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Weckerarmbanduhr Der Gedanke, eine gewöhnliche, tragbare Gebrauchsuhr
als Wecker zu gestalten, ist nicht neu. Es ist bereits eine Herrentaschenuhr beschrieben
worden mit einer durch zwei durchlöcherte Schutzböden vor mechanischer Störung geschützten
Membran, die mittels eines durch ein schnell drehendes Zackenrad periodisch ausgebogenen
Stiftes in schneller Folge deformiert und dadurch in Vibration versetzt wird. Der
Wirkungsgrad dieser Geräuschvorrichtung ist sehr gering, vornehmlich weil die Membran
nicht frei schwingen kann; jede Schwingung wird jeweils beim Auftreffen des nächsten
Zackens auf den Membranstift brüsk gedämpft und die Schwingungsenergie in nutzlose
mechanische Arbeit umgewandelt. Daraus resultiert auch eine schnelle Abnutzung der
sich reibenden Teile und ferner die Notwendigkeit einer starken und daher raumsperrigenAntriebsfeder
für das Alarmwerk.
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Es ist angesichts dieser Tatsachen nicht verwunderlich, daß die Technik
andere Wege einschlug bei der Entwicklung der Weckerarmbanduhr, wo der für die Unterbringung
des mechanischen Energiespeichers verfügbare Raum noch viel beschränkter ist als
bei einer Taschenuhr.
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Die ersten sich auf Weckerarmbanduhren beziehenden Vorschläge machten
von Glockenschalen oder Gongstäben Gebrauch, die durch ein mechanisches Glied in
Bewegung versetzt wurden. Die erzielte Lautstärke solcher von den normalen Weckerunren
abgeleiteten Läutwerke war für den praktischen Gebrauch viel zu gering.
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Außer diesen Versuchen, bekannte Läutwerke in verkleinerter Ausführung
auf eine Armbanduhr zu
übertragen, wurden auch mehrfach die sogenannten
Tastwe.cker beschrieben, d. h. Armbanduhren, die an Stelle von akustischen Organen
direkt auf die Haut des Trägers der Uhr mechanisch einwirkende Kratz-, Stech- oder
Vibrationsmittel aufweisen.
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Alle diese Vorschläge entsprachen nicht den Wünschen des Publikums,
so daß Weckerarmbanduhren auf dem Markte praktisch bis heute nicht in Erscheinung
traten.
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Die Erfindung zeigt nun einen Weg für die Vermeidung der beschriebenen
Nachteile der bisher hergestellten Weckerarmbanduhren. Dies wird durch die Vereinigung
folgender Merkmale ermöglicht: a) als Schallorgan dient eine über einen Ansatz angeregte
Membran, die das Werkgehäuse dicht abschließt und mechanisch gegen unbeabsichtigte
schalldämpfende Berührungen geschützt ist; b) die Membran wird durch einen Hammer
in Schwingung versetzt.
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Diese Kennzeichen sind einzeln genommen im Prinzip bekannt. Das erste
der beiden Kennzeichen wurde, wie eingangs erwähnt, bereits für eine Taschenuhr
vorgeschlagen, während das Merkmal b) schon einmal in einer Tischuhr Verwendung
fand. Zahlreiche Versuche erhärteten die Richtigkeit der Überlegungen des Urhebers
der vorliegenden Erfindung und bestätigten, daß die Vereinigung der beiden an sich
bei anderen Uhren bekannten Eigenheiten in einer Armbanduhr das längst vorliegende
Problem befriedigend löst, indem sich die neue Uhr durch eine große Läutstärke und
lange Läutdauer auszeichnet, bei praktisch gleichen Abmessungen und gleichem Aussehen
wie eine gew'ö'hnliche Armbanduhr.
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Es ist zweckmäßig, die Schwingungsrichtung des Hammers parallel zur
Werkebene zu legen und die Membran, ähnlich wie bei der erwähnten Taschenuhr, mit
einem Anschlagstift zu versehen. Lediglich bei Uhren, die für Erzeugung der Schallwellen
mit Gongstäben oder Glocken ausgerüstet sind, ist es bekannt, den Hammer parallel
zur Werkebene schwingen zu lassen.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Weckerarmbanduhr nach
der Erfindung sowie mehrere Abarten von gewissen Einzelteilen. Es stellt dar Fig.
i eine Uhr im Axialschnitt, wobei das Werkselbst nicht geschnitten ist, Fi.g. 2
eine Rückansicht der Uhr nach Fig. i, wobei jedoch gewisse akustische Teile im Innern
etwas verschieden ausgebildet sind, Fig. 3 eine Abart der akustischen Membran, Fig.
4 in Seitenansicht eine Membran mit einem Anschlagteil, Fig. 5 eine Aufsicht auf
die Anordnung nach Fig. 4, Fig. 6 eine Ansicht von hinten der einen Hälfte einer
Uhr mit einem Schutznetz und Fig. 7 eine Ansicht von hinten einer Uhr mit einem
anderen Membranschutzboden.
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In der Zeichnung sind zur Vereinfachung die Aufziehkrone und die Ansätze
für das Armband nicht angegeben. Im Fall der Fig. i trägt das Uhrwerk 2, 1 das Zifferblatt
22 und ist in einem Gehäuse befestigt, das einen Gehäusemittelteil 25, einen Glasreifen
24, ein Uhrglas 23, einen Bodenrand 26, eine als akustische Membran wirksame Wand
27 und einen in seiner Wirkungsweise weiter unten beschriebenen Schutzboden 28 trägt.
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Im Innern dieses Gehäuses ist ein flacher, schalenförmiger, mit der
Membran durch ein scheibenförmiges Zwischenstück 27' fest verbundener Anschlagteil
33 angeordnet, der beim Ablaufen eines nicht dargestellten Weckerräderwerkes
vom Hammer 31 angeschlagen wird und die Membran über das genannte Zwischenstück
erregt. Der Hammer 31 schwingt um die Achse 32 in einer zur Werkebene parallelen
Ebene. Die Membran 27 liegt auf einem vorspringenden Teil des Bodenrandes 26 auf
und dichtet in dieser Lage das Gehäuse dank einem Dichtungsring 29 und einem Metallring
3o ab.
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Der Boden 28 wirkt als Schutzboden für die :Membran während des Tragens
der Uhr. Er weist einen mittleren, ebenen Teil und einen mit Scha11-durchtrittsöffnungen
34 (s. Fig. 2) versehenen, leicht konischen Randteil auf, der gegenüber dem zentralen
Teil außerdem etwas zurückgesetzt ist, damit die Öffnungen 34 beim Tragen der Uhr
nicht unbeabsichtigt verschlossen werden. Bei geeigneter Bemessung der Öffnungen
34 und des Abstandes des Schutzbodens 28 von der Membran 27 werden die von der Membran
erzeugten Schallwellen infolge der Resonatorwirkung sogar noch verstärkt.
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Der Membran 27 fallen also zwei Aufgaben zu, nämlich die dichte Abschließung
des Gehäuses der Uhr und ferner die Verbreitung der Schallschwingungen. Sie soll
elastisch sein und besteht vorteilhafterweise aus dünnem, gehärtetem Stahlblech.
Dank dem Schutzboden 28, der sie vor ungewollten Berührungen bewahrt, braucht sie
mechanisch nicht besonders widerstandsfähig zu sein.
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Die Ansicht nach Fig. 2 zeigt die beschriebene Uhr von hinten. An
Stelle der Schale 33 ist dagegen hier ein winkelförmiger Anschlag 33' vorgesehen.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten Abart der Membran sind mehrere kreisförmige,
konzentrische Rippen 35 vorhanden, die die Schwingungseigenschaften der Membran
unter Umständen verbessern.
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Im Fall der Fig. 4 und 5 ist bei einer Variante vorgesehen, einen
nur kurzen, abgewinkelten Anschlagstift 33" auf die Membran 27 aufzunieten, gegen
den, im Gegensatz z. B. nach Fig. i und zur Abart nach Fig.2, ein in Richtung des
Pfeiles gegen den Mittelpunkt schlagender Hammer 3 i auftrifft.
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Schließlich sind in den Fig. 6 und 7 noch zwei Abarten der Mittel
zum Schutz gegen unbeabsichtigte Ber'ü'hrung der Membran dargestellt. In Fig. 6
ist der Schutzboden durch ein Gitter 8' ersetzt, das beim Tragen oder Ablegen der
Uhr auf einen Tisch od. dgl. ein Austreten der durch die Membran 7 erzeugten Schallwellen
ermöglicht. Im Fall der Uhr nach Fig.7 bestehen diese Mittel aus einer
durch
vier Stege 14 am Gehäuse gehaltenen Platte B. Die Länge dieser Stege ist so gewählt,
daß sich vier auf den Umfang des Uhrgehäuses verteilte Schlitze 13 ergeben, die
für den Austritt der Schallwellen dienen.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Beispiele beschränkt,
sie umfaßt im Gegenteil alle möglichen Ausführungsformen des in den Ansprüchen gekennzeichneten
Erfindungsgedankens.