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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Verbindungen der allgemeinen Formel (I):
in der
R1, R2, R3 und
R4 jeweils unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom oder eine Nitrogruppe,
Aminogruppe, Trifluormethylgruppe, Cyanogruppe, Hydroxygruppe, (C
1-C
6)-Alkylgruppe
oder (C
1-C
6)-Alkoxygruppe
bedeuten,
X
– entweder
ein Stickstoffatom, wobei in diesem Fall Z eine Gruppe der Formel
C-R
5 oder ein Stickstoffatom darstellt;
– oder eine
Gruppe der Formel C-R
6, wobei in diesem
Fall Z ein Stickstoffatom darstellt, bedeutet, R5 und R6 jeweils
unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom oder Halogenatom, eine Trifluormethylgruppe,
Cyanogruppe, Hydroxygruppe, (C
1-C
6)-Alkyl-gruppe
oder (C
1-C
6)-Alkoxygruppe
bedeuten und
R
7 ein Wasserstoffatom
oder eine (C
1-C
6)-Alkylgruppe
bedeutet.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in
Form der Base oder der Säureadditionssalze
vorliegen.
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Erfindungsgemäß kann man die Verbindungen
der allgemeinen Formel (I) mit Hilfe eines Verfahrens herstellen,
welches durch das nachfolgende Schema verdeutlicht wird.
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Man setzt 1,4-Diazabicyclo[3.2.2)nonan
der Formel (II) mit einer heterocyclischen Verbindung der allgemeinen
Formel (III) um, in der R1, R2, R3, R4, R7,
X und Z die oben angegebenen Bedeutungen besitzen und W ein Halogenatom
darstellt. Man kann in dieser Weise eine Kupplungsreaktion vom Typ
Buchwald (J. 0rg. Chem., 62 (1997), 6066-6068) durchführen in
Gegenwart eines Palladiumkatalysators, wie Palladiumacetat, Tris(dibenzylidenaceton)-dipalladium(0)
etc., eines Komplexierungsliganden, wie Triphenylphosphin, Tributylphosphin
oder 2,2'-Bis(diphenylphosphino)-1,1'-binaphthyl, und
einer Base, beispielsweise einer organischen Base, wie Natrium-tert.-butylat,
oder einer anorganischen Base, wie Cäsiumcarbonat.
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Man kann auch eine nucleophile Substitutionsreaktion
in Gegenwart einer starken Base, wie Cäsiumcarbonat oder Triethylamin,
durchführen.
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Die Herstellung von 1,4-Diazabicyclo[3.2.2)nonan
ist in J. Med. Chem., 36 (1993), 2311-2320 beschrieben.
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Die Verbindungen der allgemeinen
Formel (III) sind im Handel erhältlich
oder mit Hilfe von in der Literatur beschriebenen Methoden zugänglich.
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Die nachfolgenden Beispiele verdeutlichen
die Herstellung einiger erfindungsgemäßer Verbindungen. Die Mikroelementaranalysen
und die IR- und NMR-Spektren
bestätigen
die Strukturen der erhaltenen Verbindungen. Die in Klammern in den
Titeln der Beispiele angegebenen Nummern entsprechen jenen in der
ersten Spalte der nachfolgenden Tabelle. Bei den Verbindungsnamen
bildet der Bindestrich "-" Bestandteil des
Wortes und der Bindestrich "_" dient nur dazu,
die Trennung am Ende der Zeile zu belegen; dieser Bindestrich ist wegzulassen,
wenn keine Trennung vorliegt und muß weder durch einen normalen
Bindestrich noch durch einen Leerschritt ersetzt werden.
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Beispiel 1 (Verbindung
Nr. 1)
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4-(Chinolin-3-yl)-1,4-diazabicyclo[3.2.2]nonan-Hydrobromid
2:1
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Man beschickt einen 500 ml-Dreihalskolben
nacheinander mit 2,3 g (18 mMol) 1,4-Diazabicyclo[3.2.2]nonan, 11,3
g (55 mMol) 3-Bromchinolin, 8,3 g (25 mMol) Cäsiumcarbonat, 0,164 g (0,73
mMol) Palladiumdiacetat und 0,454 g (0,073 mMol) 2,2'-Bis(diphenylphosphino)-1,1'-binaphthyl in Lösung in
180 ml Terahydrofuran und erhitzt die Reaktionsmischung während 22
Stunden zum Sieden am Rückfluß.
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Man filtriert über Infusorienerde, verdampft
das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck und reinigt den Rückstand säulenchromatographisch über Kieselgel
unter Elution mit einer Dichlormethan/Methanol/Ammoniak-Mischung
(95/5/0,5).
Man erhält
0,83 g eines öligen
Produkts, welches man mit 1,15 ml einer 5,7 M Bromwasserstoffsäurelösung in Essigsäure behandelt
und kristallisiert die erhaltenen Kristalle aus einer Ethanol/Methanol-Mischung
um.
Schmelzpunkt: 309-316°C.
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Beispiel 2 (Verbindung
Nr. 2)
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4-(8-Nitrochinolin-3-yl)-1,4-diazabicyclo[3.2.2]nonan
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2.1 3-Brom-8-nitrochinolin
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Man beschickt einen 500 ml-Dreihalskolben
mit 10 g (57 mMol) 8-Nitrochinolin
in Lösung
in 100 ml Essigsäure,
gibt 11,3 g (63 mMol) N-Bromsuccinimid zu und erhitzt die Mischung
während
6 Stunden auf 100-110°C.
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Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur gießt man das
Reaktionsmedium in 300 ml Wasser, gewinnt den Niederschlag durch
Filtration, spült
ihn mit Wasser und trocknet ihn im Vakuum. Man reinigt den Rückstand säulenchromatographisch über Kieselgel
unter Elution mit einer Dichlormethan/Cyclohexan-Mischung (50/50, dann 70/30).
Man
erhält
12,3 g des Produkts.
Schmelzpunkt: 123–124°C.
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2.2. 4-(8-Nitrochinolin-3-yl)-1,4-diazabicyclo[3.2.2]nonan
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Man beschickt einen 100 ml-Dreihalskolben
nacheinander mit 1,54 g (6,1 mMol) 3-Brom-8-nitrochinolin, 0,7 g
(5,5 mMol) 1,4-Diazabicyclo[3.2.2]no nan, 0,05 g (0,22 mMol) Palladiumdiacetat,
2,5 g (7,7 mMol) Cäsiumcarbonat
und 0,137 g (0,22 mMol) 2,2'-Bis(diphenylphosphino)-1,1'-binaphthyl in 300
ml Tetrahydrofuran und 10 ml Toluol und erhitzt die Reaktionsmischung
während
24 Stunden auf 80–90°C.
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Man trennt die mineralischen Anteile
durch Filtration ab, verdampft das Lösungsmittel unter vermindertem
Druck und reinigt den Rückstand
säulenchromatographisch über Kieselgel
unter Elution mit einer Dichlormethan/Methanol/Ammoniak-Mischung
(95/5/0,5 und dann 90/10/1).
Man erhält 1,18 g eines Feststoffs,
den man aus Methanol umkristallisiert.
Schmelzpunkt: 180–181°C.
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Beispiel 3 (Verbindung
Nr. 6)
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4-(8-Aminochinolin-3-yl)-1,4-diazabicyclo[3.2.2]nonan
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Man beschickt einen 25 ml-Dreihalskolben
mit 0,8 g (2,7 mMol) 4-(8-Nitrochinolin-3-yl)-1,4-diazabicyclo[3.2.2]nonan
in Suspension in einer Mischung aus 8 ml Wasser und 4 ml Essigsäure, erhitzt
auf 40°C,
gibt 0,43 g (7,7 mMol) Eisen in zwei Portionen zu und erhitzt die
Mischung während
1 Stunde auf 50°C.
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Man kühlt auf Raumtemperatur ab,
filtriert über
Infusorienerde, verdampft das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck und reinigt den Rückstand säulenchromatographisch über Kieselgel
unter Elution mit einer Dichlormethan/ Methanol/Ammoniak-Mischung
(90/10/1).
Man erhält
0,18 g eines gelben Öls,
welches kristallisiert.
Schmelzpunkt: 149–152°C.
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Beispiel 4 (Verbindung
Nr. 5)
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4-(6-Chlorchinolin-3-yl)-1,4-diazabicyclo[3.2.2]nonan
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4.1 3-Brom-6-chlorchinolin
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Man beschickt einen 100 ml-Dreihalskolben
mit 4,8 g (29 mMol) 6-Chlorchinolin
in Lösung
in 50 ml Essigsäure,
gibt 5,75 g (32 mMol) N-Bromsuccinimid zu erhitzt während 6
Stunden auf 100°C.
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Man gießt das Reaktionsmedium auf
100 ml Wasser und extrahiert mit Dichlormethan. Man trocknet die
vereinigten organischen Phasen über
Magnesiumsulfat, engt sie unter vermindertem Druck ein und reinigt den
Rückstand
säulenchromatographisch über Kieselgel
unter Elution mit einer Cyclohexan/Dichlormethan-Mischung (50/50, dann 30/70).
Man
erhält
4,86 g des Produkts.
Schmelzpunkt: 110–111°C.
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4.2 4-(6-Chlorchinolin-3-yl)-1,4-diazabicyclo[3.2.2]nonan
Man beschickt einen 50 ml-Dreihalskolben nacheinander mit 0,53 g
(2,18 mMol) 3-Brom-6-chlorchinolin, 0,25 g (2 mMol) 1,4-Diazabicyclo[3.2.2]no_
nan, 0,018 g (0,08 mMol) Palladiumdiacetat, 0,91 g (2,8 mMol) Cäsiumcarbonat
und 0,05 g (0,08 mMol) 2,2'-Bis(diphenylphosphino)-1,1'-binaphthyl in 15
ml Tetrahydrofuran und erhitzt die Reaktionsmischung während 26 Stunden
zum Sieden am Rückfluß.
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Man trennt die anorganischen Produkte
durch Filtration ab, verdampft das Lösungsmittel unter vermindertem
Druck und reinigt den Rückstand
säulenchromatographisch über Kieselgel
unter Elution mit einer Dichlormethan/Methanol/Ammoniak-Mischung
(95/5/0,5, dann 90/10/1).
Man erhält 0,40 g eines Feststoffs,
den man aus Diisopropylether umkristallisiert.
Schmelzpunkt:
134–135°C.
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Beispiel 5 (Verbindung
Nr. 9)
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4-(Chinolin-2-yl)-1,4-diazabicyclo[3.2.2]nonan-Hydrobromid
1:1
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Man beschickt einen 100 ml-Dreihalskolben
nacheinander mit 0,83 g (6,58 mMol) 1,4-Diazabicyclo[3.2.2]nonan
und 1,08 g 2-Chlorchinolin in Lösung
in 30 ml Toluol und erhitzt die Mischung während 72 Stunden zum Sieden
am Rückflug.
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Man engt die Lösung unter vermindertem Druck
ein und reinigt den Rückstand
säulenchromatographisch über Kieselgel
unter Elution mit einer Dichlormethan/ Methanol/Ammoniak-Mischung
(95/5/0,5, dann 90/10/1).
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Man erhält 0,24 g eines öligen Produkts,
welches man in Isopropylether löst,
bevor man 0,17 ml einer 5,7 N Lösung
von Bromwasserstoff in Essigsäure
zusetzt.
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Nach dem Abkühlen gewinnt man die erhaltenen
Kristalle durch Filtration und trocknet sie im Vakuum.
Schmelzpunkt:
253–255°C.
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Die folgende Tabelle verdeutlicht
die chemischen Strukturen und die physikalischen Eigenschaften einiger
erfindungsgemäßer Verbindungen.
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In der Spalte "Salz" steht "-" für
eine Verbindung in Form der Base, während "HBr" für das Hydrobromid steht
und das Säure:Base-Molverhältnis ebenfalls
angegeben ist.
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In der Spalte "F (°C)" steht "(d)" für die Schmelztemperatur
unter Zersetzung.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen waren Gegenstand
von biologischen Untersuchungen, die ihr Interesse als therapeutische
Substanzen verdeutlicht haben.
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So wurden sie im Hinblick auf ihre
Affinität
gegenüber
Nicotin-Rezeptoren untersucht, welche die Untereinheit α4β2 aufweisen
unter Anwendung der von Anderson und Arneric in Eur. J. Pharmacol.,
253 (1994), 261 und von Hall et coll. in Brain Res., 600 (1993),
127 beschriebenen Methoden.
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Man enthauptet männliche Sprague Dawley-Ratten
mit einem Gewicht von 150 bis 200 g, entnimmt schnell das gesamte
Gehirn, homogenisiert es in 15 Volumen einer 0,32 M Saccharoselösung bei
4°C und
zentrifugiert dann während
10 Minuten bei 1000 g. Man eliminiert den Zentrifugenrückstand
und zentrifugiert die überstehende
Flüssigkeit
während
20 Minuten bei 4°C
und 20000 g. Man gewinnt den Zentrifugenrückstand und homogenisiert ihn
mit Hilfe einer Verreibvorrichtung (PolytronTM)
in 15 Volumen bidestilliertem Wasser bei 4°C und zentrifugiert erneut während 20
Minuten bei 8000 g. Man eliminiert den Zentrifugenrückstand
und zentrifugiert die überstehende
Flüssigkeit
und die Hautschicht ("buffy
coat") während 20
Minuten bei 40000 g, gewinnt den Zentrifugenrückstand, suspendiert ihn erneut
in 15 ml bidestilliertem Wasser und zentrifugiert erneut bei 40000
g, bevor man das Material bei –80°C aufbewahrt.
Am Tag der Untersuchung taut man das Gewebe langsam auf und suspendiert
es in 3 Volumen des Puffers. Man inkubiert 150 μl dieser Membransuspension bei
4°C während 120
Minuten in Gegenwart von 100 μl
1 nM [3H]-Cytisin in einem Endvolumen von
500 μ1 des Puffers
in Gegenwart oder in Abwesenheit der zu untersuchenden Verbindung.
Man unterbricht die Reaktion durch Filtration über Whatman-Filter GF/BTM, die zuvor mit Polyethylenimin behandelt
worden sind. Man spült die
Filter zweimal mit 5 ml Puffer bei 4°C und man mißt die auf dem Filter zurückgehaltene
Radioaktivität
durch Flüssigszintigraphie.
Man bestimmt die nicht-spezifische Bindung in Gegenwart von 10 μM (-)-Nicotin,
wobei die nicht spezifische Bindung 75 bis 85% der gesamten auf dem
Filter zurückgehaltenen
Bindung entspricht. Für
jede Konzentration der untersuchten Verbindung bestimmt man den
Prozentsatz der Inhibierung der spezifischen Bindung von [3H]-Cytisin
und berechnet dann den CI50-Wert, d. h.
die Konzentration der Verbindung, welche die spezifische Bindung
um 50% inhibiert.
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Die CI50-Werte
der affinsten erfindungsgemäßen Verbindungen
liegen zwischen 0,003 und 0,012 μM.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen wurden auch
bezüglich
ihrer Affinität
gegenüber
Nicotin-Rezeptoren untersucht, die die Untereinheit α7 enthalten
unter Anwendung der von Mark und Collins in J. Pharmacol. Exp. Ther.,
22 (1982), 564 und von Marks et coll. in Mol. Pharmacol., 30 (1986),
427 beschriebenen Methoden. Man enthauptet männliche Ratten OFA mit einem
Gewicht von 150 bis 200 g, entnimmt schnell das gesamte Gehirn,
homogenisiert es mit Hilfe einer Vermahlvorrichtung (PolytronTM)
bei 4°C
in 15 Volumen einer 0,32 M Saccharoselösung und zentrifugiert dann
während
10 Minuten bei 1000 g. Man entfernt den Zentrifugenrückstand
und zentrifugiert die überstehende
Flüssigkeit
während
20 Minuten bei 4°C
und 8000 g. Man gewinnt den Zentrifugenrückstand und homogenisiert ihn
mit Hilfe einer Vermahlvorrichtung (PolytronTM) in 15 Volumen bidestilliertem
Wasser bei 4°C
und zentrifugiert erneut während
20 Minuten bei 8000 g. Man entfernt den Zentrifugenrückstand
und zentrifugiert die überstehende
Flüssigkeit
und die Hautschicht ("buffy coat") während 20
Minuten bei 40000 g. Man gewinnt den Zentrifugenrückstand,
suspendiert ihn erneut in 15 Volumen bidestilliertem Wasser bei
4°C und
zentrifugiert erneut während
20 Minuten bei 40000 g, bevor man das Material bei –80°C aufbewahrt.
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Am Tag der Untersuchung taut man
das Gewebe langsam auf und suspendiert es in 5 Volumen des Puffers.
Man präinkubiert
150 ml dieser Membransuspension während 30 Minuten bei 37°C in der
Dunkelheit in der Gegenwart oder in der Abwesenheit der zu untersuchenden
Verbindung. Man inkubiert die Membranen während 60 Minuten bei 37°C in Dunkeln
in Gegenwart von 50 μl
1 nM [3H]-α-Bungarotoxin in einem Endvolumen
von 250 μl
eines 20 mM HEPES-Puffers
und 0,05 % Polyethylenimin. Man unterbricht die Reaktion durch Filtration über Whatman-Filter
GF/CTM, die zuvor während 3 Stunden mit 0,05% Polyethylenimin
behandelt worden sind. Man spült
die Filter zweimal mit 5 ml des Puffers bei 4°C und mißt die auf jedem Filter zurückgehaltene
Radioaktivität durch
Flüssigszintigraphie.
Man bestimmt die nicht-spezifische Bindung in Gegenwart von α-Bungarotoxin
in einer Endkonzentration von 1 μM,
wobei die nicht-spezifische Bindung etwa 60% der gesamten auf dem
Filter zurückgehaltenen
Bindung darstellt. Für
jede Konzentration der untersuchten Verbindung bestimmt man den
Prozentsatz der Inhibierung der spezifischen Bindung von [3H]α-Bungarotoxin
und berechnet dann den CI50-Wert, das heißt die Konzentration
der Verbindung, die die spezifische Bindung um 50% inhibiert.
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Die CI50-Werte
der affinsten erfindungsgemäßen Verbindungen
liegen zwischen 0,022 und 5,5 μM.
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Die obigen Ergebnisse zeigen, daß bestimmte
erfindungsgemäße Verbindungen
selektive Liganden darstellen für
die Untereinheiten α4β2 oder α7 des Nicotin-Rezeptors und daß andere
für gemischte α4β2 und α7 selektiv
sind.
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Schließlich wurden die erfindungsgemäßen Verbindungen
Untersuchungen unterzogen, die ihre analgetischen Wirkungen verdeutlichen.
Hierzu wurden sie bei dem Heizplattentest nach dem von Eddy und
Leimbach in J. Pharmacol. Exp. Ther., 107 (1953), 385 beschriebenen
Test untersucht mit dem Ziel, einen eventuellen analgetischen Effekt
zu untersuchen und zu quantifizieren.
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Man unterwirft Mäuse mit einem Gewicht von 20
bis 30 g einer thermischen Reizung durch Kontakt der Pfoten mit
einer Platte, die mit Hilfe eines thermostatisierten Wasserbades
bei einer konstanten Temperatur von 57,5°C gehalten wird. Man mißt die Zeit
bis zu einer Schmerzreaktion, die sich durch ein Lekken der Pfoten
oder durch ein Springen manifestiert. Nach einer Vorbehandlung durch
subkutane oder orale Verabreichung (wobei jede Gruppe für die gleiche
Vorbehandlung acht Tiere umfaßt)
bringt man die Mäuse
einzeln auf die Platte und mißt
die Schmerzreaktionszeit. Man entfernt das Tier unmittelbar nach
einer Schmerzmanifestation von der Platte. Die Maximalzeit der thermischen
Reizbehandlung beträgt
30 Sekunden. Man ermittelt für jede
Gruppe die mittlere Reaktionszeit und die mittlere Standardabweichung
(m.S.A.). Man bewirkt eine nichtparametrische Varianzanalyse (Kruskal-Wallis)
bezüglich
der gesamten Gruppe. Ein Wilcoxon-Test ermöglicht den Vergleich einer
jeden behandelten Gruppe mit der Kontrollgruppe. Die Unterschiede
werden bei einem Schwellenwert von 5% als statistisch signifikant
angesehen. Die Reaktionszeit wird bei analgetischen Verbindungen überwiegend
durch zentrale Effekte signifikant erhöht.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen bei
diesem Test bei Dosierungen zwischen 0,3 und 100 mg/kg bei subkutaner
oder oraler Verabreichung eine Wirkung.
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Die Ergebnisse der verschiedenen
Untersuchungen legen die Verwendung der Verbindungen bei der Behandlung
oder der Vorbeugung von Störungen
nahe, die mit einer Dysfunktion der Nicotin-Rezeptoren verknüpft sind,
insbesondere im Bereich des Zentralnervensystems oder des Magen-Darm-Trakts.
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Im Zentralnervensystem umfassen diese
Störungen
Erkenntnisveränderungen,
insbesondere Gedächtnisstörungen,
jedoch auch Aufmerksamkeitsstörungen,
die mit der Alzheimerschen Krankheit, einem pathologischen Altern
(Age Associated Memory Impairment, AAMI), dem Parkinson-Syndrom,
der Trisomie 21 (Down's
Syndrom), dem Korsakoff-Alkoholsyndrom, Gefäßdemenzien (multi-infarct dementia,
MDI) und Aufmerksamkeits/Hyperaktivitäts-Defizite (ADHA).
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch
nützlich
sein bei der Behandlung von motorischen Störungen, die man bei der Parkinsonschen
Krankheit oder anderen Nervenerkrankungen beobachtet, wie der Huntington-Chorea, dem Tourette-Syndrom,
der tardiven Dyskinäsie
und der Hyperkinäsie.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch
für die
symptomatische und/oder ethiologische Behandlung von akuten oder
chronischen neurodegenerativen Erkrankungen verwendet werden. Sie
können in
diesem Fall bei psychiatrischen Pathologien verwendet werden, wie
Schizophrenie, Depression, Angst, Panikanfällen, kompulsiven und krampfartigem
oder besessenem Verhalten.
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Sie können auch Symptomen vorbeugen,
die mit dem Entzug von Tabak, Alkohol und verschiedenen Substanzen,
die eine Abhängigkeit
verursachen, wie Kokain, LSD, Cannabis, Benzodiazepine, verknüpft sind.
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Schließlich können sie zur Behandlung von
Schmerzen eingesetzt werden.
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Im Bereich des Magen-Darm-Systems
können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
nützlich
sein bei der Behandlung der Crohnschen Krankheit, der Colitis ulcerosa,
des Reizdarm-Syndroms und der Fettsucht.
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Demzufolge betrifft die Erfindung
auch pharmazeutische Zubereitungen, die eine wirksame Dosis mindestens
einer erfindungsgemäßen Verbindung
in Form der Base oder eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes oder
Solvats gegebenenfalls in Mischung mit geeigneten Trägermaterialien
enthalten. Die Trägermaterialien
werden in Abhängigkeit
von der pharmazeutischen Form und dem angestrebten Verabreichungsweg ausgewählt.
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Die erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zubereitungen
können
somit für
die orale, sublinguale, subkutane, intramuskuläre, intravenöse, topische,
intratracheale, intranasale, transdermale, rektale und intraokulare
Verabreichung bestimmt sein.
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Die Einheits-Verabreichungsformen
können
beispielsweise Tabletten, Gelkapseln, Granulate, Pulver, oral zu
nehmende oder injizierbare Lösungen
oder Suspensionen, transdermale Pflaster ("patch") oder Suppositorien sein. Für die topische
Verabreichung kann man auf Salben, Lotionen und Tropfen zurückgreifen.
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Die genannten Einheitsformen werden
so dosiert, daß sie
eine tägliche
Verabreichung von 0,01 bis 20 mg des Wirkstoffs pro kg Körpergewicht
ermöglichen.
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Für
die Herstellung von Tabletten setzt man dem gegebenenfalls mikronisierten
Wirkstoff einen pharmazeutischen Träger zu, der aus Verdünnungsmitteln,
wie beispielsweise Lactose, mikrokristalline Cellulose oder Stärke, und
Formulierungshilfsstoffen, wie Bindemitteln (Polyvinylpyrrolidon,
Hydroxypropylmethylcellulose, etc.), Rieselmitteln, wie Siliciumdioxid,
Gleitmitteln, wie Magnesiumstearat, Stearinsäure, Glycerol-tribehenat oder
Natriumstearylfumarat gebildet sein kann. Man kann auch Netzmittel
oder oberflächenaktive
Mittel, wie Natriumlaurylsulfat, zusetzen.
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Die Herstellungsmethoden können die
direkte Verpressung, die Trokkengranulation, die Naßgranulation
oder die Schmelze in der Wärme
umfassen.
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Die Tabletten können unbehandelt, dragiert,
beispielsweise mit Saccha rose, oder mit verschiedenen Polymeren
oder anderen geeigneten Materialien umhüllt sein. Sie können derart
ausgelegt sein, daß sie
eine schnelle, verzögerte
oder verlängerte
Freisetzung des Wirkstoffs ermöglichen
auf der Grundlage von polymeren Matrizes oder spezifischen Polymeren,
die für
die Umhüllung
verwendet worden sind.
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Für
die Herstellung von Gelkapseln vermischt man den Wirkstoff mit den
trockenen (einfaches Vermischen, Trockengranulation oder Feuchtgranulation
oder Verschmelzen in der Hitze), flüssigen oder halbfesten Trägermaterialien.
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Die Gelkapseln können hart oder weich, umhüllt oder
nicht umhüllt
sein in der Weise, daß man
eine schnelle, verlängerte
oder verzögerte
(beispielsweise für
eine enterale Verabreichungsform) Wirkstofffreisetzung ermöglicht.
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Eine Zubereitung in Form eines Sirups
oder Elixiers für
die Verabreichung in Form von Tropfen kann den Wirkstoff zusammen
mit einem vorzugsweise kalorienfreien Süßungsmittel, Methylparaben
oder Propylparaben als Antiseptikum, einen Geschmacksverbesserungsmittel
und einen Farbstoff enthalten.
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Die in Wasser dispergierbaren Pulver
oder Granulate können
den Wirkstoff in Mischung mit Dispersionsmitteln oder Netzmittel,
oder Dispergiermitteln, wie Polyvinylpyrrolidon, sowie mit Süßungsmitteln
und Geschmacksverbesserungsmitteln, enthalten.
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Für
die rektale Verabreichung greift man auf Suppositorien zurück, die
mit bei der Rektaltemperatur schmelzenden Bindemitteln hergestellt
worden sind, beispielsweise Kakaobutter oder Polyethylenglykolen.
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Für
die parenterale Verabreichung verwendet man sterile injizierbare
wäßrige Suspensionen,
isotonische Salzlösungen
oder Lösungen,
welche pharmakologisch verträgliche
Dispersionsmittel und/oder Netzmittel enthalten, beispielsweise
Propylenglykol oder Butylenglykol.
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Der Wirkstoff kann auch in Form von
Mikrokapseln formuliert werden, gegebenenfalls zusammen mit einem
oder mehreren Trägermaterialien
oder Hilfsstoffen oder mit einer polymeren Matrix oder einem Cyclodextrin
(transdermale Pflaster, Verabreichungsformen mit verzögerter Wirkstofffreisetzung).
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Schließlich können die erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zubereitungen neben einer Verbindung der allgemeinen Formel (I)
auch andere Wirkstoffe enthalten, die bei der Behandlung der oben
angegebenen Störungen
und Krankheiten nützlich
sein können.