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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von 9-Deoxy-8a-aza-8a-homoerythromycin
A und 8a-alkylierten Derivaten davon aus 9-Deoxy-9(Z)-hydroxyiminoerythromycin
A.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere das Gebiet der Makrolidantibiotika
vom Erythromycintyp und genauer Aza-Makrolidderivate davon, die
Gegenstand des Patentes
EP 508
699 sind und die folgende allgemeine Formel aufweisen:
in welcher R ein Wasserstoffatom,
eine C
1-C
10-Alkylgruppe,
eine C
2-C
10-Alkenylgruppe
oder eine C
6-C
12-Arylsulfonylgruppe,
die gegebenenfalls substituiert sind, darstellt.
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Diese
Verbindungen werden aus Erythromycin A erhalten und ihre Synthese
beinhaltet zwei Hauptschritte:
- – die Herstellung
des 8a-Azalid-Makrozyklus ausgehend vom 9-(E)-Oxim-Erythromycin A, das
zum 9-(Z)-Oxim isomerisiert wird und einer stereospezifischen Beckmann-Umlagerung
unterzogen wird, und
- – die
Modifizierung der Cladinosegruppe an Position 4", bestehend aus der Umwandlung von 4"(S)-OH zu 4"(R)-NH2.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere den ersten Schritt und
zielt darauf ab, ein neues Verfahren vorzuschlagen, das es ermöglicht,
9-Deoxy-8a-aza-8a-homoerythromycin A, das gegebenenfalls 8a-alkyliert
ist, direkt aus 9-(Z)-Oxim-Erythromycin A der nachstehend angegebenen
Formel II herzustellen.
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Der
klassische Syntheseweg kann folgendermaßen schematisiert werden:
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Im
Grunde genommen sind die derzeitigen Reaktionsbedingungen nicht
auf den industriellen Maßstab zu übertragen.
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Zunächst machen
sie es erforderlich, die intermediären Imidate III und IV zu isolieren.
Der Anschluss der Reduktion mit Natriumborhydrid direkt im Reaktionsmedium,
das die intermediären
Imidate enthält,
ist nämlich
wegen des hemmenden Charakters von Pyridin nicht durchführbar. Außerdem sind
diese Zwischenprodukte wenig stabil und dehydratisieren bei der
Isolierung leicht. Daraus ergibt sich dann eine signifikante Minderung
der Ausbeute.
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Andererseits
ist das Imidat der Formel IV in Bezug auf die Epimerisierung an
Position 10 sehr empfindlich, was so zu einem weiteren Verlust des
Produktes führt.
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Schließlich sind
die derzeit eingesetzten Reduktionsbedingungen, nämlich Natriumborhydrid
in Ethylenglycol oder Methanol, im Hinblick auf das Imidat der Formel
III nicht ausreichend wirksam.
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Folglich
ist es schwierig, bei den derzeitigen Versuchsbedingungen eine Gesamtausbeute
dieser beiden Schritte, nämlich
der Beckmann-Umlagerung und der Reduktion mit Natriumborhydrid über die
Zwischenisolierung der beiden Imidate, von mehr als 30% zu erhalten.
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Die
genaue Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine wirksame
Alternative zum vorstehend besprochenen Syntheseweg vorzuschlagen.
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Genauer
besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in einem Herstellungsverfahren
für eine
Verbindung der allgemeinen Formel V
über die stereospezifische Beckmann-Umlagerung
in einem Reaktionsmedium unter Verwendung von Pyridin als Hauptlösungsmittel
einer Verbindung der allgemeinen Formel II
über zwei
intermediäre
Imidate III und IV
und anschließende Reduktion
der Verbindungen III und IV, dadurch gekennzeichnet, dass die in
dem Reaktionsmedium der Beckmann-Umlagerung gebildeten Verbindungen
III und IV nicht aus dem Medium isoliert werden und nach Extraktion
aus dem Pyridin mit einem mit diesem mischbaren Kohlenwasserstoff,
in dem die Imidate III und IV in Salzform unlöslich sind, direkt in dem Reduktionsschritt
mit einer ausreichenden Menge Borhydrid umgesetzt werden.
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Gemäß einem
anderen Merkmal ist das erfindungsgemäße Verfahren des Weiteren dadurch
gekennzeichnet, dass die Verbindung der Formel V, die am Ende der
Reduktionsreaktion gebildet wird, nicht aus dem Reaktionsmedium
isoliert wird und dort durch Zugabe eines Alkylierungsreagenzes
in ausreichender Menge in das Medium direkt N-alkyliert wird, um
zum 9-Deoxy-8a-aza-8a-alkyl-8a-homoerythromycin A der Formel VI zu
führen.
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Unerwarteterweise
haben die Erfinder festgestellt, dass es möglich war, mit einer sehr zufriedenstellenden
Ausbeute die Reduktion der intermediären Imidat-Verbindungen III
und mit einem mit Pyridin mischbaren Kohlenwasserstoff extrahiert
wird, in dem die Imidate III und IV, die an der 3'-Dimethylaminogruppe
protoniert sind, unlöslich
sind.
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Es
handelt sich also um eine umgekehrte Vorgehensweise zum klassischen
Weg, der darin bestand, die Imidate durch Dichlormethan aus dem
Reaktionsmedium zu extrahieren nach Auftrennung des Rückstandes
aus der Umlagerung, der diese enthielt, in einem Gemisch aus Wasser/Dichlormethan.
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Ein
Beispiel für
diesen "klassischen
Weg" ist insbesondere
in der EP-A-0508726 beschrieben.
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Überraschenderweise
ermöglicht
es die Verwendung eines Kohlenwasserstoffes, das Pyridin ohne größeren Abbau
des Imidats IV aus dem Medium zu extrahieren und zu entfernen, und
so ermöglicht
sie es einerseits, wirksam auf den Isolierungsschritt der intermediären Imidate
zu verzichten, der in Bezug auf die Ausbeute und Durchführbarkeit
im industriellen Maßstab
ungünstig
ist, und andererseits ihre Reduktion durch ein alkalisches Borhydrid
in Wasser und/oder einem organischen Lösungsmittel wirksamer durchzuführen. Dies
hat den Vorteil, dass, verglichen mit den zuvor erreichten 30%,
eine deutlich verbesserte Gesamtausbeute erreicht wird.
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Im Übrigen haben
die Erfinder auch gezeigt, dass man die N-Alkylierung der erhaltenen
reduzierten Verbindung direkt im Reaktionsmedium durch Zugabe eines
Aldehyds bewirken kann, ohne dass ihre Isolierung notwendig wäre.
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Dies
hat, insbesondere im Fall der N-Methylierung, die Vorteile, dass
die Verwendung von Chloroform und Ameisensäure, wie im Eschweiler-Clarke-Verfahren,
das insbesondere in der vorstehenden EP-Anmeldung 508 699 verwendet
wird, vermieden und die Reaktion unter vereinfachten Bedingungen
in Bezug auf Temperatur und Dauer durchgeführt werden kann.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird nachstehend genauer anhand der folgenden Reaktionsschemata
beschrieben:
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In
Bezug auf das Reaktionsschema 1 wird das 9-(Z)-Oxim der Formel II
zunächst
in einem Medium auf Pyridinbasis einer Beckmann-Umlagerung unterzogen,
was zur Bildung der intermediären
Imidate III und IV führt,
die nicht isoliert werden.
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Diese
Umlagerung wird mit Sulfonylchlorid durchgeführt, das vorzugsweise aus Tosylchlorid,
Benzolsulfonylchlorid und Mesylchlorid ausgewählt wird.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das 9-(Z)-Oxim der Formel I in wasserfreiem Pyridin
mit Tosylchlorid in fester Form oder in Lösung in einem organischen Lösungsmittel,
zum Beispiel in Toluol, behandelt. Die Menge an Tosylchlorid liegt
im Allgemeinen zwischen 1 und 10 Äquivalenten, bezogen auf das
9-(Z)-Oxim, vorzugsweise zwischen 1,5 und 4 Äquivalenten. Das organische
Lösungsmittel
liegt im Allgemeinen in einer ausreichenden Menge vor, um das Tosylchlorid
zu lösen.
Die Reaktion wird bei einer Temperatur von vorzugsweise zwischen
0 und 5°C
durchgeführt.
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Nach
der Reaktion wird dem Medium ein Kohlenwasserstoff zugegeben, der
mit dem Pyridin und den anderen organischen Lösungsmitteln, die in dem Reaktionsmedium
vorliegen, löslich
ist, und in dem die intermediären
Imidate, die an der Dimethylaminogruppe in Position 3' protoniert sind,
nicht löslich
sind. Der Kohlenwasserstoff wird vorzugsweise ausgewählt aus
Kohlenwasserstoffen mit grader, verzweigter oder cyclischer Kette,
die 5 bis 15 Kohlenstoffatome enthalten. Als repräsentative
Beispiele können
Pentan, Cyclohexan, Methylcyclohexan und Heptan genannt werden.
Am stärksten
bevorzugt besteht er aus Heptan.
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Anschließend lässt man
das Medium dekantieren und entfernt die obere Phase, die die organischen Lösungsmittel,
darunter das Pyridin, enthält.
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Es
wird dann dem Rückstand
das Lösungsmittel
für die
Reduktionsreaktion zugegeben, das aus Wasser und/oder einem organischen
Lösungsmittel
bestehen kann, vorzugsweise ausgewält aus C1-C10-Alkoholen, vorzugsweise Methanol oder
Isopropanol, Lösungsmitteln
vom Amidtyp, vorzugsweise N,N-Dimethylformamid oder N,N-Dimethylacetamid,
oder aber Lösungsmitteln
vom Typ eines cyclischen Harnstoffs, vorzugsweise 1,3-Dimethyl-3,4,5,6-tetrahydro-2(1H)-pyrimidon
(DMPU) oder 1,3-Dimethyl-2-imidazolinon (DMEU).
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Anschließend wird
ein Borhydrid zugegeben, vorzugsweise Natrium- oder Kaliumborhydrid,
wobei die Reaktionstemperatur vorzugsweise zwischen 0 und 5°C gehalten
wird. Die Menge an Borhydrid liegt im Allgemeinen zwischen 3 und
15 Äquivalenten,
vorzugsweise zwischen 4 und 5 Äquivalenten,
bezogen auf die zu reduzierende Verbindung.
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Nach
der Reaktion wird das Amin der Formel V entweder nach dem Reaktionsschema
1 isoliert oder nach dem Reaktionsschema 2 an Position 8a direkt
N-alkyliert.
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Das
Amin V kann so nach einer herkömmlichen
Verfahrenweise aus dem Reaktionsmedium isoliert werden, die im Allgemeinen
Extraktions-, Wasch- und dann Trocknungsverfahren einschließt.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung kann das Amin der Formel V direkt in dem Medium der
Reduktionsreaktion umgesetzt werden, indem diesem eine ausreichende
Menge eines Aldehyds der Formel R'CHO zugegeben wird, wobei R' ein Wasserstoffatom,
eine C
1-C
9-Alkylgruppe
oder eine C
2-C
9-Alkenylgruppe
darstellt, um eine Verbindung der allgemeinen Formel VII zu erhalten
wobei R' wie vorstehend definiert ist.
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Der
verwendete Aldehyd ist vorzugsweise ein C1-C4-Aldehyd und stärker bevorzugt Formol, Ethanal oder
Propanal.
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In
einer besonderen Variante dieser Ausführungsform des beanspruchten
Verfahrens wird Formol direkt in das Medium der Reduktionsreaktion,
welches Amin V enthält,
gegeben, ohne dieses zu isolieren. Die Reaktionstemperatur liegt
zwischen –10
und +30°C.
Die Dauer der Reaktion beträgt
im Allgemeinen 2 Stunden.
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Das
so gebildete 8a-N-methylierte Amin der Formel VI
kann nach einer herkömmlichen
Verfahrensweise isoliert werden, die im Allgemeinen Extraktions-,
Wasch- und dann Trocknungsverfahren einschließt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
hat also den Vorteil, dass das Aneinanderfügen der Reaktionen der Beckmann-Umlagerung
des 9-(Z)-Oxim-Erythromycin A, die in einem Medium auf Pyridinbasis
durchgeführt wird,
und der Reduktion der so gebildeten intermediären Imidate durch ein Borhydrid
ohne ihre Isolierung möglich
sind.
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Nach
einer weiteren Ausführungsform
ermöglicht
es das Verfahren gemäß der Erfindung,
eine Alkylierungsreaktion, wie eine Methylierung der reduzierten
Verbindung, direkt in dem Medium der Reduktionsreaktion unter vereinfachten
Bedingungen anzuschließen.
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Die
nachstehenden Beispiele dienen der Erläuterung und sollen die vorliegende
Erfindung nicht einschränken.
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Alle
Versuche werden unter Schutzgas durchgeführt.
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BEISPIEL 1:
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Herstellung von 9-Deoxy-8a-aza-8a-homoerythromycin
A (V) durch Zugabe von festem Tosylchlorid und Reduktion in Wasser
nach dem Reaktionsschema 1:
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In
einen trockenen Kolben unter Argonschutzgas werden 2g (9Z)-9-Deoxy-9-hydroxyiminoerythromycin
A (2,67 mMol) und dann 16 ml Pyridin gegeben. Die Lösung wird
auf 0°C
gekühlt,
dann werden in kleinen Fraktionen 1,32 g Tosylchlorid (6,9 mMol,
2,6 Äq.)
zugegeben. Das Reaktionsmedium wird bei 0°C während 1,5 Stunden gerührt, dann
werden bei dieser Temperatur 20 ml Heptan zugegeben.
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Das
Rühren
wird beendet, das Reaktionsmedium lässt man dann dekantieren. Die
obere Phase wird durch Absaugen entfernt, es werden wieder 20 ml
Heptan ohne Rühren
zugegeben, dann wird die obere Phase durch Absaugen entfernt.
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Unter
Rühren
und immer noch bei 0°C
werden 10 ml destilliertes Wasser, dann 0,4 g Natriumborhydrid (10,5
mMol, 4 Äq.)
in kleinen Fraktionen zugegeben. Das Reaktionsmedium lässt man
auf Raumtemperatur abkühlen
und rührt
es bei dieser Temperatur eine Stunde. 10 ml Methanol werden dann
zugegeben und nach 1/2 Stunde wird das Reaktionsmedium mit einer
wässrigen
2N-Salzsäure
bis zu einem pH-Wert = 3 sauer eingestellt. Die wässrige Phase
wird mit zweimal 10 ml Dichlormethan extrahiert, die organischen
Phasen werden entfernt, dann wird die wässrige Phase mit einer wässrigen
2N-Sodalösung bis
zu einem pH-Wert = 11 basisch eingestellt. Nach zwei Extraktionen
mit 20 ml Dichlormethan werden die organischen Phasen wieder vereint, auf
Magnesiumsulfat getrocknet und unter Vakuum konzentriert.
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Es
werden 1,73 g eines weißen
Feststoffes mit einer durch HPLC bestimmten Reinheit von 69% von 9-Deoxy-8a-aza-8a-homoerythromycin
A, also mit einer bestimmten Ausbeute von 60%, erhalten.
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BEISPIEL 2:
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Herstellung von 9-Deoxy-8a-aza-8a-homoerythromycin
A (V) durch Zugabe einer Tosylchloridlösung in Toluol und Reduktion
in einem Wasser/Isopropanol-Gemisch nach dem Reaktionsschema 1:
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In
einen trockenen Kolben unter Argonschutzgas werden 10g (9Z)-9-Deoxy-9-hydroxyiminoerythromycin
A (13,35 mMol) und dann 70 ml Pyridin gegeben. Die Lösung wird
auf 0°C
gekühlt,
dann werden 6,6 g Tosylchloridlösung
(34,5 mMol, 2,6 Äq.)
in 40 ml Toluol zugegeben. Das Reaktionsmedium wird bei 0°C während 1,5
Stunden gerührt,
dann werden bei dieser Temperatur 80 ml Heptan zugegeben.
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Das
Rühren
wird beendet, das Reaktionsmedium lässt man dann dekantieren. Die
obere Phase wird durch Absaugen entfernt.
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Unter
Rühren
und immer noch bei 0°C
werden 70 ml destilliertes Wasser und 30 ml Isopropanol, dann 2
g Natriumborhydrid (53,4 mMol, 4 Äq.) in kleinen Fraktionen zugegeben.
Das Reaktionsmedium lässt
man auf Raumtemperatur abkühlen
und rührt
es bei dieser Temperatur eine Stunde. 10 ml Methanol werden dann zugegeben
und nach 1/2 Stunde wird das Reaktionsmedium mit einer wässrigen
2N-Salzsäure
bis zu einem pH-Wert = 3 sauer eingestellt. Die wässrige Phase
wird mit zweimal 40 ml Dichlormethan extrahiert, die organischen
Phasen werden entfernt, dann wird die wässrige Phase mit einer wässrigen
2N-Sodalösung bis
zu einem pH-Wert = 11 basisch eingestellt. Nach zwei Extraktionen
mit 40 ml Dichlormethan werden die organischen Phasen wieder vereint,
auf Magnesiumsulfat getrocknet und dann unter Vakuum konzentriert.
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Es
werden 8,6 g eines weißen
Feststoffes mit einer durch HPLC bestimmten Reinheit von 75,5% von 9-Deoxy-8a-aza-8a-homoerythromycin
A, also mit einer bestimmten Ausbeute von 65%, erhalten.
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BEISPIEL 3:
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Herstellung von 9-Deoxy-8a-aza-8a-homoerythromycin
A (V) durch Zugabe von Tosylchloridlösung in Toluol und Reduktion
in N,N-Dimethylformamid nach dem Reaktionsschema 1:
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In
einen trockenen Kolben unter Argonschutzgas werden 20g (9Z)-9-Deoxy-9-hydroxyiminoerythromycin
A (26,7 mMol) und dann 160 ml Pyridin gegeben. Die Lösung wird
auf 0°C
gekühlt,
dann werden 10,5 g Tosylchloridlösung
(53,4 mMol, 2 Äq.)
in 60 ml Toluol zugegeben. Das Reaktionsmedium wird bei 0°C während 1,5
Stunden gerührt,
dann werden bei dieser Temperatur 260 ml Heptan zugegeben.
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Das
Rühren
wird beendet, das Reaktionsmedium lässt man dann dekantieren. Die
obere Phase wird durch Absaugen entfernt.
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Unter
Rühren
und immer noch bei 0°C
werden 200 ml DMF, dann 4 g Natriumborhydrid (106 mMol, 4 Äq.) in kleinen
Fraktionen zugegeben. Das Reaktionsmedium lässt man auf Raumtemperatur
abkühlen
und rührt
es bei dieser Temperatur eine Stunde. 20 ml Methanol werden dann
zugegeben und nach 1/2 Stunde wird das Reaktionsmedium mit einer
wässrigen
2N-Salzsäure
bis zu einem pH-Wert = 3 sauer eingestellt. Die wässrige Phase
wird mit zweimal 50 ml Dichlormethan extrahiert, die organischen
Phasen werden entfernt, dann wird die wässrige Phase mit einer wässrigen
2N-Sodalösung
bis zu einem pH-Wert = 11 basisch eingestellt. Nach zwei Extraktionen
mit 100 ml Dichlormethan werden die organischen Phasen wieder vereint,
auf Magnesiumsulfat getrocknet und dann unter Vakuum konzentriert.
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Es
werden 18,25 g eines weißen
Feststoffes mit einer durch HPLC bestimmten Reinheit von 64,6% von
9-Deoxy-8a-aza-8a-homoerythromycin A, also mit einer bestimmten
Ausbeute von 59%, erhalten.
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BEISPIEL 4:
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Herstellung von 9-Deoxy-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A (VI) durch Zugabe einer Tosylchloridlösung in Toluol und Reduktion
in einem Wasser/Isopropanol-Gemisch nach dem Reaktionsschema 2:
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In
einen trockenen Kolben unter Argonschutzgas werden 20g (9Z)-9-Deoxy-9-hydroxyiminoerythromycin
A (26,7 mMol) und dann 160 ml Pyridin, gegeben. Die Lösung wird
auf 0°C
gekühlt,
dann werden 10,5 g Tosylchloridlösung
(53,4 mMol, 2 Äq.)
in 60 ml Toluol zugegeben. Das Reaktionsmedium wird bei 0°C während 1,5
Stunden gerührt,
dann werden bei dieser Temperatur 240 ml Heptan zugegeben.
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Das
Rühren
wird beendet, das Reaktionsmedium lässt man dann dekantieren. Die
obere Phase wird durch Absaugen entfernt.
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Unter
Rühren
und immer noch bei 0°C
werden 140 ml Wasser und 60 ml Isopropanol, dann 5 g Natriumborhydrid
(132,5 mMol, 5 Äq.)
in kleinen Fraktionen zugegeben. Das Reaktionsmedium lässt man
auf Raumtemperatur abkühlen
und rührt
es bei dieser Temperatur eine Stunde.
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Dann
werden 22,8 g wässriges
35%iges Formol (267 mMol, 10 Äq.)
zugegeben und das Reaktionsmedium wird für 1,5 Stunden bei Raumtemperatur
stehen gelassen. 20 ml Methanol werden dann zugegeben und nach 1/2
Stunde wird das Reaktionsmedium mit einer wässrigen 2N-Salzsäure bis
zu einem pH-Wert = 3 sauer eingestellt.
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Die
wässrige
Phase wird mit zweimal 50 ml Dichlormethan extrahiert, die organischen
Phasen werden entfernt, dann wird die wässrige Phase mit einer wässrigen
2N-Sodalösung
bis zu einem pH-Wert = 11 basisch eingestellt. Nach zwei Extraktionen
mit 100 ml Ethylacetat werden die organischen Phasen wieder vereint,
auf Magnesiumsulfat getrocknet und dann unter Vakuum konzentriert.
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Es
werden 18,4 g eines weißen
Feststoffes mit einer durch HPLC bestimmten Reinheit von 69% von 9-Deoxy-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A, also mit einer bestimmten Ausbeute von 68%, erhalten.
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BEISPIEL 5:
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Herstellung von 9-Deoxy-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A (VI) durch Zugabe einer Tosylchloridlösung in Toluol und Reduktion
in einem Gemisch von Wasser/1,3-Dimethyl-2-imidazolinon (DMEU) nach dem Reaktionsschema
2:
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In
einen trockenen Kolben unter Argonschutzgas werden (9Z)-9-Deoxy-9-hydroxyiminoerythromycin A
(150 g, 0,19 Mol, Reinheit 94% p/p) und dann Pyridin (1089 g) gegeben.
Die Lösung
wird auf –10°C gekühlt, dann
läßt man in
30 Minuten eine Tosylchloridlösung
(76,7 g, 0,4 Mol, 2,1 Äq.)
in Toluol (281 g) zutropfen. Das Reaktionsmedium wird dann bei zwischen –8 und –4°C während 1,5
Stunden gerührt,
dann wird bei dieser Temperatur Heptan (1011 g) zugegeben. Das Rühren wird
beendet, das Reaktionsmedium lässt
man dann dekantieren. Die obere Phase wird durch Absaugen entfernt.
Die zähflüssige untere
Phase wird ein zweites Mal ohne Rühren durch Heptan (393 g) verdünnt. Die
obere Phase wird dann durch Absaugen entfernt. Das Reaktionsmedium
wird dann mit DMEU (140,4 g) verdünnt, dann wird diese Lösung einer
Natriumborhydridlösung
(49,1 g, 1,28 Mol, 6,85 Äq.)
in Wasser (1227 g) zugegeben.
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Nach
Rückkehr
zur Raumtemperatur wird das Reaktionsmedium bei dieser Temperatur
zwei Stunden gerührt.
Das Medium wird dann mit Methanol (351,1 g), dann mit wässrigem
37%igem Formol (140 g, 1,73 Mol, 9,2 Äq.) behandelt. Man hält es während zwei
Stunden auf Raumtemperatur. Das Reaktionsmedium wird dann mit einer
wässrigen
36%igen Salzsäure
bis zu einem pH-Wert = 4 sauer eingestellt. Die wässrige Phase
wird mit Toluol (355 g) extrahiert. Die wässrige Phase wird dann mit
einer wässrigen
Sodalösung
von 30% p/p bis zu einem pH-Wert = 10 basisch eingestellt. Nach
zwei Extraktionen mit Toluol (2 × 355 g) bei 50°C werden
die organischen Phasen wieder vereint, bei 50°C mit Wasser (322 g) gewaschen
und unter Vakuum konzentriert. Die so erhaltene organische Phase
wird mehrmals in Heptan aufgenommen, um das azeotrope Heptan/Pyridin-Gemisch
unter Vakuum zu destillieren.
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Es
werden 151 g eines weißen
Feststoffes mit einer durch HPLC bestimmten Reinheit von 65% von 9-Deoxy-8a-aza-8a-methyl-8a-homoerythromycin
A, also mit einer bestimmten Ausbeute von 60%, erhalten.