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Uhrtriebwerk mit konstanter Antriebskraft Die Erfindung betrifft ein
Uhrtriebwerk mit von einer Hauptantriebfeder aus über eine Nebentriebfeder an die
Hemmung übertragener konstanter Antriebskraft, unter Verwendung einer vom Haupttriebwerk
bewegten Stiftenscheibe, die vom Nebentriebwerk gesteuert wird.
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In einem bekannten Uhrtriebwerk dieser Art ist ein die Stiftenscheibe
abwechselnd sperrender und freigebender Hebel als Klinke ausgebildet, die mit einem
Sperrad des Nebentriebwerks zusammenwirkt und jiedesmal, wenn sie von einem Zahn
des Sperrades angehoben wird, die Stiftenscheibe freigibt. Der mit den Stiften dieser
Scheibe zusammenwirkende Aufzughebel bewirkt also eine periodische Spannung der
Nebentriebfeder, deren Frequenz von der Anzahl der Zähne des Sperrades abhängt.
Da nach dem Vorbeigleiten eines Stiftes der Scheibe am Aufzughebel die Scheibe jedesmal
um einen gewissen Betrag fortdreht, was zur sicheren Arbeitsweise des Aufzugshebels
erforderlich ist, so besteht ein Nachteil darin, wenn für jeden Zahn des Sperrades
ein Aufzug stattfindet, indem dadurch ein großer Teil der Energie der Hauptriebfeder
unbenutzt verlorengeht. Auch werden durch de=n häufig stattfindenden Aufzug die
zusammenarbeitenden Teile der Vorrichtung rasch abgenutzt, und infolge des kleinen
Ausschla ges der die Stiftenscheibe sperrenden Klinke ist eine große Genauigkeit
und eine Einregelung der Teile erforderlich. Diese Nachteile sollen mit dem erfindungsgemäßen
Uhrtriebwerk umgangen werden, indem ein mit Zähnen der Stiftenscheibe und mit dem
Aufzughebel zusammenwirkender Sperrhebel, der auch die schrittweise Drehung der
Scheibe bewirkt, durch eine Kante des Aufzughebels unmittelbar gesteuert wird. Infolgedessen
braucht nicht für jeden Zahn des Sperrades des Nebentriebwerks ein Aufzug der Nebentriebfeder
zu erfolgen, sondern dieser Aufzug kann über eine beliebig viele Zähne des Sperrades.
erstreckende Dmehbewegung dieses Rades erfolgen. Der Aufzug findet also weniger
häufig statt, als wenn der mit der Stiftenscheibe zusammenwirkende Sperrhebel von
einer Klinke des Schaltrades des Nebentriebwerks gesteuert wird, und die Teile des
Aufzugwerkes können einfacher und solider gebaut werden, so daß die erfindungsgemäße
Vorrichtung auch für Uhrwerke von Armbanduhren verwendet werden kann, die tierweise
eine Gangdauer von acht Tagen erhalten können, während Taschenuhren eine solche
von zwölf Tagen erteilt werden kann und Stehuhren eine Gangdauer bis zu vierhundert
Tagen haben können.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Uhrwerks. Eine nicht dargestellte Haupttriebfeder wirkt auf das Rad r entweder !unmittelbar
oder unter Zwischenschaltung anderer Räder. Das Rad r kämmt mit dem Ritzel 2 eines
Rades 3, welches mit dem Ritzel q. kämmt, das zwischen der Werkplatte und einer
Brücke
5 gelagert und mit einer Scheibe 6 starr verbunden ist. Diese Scheibe hat an ihrem
Rand vier Zähne 7, 8, 9 und i o -und vier aus ihrer unteren Fläche hervorragende
Nocken 11, 12, 13 und 1q.. In der dargestellten Lage stößt der Zahn 7 gegen eine
Schulter eines Hebels 15, der um den Zapfen 16 drehbar gelagert ist und von einer
Feder 17 gegen die Scheibe 6 gestoßen wird.
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Eine Welle 23 kann den Minutenzeiger der Uhr tragen und ist starr
mit dem Rad 28 verbunden, welches das gewöhnliche Gangwerk einer Uhr antreibt, das
aus dem Radsatz 29, 30, 31, 32 und 33 besteht. Das Rad 33 ist ein Hemmungsrad, welches
auf den um die Achse 34 schwingenden, nicht dargestellten Anker wirkt, und 35 ist
die Unruhe.
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Ein Sperrad 27 ist vorzugsweise lose auf der Welle 23 gelagert und
mittels einer Feder mit dem Rad 28 verbunden. Eine um den Zapfen 38 drehbare I3alteklinke
37 verhindert die Rückwärtsdrehung des Sperrades. Ein auf der Welle 23 lose gelagerter
Hebel i9 steht unter der Wirkung einer Feder 36, welche bei 2,2 an der Werkplatte
befestigt ist. Dieser Hebel trägt eine Schaltklinke 2q., die um den Zapfen 26. drehen
kann und mittels der Feder 25 in Eingriff mit dem Rad 27 gehalten wird. Ein Arm
21 des Hebels 19 ragt in die Bahn der vier Nocken. ri, 12, 13 und 14, während eine
Schulter 2o des Hebels gegen einen vorn Hebel 15 getragenen Stift 18 stößt.
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Die in vollen Linien dargestellte Lage der verschiedenen Teile entspricht
der voll gespannten Feder 36. Diese Feder zieht den Hebel i9, dessen Klinke 24 das
Schaltrad 27 antreibt, welcher die Triebkraft an die Hemmung überträgt, während
der Zapfen 18 nach links um seinen Drehpunkt 16 dreht und die Drehung des Hebels
i9 gestattet. Nach einiger Zeit verläßt die Schulter des Hebels 15 den Zahn 7, während
der Arm 2i in die punktiert dargestellte Lage gekommen ist. Die Scheibe 6 ist nun
frei und der Wirkung der Haupttriebfeder unterworfen, so daß sie sich drehen kann,
wobei die Nocke i i gegen den Arm 2i stößt und diesen in die mit vollen Linien dargestellte
Lage zurückführt unter gleichzeitiger Spannung der Feder 36. Die Schaltklinke gleitet
dann über das Rad 27 zurück, und die Schulter 2o gestattet dem Hebel 15 die Drehung
nach rechts, so daß er mit dem nächstfolgenden Zahn 8 der Scheibe 6 in Eingriff
gelangt, nachdem der Nocken ii den Armei verlassen und die Lage des Nockens 14 erreicht
hat. Die verschiedenen Teile befinden sich nun wieder in der dargestellten Lage..
Die Feder 36 wird so gewählt werden, daß ihre Spannung während des Überganges des
Hebels i9 von einer seiner Endlagen in die andere sich nur wenig ändert. Die Nocken
der Scheibe 6 können irgendeine geeignete Form zu ihrer Zusammenwirkung mit dem
Arm 21 haben.