von Kontakt zwischen den Elektroden und der
verunreinigten Flüssigkeit.
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Zudem
ist es bevorzugt, dass bei der erfindungsgemäßen elektrisch unterstützten Dialysezelle
die Endmembranen und die Kationenaustauschmembranen (CEM) und/oder
Anionenaustauschmembranen benachbarte Kammern bilden und die benachbarten
Kammern dafür
ausgelegt sind, eine erste und eine zweite Flüssigkeit, vorzugsweise abwechselnd,
aufzunehmen.
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Wenn
die elektrisch unterstützte
Dialysezelle zum Trennen von kationischen Spezies bereitgestellt wird,
ist es bevorzugt, dass die die elektrisch unterstützte Dialysezelle
eine erste und eine zweite Elektrode aufweist, wobei die erste Elektrode
an einem ersten Endelement in der elektrisch unterstützten Dialysezelle und
die zweite Elektrode an einem zweiten Endelement der elektrisch
unterstützten
Dialysezelle angeordnet ist. Das erste und das zweite Endelement
liegen sich gegenüber.
Die elektrisch unterstützte
Dialysezelle weist weiterhin eine erste und eine zweite Anionenaustauschmembran
auf, wobei die erste Anionenaustauschmembran neben der ersten Elektrode
und die zweite Anionenaustauschmembran neben der zweiten Elektrode
angeordnet wird. Die erste und die zweite Anionenaustauschmembran
sind einander zugewandt, und es werden mindestens zwei Kationenaustauschmembranen
zwischen der ersten und der zweiten Anionenaustauschmembran bei
einem Abstand zu den Anionenaustauschmembranen und zueinander angeordnet,
um zwischen benachbarten Membranen benachbarte Kammern vorzusehen.
Wenn die Zelle zum Trennen von anionischen Spezies verwendet wird,
wird die Anordnung der Kationenaustauschmembran und der Anionenaustauschmembran
umgekehrt.
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Die
Erfindung betrifft die Verwendung der erfindungsgemäßen elektrisch
unterstützten
Dialysezelle bei dem erfindungsgemäßen Verfahren.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen elektrisch
unterstützten
Dialysezelle bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Nun
wird die Erfindung eingehender mit Beispielen und unter Bezug auf
eine Zeichnung beschrieben. Hierbei zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße elektrisch
unterstützte
Dialysezelle, die zum Abtrennen anionischer Spezies ausgelegt ist.
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2 eine
bipolare Elektrodialysezelle, die zum Abtrennen anionischer Spezies
zur Verwendung zusammen mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgelegt ist.
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3 ein Diagramm der Vorrichtung und des
Verfahrens nach einer erfindungsgemäßen Ausführung.
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4 eine
Konfiguration einer erfindungsgemäßen elektrisch unterstützten Dialysezelle.
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5 die
Konzentration von Milchsäure
in einem Zufluss und alkalischer Lösung.
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6 den
Potentialabfall über
einem elektrisch unterstützten
Dialysezellenpaar.
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7 den
Potentialabfall über
einem elektrisch unterstützten
Dialysezellenpaar.
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8 eine
Konfiguration einer erfindungsgemäßen bipolaren Elektrodialysezelle.
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9 den
Transport von Lactat von einem Zufluss zu einem kombinierten Säure- und Basenstrom.
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10 den
pH und die Leitfähigkeit
sowie die Stromausbeute und den Energieverbrauch in einem Zufluss.
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11 die
Konzentrationsprofile von Citronensäure und Apfelsäure.
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12 die
Leitfähigkeit,
den pH und den Zellenwiderstand in einer Zelle.
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13 die
Glycinkonzentration.
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14 den
Strom durch den Stapel.
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15 die
Lysinkonzentration.
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Beispiel 1
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1 zeigt
eine schematische Zeichnung einer erfindungsgemäßen elektrisch unterstützten Dialysezelle.
Die Zelle weist zwei Elektroden E1 und E2 auf, die in Elektrodenkammern
EC1 und EC2 angeordnet sind, die an gegenüberliegenden Enden in der Zelle
angeordnet sind. Die Elektrodenkammern sind vom mittleren Teil der
Zelle durch zwei Endmembranen getrennt, die in diesem Fall zwei
Kationenaustauschmembranen CEM sind. Die zwei Endmembranen weisen
vier dazwischen angeordnete Anionenaustauschmembranen AEM auf. Dadurch
bilden die zwei Endmembranen und die vier Anionenaustauschmembranen
fünf benachbarte
Kammern C1, C2, C3, C4 und C5.
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Mit
dieser Konfiguration ist die Zelle zum Abtrennen von Anionen X– von
einer Flüssigkeit
L1 ausgelegt. Die Flüssigkeit
L1 wird zu den Kammern C2 und C4 der Zelle geleitet. Die zweite
Flüssigkeit
L2, die eine Base ist, wenn Anionen abgetrennt werden, wird zu den
Kammern C1, C3 und C5 der Zelle geleitet. Die Differenz des elektrischen
Potentials zwischen den zwei Flüssigkeiten
wird durch einen durch die Elektroden E1 und E2 angelegten Gleichstrom
verstärkt.
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Bei
einer Situation wie in 1 gezeigt, bei der E1 die positive
Elektrode ist, bewegen sich die Anionen X– in
Richtung E1 und passieren die Anionenaustauschmembranen von der
Flüssigkeit
L1 in den Kammern C2 und C3 zu Flüssigkeit L2 in den Kammern
C1 und C3, wie durch die Pfeile angegeben wird. Die Anionen X– von
L1 werden durch Hydroxid-Ionen OH– von
L2 ersetzt.
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Wenn
die Richtung des Gleichstroms umgekehrt wird, bewegen sich die Anionen
X– von
der Flüssigkeit
L1 in den Kammern C2 und C4 in die Richtung E2 durch die Anionenaustauschmembranen
in die Flüssigkeit
L2 in den Kammern C3 und C5. Wenn weiterhin die Anionenaustauschmembranen
mit Partikeln überzogen
sind, werden die Anionenaustauschmembranen gereinigt, wenn die Partikel
veranlasst werden, sich weg von der Membran zu bewegen, und wenn
die Hydroxid-Ionen in die Membran eindringen und die Deckschicht auflösen.
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Wie
aus 1 hervorgeht, nimmt die zweite Flüssigkeit
L2 unabhängig
von der Richtung des elektrischen Felds immer Anionen X– von
der ersten Flüssigkeit
L1 auf, wenn die zweite Flüssigkeit
L2 in Kammern an beiden Seiten der Kammern läuft, wo die erste Flüssigkeit
L1 läuft.
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2 zeigt
eine schematische Zeichnung der bipolaren Elektrodialysezelle, die
zur weiteren Behandlung der zweiten Flüssigkeit L2 von der elektrisch
unterstützten
Dialysezelle verwendet wird. Die bipolare Elektrodialysezelle weist
eine Elektrode in jedem Ende auf. Eine positive Elektrode E+ in
dem ersten Ende und eine negative Elektrode E– in dem zweiten Ende der Zelle.
Zwischen den Elektroden von E+ bis E– werden wiederholt zuerst
eine bipolare Membran BM, eine Anionenaustauschmembran AEM und eine
Kationenaustauschmembran CEM angeordnet. Der Membranenstapel bildet
benachbarte Kammern C11, C12, C13, C14, C15 und C16 und wird vor
der Elektrode E– durch
eine bipolare Membran abgeschlossen.
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In
dem Fall, da die bipolare Elektrodialysezelle zum Abtrennen von
Anionen verwendet wird, wird die zweite Flüssigkeit L2, die gegenüber der
dritten Flüssigkeit
L3 basisch ist, zuerst durch die Kammern C12 und C15 zwischen einer
Anionenaustauschmembran AEM und einer Kationenaustauschmembran CEM
geleitet. Erfindungsgemäß wird die
zweite Flüssigkeit
L2 weiterhin durch die Kammern C13 und C16 zwischen einer Kationenaustauschmembran
und einer bipolaren Membran geleitet. Danach wird die zweite Flüssigkeit
zurück zu
der elektrisch unterstützten
Dialysezelle geleitet.
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Die
dritte Flüssigkeit
L3, die gegenüber
der zweiten Flüssigkeit
L2 sauer ist, wird durch die Kammern C11 und C14 zwischen einer
bipolaren Membran und einer Anionenaustauschmembran geleitet.
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Aufgrund
des konstanten elektrischen Gleichstroms durch die Zelle werden
die Ionen (X–,
M+, OH– und H+)
in Richtungen quer zum Membranenstapel gezogen, wie durch Pfeile
angegeben wird. Die Anionen X– werden zusammen mit
Wasserstoff-Ionen H+ in der dritten Flüssigkeit
L3 in den Kammern C11 und C14 konzentriert.
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Es
ist klar, dass bei Verwendung der bipolaren Elektrodialysezelle
zum Abtrennen von Kationen von der zweiten Flüssigkeit L2 die zweite Flüssigkeit
durch die Kammern C12 und C15 zwischen einer Anionenaustauschmembran
und einer Kationenaustauschmembran und weiter durch die Kammern
C11 und C14 zwischen einer Anionenaustauschmembran und einer bipolaren
Membran geleitet wird.
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3a zeigt
ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens. Der erste Tank
T1 enthält
die erste Flüssigkeit
L1, die der elektrisch unterstützten
Dialysezelle EEC zugeführt
und darin behandelt wird. Danach wird die erste Flüssigkeit
wieder dem Tank T1 zugeführt.
In der elektrisch unterstützten
Dialysezelle EEC werden die ionischen Spezies von der ersten Flüssigkeit
L1 in die zweite Flüssigkeit
L2 übertragen.
Nach Behandlung in der elektrisch unterstützten Dialysezelle EEC wird
die zweite Flüssigkeit
L2 zuerst in einem Tank T2 gespeichert, bevor sie in der bipolaren
Elektrodialysezelle EDBM behandelt wird. Nach der Behandlung in der
bipolaren Elektrodialysezelle EDBM wird die zweite Flüssigkeit
L2 zurück
zu der elektrisch unterstützten Dialysezelle
EEC geleitet. Die dritte Flüssigkeit
L3 wird in der bipolaren Elektrodialysezelle EDBM behandelt, wo
die dritte Flüssigkeit
L3 die ionische Spezies von der zweiten Flüssigkeit L2 entgegennimmt.
Nach Behandlung in der bipolaren Elektrodialysezelle EDBM wird die
dritte Flüssigkeit
L3 in einem Tank T3 gespeichert und durch die bipolare Elektrodialysezelle
zurückgeleitet,
bis in der dritten Flüssigkeit
L3 eine zufrieden stellende Konzentration der ionischen Spezies
erhalten wird.
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Bei
dem Prozess ist es bevorzugt, dass zum Speichern der dritten Flüssigkeit
L3 von der bipolaren Elektrodialysezelle EDBM zum Beispiel drei
Tanks parallel verwendet werden. Während des Prozesses ist ein Tank
T3 zur Aufnahme der dritten Flüssigkeit
L3 offen und leitet sie zurück
zu der bipolaren Elektrodialysezelle EDBM. Die dritte Flüssigkeit
L3 in den beiden anderen Tanks wird optional den in den 3b und 3c gezeigten
Prozessen unterzogen.
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3b ist
ein Flussdiagramm, das den Prozess der Behandlung der dritten Flüssigkeit
L3 in einer Elektrodialysezelle ED zum Beseitigen unerwünschter
Ionen zeigt, die zu einer fünften
Flüssigkeit
L5 befördert und
in einem fünften
Tank T6 gespeichert werden.
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3c ist
ein Flussdiagramm, das den Prozess des Verdampfens der dritten Flüssigkeit
L3 in einem Verdampfer EV zum Erhalten einer konzentrierten Flüssigkeit,
die in dem Tank T7 gespeichert wird, zeigt.
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Beispiel 2
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Beschreibung einer experimentellen Extraktion
durch eine erfindungsgemäße elektrisch
unterstützte
Dialysezelle
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Bei
der elektrisch unterstützten
Dialysezelle wurde der Zellenstapel wie in 4 gezeigt
mit vier Anionenaustauschmembranen 1 (Neosepta AMX, Tokuyama
Corp., Japan) und zwei Kationenaustauschmembranen 2 (Neosepta
CMH, Tokuyama Corp., Japan) konfiguriert. Die wirksame Membranenfläche betrug
40 cm2.
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In
den zwischen den Platinelektroden 6 und 7 (jeweils
31,5 cm2) und jeder Kationenaustauschmembran
angeordneten zwei Endkammern 3 wurde ein Fluss einer elektrodenspülenden Lösung in
den Endkammern aufrechterhalten. Die Lösung war eine wässrige Lösung von
0,1 M K2SO4.
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Durch
die Kammern 4 wurden 250 ml einer wässrigen alkalischen Lösung von
0,5 M KOH (pH 12,5) aus einem Vorratsbehälter gepumpt, in den die Lösung nach
jedem Durchfluss zurückgeleitet
wurde. Der Volumenfluss betrug 10 g/s. Die Dicke der Kammern 4 zwischen
den Membranen betrug 6 mm. Zur Begünstigung einer Wirbelströmung wurden
Netzabstandshalter eingebracht.
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Durch
die Kammern 5 wurden von einem Vorratsbehälter 250
ml der Zuflusslösung,
die fermentierter brauner Saft aus der Grasgranulatherstellung war,
mit etwa 16 g/l Milchsäure
geleitet. Die behandelte Zuflusslösung wurde nach jedem Durchfluss zurück zu dem
Behälter
geleitet. Die fermentierte Lösung
war anfangs durch Zugabe von KOH-Granulat auf einen pH-Wert von
5,5 angeglichen worden. Sonst wurde an der Brühe nichts getan. Der Volumenfluss
betrug 10 g/s. Die Dicke der Kammern 5 betrug 12 mm. In
diese Kammern waren keine Abstandshalter eingebracht.
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Jede
Kammer 4 und 5 hatte einen 10 cm langen Fließweg, der
4 cm breit war.
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Die
Temperatur des Elektrodenspülmittels,
der alkalischen und der fermentierten Lösungen wurde während des
Experiments bei 40°C
konstant gehalten.
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Während des
Experiments wurde der pH in der fermentierten Lösung ständig gemessen und durch Titration
von stärker
fermentierter Lösung
(pH 2) mit einer hohen Milchsäurekonzentration
(70 g/l) bei einem pH von 5,5 konstant gehalten.
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In
der Mitte jeder der Kammern 5 wurde eine Silber-/Silberchloridelektrode
gesetzt, so dass der Spannungsabfall über einem Zellenpaar durch
Datenerfassung (Fluke 123 – Industrial
Scopemeter, Fluke Corporation, USA) ständig gemessen werden konnte.
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Zu
Beginn des Experiments wurden das Elektrodenspülmittel, die fermentierte Brühe und die
alkalische Lösung
durch die Zelle gepumpt. Durch eine Stromzufuhr (EA-PS 3032-10 (0..32
V/0..10 A), EA-Elektro-Automatik, Deutschland), die die elektrische
Energie so regelt, dass ein konstanter Strom von 1,0 A gehalten
wird, wurde Gleichstrom über
der Zelle angelegt. Ein IBM-PC steuerte ein Relais, wobei die Richtung
des elektrischen Stroms alle 10 Sekunden geändert wurde.
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Alle
30 Minuten wurden Proben der Fermentationsbrühe und der alkalischen Lösung genommen.
Der pH und die Leitfähigkeit
wurden aufgezeichnet, und der Milchsäuregehalt wurde mittels Hochdruckflüssigchromatographie
unter Verwendung einer AMINEX HPX-87H Säule (Biorad, USA) bei 35°C unter Verwendung
von 4 mM Schwefelsäure
als Eluationsmittel gemessen.
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Nach
4 Stunden wurde die alkalische Lösung
durch eine frische Lösung
ersetzt und das Experiment wurde fortgesetzt.
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5 zeigt
das Konzentrationsprofil von Milchsäure in dem Zufluss und den
alkalischen Lösungen während eines
achtstündigen
Experiments. In dem fermentierten brauen Saft steigt die anfängliche
Milchsäurekonzentration
von 16 g/l während
des Experiments an, weil der pH durch Tritration der Fermentationslösung mit
höherem
Milchsäuregehalt
geregelt wird. Die alkalische Lösung
wurde nach vier Stunden ersetzt, um den Regenerationsprozess in
dem EDBM-Prozess zu simulieren.
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Es
zeigte sich während
der ersten vier Stunden ein Lactatfluss von 1,2·10–4 mol/m2s und während
der nächsten
vier Stunden von 1,7·10–4 mol/m2s. Ein Teil dieses Anstiegs könnte auf
die ansteigende Lactatkonzentration in dem Zufluss zurückzuführen sein.
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6 und 7 zeigen
den Potentialabfall über
einem Zellenpaar zu Beginn bzw. am Ende des ersten vierstündigen Durchlaufs.
Die 10 Sekunden dauernden Intervalle waren bei Änderungen der Stromrichtung zwischen
positiven und negativen Potentialabfällen augenscheinlich. Zu Beginn
jedes Intervalls zeigen beide Figuren einen nahezu konstanten anfänglichen
Abfall, der während
der 10 Sekunden in 6 etwas zunimmt und in 7 erheblich
zunimmt. Diese Zunahmen betreffen den Anstieg des elektrischen Widerstands
teils aus der ionischen Polarisation, aber auch aus einer Ablagerung
organischen Materials an der Membranoberfläche in der Zuflusskammer.
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7 zeigt
insbesondere, dass die organische Deckschicht durch Änderung
der Richtung des elektrischen Stroms beseitigt werden kann. Die
Umkehr entfernt das organische Material nicht vollständig, da
während
des Experiments eine Zunahme eines anfänglichen Zellenwiderstands
von etwa 1,5 Ohm auf 2 Ohm augenscheinlich war.
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Die
Abweichung zwischen der Form des positiven und des negativen Potentialabfalls
in 7 muss sich aus den unterschiedlichen Flussbedingungen
in den beiden Zuflusskammern in der Laboreinrichtung ergeben.
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Beispiel 3
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Die
elektrisch unterstützte
Dialysezelle wurde wie in Beispiel 1 konfiguriert, doch wurde die
AMX-Anionenaustauschmembran durch eine monoselektive Anionenaustauschmembran
(Neosepta ACS, Tokuyama Corp., Japan) ersetzt.
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In
den Zuflusskammern wurden 500 ml brauner Sauft umgewälzt und
der pH wurde durch Titration von Milchsäure bei 5,5 konstant gehalten.
In den Basenkammern wurden 500 ml von 0,5 M KOH durchgeleitet, und 500
ml 0,1 M K2SO4 wurden
als Elektrodenspüllösung verwendet.
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Bei
0, 60 und 120 Minuten wurden Proben aus den Zufluss- und Basenströmen genommen,
und der Anteil an Calcium und Magnesium wurde durch Atomabsorptionsspektroskopie
(AAS) ermittelt.
Zeit (min) | [Ca2+]Zufluss(mg/l) | [Ca2+]Base(mg/l) | [Mg2+]Zufluss(mg/l) | [Mg2+]Base (mg/l) |
0 | 667 | 0,15 | 394 | 0,01 |
60 | 737 | 0,09 | 425 | 0,01 |
120 | 705 | 0,13 | 403 | 0,02 |
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Aus
diesen Ergebnissen ist offensichtlich, dass zweiwertige Kationen
ausreichend zurückgehalten werden,
um in dem folgenden EDBM-Prozess nicht schädigend zu sein, der für gewöhnlich erfordert,
dass diese Konzentrationen unter 2 ppm liegen.
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Die
Verwendung einer monoselektiven Anionenaustauschmembran in diesem
Experiment beeinträchtigt
das Zurückhalten
von Kationen nicht signifikant, verbessert aber das Zurückhalten
von zweiwertigen Anionen wie Sulfat und Phosphat.
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Beispiel 4
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In
den Experimenten mit der bipolaren Elektrodialysezelle wurde die
Zelle in 8 mit drei bipolaren Membranen 8 (Neosepta
BP-1, Tokuyama Corp., Japan), zwei Anionenaustauschmembranen 1 (Neosepta AMX,
TOkuyama Corp., Japan) und zwei Kationenaustauschmembranen 2 (Neosepta
CMH, Tokuyama Corp., Japan) ausgestattet.
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In
den beiden Endkammern 3 zwischen den Platinelektroden 6 und 7 (jeweils
31,5 cm2) und einem Satz bipolarer Membranen
wurde ein Fluss von elektrodenspülender
Lösung
erzeugt. Die elektrodenspülende Lösung war
eine wässrige
Lösung
von 0,1 M K2SO4.
Durch die Zuflusskammern 9 zwischen der Anionenaustauschmembran
und der Kationenaustauschmembran wurden 500 ml eines Gemisches aus
0,5 M KOH und 0,4 M Milchsäure
zu einem Behälter
geleitet. 1.000 ml einer alkalischen 0,1 M KOH-Lösung wurden sowohl in der Säurenkammer 10 zwischen
der bipolaren Membran und der Anionenaustauschmembran als auch in
der Basenkammer 11 zwischen der bipolaren Membran und der
Kationenaustauschmembran umgewälzt.
Die Ströme
von den Säure-
und Basenkammern 10 und 11 wurden nach jedem Durchfluss
in einem Behälter
gemischt. Die Dicke der Kammern 9, 10 und 11 zwischen
den Membranen betrug 6 mm. Zur Begünstigung von Wirbelströmung wurden
Netzabstandshalter eingebracht.
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Die
Temperatur des Elektrodenspülmittels,
des Zuflusses und der Basenlösungen
wurde während
des Experiments bei 40°C
konstant gehalten.
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In
die Zuflusskammern 9 wurden Silber-/Silberchloridelektrode
gesetzt, so dass der Spannungsabfall über einem Zellenpaar ständig gemessen
und Daten erfasst werden konnten (Fluke 123 – Industrial Scopemeter, Fluke
Corporation, USA). Alle 30 Minuten wurden Proben von dem Zufluss
und der alkalischen Lösung genommen.
Der pH und die Leitfähigkeit
wurden aufgezeichnet, und der Milchsäuregehalt wurde mittels Hochdruckflüssigchromatographie
unter Verwendung einer AMINEX HPX-87H Säule (Biorad, USA) bei 35°C unter Verwendung
von 4 mM Schwefelsäure
als Eluationsmittel gemessen.
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9 zeigt
den Transport von Lactat von dem Zufluss zu dem kombinierten Säuren- und
Basenstrom, wobei in dem Zufluss nach 180 Minuten eine Lactatkonzentration
von 0,8 g/l erreicht wird, was einer Säurenrückgewinnung von über 97%
entspricht.
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10 zeigt
den pH und die Leitfähigkeit
in der Zuflusslösung
während
des Experiments sowie die Stromausbeute und die entsprechende Wirkung
auf den Energieverbrauch. Es ist klar, dass die erhebliche Abnahme
der Leitfähigkeit
nahe dem Ende des Experiments einen Anstieg des Zellenwiderstands
und somit des Energieverbrauchs bewirkte.
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Die
Stromausbeute lag mit Ausnahme des Anfangs- und Schlussteils während des
größten Teils
des Experiments bei über
80%. Die niedrige Ausbeute in der Endphase ist wahrscheinlich auf
Polarisation zurückzuführen, was
zu ineffektiver Wasserspaltung an den monopolaren Membranen führt.
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Beispiel 5
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Ein
anderes Experiment mit einer bipolaren Elektrodialysezelle wurde
genau wie in Beispiel 4 ausgeführt,
wobei lediglich das 500 ml Zuflussgemisch aus 0,5 M KOH, 0,1 M (0,3
N) Citronensäure
und 0,05 M (0,01 N) Apfelsäure
bestand.
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Der
Säuregehalt
der Proben wurde wie zuvor mittels Hochdruckflüssigchromatographie gemessen.
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11 zeigt
die Konzentrationsprofile der Citronen- und Apfelsäure in der
Zuflusslösung
und der gemischten Säuren-/Basenlösung.
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Aus 11 geht
hervor, dass der Großteil
der Citronen- und Apfelsäure
aus der Zuflusslösung
extrahiert wird. Die Wiedergewinnung sowohl von Citronen- als auch
von Apfelsäure
lag bei über
97%.
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Die
Wiedergewinnung der letzten 5–10%
der organischen Säuren
ist aber sehr teuer, wie in 12 ersichtlich
ist. Wenn der pH und die Leitfähigkeit
in dem Zufluss abnehmen, steigen der Zellenwiderstand und somit
der Energieverbrauch drastisch an.
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Beispiel 6
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Der
elektrisch unterstützte
Dialysenzellenstapel wurde wie in Beispiel 1 konfiguriert, aber
mit 4 Kationenaustauschmembranen (Neosepta CMB, Tokuyama Corp.,
Japan), die die Anionenaustauschmembranen ersetzten, und Membranen
(Neosepta AMX, Tokuyama Corp., Japan), die die Kationenaustauschmembranen ersetzten.
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In
den Zuflusskammern wurden 250 ml wässrige Lösung von 0,2 M Glycin, das
eine Aminosäure
mit pKCOOH = 2,34, pKNH3+ =
9,60 und pI = 5,97 ist, umgewälzt.
In den Dialysatkammern wurden 1.750 ml von 0,1 M H2SO4 umgewälzt,
und 500 ml 0,1 M Na2SO4 wurden
als elektrodenspülende
Lösung
verwendet. Die Glycinkonzentration wurde mit Hilfe von Hochdruckflüssigchromatographie
ermittelt. Die Flüssigkeiten
wurden 5 Minuten lang umgewälzt,
bevor das Experiment begann. Auf eine Stromumkehr wurde verzichtet,
da der Zufluss kein Material enthielt, das eine Deckschichtbildung
der Membranen verursachen konnte.
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13 zeigt
die Glycinkonzentration in dem Zufluss und dem Dialysat während des
Experiments. Zu Beginn des Experiments wird Glycin von dem Zufluss
zu dem Dialysatstrom bei einer relativ langsamen Geschwindigkeit
transportiert, da der Anfangs-pH nahe dem isoelektrischen Punkt
der Aminosäure
liegt. Der Spannungsabfall über
einem Zellenpaar durfte nicht 14 V übersteigen, was zu einem sehr
langsam einsetzenden und langsam ansteigenden Strom führte, während der
pH abfiel und die Leitfähigkeit
in dem Zufluss anstieg, siehe 14. Innerhalb
von 180 Minuten ist das Glycin aus dem Zufluss bei einer Stromausbeute
von 58% entfernt.
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Beispiel 7
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Der
elektrisch unterstützte
Dialysenzellenstapel wurde wie in Beispiel 5 konfiguriert.
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In
den Zuflusskammern wurden 250 ml wässrige Lösung bestehend aus 50 g/l Backhefe
und 0,2 M Lysin, das bei den experimentellen Bedingungen eine positiv
geladene Aminosäure
war, umgewälzt.
In den Dialysatkammern wurden 1.750 ml von 0,1 M H2SO4 umgewälzt,
und 500 ml 0,1 M Na2SO4 wurden
als elektrodenspülende
Lösung
verwendet. Die Flüssigkeiten
wurden 5 Minuten lang umgewälzt,
bevor das Experiment begann.
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Durch
eine Stromzufuhr (EA-PS 9072-040 (0..72 V/0..40 A), EA-Elektro-Automatik,
Deutschland), die die elektrische Energie so regelt, dass ein konstanter
Strom von 1,0 A gehalten wird, wurde Gleichstrom über der
Zelle angelegt. Die Lysinkonzentration wird mittels Hochdruckflüssigchromatographie
ermittelt.
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Ohne
Stromumkehr musste das Experiment beendet werden, da der Spannungsabfall
während
der ersten 8 Minuten über
einem einzelnen Zellenpaar von 10 V auf 30 V anstieg, um einen Strom
von 1 A (25 mA/cm2) zu halten.
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Als
das Experiment mit einer Stromumkehrzeit von 300 Sekunden wiederholt
wurde, war es möglich, den
durchschnittlichen Spannungsabfall über einem Zellenpaar bei etwa
15 V zu halten. 15 zeigt die Lysinkonzentration
in dem Zufluss und dem Dialysat während des Experiments. Während der
ersten 60 Minuten des Experiments sank die Lysinkonzentration in
dem Zufluss bei einer Stromausbeute von 24% um 30%.