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Halbstundenschlagverkuhr mit verschiebbaren Anreißscheiben Die Erfindung
betrifft eine Halbstundschlagwerkuhr,- bei welcher die Melodie des Halbstundschlages
völlig verschieden ist von derjenigen des Vollstundschlag es und «-elche ein gemeinsames
Triebwerk hat für die Halbstund- und Vollstundschlageinrichtung. Bei derartigen
Werken besteht die Schwierigkeit, daß der gemeinsame Rechen zur Steuerung der Halb-
und Vollstund= Schläge derart betätigt wird, daß er auch bei Betätigung des Zeigerwerkes
im umgekehrten Uhrzeigersinn immer wieder seine richtige Stellung einnimmt. Außerdem
ist es für die Fabrikation solcher Werke außerordentlich wichtig, den gemeinsamen
Rechen so zu steuern, daß seine zuverlässige Arbeit von kleineren Ungenauigkeiten
in der Schlagsteuerungseinrichtung unabhängig ist.
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Um dieses Einrichten zu erleichtern, ist gemäß vorliegender Erfindung
der Stützpunkt für den gemeinsamen Rechen auf einen Hebel verlegt worden, der gleichzeitig
zum Schalten der Spielwalzen dient und von der Minutenwelle zwangsläufig gesteuert
wird. Dabei wird vorzugsweise der eigentliche Fanghebel, auf welchem sich der Rechen
beim Halbstundschlag abstützt, beweglich und nachgiebig am Spielwalzenschalthebel
angeordnet, so daß er dem Rechen in einer außergewöhnlichen Stellung ohne weiteres
ausweichen kann und so das Schlagwerk nicht anhält. Ebenso kann die Sicherheit der
Wirkungsweise des Schlagwerkes wesentlich erhöht werden dadurch, daß bei dem Zahneingriff,
der die verschiebbare Spielwalzenwelle mit dem gemeinsamen Triebwerk kuppelt, eines
der beiden Getriebeteile, beispielsweise der Trieb auf der verschiebbaren Welle,
längs federnd und verschiebbar- angeordnet wird.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar bedeuten: Abb, r eine Vorderansicht der Katraktur mit den
wichtigsten Teilen' der Schlagwerkeinrichtung, .
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Abb. - eine größere Ansicht einer Ausführung der Stundschlagwelle,
Abb.3 und 4 Vorderansichten von Ausführungen der Katraktur, Abb. 5 eine Seitenansicht
zu Abb. 4, Abb. 6, 7, 8 und 9 Ansichten von oben von verschiedenen Ausführungen
der Schlagwellenanordnungen.
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In Abb. r und z ist eine Ausführungsform dargestellt, in welcher der
gemeinsame Rechen zur Steuerung der Halb- und Vollstundschläge sich auf einer besonders
ausgebildeten Stundstaffel 3o, 42, 43, 44 abstützt. Wenn auch diese Anordnung den
Zweck der Erfindung voll erfüllt, so ist ein richtiges Arbeiten des Rechens bei
dieser Anordnung sehr stark davon abhängig, daß_ die Stundstaffel 30, 42, 43, 44
sehr genau gearbeitet ist, so daß der Rechenarm 41 seine Lage zu der Stundstaffel,
selbst nicht in -den kleinsten Grenzen, verändert. Diesen Nachteilen der Anordnung
gemäß Abb. z und 2 soll durch die Ausführungsformen in .den Abb. 3 bis 9 abgeholfen
werden.
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In den Abb. 3, 4 und! 5 ist als -Stützpunkt
für den
Rechen und für die Begrenzung des Rechenfalles bei der Auslösung des Halbstundschlages
an Stelle der Hilfsorgane 32 bzw. 43 (Abb. i und 2) ein Fanghebel 45 auf dem Umschalthebel
33 vorgesehen. In Abb. 3 ist dieser Fanghebel in sich starr, jedoch drehbar am Spielwalzenschalthebel
angelenkt.
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Diese Anordnung ermöglicht es, daß der Rechen 38 mit seinem Fangstift
46 den Fangliebe145 zur Seite drängen kann, wenn der Rechen 38 aus irgendwelchem
Grunde unterhalb der Fangfläche des Hebels 45 zu liegen kommt. Beim Aufwärtsbewegen
des Rechens drängt der Stift 46 den Hebe145 vorübergehend auf die Seite, so daß
er wieder in seine normale Stellung über den Fanghebel 45 kommt.
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In Abb. 4 und 5 ist der Fanghebel 45 in sich federnd ausgebildet und
starr am Spielwalzenschalthebel33 befestigt. Das freie Ende des Fanghebels, auf
welchem sich der Fangstift 46 des Rechens 38 abstützt, ist keilförmig ausgebildet,
so daß der Fangstift 46 entlang den Keilflächen gleiten kann und dabei den federnden
Fanghebel 45 zurückdrängt.
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In Abb. 7 ist das Trieb 9 auf der Halbstundschlagwelle io axial verschiebbar
angeordnet. Er wird durch eine Feder 47 dauernd gegen einen Mitnehmerstift 48 der
Welle io angedrückt, während der Stift 48 selbst durch eine Aussparung in der Nabe
des Triebes 9 hindurchtritt. Diese Anordnung. hat den Zweck, ein weiches Kuppeln
zwischen dem Rad 8 und dem Trieb 9 sicherzustellen. Sollte beim Umschalten der Schlageinrichtung
vom Stundschlag auf den - Halbstundschlag das Trieb 9 mit den Seitenflächen seiner
Zähne auf die Seitenflächen der Zähne des Kupplungsrades 8 auftreffen, so liegt
er nur mit dem Druck der Feder 47 so lange auf, bis sich das Kupplungsrad 8 um höchstens
eine Zahnteilung weitergedreht hat, so daß dann das Trieb 9 endgültig unter der
Wirkung der Feder 47 in Eingriff mit dem Kupplungsrad 8 kommt.
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In Abb. 8 ist nicht mehr die ganze Halbstündschlagwelle io längs verschiebbar,
sondern nur noch die Spielwalze 11, 12, 13 und 14 selbst. Zu diesem Zweck sind die
Schlagscheiben i 1, 12, 13 und 14 auf einer Hohlwelle 49 befestigt, die auf der
Welle io längs versschiebbar ist. Ebenso ist auf der Hohlwelle 49 auch die Mitnehmerschei.be
23 angeordnet, die wiederum zwangsläufig mit der Stundschlagwelle 22 gekuppelt ist.
Die Spiel-%valze 49 wird längs verschoben mit Hilfe eines Hebels 5o, der von einer
Trommelkurve 51 auf der Zeigerwelle 7 gesteuert wird. Der Antrieb der Spielwalze
erfolgt über die Kupplungseinrichtung 52 mit dem federnden Kupplungsstift 53. In
der ausgelösten Stellung der Spielwalze (strichpunktiert gezeichnete Stellung) wird
letztere durch einen feststehenden Stift 54 in seiner richtigen Lage festgehalten.
Zu diesem Zweck tritt der Anschlagstift 54 in eine entsprechende Bohrung 55 der
Schlagscheibe 14.
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In Abb. 9 ist an Stelle der Trommelkurve 51 der Schalthebel
50 mit einer Schaltkurve 56 versehen, die dauernd gegen einen Stift 57 der
Zeigerwelle 7 anläuft.
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Die beschriebenen Einrichtungen des besonderen Fanghebels für die
Abstützung des Rechens gewährleistet in allen Fällen eine sichere Steuerung der
Halb- und Voll.stundschläge durch den Rechen 38. Dadurch, dal der Stützpunkt des
Rechens von seinem Drehpunkt wegverlegt worden ist, braucht die Einstellung des
Rechens nicht mehr so genau zu sein, wie dies in der Ausführung gemäß Abb. i und
2 der Fall war. Vor allem braucht man beim Richten der Uhr keinerlei Rücksicht darauf
nehmen, ob das Zeigerwerk im normalen Uhrzeigersinn oder entgegengesetzt gedreht
wird.- Selbst wenn die ganze Katraktur in Unordnung geraten ist, so daß der Rechen
in durchaus falsche Lage kommt, kann keinerlei Störung auftreten, da der Fanghebel
nachgiebig angeordnet ist. Ebenso wird die Sicherheit in der Schaltung der Spielwalzen
wesentlich erhöht durch die federnd verschiebbare Anordnung des Kupplungstriebes
auf der Spielwalzenwelle.