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Die
Erfindung betrifft den Bereich der Entmineralisierung von Milchprodukten
und Milchderivaten unter Ausschluß von Käserei-Süßmolke,
die insbesondere Milch, Käserei-Sauermolke,
Molke der Caseinherstellung und ihre Derivate sowie ein Mikrofiltrations-
oder Ultrafiltrationspermeat von Käserei-Süßmolke umfassen.
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Flüssige oder
pulverförmige
Milchprodukte und Milchderivate können als Bestandteile von Kindernahrungs-
und Diätprodukten,
insbesondere von an die Muttermilch angepaßte Milcharten verwendet werden.
Entmineralisierte Milch und Derivate finden auch zu anderen Zwecken
Anwendung, beispielsweise als Zutaten für den Ersatz von entrahmter
Milch in der Süßwaren-
und Schokoladeherstellung oder bei der Herstellung von rekonstituierter
Milch.
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Die
wirksamsten bekannten Verfahren zur Entmineralisierung von Milchprodukten
und -derivaten sind die Elektrodialyse und der Ionenaustausch, die
getrennt oder in Kombination angewandt werden. Bei der Elektrodialyse
wandern die in der Molke gelösten
ionisierten Salze unter der Einwirkung eines elektrischen Felds durch
Membranen, die für
die Kationen und für
die Anionen selektiv durchlässig
sind, und werden in Form von Sole entfernt. Bei dem Ionenaustausch
verwendet man das Ionengleichgewicht zwischen einem Harz als fester
Phase und der zu entmineralisierenden Molke als flüssiger Phase,
wobei die Ionen in der Sättigungsphase an
dem Harz derselben Natur adsorbiert werden und die Harze dann regeneriert
werden.
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Aus
Gründen
der Produktivität
werden diese beiden Verfahren vorteilhafterweise in einem Verfahren mit
zwei Schritten kom biniert, das auf die Entmineralisierung von Molke
angewandt wird, wobei die Elektrodialyse eine erste Entmineralisierung
zu etwa 50–60%
gewährleistet
und der vorzugsweise mehrstufige Ionenaustausch mit nacheinander
einem schwach kationischen Harz und einem stark kationischen Harz
die endgültige
Entmineralisierung von etwa 90–95%
bewirkt, wie beispielsweise in US-A-4803089 beschrieben wird.
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Diese
Verfahren haben den Nachteil, daß der Ionenaustauschschritt
große
Mengen an chemischen Regenerationsmitteln erfordert und viel Wasser
verbraucht und daß die
Elektrodialyse wegen ihres hohen Bedarfs an elektrischer Energie
nicht über
einem Entmineralisierungsgrad > 60%
verwendet werden kann.
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Die
Elektrodeionisation, die beispielsweise Gegenstand der US-A-4632745 oder der
WO 95 29005 ist, betrifft ein Elektrodeionisationsmodul und ein
Verfahren zur Entsalzung von Flüssigkeiten
unter Verwendung eines solchen Moduls. Bei diesem Verfahren wird
die Behandlung von Substraten auf Milchbasis auf den Seiten 36–39, Beispiel
6, beschrieben. Bei diesem Beispiel (S. 36, Z. 23–26) sind
die Verdünnungskammern
mit einem Mischbett in gleichem Anteil, ausgedrückt als Äquivalent, von stark kationischem
oder stark saurem Harz (mit bezüglich
Kationenaustausch aktiven Sulfonsäuregruppen) und stark anionischem
oder stark basischem Harz (mit bezüglich Anionenauschtausch aktiven
quaternären
Aminogruppen) gefüllt.
Das behandelte Produkt ist eine von der Cheddarherstellung stammende
Süßmolke (S.
37, Z. 4–6).
Im selben Beispiel wird allgemein ohne Angabe der Ergebnisse ausgeführt, daß andere
Milchprodukte behandelt werden Können
(S. 38, Z. 23 bis S. 39, Z. 3). Da eine entgegengesetzte Angabe
fehlt, muß angenommen
werden, daß die
Verdünnungskammern
("filled cell ED") oder die Verdünnungs-
und Konzentrationskammern ("filled
cell EDR") mit dem selben
Harzmischbett gefüllt
sind, und zwar, wie oben angegeben, mit stark kationischem Harz
und stark anionischem Harz in, als Äquivalent ausgedrückt, gleichen
Anteilen.
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FR-A-2
391 653 betrifft ein Verfahren zur Entmineralisierung von Käserei-Süßmolke oder
Sauermolke der Caseinherstellung durch Kopplung der herkömmlichen
Arbeitsgänge
der Elektrodialyse und des Ionenaustausches sowie die Verwendung
von entmineralisierten Substraten in Nahrungsmitteln, insbesondere
Kindernahrungsmittelzusammensetzungen. Die Ausgangsprodukte enthalten
kein Magermilch-Mikrofiltrationspermeat und kein Molke-Mikrofiltrationspermeat.
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U5-A-5
084 285 betrifft ein Verfahren zur Entmineralisierung von verschiedenen
Milchausgangsmaterialien, das darin besteht, daß das Ausgangsmaterial nacheinander
durch Elektrodialyse, durch Ionenaustausch auf einem kationischen
Harz und dann durch Ionenaustausch auf einem anionischen Harz behandelt wird,
wobei diesem letzten Schritt eine schleifenförmige Zugabe entweder eines
Teils des Ausgangsmaterials oder eines Teils von diesem nach Elektrodialyse
vorhergeht, so daß der
pH-Wert der für
den abschließenden Anionenaustausch
bestimmten Flüssigkeit
eingestellt wird. Die Ausgangsprodukte umfassen kein Milch- oder Molke-Mikrofiltrationspermeat.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entmineralisierung von Milchprodukten
und -derivaten unter Ausschluß von
Käserei-Süßmolke, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man
ein von Milch stammendes flüssiges
Ausgangsmaterial einer Elektrodeionisation in einem Gerät unterzieht,
das Verdünnungskammern
und Konzentrationskammern aufweist, und daß die Verdünnungskammern Kugeln aus Harzen
enthalten, die aus einer Mischung von kationischem Harz und schwach
anionischem Harz bestehen, und die Konzentrationskammern
- i) entweder kein Harz enthalten
- ii) oder Kugeln aus Harzen enthalten, die aus einer Mischung
von kationischem Harz und schwach anionischem Harz bestehen
- iii) oder Kugeln aus stark kationischem Harz enthalten und
daß man den
pH-Wert der Konzentrationskammern auf einen Wert unter 5 einstellt.
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Im
Rahmen der Erfindung bezeichnet man mit von Milch stammendem flüssigen Ausgangsmaterial Magermilch,
Mikrofiltrations- oder
Ultrafiltrationspermeat von Magermilch, Sauermolke der Caseinherstellung oder
Käserei,
d. h. eine nach Koagulation von Casein durch Ansäuerung erhaltene Flüssigkeit,
ein Ultrafiltrationspermeat einer solchen Molke, ein Molke-Mikrofiltrationspernneat,
ihre Äquivalente
und Mischungen, wobei diese Ausgangsmaterialien roh, konzentriert
oder aus Pulvern durch Rekombination in einem wässrigen Medium rekonstituiert
sein können.
Von den in dem erfindungsgemäßen Verfahren
einsetzbaren von Milch stammenden Ausgangsmaterialien sind ausgeschlossen:
Käserei-Süßmolke,
d. h. Süßmolke,
die nach Koagulation von Casein durch Lab erhalten wird, ein Produkt
dieser Art, das beispielsweise durch Eindampfen oder Nanofiltration
konzentriert wurde, sowie auch Produkte dieser Art, die aus Pulvern
rekonstituiert wurden.
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Als
Harz kann man jedes gewöhnlich
im Ionenaustausch verwendete Material einsetzen, beispielsweise
makrovernetzt, in Form von Gel oder makroporös, sofern dieses Material die
mit der Unterbringung in Zellen kompatible Starrheit besitzt und
nicht die Proteine durch Absorption oder Adsorption fixiert.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens führt
man die Elektrodeionisation mit einem Gemisch von Kugeln aus stark
kationischem Harz und schwach anionischem Harz in den Konzentrations- und
Verdünnungskammern
durch. Wie wir festgestellt haben, findet bei dieser Ausführungsform
die Entmineralisierung der Anionen, die man entfernen möchte, im
wesentlichen Cl– und Citrate, sowie
auch die der Kationen, im wesentlichen K+,
Na+, Ca++ und Mg++, auf befriedigende Weise ohne offenkundigen
Verlust an Proteinen statt. Die Kugeln aus stark kationischem und
aus schwach anionischem Harz liegen in den Kammern als Mischbett
oder Schichtbett vor, und zwar vorzugsweise in Gewichtsverhältnissen
von stark kationischem Harz zu schwach anionischem Harz von 30–40%/70–60%. Das
stark kationische Harz liegt insbesondere in H+-Form und
das schwach anionische Harz vorzugsweise in OH–-Form
vor.
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Wir
haben festgestellt, dass, wenn die Konzentrationskammern mit einem
Mischbett gefüllt
waren oder wenn diese Kammern leer waren, der pH-Wert während der
Entmineralisierung zunahm. Diese Tatsache, kombiniert mit der Zunahme
der Konzentration an von den Verdünnungskammern kommendem Calcium
und Phosphor, brachte im Laufe der Zeit ein regelmäßiges Abfallen
des Durchsatzes und eine Erhöhung
des Drucks in dieser Kammer mit sich, die wahrscheinlich auf die
Ausfällung
der Calciumphosphate zurückzuführen ist.
Diese Erscheinung ist unbedingt zu verhindern, indem vermieden wird,
dass der pH-Wert in diesen Kammern 5 überschreitet. Zu diesem Zweck
setzt man vorzugsweise mit Hilfe eines pH-Stat eine wässrige Säurelösung, beispielsweise
eine HCl-Lösung,
zu.
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Diese
Maßnahme
ist nicht erforderlich, wenn die Konzentrationskammern nur mit kationischem
Harz gefüllt
sind, das nun die Funktion hat, den pH-Wert zu senken, indem ständig H+-Ionen freigesetzt werden.
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Ferner
hat man festgestellt, dass die Leitfähigkeit in den Elektrodenkammern
während
der Entmineralisierung abnimmt. Wenn die Leitfähigkeit in diesen Kammern zu
niedrig wird, kommt es zu einer Verlangsamung oder sogar zu einem
Stillstand der Entmineralisierung. Um dies zu vermeiden, setzt man
kontinuierlich eine Säure,
beispielsweise eine wässrige
Schwefelsäurelösung, so
zu, dass die Leitfähigkeit
auf einem Wert gehalten wird, der mit einer leistungsfähigen Entmineralisierung
verträglich
ist, und zwar beispielsweise auf einem Wert > 5–20
mS.
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Wenn
man eine starke Anionenentfernung wünscht (im Fall der Behandlung
von anderen Ausgangsmaterialien als Milch, insbesondere von Molke),
ist es vorzuziehen, den pH-Wert des Substrats entweder zu Beginn
des Entmineralisierungsprozesses oder bei Erreichen eines Entmineralisierungsgrads
etwa 70% durch Alkalisierung beispielsweise mit einer starken Base
wie KOH, auf einen Wert von etwa 7,5–8 zu erhöhen. Gemäß einer Abwandlung kann man
Ca-Hydroxid zusetzen und gegebenenfalls beispielsweise auf etwa
45°C/20 min
erhitzen und dann den gebildeten Niederschlag entfernen. Eine andere
Variante dieser Anionenentfernung besteht darin, dass man das beispielsweise
zu etwa 80% entmineralisierte Substrat durch eine Säule mit schwach
anionischem Harz leitet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann kontinuierlich durchgeführt
werden. In diesem Fall kann das Substrat zu der Verdünnungskammer
des Moduls geleitet werden, dann aus dieser Kammer nach und nach
in Form von entmineralisiertem Produkt abgeführt werden und andererseits
kann der Waschstrom zur Konzentrati onskammer geleitet werden und
kann die Sole aus dieser nach und nach abgeführt werden.
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Bei
einer abgewandelten Ausführungsform
im unkontinuierlichen oder ansatzweisen Betrieb, kann das Substrat
in einer Schleife über
die Verdünnungskammer
rezirkuliert werden und die Sole in einer Schleife über die
Konzentrationskammer rezirkuliert werden, bis man den angestrebten
Entmineralisierungsgrad erreicht. Nach Entmineralisierung kann der
erhaltene Reaktand gegebenenfalls durch Zusatz von Alkali vorzugsweise von
Nahrungsmittelqualität
neutralisiert werden und dann beispielsweise durch Sprühtrocknung
in einem Trockenturm getrocknet werden.
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Das
durch Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
entweder in flüssiger
oder in Pulverform erhaltene Produkt kann als Zutat bei der Herstellung
von Nahrungsmitteln für
die Ernährung
von Menschen oder Tieren verwendet werden.
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Es
kann als Ersatz von Milch oder Molke als Zutat bei der Herstellung
von Schokolade- und Süßwarenprodukten
und insbesondere als Molkeersatz bei der Herstellung von Kindernahrungsmittelprodukten,
insbesondere von an Muttermilch angepasster Milch, verwendet werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung ausführlich beschrieben,
deren 1 schematisch
eine vereinfachte Elektrodeionisationsvorrichtung zeigt. Der Einfachheit
halber ist nur eine einzige Folge von abwechselnden Zellen dargestellt,
während
in Wirklichkeit ein Modul mehrere Folgen von abwechselnden Zellen,
die parallel angeordnet sind, besitzt.
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In 1 umfasst das Modul 1 eine
abwechselnde Folge von halb durchlässigen Polymermembranen 2a, 2b,
die für
Kationen durchlässig
und für
Anionen undurchlässig
sind und beispielsweise durch Sulfonsäuregruppen negativ geladen
sind, und 3a, 3b, die für Anionen durchlässig und
für Kationen
undurchlässig
sind, positiv geladen sind und beispielsweise quaternäre Ammoniumgruppen
tragen, zwischen Elektroden, einer Anode 4 und einer Kathode 5.
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Die
Membranen 2b und 3a grenzen eine Zelle ab, die
mit Kugeln aus beispielsweise stark kationischem Harz 6 und
schwach anionischem Harz 7 in Mischbetten gefüllt ist
und eine Verdünnungskammer 8 bildet,
die von zwei Abstandsorganen umgeben ist, die durch die Membranen 2a, 3a bzw. 2b, 3b begrenzt
werden und mit Harzkugeln gefüllt
sind oder frei von Harz sind und die die Konzentrationskammern 9a, 9b bilden. Die
Anodenkammer 10 und die Kathodenkammer 11 umrahmen
die an den Enden des Moduls gelegenen Konzentrationskammern 9a, 9b.
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Die
Vorrichtung arbeitet folgendermaßen:
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Der
zu entmineralisierende Substratstrom 12 durchquert die
Verdünnungskammer 8,
in der er von seinen Kationen, wie C+, die
von dem stark kationischen Harz adsorbiert werden, und seinen Anionen,
wie A–,
die von dem schwach anionischen Harz adsorbiert werden, befreit
wird.
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Unter
der Einwirkung des zwischen den Elektronen erzeugten elektrischen
Feldes CE werden die Anionen auf die Anode 4 zu gelenkt,
durchqueren die Membran 3a und werden von der Membran 2a abgestoßen. Parallel
werden die Kationen auf die Kathode 5 zu gelenkt, durchqueren
die Membran 2b und werden von der Membran 3b zurückgelenkt.
Dadurch ergibt sich eine Verarmung des Substrats 12 hinsichtlich
Ionen, das in Form eines entmineralisierten Reaktandstroms 13 abgeführt wird,
und eine Anreicherung des in die Konzentrationskammern 9a, 9b eintretenden
Waschlösungsstroms 15 mit
Ionen, der aus diesen in Form eines Solestroms 14 abgeführt wird.
Diese Ströme
bilden den hydraulischen Kreis der Konzentrationskammern CHC.
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Gleichzeitig
bewegen sich Kationen aus der Anodenkammer 10 durch die
Membran 2a auf die Konzentrationskammer 9a zu
und werden an der Membran 3a abgestoßen, während H+-Ionen
durch das ganze Modul wandern und die Kugeln aus stark kationischem
Harz regenerieren. Parallel bewegen sich Anionen aus der Kathodenkammer 11 über die
Membran 3b auf die Konzentrationskammer 9b zu
und werden an der Membran 2b abgestoßen, während OH–-Ionen
durch das ganze Modul wandern und die Kugeln aus schwach anionischem
Harz regenerieren. Es findet also in der Summe eine Elektrolyse
von Wasser statt, das die Regenerierungsionen liefert. Die in der
Anodenkammer und in der Kathodenkammer und von einer von diesen
zur anderen fließenden
Ströme
bilden den hydraulischen Kreis CHE der Elektrodenkammern.
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Die
Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele veranschaulicht.
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In
diesen
- – beziehen
sich die Prozentsätze
und Anteile, sofern nicht anders angegeben, auf das Gewicht,
- – wurden
die aus Pulvern rekonstituierten Ausgangsmaterialien vor ihrer Behandlung
mit 2000 g zentrifugiert oder filtriert, so dass sie von festen
Teilchen befreit wurden, die das Modul verstopfen können,
- – wurden
die analytischen Werte durch die folgenden Methoden erhalten:
- – Gehalt
an Rohrproteinen: errechnet aus Messungen des Gesamtstickstoffs
(TN) nach der Methode von Kjeldhal × 6,38,
- – Gehalt
an unveränderten
Proteinen: errechnet aus Messungen des Gesamtstickstoffs (TN) und
des Nichtproteinstickstoffs (NPN) nach der Methode von Kjeldhal,
das heißt
als (TN – NPN) × 6,38,
- – Aschen:
bestimmt durch Verbrennen bei 550°C,
- – Gehalte
an Kationen (Ca++, Mg++,
Na+, K+) und an
Phosphor: gemessen durch Atomabsorptionsspektroskopie (ASS),
- – Gehalte
an Citrat und Lactat: bestimmt durch enzymatische Methoden (Boehringer
Mannheim, 1984),
- – Gehalt
an Cl–:
gemessen durch potentiometrische Titrierung mit AgNO3 mit
einer Silberelektrode.
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Beispiele 1
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Die
Module werden reichlich gespült,
deren Verdünnungs-
und Konzentrationskammern, die Kugeln aus stark kationischem Harz
HP 111 (H+-Form)/schwach anionischem Harz
HP 661 (OH–-Form),
Rohm&Haas, in
Mischungsverhältnissen
40/60 in Mischbetten enthalten, mit destilliertem Wasser gefüllt sind,
und die einzelnen Kammern werden folgendermaßen gefüllt:
- – die Elektrodenkammern
mit 4 l einer wässrigen
Na2SO4-Lösung zu
7 g/l, deren pH mit H2SO4 auf
2 eingestellt ist,
- – die
Konzentrationskammern mit 4 l einer wässrigen NaCl-Lösung zu 2,5 g/l,
- – die
Verdünnungskammern
mit 2,5 des zu entmineralisierenden Substrats, und zwar einer Magermilch,
die durch Eindampfen auf 23,2% Trockenmasse konzentriert wurde.
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Nach 10 Minuten
Rezirkulation, um den Druck der einzelnen Kammern zu stabilisieren,
nimmt man 400 ml des Substrats der Verdünnungskammer, wiegt es und
behält
es zur Analyse zurück.
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Man
legt die Spannung auf den Höchstwert
28 V fest, der elektrische Strom beginnt zwischen den Elektroden
zu fließen
und die Entmineralisierung beginnt. Man überwacht ständig die Leitfähigkeit,
die Temperatur und den pH-Wert in den einzelnen Kammern und führt die
gewünschte
partielle Entmineralisierung durch, d. h. eine Reduzierung der Salzelemente
Na+, K+, Cl–,
ohne das Calcium zu sehr zu verringern. Man bricht die Entmineralisierung
ab, wenn man den Aschengehalt bezüglich des Ausgangsprodukts
um 30% reduziert hat. Die Entmineralisierung findet diskontinuierlich
ansatzweise statt, das heißt
indem man das Substrat durch das Modul rezirkulieren lässt, bis
das gesamte Volumen des Ansatzes die als Ziel festgelegte Leitfähigkeit
erreicht hat.
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Am
Ende des Entmineralisierungsprozesses unterbricht man den Strom,
gewinnt das Gesamtvolumen des entmineralisierten Reaktands, das
heißt
das Permeat, wiegt es und trocknet es durch Lyophilisierung. Ebenso
geht man mit der Sole der Konzentrationskammer oder dem Retentat
und mit den Lösungen
der Elektrodenkammern vor.
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Schließlich spült man das
Modul mehrmals mit destilliertem Wasser oder nötigenfalls wäscht man
es mit einer Lösung,
die 2,5% NaCl/1% NaOH enthält,
oder mit einer Lösung
von 5% NaCl/1% Na-Percarbonat, spült es mit destilliertem Wasser
und hält
es zwischen den Ansätzen
mit Wasser gefüllt.
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Die
erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 1 angeführt.
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Man
stellt keine Verluste an Proteinen fest. Das nach der Behandlung
erhaltene Produkt weist besondere geschmackliche Merkmale auf. Es
ist insbesondere weniger salzig und süßer als eingedampfte Standardmilch,
wenn es mit dieser bei gleichem Fettgehalt verglichen wird. Ferner
ist es thermisch stabiler.
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Beispiel 2
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Man
nimmt die Entmineralisierung eines Magermilch-Mikrofiltrationspermeats,
das nach Durchgang von Magermilch durch ein Modul, das mit einer
mineralischen Membran Tecsep® von 0,14 Micron versehen
ist, bis zu einem Volumenskonzentrationsfaktor von 6 erhalten wurde,
wie in Beispiel 1 vor.
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Der
gewählte
Entmineralisierungsgrad ist 95%. Die erhaltenen Ergebnisse sind
in der nachstehenden Tabelle 2 angeführt. Tabelle
2
- -
- nicht gemessen.
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Der
Verlust an unveränderten
Proteinen beträgt
etwa 5%.
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Beispiel 3
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Man
nimmt die Entmineralisierung eines Mikrofiltrationspermeats von
aus Pulver rekonstituierter Käserei-Süßmolke,
die wie in Beispiel 2 zuvor mikrofiltriert wurde, wie in Beispiel
2 vor. Der gewählte
Entmineralisierungsgrad beträgt
97%. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle
3 angeführt.
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Es
gibt praktisch keine Verluste an unveränderten Proteinen.
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Beispiel 4
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Man
nimmt eine Entmineralisierung von vorkonzentrierter Sauermolke der
Caseinherstellung wie in Beispiel 2 vor, wobei man jedoch die Verdünnungskammer
mit einer Mischung von 40/60% stark kationischem Harz HP 111 (H+-Form)/schwach anionischem Harz HP 661 (OH–-Form),
Rohm&Haas, füllt und
die Konzentrationskammer leer läßt.
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Nach
etwa 30–40
min ist der pH-Wert in der Konzentrationskammer bis zu einem Wert
nahe 5 gestiegen, und man stellt eine regelmäßige Verringerung des Durchsatzes
und eine Erhöhung
des Drucks in dieser Kammer fest. Man hält nun den pH-Wert durch automatische
Kompensierung unter 5, indem man eine 30%-ige wässrige HCl-Lösung zusetzt,
und zwar beispielsweise mit Hilfe eines pH-Stat.
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Man
stellt ferner eine Verringerung der Leitfähigkeit in den Elektrodenkammern
fest, die man auf 5–20 mS
hält, indem
man kontinuierlich eine wässrige
Schwefelsäurelösung zusetzt.
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Beispiel 5
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Man
nimmt eine Entmineralisierung von vorkonzentrierter Sauermolke der
Caseinherstellung wie in Beispiel 2 vor, wobei man jedoch die Verdünnungskammer
mit einer Mischung von 40/60% stark kationischem Harz HP 111 (H+-Form)/schwach anionischem Harz HP 661 (OH–-Form),
Rohm&Haas, und
die Konzentrationskammer mit stark kationischem Harz HP 111 (H+-Form) füllt.
Bei diesen Bedingungen wird der pH-Wert durch das starke Harz im
sauren Bereich gehalten.
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Andererseits
hält man
die Leitfähigkeit
in den Elektrodenkammern auf 5–20
mS, indem man kontinuierlich eine wässrige Schwefelsäurelösung zusetzt.
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Beispiel 6
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Man
geht wie in Beispiel 4 vor, wobei man jedoch bei Erreichen eines
Entmineralisierungsgrads von 75% den pH-Wert des in die Vorrichtung
eintretenden Substrats durch Zusetzen einer wässrigen KOH-Lösung auf
7,5–8
einstellt, und hält
den pH-Wert auf diesem Wert bis zu einem Entmineralisierungsgrad
von 90%. Man erhält
auf diese Weise eine merkliche Reduzierung der in der endgültig erhaltenen
flüssigen
Molke vorliegenden Anionenmenge im Vergleich zu dem, was ohne Voreinstellung
des pH-Werts erhalten wird.