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Mechanische Signaluhr Die Erfindung betrifft eine mechanische Signaluhr
zur Abgabe von Signalen, die zu bestimmten Zeiten mittels einer Signaluhr oder Signaluhrscheibe
ausgelöst werden.
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Es ist bekannt, die Signalzeiten mit Hilfe von Auslösekörpern einzustellen,
die auf eine Signal- oder Signaluhrscheibe aufgesetzt werden, die mittels der Arbeitsvorrichtung
der Uhr gedreht wird oder ortsfest sein kann. Bei einer Drehung der Signaluhrscheibe
muß man aber auf die beiden gewöhnlichen umlaufenden Zeiger verzichten, während
bei ortsfesten Scheiben eine verwickelte Auslösevorrichtung erforderlich ist. Eine
feste, von einer umlaufenden Signalscheibe umgebene Uhrscheibe ergibt ebenfalls
eine verwickelte Bauart und erschwert die Ablesung auf der umlaufenden Signalscheibe.
Störend wirkt insbesondere der Einfluß der oft notwendigen zahlreichen Hebel, Wellen
und Zahnradverbindungen, durch welche sich das Spiel im Werke vergrößert und die
Signalgebung un= genau und schwankend wird.
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Durch die Erfindung sollen diese Nachteile beseitigt werden und eine
Vorrichtung geschaffen werden, bei der nicht nur die Zeiteinstellung und Anordnung
der Uhrscheibe und Zeiger gewöhnlicher Uhren ganz entsprechen kann, sondern auch
eine einfache und gedrängtere Bauart erzielt wird, deren bewegliche Teile kaum zahlreicher
sind als die eines gewöhnlichen Weckerwerkes.
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Erfindungsgemäß ist die Signaluhr oder Signaluhrschei#be auf ihrer
Achse lose gelagert und mit dem Auslöseteil des Signalwerkes verbunden und um einen
kleinen Winkel drehbar, um den sie gedreht werden kann, bevor die Auslösung oder
die vorläufige Freigabe des Signalwerkes erfolgt.
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Die Zeichnung zeigt einige Ausführungsformen der Erfindung.
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Abb. i und z zeigen die Vorder- und Rückenansicht der Vorrichtung
zum Auslösen und Sperren des Signals.
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Abb.3, q. und 5 zeigen Einzelheiten der Vorrichtung.
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Abb-.6 zeigt einen axialen Schnitt eines besonderen Brückenzapfenlagers.
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In Abb. i ist 64 eine Signaluhrscheibe, und 65 sind Auslösekörper,
die einen schmalen, länglichen Kopf 65d und zwei Schenkel 65a und 65c haben, von
denen der eine, 65b, als Auslösestift und .der andere, 65c, zur besseren
Befestigung des Körpers auf der Scheibe 64 dient, die zu diesem Zweck mit zwei Reihen
von Randlöchern 67 und 66 (Abh. q.) versehen ist. Die Scheibe 6q. sitzt lose auf
der Zentrumsbuchse der Uhr oder zweckmäßig auf der Buchse 68a des Stundenrades
68 und trägt einen beweglichen Arm 69, der mit einem Auslösetei17o des Signalwerkes
verbunden ist, auf dem zwei Platten oder Anschläge 3a und 35 (Abb. i und a) angeordnet
sind, von denen die erstere eine Rast für einen Anschlagstift io bildet, der auf
einen -der Räder der Signalvorrichtung, z. B. auf dem Ankerrad 1a, angebracht ist.
Die Scheibe 64 und die Teile 69, 70 werden von einer Feder 36a in der Ruhestellung
gehalten. Auf dem Stundenrad 68 oder dessen Buchse
68a ist ein Arm
71 befestigt, der mit einem drehbaren-,-- mit einer Feder 73 belasteten Flügel 72
versehen ist und mit diesem in die Bahn der Auslösekörper 65 hineinragt. Die Feder
73 ist stärker als die Feder 36d.
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Auf dem Minutenrad 74 oder dessen Buchse ist ein bei Repetierweckern
bekanntes Präzisionsrad 75 befestigt, das an seinem Umfang z. B. zwölf Einschnitte
75a hat, deren Abstand je 5 Minuten entspricht. Das Präzisionsrad 75 wirkt mit einem
mit der Signalhammerwelle 76 (Abb. 5) verbundenen Arm 77 zusammen, der in die Einschnitte
751' eingreifen kann und hierbei die Signalisierung freigibt.
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Die Signaluhr arbeitet in folgender Weise: Wenn ein auf der Scheibe
64 angebrachter Auslösekörper von dem mit der Antriebsvorrichtung der Uhr umlaufenden
Arm 71 getroffen wird, erfolgt eine kleine Drehung der Scheibe 6q. und- dadurch
zugleich eine Drehung der Teile 69 und 70, wobei der Anschlagstift 1o und damit
das Ankerrad 12 von der Platte 32 freigegeben, aber unmittelbar danach von der zweiten
Platte 35 angehalten wird, welche gegenüber der Platte 32 passend, und zwar so versetzt
ist, daß. die Entfernung zwischen den Platten größer ist als der Durchmesser des
Stiftes 1o. Die weitere Drehung der Scheibe 64 wird nunmehr durch einen Anschlag
78 verhindert, der in Abb. 3 gezeigt ist. Da aber der Arm 71 seine Drehung fortsetzt,
wird der Flügel 72 danach herabgebogen, bis ihn der Auslösestift 65a losläßt,
wonach der Flügel 72 und die Scheibe 64 unter dem Einfluß ihrer Federn 73 und 36a
in ihre Ruhelage zurückkehren. Dadurch wird die Platte 35 vom Stift 1o abgehoben
und hierbei das Rad 12 freigegeben. Dann dauert die Signalgebung -fort, bis der
Stift 1o nach einer Umdrehung oder, falls. das Rad 12 mit mehreren Anlaufstiften
1o versehen ist, nach einer dem Abstand der Stifte entsprechenden Drehung wieder
auf die Hemmplatte 32 trifft. Bei der in Abb. 1 und :2 gezeigten Ausführungsform
bewirkt aber das Präzisionsrad 75, daß die Signalabgabe nur genau alle 5 Minuten
erfolgen kann, und zwar dann, wenn der Arm 77, welcher bei einer Drehung der Scheibe
64 gegen die Zähne des Rades 75 gebogen wird und beim Gleiten über diese die Signalabgabe
weiter sperrt, in einem Einschnitt 75a eingreift.
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Man kann auch die Scheibe 64 mit der Antriebsvorrichtung oder Buchse
68a verbinden, während der Arm 71 dann auf derselben Buchse lose angebracht und
mit dem Auslöseteil 70 verbunden sein kann. Das Präzisionsrad 75 kann ein
oder mehrere Einschnitte und statt der Einschnitte 75a auf seinem Umfang oder seiner
Seite Nocken, Teilstücke o. dgl. haben, deren Zwischenräume den Einschnitten entsprechen.
Ferner kann das äußerste Glied des Flügels 72 auch .drehbar und mit einer Feder
belastet sein und dadurch eine Zeigereinstellung nach rückwärts ermöglichen.
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Bei den in Abb. 3 und q. gezeigten Ausführungsbeispielen trägt der
Auslöseteil7o des Signalwerkes nur eine Platte 32, die als Rast oder Hemmplatte
dient. Nach der vorläufigen Freigabe des Rades 12 sperrt der Arm 77 das Rad 75;
welches dann den Beginn des Signals zeitlich bestimmt. Ein Anschlag 78 begrenzt
die Drehung der Uhrscheibe 64 und des Auslöseteiles 70. Um mit der beweglichen Scheibe
und einer Präzisionsvorrichtung auch ohne Verwendung von Auslösekörpern und einem
umlaufenden Hilfsorgan ein Signal voraus einzustellen, braucht man nur die- Scheibe
leicht nach rechts zudrehen, wonach -.das Signal von der Zeitpräzisionsvorrichtung
freigegeben wird. Als Zeiteinsteller dient hierbei der Minutenzeiger der Uhr.
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Die neue Vorrichtung erfordert nur sehr wenig Teile und zeigt eine
solche Anordnung des Armes 71 urtd der Uhrscheibe 6¢ auf-derselben Achsbuchse 68a,
daß -ihre gegenseitige Einregulierung nicht- durch Abnutzung geändert werden kann.
Es-.ist auch von großer Bedeutung, daß die Uhrscheibe von- einer Feder in der Ruhestellung
,gehalten wird, wodurch verhindert wird, daß das Spiel irn Uhrwerk und das Gewicht
der aufgesetzten Auslösekörper eine falsche Stellung der Scheibe zum Zeiger und
falsche Zeitangaben hervorrufen.
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Nach Abb.6 kann auf der Platine ein Brückenzapfenlager 79 befestigt
werden, das mit einem hohlen Zapfen versehen ist, in welchem die zum Stunden- und
Minutenzeiger gehörenden Teile bequem geführt werden können. Der Außenteil 79a des
Brückenzapfenlagers dient zur Befestigung oder als Zapfen für daran angebrachte
ortsfeste oder gesteuerte bewegliche Teile. In der dargestellten Ausführungsform
ist die Scheibe 64. lose auf dem Außenteil 79a des Brückenzapfenlagers angebracht,
während das Hilfsorgan 71 auf der auf das Brückenzapfenlager aufgesteckten Stundenradbuchse
68a befestigt ist. Umgekehrt kann die Scheibe 6q. auf der Buchse 68a befestigt und
dann das Hilfsorgan 71 auf derselben Buchse lose angeordnet und j mit dem Auslöseteil7o
verbunden werden. Auf einem aus der Buchse 68a herausragenden Stück des Brückenzapfenlagers
kann. ein Zeiger fest angebracht werden.
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Man kann die Signalauslösung bei dieser j Signaluhr auch so durchführen,
daß keine vorläufige Freigabedes Signalwerkes erfolgt.
Auch anders
gestaltete Auslösekörper, z. B. über den Scheibenrand verschiebbare Körper, die
vorn auf der Scheibe die Signalzeit angeben und hinter der Scheibe einen Teil tragen,
der den Finger 72 bewegt, können verwendet werden. Die Signaluhr kann auch mit einer
Vorrichtung, z. B. einem Druckknopf, zur Freigebung .des Signalwerkes zwecks Abgabe
längerer Signale oder mit einer Sperranordnung des Signalwerkes zur Anwendung bei
Zeiteinstellungen oder unter Aufsetzen von Kontaktkörpern versehen sein.