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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf neue 8-Azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-Derivate,
welche cholinerge Liganden an nikotinischen ACh-Rezeptoren sind.
Die Verbindungen der Erfindung sind für die Behandlung von Leiden
oder Störungen
oder Krankheiten, an denen das cholinerge System des Zentralnervensystems
beteiligt ist, Schmerzen, Entzündungskrankheiten,
Krankheiten, die durch Kontraktionen eines glatten Muskels verursacht
werden, und als Unterstützung
bei dem Einstellen des Missbrauchs einer chemischen Substanz brauchbar.
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Hintergrund
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Der
endogene cholinerge Neurotransmitter Acetylcholin übt seine
biologische Wirkung über
zwei Typen von cholinergen Rezeptoren aus, die muskarinischen ACh-Rezeptoren
und die nikotinischen ACh-Rezeptoren. Da es nachgewiesen ist, dass
muskarinische ACh-Rezeptoren quantitativ über nikotinische ACh-Rezeptoren
in dem Gehirnbereich überwiegen,
der für
das Gedächtnis
und das Erkennen wichtig ist, haben sich zahlreiche Forschungen,
die auf die Entwicklung von Mitteln zur Behandlung von Störungen abzielen,
die mit dem Gedächtnis
verbunden sind, auf die Synthese von muskarinischen ACh-Rezeptor-Modulatoren
konzentriert. In letzter Zeit ist jedoch ein Interesse an der Entwicklung
von nikotinischen ACh-Rezeptor-Modulatoren aufgetaucht. Mit der
Degeneration des cholinergen Systems sind mehrere Krankheiten verbunden,
d. h. die senile Demenz vom Alzheimer-Typ, die vaskuläre Demenz
und die kognitive Beeinträchtigung
aufgrund der organischen Hirnschädigung,
die direkt mit Alkoholismus verbunden ist. Einige ZNS-Störungen können tatsächlich einem
cholinergen Mangel, einem dopaminergen Mangel, einem adrenergen
Mangel oder einem serotonergen Mangel zugeordnet werden.
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Die
Alzheimer-Krankheit ist durch einen tiefgreifenden Verlust des Gedächtnisses
und der kognitiven Funktionen gekennzeichnet, die durch einen schwerwiegenden
Schwund von cholinergen Neuronen, d. h. Neuronen, welche Acetylcholin
freisetzen, verursacht werden. Eine Verringerung der Anzahl von
nikotinischen ACh-Rezeptoren wird beim Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit
ebenfalls beobachtet. Es wird angenommen, dass die Neuronen in dem
Cortex, welche beim Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit absterben,
dies aufgrund der fehlenden Stimulierung der nikotischen ACh-Rezptoren
tun. Es wird vorhergesagt, dass die Behandlung von Alzheimer-Patienten
mit nikotischen ACh-Rezeptor-Modulatoren nicht nur das Gedächtnis der Patienten
verbessert, sondern außerdem
bewirkt, dass diese Neuronen am Leben bleiben. Rauchen scheint in
der Tat Individuen vor einer Neurodegeneration zu schützen und
Verbindungen, die auf diesen Rezeptor wirken, können sehr wahrscheinlich eine
allgemein neuroprotektive Wirkung besitzen.
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Die
Degeneration des cholinergen Systems ist jedoch nicht auf Individuen
beschränkt,
die z. B. an der Alzheimer-Krankheit leiden, sondern tritt auch
bei gesunden älteren
Erwachsenen und Ratten auf. Deshalb liegt es nahe, dass das cholinerge
System beteiligt ist und teilweise für die Gedächtnisstörungen verantwortlich ist,
die bei älteren
Tieren und Menschen auftreten. Ein Nikotinrezeptor-Modulator kann
deshalb bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit, von Gedächtnisverlust,
Gedächtnisstörungen,
AIDS-Demenz, seniler Demenz oder neurodegenerativen Störungen nützlich sein.
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An
der Parkinson-Krankheit scheint eine Degeneration von dopaminergen
Neuronen beteiligt zu sein. Es wurde beobachtet, dass ein Symptom
der Krankheit der Verlust von nikotinischen Rezeptoren ist, die
mit den dopaminergen Neuronen verbunden sind und möglicherweise
den Prozess der Freisetzung von Dopamin stören. Da eine nachhaltige Verabreichung
von Nikotin die Anzahl der vorhandenen Rezeptoren erhöht, kann die
Verabreichung von Nikotinrezeptor-Modulatoren die Symptome der Parkinson-Krankheit
verbessern. Weitere Leiden oder Störungen oder Krankheiten, die
mit Mängeln
in dem dopaminergen System in Verbindung gebracht werden, sind:
Drogenabhängigkeit,
Depression, Fettleibigkeit und Narkolepsie.
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Das
Tourette-Syndrom ist eine neuropsychiatrische Störung, an der eine Reihe von
neurologischen und verhaltensmäßigen Symptomen
beteiligt ist. Es wird angenommen, dass eine Neurotransmitter-Funktionsstörung daran
beteiligt ist, wenngleich die Pathophysiologie noch nicht bekannt
ist, und dass Nikotin bei der Behandlung der Krankheit von Nutzen
ist (Devor et al. The Lancet, Band 8670, Seite 1046, 1989).
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Schizophrenie
ist eine schwere psychiatrische Erkrankung. Bei der Behandlung der
Krankheit sind neuroleptische Verbindungen verwendet worden, wobei
man annimmt, dass die Wirkung der Verbindungen eine Wechselwirkung
in dem dopaminergen System ist. Es wird vorgeschlagen, dass Nikotin
bei der Behandlung von Schizophrenie wirksam ist (Merriam et al.
Psychiatr. annals, Band 23, Seiten 171–178, 1993 und Adler et al.
Biol. Psychiatry, Band 32, Seiten 607–616, 1992).
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Es
wurde berichtet, dass Nikotin eine Wirkung auf die Neurotransmitter-Freisetzung
in verschiedenen Systemen hat. Es wurde über die Freisetzung von Acetylcholin
und Dopamin durch Neuronen nach Verabreichung von Nikotin berichtet
(J. Neurochem. Band 43, 1593–1598,
1984) und die Freisetzung von Norepinephrin ist von Hall et al.
(Biochem. Pharmacol. Band 21, 1829–1838, 1972), die Freisetzung
von Serotonin ist von Hery et al. (Arch. Int. Pharmacodyn. Ther.
Band 296, Seiten 91–97,
1977), und die Freisetzung von Glutamat ist von Toth et al. (Neurochem.
Res. Band 17, Seiten 265–271,
1992) beschrieben worden.
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Es
wird angenommen, dass das Serotoninsystem und Funktionsstörungen des
serotonergen Systems an Krankheiten oder Leiden oder Störungen wie:
Angst, Depression, Essstörungen,
zwanghaften Persönlichkeitsstörungen,
Panikattacken, dem Missbrauch von chemischen Substanzen, Alkoholismus,
Schmerzen, Gedächtnisstörungen und
Angst, Pseudodemenz, dem Ganser-Syndrom, Migräneschmerzen, Bulimie, Fettleibigkeit,
dem prämenstruellen
Syndrom oder Syndrom der späten
Lutealphase, Tabakmissbrauch, dem posttraumatischen Syndrom, der
sozialen Phobie, dem chronischen Müdigkeitssyndrom, vorzeitiger
Ejakulation, Erektionsstörungen,
Anorexia nervosa, Schlafstörungen,
Autismus, Mutismus oder Trichotillomanie beteiligt ist.
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Nikotin
verbessert die Konzentration und die aufgabenbezogene Leistung.
Deshalb sind Verbindungen, die Nikotinrezeptor-modulierende Eigenschaften
aufweisen, wahrscheinlich nützliche
Verbindungen bei der Behandlung von Lerndefiziten, kognitiven Defiziten,
Aufmerksamkeitsdefiziten, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung und
Dyslexie.
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Der
Gebrauch von Tabak und insbesondere das Zigarettenrauchen wird als
schwerwiegendes Gesundheitsproblem erkannt. Nikotin-Entzugssymptome,
die mit dem Einstellen des Rauchens verbunden sind, machen es jedoch
schwer, mit dieser Gewohnheit zu brechen. Zu Entzugssymptomen gehören Zorn,
Angst, Konzentrationsschwierigkeiten, Ruhelosigkeit, eine verringerte
Herzfrequenz und ein erhöhter
Appetit und eine Gewichtszunahme. Es wurde gezeigt, dass Nikotin
selbst die Entzugssymptome lindert.
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Die
Absetzung von süchtig
machenden Substanzen, z. B. Opiaten, Benzodiazepinen, Ethanol, Tabak oder
Nikotin ist im allgemeinen eine traumatische Erfahrung, die durch
Angst und Frustration gekennzeichnet ist. Es wurde festgestellt,
dass Nikotin Ärger,
Reizbarkeit, Frustration und Spannungsgefühle wirksam verringert, ohne
eine allgemeine Depression, Schläfrigkeit
oder Sedierung zu verursachen, und Verbindungen mit den gleichen
Eigenschaften wie Nikotin haben wahrscheinlich die gleichen Wirkungen.
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Milde
bis mäßige Schmerzen
können
normalerweise mit NSAID's
(nicht-steroidalen Antirheumatika) behandelt werden, während Opiate
vorzugsweise für
mäßige bis
starke Schmerzen verwendet werden. Die Opiate weisen einige wohlbekannte
Nebenwirkungen auf, wozu eine chemische Abhängigkeit und ein Missbrauchspotential
sowie eine depressive Wirkung auf das respiratorische und gastrointestinale
System gehören.
Deshalb besteht ein starker Bedarf für analgetische Verbindungen,
welche diese Nebenwirkungen nicht aufweisen und welche milde, mäßige und
starke Schmerzen von akutem, chronischem oder wiederkehrendem Charakter
sowie Migräneschmerzen
und postoperative Schmerzen und Phantomschmerzen lindern können.
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Epibatidin,
eine aus der Haut eines Giftfrosches isolierte Verbindung, ist ein
sehr starkes Analgetikum mit einer Wirksamkeit, die ungefähr das 500fache
der Wirksamkeit von Morphin beträgt.
Die analgetische Wirkung wird durch Naloxon nicht beeinträchtigt,
was ein Anzeichen für
eine vernachlässigbare
Affinität
für die Opiatrezeptoren
ist. Epibatidin ist ein nikotinischer cholinerger Rezeptoragonist
und es ist deshalb sehr wahrscheinlich, dass Verbindungen, welche
diese Rezeptor-modulierende Eigenschaft besitzen, ebenfalls eine starke
analgetische Reaktion zeigen.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung haben sich als für die Modulierung
von Kontraktionen glatter Muskeln brauchbar erwiesen und können deshalb
bei der Behandlung oder Verhütung
von Leiden oder Störungen
oder Krankheiten verwendet werden, die mit Kontraktionen eines glatten
Muskels verbunden sind, wie z. B. krampfartige Stö rungen,
Angina pectoris, vorzeitige Wehen, Krämpfe, Diarrhoe, Asthma, Epilepsie, tardive
Dyskinesie, Hyperkinesie.
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Außerdem ist
wohlbekannt, dass Nikotin eine Wirkung auf den Appetit hat und es
wird vorhergesagt, dass Modulatoren an dem Nikotin-ACh-Rezeptor
als Appetitzügler
bei der Behandlung von Fettleibigkeit und Essstörungen brauchbar sein können.
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Die
cholinergen Rezeptoren spielen eine wichtige Rolle beim Funktionieren
von Muskeln, Organen und ganz allgemein im Zentralnervensystem.
Es gibt auch komplexe Wechselwirkungen zwischen cholinergen Rezeptoren
und der Funktion von Rezeptoren von anderen Neurotransmittern wie
Dopamin, Serotonin und Noradrenalin.
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Es
ist wahrscheinlich, dass Nikotinrezeptor-Modulatorverbindungen beim
Verhüten
oder Behandeln von Leiden oder Störungen oder Krankheiten wie:
einer Entzündung,
entzündlichen
Hautleiden, Morbus Crohn, einer entzündlichen Darmerkrankung, Colitis
ulcerosa/gravis, Diarrhoe, einer Neurodegeneration, peripherer Neuropathie,
amyotropher Lateralsklerose, Nozizeption, endokrinen Störungen,
Schilddrüsenüberfunktion,
Phäochromozytom,
Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen,
Manie, manischer Depression, Chores Huntington und dem Jetlag wirksam
sein können.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind Nikotinrezeptor-Modulatoren
und haben das Potential, eine nikotinische Pharmakologie aufzuweisen,
vorzugsweise ohne die Nebenwirkungen, die mit Nikotin selbst verbunden
sind. Außerdem
wird erwartet, dass die Verbindungen das Potential als Verstärker der
Neurotransmittersekretion haben und Symptome unterdrücken, die
mit einer niedrigen Aktivität
von Neurotransmittern verbunden sind.
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Strukturell
nahestehende Analoga zu den Verbindungen der vorliegenden Erfindung
sind in
EP 122580 beschrieben,
welche Pyrimidinderivate als Dihydrofolat-Reduktase-Inhibitoren beschreibt,
welche gegen Bakterieninfektionen und Malaria brauchbar sind.
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GB 2298647 beschreibt verbrückte Piperidine,
welche die Freisetzung von Wachstumshormon fördern.
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WO 97/13770 beschreibt
Monoamin-Neurotransmitter-Wiederaufnahmehemmer.
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EP 0498331 , welche N-(Aryloxyalkyl)-heteroaryl-8-azabicyclo(3.2.1)octane
als Antipsychotika und als Hemmer der Serotonin-Wiederaufnahme beschreibt.
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J.
Med. Chem. 1995, 38, 1998–2008
beschreibt σ-Liganden
mit potentieller anxiolytischer Aktivität.
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J.
Org. Chem. 1994, 59, 2164–2171
beschreibt abgekürzte
Ibogain-Artverwandte.
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WO 97/11072 beschreibt
azabicyclische Derivate einschließlich gewisser 1-Azabicyclo[2.2.2]octan-Derivate,
die als Modulatoren von nikotinischen Rezeptoren brauchbar sind.
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WO 92/21339 beschreibt
Isoxazol- und Isothiazol-Derivate, die als Modulatoren von nikotinischen
Rezeptoren brauchbar sind.
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Es
besteht somit ein großer
Bedarf für
die Entwicklung von nikotinischen ACh-Rezeptor-Modulatoren mit einem günstigeren
pharmakologischen Profil. Ein günstiges
pharmakologisches Profil bedeutet z. B.:
- – eine hohe
Bindungsselektivität
für die
Rezeptor-Subtypen von neuronalen nAChR's, z. B. dem α-7-Subtyp.
- – Eine
niedrige Affinität
für den
muskulären
Subtyp.
- – Eine
Induktion des Zellüberlebens.
- – Eine
orale Wirksamkeit in vivo (Rattenmodell) auf die Wachsamkeit/Aufmerksamkeit.
- – Eine
niedrige Toxizität
in vivo.
- – Eine
nicht-mutagene Verbindung.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden wertvolle Modulatoren der nikotinischen cholinergen
Rezeptoren bereitgestellt. Bestimmte Verbindungen, welche Antagonisten
an dem nikotinischen ACh-Rezeptor sind, können für die Behandlung einer vorübergehenden
Anoxie und einer induzierten Neurodegeneration brauchbar sein.
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Aufgaben der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue 8-Azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-Derivate
bereitzustellen, welche für
die Behandlung einer Reihe von Krankheiten oder Leiden oder Störungen brauchbar
sind, die durch eine herabgesetzte cholinerge Funktion gekennzeichnet
sind oder auf die Aktivität
von nikotinischen ACh-Rezeptor-Modulatoren ansprechen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, neue pharmazeutische
Zusammensetzungen, welche diese Verbindungen enthalten, sowie Verfahren
zu ihrer Herstellung und Verfahren für die Behandlung damit bereitzustellen.
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Es
ist noch eine weitere Aufgabe der Erfindung, neue Verbindungen bereitzustellen,
welche einige, wenn nicht gar alle der folgenden günstigen
Eigenschaften aufweisen:
- – eine hohe Bindungsselektivität für die Rezeptor-Subtypen
von neuronalen nAChR's,
z. B. den α7-Subtyp.
- – Eine
niedrige Affinität
für den
muskulären
Subtyp.
- – Eine
Induktion des Zellüberlebens.
- – Eine
orale Wirksamkeit in vivo (Rattenmodell) auf die Wachsamkeit/Aufmerksamkeit.
- – Eine
niedrige Toxizität
in vivo.
- – Eine
nicht-mutagene Verbindung.
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Weitere
Aufgaben werden hier nachstehend für einen Fachmann ersichtlich.
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Die vorliegende Erfindung
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In
dem Zusammenhang dieser Erfindung schließt ”Behandeln” die Behandlung, Verhütung, Prophylaxe
oder Linderung ein und ”Krankheit” schließt eine
Krankheit oder eine Störung
oder ein Leiden ein.
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In
dem Zusammenhang dieser Erfindung schließt ”Modulator” Agonisten, partielle Agonisten,
Antagonisten und allosterische Modulatoren ein.
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In
dem Zusammenhang dieser Erfindung schließen Störungen im Zentralnervensystem
z. B.: neurodegenerative Störungen,
kognitive oder Gedächtnis-Funktionsstörung, Alzheimer-Krankheit,
Parkinson-Krankheit, Chores Huntington, amyotrophe Lateralsklerose,
Gilles de la Tourette-Syndrom, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, Angst,
Depression, Manie, manische Depression, Schizophrenie, zwanghafte
Persönlichkeitsstörungen,
Essstörungen
wie Anorexia nervosa, Bulimie und Fettleibigkeit, Narkolepsie, Nozizeption,
Gedächtnisverlust,
Gedächtnis-Funktionsstörung, AIDS-Demenz,
senile Demenz, periphere Neuropathie, Lerndefizite, kognitive Defizite,
Aufmerksamkeitsdefizit, Autismus, Dyslexie, tardive Dyskinesie,
Hyperkinesie, Epilepsie, Bulimie, post-traumatisches Syndrom, soziale
Phobie, chronisches Müdigkeitssyndrom,
Schlafstörungen,
Pseudodemenz, Ganser-Syndrom, prämenstruelles
Syndrom, Syndrom der späten
Lutealphase, chronisches Müdigkeitssyndrom,
vorzeitige Ejakulation, Erektionsschwierigkeiten, Mutismus und Trichotillomanie
ein.
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In
dem Zusammenhang dieser Erfindung schließen entzündliche Leiden z. B.: entzündliche
Hautleiden wie Akne und Rosacea, Morbus Crohn, entzündliche
Darmerkrankung, Colitis ulcerosa und Diarrhoe ein.
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Krankheiten,
die mit den Kontraktionen von glatten Muskeln verbunden sind, schließen z. B.:
konvulsive Störungen,
Angina pectoris, vorzeitige Wehen, Krämpfe, Diarrhoe, Asthma, Epilepsie,
tardive Dyskinesie und Hyperkinesie ein.
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In
dem Zusammenhang dieser Erfindung schließen Schmerzen z. B. chronische,
akute und wiederkehrende Schmerzen, postoperative Schmerzen, Migräneschmerzen
oder Phantomschmerzen ein.
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Der
Missbrauch von chemischen Substanzen schließt das Rauchen sowie die Verwendung
von anderen nikotinhaltigen Produkten, die Verwendung von Opiaten
wie Heroin, Kokain und Morphin, die Verwendung von Benzodiazepinen
oder Alkohol ein. In diesem Zusammenhang schließt ”Behandlung” die Behandlung, Verhütung, Prophylaxe
und Linderung von Entzugssymptomen und Abstinenz sowie die Behandlung,
die zu einer freiwilligen verringerten Einnahme der abhängig machenden
Substanz führt,
ein.
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Die
Erfindung umfasst also unter anderem folgendes, allein oder in Kombination:
Ein
8-Azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-Derivat der Formel I
beliebige seiner Enantiomere
oder ein beliebiges Gemisch von Enantiomeren, oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz davon;
wobei
R Wasserstoff, Methyl, Ethyl
oder Benzyl ist; und
R
1 3-Pyridyl,
3-(6-Methoxy)pyridyl, 3-(6-Chlor)pyridyl, 2-Thiazolyl, 3-Thienyl,
2-Thienyl, 2-(3-Methoxymethyl)thienyl, 2-Furyl, 3-Furyl, 2-(3-Brom)thienyl),
3-Chlor-thien-2-yl, (3-Furyl)-2-thienyl, 3-Chinolinyl, 3-Benzofuryl,
2-Benzofuryl, 3-Benzothienyl, 2-Benzothienyl, 2-Benzothiazolyl,
2-Thieno[3.2-b]thienyl, Thieno[2.3-b]thienyl, 2-(3-Brom)benzofuryl
oder 2-(3-Brom)benzothienyl ist.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist eine Verbindung wie oben, welche
(±)-8-Benzyl-3-(3-pyridyl)-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-8-Methyl-3-(3-pyridyl)-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-8-Methyl-3-(3-chinolinyl)-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-(3-Benzofuryl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-(3-Benzothienyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-(2-Thiazolyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-8-Methyl-3-(3-thienyl)-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-8-H-3-(3-Pyridyl)-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-8-Methyl-3-[3-(6-methoxy)-pyridyl]-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-8-Methyl-3-[3-(6-chlor)-pyridyl]-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-(2-Benzofuryl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-(2-Benzothienyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-(2-Thienyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-[2-(3-Methoxymethylthienyl)]-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-(2-Benzothiazolyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-(2-Furyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-(2-Thieno[3.2-b]thienyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-(2-Thieno[2.3-b]thienyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-(2-Benzofuryl)-8-H-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-[(3-Furyl)-2-thienyl]-8-H-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-(2-Benzofuryl)-8-ethyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-[2-(3-Bromthienyl)]-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-[2-(3-Brombenzofuryl)]-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
(±)-3-[2-(3-Brombenzothienyl)]-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
3-[2-(3-Chlorthienyl)]-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
oder
(±)-3-[(3-Furyl)-2-thienyl]-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
oder
ein pharmazeutisch annehmbares Additionssalz davon ist;
eine
pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend eine therapeutisch wirksame
Menge einer Verbindung wie oben oder eines pharmazeutisch annehmbaren
Additionssalzes davon, zusammen mit wenigstens einem pharmazeutisch
annehmbaren Träger
oder Verdünnungsmittel;
die
Verwendung einer Verbindung wie oben zum Herstellen eines Arzneimittels
für die
Behandlung oder Verhütung
eines Leidens oder einer Störung
oder einer Krankheit eines lebenden tierischen Körpers, einschließlich eines
Menschen, wobei dieses Leiden oder diese Störung oder Krankheit auf die
Aktivität
von nikotinischen ACh-Rezeptor-Modulatoren anspricht:
die Verwendung
einer Verbindung wie oben, wobei die zu behandelnde Krankheit Schmerzen,
eine Krankheit im Zentralnervensystem, eine Krankheit, die durch
eine Kontraktion eines glatten Muskels, eine Neurodegeneration oder
eine Entzündung
verursacht wird, der Missbrauch einer chemischen Substanz oder Entzugssymptome,
die durch das Einstellen der Einnahme der chemischen Substanz verursacht
werden, ist.
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Die
Verwendung wie oben, wobei die Krankheit eine Krankheit im Zentralnervensystem
ist, wobei diese Krankheit die Alzheimer-Krankheit, die Parkinson-Krankheit,
eine Gedächtnisstörung oder
eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung ist.
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Die
Verwendung wie oben, wobei die zu behandelnde Krankheit der Missbrauch
einer chemischen Substanz oder Entzugssymptome, die durch das Einstellen
der Einnahme der chemischen Substanz verursacht werden, ist, wobei
der Missbrauch der chemischen Substanz das Rauchen oder die Verwendung
von anderen nikotinhaltigen Produkten ist und die Entzugssymptome
durch das Einstellen der Verwendung von nikotinhaltigen Produkten
verursacht werden;
ein Verfahren zum Herstellen der Verbindung
wie oben, umfassend den Schritt des Umsetzens einer Verbindung mit
der Formel
- a) den Schritt des Umsetzens einer
Verbindung mit der Formel worin R wie vorstehend definiert
ist, mit einer Verbindung der Formel R1-X,
wobei R1 wie oben definiert ist und X Halogen,
Boronsäure
oder Trialkylstannyl ist; oder
- b) den Schritt des Reduzierens einer Verbindung mit der Formel worin R1 wie
vorstehend definiert ist;
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Zu
Beispielen für
pharmazeutisch annehmbare Additionssalze gehören anorganische und organische Säureadditionssalze
wie das Hydrochlorid, Hydrobromid, Phosphat, Nitrat, Perchlorat,
Sulfat, Citrat, Lactat, Tartrat, Maleat, Fumarat, Mandelat, Benzoat,
Ascorbat, Cinnamat, Benzolsulfonat, Methansulfonat, Stearat, Succinat,
Glutamat, Glycolat, Toluol-p-sulfonat, Formiat, Malonat, Naphthalin-2-sulfonat,
Salicylat und das Acetat. Solche Salze werden durch im Fachgebiet
wohlbekannte Verfahren gebildet.
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Andere
Säuren
wie Oxalsäure
können,
wenngleich sie selbst nicht pharmazeutisch annehmbar sind, bei der
Herstellung von Salzen brauchbar sein, die als Zwischenprodukte zum
Erhalten von Verbindungen der Erfindung und ihren pharmazeutisch
annehmbaren Säureadditionssalzen
brauchbar sind.
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Halogen
ist Fluor, Chlor, Brom oder Iod.
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Ferner
können
die Verbindungen dieser Erfindung sowohl in nicht-solvatisierter
als auch in solvatisierter Form mit pharmazeutisch annehmbaren Lösungsmitteln
wie Wasser, Ethanol und dergleichen vorliegen. Im allgemeinen werden
für die
Zwecke dieser Erfindung die solvatisierten Formen als äquivalent
zu den nicht solvatisierten Formen angesehen.
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Fachleuten
ist klar, dass die Verbindungen der vorliegenden Erfindung mehrere
chirale Zentren enthalten und dass solche Verbindungen in Form von
Isomeren (d. h. Enantiomeren) vorkommen. Die Erfindung schließt alle
solchen Isomeren und beliebigen Gemische davon ein, einschließlich racemischer
Gemische.
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Racemische
Formen können
durch bekannte Verfahren, z. B. durch Trennen ihrer diastereomeren
Salze mit einer optisch aktiven Säure und Freisetzen der optisch
aktiven Aminverbindung durch Behandlung mit einer Base in die optischen
Antipoden gespalten werden. Ein weiteres Verfahren zum Spalten von
Racematen in die optischen Antipoden beruht auf der Chromatographie
an einer optisch aktiven Matrix. Racemische Verbindungen der vorliegenden
Erfindung können
somit in ihre optische Antipoden gespalten werden, z. B. durch fraktionierte
Kristallisation von d- oder l-Salzen (Tartraten, Mandelaten oder
Camphersulfonat). Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung können auch
durch die Bildung von diastereomeren Amiden durch eine Reaktion
der Verbindungen der vorliegenden Erfindung mit einer optisch aktiven
aktivierten Carbonsäure
wie etwa der von (+) oder (–)-Phenylalanin,
(+) oder (–)-Phenylglycin,
(+) oder (–)-Camphansäure abgeleiteten
aktivierten Carbonsäure
oder durch die Bildung von diastereomeren Carbamaten durch eine
Reaktion der Verbindungen der vorliegenden Erfindung mit einem optisch
aktiven Chlorformiat oder dergleichen gespalten werden.
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Weitere
Verfahren zur Spaltung von optischen Isomeren, die Fachleuten bekannt
sind, können
verwendet werden und sind für
den Durchschnittsfachmann offensichtlich. Zu solchen Verfahren gehören diejenigen,
die von J. Jaques, A. Collet und S. Wilen in ”Enantiomers, Racemates and
Resolutions”,
John Wiley and Sons, New York (1981) erörtert werden.
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Optisch
aktive Verbindungen können
auch aus optisch aktiven Ausgangsmaterialien hergestellt werden.
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Die
Verbindungen der Erfindung können
durch ein beliebiges herkömmliches
Verfahren, das für
die Herstellung von analogen Verbindungen brauchbar ist und wie
es in den Beispielen nachstehend beschrieben ist, hergestellt werden.
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Ausgangsmaterialien
für die
in der vorliegenden Patentanmeldung beschriebenen Verfahren sind
bekannt oder können
durch bekannte Verfahren aus im Handel erhältlichen Materialien hergestellt
werden.
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Eine
Verbindung der Erfindung kann unter Verwendung von herkömmlichen
Verfahren in eine andere Verbindung der Erfindung umgewandelt werden.
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Die
Produkte der hier beschriebenen Reaktionen werden durch herkömmliche
Mittel wie Extraktion, Kristallisation, Destillation, Chromatographie
und dergleichen isoliert.
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Biologie
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Nikotinische
ACh-Rezeptoren im Gehirn sind pentamere Strukturen, die aus Untereinheiten
zusammengesetzt sind, die sich von den in Skelettmuskeln vorkommenden
unterscheiden. Die Existenz von acht α-Untereinheiten (α2–α9) und drei β-Untereinheiten
(β2–β4) im Säugerhirn
wurde beschrieben.
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Der überwiegende
Subtyp mit hoher Affinität
für Nikotin
setzt sich aus drei α4- und zwei β2-Untereinheiten
zusammen.
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Die
Affinität
von Verbindungen der Erfindung für
nikotinische ACh-Rezeptoren wurde in drei Tests der in vitro-Hemmung
der 3H-Epibatidin-Bindung, 3H-α-Bungarotoxin-Bindung
und 3H-Cytisin-Bindung, wie nachstehend
beschrieben, untersucht:
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In vitro-Hemmung der 3H-Cytisin-Bindung
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Der überwiegende
Subtyp mit hoher Affinität
für Nikotin
setzt sich aus α4- und β2-Untereinheiten zusammen. nAChRs des letztgenannten
Typs können
durch den Nikotinmodulator 3H-Cytisin selektiv
markiert werden.
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Gewebepräparation:
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Die
Präparationen
werden bei 0–4°C durchgeführt, sofern
nichts anderes angegeben ist. Hirnrinden von männlichen Wistar-Ratten (150–250 g)
werden 20 s in 15 ml Tris, HCl (50 mM, pH 7,4), das 120 mM NaCl, 5
mM KCl, 1 mM MgCl2 und 2,5 mM CaCl2 enthält,
homogenisiert, wobei ein Ultra-Turrax-Homogenisator verwendet wird.
Das Homogenat wird 10 min bei 27.000 × g zentrifugiert. Der Überstand
wird verworfen und das Pellet wird in frischem Puffer resuspendiert
und ein zweites Mal zentrifugiert. Das am Ende erhaltene Pellet wird
in frischem Puffer (35 ml pro g des ursprünglichen Gewebes) resuspendiert
und für
Bindungsassays verwendet.
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Assay:
-
Aliquote
von 500 μl
Homogenat werden zu 25 μl
Testlösung
und 25 μl 3H-Cytisin (1 nM, Endkonzentration) zugegeben,
vermischt und 90 min bei 2°C
inkubiert. Die unspezifische Bindung wird unter Verwendung von (–)-Nikotin
(100 μM,
Endkonzentration) bestimmt. Nach der Inkubation werden die Proben
mit 5 ml eiskaltem Puffer versetzt und direkt auf Whatman GF/C-Glasfaserfilter
gegossen, wobei abgesaugt wird, und sofort mit 2 × 5 ml eiskaltem
Puffer gewaschen. Die Radioaktivitätsmenge auf den Filtern wird
durch herkömmliche Flüssigszintillationszählung bestimmt.
Die spezifische Bindung ist die Gesamtbindung minus der unspezifischen
Bindung.
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In vitro-Hemmung der 3H-α-Bungarotoxin-Bindung
im Rattenhirn
-
α-Bungarotoxin
ist ein Peptid, das aus dem Gift der Elapidae-Schlange Bungarus
multicinctus isoliert wird (Mebs et al., Biochem. Biophys. Res.
Commun., 44(3), 711 (1971)) und hat eine hohe Affinität für neuronale
und neuromuskuläre
nikotinische Rezeptoren, an denen es als starker Antagonist wirkt. 3H-α-Bungarotoxin
bindet an eine einzelne Stelle im Rattenhirn mit einem einzigartigen
Verteilungsmuster im Rattenhirn (Clarke et al., J. Neurosci. 5,
1307–1315
(1985)).
-
3H-α-Bungarotoxin
markiert den nAChR, der aus der α7-Untereinheit-Isoform, die im Gehirn vorkommt, und
der α1-Isoform in der neuromuskulären Synapse
gebildet wird (Changeaux, Fidia Res. Found. Neurosci. Found. Lect.
4, 21–168
(1990). Funktionell weist das α7-Homo-Oligomer, das in Oozyten exprimiert
wird, eine Calciumpermeabilität
auf, die größer ist
als die von neuromuskulären
Rezeptoren und in einigen Fällen
größer als
die von NMDA-Kanälen
(Seguela et al., J. Neurosci. 13, 596–604 (1993).
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Gewebepräparation:
-
Die
Präparationen
erfolgen bei 0–4°C, sofern
nichts anderes angegeben ist. Hirnrinden von männlichen Wistar-Ratten (150–250 g)
werden 10 s in 15 ml 20 mM Hepes-Puffer, der 118 mM NaCl, 4,8 mM
KCl, 1,2 mM MgSO4 und 2,5 mM CaCl2 enthält,
(pH 7,5) homogenisiert, wobei ein Ultra-Turrax-Homogenisator verwendet
wird. Die Gewebesuspension wird 10 min bei 27.000 × g zentrifugiert.
Der Überstand
wird verworfen und das Pellet wird zweimal durch 10 min Zentrifugation
bei 27.000 × g
in 20 ml frischem Puffer gewaschen und das am Ende erhaltene Pellet
wird in frischem Puffer, der 0,01% BSA enthält, (35 ml pro g des ursprünglichen
Gewebes) resuspendiert und für
Bindungsassays verwendet.
-
Assay:
-
Aliquote
von 500 μl
Homogenat werden zu 25 μl
der Testlösung
und 25 μl 3H-α-Bungarotoxin (2 nM, Endkonzentration)
zugegeben, vermischt und 2 h bei 37°C inkubiert. Die unspezifische
Bindung wird unter Verwendung von (–)-Nikotin (1 mM, Endkonzentration)
bestimmt. Nach der Inkubation werden die Proben mit 5 ml eiskaltem
HEPES-Puffer, der 0,05% PEI enthält,
versetzt und direkt auf Whatman GF/C-Glasfaserfilter (wenigstens
6 h in 0,1% PEI voreingeweicht) gegossen, wobei abgesaugt wird,
und sofort mit 2 × 5
ml eiskaltem Puffer gewaschen. Die Radioaktivitätsmenge auf den Filtern wird
durch herkömmliche
Flüssigszintillationszählung bestimmt.
Die spezifische Bindung ist die Gesamtbindung minus der unspezifischen
Bindung.
-
In vitro-Hemmung der 3H-Epibatidin-Bindung
-
Epibatidin
ist ein Alkaloid, das zuerst aus der Haut des ecuadorianischen Frosches
Epipedobates tricolor isoliert wurde und bei dem festgestellt wurde,
dass es eine sehr hohe Affinität
für neuronale
nikotinische Rezeptoren hat, wo es als starker Agonist wirkt. 3H-Epibatidin bindet an zwei Stellen im Rattenhirn,
die beide pharmakologische Profile, die mit neuronalen nikotinischen
Rezeptoren im Einklang stehen, und eine ähnliche re gionale Verteilung
im Gehirn aufweisen (Hougling et al., Mol. Pharmacol. 48, 280–287 (1995)).
-
Die
Bindungsstelle mit hoher Affinität
für 3H-Epibatidin bindet höchstwahrscheinlich an den α4β2-Subtyp
von nikotinischen Rezeptoren. Die Identität der Stelle mit niedriger
Affinität
ist noch unbekannt; sie stellt entweder einen zweiten nikotinischen
Rezeptor oder eine zweite Stelle in dem gleichen Rezeptor dar. Das
Unvermögen
von α-Bungarotoxin,
um 3H-Epibatidin-Bindungsstellen zu konkurrieren,
zeigt an, dass keine der gemessenen Stellen den Nikotinrezeptor
darstellt, der sich aus α7-Untereinheiten zusammensetzt.
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Gewebepräparation:
-
Die
Präparationen
erfolgen bei 0–4°C, sofern
nichts anderes angegeben ist. Das Vorderhirn (÷ Cerebellum) von einer männlichen
Wistar-Ratte (150–250
g) wird 10–20
s in 20 ml Tris, HCl (50 mM, pH 7,4) homogenisiert, wobei ein Ultra-Turrax-Homogenisator
verwendet wird. Die Gewebesuspension wird 10 min bei 27.000 × g zentrifugiert.
Der Überstand
wird verworfen und das Pellet wird dreimal durch 10 min Zentrifugation bei
27.000 × g
in 20 ml frischem Puffer gewaschen und das am Ende erhaltene Pellet
wird in frischem Puffer (400 ml/pro g des ursprünglichen Gewebes) resuspendiert
und für
Bindungsassays verwendet.
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Assay:
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Aliquote
von 2,0 ml Homogenat werden zu 0,100 ml Testlösung und 0,100 ml 3H-Epibatidin
(0,3 nM, Endkonzentration) gegeben, vermischt und 60 min bei Raumtemperatur
inkubiert. Die unspezifische Bindung wird unter Verwendung von (–)-Nikotin
(30 μm,
Endkonzentration) bestimmt. Nach der Inkubation werden die Proben
direkt auf Whatman GF/C-Glasfaserfilter (wenigstens 20 min in 0,1%
PEI voreingeweicht) gegossen, wobei abgesaugt wird, und sofort mit
2 × 5
ml eiskaltem Puffer gewaschen. Die Radioaktivitätsmenge auf den Filtern wird
durch herkömmliche
Flüssigszintillationszählung bestimmt.
Die spezifische Bindung ist die Gesamtbindung minus der unspezifischen
Bindung.
-
Die
Ergebnisse sind als IC50-Werte angegeben;
die Konzentration (μM),
welche die Bindung des radioaktiven Liganden um 50% hemmt.
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Nachstehend
werden Testergebnisse für
eine Verbindung der Erfindung wiedergegeben:
(Die Verbindungs-Nummern
beziehen sich auf die Beispiele)
Verbindung | 3H-Cytisin
IC50 (μM) | 3H-Epibatidin
IC50 (μM) | 3H-α-
Bungarotoxin
IC50 (μM) |
1a | 0,023 | 0,0840 | 0,500 |
2a | 0,0220 | 0,0800 | 0,550 |
3a | 1,300 | 8,000 | 1,440 |
4a | 2,700 | 6,300 | 3,500 |
5b | 0,020 | 0,091 | 1,900 |
2c | 63,80 | 367,0 | 0,100 |
3c | 17,0 | > 10,0 | 0,640 |
4c | 0,030 | 0,200 | 0,440 |
1d | 120,000 | 450,000 | 0,170 |
2d | 110,000 | 310,000 | 0,0670 |
1e | > 10,0 | > 10,0 | 0,800 |
3e | > 10,0 | > 10,0 | 0,5100 |
1f | 2,200 | 2,800 | 0,082 |
2f | 30,0 | > 10,0 | 1,300 |
-
Pharmazeutische Zusammensetzungen
-
In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung neue pharmazeutische Zusammensetzungen
bereit, die eine therapeutisch wirksame Menge der chemischen Verbindung
der Erfindung umfassen.
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Wenngleich
es möglich
ist, dass zur Verwendung in einer Therapie eine chemische Verbindung
der Erfindung in Form der rohen chemischen Verbindung verabreicht
wird, ist es bevorzugt, den Wirkstoff, gegebenenfalls in Form eines
physiologisch annehmbaren Salzes, in einer pharmazeutischen Formulierung
zusammen mit einem oder mehreren Adjuvantien, Excipientien, Trägern und/oder
Verdünnungsmitteln
einzuführen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen bereit, welche
die chemische Verbindung der Erfindung oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz oder Derivat davon zusammen mit einem oder mehreren phar mazeutisch
annehmbaren Trägern
dafür und
gegebenenfalls anderen therapeutischen und/oder prophylaktischen
Inhaltsstoffen umfassen. Der bzw. die Träger muss (müssen) in dem Sinne ”annehmbar” sein,
dass sie mit den anderen Inhaltsstoffen der Formulierung verträglich sind und
ihrem Empfänger
nicht schaden.
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Zu
pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung gehören solche,
die für
eine orale, rektale, nasale, topische (einschließlich buccale und sublinguale),
transdermale, vaginale oder parenterale (einschließlich intramuskuläre, subkutane
und intravenöse)
Verabreichung geeignet sind oder in einer Form vorliegen, die für die Verabreichung
durch Inhalation oder Insufflation geeignet ist.
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Die
chemische Verbindung der Erfindung kann somit zusammen mit einem
herkömmlichen
Adjuvans, Träger
oder Verdünnungsmittel
in die Form von pharmazeutischen Zusammensetzungen und Dosierungseinheiten
davon gebracht werden und in solcher Form als Feststoffe, wie etwa
Tabletten oder gefüllte
Kapseln, oder Flüssigkeiten,
wie etwa Lösungen,
Suspensionen, Emulsionen, Elixiere oder damit gefüllte Kapseln,
allesamt für
eine orale Verwendung, in Form von Suppositorien für eine rektale
Verabreichung; oder in Form von sterilen injizierbaren Lösungen für eine parenterale
(einschließlich
subkutane) Verwendung eingesetzt werden. Solche pharmazeutischen
Zusammensetzungen und Dosierungseinheitsformen davon können herkömmliche Inhaltsstoffe
in herkömmlichen
Anteilen mit oder ohne zusätzliche
aktive Verbindungen oder Wirkstoffe umfassen und solche Dosierungseinheitsformen
können
jede geeignete wirksame Menge des Wirkstoffs enthalten, welche dem
beabsichtigten täglichen
Dosierungsbereich entspricht, welcher eingesetzt werden soll.
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Die
chemische Verbindung der vorliegenden Erfindung kann in einer Vielzahl
von oralen und parenteralen Dosierungsformen verabreicht werden.
Es ist für
Fachleute offensichtlich, dass die folgenden Dosierungsformen als
die aktive Komponente entweder eine chemische Verbindung der Erfindung
oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz einer chemischen Verbindung
der Erfindung umfassen können.
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Zum
Herstellen von pharmazeutischen Zusammensetzungen aus einer chemischen
Verbindung der vorliegenden Erfindung können pharmazeutisch annehmbare
Träger
entweder fest oder flüssig
sein. Zu Zubereitungen in fester Form gehören Pulver, Tablet ten, Pillen,
Kapseln, Oblatenkapseln, Suppositorien und dispergierbare Körnchen.
Bei dem festen Träger
kann es sich um eine oder mehrere Substanzen handeln, welche auch
als Verdünnungsmittel,
Geschmacksstoffe, Lösungsvermittler,
Gleitmittel, Suspendiermittel, Bindemittel, Konservierungsmittel,
Tablettensprengmittel oder als ein Einkapselungsmaterial dienen
können.
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In
Pulvern ist der Träger
ein fein verteilter Feststoff, welcher in einer Mischung mit der
feinverteilten aktiven Komponente vorliegt.
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In
Tabletten ist die aktive Komponente mit dem Träger mit dem erforderlichen
Bindungsvermögen
in geeigneten Anteilen vermischt und zu der gewünschten Form und Größe verdichtet.
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Die
Pulver und Tabletten enthalten vorzugsweise fünf oder zehn bis ungefähr siebzig
Prozent der aktiven Verbindung. Geeignete Träger sind Magnesiumcarbonat,
Magnesiumstearat, Talk, Zucker, Lactose, Pektin, Dextrin, Stärke, Gelatine,
Tragant, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose, ein niedrigschmelzendes
Wachs, Kakaobutter und dergleichen. Der Begriff ”Zubereitung” soll die
Formulierung der aktiven Verbindung mit Einkapselungsmaterial als
Träger
einschließen,
welche eine Kapsel ergibt, in welcher die aktive Komponente, mit
oder ohne Träger,
von einem Träger
umgeben ist, welcher somit mit ihr in Verbindung steht. Entsprechend
sind Oblatenkapseln und Pastillen mit eingeschlossen. Tabletten,
Pulver, Kapseln, Pillen, Oblatenkapseln und Pastillen können als
feste Formen verwendet werden, die für eine orale Verabreichung
geeignet sind.
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Zum
Herstellen von Suppositorien wird zuerst ein niedrigschmelzendes
Wachs, wie etwa eine Mischung aus Fettsäureglyceriden oder Kakaobutter,
geschmolzen und die aktive Komponente wird darin homogen dispergiert,
beispielsweise durch Rühren.
Die geschmolzene homogene Mischung wird anschließend in Formen mit zweckmäßiger Größe gegossen,
abkühlen
und dadurch fest werden gelassen.
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Zusammensetzungen,
die für
eine vaginale Verabreichung geeignet sind, können als Pessare, Tampons,
Cremes, Gele, Pasten, Schäume
oder Sprays dargeboten werden, die zusätzlich zu dem Wirkstoff solche
Träger
enthalten, die sich im Fachgebiet als geeignet erwiesen haben.
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Zu
Zubereitungen in flüssiger
Form gehören
Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen, z. B. Wasser oder Wasser-Propylenglycol-Lösungen.
Zum Beispiel können
flüssige
Zubereitungen für
eine parenterale Injektion als Lösungen
in einer wässrigen
Polyethylenglycol-Lösung
formuliert werden.
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Die
chemische Verbindung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann somit für
eine parenterale Verabreichung (z. B. durch Injektion, z. B. Bolusinjektion
oder kontinuierliche Infusion) formuliert werden und kann in Dosiseinheitsformen
in Ampullen, vorgefüllten
Spritzen, kleinvolumigen Infusionsbehältern oder in Mehrfachdosisbehältern mit
einem zugegebenen Konservierungsmittel dargeboten werden. Die Zusammensetzungen können in
Form von Suspensionen, Lösungen
oder Emulsionen in öligen
oder wässrigen
Vehikeln vorliegen und können
Formulierungshilfsmittel wie Suspendiermittel, Stabilisiermittel
und/oder Dispergiermittel enthalten. Alternativ kann der Wirkstoff
in Pulverform vorliegen, die durch aseptische Isolierung eines sterilen
Feststoffs oder durch Lyophilisierung aus einer Lösung erhalten
wird, zur Wiederherstellung mit einem geeigneten Vehikel, z. B.
sterilem pyrogenfreiem Wasser, vor der Verwendung.
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Wässrige Lösungen,
die sich für
eine orale Verwendung eignen, können
durch Auflösen
der aktiven Komponente in Wasser und Zugeben von geeigneten Färbemitteln,
Aromastoffen, Stabilisiermitteln und Verdickungsmitteln je nach
Wunsch hergestellt werden.
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Wässrige Suspensionen,
die sich für
eine orale Verwendung eignen, können
durch Dispergieren der fein verteilten aktiven Komponente in Wasser
mit einem viskosen Material wie etwa natürlichen oder synthetischen
Gummen, Harzen, Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose oder
anderen wohlbekannten Suspendiermitteln hergestellt werden.
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Ebenfalls
umfasst sind Zubereitungen in fester Form, welche kurz vor der Verwendung
in Zubereitungen in flüssiger
Form für
eine orale Verabreichung umgewandelt werden sollen. Solche flüssigen Formen
umfassen Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen. Diese Zubereitungen können zusätzlich zu
der aktiven Komponente Färbemittel,
Aroma stoffe, Stabilisatoren, Puffer, künstliche und natürliche Süßungsmittel,
Dispergiermittel, Verdickungsmittel, Lösungsvermittler und dergleichen
enthalten.
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Für eine topische
Verabreichung auf die Epidermis kann die chemische Verbindung gemäß der Erfindung
als Salben, Cremes oder Lotionen oder als transdermales Pflaster
formuliert werden. Salben und Cremes können z. B. mit einer wässrigen
oder öligen
Grundlage durch Zugabe von geeigneten Verdickungs- und/oder Geliermitteln,
formuliert werden. Lotionen können
mit einer wässrigen
oder öligen
Grundlage formuliert werden und enthalten im Allgemeinen auch ein
oder mehrere Emulgiermittel, Stabilisiermittel, Dispergiermittel,
Suspendiermittel, Verdickungsmittel oder Färbemittel.
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Zu
Zusammensetzungen, die sich für
eine topische Verabreichung im Mund eignen, gehören Pastillen, welche den Wirkstoff
in einer aromatisierten Grundlage, gewöhnlich Sucrose und Akaziengummi
oder Tragant, umfassen; Pastillen, die den Wirkstoff in einer inerten
Grundlage wie Gelatine und Glycerin oder Sucrose und Akaziengummi
umfassen; und Mundwässer,
die den Wirkstoff in einem geeigneten flüssigen Träger umfassen.
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Lösungen oder
Suspensionen werden durch herkömmliche
Mittel, z. B. mit einem Tropfer, einer Pipette oder als Spray direkt
in der Nasenhöhle
angewandt. Die Zusammensetzungen können in Einzel- oder Mehrfachdosisform
bereitgestellt werden. Im letztgenannten Fall eines Tropfers oder
einer Pipette kann dies dadurch erzielt werden, dass der Patient
ein geeignetes vorgegebenes Volumen der Lösung oder Suspension verabreicht.
Im Fall eines Sprays kann dies z. B. mittels einer Zerstäuber-Sprühdosierpumpe
erzielt werden.
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Die
Verabreichung im Atemtrakt kann auch mittels einer Aerosol-Formulierung
erreicht werden, in welcher der Wirkstoff in einer Druckpackung
mit einem geeigneten Treibmittel wie etwa Chlorfluorkohlenstoff (CFC),
z. B. Dichlordifluormethan, Trichlorfluormethan oder Dichlortetrafluorethan,
Kohlendioxid oder einem anderen geeigneten Gas bereitgestellt wird.
Das Aerosol kann zweckmäßigerweise
auch einen oberflächenaktiven
Stoff wie etwa Lecithin enthalten. Die Dosis des Arzneimittels kann
durch Bereitstellen eines Dosierventils geregelt werden.
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Alternativ
können
die Wirkstoffe in Form eines trockenen Pulvers, z. B. einer Pulvermischung
der Verbindung in einer geeigneten Pulvergrundlage wie Lactose,
Stärke,
Stärkederivaten
wie etwa Hydroxypropylmethylcellulose und Polyvinylpyrrolidon (PVP)
bereitgestellt werden. Zweckmäßigerweise
bildet der Pulverträger
in der Nasenhöhle
ein Gel. Die Pulverzusammensetzung kann in Dosiseinheitsform, z.
B. in Kapseln oder Hülsen,
z. B. aus Gelatine, oder Durchdrückpackungen
dargeboten werden, aus denen das Pulver mittels eines Inhalators
verabreicht werden kann.
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In
Zusammensetzungen, die für
die Verabreichung im Atemtrakt vorgesehen sind, wozu intranasale Zusammensetzungen
gehören,
weist die Verbindung im allgemeinen eine kleine Teilchengröße z. B.
in der Größenordnung
von 5 μm
oder weniger auf. Eine solche Teilchengröße kann durch im Fachgebiet
bekannte Mittel, z. B. durch Mikronisierung, erhalten werden.
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Wenn
es gewünscht
wird, können
Zusammensetzungen eingesetzt werden, die dafür eingerichtet sind, eine verzögerte Freisetzung
des Wirkstoffs zu ergeben.
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Die
pharmazeutischen Zubereitungen liegen vorzugsweise in Dosiseinheitsformen
vor. In einer solchen Form ist die Zubereitung in Dosiseinheiten
unterteilt, die geeignete Mengen der aktiven Komponente enthalten.
Bei der Dosiseinheitsform kann es sich um eine verpackte Zubereitung
handeln, wobei die Packung diskrete Mengen der Zubereitung enthält, wie
etwa verpackte Tabletten, Kapseln und Pulver in Phiolen oder Ampullen.
Die Dosiseinheitsform kann auch eine Kapsel, Tablette, Oblatenkapsel
oder Pastille selbst sein oder sie kann die geeignete Anzahl von
beliebigen von diesen in abgepackter Form sein.
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Tabletten
oder Kapseln für
eine orale Verabreichung und Flüssigkeiten
für eine
intravenöse
Verabreichung und eine kontinuierliche Infusion sind bevorzugte
Zusammensetzungen.
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Die
verabreichte Dosis muss natürlich
sorgfältig
auf das Alter, Gewicht und den Zustand des behandelten Individuums
sowie den Verabreichungsweg, die Dosierungsform und das Dosierungsschema
und das gewünschte
Ergebnis eingestellt werden. Es wird gegenwärtig in Betracht gezogen, dass
Zusammensetzungen, die ungefähr
0,1 bis unge fähr
500 mg Wirkstoff pro Dosierungseinheit, vorzugsweise ungefähr 1 bis
ungefähr
100 mg, am meisten bevorzugt ungefähr 1 bis ungefähr 10 mg
enthalten, für
therapeutische Behandlungen geeignet sind.
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Ein
zufriedenstellendes Ergebnis kann unter bestimmten Umständen mit
einer Dosierung von nur 0,005 mg/kg i. v. und 0,01 mg/kg p. o. erhalten
werden. Die Obergrenze des Dosierungsbereichs ist ungefähr 10 mg/kg
i. v. und 100 mg/kg p. o. Bevorzugte Bereiche sind ungefähr 0,001
bis ungefähr
1 mg/kg i. v. und ungefähr
0,1 bis ungefähr
10 mg/kg p. o.
-
Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind wertvolle Modulatoren
des nikotinischen ACh-Rezeptors und deshalb brauchbar für die Behandlung
einer Reihe von Leiden, an denen eine cholinerge Funktionsstörung beteiligt
ist, sowie einer Reihe von Störungen,
die auf die Aktivität
von Modulatoren des nikotinischen ACh-Rezeptors ansprechen. Die
Verbindungen können
bei der Behandlung, Verhütung,
Prophylaxe oder Linderung einer Krankheit, Störung oder eines Leidens des
Zentralnervensystems verwendet werden, wie z. B. von: neurodegenerativen
Störungen,
einer kognitiven oder Gedächtnisstörung, Alzheimer-Krankheit,
Parkinson-Krankheit, Chores Huntington, amyotropher Lateralsklerose,
Gilles de la Tourette-Syndrom, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, Angst,
Depression, Manie, manischer Depression, Schizophrenie, zwanghaften
Persönlichkeitsstörungen,
Essstörungen
wie Anorexia nervosa, Bulimie und Fettleibigkeit, Narkolepsie, Nozizeption,
Gedächtnisverlust,
Gedächtnisstörung, AIDS-Demenz,
seniler Demenz, peripherer Neuropathie, Lerndefizit, kognitivem
Defizit, Aufmerksamkeitsdefizit, Autismus, Dyslexie, tardiver Dyskinesie, Hyperkinesie,
Epilepsie, Bulimie, posttraumatischem Syndrom, sozialer Phobie,
chronischem Ermüdungssyndrom,
Schlafstörungen,
Pseudodemenz, Ganser-Syndrom, prämenstruellem
Syndrom, Syndrom der späten Lutealphase,
chronischem Ermüdungssyndrom,
vorzeitiger Ejakulation, Erektionsschwierigkeiten, Mutismus und
Trichotillomanie.
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Die
Verbindungen dieser Erfindung können
auch bei der Behandlung von entzündlichen
Leiden wie z. B. entzündlichen
Hautleiden wie Akne und Rosacea, Morbus Crohn, entzündlicher
Darmerkrankung, Colitis ulcerosa und Diarrhoe verwendet werden.
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Außerdem können die
Verbindungen der Erfindung auch bei der Behandlung von Krankheiten
verwendet werden, die mit Kontraktionen glatter Muskel verbunden
sind, wie z. B.: konvulsive Störungen,
Angina pectoris, vorzeitige Wehen, Krämpfe, Diarrhoe, Asthma, Epilepsie,
tardive Dyskinesie, Hyperkinesie.
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Die
Verbindungen dieser Erfindung können
auch bei der Behandlung von Schmerzen wie z. B. chronischen, akuten
und wiederkehrenden Schmerzen, postoperativen Schmerzen, Migräneschmerzen
oder Phantomschmerzen verwendet werden.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können auch für die Unterstützung beim
Einstellen des Missbrauchs von chemischen Substanzen wie z. B. dem
Einstellen des Rauchens sowie dem Einstellen der Verwendung von
anderen nikotinhaltigen Produkten, dem Einstellen der Verwendung
von Opiaten wie Heroin, Kokain und Morphin und dem Einstellen der
Verwendung von Benzodiazepinen oder Alkohol verwendet werden. Im
Zusammenhang der vorliegenden Erfindung bedeutet ”Behandlung” sowohl
die Behandlung als auch die Verhütung,
Prophylaxe und Linderung von Entzugssymptomen und Abstinenz sowie
eine Behandlung, die zu einer freiwilligen verminderten Einnahme
der abhängig
machenden Substanz führt.
-
Ein
geeigneter Dosierungsbereich ist 0,1–500 mg täglich, und insbesondere 10–70 mg täglich, ein- oder
zweimal am Tag verabreicht, was wie gewöhnlich von der genauen Art
der Verabreichung, der Form, in welcher verabreicht wird, der Indikation,
gegen die sich die Verabreichung richtet, dem beteiligten Subjekt
und dem Körpergewicht
des beteiligten Subjekts und außerdem
der Vorliebe und Erfahrung des behandelnden Arztes oder Tierarztes
abhängt.
- I. p. bedeutet intraperitoneal, welches ein wohlbekannter Verabreichungsweg
ist.
- P. o. bedeutet peroral, welches ein wohlbekannter Verabreichungsweg
ist.
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Die
folgenden Beispiele erläutern
die Erfindung weiter.
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Beispiele
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Allgemein:
Alle Reaktionen, an denen luftempfindliche Reagenzien oder Zwischenprodukte
beteiligt sind, wurden unter Stickstoff und in wasserfreien Lösungsmitteln
durchgeführt.
Magnesiumsulfat wurde als Trocknungsmittel in den Aufarbeitungsprozeduren
verwendet und Lösungsmittel
wurden unter vermindertem Druck abgedampft.
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Verfahren a
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1a: (±)-8-Benzyl-3-(3-pyridyl)-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz
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Zu
einem Gemisch aus 3-Brompyridin (11,0 g, 69,7 mmol) und Diethylether
(200 ml) wurde Butyllithium in Hexanen (2,5 M, 30,7 ml, 76,7 mmol)
bei –70°C zugegeben.
Das Gemisch wurde bei –70°C 1 h gerührt. 8-Benzyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan-3-on
(15,0 g, 69,7 mmol), gelöst
in Diethylether (80 ml) wurde bei –70°C zugegeben und 1 h gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde über
Nacht auf Raumtemperatur aufwärmen
gelassen. Wässriges
Natriumhydroxid (1 M, 200 ml) wurde zugegeben und der Diethylether
wurde abgetrennt. Die Wasserphase wurde dreimal mit Ethylacetat
(100 ml) extrahiert. Die organischen Phasen wurden vermischt. endo-8-Benzyl-3-hydroxy-3(3-pyridyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan
wurde nach dem Verreiben mit Petroleumether isoliert. Ausbeute:
7,0 g, 34%. Ein Gemisch aus endo-8-Benzyl-3-hydroxy-3-(3-pyridyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan
(3,0 g, 10,2 mmol), Thionylchlorid (9 ml, 123 mmol) und Tetrahydrofuran
(100 ml) wurde 0,5 h bei 50°C gerührt. Das
Gemisch wurde eingedampft und mit Kaliumhydroxid (4,6 g, 82,0 mmol),
Ethanol (25 ml) und Wasser (25 ml) vereinigt und 5 min gerührt. Das
Ethanol wurde abgedampft und Wasser (50 ml) wurde zugegeben, gefolgt
von einer zweimaligen Extraktion mit Ethylacetat (50 ml). Eine Chromatographie
an Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1)
ergab die freie Base der in der Überschrift
angegebenen Verbindung mit einer Ausbeute von 2,2 g, 78%. Das entsprechende
Salz wurde durch Zugabe eines Diethylether- und Methanol-Gemisches
(9:1), das mit Fumarsäure
gesättigt
war, erhalten. Schmelzpunkt: 142–146°C.
-
2a: (±)-8-Methyl-3-(3-pyridyl)-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Hergestellt
aus 8-Methyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan-3-on gemäß Verfahren a. Schmelzpunkt 124–126°C.
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3a: (±)-8-Methyl-3-(3-chinolinyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Hergestellt
aus 8-Methyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan-3-on gemäß Verfahren a. Schmelzpunkt 140,8–143,8°C.
-
4a: (±)-3-(3-Benzofuryl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
a. Schmelzpunkt 140,9–142,8°C.
-
5a: (±)-3-(3-Benzothienyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
a. Schmelzpunkt 146,6–149,5°C.
-
6a: (±)-3-(2-Thiazolyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Hergestellt
aus 8-Methyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan-3-on gemäß Verfahren a. Schmelzpunkt 196,3–198,5°C.
-
7a: (±)-8-Methyl-3-(2-methoxyphenyl)-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Hergestellt
aus 8-Methyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan-3-on gemäß Verfahren a.
-
8a: (±)-8-Methyl-3-(3-thienyl)-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-chlorwasserstoffsäuresalz;
-
Hergestellt
aus 8-Methyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan-3-on gemäß Verfahren a. Schmelzpunkt 117–118,5°C.
-
9a: (±)-8-Methyl-3-(2-naphthyl)-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-chlorwasserstoffsäuresalz;
-
Hergestellt
aus 8-Methyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan-3-on gemäß Verfahren a; Schmelzpunkt 259–264°C.
-
10a: exo-8-Methyl-3-(3-pyridyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan-dihydrochlorid;
-
Ein
Gemisch aus endo- und exo-3-Hydroxy-8-methyl-3-(3-pyridyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan
(Verfahren a) (1,5 g, 6,9 mmol), Raney-Nickel (20,0 g, 50%ige Aufschlämmung in
Wasser) und 50 ml Ethanol wurde 15 h unter Rückfluss gerührt. Das rohe Gemisch wurde
filtriert, gefolgt von einer Chromatographie an Silicagel mit Dichlormethan,
Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1) und ergab das Produkt als
freie Base. Das Produkt wurde durch Zugabe von Hydrochlorid in Ethanol
in die in der Überschrift
angegebene Verbindung umgewandelt. Schmelzpunkt 275–280°C, Ausbeute
0,55 g, 29%.
-
11a: endo-3-Hydroxy-3-(3-pyridyl)-8-tert-butoxycarbonyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan;
-
Ein
Gemisch aus endo-8-Benzyl-3-hydroxy-3-(3-pyridyl)-8-azabicyclo[3.2.1]octan
(3,0 g, 10,2 mmol), Palladium auf Kohlenstoff (5%, 0,80 g), konzentrierter
Chlorwasserstoffsäure
(2 ml) und Ethanol (75 ml) wurde 15 h unter Wasserstoff gerührt. Das
rohe Gemisch wurde durch Celite filtriert und zur Trockne eingedampft
und mit Triethylamin (4,1 g, 40,0 mmol), Di-(tertbutoxycarbonyl)anhydrid
(1,75 g, 8,0 mmol) und Dichlormethan (50 ml) 3,5 h gerührt. Das
rohe Gemisch wurde eingedampft, gefolgt von einer Chromatographie
auf Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1),
welche die in der Überschrift
angegebene Verbindung ergab. Schmelzpunkt 90–92°C, Ausbeute 2,8 g, 90%.
-
12a: (±)-3-(3-Pyridyl)-8-tert-butoxycarbonyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
-
Ein
Gemisch aus endo-3-Hydroxy-3-(3-pyridyl)-8-tert-butoxycarbonyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan
(2,0 g, 6,6 mmol), Thionylchlorid (6 ml, 82 mmol) und Tetrahydrofuran
(100 ml) wurde 0,5 h bei 50°C
gerührt.
Das Gemisch wurde eingedampft und mit Kaliumhydroxid (3,0 g, 53
mmol), Ethanol (20 ml) und Wasser (20 ml) vereinigt und 10 min gerührt. Das
Ethanol wurde abgedampft und Wasser (50 ml) wurde zugegeben. Das
Gemisch wurde zweimal mit Ethylacetat (50 ml) extrahiert. Eine Chromatographie
an Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1)
ergab die in der Überschrift
angegebene Verbindung als ein Öl.
Ausbeute 0,43 g, 23%.
-
Verfahren b
-
1b: (±)-8-H-3-(3-Pyridyl)-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
(±)-3-(3-Pyridyl)-8-tert-butoxycarbonyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en
(0,40 g, 1,40 mmol) wurde in einem Gemisch aus Trifluoressigsäure (3,2
g, 28 mmol) und Dichlormethan über
Nacht gerührt.
Wässriges
Natriumhydroxid (100 ml, 1 M) wurde zugegeben, gefolgt von einer
dreimaligen Extraktion mit Dichlormethan (100 ml). Eine Chromatographie
an Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1)
ergab die in der Überschrift
angegebene Verbindung in reiner Form. Das entsprechende Salz wurde durch
Zugabe eines Gemisches aus Diethylether und Methanol (9:1), das
mit Fumarsäure
gesättigt
war, erhalten. Ausbeute 0,13 g, 31%. Schmelzpunkt 175–176°C.
-
2b: (±)-8-Methyl-3-trifluormethansulfonyl-oxy-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
-
Zu
8-Methyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan-3-on (12,65 g, 90,9 mmol) in Tetrahydrofuran
(300 ml) wurde bei –70°C Natrium-bis(trimethylsilyl)amid
in Tetrahydrofuran (77,5 ml, 77,5 mmol) zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde 30 min bei –70°C gerührt. N-Phenylbis(trifluormethansulfonamid)
(32,5 g, 90,9 mmol) in Tetrahydrofuran (200 ml) wurde bei –70°C zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde langsam Raumtemperatur erreichen gelassen
und über
Nacht gerührt.
Wässriges
Natriumhydroxid (0,1 M, 500 ml) wurde zugegeben und das Gemisch
wurde zweimal mit Ethylacetat (200 ml) extrahiert. Eine Chromatographie
an Silicagel mit Dichlormethan und 10% Ethanol als Lösungsmittel
ergab die in der Überschrift
angegebene Verbindung als ein Öl.
Ausbeute 16,2 g, 45%.
-
3b: (±)-8-Methyl-3-[3-(6-methoxy)-pyridyl]-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
-
Ein
Gemisch aus (±)-8-Methyl-3-trifluormethansulfonyl-oxy-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en
(3,0 g, 12,2 mmol), Hexamethyldizinn (4,0 g, 12,2 mmol), Bis(triphenylphosphin)palladium(II)-dichlorid
(0,43 g, 0,61 mmol) und Lithiumchlorid (0,52 g, 12,3 mmol) wurde
in 1,4-Dioxan (25 ml) 2 h bei 70°C
gerührt.
Dann wurde 3-Brom-6-methoxypyridin (4,6 g, 24,4 mmol) zugegeben,
gefolgt von Rühren
am Rückfluss über Nacht.
Das Lösungsmittel
wurde abgedampft und wässriges
Natriumhydroxid (30 ml, 1 M) wurde zugegeben, gefolgt von einer
dreimaligen Extraktion mit Ethylacetat (30 ml). Eine Chromatographie
an Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1)
ergab die in der Überschrift
angegebene Verbindung als ein Öl.
Ausbeute 1,0 g, 36%.
-
4b: (±)-3-Acetyl-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Ein
Gemisch aus (±)-8-Methyl-3-trifluormethansulfonyl-oxy-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en
(2,0 g, 7,4 mmol), 1-Methoxy-1-trimethylstannylethylen (2,45 g,
11,1 mmol), Bis(triphenylphosphin)palladium(II)-dichlorid (0,26
g, 0,37 mmol) und Lithiumchlorid (0,31 g, 7,4 mmol) wurde in Tetrahydrofuran
(30 ml) am Rückfluss über Nacht
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Natriumhydroxid (40 ml, 1 M) wurde zugegeben und
das Gemisch wurde mit Ethylacetat extrahiert. Schmelzpunkt 148,5–150°C. Eine Chromatographie
an Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1)
ergab (±)-3-(1-Methoxy-1-ethenyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz
(0,23 g, 17%), welches mit Chlorwasserstoff in Methanol (10 ml,
4,5 M) vermischt und 10 min gerührt
wurde. Das Gemisch wurde zur Trockne eingedampft und Natriumethoxid
(0,19 g, 8,4 mmol) wurde zugegeben. Eine Chromatographie dieses
rohen Gemisches an Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und konz.
Ammoniak (89:10:1) ergab die in der Überschrift angegebene Verbindung.
Das entsprechende Salz wurde durch Zugabe eines Gemisches aus Diethylether
und Methanol (9:1), das mit Fumarsäure gesättigt war, erhalten. Ausbeute
0,21 g, 58%. Schmelzpunkt 175–176°C.
-
5b: (±)-8-Methyl-3-[3-(6-chlor)pyridyl]-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Ein
Gemisch aus (±)-8-Methyl-3-[3-(6-methoxy)pyridyl]-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en
(0,50 g, 2,13 mmol) und Phosphoroxychlorid (4 ml) in Dimethylformamid
(5 ml) wurde über
Nacht bei 95°C
gerührt.
Eis (100 g) und wässriges
Natriumhydroxid (4 M, 50 ml) wurde zugegeben, gefolgt von einer
dreimaligen Extraktion mit Ethylacetat (50 ml). Eine Chromatographie
an Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1)
ergab die in der Überschrift
angegebene Verbindung als ein Öl.
Das entsprechende Salz wurde durch Zugabe eines Gemisches aus Diethylether
und Methanol (9:1), das mit Fumarsäure gesättigt war, erhalten. Ausbeute
0,35 g, 47%. Schmelzpunkt 140–142°C.
-
6b: (±)-8-Methyl-3-trifluormethansulfonyl-oxy-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
-
Zu
8-Methyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan-3-on (9,35 g, 67,2 mmol) in Tetrahydrofuran
wurde bei –70°C Natriumbis(trimethylsilyl)amid
in Tetrahydrofuran (73,9 ml, 73,9 mmol) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde
10 min gerührt.
N-Phenylbis(trifluormethansulfonamid) (24,0 g, 67,2 mmol) in Tetrahydrofuran
wurde bei –70°C zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde langsam Raumtemperatur erreichen gelassen
und wurde über
Nacht gerührt.
Wässriges
Natriumhydroxid (0,1 M, 350 ml) wurde zugegeben und das Gemisch
wurde zweimal mit 150 ml Ethylacetat extrahiert. Eine Chromatographie
an Silicagel mit Dichlormethan und 10% Ethanol als Lösungsmittel
ergab die in der Überschrift
angegebene Verbindung als ein braunes Öl. Ausbeute 11,6 g, 70%.
-
Verfahren c
-
1c: (±)-3-(2-Benzofuryl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Ein
Gemisch aus (±)-8-Methyl-3-trifluormethansulfonyl-oxy-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en
(1,5 g, 6,1 mmol), Benzofuran-2-boronsäure (0,99 g, 6,1 mmol), Tetrakis(triphenylphosphin)-palladium(0)
(0,07 g, 0,06 mmol) und Lithiumchlorid (0,26 g, 6,1 mmol), Kaliumcarbonat
(4,2 g, 30,5 mmol), Wasser (15 ml) und 1,2-Dimethoxyethan (15 ml)
wurde 1,5 h refluxiert. Wasser (50 ml) wurde zugegeben und das Gemisch
wurde zweimal mit Ethylacetat (50 ml) extrahiert. Eine Chromatographie
an Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1)
ergab die in der Überschrift
angegebene Verbindung. Das entsprechende Salz wurde durch Zugabe
eines Gemisches aus Diethylether und Methanol (9:1), das mit Fumarsäure gesättigt war, erhalten.
Ausbeute 0,24 g, 11%, Schmelzpunkt 188,3–190,9°C.
-
2c: (±)-3-(2-Benzothienyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
c. Schmelzpunkt 81,0–83,6°C.
-
3c: (±)-3-(3-Acetamidophenyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
c aus 3-Acetamidobenzolboronsäure.
Schmelzpunkt 195,3–196,9°C.
-
4c: (±)-3-(3-Aminophenyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Ein
Gemisch aus (±)-3-(3-Acetamidophenyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en
(0,32 g, 1,25 mmol) und Chlorwasserstoffsäure (25 ml, 25%) wurde über Nacht
am Rückfluss
gerührt.
Das Gemisch wurde zur Trockne eingedampft. Wässriges Natriumhydroxid (1
M, 50 ml) wurde zugegeben und das Gemisch wurde zweimal mit Ethylacetat
(50 ml) extrahiert. Schmelzpunkt 195,3–196,9°C. Ausbeute 0,22 g, 52%.
-
Verfahren d
-
1d: (±)-3-(2-Benzofuryl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Zu
einem Gemisch aus Benzofuran (20,0 g, 169,3 mmol) und Diethylether
(200 ml) wurde Butyllithium in Hexanen (2,5 M, 75 ml, 186 mmol)
bei 0°C
zugegeben. Das Ge misch wurde 0,5 h bei 0°C gerührt und dann auf –70°C abgekühlt. 8-Benzyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan-3-on
(23,0 g, 169,3 mmol), gelöst
in Diethylether (150 ml) wurde bei –70°C zugegeben und 1 h gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde über
Nacht auf Raumtemperatur aufwärmen
gelassen. Wasser (200 ml) wurde zugegeben und endo- und exo-3-(2-Benzofuryl)-3-hydroxy-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan
wurde durch Filtration isoliert. Ausbeute 38,7 g, 89%. Ein Gemisch
aus endo- und exo-3-(2-Benzofuryl)-3-hydroxy-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan
(30,0 g, 116,6 mmol), konz. Chlorwasserstoffsäure (35 ml) und Ethanol (300
ml) wurde 1 h am Rückfluss
gerührt.
Das Lösungsmittel
wurde abgedampft. Natriumhydroxid (150 ml, 4 M) wurde zugegeben
und das Gemisch wurde zweimal mit Ethylacetat (100 ml) extrahiert.
(±)-3-(2-Benzofuranyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en
wurde isoliert, Ausbeute 18,9 g, 70%. Das entsprechende Salz wurde
durch Zugabe eines Gemisches aus Diethylether und Methanol (9:1),
das mit Fumarsäure
gesättigt
war, erhalten. Schmelzpunkt 188,5–191,2°C.
-
2d: (±)-3-(2-Benzothienyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-hydrochlorid;
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
d. Schmelzpunkt > 250°C.
-
3d: (±)-3-(2-Thienyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
d. Schmelzpunkt 141,5–143,5°C.
-
4d: (±)-3-[2-(3-Methoxymethylthienyl)]-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
d. Isoliert als Öl.
-
5d: (±)-3-(2-Benzothiazolyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
d. Schmelzpunkt 195–196,8°C.
-
6d: (±)-3-[2-(1-Methylindolyl)]-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
d, mit Ausnahme der Metallierungstemperatur, am Rückfluss
und 1,2 Äquivalenten
Tetramethylethylendiamin.
-
7d: (±)-3-(2-Furyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
d. Isoliert als Öl.
-
8d: (±)-3-(2-Thieno[3.2-b]thienyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-oxalsäuresalz
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
d. Schmelzpunkt 48–50°C.
-
9d: (±)-3-(2-Thieno[2.3-b]thienyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-oxalsäuresalz
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
d. Schmelzpunkt 46–48°C.
-
10d: (±)-3-(2-Selenophenyl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en;
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
d. Schmelzpunkt 176,8–178,3°C.
-
Verfahren e
-
1e: (±)-3-(2-Benzofuryl)-8-H-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Ein
Gemisch aus (±)-3-(2-Benzofuryl)-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en
(5,4 g, 22,6 mmol), 1-Chlorethylchlorformiat (5,0 g, 34,7 mmol)
und Xylol (25 ml) wurde über
Nacht am Rückfluss
gerührt.
Methanol wurde zugegeben und das Gemisch wurde 2 h am Rückfluss
gerührt.
Natriumhydroxid (4 M, 50 ml) wurde bei Raumtemperatur zugegeben
und das Gemisch wurde mit Ethylacetat extrahiert. Eine Chromatographie
an Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1)
ergab die in der Überschrift
angegebene Verbindung. Das entsprechende Salz wurde durch Zugabe
eines Gemisches aus Diethylether und Methanol (9:1), das mit Fumarsäure gesättigt war,
erhalten. Ausbeute: 2,58 g, 33%. Schmelzpunkt 201–204°C.
-
2e: (±)-3-[3-(3-Furyl)-2-thienyl]-8-H-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Hergestellt
aus (±)-3-[3-(3-Furyl)-2-thienyl]-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en
gemäß Verfahren
E. Schmelzpunkt 187–189°C.
-
3e: (±)-3-(2-Benzofuryl)-8-ethyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Ein
Gemisch aus (±)-3-(2-Benzofuryl)-8-H-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en
(1,5 g, 6,7 mmol), Bromethan (0,80 g, 7,3 mmol), Diisopropylethylamin
(0,87 g, 6,7 mmol) und DMF (50 ml) wurde 2 h gerührt. Natriumhydroxid (100 ml,
1 M) wurde zugegeben, gefolgt von einer zweimaligen Extraktion mit
Diethylether (100 ml). Eine Chromatographie an Silicagel mit Dichlormethan,
Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1) ergab die in der Über schrift
angegebene Verbindung. Das entsprechende Salz wurde durch Zugabe
eines Gemisches aus Diethylether und Methanol (9:1), das mit Fumarsäure gesättigt war,
erhalten. Ausbeute 0,77 g, 31%. Schmelzpunkt 197–203°C.
-
Verfahren F
-
1f: (±)-3-[2-(3-Bromthienyl)]-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Zu
einer Lösung
von 3-Bromthiophen (25,0, 153,3 mmol) in THF (250 ml) wurde Lithiumdiisopropylamid
(2 M, 168,7 mmol) bei –80°C zugegeben.
Das Gemisch wurde 1 h bei –80°C gerührt, gefolgt
von der Zugabe von Tropinon (21,3 g, 153,3 mmol) in THF (200 ml).
Das Gemisch wurde 1 h bei –80°C gerührt und
wurde über
Nacht Raumtemperatur erreichen gelassen. Natriumhydroxid (1 M, 200
ml) wurde zugegeben und dreimal mit Diethylether (300 ml) extrahiert.
Eine Chromatographie an Silicagel mit Dichlormethan, Methanol und konz.
Ammoniak (89:10:1) ergab endo- und exo-3-[3-Brom-2-thienyl)]-3-hydroxy-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan.
Ausbeute 8,90 g, 19%. Ein Gemisch aus endo- und exo-3-[3-Brom-(2-thienyl)]-3-hydroxy-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]octan
(8,85 g, 29,3 mmol) und konz. Chlorwasserstoffsäure wurde 2 h gerührt. Die Chlorwasserstoffsäure wurde
abgedampft und Natriumhydroxid (1 M, 200 ml) wurde zugegeben und
das Gemisch wurde zweimal mit Ethylacetat (100 ml) extrahiert. Ausbeute:
8,3 g, 100%. Das entsprechende Salz wurde durch Zugabe eines Gemisches
aus Diethylether und Methanol (9:1), das mit Fumarsäure gesättigt war, erhalten.
Schmelzpunkt: 130–132°C.
-
2f: (±)-3-[2-(3-Brombenzofuryl)]-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
F. Schmelzpunkt 161,4–163,3°C.
-
3f: (±)-3-[2-(3-Brombenzothienyl)]-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
F. Schmelzpunkt 165,0–166,9°C.
-
4f: (±)-3-[2-(3-Chlorthienyl)]-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Hergestellt
gemäß Verfahren
F. Schmelzpunkt 151,5–153,5°C.
-
5f: (±)-3-[3-(3-Furyl)-2-thienyl]-8-methyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en-fumarsäuresalz;
-
Ein
Gemisch aus (±)-3-[2-(3-Bromthienyl)]-8-ethyl-8-azabicyclo[3.2.1]oct-2-en
(2,0 g, 7,0 mmol), 3-Furylboronsäure
(0,94 g, 8,4 mmol), Tetrakis(triphenylphosphin)-palladium(0) (0,16
g, 0,14 mmol), wässrigem
Kaliumcarbonat (10,5 ml, 2 M), 1,3-Propandiol (2,66 g, 35 mmol),
1,2-Dimethoxyethan (30 ml) und Dioxan (50 ml) wurde über Nacht
am Rückfluss
gerührt.
Natriumhydroxid (50 ml) wurde zugegeben und das Gemisch wurde zweimal
mit Ethylacetat (50 ml) extrahiert. Eine Chromatographie an Silicagel
mit Dichlormethan, Methanol und konz. Ammoniak (89:10:1) ergab die
in der Überschrift
angegebene Verbindung. Das entsprechende Salz wurde durch Zugabe
eines Gemisches aus Diethylether und Methanol (9:1), das mit Fumarsäure gesättigt war, erhalten.
Ausbeute: 1,59 g, 59%. Schmelzpunkt 187–189°C.