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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf neue Heteroaryldiazabicycloalkan-Derivate,
die sich als cholinerge Liganden an den nikotinischen Acetylcholinrezeptoren
erwiesen haben.
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Aufgrund
ihres pharmakologischen Profils können die Verbindungen der Erfindung
für die
Behandlung von so unterschiedlichen Krankheiten oder Störungen wie
solchen, die mit dem cholinergen System des Zentralnervensystems
(ZNS) zusammenhängen,
Krankheiten oder Störungen,
die mit der Kontraktion von glatten Muskeln zusammenhängen, endokrinen
Krankheiten oder Störungen,
Krankheiten oder Störungen,
die mit einer Neurodegeneration zusammenhängen, Krankheiten oder Störungen,
die mit einer Entzündung
zusammenhängen,
Schmerzen und Entzugssymptomen, die durch die Beendigung des Missbrauchs
von chemischen Substanzen verursacht werden, brauchbar sein.
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Stand der
Technik
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Der
endogene cholinerge Neurotransmitter Acetylcholin übt seine
biologische Wirkung über
zwei Typen von cholinergen Rezeptoren aus, nämlich die muskarinischen Acetylcholinrezeptoren
(mAChR) und die nikotinischen Acetylcholinrezeptoren (nAChR).
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Da
nachgewiesen ist, dass muskarinische Acetylcholinrezeptoren quantitativ
gegenüber
nikotinischen Acetylcholinrezeptoren in dem Gehirnbereich überwiegen,
der für
das Gedächtnis
und die Wahrnehmung wichtig ist, haben sich viele Forschungsarbeiten,
die auf die Entwicklung von Mitteln für die Behandlung von Gedächtnisstörungen abzielen,
auf die Synthese von Modulatoren des muskarinischen Acetylcholinrezeptors konzentriert.
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In
letzter Zeit ist jedoch ein Interesse an der Entwicklung von nAChR-Modulatoren
entstanden. Zahlreiche Krankheiten sind mit der Degeneration des
cholinergen Systems verbunden, z.B. senile Demenz vom Alzheimer-Typ,
vaskuläre
Demenz und eine Beeinträchtigung
der Wahrnehmung aufgrund einer organischen Hirnschädigung,
die direkt mit Alkoholismus in Verbindung steht. In der Tat können verschiedene
ZNS-Störungen
auf ein cholinerges Defizit, ein dopaminerges Defizit, ein adrenerges
Defizit oder ein serotonerges Defizit zurückgeführt werden.
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WO
97/40049 offenbart 2,4-Diazabicyclo[2.2.1]heptan-Derivate, die als
Zwischenverbindungen bei der Herstellung von Galanthamin-Derivaten
zur Verwendung bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit und der
Demenz verwendet werden. Die Diazabicycloalkan-Derivate der vorliegenden
Erfindung sind nicht offenbart.
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EP 215650 offenbart substituierte
verbrückte
Diazabicycloalkylchinoloncarbonsäure-Derivate zur Verwendung
als antibakterielle Mittel. Die Diazabicycloalkan-Derivate der vorliegenden
Erfindung sind nicht offenbart.
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WO
98/54182 offenbart 9-Azabicyclo[3.3.1]non-2-en und Nonan-Derivate
zur Verwendung als Liganden des nikotinischen Acetylcholinrezeptors.
Die Diazabicycloalkan-Derivate
der vorliegenden Erfindung sind nicht offenbart.
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WO
98/54181 offenbart 8-Azabicyclo[3.2.1]oct-2-en und Octan-Derivate
zur Verwendung als Liganden des nikotinischen Acetylcholinrezeptors.
Die Diazabicycloalkan-Derivate
der vorliegenden Erfindung sind in WO 9854181 nicht offenbart.
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FR
1549235 offenbart azabicyclische Verbindungen zur Verwendung als
Tranquilizer, adrenolytische Mittel und Hochdruckmittel. Die Diazabicycloalkan-Derivate
der vorliegenden Erfindung sind nicht offenbart.
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McGuirk
et al.; J. Med. Chem. 1992 35 (4) 611-620 offenbart 7-Diazabicycloalkylchinolone
zur Verwendung als antibakterielle Mittel. Die Diazabicycloalkan-Derivate
der vorliegenden Erfindung sind nicht offenbart.
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Balkishen
Razdan et al.; Eur. J. Med. Chem. – Chim. Ther. 1987 22 573-577
beschreibt eine Untersuchung der spasmolytischen Aktivität von Analoga
von 9-Methyl-3,9-diazabi cyclo[4.2.1]-nonan und 10-Methyl-3,10-diazabicyclo[4.3.1]decan.
Die Diazabicycloalkan-Derivate
der vorliegenden Erfindung sind jedoch nicht offenbart.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung widmet sich der Bereitstellung von neuen nikotinischen
Rezeptormodulatoren, wobei diese Modulatoren für die Behandlung von Krankheiten
oder Störungen
brauchbar sind, die mit den cholinergen Rezeptoren und insbesondere
dem nikotinischen Acetylcholinrezeptor (nAChR) zusammenhängen.
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Aufgrund
ihres pharmakologischen Profils können die Verbindungen der Erfindung
für die
Behandlung von so unterschiedlichen Krankheiten oder Störungen wie
solchen, die mit dem cholinergen System des Zentralnervensystems
(ZNS) zusammenhängen,
Krankheiten oder Störungen,
die mit der Kontraktion von glatten Muskeln zusammenhängen, endokrinen
Krankheiten oder Störungen,
Krankheiten oder Störungen,
die mit einer Neurodegeneration zusammenhängen, Krankheiten oder Störungen,
die mit einer Entzündung
zusammenhängen,
Schmerzen und Entzugssymptomen, die durch die Beendigung des Missbrauchs
von chemischen Substanzen verursacht werden, brauchbar sein.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
auch als diagnostische Werkzeuge oder Kontrollsubstanzen in verschiedenen
Diagnoseverfahren und insbesondere für das in vivo-Rezeptorimaging (Neuroimaging) brauchbar
sein und sie können
in markierter oder nicht-markierter Form verwendet werden.
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In
ihrem ersten Aspekt stellt die Erfindung neue Diazabicycloalkan-Derivate,
die durch die allgemeine Formel 1 wiedergegeben werden
beliebige ihrer Enantiomere
oder ein beliebiges Gemisch davon, ein N-Oxid davon, ein pharmazeutisch
annehmbares Salz davon, in einer markierten oder nicht-markierten
Form bereit, wobei
n 2 ist; und
m 1 oder 2 ist; und
einer
von den Resten R und R
1 Wasserstoff, C
1-8-Alkyl, C
3-7-Cycloalkyl
oder C
3-7-Cycloalkyl-C
1-8-alkyl
bedeutet; und der andere von den Resten R und R
1 eine
monocyclische 6-gliedrige heterocyclische Gruppe bedeutet, wobei
diese monocyclische heterocyclische Gruppe ein- oder mehrfach mit
C
1-8-Alkyl, C
3-7-Cycloalkyl,
C
3-7-Cycloalkyl-C
1-8-alkyl,
C
1-8-Alkoxy, C
3-7-Cycloalkoxy,
C
2-8-Alkenyl, C
2_
8-Alkenoxy, Halogen, -OH, -CF
3,
-OCF
3, -CN, Amino und/oder Nitro substituiert
sein kann.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen
bereit, die eine therapeutisch wirksame Menge eines Diazabicycloalkan-Derivats
der Erfindung oder von pharmazeutisch annehmbaren Additionssalzen
davon, zusammen mit wenigstens einem pharmazeutisch annehmbaren
Träger oder
Verdünnungsmittel
umfassen.
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In
einem dritten Aspekt bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung
der Diazabicycloalkan-Derivate der Erfindung für die Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung für
die Diagnose, Behandlung, Verhütung
oder Linderung einer Krankheit oder einer Störung oder eines Leidens eines
Säugers,
einschließlich eines
Menschen, wobei diese Krankheit, diese Störung oder dieses Leiden auf
die Aktivität
von nAChR-Modulatoren anspricht.
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Weitere
Aufgaben der Erfindung gehen für
den Fachmann aus der folgenden ausführlichen Beschreibung und den
Beispielen hervor.
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Ausführliche
Offenbarung der Erfindung Diazabicycloalkan-Derivate
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In
einem ersten Aspekt werden neue Diazabicycloalkan-Derivate bereitgestellt.
Die Diazabicycloalkan-Derivate der Erfindung können durch die allgemeine Formel
1
beliebige ihrer Enantiomere
oder ein beliebiges Gemisch davon, ein N-Oxid davon, ein pharmazeutisch
annehmbares Salz davon, in einer markierten oder nicht-markierten
Form wiedergegeben werden, wobei
n 2 ist; und
m 1 oder
2 ist; und
einer von den Resten R und R
1 Wasserstoff,
C
1-8-Alkyl, C
3-7-Cycloalkyl
oder C
3-7-Cycloalkyl-C
1-8-alkyl
bedeutet; und der andere von den Resten R und R
1 eine
monocyclische 5- bis 6-gliedrige heterocyclische Gruppe bedeutet,
wobei diese monocyclische heterocyclische Gruppe ein- oder mehrfach
mit C
1-8-Alkyl, C
3-7-Cycloalkyl, C
3-7-Cycloalkyl-C
1-8-alkyl,
C
1-8-Alkoxy, C
3-7-Cycloalkoxy,
C
2-8-Alkenyl, C
2-8-Alkenoxy,
Halogen, -ON, -CF
3, -OCF
3, -CN,
Amino und/oder Nitro substituiert sein kann.
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Außerdem kann
das Diazabicycloalkan-Derivat der Erfindung ein Enantiomer oder
ein Gemisch von Enantiomeren, ein pharmazeutisch annehmbares Salz
sein und es kann in markierter oder nicht-markierter Form bereitgestellt
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Gruppe, die R und R1 verbrückt, ein
3,9-Diazabicyclo[4.2.1]nonan.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
bedeutet R und R1 Wasserstoff oder Alkyl
und der andere von den Resten R und R1 bedeutet
eine monocyclische 5- bis 6-gliedrige heterocyclische Gruppe, wobei diese
heterocyclische Gruppe mit Halogen, Alkoxy oder Alkenoxy substituiert
sein kann.
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In
einer dritten bevorzugten Ausführungsform
bedeutet R oder R1 6-Chlor-3-pyridazinyl,
5-(Propyl-1-en-oxy)-3-pyridyl, 5-Ethenyloxy-3-pyridyl, 5-Ethoxy-3-pyridyl
oder 5-Methoxy-3-pyridyl.
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In
einer am meisten bevorzugten Ausführungsform ist das Diazabicycloalkan-Derivat
der Erfindung
3-[6-Chlor-(3-pyridazinyl)]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-[6-Chlor-(3-pyridazinyl)]-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-[5-(Propyl-1-en-oxy)-3-pyridyl]-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-(5-Ethenyloxy-3-pyridyl)-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-(5-Ethoxy-3-pyridyl)-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-[5-Ethoxy-(3-pyridyl)]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]nonan;
3-[5-(Propyl-1-en-oxy)-3-pyridyl]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-(5-Ethenyloxy-3-pyridyl)-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
9-[5-Ethoxy-(3-pyridyl)]-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
9-[5-(Propyl-1-en-oxy)-(3-pyridyl)]-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
9-[5-Methoxy)-(3-pyridyl)]-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-[6-Chlor-(3-pyridazinyl)]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-[5-Brom-(3-pyridyl)]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-[5-Chlor-(3-pyridyl)]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-[5-Brom-(3-pyridyl)]-10-methyl-3,10-diazabicyclo-[4.3.1]-decan;
3-[5-Chlor-(3-pyridyl)]-10-methyl-3,10-diazabicyclo-[4.3.1]-decan;
3-[6-Brom-5-ethoxy-(3-pyridyl)]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-[6-Chlor-5-ethoxy-(3-pyridyl)]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-(3-Pyridyl)-10-methyl-3,10-diazabicyclo-[4.3.1]-decan;
3-(3-Pyridyl)-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-(6-Brom-3-pyridazinyl)-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-(6-Iod-3-pyridazinyl)-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-(6-Brom-3-pyridazinyl)-10-methyl-3,10-diazabicyclo-[4.3.1]-decan;
3-(6-Iod-3-pyridazinyl)-10-methyl-3,10-diazabicyclo-[4.3.1]-decan;
3-(6-Chlor-3-pyridyl)-10-methyl-3,10-diazabicyclo-[4.3.1]-decan;
3-(6-Chlor-3-pyridyl)-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-(6-Brom-3-pyridyl)-10-methyl-3,10-diazabicyclo-[4.3.1]-decan;
3-(6-Brom-3-pyridyl)-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-(6-Fluor-3-pyridyl)-10-methyl-3,10-diazabicyclo-[4.3.1]-decan;
3-(6-Fluor-3-pyridyl)-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
3-(6-Iod-3-pyridyl)-10-methyl-3,10-diazabicyclo-[4.3.1]-decan;
oder
3-(6-Iod-3-pyridyl)-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan;
oder
ein pharmazeutisch annehmbares Additionssalz davon.
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Definition
der Substituenten
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Im
Zusammenhang mit dieser Erfindung bedeutet Halogen Fluor, Chlor,
Brom oder Iod.
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Im
Zusammenhang mit dieser Erfindung bezeichnet eine Alkylgruppe eine
einwertige gesättigte,
geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffkette. Die Kohlenwasserstoffkette
enthält
vorzugsweise ein bis achtzehn Kohlenstoffatome (C1-18-Alkyl),
mehr bevorzugt ein bis acht Kohlenstoffatome (C1-8-Alkyl;
niederes Alkyl), einschließlich
Pentyl, Isopentyl, Neopentyl, tertiäres Pentyl, Hexyl und Isohexyl.
In einer bevorzugten Ausführungsform
bedeutet Alkyl eine C1-4-Alkylgruppe, einschließlich Butyl,
Isobutyl, sekundäres
Butyl und tertiäres
Butyl. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung
bedeutet Alkyl eine C1-3-Alkylgruppe, welche
insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl oder Isopropyl sein kann.
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Im
Zusammenhang mit dieser Erfindung bezeichnet eine Alkenylgruppe
eine Kohlenstoffkette, die eine oder mehrere Doppelbindungen enthält, wozu
Diene, Triene und Polyene gehören.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Alkenylgruppe der Erfindung zwei bis acht Kohlenstoffatome
(C2_8-Alkenyl),
mehr bevorzugt zwei bis sechs Kohlenstoffatome (C2_6-Alkenyl), die wenigstens eine Doppelbindung
enthalten. In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform ist die Alkenylgruppe
der Erfindung Ethenyl; 1- oder 2-Propenyl; 1-, 2- oder 3-Butenyl
oder 1,3-Butenyl; 1-, 2-, 3-, 4- oder 5-Hexenyl oder 1,3-Hexenyl
oder 1,3,5-Hexenyl; 1-, 2-, 3-, 4-, 5-, 6- oder 7-Octenyl oder 1,3-Octenyl
oder 1,3,5-Octenyl oder 1,3,5,7-Octenyl.
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Im
Zusammenhang mit dieser Erfindung bezeichnet eine Cycloalkylgruppe
eine cyclische Alkylgruppe, die vorzugsweise drei bis sieben Kohlenstoffatome
enthält
(C3-7-Cycloalkyl),
wozu Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl
gehören.
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Im
Zusammenhang mit dieser Erfindung bezeichnet eine Cycloalkyl-alkylgruppe
eine Cycloalkylgruppe, wie sie vorstehend definiert ist, wobei diese
Cycloalkylgruppe an einer Alkylgruppe, wie sie ebenfalls vorstehend
definiert ist, substituiert ist. Zu Beispielen für bevorzugte Cycloalkyl-alkylgruppen
der Erfindung gehören
Cyclopropylmethyl und Cyclopropylethyl.
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Im
Zusammenhang mit dieser Erfindung bezeichnet eine Alkoxygruppe eine "Alkyl-O-" Gruppe, wobei Alkyl
wie vorstehend definiert ist, eine Alkenoxygruppe bezeichnet eine "Alkenyl-O-" Gruppe, wobei Alkenyl
wie vorstehend definiert ist, und eine Cycloalkoxygruppe bezeichnet "Cycloalkyl-O" Gruppe, wobei Cycloalkyl
wie vorstehend definiert ist.
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Im
Zusammenhang mit dieser Erfindung ist eine moncyclische heterocyclische
Gruppe eine monocyclische Verbindung, welche ein oder mehrere Heteroatome
in ihrer Ringstruktur enthält.
Zu bevorzugten Heteroatomen gehören
Stickstoff (N), Sauerstoff (O) und Schwefel (S).
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Zu
Beispielen für
bevorzugte aromatische heterocyclische 6-gliedrige monocyclische
Gruppen der Erfindung gehören
Pyridin,
insbesondere Pyridin-(2-, 3- oder 4-)yl
Pyridazin, insbesondere
Pyridazin-(3- oder 4-)yl;
Pyrimidin, insbesondere Pyrimidin-(2-,
4- oder 5-)yl;
Pyrazin, insbesondere Pyrazin-(2- oder 3-)yl;
1,3,5-Triazin,
insbesondere 1,3,5-Triazin-(2-, 4- oder 6-)yl; und
Phosphinin,
insbesondere Phosphinin-(2-, 3- oder 4-)yl.
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Pharmazeutisch
annehmbare Salze
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Die
chemische Verbindung der Erfindung kann in einer beliebigen Form
bereitgestellt werden, die sich für die beabsichtigte Verabreichung
eignet. Zu geeigneten Formen gehören
pharmazeutisch (d.h. physiologisch) annehmbare Salze und Pre- oder
Prodrug-Formen der
chemischen Verbindung der Erfindung.
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Zu
Beispielen für
pharmazeutisch annehmbare Additionssalze gehören, ohne Einschränkung, die nicht-toxischen
anorganischen und organischen Säureadditionssalze
wie etwa das Hydrochlorid, das von Chlorwasserstoffsäure abgeleitet
ist, das Hydrobromid, das von Bromwasserstoffsäure abgeleitet ist, das Nitrat,
das von Salpetersäure
abgeleitet ist, das Perchlorat, das von Perchlorsäure abgeleitet
ist, das Phosphat, das von Phosphorsäure abgeleitet ist, das Sulfat,
das von Schwefelsäure
abgeleitet ist, das Formiat, das von Ameisensäure abgeleitet ist, das Acetat,
das von Essigsäure
abgeleitet ist, das Aconat, das von Aconitsäure abgeleitet ist, das Ascorbat,
das von Ascorbinsäure
abgeleitet ist, das Benzolsulfonat, das von Benzolsulfonsäure abgeleitet
ist, das Benzoat, das von Benzoesäure abgeleitet ist, das Cinnamat,
das von Zimtsäure
abgeleitet ist, das Citrat, das von Citronensäure abgeleitet ist, das Embonat,
das von Embonsäure
abgeleitet ist, das Enantat, das von Önantsäure (1-Heptansäure) abgeleitet
ist, das Fumarat, das von Fumarsäure
abgeleitet ist, das Glutamat, das von Glutaminsäure abgeleitet ist, das Glycolat,
das von Glycolsäure
abgeleitet ist, das Lactat, das von Milchsäure abgeleitet ist, das Maleat,
das von Maleinsäure
abgeleitet ist, das Malonat, das von Malonsäure abgeleitet ist, das Mandelat,
das von Mandelsäure
abgeleitet ist, das Me thansulfonat, das von Methansulfonsäure abgeleitet
ist, das Naphthalin-2-sulfonat, das von Naphthalin-2-sulfonsäure abgeleitet
ist, das Phthalat, das von Phthalsäure abgeleitet ist, das Salicylat,
das von Salicylsäure
abgeleitet ist, das Sorbat, das von Sorbinsäure abgeleitet ist, das Stearat,
das von Stearinsäure
abgeleitet ist, das Succinat, das von Bernsteinsäure abgeleitet ist, das Tartrat,
das von Weinsäure
abgeleitet ist, das p-Toluol-sulfonat, das von p-Toluolsulfonsäure abgeleitet
ist, und dergleichen. Solche Salze können durch im Fachgebiet wohlbekannte
und beschriebene Verfahren gebildet werden.
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Andere
Säuren
wie Oxalsäure,
welche nicht als pharmazeutisch annehmbar angesehen werden können, können bei
der Herstellung von Salzen brauchbar sein, die als Zwischenprodukte
zum Erhalten einer chemischen Verbindung der Erfindung und ihres
pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalzes
brauchbar sind.
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Zu
Metallsalzen einer chemischen Verbindung der Erfindung gehören Alkalimetallsalze
wie das Natriumsalz von einer chemischen Verbindung der Erfindung,
die eine Carboxygruppe enthält.
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Im
Zusammenhang mit dieser Erfindung werden die "Oniumsalze" von N- und/oder S-haltigen Verbindungen
ebenfalls als pharmazeutisch annehmbare Salze in Betracht gezogen.
Zu bevorzugten "Oniumsalzen" gehören die
Alkyl-oniumsalze, die Cycloalkyloniumsalze und die Cycloalkylalkyl-oniumsalze.
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Die
chemische Verbindung der Erfindung kann in löslichen oder unlöslichen
Formen zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Lösungsmittel
wie Wasser, Ethanol und dergleichen bereitgestellt werden. Zu löslichen
Formen können
auch hydratisierte Formen wie das Monohydrat, das Dihydrat, das
Halbhydrat, das Trihydrat, das Tetrahydrat und dergleichen gehören. Im
Allgemeinen werden für
die Zwecke dieser Erfindung die löslichen Formen als Äquivalent
zu unlöslichen
Formen angesehen.
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Markierte
Verbindungen
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Die
Verbindungen der Erfindung können
in ihrer markierten oder nicht-markierten Form verwendet werden.
Im Zusammenhang mit dieser Erfindung bedeutet "Markierung" die Bindung eines Markers an die in Frage
kommende Verbindung, welche einen leichten quantitativen Nachweis
dieser Verbindung gestattet.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
als diagnostische Werkzeuge, Radioindikatoren oder Kontrollsubstanzen
in verschiedenen Diagnoseverfahren und insbesondere für ein in
vivo-Rezeptorimaging brauchbar sein, wobei sie vorzugsweise in markierter
Form eingesetzt werden.
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Im
Zusammenhang mit dieser Erfindung bezeichnet ein Isotop eine markierte
Verbindung, in welcher ein oder mehrere Atome durch ein Isotop des
natürlich
vorkommenden Atoms ersetzt worden sind. Zu markierten Verbindungen
gehören 2H (Deuterium), 3N
(Tritium), 13C, 14C, 131I, 125I, 123I, 18F, sie sind
jedoch nicht darauf beschränkt,
wie nachstehend (unter "Neuroimaging") ausführlicher
beschrieben ist.
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Sterische
Isomere
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Fachleuten
ist klar, dass die Verbindungen der vorliegenden Erfindung ein oder
mehrere chirale Zentren enthalten können und dass solche Verbindungen
in Form von Isomeren (d.h. Enantiomeren) vorkommen. Die Erfindung
schließt
alle solchen Isomere und beliebige Gemische davon einschließlich racemischer
Gemische ein.
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Die
chemischen Verbindungen der vorliegenden Erfindung können in
(+)- und (-)-Formen
sowie in racemischen Formen vorkommen. Die Racemate dieser Isomere
und die einzelnen Isomere selbst fallen unter den Umfang der vorliegenden
Erfindung.
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Racemische
Formen können
durch bekannte Verfahren und Methoden in die optischen Antipoden
gespalten werden. Ein Weg zur Trennung der diastereomeren Salze
ist die Verwendung einer optisch aktiven Säure und das Freisetzen der
optisch aktiven Aminverbindung durch Behandlung mit einer Base.
Ein weiteres Verfahren zum Spalten von Racematen in die optischen
Antipoden beruht auf einer Chromatografie an einer optisch aktiven
Matrix. Racemische Verbindungen der vorliegenden Erfindung können so
in ihre optischen Antipoden gespalten werden, z.B. durch fraktionierte
Kristallisation von doder 1- (Tartraten, Mandelaten oder Camphersulfonat-)
Salzen.
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Die
chemischen Verbindungen der vorliegenden Erfindung können auch
durch die Bildung von diastereomeren Amiden durch Reaktion der chemischen
Verbindungen der vorliegenden Erfindung mit einer optisch aktiven
aktivierten Carbonsäure
wie etwa der von (+)- oder (-)-Phenylalanin, (+)- oder (-)-Phenylglycin,
(+)- oder (-)-Camphansäure
abgeleiteten aktivierten Carbonsäure
oder durch die Bildung von diastereomeren Carbamaten durch Reaktion
der chemischen Verbindung der vorliegenden Erfindung mit einem optisch
aktiven Chlorformiat oder dergleichen gespalten werden.
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Weitere
Verfahren zum Trennen der optischen Isomere sind im Fachgebiet bekannt.
Zu solchen Verfahren gehören
die von Jaques J, Collet A, & Wilen
S in "Enantiomers.
Racemates, and Resolutions",
John Wiley and Sons, New York (1981) beschriebenen Verfahren.
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Optisch
aktive Verbindungen können
auch aus optisch aktiven Ausgangsmaterialien hergestellt werden.
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Außerdem können einige
der chemischen Verbindungen der Erfindung, bei denen es sich um
Oxime handelt, folglich in zwei Formen, der Syn- und der Anti-Form
(Z- und E-Form) vorliegen, je nach der Anordnung der Substituenten
um die -C=N-Doppelbindung herum. Eine chemische Verbindung der vorliegenden
Erfindung kann somit die Syn- oder die Anti-Form (Z- und E-Form)
sein oder sie kann ein Gemisch davon sein.
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Verfahren
zum Herstellen von Diazabicycloalkanderivaten
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Die
Diazabicycloalkanderivate der Erfindung können durch herkömmliche
Verfahren für
eine chemische Synthese, z.B. diejenigen, die in den Arbeitsbeispielen
beschrieben sind, hergestellt werden. Die Ausgangsmaterialien für die in
der vorliegenden Anmeldung beschriebenen Verfahren sind bekannt
oder können durch
herkömmliche
Verfahren aus im Handel erhältlichen
Chemikalien leicht hergestellt werden.
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Außerdem kann
eine Verbindung der Erfindung unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren in eine andere Verbindung der Erfindung umgewandelt werden.
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Die
Endprodukte der in dieser Anmeldung beschriebenen Reaktionen können durch
herkömmliche Methoden,
z.B. durch Extraktion, Kristallisation, Destillation, Chromatografie
usw. isoliert werden.
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Biologische
Aktivität
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Die
Diazabicycloalkanderivate der vorliegenden Erfindung sind Modulatoren
des nikotinischen Rezeptors. Im Zusammenhang mit dieser Erfindung
schließt
der Begriff "Modulator" Agonisten, teilweise
Agonisten, Antagonisten und allosterische Modulatoren des nikotinischen
Acetylcholinrezeptors (nAChR) ein.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung weisen eine nikotinische
Pharmakologie auf, die mindestens so gut ist wie Nikotin selbst,
aber vorzugsweise mit geringeren Nebenwirkungen oder sogar ohne
die Nebenwirkungen, die mit der Verwendung von Nikotin verbunden
sind. Außerdem
wird angenommen, dass die Verbindungen der Erfindung das Potenzial
als Verstärker
der Neurotransmittersekretion aufweisen und Symptome unterdrücken, die
mit einer niedrigen Aktivität
von Neurotransmittern verbunden sind.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können insbesondere dadurch gekennzeichnet
sein, dass sie eine oder mehrere der folgenden Funktionalitäten aufweisen:
eine hohe Bindungsselektivität
für die Rezeptorsubtypen
von neuronalen nAChRs, insbesondere den α3- und/oder den α7-Subtyp,
eine Bindungsselektivität
für den
Serotoninrezeptor, eine niedrige Affinität für den muskulären Subtyp,
eine Induktion des Überlebens
von Zellen, eine orale Wirksamkeit in vivo im Hinblick auf die Wachsamkeit/die
Aufmerksamkeit, eine niedrige Toxizität in vivo, und dass sie nicht
mutagen sind.
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Aufgrund
ihres pharmakologischen Profils können die Verbindungen der Erfindung
für die
Behandlung von so unterschiedlichen Krankheiten oder Leiden wie
mit dem ZNS zusammenhängende
Krankheiten, Krankheiten, die mit der Kontraktion von glatten Muskeln
zusammenhängen,
endokrinen Störungen,
Krankheiten, die mit einer Neurodegeneration zusammenhängen, Krankheiten,
die mit einer Entzündung
zusammenhängen,
Schmerzen und Entzugssymptomen, die durch die Beendigung des Missbrauchs
von chemischen Substanzen verursacht werden, brauchbar sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Verbindungen der Erfindung für die Behandlung von Krankheiten,
Störungen
oder Leiden verwendet, die mit dem Zentralnervensystem zusammenhängen. Zu solchen
Krankheiten oder Störungen
gehören
Angstzustände,
Wahrnehmungsstörungen,
Lernschwäche,
Gedächtnisschwäche und
-störungen,
die Alzheimer-Krankheit, das Aufmerksamkeitsdefizit, die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, die
Parkinson-Krankheit, Chorea Huntington, amyotrophische Lateralsklerose,
das Gilles de la Tourette-Syndrom, Depression, Manie, manische Depression,
Schizophrenie, obsessiv-kompulsive Störungen (OKS), Panikstörungen,
Essstörungen
wie Anorexia nervosa, Bulimie und Fettleibigkeit, Narkolepsie, Nozizeption,
AIDS-Demenz, senile Demenz, periphere Neuropathie, Autismus, Dyslexie, dystones
Syndrom, Hyperkinese, Epilepsie, Bulimie, posttraumatisches Syndrom,
soziale Phobie, chronisches Müdigkeitssyndrom,
Schlafstörungen,
Pseudodemenz, das Ganser-Syndrom, das prämenstruelle Syndrom, das Syndrom
der späten
Lutealphase, das chronische Müdigkeitssyndrom,
Mutismus, Trichotillomanie und Jetlag.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
können
die Verbindungen der Erfindung für
die Behandlung von Krankheiten, Störungen oder Leiden brauchbar
sein, die mit Kontraktionen von glatten Muskeln verbunden sind,
wozu konvulsive Störungen,
Angina pectoris, vorzeitige Wehen, Krämpfe, Diarrhöe, Asthma, Epilepsie,
dystones Syndrom, Hyperkinese, vorzeitige Ejakulation und Erektionsschwierigkeiten
gehören.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die
Verbindungen der Erfindung für
die Behandlung von endokrinen Störungen
wie Thyreotoxikose, Phäochromozytom,
Bluthochdruck und Arrhythmien brauchbar sein.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die
Verbindungen der Erfindung für
die Behandlung von neurodegenerativen Störungen brauchbar sein, wozu
vorübergehender
Sauerstoffmangel und induzierte Neurodegeneration gehören.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die
Verbindungen der Erfindung für
die Behandlung von Entzündungskrankheiten,
-störungen
oder -leiden brauchbar sein, wozu entzündliche Hautkrankheiten wie
Akne und Rosacea, Morbus Crohn, entzündliche Darmerkrankungen, Colitis
ulcerosa und Diarrhöe
gehören.
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In
noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die
Verbindungen der Erfindung für
die Behandlung von milden, mäßigen oder
sogar starken Schmerzen von akutem, chronischem oder wiederkehrendem
Charakter sowie von Schmerzen, die durch Migräne hervorgerufen werden, postoperativen
Schmerzen und Phantomgliederschmerzen brauchbar sein.
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Schließlich können die
Verbindungen der Erfindung für
die Behandlung von Entzugssymptomen brauchbar sein, die durch die
Beendigung der Verwendung von süchtigmachenden
Substanzen verursacht werden. Zu solchen süchtigmachenden Substanzen gehören nikotinhaltige
Produkte wie Tabak, Opiate wie Heroin, Kokain und Morphin, Benzodiazepine
und Benzodiazepin-ähnliche
Arzneistoffe und Alkohol. Der Entzug von süchtigmachenden Substanzen ist
im Allgemeinen eine traumatische Erfahrung, die durch Angstzustände und
Frustration, Zorn, Angstzustände,
Konzentrationsschwierigkeiten, Unruhe, eine herabgesetzte Herzfrequenz
und erhöhten
Appetit und Gewichtszunahme gekennzeichnet sind.
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In
diesem Zusammenhang umfasst der Begriff "Behandlung" wohl eine Behandlung, Verhinderung, Vorbeugung
und Linderung von Entzugssymptomen und Abstinenz als auch eine Behandlung,
die zu einer freiwilligen verringerten Aufnahme der süchtigmachenden
Substanz führt.
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In
einem anderen Aspekt werden die Verbindungen der Erfindung als diagnostische
Mittel, z.B. zur Identifizierung und Lokalisierung von nikotinischen
Rezeptoren in verschiedenen Geweben verwendet. Zu diesem Zweck sind
die Stannatderivate der Verbindungen besonders brauchbar.
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Neuroimaging
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Die
Diazabicycloalkanderivate der Erfindung, insbesondere diejenigen,
die für
den nikotinischen Rezeptor-Subtyp α3 selektiv sind, können als
diagnostische Werkzeuge oder Kontrollsubstanzen in verschiedenen
diagnostischen Verfahren und insbesondere für das in vivo-Rezeptorimaging
(Neuroimaging) brauchbar sein.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren für die nicht-invasive
Bestimmung der Verteilung einer Tracerverbindung im Inneren eines
ganzen, intakten, lebenden tierischen oder menschlichen Körpers unter
Verwendung eines physikalischen Nachweisverfahrens bereitgestellt.
Gemäß diesem
Verfahren ist eine Tracerverbindung eine Verbindung der Erfindung
oder ein beliebiges ihrer Enantiomeren oder ein beliebiges Gemisch
davon, ein N-Oxid davon, ein pharmazeutisch annehmbares Salz davon,
in einer markierten oder nicht-markierten Form.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das physikalische Nachweisverfahren ausgewählt aus PET, SPECT; MRS, MRI,
CAT oder Kombinationen davon.
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Die
markierte Verbindung der Erfindung enthält vorzugsweise wenigstens
ein Radionuklid als Marker. Alle Positronen emittierenden Radionuklide
sind Kandidaten für
die Verwendung. Im Zusammenhang mit dieser Erfindung wird das Radionuklid
vorzugsweise ausgewählt
aus 2H (Deuterium), 3H
(Tritium), 11C, 13C, 14C, 15O, 13N, 123I, 125I, 131I, 18F und 99mTc.
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Beispiele
für im
Handel erhältliche
Markierungsmittel, welche bei der Herstellung der markierten Verbindungen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind [11C]O2, 18F und Nal mit
verschiedenen Iodisotopen.
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Insbesondere
kann [11C]O2 in
ein [11C]-Methylierungsmittel wie [11C]H3I oder [11C]-Methyltriflat
umgewandelt werden.
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Markierte
Verbindungen, die z.B. mit [125I]-markiertes
1-Iodprop-1-en-3-yl als Substituent an N-8 enthalten, können wie
im Stand der Technik beschrieben hergestellt werden [Elmaleh, et
al.; J. Nucl. Med. 1996 37 1197-1202].
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Markierte
Verbindungen, die z.B. [18F]-alkylsubstituiertes
N-8 enthalten, können
wie im Stand der Technik, z.B. in WO 96/39198 beschrieben hergestellt
werden.
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Die
Tracerverbindung kann in Übereinstimmung
mit dem ausgewählten
Nachweisverfahren ausgewählt
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kann die markierte oder nicht-markierte Verbindung der Erfindung
durch ein geeignetes spektroskopisches Verfahren, insbesondere UV-Spektroskopie
und/oder Fluoreszenzspektroskopie, nachgewiesen werden.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
können
die Verbindungen der Erfindung, die durch Einbau eines Isotops in
das Molekül
markiert sind, was insbesondere ein Isotop der natürlich vorkommenden Atome,
einschließlich 2H (Deuterium), 3H
(Tritium), 11C, 13C, 14C, 15O, 13N,'123I,125I,131I,18F und 99mTc sein kann, und der Isotopeneinbau durch
herkömmliche
Szintillationszählmethoden
gemessen werden.
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In
einer dritten bevorzugten Ausführungsform
wird das physikalische Verfahren zum Nachweis der Tracerverbindung
der vorliegenden Erfindung aus der Positronen-Emissions-Tomografie (PET), der Einzelphotonen-Emissions-Computertomografie
(SPECT), der magnetischen Resonanzspektroskopie (MRS), dem magnetischen
Resonanzimaging (MRI) und der computerunterstützten Axial-Röntgentomografie
(CAT) oder Kombinationen davon ausgewählt.
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Bevor
das Verfahren der vorliegenden Erfindung durchgeführt wird,
wird eine diagnostisch wirksame Menge einer markierten oder nicht-markierten
Verbindung der Erfindung an einen lebenden Körper, einschließlich eines
Menschen, verabreicht.
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Die
diagnostisch wirksame Menge der markierten oder nicht-markierten
Verbindung der Erfindung, die vor dem Durchführen des in vivo-Verfahrens
für die
vorliegende Erfindung verabreicht werden soll, liegt in einem Bereich
von 0,1 ng bis 100 mg pro kg Körpergewicht,
vorzugsweise in einem Bereich von 1 ng bis 10 mg pro kg Körpergewicht.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung neue pharmazeutische Zusammensetzungen
bereit, die eine therapeutisch wirksame Menge der chemischen Verbindung
der Erfindung umfassen.
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Obwohl
eine chemische Verbindung der Erfindung zur Verwendung in der Therapie
in Form der Rohchemikalie verabreicht werden kann, ist es bevorzugt,
den Wirkstoff gege benenfalls in Form eines physiologisch annehmbaren
Salzes in einer pharmazeutischen Zusammensetzung zusammen mit einem
oder mehreren Adjuvanzien, Exzipienzien, Trägern, Puffern, Verdünnungsmitteln
und/oder anderen üblichen
pharmazeutischen Hilfsstoffen einzuführen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen bereit, welche
die chemische Verbindung der Erfindung oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz oder Derivat davon zusammen mit einem oder mehreren pharmazeutisch
annehmbaren Trägern
dafür und
gegebenenfalls anderen therapeutischen und/oder prophylaktischen
Bestandteilen umfassen. Der Träger
bzw. die Träger
müssen
in dem Sinn "annehmbar" sein, dass sie mit
den anderen Bestandteilen der Formulierung verträglich und für ihren Empfänger nicht
schädlich
sind.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen der Erfindung können solche sein, die für eine orale,
rektale, bronchiale, nasale, topische (einschließlich bukkale und sublinguale),
transdermale, vaginale oder parenterale Verabreichung (einschließlich kutane,
subkutane, intramuskuläre,
intraperitoneale, intravenöse,
intraarterielle, intrazerebrale, intraokulare Injektion oder Infusion)
geeignet sind, oder solche, die in einer Form vorliegen, die für eine Verabreichung
durch Inhalation oder Insuffation, einschließlich einer Verabreichung von
Pulvern und einem flüssigen
Aerosol, oder durch Systeme mit verzögerter Freigabe geeignet ist.
Zu geeigneten Beispielen für
Systeme mit verzögerter
Freigabe gehören
halbdurchlässige
Matrizes aus festen hydrophoben Polymeren, welche die Verbindung
der Erfindung enthalten, wobei die Matrizes in Form von Formstücken, z.B.
Filmen oder Mikrokapseln, vorliegen können.
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Die
chemische Verbindung der Erfindung kann somit zusammen mit einem
herkömmlichen
Adjuvans, Träger
oder Verdünnungsmittel
in die Form von pharmazeutischen Zusammensetzungen und Einheitsdosierungen
davon gebracht werden. Zu solchen Formen gehören Feststoffe und insbesondere
Tabletten, gefüllte Kapseln,
Pulver und Pelletformen, und Flüssigkeiten,
insbesondere wässrige
oder nicht-wässrige
Lösungen, Suspensionen,
Emulsionen, Elixiere und mit diesen gefüllte Kapseln, sämtlich für eine orale
Verwendung, Suppositorien für
eine rektale Verabreichung und sterile injizierbare Lösungen für eine parenterale
Verwendung. Solche pharmazeutischen Zusammensetzungen und Einheitsdosierungsformen
davon können
herkömmliche Bestandteile
in her kömmlichen
Anteilen mit oder ohne zusätzliche
aktive Verbindungen oder Wirkstoffe enthalten und solche Einheitsdosierungsformen
können
jede geeignete wirksame Menge des aktiven Bestandteils enthalten,
welche dem beabsichtigten täglichen
Dosierungsbereich entspricht, der eingesetzt werden soll.
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Die
chemische Verbindung der vorliegenden Erfindung kann in einer Vielzahl
von oralen und parenteralen Dosierungsformen verabreicht werden.
Es ist dem Fachmann klar, dass die folgenden Dosierungsformen als
aktive Komponente entweder eine chemische Verbindung der Erfindung
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz einer chemischen Verbindung
der Erfindung enthalten können.
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Zum
Herstellen von pharmazeutischen Zusammensetzungen aus einer chemischen
Verbindung der vorliegenden Erfindung können pharmazeutisch annehmbare
Träger
entweder fest oder flüssig
sein. Zubereitungen in fester Form umfassen Pulver, Tabletten, Pillen,
Kapseln, Oblatenkapseln, Suppositorien und dispergierbare Körnchen.
Ein fester Träger
kann eine oder mehrere Substanzen sein, die auch als Verdünnungsmittel,
Aromastoffe, Lösungsvermittler,
Gleitmittel, Suspendiermittel, Bindemittel, Konservierungsmittel,
Tablettensprengmittel oder als ein Einkapselungsmaterial dienen
können.
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In
Pulvern ist der Träger
ein feinverteilter Feststoff, welcher in einer Mischung mit der
feinverteilten aktiven Komponente vorliegt.
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In
Tabletten ist die aktive Komponente mit dem Träger, welcher das notwendige
Bindungsvermögen aufweist,
in geeigneten Anteilen vermischt und durch Verpressen in die gewünschte Form
und Größe gebracht.
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Die
Pulver und Tabletten enthalten vorzugsweise fünf oder zehn bis ungefähr siebzig
Prozent der aktiven Verbindung. Geeignete Träger sind Magnesiumcarbonat,
Magnesiumstearat, Talk, Zucker, Lactose, Pektin, Dextrin, Stärke, Gelatine,
Traganth, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose, ein niedrigschmelzendes
Wachs, Kakaobutter und dergleichen. Der Begriff "Zubereitung" soll die Formulierung der aktiven Verbindung
mit Einkapselungsmaterial als Träger
umfassen, die eine Kapsel bereitstellt, in welcher die aktive Komponente
mit oder ohne Träger
von einem Träger
umgeben wird, der somit in Verbindung mit ihr steht. In ähnlicher
Weise sind Oblatenkapseln und Pastillen um fasst. Tabletten, Pulver,
Kapseln, Pillen, Oblatenkapseln und Pastillen können als feste Formen verwendet
werden, die für
eine orale Verabreichung geeignet sind.
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Zum
Herstellen von Suppositorien wird ein niedrigschmelzendes Wachs
wie etwa ein Gemisch aus Fettsäureglycerid
oder Kakaobutter zuerst geschmolzen und die aktive Komponente wird
z.B. durch Rühren darin
homogen dispergiert. Das geschmolzene homogene Gemisch wird dann
in Formen von geeigneter Größe gegossen,
abkühlen
und dadurch fest werden gelassen.
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Zusammensetzungen,
die für
eine vaginale Verabreichung geeignet sind, können als Pessare, Tampons,
Cremes, Gele, Pasten, Schäume
oder Sprays vorliegen, die zusätzlich
zu dem Wirkstoff solche Träger enthalten,
wie sie im Stand der Technik als geeignet bekannt sind.
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Flüssige Zubereitungen
umfassen Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen, z.B. Wasser oder Wasser-Propylenglycol-Lösungen.
Flüssige
Zubereitungen zur parenteralen Injektion können z.B. als Lösungen in einer
wässrigen
Polyethylenglycollösung
formuliert werden.
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Die
chemische Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann somit für
eine parenterale Verabreichung (z.B. durch Injektion, z.B. Bolusinjektion
oder kontinuierliche Infusion) formuliert werden und sie kann in
Einheitsdosisform in Ampullen, vorgefüllten Spritzen, kleinvolumigen
Infusionsbehältern
oder Mehrfachdosisbehältern
mit einem zugesetzten Konservierungsmittel vorliegen. Die Zusammensetzungen
können
in Form von Suspensionen, Lösungen
oder Emulsionen in öligen
oder wässrigen
Vehikeln vorliegen und sie können Formulierungsmittel
wie Suspendiermittel, Stabilisiermittel und/oder Dispergiermittel
enthalten. Alternativ kann der Wirkstoff in Pulverform vorliegen,
die durch aseptische Isolierung des sterilen Feststoffs oder durch
Gefriertrocknung aus einer Lösung
erhalten wird, zur Wiederherstellung mit einem geeigneten Vehikel,
z.B. sterilem pyrogenfreien Wasser vor der Verwendung.
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Wässrige Lösungen,
die für
eine orale Verwendung geeignet sind, können durch Auflösen der
aktiven Komponente in Wasser und Zugeben von geeigneten Färbemitteln,
Aromastoffen, Stabilisier- und Verdickungsmitteln je nach Wunsch
hergestellt werden.
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Wässrige Suspensionen,
die für
eine orale Verwendung geeignet sind, können durch Dispergieren der feinverteilten
aktiven Komponente in Wasser mit viskosem Material wie natürlichen
oder synthetischen Gummen, Harzen, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose
oder anderen bekannten Suspendiermitteln hergestellt werden.
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Ebenfalls
umfasst sind Zubereitungen in fester Form, welche kurz vor der Verwendung
in Zubereitungen in flüssiger
Form für
eine orale Verabreichung umgewandelt werden sollen. Solche flüssigen Formen
umfassen Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen. Diese Zubereitungen können zusätzlich zu
der aktiven Komponente Färbemittel,
Aromastoffe, Stabilisatoren, Puffer, künstliche und natürliche Süßungsmittel,
Dispergiermittel, Verdickungsmittel, Lösungsvermittler und dergleichen
enthalten.
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Für eine topische
Verabreichung auf die Epidermis kann die chemische Verbindung der
Erfindung als Salben, Cremes oder Lotionen oder als ein transdermales
Pflaster formuliert werden. Salben und Cremes können z.B. mit einer wässrigen
oder öligen
Grundlage unter Zugabe von geeigneten Verdickungs- und/oder Geliermitteln
formuliert werden. Lotionen können
mit einer wässrigen
oder öligen
Grundlage formuliert werden und enthalten im Allgemeinen auch einen
oder mehrere Emulgatoren, Stabilisatoren, Dispergiermittel, Suspendiermittel,
Verdickungsmittel oder Färbemittel.
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Für eine topische
Verabreichung im Mund geeignete Zusammensetzungen umfassen Pastillen,
die das aktive Mittel in einer aromatisierten Grundlage, gewöhnlich Sucrose
und Akaziengummi oder Traganth, umfassen; Pastillen, die den Wirkstoff
in einer inerten Grundlage wie Gelatine und Glycerin oder Sucrose
und Akaziengummi umfassen; und Mundspülungen, die den Wirkstoff in
einem geeigneten flüssigen
Träger
umfassen.
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Lösungen oder
Suspensionen werden durch herkömmliche
Maßnahmen
direkt in der Nasenhöhle
angewendet, z.B. mit einer Tropfeinrichtung, einer Pipette oder
einem Spray. Die Zusammensetzungen können in Form von Einzeldosen
oder Mehrfachdosen bereitgestellt werden. Im letztgenannten Fall
einer Tropfeinrichtung oder einer Pipette kann dies dadurch geschehen,
dass der Patient ein geeignetes vorbestimmtes Volumen der Lösung oder
Suspension verabreicht. Im Falle eines Sprays kann dies z.B. mittels
einer Zerstäubersprühdosierpumpe
erreicht werden.
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Eine
Verabreichung an den Atmungstrakt kann auch mittels einer Aerosolformulierung
erreicht werden, in welcher der Wirkstoff in einer Druckpackung
mit einem geeigneten Treibmittel wie Chlorfluorkohlenstoff (CFK),
z.B. Dichlordifluormethan, Trichlortluormethan oder Dichlortetrafluorethan,
Kohlendioxid oder ein anderes geeignetes Gas, bereitgestellt wird.
Das Aerosol kann in geeigneter Weise auch eine oberflächenaktive Substanz
wie etwa Lecithin enthalten. Die Dosis des Arzneistoffs kann durch
Bereitstellen eines Dosierventils geregelt werden.
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Alternativ
können
die Wirkstoffe in Form eines trockenen Pulvers, z.B. einer Pulvermischung
der Erfindung in einer geeigneten Pulvergrundlage wie Lactose, Stärke, Stärkederivate
wie Hydroxypropylmethylcellulose und Polyvinylpyrrolidon (PVP) bereitgestellt
werden. Der Pulverträger
bildet in geeigneter Weise in der Nasenhöhle ein Gel. Die Pulverzusammensetzung
kann in einer Einheitsdosisform vorliegen, z.B. in Kapseln oder
Hülsen,
beispielsweise aus Gelatine, oder in Durchdrückpackungen, aus denen das
Pulver mittels eines Inhalators verabreicht werden kann.
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In
Zusammensetzungen, die für
eine Verabreichung an den Atmungstrakt bestimmt sind, wozu intranasale
Zusammensetzungen gehören,
wird die Verbindung im Allgemeinen eine kleine Teilchengröße z.B.
in der Größenordnung
von 5 Mikrometer oder weniger aufweisen. Eine solche Teilchengröße kann
durch im Stand der Technik bekannte Maßnahmen erhalten werden, z.B.
durch Mikronisieren.
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Wenn
es erwünscht
ist, können
Zusammensetzungen verwendet werden, die darauf eingestellt sind, dass
sie eine verzögerte
Freigabe des Wirkstoffes ergeben.
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Die
pharmazeutischen Zubereitungen liegen vorzugsweise in Einheitsdosierungsformen
vor. In einer solchen Form ist die Zubereitung in Einheitsdosen
unterteilt, die geeignete Mengen der aktiven Komponente enthalten.
Die Einheitsdosierungsform kann eine verpackte Zubereitung sein,
wobei die Verpackung getrennte Mengen der Zubereitung enthält, wie
etwa verpackte Tabletten, Kapseln und Pulver in Phiolen oder Ampullen. Die
Einheitsdosierungsform kann auch selbst eine Kapsel, Tablette, Oblatenkapsel
oder Pastille sein oder sie kann eine geeignete Anzahl von beliebigen
von diesen in abgepackter Form sein.
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Tabletten
oder Kapseln für
eine orale Verabreichung und Flüssigkeiten
für eine
intravenöse
Verabreichung und eine kontinuierliche Infusion sind bevorzugte
Zusammensetzungen.
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Weitere
Einzelheiten über
Methoden für
die Formulierung und Verabreichung können in der letzten Ausgabe
von Remington's
Pharmaceutical Sciences (Maack Publishing Co., Easton, PA) gefunden
werden.
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Eine
therapeutisch wirksame Dosis bezieht sich auf diejenige Menge des
Wirkstoffes, welche die Symptome oder das Leiden verbessert. Die
therapeutische Wirksamkeit und die Toxizität, z.B. ED5O und
LD50, können
nach pharmakologischen Standardverfahren in Zellkulturen oder Versuchstieren
bestimmt werden. Das Dosisverhältnis
zwischen der therapeutischen Wirkung und der toxischen Wirkung ist
der therapeutische Index und kann durch das Verhältnis LD50/ED50 ausgedrückt werden. Pharmazeutische
Zusammensetzungen, welche hohe therapeutische Indizes aufweisen,
sind bevorzugt.
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Die
verabreichte Dosis muss natürlich
sorgfältig
sowohl auf das Alter, das Gewicht und den Zustand des zu behandelnden
Individuums als auch auf den Verabreichungsweg, die Dosierungsform
und die Therapie und auf das gewünschte
Ergebnis eingestellt werden und die exakte Dosierung sollte natürlich vom
Arzt bestimmt werden.
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Die
tatsächliche
Dosierung hängt
von der Natur und der Schwere der zu behandelnden Krankheit und von
dem Verabreichungsweg ab und steht im Ermessen des Arztes und kann
durch Anpassen der Dosierung an die besonderen Umstände dieser
Erfindung variiert werden, um die erwünschte therapeutische Wirkung hervorzurufen.
Derzeit wird jedoch davon ausgegangen, dass pharmazeutische Zusammensetzungen,
die ungefähr
0,1 bis ungefähr
500 mg Wirkstoff pro Einzeldosis, vorzugsweise ungefähr 1 bis
ungefähr
100 mg, am meisten bevorzugt ungefähr 1 bis ungefähr 10 mg
enthalten, für
therapeutische Behandlungen geeignet sind.
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Der
Wirkstoff kann in einer Dosis oder mehreren Dosen pro Tag verabreicht
werden. Ein zufriedenstellendes Ergebnis kann in bestimmten Fällen mit
einer Dosierung von nur 0,1 μg/kg
i.v. und 1 μg/kg
p.o. erhalten werden. Als Obergrenze des Dosierungsbereichs werden
derzeit ungefähr
10 mg/kg i.v. und 100 mg/kg p.o. angesehen. Bevorzugte Bereiche
sind ungefähr
0,1 μg/kg
bis ungefähr
10 mg/kg/Tag i.v. und ungefähr
1 μg/kg
bis ungefähr
100 mg/kg/Tag p.o.
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Beispiele
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Die
Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter veranschaulicht,
welche den Umfang der beanspruchten Erfindung in keiner Weise beschränken sollen.
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Alle
Reaktionen, an denen luftempfindliche Reagenzien oder Zwischenprodukte
beteiligt sind, wurden unter Stickstoff und in wasserfreien Lösungsmitteln
durchgeführt.
Magnesiumsulfat wird als Trocknungsmittel in den Aufarbeitungsschritten
verwendet und Lösungsmittel
wurden unter vermindertem Druck abgedampft.
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Beispiel 1
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Vorbereitende Beispiele
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9-Methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan
-
Wurde
gemäß [Michaels
RJ und Zaugg HE; J. Org. Chem. 1960 25 637] hergestellt.
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3-Chlor-5-ethenyloxypyridin
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Thionylchlorid
(58,6 g, 493 mmol) wurde zu einem Gemisch aus 3-Chlor-5-(2-hydroxyethoxy)pyridin (14,5
g, 82,1 mmol) und Tetrahydrofuran (100 ml) zugegeben. Das Gemisch
wurde 1 h bei 50°C
gerührt.
Das Gemisch wurde eingedampft. Kaliumhydroxid (9,0 g, 164 mmol)
und tert-Butanol (100 ml) wurden zugegeben und das Gemisch wurde
3 Tage bei 100°C
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Wasser (150 ml) wurde zugegeben und das Gemisch
wurde zweimal mit Diethylether (100 ml) extrahiert. Ausbeute 6,77
g, 53 %.
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3-Chlor-5-(2-hydroxyethoxy)-pyridin
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Ein
Gemisch aus Natrium (2,0 g, 89,5 mmol) und Ethylenglycol (50 ml)
wurde 30 min bei 70°C
gerührt. 3,5-Dichlorpyridin
(11,0 g, 74,5 mmol) und Dimethylsulfoxid (50 ml) wurden zu dem Rohgemisch
zugegeben. Das Rohgemisch wurde 10 h bei 110°C gerührt. Wässriges Natriumhydroxid (100
ml) wurde zugegeben und die Kristalle wurden filtriert. Ausbeute
8,0 g, 51 %.
-
3-Chlor-5-ethoxypyridin
-
Natrium
(8,1 g, 338 mmol) wurde zu Ethanol (200 ml) zugegeben. Nach der
Beendigung der Reaktion wurde der Überschuss an Ethanol abgedampft.
3,5-Dichlorpyridin (40,0 g, 270 mmol) und Dimethylsulfoxid (300
ml) wurden zu dem Rohgemisch zugegeben. Das Gemisch wurde 1 h bei
70°C gerührt. Wasser
(500 ml) wurde zugegeben, gefolgt von einer zweimaligen Extraktion
mit Methylacetat (300 ml). Das Produkt wurde in quantitativer Ausbeute
isoliert.
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3-Allyloxy-S-chlorgyridin
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Natrium
(4,7 g, 203 mmol) wurde zu Allylalkohol (57,5 ml, 84,5 mmol) zugegeben.
Nach der Beendigung der Reaktion wurde der Überschuss an Allylalkohol abgedampft.
3,5-Dichlorpyridin (25,0 g, 169 mmol) und Dimethylsulfoxid (75 ml)
wurden zu dem Rohgemisch zugegeben. Das Gemisch wurde über Nacht
bei 60°C
gerührt.
Wasser (100 ml) wurde zugegeben, gefolgt von einer zweimaligen Extraktion
mit Ethylacetat (100 ml). Das Produkt wurde in quantitativer Ausbeute
isoliert.
-
Verfahren
A
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3-[6-Chlor-(3-pyridazinyl)]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan-fumarsäure-salz
(Verbindung 1A1)
-
Ein
Gemisch aus 9-Methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan (0,50 g, 3,6
mmol), 3,6-Dichlorpyridazin (0,53 g, 3,6 mmol) und Toluol (20 ml)
wurde 2,5 h am Rückfluss
gerührt.
Wässriges
Natriumhydroxid (20 ml, 1 M) wurde zugegeben. Das Gemisch wurde
dreimal mit Ethylacetat (20 ml) extrahiert. Eine Chromatografie
an Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1)
ergab die in der Überschrift
angegebene Verbindung. Das entsprechende Salz wurde durch Zugabe
eines Gemisches aus Diethylether und Methanol (9:1), das mit Fumarsäure gesättigt war,
erhalten. Ausbeute 0,32 g, 24 %. Schmelzpunkt 196-198°C.
-
Verfahren
B
-
3-[6-Chlor-(3-pyridazinyl)]-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1B1)
-
Ein
Gemisch aus 3-[6-Chlor-(3-pyridazinyl)]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan
(0,5 g, 2,0 mmol), Diethylazodicarboxylat (1,72 g, 9,9 mmol) und
Toluol (15 ml) wurde 1 h am Rückfluss
gerührt.
Wässrige Chlorwasserstoffsäure (10
ml, 4 M) wurde zugegeben, gefolgt von 5 min Rühren. Wässriges Natriumhydroxid (15
ml, 4 M) wurde zugegeben und das Gemisch wurde dreimal mit Ethylacetat
(30 ml) extrahiert. Eine Chromatografie an Silicagel mit Dichlormethan,
Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1) ergab die in der Überschrift
angegebene Verbindung. Das entsprechende Salz wurde durch Zugabe
eines Gemisches aus Diethylether und Methanol (9:1), das mit Fumarsäure gesättigt war,
erhalten. Ausbeute 50 mg, 7 %. Schmelzpunkt 172-174°C.
-
3-[5-(Propyl-1-en-oxy)-3-pyridyl]-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan-bis-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1B2)
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
B. Schmelzpunkt 144-146°C.
-
3-(5-Ethenyloxy-3-pyridyl)-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1B3)
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
B. Schmelzpunkt 145-147°C.
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3-(5-Ethoxy-3-pyridyl)-3,9-diazabicvclo-[4.2.1]-nonan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1B4)
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
B. Schmelzpunkt 143-146°C.
-
Verfahren
C
-
3-[5-Ethoxy-(3-pyridyl)]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan-bis-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1C1)
-
Ein
Gemisch aus 9-Methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan (1,50 g, 10,7
mmol), 3-Chlor-5-ethoxypyridin
(3,38 g, 21,4 mmol), Kalium-tert-butoxid (2,4 g, 21,4 mmol) und
1,2-Dimethoxyethan (20 ml) wurde über Nacht bei Raumtemperatur
gerührt.
Wässriges
Natriumhydroxid (30 ml, 1 M) wurde zugegeben und das Gemisch wurde
zweimal mit Ethylacetat (20 ml) extrahiert. Eine Chromatografie
an Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1)
ergab die in der Überschrift
angegebene Verbindung. Das entsprechende Salz wurde durch Zugabe
eines Gemisches aus Diethylether und Methanol (9:1), das mit Fumarsäure gesättigt war,
erhalten. Ausbeute 0,39 g, 21 %. Schmelzpunkt 142-144°C.
-
3-[5-(Propyl-1-en-oxy)-3-pyridyl]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan-fumarsäuresalz
-
(Verbindung 1C2)
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
C aus 3-Allyloxy-5-chlorpyridin, unter Einbeziehung einer vollständigen Isomerisierung
der Doppelbindung. Schmelzpunkt 132-134°C.
-
3-(5-Ethenyloxy-3-pyridyl)-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1C3)
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
C aus 3-Chlor-5-ethenyloxypyridin. Schmelzpunkt 151-153°C.
-
Verfahren
D
-
9-[5-Ethoxy-(3-pvridyl)]-3,9-diazabicvclo-[4.2.1]-nonan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1D1)
-
Ein
Gemisch aus 9-[5-Ethoxy-(3-pyridyl)]-3-tert-butoxycarbonyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]nonan
(0,23 g, 0,66 mmol), Trifluoressigsäure (0,75 g, 6,6 mmol) und
Dichlormethan (10 ml) wurde 3 Tage bei Raumtemperatur gerührt. Natriumhydroxid
(20 ml, 1 M) wurde zugegeben und die Phasen wurden getrennt, gefolgt
von einer Extraktion mit Dichlormethan (20 ml). Eine Chromatografie
an Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1)
ergab die in der Überschrift
angegebene Verbindung. Das entsprechende Salz wurde durch Zugabe
eines Gemisches aus Diethylether und Methanol (9:1), das mit Fumarsäure gesättigt war, erhalten.
Ausbeute 0,39 g, 21 %. Schmelzpunkt 191-192°C.
-
9-[5-(Propyl-1-en-oxy)-(3-pyridyl)]-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1D2)
-
Wurde
gemäß Verfahren
D hergestellt. Schmelzpunkt 161,5-163,0°C
-
9-[5-Methoxy-(3-pyridyl)]-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1D3)
-
Wurde
gemäß Verfahren
D hergestellt. Schmelzpunkt 183-185°C.
-
Verfahren
E
-
9-[5-Ethoxy-(3-pyridyl)]-3-tert-butoxycarbonyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan
-
(Verbindung 1E1)
-
Ein
Gemisch aus 3-tert-Butoxycarbonyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan
(1,1 g, 4,9 mmol), 3-Chlor-5-ethoxypyridin (0,77 g, 4,9 mmol), Kalium-tert-butoxid
(1,09 g, 9,7 mmol) und 1,2 Dimethoxyethan (20 ml) wurde 1,5 h zum
Rückfluss
erhitzt. Natriumhydroxid (30 ml, 1 M) wurde zugegeben und die wässrige Phase wurde
zweimal mit Ethylacetat (30 ml) extrahiert. Eine Chromatografie
an Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1)
ergab die in der Überschrift
angegebene Verbindung als ein Öl.
Ausbeute 0,24 g, 14 %.
-
3-tert-Butoxycarbonyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan
-
(Verbindung 1E2)
-
9-Methyl-3-tert-butoxycarbonyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan
(3,4 g, 14,1 mmol), Diethylazodicarboxylat (12,3 g, 70,7 mmol) und
Toluol (35 ml) wurde 1,5 h am Rückfluss
gerührt.
Natriumhydroxid (50 ml, 1 M) wurde zugegeben. Die wässrige Phase
wurde zweimal mit Ethylacetat (50 ml) extrahiert. Eine Chromatografie an
Silicagel mit Dichlor methan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1)
ergab die in der Überschrift
angegebene Verbindung als ein Öl.
Ausbeute 1,13 g, 35 %.
-
9-Methyl-3-tert-butoxvcarbonvl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan
-
(Verbindung 1E3)
-
Ein
Gemisch aus 9-Methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan (2,0 g, 14,3
mmol), Triethylamin (2,89 g, 28,6 mmol), Di-tert-butyl-dicarbonat
(3,12 g, 14,3 mmol) und Dichlormethan (20 ml) wurde über Nacht
bei Raumtemperatur gerührt.
Natriumhydroxid (30 ml, 1 M) wurde zugegeben. Die Phasen wurden
getrennt und die wässrige
Phase wurde mit Dichlormethan (30 ml) extrahiert. Die in der Überschrift
angegebene Verbindung wurde als Öl
isoliert. Ausbeute 3,5 g.
-
Verfahren
F
-
3-[5-Brom-(3-pyridyl)]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1F1)
-
Ein
Gemisch aus 3,5-Dibrompyridin (25,0 g, 105 mmol) und aus 9-Methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan
(14,8 g, 105 mmol), Palladium(dppp) (0,20 mg, 0,21 mmol) (hergestellt
gemäß W. A.
Herrmann Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 39, 1844, 1995) und Dimethylformamid
(15 ml) wurde 3 Tage bei 140°C
gerührt.
Wässriges
Natriumhydroxid (100 ml, 1 M) wurde bei Raumtemperatur zugegeben.
Das Gemisch wurde zweimal mit Ethylacetat extrahiert (2 × 100 ml).
Eine Chromatografie an Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und
konz. Ammoniak (89:10:1) ergab die in der Überschrift angegebene Verbindung
als ein Öl.
Ausbeute 3,77 g (12 %). Das entsprechende Salz wurde durch Zugabe
eines Gemisches aus Diethylether und Methanol (9:1), das mit fumarsäure gesättigt war,
erhalten. Schmelzpunkt 173,5-175,5°C.
-
3-[5-Chlor-(3-pyridyl)]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1F2)
-
Wurde
gemäß Verfahren
F hergestellt. Schmelzpunkt 181-182°C.
-
3-[5-Brom-(3-pyridyl)]-10-methyl-3,10-diazabicyclo-[4.3.1]-decan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1F3)
-
Wurde
gemäß Verfahren
F hergestellt. Schmelzpunkt 162,5-164,5°C
-
3-[5-Chlor-(3-pyridyl)]-10-methyl-3,10-diazabicyclo-[4.3.1]-decan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1F4)
-
Wurde
gemäß Verfahren
F hergestellt. Schmelzpunkt 152-153°C.
-
Verfahren
G
-
3-[6-Brom-5-ethoxv-(3-pyridyl)]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1G1)
-
Ein
Gemisch aus 3-[5-Ethoxy-(3-pyridyl)]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan
(0,53 g, 2,0 mmol) und N-Bromsuccinimid (0,34 g, 1,9 mmol) und Acetonitril
(20 ml) wurde 3 h bei Raumtemperatur gerührt. Das Rohgemisch wurde eingedampft.
Eine Chromatografie an Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und
konz. Ammoniak (89:10:1) ergab die freie Base als ein Öl. Ausbeute
98 % (0,63 g). Das entsprechende Salz wurde durch Zugabe eines Gemisches
aus Diethylether und Methanol (9:1), das mit Fumarsäure gesättigt war,
erhalten. Schmelzpunkt 177,4°C.
-
3-[6-Chlor-5-ethoxy-(3-pyridyl)]-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1G2)
-
Wurde
gemäß Verfahren
G hergestellt. Schmelzpunkt 208,6°C.
-
Verfahren
H
-
3-(3-Pyridyl)-10-methyl-3,10-diazabicyclo-[4.3.1]-decan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1H1)
-
Ein
Gemisch aus 3-Fluorpyridin (8,74 g, 90 mmol) und 10-Methyl-3,10-diazabicyclo[4.3.1]-decan
(13,9 g, 90 mmol) wurde 48 h bei 180°C gerührt. Wässriges Natriumhydroxid (50
ml, 1 M) wurde bei Raumtemperatur zugegeben und das Gemisch wurde
mit Diethylether (2 × 100
ml) extrahiert. Eine Reinigung durch Säulenchromatografie an Silicagel
mit Dichlormethan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1) ergab 26
% der freien Base (5,5 g, 24 mmol) als ein Öl, welches in das entsprechende
Fumarsäuresalz
umgewandelt wurde. Schmelzpunkt 144,4-154,4°C
-
3-(3-Pyridyl)-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1H2)
-
Wurde
gemäß Verfahren
H aus 9-Methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan hergestellt. Schmelzpunkt 170-172°C.
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Verfahren
I
-
3-(6-Brom-3-pyridazinyl)-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1I1)
-
Ein
Gemisch aus 3,6-Dibrompyridazin (1,0 g, 4,2 mmol), 9-Methyl-3,9-diazabicyclo[4.2.1]-nonan
(0,59 g, 4,2 mmol) und Diisopropylethylamin (1,5 ml, 8,4 mmol) wurde
3 h zum Rückfluss
erhitzt. Wässriges
Natriumhydroxid (50 ml) wurde zugegeben und das Gemisch wurde mit
Diethylether (3 × 50
ml) extrahiert. Eine Reinigung durch Säulenchromatografie an Silicagel
mit Dichlormethan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1) ergab 68
% des Produktes als freie Base. Ausbeute 68 % (0,85 g, 2,9 mmol).
Die freie Base wurde in das entsprechende Fumarsäuresalz umgewandelt. Schmelzpunkt
175,6°C.
-
3-(6-Iod-3-pyridazinyl)-9-methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1I2)
-
Wurde
gemäß Verfahren
I aus 9-Methyl-3,9-diazabicyclo-[4.2.1]-nonan und 3,6-Diiodpyridazin
hergestellt. Schmelzpunkt 163,2-167,0°C.
-
3-(6-Brom-3-pyridazinyl)-10-methyl-3,10-diazabicyclo-[4.3.1]-decan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1I3)
-
Wurde
gemäß Verfahren
I aus 10-Methyl-3,10-diazabicyclo-[4.3.1]-decan hergestellt. Schmelzpunkt 178,1°C.
-
3-(6-Iod-3-pyridazinyl)-10-methyl-3,10-diazabicyclo-[4.3.1]-decan-fumarsäure-salz
-
(Verbindung 1I4)
-
Wurde
gemäß Verfahren
1 aus 10-Methyl-3,10-diazabicyclo-[4.3.1]-decan hergestellt. Schmelzpunkt 162,5-166°C.
-
Beispiel 2
-
Biologische Aktivität
-
Nikotinische
Acetylcholinrezeptoren in dem Gehirn sind pentamere Strukturen,
die sich aus Untereinheiten zusammensetzen, die von den in Skelettmuskeln
vorkommenden Untereinheiten verschieden sind. Die Existenz von sieben α-Untereinheiten
(α2-α7, α9) und drei β-Untereinheiten
(β2-β4) im Säugergehirn
wurde beschrieben.
-
Der
vorwiegende Subtyp mit einer hohen Affinität für Nikotin setzt sich aus α4-
und β2-Untereinheiten zusammen.
-
Die
Affinität
von Verbindungen der Erfindung für
nikotinische Acetylcholinrezeptoren wurde in drei Tests der in vitro-Hemmung
der 3H-Epibatidin-Bindung, 3N-α-Bungarotoxinbindung
und 3H-Cytisinbindung wie nachstehend beschrieben
untersucht.
-
In vitro-Hemmung der 3H-Cytisin-Bindung (Assay 1)
-
Der
vorwiegende Subtyp mit einer hohen Affinität für Nikotin setzt sich aus α4-
und β2-Untereinheiten zusammen. nAChRs des letztgenannten
Typs können
selektiv durch den Nikotinagonisten 3H-Cytisin
markiert werden.
-
Gewebepräparation
-
Die
Präparationen
erfolgen bei 0-4°C,
sofern nichts anderes angegeben ist. Hirnrinden von männlichen
Wistar-Ratten (150-250 g) werden 20 Sekunden in 15 ml Tris, HCI
(50 mM, pH 7,4), das 120 mM NaCl, 5 mM KCI, 1 mM MgCl2 und
2,5 mM CaCl2 enthält, unter Verwendung eines
Ultra-Turrax-Homogenisators homogenisiert. Das Homogenat wird bei
27000 × g
10 Minuten zentrifugiert. Der Überstand
wird verworfen und das Pellet wird in frischem Puffer resuspendiert
und ein zweites Mal zentrifugiert. Das am Ende erhaltene Pellet wird
in frischem Puffer (35 ml pro g des ursprünglichen Gewebes) resuspendiert
und für
Bindungsassays verwendet.
-
Assay
-
Aliquots
von 500 μl
Homogenat werden zu 25 μl
Testlösung
und 25 μl 3N-Cytisin (1 nM, Endkonzentration) zugegeben,
vermischt und 90 Minuten bei 2°C
inkubiert. Die unspezifische Bindung wird unter Verwendung von (-)-Nikotin
(100 μm,
Endkonzentration) bestimmt. Nach der Inkubation werden die Proben
mit 5 ml eiskaltem Puffer versetzt und unter Absaugen direkt auf
Whatman GF/C-Glasfaserfilter gegossen und sofort mit 2 × 5 ml eiskaltem
Puffer gewaschen. Die Radioaktivitätsmenge auf den Filtern wird
durch herkömmliche Flüssigszintillationszählung bestimmt.
Die spezifische Bindung ist die Gesamtbindung minus der unspezifischen
Bindung.
-
In vitro-Hemmung der 3H-Epibatidin-Bindung (Assay II)
-
Epibatidin
ist ein Alkaloid, das zuerst aus der Haut des ecuadorianischen Frosches
Epipedobates tricolor isoliert wurde und bei dem festgestellt wurde,
dass es eine sehr hohe Affinität
für neuronale
nikotinische Rezeptoren aufweist, wo es als starker Agonist wirkt. 3H-Epibatidin bindet an zwei Stellen im Rattengehirn,
von denen beide pharmakologische Profile aufweisen, die mit neuronalen
nikotinischen Rezeptoren und einer ähnlichen regionalen Verteilung
im Gehirn übereinstimmen
[Hougling et al.; Mol. Pharmacol. 1995 48 280-287].
-
Die
Bindungsstelle für 3H-Epibatidin mit hoher Affinität bindet
sicherlich an den α4β2-Subtyp
von nikotinischen Rezeptoren. Die Identität der Stelle mit niedriger
Affinität
ist noch unbekannt; stellt sie einen zweiten nikotinischen Rezeptor
oder eine zweite Stelle in dem gleichen Rezeptor dar. Die Tatsache,
dass α-Bungarotoxin
nicht um 3H-Epibatidin-Bindungsstellen kann, deutet darauf hin,
dass keine der gemessenen Stellen den nikotinischen Rezeptor darstellt,
der sich aus α7-Untereinheiten zusammensetzt.
-
Gewebepräparation
-
Die
Präparationen
erfolgen bei 0-4°C,
sofern nichts anderes angegeben ist. Das Vorderhirn (= Kleinhirn)
von einer männlichen
Wistar-Ratte (150-250 g) wird 10-20 Sekunden in 20 ml Tris, HCI
(50 mM, pH 7,4) unter Verwendung eines Ultra-Turrax-Homogenisators homogenisiert.
Die Gewebesuspension wird bei 27000 × g 10 Minuten zentrifugiert.
Der Überstand
wird verworfen und das Pellet wird dreimal durch Zentrifugation bei
27000 × g
10 Minuten in 20 ml frischem Puffer gewaschen und das am Ende erhaltene
Pellet wird in frischem Puffer (400 ml pro g des ursprünglichen
Gewebes) resuspendiert und für
Bindungsassays verwendet.
-
Assay
-
Aliquots
von 2,0 ml Homogenat werden zu 0,100 ml Testlösung und 0,100 ml 3H-Epibatidin
(0,3 nM, Endkonzentration) zugegeben, vermischt und 60 Minuten bei
Raumtemperatur inkubiert. Die unspezifische Bindung wird unter Verwendung
von (-)-Nikotin (30 μm,
Endkonzentration) bestimmt. Nach der Inkubation werden die Proben
unter Absaugen direkt auf Whatman GF/C-Glasfaserfilter (in 0,1 %
PEI mindestens 20 min voreingeweicht) gegossen und sofort mit 2 × 5 ml eiskaltem
Puffer gewaschen. Die Radioaktivitätsmenge auf den Filtern wird
durch herkömmliche
Flüssigszintillationszählung bestimmt.
Die spezifische Bindung ist die Gesamtbindung minus der unspezifischen
Bindung.
-
In
vitro-Hemmung der 3H-α-Bungarotoxin-Bindung im Rattengehirn
(Assay III) α-Bungarotoxin
ist ein Peptid, das aus dem Gift der zur Familie Elapidae gehörenden Schlange
Bungarus multicinctus [Mebs et al.; Biochem. Biophys. Res. Commun.
1971 44 (3) 711] isoliert wird, und hat eine hohe Affinität für neuronale
und neuromuskuläre
nikotinische Rezeptoren, wo es als starker Antagonist wirkt. 3H-α-Bungarotoxin
bindet an eine einzige Stelle im Rattengehirn mit einem einzigartigen
Verteilungsmuster im Rattengehirn [Clark et al.; J. Neurosci. 1985
5 1307-1315].
-
3H-α-Bungarotoxin
markiert nAChR, das durch die α7-Untereinheits-Isoform, die im Gehirn vorkommt, und
die α1-Isoform in der neuromuskulären Verbindung
gebildet wird [Changeaux; Fidia Res. Found. Neurosci. Found. Lect.
1990 4 21-168]. Funktionell weist das a7-Homooligomer,
das in Oozyten exprimiert wird, eine Calciumpermeabilität auf, die
größer ist
als die von neuromuskulären
Rezeptoren und in einigen Fällen
größer ist als
die von NMDA-Kanälen
[Seguela et al.; J. Neurosci. 1993 13 596-604].
-
Gewebepräparation
-
Die
Präparationen
erfolgen bei 0-4°C,
sofern nichts anderes angegeben ist. Hirnrinden von männlichen
Wistar-Ratten (150-250 g) werden 10 Sekunden in 15 ml 20 mM Hepespuffer,
der 118 mM NaCI, 4,8 mM KCI, 1,2 mM MgSO4 und
2,5 mM CaCl2 enthält, (pH 7,5) unter Verwendung
eines Ultra-Turrax-Homogenisators homogenisiert. Die Gewebesuspension
wird bei 27000 × g
10 Minuten zentrifugiert. Der Überstand
wird verworfen und das Pellet wird zweimal durch Zentrifugation
bei 27000 × g
10 Minuten in 20 ml frischem Puffer gewaschen und das am Ende erhaltene
Pellet wird in frischem Puffer, der 0,01 % BSA enthält (35 ml
pro g des ursprünglichen
Gewebes) resuspendiert und für
Bindungsassays verwendet.
-
Assay
-
Aliquots
von 500 μl
Homogenat werden zu 25 μl
Testlösung
und 25 μl 3H-α-Bungarotoxin
(2 nM, Endkonzentration) zugegeben, vermischt und 2 h bei 37°C inkubiert.
Die unspezifische Bindung wird unter Verwendung von (-)-Nikotin
(1 mM, Endkonzentration) bestimmt. Nach der Inkubation werden die
Proben mit 5 ml eiskaltem Hepespuffer, der 0,05 % PEI enthält, versetzt
und unter Absaugen direkt auf Whatman GF/C-Glasfaserfilter (in 0,1
% PEI mindestens 6 h voreingeweicht) gegossen und sofort mit 2 × 5 ml eiskaltem
Puffer gewaschen. Die Radioaktivitätsmenge auf den Filtern wird
durch herkömmliche
Flüssigszintillationszählung bestimmt.
Die spezifische Bindung ist die Gesamtbindung minus der unspezifischen
Bindung.
-
Die
Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle 1 nachstehend angegeben.
-
Tabelle
1
In vitro-Bindungsaktivität
-
Diese
Ergebnisse zeigen die ausgezeichnete Bindungsaffinität und Selektivität der Verbindungen
der Erfindung für
die nikotinischen Acetylcholinrezeptoren, insbesondere die nAChR-Subtypen α4β2.