DE3317159C2 - - Google Patents
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
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- C07D307/77—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom ortho- or peri-condensed with carbocyclic rings or ring systems
- C07D307/93—Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom ortho- or peri-condensed with carbocyclic rings or ring systems condensed with a ring other than six-membered
- C07D307/935—Not further condensed cyclopenta [b] furans or hydrogenated cyclopenta [b] furans
- C07D307/937—Not further condensed cyclopenta [b] furans or hydrogenated cyclopenta [b] furans with hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals directly attached in position 2, e.g. prostacyclins
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Description
In der veröffentlichten europäischen Patentanmeldung
Nr. 45 842 und entsprechenden Schutzrechten in anderen
Gebieten sind 2,3,4-Trinor-1,5-inter-m-phenylen-prostacyclinderivate
der allgemeinen Formel
beschrieben worden, in der R¹ ein Wasserstoffatom, ein
Kation oder des Rest eines Alkohols ist, R² Wasserstoff
oder Methyl bedeutet, A eine der Gruppen -CH₂-CH₂-,
(trans)-CH=CH- oder -C≡C- ist und B einen Alkyl- oder
einen gegebenenfalls durch einen niederen Alkylrest
substituierten Cyclohexylrest darstellt, worin der Phenylrest
in bezug auf die Doppelbindung E-, EZ- oder
vorzugsweise Z-Konfiguration aufweisen kann. Bei dem in
der obengenannten Patentanmeldung beschriebenen Verfahren
fallen die Produkte der vorstehenden Formel zunächst
als 5EZ-Derivate an, die dann gegebenenfalls
getrennt werden müssen. Da sich die 5Z-Formen durch
höhere biologische Aktivität auszeichnen, sind sie die
Substanzen mit der bevorzugten Konfiguration. Zu ihrer
Gewinnung mußte man bei dem Verfahren nach dem Stand
der Technik wenigstens 50% der zunächst erhaltenen
EZ-Form verwerfen, da die weniger interessante E-Verbindung
nicht in das Z-Derivat zu überführen war.
Es wurde nunmehr gefunden, daß man die Verbindungen der
folgenden Formel I (also die 5Z-Formen der Verbindungen
der einleitend genannten Formel)
worin
R₁ ein Wasserstoffatom, ein pharmazeutisch verträgliches Kation oder ein geradkettiger oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist,
R₂ Wasserstoff oder Methyl bedeutet,
A eine der Gruppen -CH₂-CH₂-, (trans)-CH=CH- oder -C≡C- darstellt und
B für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 5 bis 9 Kohlenstoffatomen der Struktur
R₁ ein Wasserstoffatom, ein pharmazeutisch verträgliches Kation oder ein geradkettiger oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist,
R₂ Wasserstoff oder Methyl bedeutet,
A eine der Gruppen -CH₂-CH₂-, (trans)-CH=CH- oder -C≡C- darstellt und
B für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 5 bis 9 Kohlenstoffatomen der Struktur
in der R₃ und R₄ gleich oder verschieden sind und
Wasserstoff, Methyl oder Äthyl bedeuten,
oder für einen gegebenenfalls durch einen Methyl- oder Äthylrest substituierten Cyclohexylrest steht,
leicht dadurch herstellen kann, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel IIE
oder für einen gegebenenfalls durch einen Methyl- oder Äthylrest substituierten Cyclohexylrest steht,
leicht dadurch herstellen kann, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel IIE
worin R₂, A und B die gleichen Bedeutungen wie in Formel
I haben und R₁′ für einen geradkettigen oder verzweigten
Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder
für einen Aralkylrest mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen in
der Alkylgruppe steht,
zu Verbindungen der allgemeinen Formel IIZ
zu Verbindungen der allgemeinen Formel IIZ
worin R₁′, R₂, A und B die vorstehend angegebenen Bedeutungen
haben,
isomerisiert und in der erhaltenen Verbindung der allgemeinen Formel IIZ zur Herstellung derjenigen Verbindungen, bei denen R₁ für Wasserstoff oder ein Kation steht, anschließend die Gruppierung COOR₁′ zur Gruppe COOR₁ verseift.
isomerisiert und in der erhaltenen Verbindung der allgemeinen Formel IIZ zur Herstellung derjenigen Verbindungen, bei denen R₁ für Wasserstoff oder ein Kation steht, anschließend die Gruppierung COOR₁′ zur Gruppe COOR₁ verseift.
Erfindungsgemäß wird diese Isomerisierung dadurch bewirkt,
daß man auf die Verbindung der allgemeinen Formel IIE in
einem polaren, wasser- und alkoholfreien Lösungsmittel
oder im Gemisch davon mit Dichlormethan oder Tetrahydrofuran
wenigstens ein Salz aus einer organischen Base
und einer einbasischen organischen Sulfonsäure oder
einen fluorierten oder chlorierten Essigsäure bei Temperaturen
zwischen etwa 0°C und etwa 50°C einwirken
läßt. Vorzugsweise arbeitet man bei Raumtempratur, d. h.
etwa 20 bis 25°C. Für das erfindungsgemäße Vorgehen
sind die einzusetzenden Lösungsmittel um so besser
geeignet, je polarer sie sind. Insbesondere haben sich
Dimethylsulfoxid, Hexamethylphosphorsäuretriamid,
1,3-Dimethyl-3,4,5,6-tetrahydro-2(1H)-pyrimidinon, Formamid
oder Tetrahydrothiophen-1,1-dioxid, die gegebenenfalls
auch untereinander oder mit weniger polaren,
wasser- und alkoholfreien Lösungsmitteln, wie Tetrahydrofuran
oder Dichlormethan, gemischt sein können, bewährt.
Die zur Bewirkung der Isomerisierungsreaktion erfindungsgemäß
anzuwendenden Salze leiten sich von organischen
Basen, insbesondere heteroaromatischen Basen oder
N,N-Dialkylanilin-derivaten, ab. Geeignete Basen sind
vorzugsweise Pyridin oder N,N-Dimethylanilin, jedoch
sind auch z. B. N-Äthylanilin, N-Propylanilin, p-Phenetidin
oder p-Toluidin geeignet.
Bei den in den zuzusetzenden Salzen enthaltenen Säuren
handelt es sich um einbasische organische Sulfonsäuren
oder um fluorierte oder chlorierte Essigsäuren, insbesondere
um Trifluor- oder Trichloressigsäure. Als einbasische
organische Sulfonsäuren kommen aliphatische
Sulfonsäuren wie Methan- oder Äthansulfonsäure, insbesondere
aber aromatische einkernige Sulfonsäuren in
Betracht, wie z. B. Benzolsulfonsäure, Toluolsulfonsäure,
Chlorbenzolsulfonsäuren oder Methoxybenzolsulfonsäure.
Es wird im allgemeinen bevorzugt, nur ein Salz einer
der genannten Basen mit einer der Säuren einzusetzen,
es ist aber auch möglich, mehrere von der gleichen Base
und unterschiedlichen Säuren bzw. von der gleichen
Säure und unterschiedlichen Basen abgeleitete Salze
oder auch Salze aus unterschiedlichen Basen und unterschiedlichen
Säuren zu verwenden. Besonders bevorzugt
wird aber, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren allein
das Pyridinsalz der p-Toluolsulfonsäure anzuwenden.
Die angewandte Menge des Salzes ist für den Erfolg der
Isomerisierungsreaktion nicht kritisch. So können katalytische
Mengen [d. h. weit weniger (z. B. 0,01 oder
0,001) als ein Mol Salz pro Mol der Verbindung der allgemeinen Formel
IIE], etwa gleichmolare Mengen, oder auch ein Überschuß
an Salz eingesetzt werden, wobei es sich unter
Berücksichtigung der unten noch zu schildernden Hypothese
zum Reaktionsverlauf (Bildung des Zwischenproduktes
der allgemeinen Formel III) sowie der erforderlichen Reaktionszeit
und Fragen der Aufarbeitbarkeit des Reaktionsgemisches
empfiehlt, etwa gleichmolare Mengen der
Verbindung der allgemeinen Formel IIE und des Salzes einzusetzen.
Die gegebenenfalls im Anschluß an die Isomerisierungsreaktion
durchzuführende Verseifung der Gruppe -COOR₁′
in der Verbindung der allgemeinen Formel IIZ erfolgt zweckmäßig in
wäßrig-alkoholischer Lösung, wie z. B. in wasserhaltigem
Methanol oder wasserhaltigem Äthanol unter Zusatz
der (bezogen auf die Substanz der allgemeinen Formel IIZ) 1- bis
5fachen molaren Menge an Natrium- oder Kaliumhydroyd
bei etwa 10 bis 50°C. Die Reaktion dauert ca. 6 bis 48
Stunden und kann dünnschichtchromatographisch verfolgt
werden. Die dabei in Form der Natrium- oder Kaliumsalze
erhaltenen Verbindungen der allgemeinen Formel I können gewünschtenfalls
in üblicher Weise (zum Beispiel mit Ionenaustauschchromatographie)
in andere Salze oder (z. B.
durch Behandlung mit C₁- bis C₆-Alkylhalogeniden) in
Ester der allgemeinen Formel I, in denen R₁ ein Alkylrest mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen ist, übergeführt werden.
Die 5Z-Isomeren, d. h. die Verbindungen der allgemeinen Formel I,
können in reiner Form, insbesondere auch frei von den
entsprechenden 5E-Isomeren, mit Hilfe der Hochdruckflüssigkeitschromatographie
(HPLC) unter "reversed-
phase"-Bedingungen erhalten werden.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die
Verbindungen der allgemeinen Formeln IIE und IIZ die Endlagen eines
Gleichgewichtssystems darstellen, das durch die erfindungsgemäßen
Maßnahmen (Behandlung mit bestimmten Salzen
in Gegenwart polarer, wasser- und alkoholfreier
Lösungsmittel) zugunsten der Bildung von Verbindungen
der allgemeinen Formel IIZ verschoben wird, so daß man, ausgehend
von den 5E-Verbindungen der allgemeinen Formel IIE, in hoher Ausbeute
die 5Z-Verbindungen der allgemeinen Formel IIZ gewinnen kann.
Dabei ist es selbstverständlich nicht notwendig, von
den reinen 5E-Verbindungen auszugehen, vielmehr können
auch deren Gemische mit 5Z-Verbindungen eingesetzt
werden, wobei dann das erfindungsgemäße Vorgehen eine
Erhöhung des Anteils der 5Z-Form in dem Isomerengemisch
bewirkt. Insbesondere kann man also auch von solchen
Gemischen ausgehen, in denen die Verbindungen der allgemeinen Formeln
IIE und IIZ in etwa gleichen Mengen vorliegen
[also z. B. 5EZ-Verbindungen der einleitend genannten
Formeln (sofern darin R¹ ein der Gruppe R₁′ entsprechender
Rest eines Alkohols ist), die beispielsweise
nach den Angaben der in der Einleitung erwähnten Patentanmeldung
erhältlich sind] und den darin enthaltenen
Anteil an der Verbindung der allgemeinen Formel IIE dann weitgehend
in das Isomere der allgemeinen Formel IIZ überführen.
Die Isomerisierung bzw. Gleichgewichtseinstellung verläuft
vermutlich über eine Zwischenstufe, bei der die
in dem erfindungsgemäß zuzusetzenden Salz enthaltene
Säure sich an die Doppelbindung in 5,6-Stellung der
Verbindung der allgemeinen Formel IIE anlagert. Ein solches hypothetisches
Zwischenprodukt könnte dann (bei Verwendung
des Salzes einer organischen Sulfonsäure) z. B. die
Formel haben
in der R₁′, R₂, A und B die gleichen Bedeutungen wie vorstehend
haben und X für den organischen Rest der in Salzform
eingesetzten Sulfonsäure steht.
Aus diesem Zwischenprodukt der allgemeinen Formel III müßte dann
unter den Reaktionsbedingungen die Sulfonsäure unter
Bildung der Verbindung der allgemeinen Formel IIZ wieder abgespalten
werden. Für einen derartigen bzw. einen ähnlichen
Reaktionsverlauf spricht, daß beispielsweise bei Verwendung
des Pyridinsalzes von deuterierter oder tritierter
Trifluoressigsäure aus Verbindungen der allgemeinen Formel
IIE Verbindungen der allgemeinen Formel IIZ erhalten werden, in
denen das Wasserstoffatom in 5-Stellung durch Deuterium
oder Tritium ersetzt ist.
Hinsichtlich der Bedeutungen von A, B, R₁, R₁′ bzw. R₂
in den einzusetzenden Verbindungen der allgemeinen Formel
IIE bzw. in den hergestellten Verbindungen der allgemeinen
Formel I gilt im Rahmen der vorstehend gegebenen
Definitionen folgendes:
A bedeutet bevorzugt die trans-CH=CH-Struktur. In diesem
Fall sind die Verbindungen der allgemeinen Formel
I insbesondere dann von Interesse, wenn gleichzeitig
die 15S-Konfiguration vorliegt.
Bevorzugte Bedeutungen von B sind der Cyclohexylrest
oder der Alkylrest der vorstehend angegebenen Struktur,
in dem R₃ und R₄ jeweils für Wasserstoff oder jeweils
für Methyl stehen bzw. worin R₃ Wasserstoff und R₄
Äthyl bedeuten.
Bedeutet B einen Cyclohexylrest, so kann dieser in
4′-Stellung durch einen Methyl- oder Äthylrest substituiert
sein.
Wenn R₁ einen Alkylrest bedeutet, so ist dieser insbesondere
der Methyl- oder der Äthylrest.
Vorzugsweise steht R₁, wenn dieser Rest ein Kation bedeutet,
für ein Natrium- oder Kaliumion. Andere geeignete
Kationen sind z. B. Calcium-, Magnesium-, Ammonium-
oder Aminionen, wobei solche Aminionen z. B. von
Mono-, Di- oder Trimethylamin, -äthylamin, -äthanolamin,
Trishydroxymethylamin, basischen Aminosäuren, wie
Arginin oder Lysin, oder sonstigen in der Prostaglandin-
bzw. Prostacyclinchemie gebräuchlichen Basen abgeleitet
sein können.
R₁′ steht vorzugsweise für einen geradkettigen oder verzweigten
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere
für den Methyl- oder den Äthylrest, oder
- wenn R₁′ einen Aralkylrest bedeutet - für den Benzylrest.
R₂ bedeutet definitionsgemäß Wasserstoff oder einen
Methylrest, wobei das Kohlenstoffatom (15), an das unter
anderem der Rest R₂ gebunden ist, in den Verbindungen
der allgemeinen Formel I in der RS- oder bevorzugt
in der S-Konfiguration vorliegen kann.
Wie bereits vorstehend gesagt, zeichnen sich die
5Z-Verbindungen der allgemeinen Formel I gegenüber den entsprechenden
5E-Isomeren durch gesteigerte biologische Wirksamkeit
aus. Als Beispiel für die Unterschiede hinsichtlich
der biologischen Eigenschaften solcher isomeren
Verbindungen seien folgende experimentell mit [(5E,13E,
9α,11α,15S)-2,3,4-Trinor-1,5-inter-m-phenylen-6,9-epoxy-
11,15-dihydroxy-15-cyclohexyl-16,17,18,19,20-pentanor]-
prosta-5,13-diensäure-Natriumsalz (nachstehend als
"Substanz A" bezeichnet) und [(5Z,13E,9α,11α,15S)-
2,3,4-Trinor-1,5-inter-m-phenylen-6,9-epoxy-11,15-
dihydroxy-15-cyclohexyl-16,17,18,19,20-pentanor]-
prosta-5,13-diensäure-Natriumsalz (nachstehend als
"Substanz B" bezeichnet) erhaltenen Befunde angegeben.
Die IC₅₀, d. h. die Konzentration, die unter den Versuchsbedingungen
in 50% der Fälle eine Induktion der
Aggregation von Humanthrombozyten durch Arachidonsäure
in vitro verhindert, beträgt für die Substanz A
0,5 µMol pro Liter, für die Substanz B aber nur 0,01 µMol
pro Liter.
Die relative blutdrucksenkende Wirkung an wachen,
spontan hypertonen Ratten (Messung über Dauerkatheter,
intravenöse Applikation der Prüfsubstanzen, die ED₂₀
für 5,6-Dihydroprostacyclin beträgt unter diesen
Versuchsbedingungen 0,005 mg/kg, und diese Wirkung
wird im nachfolgenden gleich 1 gesetzt) ist für die
Substanz A <0,1, für die Substanz B aber 0,25.
Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung
der Erfindung, alle Temperaturangaben darin sind unkorrigiert.
Die Rf-Werte wurden dünnschichtchromatographisch
auf Kieselgel ermittelt.
a) 0,5 g [(5E,13E,9α,11α,15S)-2,3,4-Trinor-1,5-inter-m-
phenylen-9,11,15-trihydroxy-15-cyclohexyl-16,17,18,
19,20-pentanor]-prosta-5,13-diensäuremethylester
(Isomerenreinheit 90%, Schmelzpunkt 101-102°C,
[α]=-36,8 bei C=1,0 in Methanol) werden in
6,3 ml Diethylether und 3 ml Methanol gelöst, auf
0°C abgekühlt und unter Lichtausschluß zunächst
mit 6,3 ml gesättigter Natriumhydrogencarbonatlösung,
dann bei gleicher Temperatur (0°C) tropfenweise
mit einer Lösung von 2,15 g Iod in 10 ml Diethylether
versetzt. Das Reaktionsgemisch wird bei
0°C für 4 Stunden gerührt und dann bis zur Entfärbung
mit gesättigter Natriumthiosulfatlösung versetzt.
Die organische Schicht wird abgetrennt, die wäßrige
Phase noch zweimal mit je 25 ml Diethylether
extrahiert, und dann werden die vereinigten organischen
Phasen unter Kühlung mit Magnesiumsulfat
getrocknet. Die Lösung wird dann unter Lichtausschluß
im Vacuum eingedampft und bis zur Gewichtskonstanz
bei 13,33 N/m² (0,1 Torr) aufbewahrt.
Man erhält 0,65 g eines gelben, öligen Produktes,
das in 6,5 ml trockenem Toluol bei 20-25°C gelöst
und nach Versetzen mit 0,5 ml 1,5-Diazabicyclo-
(4.3.0)-non-5-en für 15-20 Stunden gerührt wird.
Man verdünnt dann mit 60 ml Toluol und wäscht dreimal
mit je 15 ml gesättigter Natriumhydrogencarbonatlösung
und anschließend mit 15 ml Wasser. Die organische
Phase wird über Magnesiumsulfat getrocknet,
im Vacuum bei 40°C eingeengt, und dann wird der
Rückstand an Kieselgel mit einem Gemisch aus Essigsäureethylester
und Methanol (98 : 2) chromatographiert.
Man erhält so 0,5 g eines Öls, das zu ca. 70% aus
dem Isomerengemisch (5E- und 5Z-Form, im Isomerenverhältnis
9 : 1) des [(13E,9α,11α,15S)-2,3,4-Trinor-
1,5-inter-m-phenylen-6,9-epoxy-11,15-dihydroxy-15-
cyclohexyl-16,17,18,19,20-pentanor]-prosta-5,13-
diensäuremethylesters besteht.
Die 5E-Form zeigt bei Dünnschichtchromatographie
(Fertigplatten HPTLC RP-8 F 254 S,
Methanol/Wasser=80 : 20) einen Rf-Wert von
0,24. Unter den gleichen Bedingungen zeigt die 5Z-
Form dieses Produktes einen Rf-Wwert von 0,17.
b) 250 mg des in a) erhaltenen, überwiegend aus der
5E-Form bestehenden Gemisches werden zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Isomerisierungsverfahrens
in 2,5 ml trockenem Dimethylsulfoxid gelöst und bei
20-25°C mit einer Lösung von 160 mg Pyridinium-
p-toluolsulfonat in 2,5 ml trockenem Dimethylsulfoxid
versetzt. Das Reaktionsgemisch wird bei 20-
25°C gerührt.
Nach drei Stunden entnimmt man eine Probe von 1 ml,
gibt diese in 5 ml gesättigte Natriumhydrogencarbonatlösung,
schüttelt dreimal mit je 2,5 ml Essigsäureethylester
und wäscht die vereinigten organischen
Phasen dreimal mit je 1 ml Wasser. Nach Trocknen
über Kaliumcarbonat wird die Lösung im Vacuum
eingeengt. Der Rückstand wird, wie weiter unten beschrieben,
auf das Isomerenverhältnis untersucht.
Die Hauptmenge des Reaktionsgemisches wird nach 72
Stunden in analoger Weise aufgearbeitet, wobei man
200 mg eines Produktes erhält, dessen Gehalt an der
5E- bzw. der 5Z-Form mittels Hochdruckflüssigkeitschromatographie
an "Lichrosorb RP 18", Korngröße 10 µm,
unter Verwendung von Methanol/Wasser
=75 : 25 als mobile Phase ermittelt wird.
c) 200 mg des so erhaltenen Produktes wurden in 7 ml
Methanol gelöst, bei 25°C mit 1,8 ml 1n-Natronlauge
versetzt und 48 Stunden bei 25°C gerührt. Durch
Hochdruckflüssigkeitschromatographie mit Methanol/
Wasser=45 : 55 (enthaltend 0,01% Natriumhydrogencarbonat)
an Kieselgel RP 18 und anschließende
Gefriertrocknung wurden die reinen
Natriumsalze der 5Z- bzw. 5E-Form (145,6 mg bzw.
15,3 mg) der [(13E,9α,11α,15S)-2,3,4-Trinor-1,5-
inter-m-phenylen-6,9-epoxy-11,15-dihydroxy-15-
cyclohexyl-16,17,18,19,20-pentanor]-prosta-5,13-
diensäure erhalten, die sich als identisch mit den
z. B. in Beispiel 3 der unter Nr. 45 842 veröffentlichten
europäischen Patentanmeldung beschriebenen
Verbindungen erwiesen.
d) Man verfährt wie vorstehend unter b), arbeitet jedoch
bereits nach 24 Stunden auf und bewirkt die
Isomerisierung mit in der folgenden Tabelle
genannten Salzen:
Man verwendet 1,5 g des in Beispiel 1a erhaltenen,
überwiegend die E-Form enthaltenden Gemisches und löst
diese Menge in 15 ml Hexamethylphosphorsäuretriamid,
versetzt mit einer Lösung von 955 mg Pyridinium-p-toluolsulfonat
in 15 ml Hexamethylphosphorsäuretriamid
und rührt das Gemisch 16 Stunden bei 25°C. Man gibt
dann in 150 ml gesättigte Natriumhydrogencarbonatlösung,
extrahiert dreimal mit je 50 ml Essigsäureethylester
und wäscht die vereinigten organischen Phasen
dreimal mit je 20 ml Wasser. Nach Trocknen über wasserfreiem
Kaliumcarbonat wird das Lösungsmittel im
Vakuum bei 35-40°C abdestilliert, wobei man 1,5 g
Rückstand erhält. Dieser wird in 50 ml Methanol gelöst,
bei 25°C mit 13 ml 1n-Natronlauge versetzt, und
nach 48stündigem Rühren bei 25°C wird wie in Beispiel
1c) beschrieben aufgearbeitet (mittels Hochdruckflüssigkeitschromatographie
und anschließender Gefriertrocknung), wobei man 703 mg der 5Z-Form und
115 mg der 5E-Form des Natriumsalzes der [(13E,9α,11α,
15S)-2,3,4-Trinor-1,5-inter-m-phenylen-6,9-epoxy-
11,15-dihydroxy-15-cyclohexyl-16,17,18,19,20-pentanor]-
prosta-5,13-diensäure erhält, die identisch mit den
in Beispiel 1c erhaltenen Verbindungen sind.
Man verfährt wie in Beispiel 1b, verwendet jedoch die
in der folgenden Tabelle angegebenen Lösungsmittel
sowie 2 mMol Pyridinium-trifluoracetat pro mMol des
nach Beispiel 1a erhaltenen Produktes und arbeitet
nach 16 Stunden auf. Die dabei erzielte Isomerisierung
ergibt sich aus folgender Tabelle:
Man verwendet bei der in Beispiel 1b beschriebenen
Verfahrensweise die Ester der [(13E,9α,11α,15S)-2,3,4-
Trinor-1,5-inter-m-phenylen-6,9-epoxy-11,15-dihydro-
15-cyclohexyl-16,17,18,19,20-pentanor]-prosta-5,13-
diensäure, in denen R₁′ die in der folgenden Tabelle
genannte Bedeutung hat, in Form der reinen 5E-Isomeren
(wobei also das Verhältnis 5Z : 5E=Null ist) als
Substrate, trockenes Dimethylsulfoxid als Lösungsmittel
und die in der Tabelle genannten Salze und erzielt
nach den angegebenen Zeiten das in der letzten Spalte
der Tabelle angegebene Isomerenverhältnis, d. h. Gemische,
in denen jeweils die 5Z-Form den Hauptanteil
ausmacht.
Man verwendet jeweils in dem in Beispiel 1b beschriebenen
Vorgehen den [(13E,9α,11α,15S)-2,3,4-Trinor-
1,5-inter-m-phenylen-6,9-epoxy-11,15-dihydroxy]-prosta-
5,13-diensäuremethylester in Form eines Gemisches der
5Z- und 5E-Isomeren (Verhältnis 5Z : 5E=1,1) sowie
äquimolare Mengen an Pyridinium-p-toluolsulfonat und
führt die Isomerisierungsreaktion bei den in der
folgenden Tabelle genannten Temperaturen und Zeiten
in den angegebenen Lösungsmitteln durch und erhält
auch hierbei eine ausgeprägte Erhöhung des Anteils
der 5Z-Isomeren.
Die in den Beispielen 1b, 1d und 2 bis 5 eingesetzten
Salzlösungen werden zweckmäßig dadurch hergestellt,
daß man in dem jeweiligen (getrockneten) Lösungsmittel
äquimolare Mengen jeweils der betreffenden Base
und Säure gemeinsam löst. Das so erhaltene Gemisch
kann dann sofort als solches zur Durchführung der erfindungsgemäßen
Isomerisierungsreaktion eingesetzt
werden. Man kann aber natürlich auch zunächst die
Salze isolieren und dann in geeigneten Lösungsmitteln
bzw. Lösungsmittelgemischen auflösen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von 5Z-Formen von 2,3,4-
Trinor-1,5-inter-m-phenylen-prostacyclinderivaten
der allgemeinen Formel
worin
R₁ ein Wasserstoffatom, ein Kation oder ein geradkettiger oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist,
R₂ Wasserstoff oder Methyl bedeutet,
A eine der Gruppen -CH₂-CH₂-, (trans)-CH=CH- oder -C≡C- darstellt und
B für einen Alkylrest mit 5 bis 9 Kohlenstoffatomen der Struktur in der R₃ und R₄ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Methyl oder Äthyl bedeuten,
oder für einen unsubstituierten oder durch einen Methyl- oder Äthylrest substituierten Cyclohexylrest steht,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel worin R₂, A und B die gleichen Bedeutungen wie in Formel I haben und R₁′ für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder für einen Aralkylrest mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe steht,
durch Einwirkung wenigstens eines Salzes aus einer organischen Base und einer einbasischen organischen Sulfonsäure oder einer fluorierten oder chlorierten Essigsäure in einem polaren, wasser- und alkoholfreien Lösungsmittel oder im Gemisch davon mit Dichlormethan oder Tetrahydrofuran bei Temperaturen zwischen etwa 0°C und etwa 50°C isomerisiert und in der erhaltenen Verbindung der allgemeinen Formel worin R₁′, R₂, A und B die vorstehend angegebenen Bedeutungen haben,
zur Herstellung derjenigen Verbindungen, bei denen R₁ für Wasserstoff oder ein Kation steht, anschließend die Gruppierung -COOR₁′ zur Gruppe -COOR₁ verseift.
R₁ ein Wasserstoffatom, ein Kation oder ein geradkettiger oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen ist,
R₂ Wasserstoff oder Methyl bedeutet,
A eine der Gruppen -CH₂-CH₂-, (trans)-CH=CH- oder -C≡C- darstellt und
B für einen Alkylrest mit 5 bis 9 Kohlenstoffatomen der Struktur in der R₃ und R₄ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, Methyl oder Äthyl bedeuten,
oder für einen unsubstituierten oder durch einen Methyl- oder Äthylrest substituierten Cyclohexylrest steht,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel worin R₂, A und B die gleichen Bedeutungen wie in Formel I haben und R₁′ für einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder für einen Aralkylrest mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe steht,
durch Einwirkung wenigstens eines Salzes aus einer organischen Base und einer einbasischen organischen Sulfonsäure oder einer fluorierten oder chlorierten Essigsäure in einem polaren, wasser- und alkoholfreien Lösungsmittel oder im Gemisch davon mit Dichlormethan oder Tetrahydrofuran bei Temperaturen zwischen etwa 0°C und etwa 50°C isomerisiert und in der erhaltenen Verbindung der allgemeinen Formel worin R₁′, R₂, A und B die vorstehend angegebenen Bedeutungen haben,
zur Herstellung derjenigen Verbindungen, bei denen R₁ für Wasserstoff oder ein Kation steht, anschließend die Gruppierung -COOR₁′ zur Gruppe -COOR₁ verseift.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als die Isomerisierung bewirkende Salze
von der p-Toluolsulfonsäure oder von der Trifluor-
oder Trichloressigsäure abgeleitete Salze einsetzt.
3. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Isomerisierungsreaktion
durch Zusatz von Pyridinium-p-toluolsulfonat bewirkt.
4. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man etwa gleiche molare Mengen
einer Verbindung der allgemeinen Formel IIE und
von Pyridinium-p-toluolsulfonat
einsetzt.
5. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man als polare, wasser- und alkoholfreie
Lösungsmittel Dimethylsulfoxid, Hexamethylphosphorsäuretriamid,
1,3-Dimethyl-3,4,5,6-tetrahydro-
2(1H)-pyrimidinon, Formamid oder Tetrahydrothiophen-
1,1-dioxid oder Gemische davon mit
Dichlormethan oder Tetrahydrofuran
einsetzt.
6. Verfahren zur Herstellung des Natrium- oder Kaliumsalzes
der [(5Z,13E,9α,11α,15S)-2,3,4-Trinor-
1,5-inter-m-phenylen-6,9-epoxy-11,15-dihydroxy-15-
cyclohexyl-16,17,18,19,20-pentanor]-prosta-5,13-diensäure
gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man den [(5E,13E,9α,11α,15S)-
2,3,4-Trinor-1,5-inter-m-phenylen-6,9-epoxy-11,15-
dihydroxy-15-cyclohexyl-16,17,18,19,20-pentanor]-
prosta-5,13-diensäure-methyl- oder -äthylester bei
Temperaturen von etwa 0° bis etwa 50°C, vorzugsweise
bei Raumtemperatur, in Dimethylsulfoxid mit
Pyridinium-p-toluolsulfonat behandelt
und nach Einstellung des Gleichgewichtes den
Methyl- oder Äthylester der resultierenden 5Z-Verbindung
in an sich bekannter Weise isoliert und
mit Natron- oder Kalilauge zum angestrebten Natrium-
oder Kaliumsalz verseift.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833317159 DE3317159A1 (de) | 1982-05-27 | 1983-05-11 | Verfahren zur herstellung von 5z-formen von 2,3,4-trinor-1,5-inter-m-phenylen- prostacyclinderivaten |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3219920 | 1982-05-27 | ||
DE19833317159 DE3317159A1 (de) | 1982-05-27 | 1983-05-11 | Verfahren zur herstellung von 5z-formen von 2,3,4-trinor-1,5-inter-m-phenylen- prostacyclinderivaten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3317159A1 DE3317159A1 (de) | 1983-12-01 |
DE3317159C2 true DE3317159C2 (de) | 1992-02-06 |
Family
ID=25802050
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833317159 Granted DE3317159A1 (de) | 1982-05-27 | 1983-05-11 | Verfahren zur herstellung von 5z-formen von 2,3,4-trinor-1,5-inter-m-phenylen- prostacyclinderivaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3317159A1 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3029984C2 (de) * | 1980-08-08 | 1983-12-15 | Grünenthal GmbH, 5190 Stolberg | 2-Oxabicyclo [3.3.0] octanderivate und diese enthaltende Arzneimittel |
IL65387A0 (en) * | 1981-04-14 | 1982-05-31 | Chinoin Gyogyszer Es Vegyeszet | 2,3,4-trinor-m-inter-phenylene-prostaglandin derivatives and a process for the preparation thereof |
-
1983
- 1983-05-11 DE DE19833317159 patent/DE3317159A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3317159A1 (de) | 1983-12-01 |
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