-
Weckeruhrwerk Es sind Weckeruhrwerke bekannt geworden, insbesondere
für Taschenweckeruhren, bei welchen die Auslösung des Weckerwerbes dadurch herbeigeführt
wird, daß sich ein scheibenförmiges, drehbares Stellorgan (Weckerrad bzw. eine Stellscheibe)
unter Federwirkung axial gegen ein Zeitrad des Uhrwerkes verschiebt, wobei zwei
Einfallstifte des einen Teiles in entsprechende Einfallkerben des anderen Teiles
eingreifen.
-
Bei den allgemein bekannten Weckeruhren sind die beiden Einfallstifte
bzw. Einfallkerben auf einem gemeinschaftlichen Durchmesser des Weckerrades und
in gleichen Abständen vom Drehungsmittelpunkt des letzteren angeordnet, was den
Nachteil hat, daß das Weckerrad leicht eckt und einer besonders guten axialen Führung
bedarf. Diese Anordnung gestaltet die Konstruktion des Weckeruhrwerkes bedeutend
verwickelter und verursacht zudem eine wesentliche Mehrbelastung des Werkes, die
sich auf den Gang der Uhr ungünstig auswirkt.
-
Gegenstand der Erfindung ist ein Weckeruhrwerk mit zwei oder mehreren
axial beweglichen Einfallstiften, insbesondere für Taschenuhren, bei welchem die
erwähnten Mängel dadurch behoben worden sind, daß die Einfallstifte sowie die dazugehörigen
Einfallkerben in ungleichen Abständen von der gemeinschaftlichen Drehachse der drehbaren
Auslöseteile oder unter einem solchen Winkel angeordnet sind, daß die Auslösung
nur nach einer ganzen Umdrehung des Weckerrades erfolgt. Dadurch wird erreicht,
daß das Weckerrad ohne weiteres auf dem Stundenrohr, das eine Umdrehung in 12 Stunden
macht, angeordnet werden kann.
-
Die technisch günstigste Ausführungsmöglichkeit des Erfindungsgegenstandes
ist diejenige, deren Weckerrad drei um ungefähr dieselben Winkelgrade zueinander
versetzte Einfallstifte oder Nasen besitzt, während das Stundenrad drei entsprechende
Einfallkerben aufweist und die Nasen bzw. Kerben in ungleichen Abständen von der
gemeinsamen Drehachse des Stellrades (Weckerrad) angeordnet sind; dadurch wird erreicht,
daß in 12 Stunden nur eine Auslösung erfolgt, und daß das SteLrad stets seine normale,
in bezug auf das Stundenrad parallele Lage beibehält, d. h. seine axiale Verschiebung
kann möglichst reibungslos vor sich gehen, da jede Schiefstellung ausgeschlossen
ist.
-
In der Zeichnung ist obenerwähnte Ausführungsform beispielsweise veranschaulicht,
wobei die zum Verständnis der Erfindung unwesentlichen Teile des Uhrwerkes nicht
dargestellt sind.
-
Abb. i veranschaulicht das Weckeruhrwerk im Schnitt nach der Linie
I-I-I"der Abb. 2 in größerem Maßstabe.
Abb.2 zeigt dasselbe im Aufriß,
ohne Zifferblatt, mit der unter letzterem angeordneten Auslösevorrichtung.
-
In der Zeichnung erkennt man das Säulengestell des Werkes, dessen
vordere Platine q. das Zeigerwerk und die Weckerauslösevörrichtung trägt, und zwar
bezeichnet 5 das Minutenrohr, 6 das Stundenrad, 7 die Stellscheibe mit dem Weckerstellzeiger
8, 9 den Weckerhammer, i o die Hammerwelle und - i i das Antriebsrad des Hammers.
-
Das Minutenrohr 5 sitzt frei auf einer Achse 12, die in der Platine
¢ befestigt ist, und kämmt mit dem Wechselrad i3.
-
Auf dem Minutenrohr dreht sich frei das Stundenrad 6 und auf letzterem
die Stehscheibe 7. Das Stundenrad kämmt mit dem Ritzel 14 des Wechselrades 13, während
die Stellscheibe 7 in bekannter Weise mittels des Glasreifens der Uhr bewegt werden
kann, da das freie Ende des Zeigers 8 in eine Aussparung des Glasreifens greift.
Die Stellscheibe 7 wird durch ein Stellrad (Zahnrad) ersetzt, da, wo die Bewegung
der Weckerstellv orrichtung nicht mittels des Glasreifens erfolgt.
-
Die Stellscheibe besitzt drei Einfallnasen 16, die in ungleichen Abständen
vom gemeinschaftlichen Drehmittelpunkt der Stellscheibe 7 und des Stundenrades 6
angeordnet und um etwa i2o. Winkelgrade zueinander versetzt sind. Diesen drei Nasen
16 entsprechen drei Einfallkerben 16' des Stundenrades. Die Stellung der drei Nasen
16 in bezug auf die der drei Kerben 16' bestimmt den Zeitpunkt der Auslösung des
Weckenverkes. Beim Zusammentreffen der Nasen mit den Kerben kann sich die Stellscheibe
unter der Wirkung einer Feder 17 axial gegen das Stundenrad verschieben, wobei die
Nasen in die Kerben eintreten. Die Feder 17 ist eine Blattfeder, die bei 18 auf
der Platine ¢ befestigt ist und einen Schlitz i 9 aufweist, durch den das Rohr der
Stellscheibe 7 hindurchgreift. Die Zunge der Blattfeder 17 besitzt eine in bezug
auf den Schwingungsmittelpunkt i o des Weckerhammers 9 konzentrisch gebogene Randfläche
2o mit Kerben. Diese gekerbte Randfläche 2o stützt sich gegen den konisch unterdrehten
Kopf einer am Weckerhammer sitzenden Kopfschraube 21 und sperrt den Weckerhammer.
Die Schraube 21 durchsetzt die Platine 4 in einer Aussparung 22 und ist mittels
einer Stellschraube 23 am Weckerhärnmer gesichert. Bei schwingendem Hammer schlägt
die Schraube 23 an die Glocke oder den Gong des Weckers. ', Bei Auslösung des Weckerwerkes,
d. h. wenn sich die Stellscheibe 7 gegen das Stundenrad 6 legt, folgt die Feder
17 dem Stellrad in seiner axialen Bewegung, indem sie sich etwas entspannt,
was zur Folge hat, daß sich die Zunge der Feder senkt (Abb. i und 3) und die gekerbte
Randfläche 2o den Köpf der Schraube 2 i freigibt. Damit wird die Bahn des Hammers
frei, und letzterer tritt in Tätigkeit, bis dann das Weckerwerk abgelaufen ist.
-
Infolge der Drehung des Stundenrades 6 treten die Nasen 16 wieder
aus den entsprechenden Einfallkerben 16' heraus, die Stellscheibe 7 sowie die Feder
17 werden in ihre Anfangslage zurückgestoßen, und es wird der Weckerhammer wieder
gesperrt, indem sich der gekerbte Rand 2o der Feder an den Kopf der Schraube 21
legt. Die Anordnung der Einfallnasen bzw. der entsprechenden Kerben an den Auslöseteilen
6, 7 könnte von der dargestellten Ausführungsform abweichen. Es könnten z. B. sämtliche
Nasen am Stundenrad, die Einfallkerben aber an der Auslösescheibe angeordnet sein.
Endlichkönnten die Nasen bzw. die entsprechenden Kerben auf beide Auslöseteile verteilt
sein, so daß z. B. die Stellscheibe zwei Nasen und eine Kerbe, das Stundenrad eine
Nase und zwei Kerben aufweisen würde.