-
Bezugnahme auf verwandte Anmeldungen
-
Diese
Anmeldung beansprucht die Priorität der U. S.-Patentanmeldungen
mit den Seriennummern 09/470,881, eingereicht am 22. Dezember 1999,
und 09/538,248, eingereicht am 29. März 2000, die beide die Priorität der internationalen
Patentanmeldung Nr.
PCT/US99/11780 beanspruchen,
die die Vereinigten Staaten von Amerika bestimmt, am 28. Mai 1999
eingereicht wurde und die Priorität der vorläufigen U. S.-Patentanmeldung
Nr. 60/087,220, eingereicht am 29. Mai 1998, beansprucht.
-
Angaben bezüglich Regierungsrechten
-
Ein
Teil der beschriebenen Arbeit wurde teilweise durch eine Förderung
des NIH im Namen der Vereinigten Staaten von Amerika unterstützt. Daher
kann die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika bestimmte
Rechte an der Erfindung haben.
-
Technisches Gebiet
-
Die
Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Medizin und insbesondere
Zusammensetzungen für
ein Modulieren und Hemmen von Gefäßpermeabilität (VP).
-
Hintergrund
-
Angiogenese
ist ein Vorgang der Gefäßvaskularisation,
der das Wachstum von sich neu entwickelnden Blutgefäßen in ein
Gewebe einbezieht und auch als Neo-Vaskularisation bezeichnet wird.
Der Vorgang wird durch die Infiltration von Endothelzellen und glatten
Muskelzellen vermittelt. Es wird vermutet, dass der Vorgang auf
einem der drei Wege fortschreitet: die Gefäße können aus vorbestehenden Gefäßen auswachsen,
Neuentwicklung von Gefäßen kann
aus Vorläuferzellen
entstehen (Vasculogenese), oder bestehende kleine Gefäße können sich
hinsichtlich des Durchmessers vergrößern; Blond et al., Bioch.
Biophys. Acta, 1032: 89–118
(1990). Damit eine Angiogenese auftritt, müssen Endothelzellen zuerst
die Blutgefäß-Basalmembran in
einer Art und Weise, die zu der von Tumorzellen während einer
Invasion und Metastasenbildung ähnlich
ist, abbauen und sie überqueren.
Angiogenese fehlt im Allgemeinen bei erwachsenen oder reifen Geweben,
obwohl sie während
einer Wundheilung und in dem Wachstumszyklus des Corpus luteum auftritt;
vgl. beispielsweise Moses et al., Science, 248: 1408–1410 (1990).
-
Obwohl
Angiogenese ein wichtiger Vorgang bei dem Wachstum von Neugeborenen
ist, ist sie auch bei der Wundheilung wichtig und ist ein Faktor
bei der Pathogenese einer großen
Vielzahl von klinischen Erkrankungen, einschließlich Gewebeentzündung, Arthritis,
Tumorwachstum, diabetischer Retinopathie, Makulardegeneration durch
Neovaskularisierung der Retina und ähnlicher Zustände. Diese
klinischen Manifestationen, die mit Angiogenese assoziiert sind,
werden als angiogenetische Erkrankungen bezeichnet; Folkman et al., Science,
235: 442–447
(1987).
-
Es
wurde vorgeschlagen, dass eine Hemmung von Angiogenese eine hilfreiche
Therapie für
eine Begrenzung von Tumorwachstum wäre. Es wurde vorgeschlagen,
Angiogenese durch (1) Hemmen der Freisetzung von "angiogenetischen
Molekülen" wie bFGF (basischer
Fibroblasten-Wachstumsfaktor), (2) Neutralisieren von angiogenetischen
Molekülen
wie durch Verwendung von Anti-βFGF-Antikörpern, (3)
Verwendung von Inhibitoren des Vitronectin-Rezeptors α
vβ
3 und
(4) Hemmen der Reaktion von Endothelzellen auf angiogenetische Reize
zu hemmen. Die letztere Strategie erregte Aufmerksamkeit. Folkman
et al., Cancer Biology, 3: 89–96
(1992) beschrieben mehrere Hemmstoffe der Endothelzellenreaktion,
einschließlich
Collagenase-Inhibitor, Basalmembran-Umsatz-Inhibitoren, angiostatischer
Steroide, von Pilzen abgeleiteter Angiogenese-Inhibitoren, Blutplättchenfaktor
4, Thrombospondin, Arthritis-Arzneistoffe
wie D-Penicillamin und Goldthiomalat, Vitamin D
3-Analoga,
Alpha-Interferon und dergleichen, die verwendet werden könnten, um
Angiogenese zu hemmen. Bezüglich
weiterer vorgeschlagener Hemmstoffe der Angiogenese wird auf Blond
et al., Bioch. Biophys. Acta, 1032: 89–118 (1990), Moses et al.,
Science, 248: 1408–1410
(1990), Ingber et al., Lab. Invest., 59: 44–51 (1988) und die
US-PSen 5,092,885 ,
5,112,946 ,
5,192,744 ,
5,202,352 ,
5,753,230 und
5,766,591 verwiesen. Keiner der Hemmstoffe
der Angiogenese, die in den vorstehenden Literaturstellen beschrieben
sind, bezieht jedoch die Src-Proteine ein.
-
Es
wurde zuvor beschrieben, dass Angiogenese von der Wechselwirkung
zwischen Gefäßintegrinen und
extrazellulären
Matrixproteinen abhängt;
Brooks et al., Science, 264: 569–571 (1994). Des Weiteren wurde beschrieben,
dass ein programmierter Zelltod (Apoptose) von angiogenetischen
Gefäßzellen
durch die Wechselwirkung, die durch bestimmte Antagonisten des Gefäßintegrins
avβ3 gehemmt werden würde, ausgelöst wird; Brooks et al., Cell,
79: 1157–1164
(1994). In jüngerer
Zeit wurde beschrieben, dass die Bindung von Matrixmetalloproteinase-2
(MMP-2) an den Vitronectin-Rezeptor (αvβ5)
durch Verwendung von αvβ5-Antagonisten gehemmt werden kann, wodurch
die enzymatische Funktion der Proteinase gehemmt wird; Brooks et
al., Cell, 85: 683–693
(1996). Die αv-Integrine wurden als wichtige Komponenten
bei dem Überleben
von Endothelzellen in angiogenetischen Blutgefäßen identifiziert. Spezifische
Integrin-αv-Integrin-Antagonisten blocken bestimmte Wachstumsfaktorinduzierte
Angiogenesewege. Zum Beispiel wird die Gefäßendothel-Wachstumsfaktor(VEGF)-induzierte
Angiogenese durch Integrin-αvβ5-Antagonisten blockiert, während die
basischer Fibroblasten-Wachstumsfaktor(bFGF)-induzierte Angiogenese
durch Integrin-αvβ3-Antagonisten blockiert wird.
-
Das
Gefäßsystem
im Gehirn zeichnet sich durch eine hochgradig restriktive Blut-Hirn-Schranke aus, die
verhindert, dass kleine Moleküle
in das umgebende Hirngewebe austreten. Der Aufbau der Blut-Hirn-Schranke
bei Säugern
war in pharmakologischen Untersuchungen von besonderem Interesse,
da aufgrund der hochgradig restriktiven Blut-Hirn-Schranke viele
Arzneistoffe routinemäßig daran
gehindert werden, von den Gefäßen in die
Hirngewebe überzutreten.
Die vorliegende Erfindung betrifft die unerwartete Feststellung,
dass VP durch Src oder Yes moduliert werden kann, wie durch Durchsickern
von Blut durch Gefäße gemessen
wurde. Des Weiteren wurde VP mit Angiogenese und anderen Pathologien
in Zusammenhang gebracht. Eine durch Entzündung induzierte erhöhte Gefäßpermeabilität ist mit Ödem und
Schwellung assoziiert.
-
Ein
Erfordernis bezüglich
Src-Tyrosinkinase-Aktivität
für VEGF-,
jedoch nicht bFGF-induzierte Angiogenese, zeigte, dass signifikante
Unterschiede hinsichtlich Regulations- und Aktivierungssignalen
zwischen diesen Wegen sowohl in Hühnerembryo- als auch Mäusemodellen
vorliegen; Eliceiri et al., Molecular Cell, 4: 915–924 (1999).
-
Veränderungen
der Gefäßpermeabilität aufgrund
angiogenetischer Signale aus Tumorzellen stellten ein Modell für eine Untersuchung
der Signalwege, die mit Krebs in Beziehung stehen, bereit. Jedoch
ist Gefäßpermeabilität aufgrund
von Verletzung, Erkrankung oder einem anderen Trauma der Blutgefäße eine
Hauptursache von Gefäßdurchlässigkeit
und Ödem,
das mit Gewebeverletzung assoziiert ist. Zum Beispiel sind cerebrovaskuläre Erkrankungen,
die mit Schlaganfall (CVA) assoziiert sind, oder eine andere Gefäßverletzung
in den Hirn- oder Wirbelsäulengeweben
die häufigste
Ursache für
eine neurologische Erkrankung und eine Hauptquelle für Invalidität. Typischerweise
bezieht eine Schädigung
des Hirn- oder Wirbelsäulengewebes
in der Region eines CVA ein Durchsickern durch Gefäße und/oder Ödem ein.
Typischerweise kann CVA eine durch Gehirnischämie verursachte Verletzung,
eine Unterbrechung des normalen Blutflusses zu dem Gehirn, eine
cerebrale Insuffizienz aufgrund transienter Störungen des Blutflusses, einen
Infarkt aufgrund Embolie oder Thrombose der intra- oder extrakranialen
Arterien, eine Blutung und arteriovenöse Fehlbildungen umfassen.
Ischämischer
Schlaganfall und cerebrale Blutung können sich abrupt entwickeln
und die Auswirkung des Vorfalls spiegelt im Allgemeinen den verletzten
Gehirnbereich wieder (vgl. The Merck Manual, 16. Auflage, Kapitel
123, 1992).
-
Abgesehen
von CVA können
Infektionen oder Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS) auch
die Blutgefäße des Gehirns
und der Wirbelsäule
beeinflussen und können
Entzündung
und Ödem
einbeziehen, wie es beispielsweise bei bakterieller Meningitis,
viraler Enzephalitis und einer Gehirnabszessbildung der Fall ist
(vgl. The Merck Manual, 16. Auflage, Kapitel 125, 1992). Systemische
Erkrankungszustände
können
auch Blutgefäße schwächen und
zu einem Durchsickern durch Gefäße und Ödem führen, wie
es bei Diabetes, Nierenerkrankung, Atherosklerose und dergleichen
der Fall ist. Somit sind ein Durchsickern durch Gefäße und Ödem kritische
Pathologien, die von Krebs verschieden und davon unabhängig sind
und ein wirksames spezifisches therapeutisches Eingreifen im Zusammenhang
mit einer Vielzahl von Verletzungs-, Trauma- oder Erkrankungszuständen bedürfen.
-
Wir
haben festgestellt, dass eine selektive Hemmung der Src-Familie-Tyrosinkinase-Aktivität Verletzung
oder Trauma verringert, die/das mit einer VP-Zunahme in Geweben
assoziiert ist, und zu einer Linderung der Pathologie führt, die
mit Durchsickern durch Blutgefäße und/oder Ödem in Beziehung
steht.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Ein
erfindungsgemäßer Aspekt
umfasst eine pharmazeutische Zusammensetzung, die eine Nukleinsäure, die
zur Expression von Tyrosinkinase-Protein Src fähig ist, und eine Nukleinsäure, die
zur Expression von Tyrosinkinase-Protein Yes fähig ist, zusammen mit einem
pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst.
-
Die
exprimierbaren Nukleinsäuren,
die für
Src- oder Yes-Protein kodieren, können Nukleinsäuresegmente
umfassen, die das Yes- oder Src-Protein vollständig oder teilweise beschreiben.
Bei einem Transfer in Zielzellen transkribiert und translatiert
die Zielzelle die Nuldeinsäuresequenz,
um das gewünschte
Protein zu exprimieren.
-
Falls
die Modulation eine Verstärkung
oder Erhöhung
der vaskulären
Permeabilität
der Blutgefäße in dem
Zielgewebe ist, wird die Src-kodierende Nukleinsäure für aktive Formen von Src kodieren
und die Yes-kodierenden Nukleinsäuren
werden für
aktive Formen von Yes-Kinase-Proteinen kodieren. Nach einem Transfer in
die Ziel-Wirtszelle
werden die Nukleinsäuren
durch die Wirtszelle exprimiert werden. Eine bevorzugte Src-kodierende
Nukleinsäure
kodiert für
aktives Src A-Protein. Eine weitere bevorzugte Src-kodierende Nukleinsäure kodiert
für ein
mutiertes aktives Src, bei dem der Aminosäurerest an der Position 527
des exprimierten Src-Proteins ein jeglicher Aminosäurerest
mit der Ausnahme von Tyrosin, Serin oder Threonin ist. Eine bevorzugte
Yes-kodierende Nukleinsäure
wird für
das Wildtyp-Protein oder ein Protein kodieren, das dahingehend modifiziert
ist, um die inaktivierende Phosphorylierungsstelle des Yes-Proteins
in einer Art und Weise, die ähnlich
zu der der beschriebenen Src-Position 527-Mutation ist, zu beseitigen
oder zu hemmen.
-
Falls
die gewünschte
Modulation eine Hemmung oder Verringerung der Gefäßpermeabilität der Blutgefäße in dem
Zielgewebe ist, kodiert eine bevorzugte inaktives Src-kodierende
Nukleinsäure
für Src
251-Protein. Eine weitere bevorzugte inaktives Src-kodierende Nukleinsäure kodiert
für inaktives
Src-K295M. Eine bevorzugte inaktives Yes-kodierende Nukleinsäure wird
für ein
Protein kodieren, das eine verringerte Kinase-Aktivität aufweist.
-
Es
ist vorgesehen, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ein Gemisch
aus Nukleinsäuren
umfassen können,
wobei jede Nukleinsäure
ein exprimierbares Src- oder Yes-Gen umfassen kann. Des Weiteren
ist vorgesehen, dass eine einzelne Nukleinsäure sowohl eine Nukleinsäure, die
für ein
Src-Protein kodiert, als auch ei ne Nukleinsäure, die für ein Yes-Protein kodiert,
umfassen kann. Für
eine verfeinerte Modulation von Angiogenese und VP in Zielgeweben
können
die erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen ein Gemisch aus Nukleinsäuren umfassen, die in der Lage
sind, aktives oder inaktives Tyrosinkinase-Protein Src oder Tyrosinkinase-Protein
Yes zu exprimieren.
-
Durch
Verwendung unterschiedlich exprimierbarer Promotoren oder anderer
solcher regulatorischer Elemente kann ein erstes niedrig exprimierendes
Gen, das für
eine erste Tyrosinkinase kodiert, zusammen mit einem zweiten hoch
exprimierenden Gen, das für
eine zweite Tyrosinkinase kodiert, gemäß der erfindungsgemäßen Lehre
verabreicht werden. In dieser Ausführungsform kann eine Zunahme
der Angiogenese erreicht werden, während ebenfalls VP aufrecht
erhalten, minimiert oder verringert wird, dadurch, dass ein erstes
niedrig exprimierendes aktives Src-Gen in Kombination mit einem
zweiten hoch exprimierenden inaktives Yes-Gen verwendet wird. Diese
gemeinsame Verabreichung kann durch eine Verwendung getrennter Expressionsvektoren
oder eines einzigen kombinierten Expressionsvektorkonstrukts erreicht
werden. In ähnlicher
Weise kann eine Verringerung der Angiogenese erreicht werden, während VP
aufrecht erhalten, verstärkt
oder erhöht
wird, dadurch, dass ein erstes niedrig exprimierendes inaktives
Src-Gen in Kombination mit einem zweiten hoch exprimierenden aktives
Yes-Gen verwendet wird. Ein weiterer Grad einer Modulation kann
durch die verschiedenen Permutationen von hoch/niedrig und src/yes
in Kombination mit einer Auswahl der Aktivität von Promotorelementen und
induzierbaren Promotoren erreicht werden.
-
Es
ist vorgesehen, dass sich die einzelnen src- und yes-Gene unter
der regulatorischen Kontrolle gleicher oder verschiedener regulatorischer
Nukleinsäuresequenzen
wie in nicht begrenzender Weise Enhancer, Repressoren und Promotorelemente
befinden können.
Wenn zwei oder mehrere Proteine von einem einzelnen Vektor exprimierbar
sind, ist vorgesehen, dass sich die Regulation und Steuerung der
Transkription der unabhängigen
Proteingene unter der Kontrolle der gleichen regulatorischen Elemente
befinden kann. Es ist auch vorgesehen, dass eine Regulation und
Steuerung der Transkription durch zwei oder mehr unabhängig voneinander
arbeitende regulatorische Elemente erfolgen kann. Regulatorische
Elemente sind bekannt und können konstitutiv
aktive oder induzierbare Enhancer-, Promotor-, Suppressor-Nukleinsäuresequenzen
oder dergleichen sein.
-
Es
ist vorgesehen, dass die erfindungsgemäßen Nukleinsäure-Zusammensetzungen
virale und/oder nicht-virale Gentransfervektoren mit einem Nukleinsäuresegment,
das für
ein Src- und/oder Yes-Protein kodiert, umfassen können. Retrovirale
und nicht-virale Gentransfer- und Expressionsvektoren sind bekannt
und nachstehend kurz beschrieben.
-
Eine
bevorzugte Nukleinsäure
kodiert für
Src-A-Protein. Ein weiteres bevorzugtes aktives Src-Protein ist
ein Protein, bei dem der Aminosäurerest
an der Position 527 des Src-Proteins ein jeglicher Aminosäurerest mit
der Ausnahme von Tyrosin, Serin oder Threonin ist.
-
Es
ist auch gemäß der Lehre
der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass ein Gemisch aus Nukleinsäure, das
für Src-
und Yes-Protein kodiert, aktive und inaktive Formen des Proteins
kombinieren kann, abhängig
von dem Grad einer erwünschten
Modellierung und der erwünschten
koordinierten Wirkung auf Angiogenese und VP.
-
Falls
das Src- oder Yes-Protein inaktiviert oder gehemmt wird, ist die
Modulierung eine Hemmung von VP. Falls das Src- oder Yes-Protein
aktiv oder aktiviert ist, ist die Modulierung eine Verstärkung von
VP.
-
Falls
die erwünschte
therapeutisch wirksame VP-modulierende Wirkung eine Erhöhung oder
Verstärkung
von VP ist, ist vorgesehen, dass Nukleinsäuren, die für aktive Formen von Src-Protein
und/oder Yes-Protein kodieren, verabreicht werden können.
-
Das
zu behandelnde Gewebe kann ein jegliches Gewebe sein, bei dem eine
Modulierung von VP erwünscht
ist. Eine therapeutische Behandlung wird durch In-Kontakt-Bringen
des Zielgewebes mit einer wirksamen Menge der gewünschten
modulierenden Zusammensetzung erreicht und es wird für eine ausreichende Kontaktierungszeit
gesorgt, damit die Nukleinsäure-Bestandteile
des Pharmazeutikums in das Zielgewebe eintreten. Bezüglich einer
VP-Hemmung ist es günstig,
erkranktes Gewebe zu behandeln, bei dem ein schädliches Durchsickern durch
Gefäße auftritt.
Beispielhafte Gewebe umfassen entzündetes Gewebe, Gewebe, die mit
Schlaganfall, Myokardinfarkt oder einer anderen Blockierung des
normalen Flusses assoziiert sind, Gewebe, die Restenose durchlaufen,
und ähnliche
Gewebe.
-
Bezüglich einer
Verstärkung
ist es günstig,
Patienten mit ischämischen
Extremitäten,
bei denen eine schlechte Zirkulation in den Extremitäten aufgrund
Diabetes oder anderer Zustande auftritt, oder für ein Verstärken der Verabreichung von
Arzneimitteln an das Gehirn über
die Blut-Hirn-Schranke zu behandeln. Patienten mit chronischen Wunden,
die nicht heilen und daher von der Erhöhung der Gefäßzellproliferation
und Neovaskularisierung wie durch VP moduliert, profitieren könnten, können auch
behandelt werden.
-
Ein
weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
umfasst die Verwendung einer Nukleinsäure, die zur Expression eines
inaktiven Tyrosinkinase-Proteins Yes oder eines Gemisches von inaktiven
Tyrosinkinase-Proteinen Src und Yes fähig ist, zur Herstellung einer
pharmazeutischen Zusammensetzung für die Behandlung eines pathologischen
Zustands, der ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Schlaganfallinduzierten Schädigungen,
Wachstum von Tumoren, Myokardinfarkt, Arteriosklerose, Gehirnödem, cerebrovaskulärer Erkrankung
oder cerebrovaskulärem
Trauma, rheumatoider Arthritis, diabetischer Retinopathie, entzündlichen
Erkrankungen, Restenose, Hirnblutung, Gehirn- und Wirbelsäulentrauma,
Hypoxie-induzierter Gehirn- und Wirbelsäulenverletzung, entzündlichen
Erkrankungen des ZNS, viralen oder bakteriellen Infektionen des
ZNS, Autoimmunerkrankungen, Erkrankungen mit einer chronischen Zunahme
der Permeabilität
der Blut-Hirn-Schranke und akutem progressivem Lungenversagen (ARDS),
durch Hemmen von Gefäßpermeabilität in einem
Zielgewebe.
-
Die
Erfindung umfasst auch die Verwendung einer Nukleinsäure, die
zur Expression eines aktiven Tyrosinkinase-Proteins Yes oder eines
Gemisches von aktiven Tyrosinkinase-Proteinen Src und Yes fähig ist,
zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung für die Behandlung
eines pathologischen Zustands, der ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus ischämischen
Extremitäten
und chronischen Wunden, durch Verstärken von Gefäßpermeabilität in einem
Zielgewebe.
-
Ein
weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
sind Herstellungsartikel, die Verpackungsmaterial und eine in dem
Verpackungsmaterial enthaltene pharmazeutische Zusammensetzung umfassen,
wobei die pharmazeutische Zusammensetzung zur Modulierung von Gefäßpermeabilität in einem
Gewebe, das an einem Erkrankungszustand leidet, fähig ist,
das Verpackungsmaterial einen Hinweis umfasst, der anzeigt, dass
die pharmazeutische Zusammensetzung für eine Behandlung von Erkran kungszuständen durch
Modulierung von Gefäßpermeabilität verwendet
werden kann, und die pharmazeutische Zusammensetzung eine therapeutisch
wirksame Menge einer Nukleinsäure,
die zur Expression von Tyrosinkinase-Protein Yes fähig ist,
in einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
umfasst. Diese Ausführungsform
umfasst Nukleinsäuren,
die für
aktives oder inaktives Yes-Protein kodieren. Sowohl retrovirale,
als auch nicht-virale Gentransfer-/Expressionsvektoren können ein
Nukleinsäuresegment
enthalten, das für
Yes-Protein in der aktiven oder inaktiven Form oder beides kodiert.
Wenn sowohl aktive, als auch inaktive Formen eines Proteinkinase-Gens
vorhanden sind, ist vorgesehen, dass die Gene unter getrennter Regulierung
durch induzierbare Promotoren stehen, um wie gewünscht eine alternierende Expression
zu ermöglichen.
-
In ähnlicher
Weise betrifft ein weiterer erfindungsgemäßer Aspekt Herstellungsartikel,
worin die pharmazeutische Zusammensetzung eine Nuldeinsäure, die
zur Expression von Tyrosinkinase-Protein Src und Yes fähig ist,
in einem geeigneten pharmazeutischen Träger umfasst. Ein bevorzugter
Nukleinsäure-Bestandteil der
pharmazeutischen Zusammensetzung dieses Herstellungsartikels kodiert
für ein
aktives Src-Protein, falls die erwünschte Modulierung eine Verstärkung oder
Aktivierung von VP ist. Weiter vorgesehen sind Nukleinsäuren, die
für aktives
Yes-Protein kodieren. Ein bevorzugtes aktives Src ist Src-A-Protein.
Eine weitere bevorzugte aktives Src-kodierende Nukleinsäure ist
eine Nukleinsäure,
bei der der Aminosäurerest
an der Position 527 des Src-Proteins ein jeglicher Aminosäurerest
mit der Ausnahme von Tyrosin, Serin oder Threonin ist. Es ist auch
vorgesehen, dass eine einzige Nukleinsäure hergestellt werden kann,
die sowohl Yes als auch Src exprimieren wird, entweder unabhängig reguliert
oder unter der transkriptionellen Kontrolle der gleichen Promotor-,
Enhancer-, Suppressor-, Repressor- oder einer anderen geeigneten
regulatorischen Nukleinsäuresequenz.
-
Gewebeverletzung,
die mit einem Durchsickern durch Gefäße und/oder Ödem, das
mit schädlichen Veränderungen
der Gefäßpermeabilität assoziiert
ist, in Beziehung steht, kann durch einen Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitor
gelindert werden. Gewebeverletzung aufgrund eines Durchsickerns
durch Gefäße oder Ödem kann
in dieser Art und Weise verringert werden.
-
Eine
jegliche Pathologie, die eine schädliche Verletzungs-induzierte
Zunahme der Gefäßpermeabilität und Gewebeverletzung
aufgrund eines Durchsickerns durch Gefäße oder Ödem einbezieht, kann erfindungsgemäß behandelt
werden. Solche pa thologischen Ereignisse können Trauma der Blutgefäße wie physikalische
Ligatur, Blockierung, Trennung, Verschluss, Trauma und dergleichen
umfassen. Andere systemische pathologische Ereignisse wie Atherosklerose,
diabetische Retinopathie, entzündliche
Erkrankung aufgrund Infektion durch mikrobielle Mittel, Arthritis
und dergleichen werden auch in geeigneter Weise erfindungsgemäß behandelt.
-
Die
Erfindung ist für
ein Behandeln von cerebrovaskulärer
Erkrankung oder Trauma durch ein Lindern von damit assoziierter
Gewebeschädigung
aufgrund einer Zunahme eines Durchsickerns durch Gefäße und/oder Ödem geeignet.
Insbesondere ist die Erfindung zum Lindern von Gewebeschädigung geeignet,
die mit einer Gefäßendothel-Wachstumsfaktor(VEGF)-induzierten
Src-vermittelten Zunahme der Gefäßpermeabilität assoziiert
ist. Jedoch ist die Erfindung nicht auf VEGF-induzierte Zunahme
der Gefäßpermeabilität begrenzt,
sondern ist auch für
ein Modulieren der Src-Familie-Tyrosinkinase-vermittelten Zunahme
der Gefäßpermeabilität in Reaktion
auf andere regulatorische Signale geeignet.
-
Insbesondere
können
durch Hemmen von Tyrosinkinase Src (hier auch allgemein als Src
bezeichnet) und der nahe verwandten Tyrosinkinase Yes (hier auch
allgemein als Yes bezeichnet) behandelte Gewebe spezifisch moduliert
werden, um darin eine Zunahme der Gefäßpermeabilität zu hemmen,
die mit Verletzung oder Krankheit assoziiert ist.
-
Geeignet
für eine
Modulierung der Gefäßpermeabilität in einem
Gewebe ist eine Nukleinsäure,
die für ein
Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitor-Protein wie ein inaktives Src-
oder inaktives Yes-Protein kodiert. Solche Nukleinsäure-Inhibitoren
der Src-Familie-Tyrosinkinase-Aktivität können einen oder mehrere retrovirale Expressionsvektoren,
nicht-virale Expressionsvektoren oder dergleichen umfassen. Solche
Nukleinsäure-Inhibitoren
können
die geeigneten regulatorischen Signale umfassen, wie Promotoren
oder Enhancer für
ein oder mehrere exprimierbare Segmente einer Nukleinsäure auf
einer jeglichen gegebenen Nukleinsäure.
-
Ein
erfindungsgemäßer Herstellungsartikel
kann als Teil der pharmazeutischen Zusammensetzung einen Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitor
enthalten, der ein chemischer Inhibitor ist. Insbesondere ist ein
bevorzugter chemischer Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitor ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus PP1, PP2, PD173955, AGL1872, PD162531,
Radicicol R2146 und Geldanamycin, oder Verbin dungen mit ähnlicher Src-hemmender
Aktivität.
Ein am meisten bevorzugter Inhibitor ist PP1.
-
Die
pharmazeutische Zusammensetzung des Herstellungsartikels kann abhängig von
der gewünschten
modulatorischen oder inhibierenden Wirkung unterschiedlich sein
und der Verpackungshinweis wird entsprechend genauso unterschiedlich
sein.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Die
Zeichnungen bilden einen Teil dieser Offenbarung:
-
1 ist
eine cDNA-Sequenz von c-Src aus Hühnern, die die vollständige kodierende
Sequenz mit den deletierten Introns darstellt, wie zuerst beschrieben
durch Takeya et al., Cell, 32: 881–890 (1983). Die Sequenz ist über die
GenBank-Zugangsnummer J00844 zugänglich.
Die Sequenz enthält
1759 Nukleotide, wobei der Protein-kodierende Teil bei den jeweiligen
Nukleotidpositionen 112 und 1713 beginnt und endet (SEQ ID NO: 2).
-
2 ist
die kodierte Aminosäurerestsequenz
von c-Src aus Hühnern
der in 1 gezeigten kodierenden Sequenz
(SEQ ID NO: 3).
-
3 ist
eine cDNA-Sequenz von menschlichem c-Src, die zuerst von Braeuninger
et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 88: 10411–10415 (1991) beschrieben wurde.
Die Sequenz ist über
die GenBank-Zugangsnummer X59932 X71157 zugänglich. Die Sequenz enthält 2187
Nukleotide, wobei der Protein-kodierende Teil bei den jeweiligen
Nukleotidpositionen 134 und 1486 beginnt und endet (SEQ ID NO: 4).
-
4 ist
die kodierte Aminosäurerestsequenz
des humanen c-Src der in 3 gezeigten
kodierenden Sequenz (SEQ ID NO: 5).
-
5 zeigt
die Aktivierung von endogenem Src durch bFGF oder VEGF wie in Beispiel
4 beschrieben. Der obere Teil der Figur zeigt die Ergebnisse eines
in vitro-Kinasetests mit dem Faktor einer Aktivierung des endogenen
c-Src durch entweder bFGF oder VEGF. Der untere Teil der Figur ist
der Kinasetest-Blot, der mit einem Anti-Src-Antikörper als
Beladungskontrolle für
einen gleichen Gehalt an Src und IgG sondiert wurde.
-
6 zeigt die Wirkung einer Retrovirus-vermittelten
Genexpression von c-Src A auf die Angiogenese in der Hühner-CAM
wie in Beispiel 4 beschrieben. Neun Tage alte Hühner-CAMs wurden gegenüber RCAS-Src A-(aktives
mutiertes c-Src) oder Kontroll-RCAS-GFP-(grün fluoreszierendes Protein;
ein fluoreszierendes Indikatorprotein)-Retroviren oder Puffer für 72 Stunden
exponiert. Der Grad an Angiogenese wurde wie in 6A gezeigt quantifiziert, wobei die jeweiligen
Mikroaufnahmen (4×)
in 6B einer jeden mit einem Stereomikroskop aufgenommenen
Behandlung entsprechen.
-
7 zeigt
die retrovirale Expression von c-Src A bei einer Aktivierung von
vaskulärer
MAP-Kinase-Phosphorylierung. 7A zeigt
Gewebeextrakte von 10 Tage alten Hühner-CAMs, die gegenüber VEGF oder
PMA 30 Minuten exponiert wurden oder mit c-src A-Retrovirus 48 Stunden
infiziert wurden. NT steht für keine
Behandlung. Src wurde aus gleichen Mengen an Gesamt-Proteinextrakt
immunpräzipitiert
und einem in vitro-Immunkomplex-Kinasetest unter Verwendung eines
FAK-GST-Fusionsproteins als Substrat unterzogen, elektrophoretisch
aufgetrennt und auf Nitrocellulose übertragen. Teilmengen der vorstehenden
Gesamt-Gewebelysate wurden auch durch Immunblotting mit einem Anti-Phospho-ERK-Antikörper auf
endogene ERK-Phosphorylierung gemessen. 7B zeigt
10 Tage alte CAMs, die mit entweder Kontroll-RCAS oder RCAS mit SRC
A infiziert worden waren. Nach zwei Tagen wurden die CAMs präpariert,
in OCT cryokonserviert und bei 4 μm
geschnitten. Schnitte wurden mit einem anti-phosphoryliertes ERK-Antikörper (New
England Biolabs) immungefärbt,
gewaschen und mit einem Anti-Kaninchen-FITC-konjugiertem Sekundärantikörper aus
Ziege nachgewiesen. Fluoreszenzdarstellungen wurden mit einer gekühlten CCD-Kamera
(Princeton Inst.) aufgenommen.
-
8 zeigt das selektive Erfordernis für Src-Aktivität während VEGF-,
jedoch nicht bFGF-induzierter Angiogenese. Neun Tage alte Hühner-CAMs
wurden gegenüber
RCAS-Src 251- oder Kontroll-RCAS-GFP-Retroviren oder Puffer 20 Stunden
exponiert und sodann weitere 72 Stunden in Anwesenheit oder Abwesenheit von
bFGF oder VEGF inkubiert. Der Grad an Angiogenese wurde wie vorstehend
beschrieben quantifiziert (8A)
und beispielhafte Mikroaufnahmen (6×) wurden mit einem Stereomikroskop
wie in 8B gezeigt aufgenommen. 8C zeigt einen Blot, der mit einem Anti-Src-Antikörper sondiert
wurde, um die Expression von Src 251 in transfizierten Zellen im
Vergleich zu Kontrollbehandlungen zu bestätigen.
-
9 zeigt die Ergebnisse einer retroviralen
Zufuhr von RCAS-Src 251 an menschliche Tumoren. 9A ist eine Mikroaufnahme, die ein mit RCAS-GFP
(RCAS-grün
fluoreszierendes Protein) infiziertes humanes Medulloblastom-Tumorfragment
zeigt, das GFP ausschließlich
in den Tumor-Blutgefäßen (Pfeilspitze) exprimiert,
wie nachgewiesen durch optische Schnittdarstellung mit einem konfokalen
Scanning-Laser-Mikroskop
von Bio Rad (Balken = 500 μm). 9B zeigt Daten aus Tumoren, die mit einer topischen
Applizierung von Retroviren behandelt worden waren und 3 oder 6
Tage gewachsen waren, worauf sie herausgeschnitten wurden und das
Nassgewicht bestimmt wurde. Daten sind als die mittlere Veränderung
des Tumorgewichts (anhand des 50 mg Tumor-Startgewichts) +/– SEM von
zwei Replikaten ausgedrückt. 9C zeigt in beispielhaften Mikroaufnahmen Medulloblastomtumoren,
die operativ aus den Embryos entfernt worden waren (Balken = 350 μm). Die unteren
Bilder sind Darstellungen mit hoher Auflösung eines jeden Tumors und
zeigen die Gefäße eines
jeden Tumors im Detail (Balken = 350 μm). Die Pfeilspitze zeigt eine
Zerstörung
von Blutgefäßen in RCAS-Src
251-behandelten Tumoren.
-
10 ist ein Diagramm, das eine Restriktionskarte
des RCASBP (RCAS)-Vektorkonstrukts zeigt (SEQ ID NO: 1).
-
11 zeigt die kodierte Aminosäurerestsequenz von humanem
c-Yes-Protein in Ein-Buchstaben-Aminosäure-Darstellung (SEQ ID NO:
8).
-
12 zeigt die Nukleinsäuresequenz einer für humanes
c-Yes-Protein kodierenden cDNA. Die Sequenz ist über die GenBank-Zugangsnummer
M15990 zugänglich.
Die Sequenz enthält
4517 Nukleotide, wobei der Protein-kodierende Teil an den jeweiligen
Nukleotidpositionen 208 und 1839 beginnt und endet und in die in 11 gezeigte Aminosäuresequenz translatiert wird
(SEQ ID NO: 7).
-
13 zeigt Ergebnisse aus einer retroviralen
Zufuhr von Src 251 und CSK in einem subkutanen Mäuse-Angiogenesemodell. 13A zeigt Immunblotting-Ergebnisse für einen
Nachweis von flk-Expression. 13B zeigt
Immunblotting-Ergebnisse aus einem Test für flk unter VEGF- und bFGF-stimulierten
Bedingungen. 13C ist ein Diagramm, das die
Anzahl an CD34-positiven Blutgefäßen (Durchschnitt
von dreifachen zufälligen
Feldern bei 20x) durch Behandlung wie stimuliert durch VEGF und
bFGF in Gegenwart von GFP-, Src 251- oder CSK-Retrovirus darstellt.
-
14 zeigt Ergebnisse aus einem modifizierten
Miles-Test für
VP von VEGF in der Haut von Mäusen, die
bezüglich
Src, fyn und Yes defizient sind. 14A sind
Aufnahmen von behandelten Ohren. 14B sind Diagramme
von experimentellen Ergebnissen bezüglich einer Stimulierung der
verschiedenen defizitären Mäuse. 14C stellt die Menge an eluiertem Evans-Blau-Farbstoff
durch Behandlung dar.
-
15 ist ein Diagramm, das die relative Größe eines
Infarkts in Src +/–-,
Src -/–-,
Wildtyp(WT)- und PP1-behandelten Wildtyp-Mäusen zeigt. PP1-Behandlung
bestand aus 1,5 mg/kg Körpergewicht.
-
16 zeigt sequenzielle MRI-Scans von Kontroll-
und PP1-behandelten Mäusegehirnen,
die weniger Gehirninfarkt in PP1-behandelten Tieren (rechts) als
in Kontrolltieren (links) zeigen.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
A. Definitionen
-
Aminosäurerest:
Eine bei chemischer Spaltung (Hydrolyse) eines Polypeptids an seinen
Peptidbindungen gebildete Aminosäure.
Die hier beschriebenen Aminosäurereste
liegen vorzugsweise in der "L"-Isomer-Form vor.
Jedoch kann ein jeglicher L-Aminosäurerest
gegen Reste in der "D"-Isomer-Form ausgetauscht werden,
sofern die erwünschte
funktionelle Eigenschaft durch das Polypeptid beibehalten wird.
NH2 betrifft die freie Aminogruppe, die
am Aminoterminus eines Polypeptids vorliegt. COOH betrifft die freie
Carboxygruppe, die am Carboxyterminus eines Polypeptids vorliegt.
Es wird die Standard-Polypeptid-Nomenklatur beibehalten (beschrieben
in J. Biol. Chem., 243: 3552–59
(1969) und angewandt in 37 CFR §1.822(b)(2)).
-
Alle
Aminosäurerestsequenzen
sind hier durch Formeln dargestellt, deren linke und rechte Orientierung
in der herkömmlichen
Richtung von Aminoterminus zu Carboxyterminus vorliegt. Ferner zeigt
ein Bindestrich am Anfang oder Ende einer Aminosäurerestsequenz eine Peptidbindung
zu einer weiteren Sequenz von einer oder mehreren Aminosäureresten
an.
-
Polypeptid:
Betrifft eine lineare Anordnung von Aminosäureresten, die aneinander durch
Peptidbindungen zwischen der Alpha-Aminogruppe und Carboxygruppe
von benachbarten Aminosäureresten
verbunden sind.
-
Peptid:
Betrifft wie hier verwendet eine lineare Anordnung von nicht mehr
als etwa 50 Aminosäureresten,
die miteinander wie in einem Polypeptid verbunden sind.
-
Cyclisches
Peptid: Betrifft eine Verbindung mit einer Heteroatom-Ringstruktur,
die mehrere Amidbindungen wie in einem typischen Peptid umfasst.
Das cyclische Peptid kann ein homodetes "Kopf-an-Schwanz"-cyclisiertes lineares Polypeptid sein,
bei dem der N-Terminus eines linearen Peptids eine Amidbindung mit
dem C-terminalen Carboxylat des linearen Peptids gebildet hat, oder
es kann eine Ringstruktur enthalten, in der das Polymer heterodet
ist und Amidbindungen und/oder andere Bindungen, um den Ring zu
schließen,
umfasst, wie Disulfidbrücken,
Thioester, Thioamide, Guanidin und ähnliche Bindungen.
-
Protein:
Betrifft eine lineare Anordnung von mehr als 50 Aminosäureresten,
die miteinander wie in einem Polypeptid verbunden sind.
-
Fusionsprotein:
Betrifft ein Polypeptid mit mindestens zwei verschiedenen Polypeptiddomänen, die operabel
durch eine typische Peptidbindung verbunden ("fusioniert") sind, wobei die zwei Domänen Peptiden entsprechen,
die in der Natur nicht in Fusion vorgefunden werden.
-
Synthetisches
Peptid: Betrifft eine chemisch erzeugte Kette von miteinander durch
Peptidbindungen verbundenen Aminosäureresten, die frei von natürlich auftretenden
Proteinen und Fragmenten davon ist.
-
B. Allgemeine Überlegungen
-
Die
Erfindung betrifft allgemein: (1) die Feststellung, dass VEGF-induzierte
VP spezifisch durch die Tyrosinkinase-Proteine Src und Yes vermittelt
wird und dass VP durch Bereitstellen von entweder aktiven oder inaktiven
Src- oder Yes-Proteinen für
eine Verstärkung
oder Hemmung von Angiogenese moduliert werden kann, (2) die weitere
Feststellung, dass ein Durchsickern durch Gefäße und/oder Ödem, das
mit einer Zunahme der Gefäßpermeabilität assoziiert
ist, die mit Trauma, Krankheit oder Verletzung in Beziehung steht,
durch Hemmung von Src-Familie-Tyrosinkina se-Aktivität spezifisch
moduliert und gelindert werden kann, und (3) die Feststellung, dass
eine in vivo-Verabreichung eines Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitors
Gewebeschädigung aufgrund
einer Zunahme der Gefäßpermeabilität, die mit
Krankheit oder Verletzung in Beziehung steht, jedoch nicht mit Krebs
oder Angiogenese assoziiert ist, verringert.
-
Diese
Feststellung ist aufgrund der Rolle, die Gefäßpermeabilität in einer
Vielzahl von Erkrankungsprozessen und in Assoziierung mit Angiogenese,
der Bildung von neuen Blutgefäßen, spielt,
wichtig. Falls Gewebe, die mit einem Erkrankungszustand assoziiert
sind, Angiogenese für
ein Gewebewachstum erfordern, ist es erwünscht, Angiogenese zu hemmen
und dadurch das krankhafte Gewebewachstum zu hemmen. Angiogenese
kann wirksamer durch gleichzeitige Hemmung von VP gehemmt werden.
Falls verletztes Gewebe Angiogenese für ein Gewebewachstum und eine
Heilung erfordert, ist es erwünscht,
VP und somit Angiogenese zu verstärken oder zu fördern, und
dadurch Gewebeheilung und -wachstum zu beschleunigen.
-
Falls
das Wachstum von neuen Blutgefäßen die
Ursache für
die Pathologie ist, die mit einem Erkrankungsgewebe assoziiert ist,
oder dazu beiträgt,
wird eine Hemmung von VP und somit Angiogenese die schädlichen
Wirkungen der Erkrankung verringern. Durch Hemmen von mit Angiogenese
assoziierter VP kann man in die Erkrankung eingreifen, die Symptome
lindern und in manchen Fällen
die Erkrankung heilen.
-
In
bestimmten Fällen
ist eine erhöhte
VP für
eine Erhöhung
der Wirksamkeit einer Arzneimittelzufuhr mittels einer systemischen
Verabreichung wünschenswert.
Die Blut-Hirn-Schranke ist ein Begriff, der verwendet wird, um die
strikte Regulierung von VP und somit den minimalen Zugang von sogar
kleinen Molekülarzneistoffen
zu dem Gehirn aus dem Blutkreislauf zu beschreiben. Die Fähigkeit,
selektiv und spezifisch die Permeabilität der Blut-Hirn-Schranke durch
Modulieren der VP der beteiligten Blutgefäße zu modellieren, wird die Verabreichung
von Arzneistoffen ermöglichen,
die ansonsten nicht fähig
wären, über den
Kreislauf in die Hirngewebe einzudringen.
-
In ähnlicher
Weise werden viele Schlaganfall-induzierte Pathologien und Schädigungen
durch die plötzliche
Zunahme der VP eingeleitet und somit wird die Fähigkeit, spezifisch VP zu modulieren,
ermöglichen, dass
neue und wirksame Behandlungen die nachteiligen Wirkungen von Schlaganfall
verringern.
-
Die
hier beschriebene Therapie ist teilweise dadurch wirksam, dass sie
hochgradig selektiv für
VP und nicht andere biologische Prozesse ist.
-
Die
Erfindung betrifft teilweise die Feststellung, dass Angiogenese
durch das Tyrosinkinase-Src-Protein vermittelt wird und dass Angiogenese
durch Bereitstellen von entweder aktiven oder inaktiven Src-Proteinen
für eine
Verstärkung
oder Hemmung von Angiogenese moduliert werden kann.
-
Diese
Feststellung ist aufgrund der Rolle, die Angiogenese, die Bildung
von neuen Blutgefäßen, in
einer Vielzahl von Erkrankungsprozessen spielt, wichtig. Falls Gewebe,
die mit einem Erkrankungszustand assoziiert sind, Angiogenese für ein Gewebewachstum
erfordern, ist es erwünscht,
Angiogenese zu hemmen und dadurch das krankhafte Gewebewachstum
zu hemmen. Falls verletztes Gewebe Angiogenese für ein Gewebewachstum und eine
Heilung erfordert, ist es erwünscht,
Angiogenese zu verstärken
oder zu fördern
und dadurch Gewebeheilung und -wachstum zu verstärken.
-
Falls
das Wachstum von neuen Blutgefäßen die
Ursache für
die mit einem Erkrankungsgewebe assoziierte Pathologie ist oder
dazu beiträgt,
wird eine Hemmung von Angiogenese die schädlichen Wirkungen der Erkrankung
verringern. Durch Hemmen von Angiogenese kann man in die Erkrankung
eingreifen, die Symptome lindern und in manchen Fällen die
Erkrankung heilen.
-
Beispiele
für Gewebe,
das mit Erkrankung und Neovaskularisierung assoziiert ist und von
einer inhibierenden Modulierung von Angiogenese profitieren wird,
umfassen rheumatoide Arthritis, diabetische Retinopathie, entzündliche
Erkrankungen, Restenose und dergleichen. Falls ein Wachstum von
neuen Blutgefäßen erforderlich
ist, um ein Wachstum eines schädlichen
Gewebes zu unterstützen,
wird eine Hemmung von Angiogenese die Blutzufuhr zu dem Gewebe verringern
und dadurch zu einer Verringerung der Gewebemasse basierend auf
Blutzufuhrerfordernissen beitragen. Beispiele umfassen ein Wachstum
von Tumoren, falls Neovaskularisierung ein beständiges Erfordernis für ein Wachstum
des Tumors über
eine Stärke
von wenigen Millimetern hinaus und für die Etablierung von festen
Tumormetastasen ist.
-
Falls
angenommen wird, dass das Wachstum von neuen Blutgefäßen zu einem
Heilen von Gewebe beiträgt,
wird eine Verstärkung
von Angiogenese bei einer Heilung helfen. Beispiele umfassen eine
Behandlung von Patienten mit ischämischen Extremitäten, wobei
eine schwache Durchblutung in den Extremitäten aufgrund von Diabetes oder
anderer Zustände
vorliegt. Auch vorgesehen sind Patienten mit chronischen Wunden,
die nicht heilen, und die daher von einer Zunahme der Gefäßzellproliferation
und Neovaskularisierung profitieren könnten.
-
Die
hier beschriebene Therapie ist teilweise dadurch wirksam, dass sie
hochgradig selektiv für
Angiogenese und nicht andere biologische Prozesse ist.
-
Wie
zuvor beschrieben umfasst Angiogenese eine Vielzahl von Vorgängen, die
eine Neovaskularisierung eines Gewebes, einschließlich "Auswachsen", Vaskulogenese oder
Gefäßvergrößerung,
einbeziehen, wobei all diese Angiogenesevorgänge durch Src-Protein bewirkt
werden. Mit der Ausnahme einer Heilung von traumatischen Wunden,
einer Bildung des Corpus luteum und einer Embryogenese sind vermutlich
die Mehrzahl an Angiogenesevorgängen
mit Erkrankungsprozessen assoziiert und daher ist die hier beschriebene
Therapie für
die Erkrankung selektiv und weist keine schädlichen Nebenwirkungen auf.
-
Die
Erfindung betrifft auch teilweise die Feststellung, dass ein Aussickern
aus Gefäßen und/oder Ödem, das
mit einer Zunahme der Gefäßpermeabilität assoziiert
ist, die mit Trauma, Krankheit oder Verletzung in Beziehung steht,
spezifisch durch Hemmung von Src-Familie-Tyrosinkinase-Aktivität moduliert
und gelindert werden kann. Insbesondere betrifft die Erfindung die
Feststellung, dass die in vivo-Verabreichung eines Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitors
Gewebeschädigung
aufgrund Krankheits- oder Verletzungs-bezogener Zunahme der Gefäßpermeabilität, die nicht
mit Krebs oder Angiogenese assoziiert ist, verringert.
-
Obwohl
eine Verabreichung eines Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitors eine
Zunahme der VEGF-induzierten VP moduliert, lindert die spezifische
Hemmung der Src-Familie-Kinase-Aktivität eine Schädigung von umgebenden
Geweben, die durch ein Aussickern aus Gefäßen und/oder Ödem verursacht
wird, jedoch wird das Src-Familie-Kinase-Signal aktiviert.
-
Gefäßpermeabilität spielt
eine Rolle bei einer Vielzahl von Erkrankungsvorgängen, unabhängig von
einer jeglichen direkten Assoziierung mit Angiogenese. Beispiels weise
werden viele Schlaganfall-induzierte Pathologien und Schädigungen
durch die plötzliche
Zunahme der VP aufgrund Trauma der Blutgefäße verursacht und somit wird
die Möglichkeit,
spezifisch VP zu modulieren, es ermöglichen, dass neue und wirksame
Behandlungen die nachteiligen Wirkungen von Schlaganfall verringern.
-
Beispiele
für Gewebe,
das mit Krankheits- oder Verletzungs-induziertem Aussickern aus
Gefäßen und/oder Ödem assoziiert
ist und von der spezifischen inhibierenden Modulierung unter Verwendung
eines Src-Familie-Kinase-Inhibitors profitieren wird, umfassen rheumatoide
Arthritis, diabetische Retinopathie, entzündliche Erkrankungen, Restenose
und dergleichen.
-
Traumata
des Kopfes oder der Wirbelsäule
und andere cerebrovaskuläre
Unfälle,
die typischerweise durch ischämische
oder hämorrhagische
Ereignisse verursacht werden, sind eine Hauptursache für neurologische
Erkrankungen und verwandte Verletzungen. Gehirnödem oder Aussickern aus Gefäßen aufgrund
von solchen Verletzungen ist eine lebensbedrohliche Pathologie,
die eine systemische und verbreitete Schädigung des Gehirns und des
Rückenmarks
(Zentralnervensystem, ZNS) auslöst,
und die Fähigkeit,
spezifisch die gewebeschädigenden
Wirkungen von Aussickern aus Gefäßen und Ödem zu modulieren,
ist in solchen Fällen sehr
hilfreich.
-
ZNS-Infektionen,
Meningitis, Cerebritis, Enzephalitis können alle in der nachteiligen
Pathologie, einschließlich
cerebralem Ödem,
resultieren. Eine Behandlung der zugrunde liegenden Infektion kann
mit einer spezifischen Therapie für eine Verringerung von Aussickern
aus Gefäßen oder Ödem supplementiert
werden.
-
Es
wurde beschrieben, dass eine systemische Neutralisierung von VEGF-Protein
unter Verwendung eines VEGF-Rezeptor-IgG-Fusionsproteins die Infarktgröße nach
cerebraler Ischämie
verringert. Diese Wirkung wurde der Verringerung von VEGF-vermittelter Gefäßpermeabilität zugeschrieben;
N. van Bruggen et al., J. Clin. Ines. 104: 1613–1620 (1999). Jedoch ist VEGF
nicht der entscheidende Vermittler für eine Erhöhung von Gefäßpermeabilität, sondern
Src wie nun gezeigt wurde.
-
Andere
Erkrankungen oder Zustände,
bei denen eine Src-vermittelte Zunahme der Gefäßpermeabilität beteiligt
ist und die somit geeignete Ziele für eine Behandlung durch die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind, können
umfassen: Gehirnblutung, Gehirn- und Wirbelsäulentrauma, Hypoxie-induzierte
Gehirn- und Wirbelsäulenverletzung,
entzündliche
Erkrankungen des ZNS: virale oder bakteri elle Infektionen (z. B. Meningitis,
HIV-Enzephalopathie), Autoimmunerkrankungen (z. B. Multiple Sklerose),
Erkrankungen mit einer chronischen Zunahme der Permeabilität der Blut-Hirn-Schranke
(z. B. Morbus Alzheimer), Operationen, bei denen eine temporäre Beeinträchtigung
von Perfusion oder Oxigenierung von Gewebe als Schutzmaßnahme erforderlich
ist, akutes progressives Lungenversagen (ARDS), rheumatoide Arthritis
und diabetische Retinopathie.
-
C. Src-Familie-Tyrosinkinase-Proteine
-
Ein
Tyrosinkinase-Protein für
eine erfindungsgemäße Verwendung
kann abhängig
von der beabsichtigten Verwendung unterschiedlich sein. Die Begriffe "Src-Protein" oder "Src" werden verwendet,
um kollektiv die hier beschriebenen verschiedenen Formen von Tyrosinkinase-Src-Protein
entweder in den aktiven oder inaktiven Formen zu bezeichnen. Die
Begriffe "Yes-Protein" oder "Yes" werden verwendet,
um kollektiv die hier beschriebenen verschiedenen Formen von Tyrosinkinase-Yes-Protein
entweder in den aktiven oder inaktiven Formen zu bezeichnen. Im
Zusammenhang mit der Beschreibung wird auch auf Src- oder Yes-kodierende
Nukleinsäure-genetische
Sequenzen oder Gene Bezug genommen. Der Begriff "Src-Familie" betrifft die Gruppe von Tyrosinkinasen,
die mit Src funktionell und hinsichtlich der Aminosäuresequenz
in Beziehung stehen.
-
Ein "aktives Src-Protein" betrifft eine jegliche
einer Vielzahl von Src-Protein-Formen, die Angiogenese oder VP verstärken. Ein "aktives Yes-Protein" betrifft eine jegliche
einer Vielzahl von Yes-Protein-Formen, die VP verstärken. Tests
für eine
Messung einer Verstärkung
von Angiogenese oder VP sind hier beschrieben und nicht begrenzend
zu verstehen. Ein Protein wird als aktiv betrachtet, falls der Grad
an Angiogenese oder VP mindestens 10% höher, vorzugsweise 25% höher und
insbesondere 50% höher
als ein Kontrollgrad ist, bei dem kein Protein zu dem Testsystem
gegeben wird.
-
Der
bevorzugte Test für
ein Messen einer Verstärkung
von Angiogenese ist der CAM-Test, bei dem RCAS-viraler Vektor wie
in den Beispielen beschrieben verwendet wird und der Angiogenese-Index
durch Zählen
von Verzweigungspunkten berechnet wird.
-
Ein
bevorzugter Test für
eine Messung einer Verstärkung
von VP ist der Miles-Test, bei dem Evans-Blau-Farbstoff in Mäusen wie
in den Beispielen beschrieben verwen det wird und VP durch die Menge an
aus den Blutgefäßen ausgetretenem
Evans-Blau-Farbstoff
gemessen wird.
-
Ein
bevorzugtes aktives Src- oder Yes-Protein weist auch Tyrosinkinase-Aktivität auf. Beispiele
für aktive
Src- oder Yes-Proteine sind in den Beispielen beschrieben und umfassen
Src-A und Yes-1.
-
Ein "inaktives Src-Protein" betrifft eine jegliche
einer Vielzahl von Src-Protein-Formen, die Angiogenese oder VP hemmen.
Ein "inaktives Yes-Protein" betrifft eine jegliche
einer Vielzahl von Yes-Protein-Formen, die VP hemmen. Tests zur
Messung der Hemmung von VP-Zunahme sind hier beschrieben und nicht
begrenzend zu verstehen. Ein Src-Protein wird als inaktiv betrachtet,
falls der Grad an Angiogenese mindestens 10% niedriger, vorzugsweise
25% niedriger und insbesondere 50% niedriger ist als ein Kontrollgrad,
bei dem kein exogenes Src zu dem Testsystem gegeben wird.
-
Ein
Src- oder Yes-Protein wird als inaktiv betrachtet, falls der Grad
an VP mindestens so hoch ist wie oder 10% niedriger, vorzugsweise
25% niedriger und insbesondere 50% niedriger ist als ein Kontrollgrad,
bei dem kein exogenes Src oder Yes zu dem Testsystem gegeben wird.
-
Ein
bevorzugter Test für
ein Messen einer Hemmung von Angiogenese ist der CAM-Test, bei dem RCAS-viraler
Vektor wie in den Beispielen beschrieben verwendet wird und der
Angiogenese-Index durch Zählen
von Verzweigungspunkten berechnet wird.
-
Ein
bevorzugter Test für
ein Messen einer Hemmung von VP ist der Miles-Test, bei dem Evans-Blau-Farbstoff
in Mäusen
wie in den Beispielen beschrieben verwendet wird und VP durch die
Menge an aus den Blutgefäßen ausgetretenem
Evans-Blau-Farbstoff
gemessen wird.
-
Ein
bevorzugtes inaktives Src- oder Yes-Protein weist auch eine verringerte
Tyrosinkinase-Aktivität auf.
Beispiele für
inaktive Src-Proteine sind in den Beispielen beschrieben und umfassen
Src-251 und Src K295M.
-
Ein
erfindungsgemäß verwendbares
Src-Protein kann durch ein jegliches einer Vielzahl von Verfahren hergestellt
werden, einschließlich
Isolierung aus natürlichen Quellen,
einschließlich
Gewebe, Produktion durch rekombinante DNA-Expression und Aufreinigung
und dergleichen. Src- und/oder Yes-Protein kann auch "in situ" durch Einbringen
eines Gen-Therapiesystems in das interessierende Gewebe, das sodann
das Protein in dem Gewebe exprimiert, bereitgestellt werden.
-
Ein
Gen, das für
ein Src-Protein oder Yes-Protein kodiert, kann durch eine Vielzahl
von bekannten Verfahren hergestellt werden und die Erfindung ist
nicht in dieser Hinsicht begrenzt. Beispielsweise ist bekannt, dass
die natürliche
Historie von Src eine Vielzahl von Homologen aus Säugern, Vögeln, Viren
und ähnlichen Spezies
umfasst, und das Gen kann einfach unter Verwendung von cDNA-Klonierungsverfahren
aus einem jeglichen Gewebe, das das Protein exprimiert, kloniert
werden. Ein bevorzugtes Src für
eine erfindungsgemäße Verwendung
ist ein zelluläres
Protein wie die Säuger-
oder Vögelhomologe,
die als c-src bezeichnet werden. Besonders bevorzugt ist humanes
c-src. Ein bevorzugtes Yes für
eine erfindungsgemäße Verwendung
ist ein humanes zelluläres
Protein, c-yes. Besonders bevorzugt ist humanes c-yes-1, das für die in 11 gezeigte Aminosäuresequenz kodiert. Das Protein
Yes-1 der 11 wird durch ein Segment der
in 12 gezeigten Nukleinsäuresequenz
kodiert, das als das kodierende Domänensegment identifiziert ist.
-
D. Rekombinante DNA-Moleküle und Expressionssvsteme
für eine
Expression von Src- oder Yes-Protein
-
Die
Erfindung beschreibt mehrere Nukleotidsequenzen, die spezifisch
erfindungsgemäß verwendbar sind.
Diese Sequenzen umfassen Sequenzen, die für ein erfindungsgemäß verwendbares
Src-Protein kodieren, und verschiedene DNA-Segmente, rekombinante
DNA(rDNA)-Moleküle
und Vektoren, die für
eine Expression von Src-Protein konstruiert wurden. Diese Sequenzen
umfassen auch Sequenzen, die ein erfindungsgemäß verwendbares Yes-Protein
kodieren, und verschiedene DNA-Segmente,
rekombinante DNA(rDNA)-Moleküle
und Vektoren, die für
eine Expression von Yes-Protein konstruiert wurden.
-
DNA-Moleküle (Segmente),
die erfindungsgemäß verwendbar
sind, können
daher Sequenzen, die für gesamte
Strukturgene, Fragmente von Strukturgenen oder eine Kombination
von Genen kodieren, und Transkriptionseinheiten umfassen, wie weiter
hier beschrieben.
-
Ein
bevorzugtes DNA-Segment ist eine Nukleotidsequenz, die für ein Src-
oder Yes-Protein
oder beides wie hier definiert oder ein biologisch aktives Fragment
davon kodiert.
-
Die
Aminosäurerestsequenz
und Nukleotidsequenz eines bevorzugten Src und Yes ist in den Beispielen
beschrieben.
-
Ein
bevorzugtes DNA-Segment kodiert für eine Aminosäurerestsequenz,
die im Wesentlichen gleich zu einer Aminosäurerestsequenz oder Teilen
davon ist, die einem hier beschriebenen Src- oder Yes-Protein entspricht,
und vorzugsweise besteht sie im Wesentlichen daraus. Beispielhafte
und bevorzugte DNA-Segmente sind ferner in den Beispielen beschrieben.
-
Die
Aminosäurerestsequenz
eines Proteins oder Polypeptids steht direkt über den genetischen Code mit
der Desoxyribonukleinsäure(DNA)-Sequenz
des Strukturgens, das für
das Protein kodiert, in Beziehung. Somit kann ein Strukturgen oder
DNA-Segment hinsichtlich der Aminosäurerestsequenz, d. h. das Protein oder
Polypeptid, für
die es kodiert, definiert werden.
-
Ein
wichtiges und bekanntes Merkmal des genetischen Codes ist seine
Redundanz. Das heißt
bezüglich
der meisten der Aminosäuren,
die verwendet werden, um Proteine zu bilden, kann mehr als ein kodierendes
Nukleotidtriplet (Codon) für
einen bestimmten Aminosäurerest
kodieren oder diesen bezeichnen. Daher kann eine Reihe von unterschiedlichen
Nukleotidsequenzen für
eine bestimmte Aminosäurerestsequenz
kodieren. Solche Nukleotidsequenzen werden als funktionell gleichwertig
betrachtet, da sie zu der Bildung der gleichen Aminosäurerestsequenz
in allen Organismen führen
können.
Gelegentlich kann eine methylierte Variante eines Purins oder Pyrimidins
in eine bestimmte Nukleotidsequenz eingebaut werden. Jedoch beeinträchtigt eine
derartige Methylierung nicht die kodierende Beziehung in irgendeiner
Weise.
-
Eine
Nukleinsäure
ist ein jegliches Polynukleotid oder Nukleinsäurefragment und kann ein Polyribonukleotid
oder Polydesoxyribonukleotid, d. h. RNA oder DNA, oder Analoga davon
sein. In bevorzugten Ausführungsformen
liegt ein Nukleinsäuremolekül in der
Form eines Segments von Duplex-DNA, d. h. ein DNA-Segment, vor,
obwohl für
bestimmte molekularbiologische Verfahren einzelsträngige DNA
oder RNA bevorzugt ist.
-
DNA-Segmente
werden durch eine Reihe von Methoden hergestellt, einschließlich Verfahren
einer chemischen Synthese und rekombinante Ansätze, vorzugsweise durch Klonieren
oder durch Polymerasekettenreaktion (PCR). DNA-Segmente, die für Teile
eines Src-Proteins kodieren, können
leicht durch chemische Techniken, beispielsweise das Phosphotriesterverfahren
von Matteucci et al., J. Am. Chem. Soc., 103: 3185–3191, 1981,
oder durch Verwendung von automatischen Syntheseverfahren hergestellt
werden. Des Weiteren können
größere DNA-Segmente
einfach durch bekannte Verfahren wie Synthese einer Gruppe an Oligonukleotiden,
die das DNA-Segment definieren, gefolgt von Hybridisieren und Ligieren
von Oligonukleotiden, um das vollständige Segment aufzubauen, hergestellt
werden. Alternative Verfahren umfassen eine Isolierung eines bevorzugten
DNA-Segments durch PCR mit einem Paar an Oligonukleotid-Primern,
die bei einer cDNA-Bibliothek verwendet werden, von der angenommen
wird, dass sie Mitglieder enthält,
die für
ein Src-Protein kodieren.
-
Natürlich kann
mittels chemischer Synthese eine jegliche erwünschte Modifikation einfach
durch Substitution von Basen, die für die native Aminosäurerestsequenz
kodieren, gegen geeignete Basen hergestellt werden. Dieses Verfahren
ist bekannt und kann einfach auf die Herstellung der verschiedenen
unterschiedlichen hier beschriebenen "modifizierten" Src-Proteine angewandt werden.
-
Ferner
können
DNA-Segmente, die im Wesentlichen aus Strukturgenen bestehen, die
für ein
Src- oder Yes-Protein kodieren, sodann beispielsweise durch Stellen-gerichtete
oder zufällige
Mutagenese modifiziert werden, um eine jegliche erwünschte Substitution
einzubringen.
-
1. Klonierung eines Src- oder
Yes-Gens
-
Ein
Src- oder Yes-Gen kann aus einer geeigneten Quelle an genomischer
DNA oder Messenger-RNA (mRNA) durch eine Vielzahl von biochemischen
Verfahren kloniert werden. Ein Klonieren dieser Gene kann gemäß den in
den Beispielen beschriebenen allgemeinen Verfahren und wie es im
Fachgebiet bekannt ist erfolgen.
-
Quellen
für Nukleinsäuren für ein Klonieren
eines Src- oder Yes-Gens, die erfindungsgemäß geeignet sind, können genomische
DNA oder Messenger-RNA (mRNA) in der Form einer cDNA-Bibliothek
aus einem Gewebe, von dem vermutet wird, dass es diese Proteine
exprimiert, umfassen. Ein bevorzugtes Gewebe ist humanes Lungengewebe,
obwohl ein jegliches anderes geeignetes Gewebe verwendet werden
kann.
-
Ein
bevorzugtes Klonierungsverfahren umfasst die Herstellung einer cDNA-Bibliothek
unter Verwendung von Standardverfahren und eine Isolierung der Src-kodierenden
oder Yes-kodierenden Nukleotidsequenz durch PCR-Amplifikation unter
Verwendung von paarweisen Oligonukleotid-Primern basierend auf den hier
beschriebenen Nukleotidsequenzen. Alternativ können die erwünschten
cDNA-Klone aus einer cDNA- oder genomischen Bibliothek durch herkömmliche
Nukleinsäure-Hybridisierungsverfahren
unter Verwendung einer Hybridisierungssonde basierend auf den hier
beschriebenen Nukleinsäuresequenzen
identifiziert und isoliert werden. Andere Verfahren zur Isolierung
und Klonierung geeigneter Src- oder Yes-kodierender Nukleinsäuren sind
für den
Fachmann ersichtlich.
-
2. Gentransfer- und/oder Expressionsvektoren
-
Erfindungsgemäß ist ein
rekombinantes DNA-Molekül
(rDNA) vorgesehen, das ein DNA-Segment enthält, das für ein Src- oder Yes-Protein
oder beides wie hier beschrieben kodiert. Eine exprimierbare rDNA
kann dadurch hergestellt werden, dass (im Raster, exprimierbar)
ein Vektor an ein erfindungsgemäßes Src-
oder Yes-kodierendes DNA-Segment gebunden wird. Somit ist ein rekombinantes
DNA-Molekül
ein Hybrid-DNA-Molekül,
das mindestens zwei Nukleinsäuren
von Nukleotidsequenzen, die normalerweise nicht zusammen in der
Natur vorliegen, umfasst.
-
Die
Wahl des Vektors, an den ein erfindungsgemäß verwendbares DNA-Segment
operabel gebunden wird, hängt
bekanntlich direkt von den erwünschten
funktionellen Eigenschaften wie der Proteinexpression und der zu
transformierenden Wirtszelle ab, typische Betrachtungen bei einer
Herstellung rekombinanter DNA-Moleküle. Ein
erfindungsgemäß vorgesehener
Vektor ist zumindest fähig,
die Replikation und vorzugsweise auch die Expression eines Strukturgens,
das in den Vektor-DNA-Segmenten eingeschlossen ist, an die es operabel gebunden
ist, zu steuern.
-
Falls
ein Expressionsvektor sowohl eine exprimierbare src-Nukleinsäuresequenz,
als auch eine exprimierbare yes-Nukleinsäuresequenz enthält, können beide
Gene durch die gleichen regulatorischen Elemente, die stromaufwärts des
ersten Gens liegen, reguliert werden oder sie können jeweils einzeln durch
getrennte regulatorische Elemente reguliert werden.
-
Der
Fachmann auf dem Gebiet der Herstellung von Vektoren kennt sowohl
prokaryontische als auch eukaryontische Expressionsvektoren und
diese sind in Ausebel et al., in Current Protocols in Molecular
Biology, Wiley and Sons, New York (1993) und Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory (1989)
beschrieben. Diese Literaturstellen beschreiben auch viele der allgemeinen rekombinanten
DNA-Verfahren, auf die hier Bezug genommen wird.
-
In
einer Ausführungsform
umfasst ein erfindungsgemäß vorgesehener
Vektor ein prokaryontisches Replikon, d. h. eine DNA-Sequenz mit
der Fähigkeit,
eine autonome Replikation und Aufrechterhaltung des rekombinanten
DNA-Moleküls
extrachromosomal in einer prokaryontischen Wirtszelle wie einer
bakteriellen Wirtszelle, die damit transformiert ist, zu steuern.
Solche Replikons sind bekannt. Des Weiteren umfassen diejenigen
Ausführungsformen,
die ein prokaryontisches Replikon einbeziehen, auch ein Gen, dessen
Expression eine Arzneimittelresistenz an einen damit transformierten
Bakterienwirt verleiht. Typische bakterielle Arzneimittelresistenz-Gene
sind diejenigen, die eine Resistenz gegenüber Ampicillin oder Tetracyclin
verleihen.
-
Diejenigen
Vektoren, die ein prokaryontisches Replikon umfassen, können auch
einen prokaryontischen Promotor umfassen, der fähig ist, die Expression (Transkription
und Translation) eines Strukturgens in einer bakteriellen Wirtszelle
wie E. coli, die damit transformiert ist, zu steuern. Ein Promotor
ist ein Expressionskontrollelement, das durch eine DNA-Sequenz gebildet
wird, die eine Bindung von RNA-Polymerase und ein Auftreten von
Transkription erlaubt. Promotorsequenzen, die mit bakteriellen Wirten
kompatibel sind, werden typischerweise in Plasmidvektoren, die günstige Restriktionsstellen
für eine
Insertion eines erfindungsgemäß verwendbaren
DNA-Segments enthalten, bereitgestellt. Typische Beispiele für solche
Vektorplasmide sind pUC8, pUC9, pBR322 und pBR329, die von Biorad
Laboratories (Richmond, CA) verfügbar
sind, pRSET, der von Invitrogen (San Diego, CA) verfügbar ist,
und pPL und pKK223, die von Pharmacia, Piscataway, N. J. verfügbar sind.
-
Expressionsvektoren,
die mit eukaryontischen Zellen kompatibel sind, vorzugsweise diejenigen,
die mit Vertebratenzellen kompatibel sind, können auch verwendet werden,
um die erfindungsgemäß verwendbaren
rekombinanten DNA-Moleküle
herzu stellen. Expressionsvektoren für eukaryontische Zellen sind
bekannt und von mehreren gewerblichen Quellen verfügbar. Typischerweise
werden solche Vektoren mit günstigen
Restriktionsstellen für
eine Insertion des gewünschten
DNA-Segments bereitgestellt. Typische Beispiele für solche
Vektoren sind pSVL und pKSV-10 (Pharmacia), pBPV-1/pML2d (International
Biotechnologies, Inc.), pTDT1 (ATCC, #31255), pRc/CMV (Invitrogen,
Inc.), der bevorzugte in den Beispielen beschriebene Vektor, und ähnliche
eukaryontische Expressionsvektoren.
-
Ein
spezifisch bevorzugtes System für
eine Genexpression in Zusammenhang mit der Erfindung umfasst eine
Gen-Zuführkomponente,
d. h. die Fähigkeit,
das Gen an das Gewebe von Interesse zuzuführen. Geeignete Vektoren sind "infektiöse" Vektoren wie rekombinante
DNA-Viren, Adenovirus- oder Retrovirus-Vektoren, die verändert sind,
um das gewünschte
Protein zu exprimieren, und die Merkmale aufweisen, die eine Infektion
von vorgewählten
Zielgeweben ermöglichen.
Besonders bevorzugt ist das replikationskompetente Vogel-Sarkom-Virus
(RCAS), das hier beschrieben ist.
-
Säugerzellsysteme,
die rekombinante Viren oder virale Elemente verwenden, um eine Expression
zu steuern, können
verändert
werden. Beispielsweise kann bei einer Verwendung von Adenovirus-Expressionsvektoren
die kodierende Sequenz eines Polypeptids an einen Adenovirus-Transkriptions-/Translations-Kontrollkomplex
wie den späten
Promotor und die dreiteilige Leitsequenz ligiert werden. Dieses
chimäre
Gen kann sodann in das Adenovirus-Genom durch in vitro- oder in
vivo-Rekombination inseriert werden. Eine Insertion in eine nicht-essenzielle
Region des viralen Genoms (z. B. Region E1 oder E3) wird in einem
rekombinanten Virus resultieren, das lebensfähig ist und in der Lage ist,
das Polypeptid in den infizierten Wirten zu exprimieren (vgl. z.
B. Logan et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 81: 3655–3659 (1984)).
Alternativ kann der Vacciniavirus-7.5K-Promotor verwendet werden
(vgl. z. B. Mackett et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 79: 7415–7419 (1982),
Mackett et al., J. Virol., 49: 857–864 (1984), Panicali et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 79: 4927–4931 (1982)). Von besonderem
Interesse sind Vektoren auf der Basis von Rinderpapillomvirus, die
die Fähigkeit
haben, als extrachromosomale Elemente zu replizieren (Sarver et
al., Mol. Cell. Biol., 1: 486 (1981)). Kurz nach Eintritt dieser
DNA in Zielzellen repliziert das Plasmid auf etwa 100–200 Kopien
pro Zelle. Eine Transkription der inserierten cDNA erfordert nicht
eine Integration des Plasmids in das Chromosom des Wirts, wodurch
ein hoher Grad einer Expression erreicht wird. Diese Vektoren können für eine stabile
Expression dadurch verwendet werden, dass ein selektierbarer Marker
wie das neo-Gen in das Plasmid eingebaut wird. Alternativ kann das
retrovirale Genom für
eine Verwendung als ein Vektor modifiziert werden, der fähig ist,
die Expression der Polypeptid-kodierenden Nukleotidsequenz in Wirtszellen
einzubringen und zu steuern (Cone et al., Proc. Natl. Acad. Sci.,
USA, 81: 6349–6353
(1984)). Eine Expression bei einem hohen Grad kann auch dadurch
erreicht werden, dass induzierbare Promotoren, einschließlich in
nicht begrenzender Weise des Metallothionin IIA-Promotors und der
Hitzeschockpromotoren, verwendet werden.
-
In
jüngerer
Zeit wurde das Langzeitüberleben
von Cytomegalovirus(CMV)-Promotor- gegenüber Rous-Sarkom-Virus(RSV)-Promotor-getriebener
Thymidinkinase (TK)-Gentherapie in nackten Mäusen mit humanem Ovarialkrebs
untersucht. Zellabtötungswirksamkeit
der Adenovirus-vermittelten CMV-Promotor-getriebenen Herpes simplex-Virus-TK-Gentherapie
war 2- bis 10-fach wirksamer als RSV-getriebene Therapie (Tong et
al., 1999, Hybridoma 18(1): 93–97).
Das Erstellen von chimären
Promotoren für
Gentherapieanwendungen, die eine Expression bei einem niedrigen
Grad, gefolgt von einer induzierbaren Expression bei einem hohen Grad
erfordern, wurde ebenfalls beschrieben (Suzuki et al., 1996, Human
Gene Therapy 7: 1883–1893).
-
Bei
Langzeitproduktion von rekombinanten Proteinen mit einer hohen Ausbeute
ist eine stabile Expression bevorzugt. Im Gegensatz zu einer Verwendung
von Expressionsvektoren, die virale Replikationsursprünge enthalten,
können
Wirtszellen mit einer cDNA transformiert werden, die durch geeignete
Expressionskontrollelemente (wie Promotor- und Enhancersequenzen,
Transkriptionsterminatoren, Polyadenylierungsstellen usw.) und einen
selektierbaren Marker gesteuert wird. Wie vorstehend beschrieben
verleiht der selektierbare Marker in dem rekombinanten Plasmid eine
Resistenz gegenüber
der Selektion und ermöglicht
es den Zellen, stabil das Plasmid in ihre Chromosomen zu integrieren
und anzuwachsen, um Foci auszubilden, die wiederum kloniert und
in Zelllinien expandiert werden können.
-
Zum
Beispiel kann es nach dem Einbringen von Fremd-DNA den veränderten
Zellen ermöglicht
werden, ein bis zwei Tage in einem angereicherten Medium anzuwachsen,
und sie werden sodann auf ein Selektivmedium umgestellt. Eine Reihe
von Selektionssystemen kann verwendet werden, einschließlich in
nicht begrenzender Weise die Herpes simplex-Virus-Thymidinkinase-(Wigler
et al., Cell, 11: 223 (1977)), Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase-(Szybalska
et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 48: 2026 (1962)) und Adenin-Phosphoribosyltransferase-(Lowy
et al., Cell, 22: 817 (1980))-Gene, die in tk–-,
hgprt–-
oder aprt–-Zellen verwendet
werden können.
Anti-Metabolitresistenz-verleihende Gene können auch als Selektionsbasis
verwendet werden, beispielsweise die Gene für dhfr, das Resistenz gegenüber Methotrexat
verleiht, (Wigler et al., Proc. Natl. Acad. Sci, USA, 77: 3567 (1980),
O'Hare et al., Proc.
Natl. Acad. Sci., USA, 78: 1527 (1981)), gpt, das Resistenz gegenüber Mycophenolsäure verleiht,
(Mulligan et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 78: 2072 (1981)),
neo, das Resistenz gegenüber
dem Aminoglycosid G-418 verleiht, (Colberre-Garapin et al., J. Mol. Biol., 150:
1 (1981)), und hygro, das Resistenz gegenüber Hygromycin verleiht, (Santerre
et al., Gene, 30: 147 (1984)). In jüngerer Zeit wurden weitere
selektierbare Gene beschrieben, namentlich trpB, das Zellen ermöglicht,
Indol anstelle von Tryptophan zu verwenden, hisD, das Zellen ermöglicht,
Histinol anstelle von Histidin zu verwenden, (Hartman et al., Proc.
Natl. Acad. Sci., USA, 85: 804 (1988)), und ODC (Ornithindecarboxylase), das
Resistenz gegenüber
dem Ornithindecarboxylase-Inhibitor 2-(Difluormethyl)-DL-Ornithin,
DFMO, verleiht, (McConlogue L., in: Current Communications in Molecular
Biology, Cold Spring Harbor Laboratory, Hrsg., (1987)).
-
Die
grundsätzlichen
Vektoren, die für
eine Gentherapie beim Menschen vorgesehen sind, leiten sich von
Retroviren ab (Wilson, 1997, Clin. Exp. Immunol. 107 (Sup. 1): 31–32, Bank
et al., 1996, Bioessays 18(12): 999–1007, Robbins et al., 1998,
Pharmacol. Ther. 80(1): 35–47).
Das therapeutische Potential von Gentransfer- und Antisense-Therapie
stimulierte die Entwicklung vieler Vektorsysteme für eine Behandlung
einer Vielzahl von Erkrankungen (Gefäßsystem, Stephan et al., 1997,
Fundam. Clin. Pharmacol. 11(2): 97–110, Feldman et al., 1997,
Cardiovasc. Res. 35(3): 391–404,
Vassalli et al., 1997, Cardiovasc. Res. 35(3): 459–69, Baek et
al., 1998, Circ. Res. 82(3): 295–305, Niere, Lien et al., 1997,
Kidney I. Suppl. 61: S85–8,
Leber, Ferry et al., 1998, Hum. Gene Ther. 9(14): 1975- 81, Muskel,
Marshall et al., 1998, Curr. Opn. Genet. Dev. 8(3): 360–5). Zusätzlich zu
diesen Geweben ist ein entscheidendes Ziel für die Gentherapie bei Menschen
Krebs, entweder der Tumor selbst oder assoziierte Gewebe (Runnebaum,
1997, Anticancer Res. 17(4B): 2887–90, Spear et al., 1998, J.
Neurovirol. 4(2): 133–47).
-
Spezifische
Beispiele für
virale Gentherapievektorsysteme, die leicht für eine erfindungsgemäße Verwendung
adaptierbar sind, werden kurz nachstehend beschrieben. Eine retrovirale
Genzufuhr wurde kürzlich durch
Federspiel und Hughes (1998, Methods in Cell Biol. 52: 179–214) zusammengefasst,
die insbesondere die Vogel-Leukose-Virus(ALV)-Retrovirusfamilie
beschreiben (Federspiel et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 93:
4931 (1996), Federspiel et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 91:
11241 (1994)). Retrovirale Vektoren, einschließlich ALV und murines Leukämievirus
(MLV), werden weiter von Svoboda (1998, Gene 206: 153–163) beschrieben.
-
Modifizierte
retrovirale/adenovirale Expressionssysteme können leicht für eine Durchführung der
Erfindung angepasst werden. Beispielsweise werden murines Leukämievirus(MLV)-Systeme
von Karavanas et al., 1998, Crit. Rev. In Oncology/Hematology 28:
7–30 zusammengefasst.
Adenovirus-Expressionssysteme werden von Von Seggern und Nemerow
in Gene Expression Systems (Hrsg. Fernandez und Hoeffler, Academic
Press, San Diego, CA, 1999, Kapitel 5, Seiten 112–157) zusammengefasst.
-
Es
zeigte sich, dass Proteinexpressionssysteme sowohl in vivo als auch
in vitro eine wirksame Verwendung aufweisen. Beispielsweise wurde
ein wirksamer Gentransfer an humane Plattenepithelkarzinome durch
einen Herpes simplex-Virus(HSV)-Typ 1-Ampliconvektor beschrieben
(Carew et al., 1998, Am. J. Surg. 176: 404–408). Herpes simplex-Virus
wurde für
einen Gentransfer zu dem Nervensystem verwendet (Goins et al., 1997,
J. Neurovirol. 3 (Sup. 1): S80–8).
Zielgerichtete Suizidvektoren unter Verwendung von HSV-TK wurden
an soliden Tumoren getestet (Smiley et al., 1997, Hum. Gene Ther.
8(8): 965–77).
Herpes simplex-Virus-Typ I-Vektor wurde für eine Krebs-Gentherapie an
Colonkarzinomzellen verwendet (Yoon et al., 1998, Ann. Surg. 228(3):
366–74).
Hybrid-Vektoren wurden entwickelt, um die Zeitspanne einer Transfektion
zu verlängern,
einschließlich
HSV/AAV(adeno-assoziiertes Virus)-Hybride für eine Behandlung von Hepatozyten
(Fraefel et al., 1997, Mol. Med. 3(12): 813–825).
-
Vakziniavirus
wurde aufgrund seines großen
Genoms für
eine Gentherapie am Menschen entwickelt (Peplinski et al., 1998,
Surg. Oncol. Clin. N. Am. 7(3): 575–88). Thymidinkinase-deletiertes
Vakziniavirus, das Purinnukleosid-Pyrophosphorylase exprtmiert,
wurde für
eine Verwendung als ein Tumor-gerichteter Gentherapie-Vektor beschrieben
(Puhlman et al., 1999, Human Gene Therapy 10: 649–657).
-
Adeno-assoziiertes
Virus 2 (AAV) wurde für
eine Verwendung bei der Gentherapie am Menschen beschrieben. Jedoch
erfordert AAV einen Helfervirus (wie Adenovirus oder Herpesvirus)
für eine
optimale Replikation und Verpackung in Säugerzellen (Snoeck et al.,
1997, Exp. Nephrol. 5(6): 514–20,
Rabinowitz et al., 1998, Curr. Opn. Biotechnol. 9(5): 470–5). Jedoch
wurde eine in vitro-Verpackung eines infektiösen rekombinanten AAV beschrieben,
was dieses System sehr viel vielversprechender macht (Ding et al.,
1997, Gene Therapy 4: 1167–1172).
Es wurde gezeigt, dass der AAV-vermittelte Transfer von ekotroper
Retrovirus-Rezeptor-cDNA eine ekotrope retrovirale Transduktion
von etablierten und primären
humanen Zellen ermöglicht (Qing
et al., 1997, J. Virology 71(7): 5663–5667). Krebs-Gentherapie unter
Verwendung eines humanes Wildtyp-p53 exprimierenden AAV-Vektors
wurde gezeigt (Qazilbash et al., 1997, Gene Therapy 4: 675–682). Gentransfer
in Gefäßzellen
unter Verwendung von AAV-Vektoren wurde auch gezeigt (Maeda et al.,
1997, Cardiovascular Res. 35: 514–521). Es wurde gezeigt, dass
AAV ein geeigneter Vektor für
eine Leber-gerichtete Gentherapie ist (Xiao et al., 1998, J. Virol.
72(12): 10222–6).
AAV-Vektoren wurden
für eine
Verwendung bei der Gentherapie von Gehirngeweben und des Zentralnervensystems
gezeigt (Chamberlin et al., 1998, Brain Res. 793(1–2): 169–75, During
et al., 1998, Gene Therapy 5(6): 820–7). AAV-Vektoren wurden auch
mit Adenovirus-Vektoren (AdV) für
eine Gentherapie der Lunge und einen Transfer an humane Epithelzellen
bei cystischer Fibrose verglichen (Teramoto et al., 1998, J. Virol.
72(11): 8904–12).
-
Chimäre AdV/retrovirale
Gentherapie-Vektorsysteme wurden beschrieben, die die nützlichen
Qualitäten
eines jeden Virus enthalten, um einen nicht-integrativen AdV zu
erzeugen, der über
die intermediäre
Bildung einer retroviralen Producerzelle funktionell integrativ
gemacht wird (Feng et al., 1997, Nat. Biotechnology 15(9): 866–70, Bilbao
et al., 1997, FASER J 11(8): 624–34). Diese leistungsstarke
neue Erzeugung eines Gentherapie-Vektors wurde für eine zielgerichtete Krebs-Gentherapie
angepasst (Bilbao et al., 1998, Adv. Exp. Med. Biol. 451: 365–74). Eine
einzige Injektion von p53-exprimierendem AdV hemmte ein Wachstum
von subkutanen Tumorknoten von humanen Prostatakrebszellen (Asgari
et al., 1997, Int. J. Cancer 71(3): 377–82). AdV-vermittelter Gentransfer
von Wildtyp-p53 in Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem
Lungenkrebs wurde beschrieben (Schuler et al., 1998, Human Gene
Therapy 9: 2075–2082).
Der gleiche Krebs war Gegenstand einer p53-Gen-Ersatztherapie, die
durch AdV-Vektoren vermittelt wurde (Roth et al., 1998, Semin. Oncol.
25(3 Suppl. 8): 33–7).
AdV-vermittelter Gentransfer von p53 hemmt eine Differenzierung
von Endothelzellen und Angiogenese in vivo (Riccioni et al., 1998,
Gene Ther. 5(6): 747–54).
Adenovirus-vermittelte Expression von Melanomantigen gp75 als Immuntherapie
für metastatisches
Melanom wurde auch beschrieben (Hirschowitz et al., 1998, Gene Therapy
5: 975–983).
AdV erleichtert eine Infektion von humanen Zellen mit ekotropem
Retrovirus und erhöht
die Wirksamkeit einer retroviralen Infektion (Scott-Taylor, et al.,
1998, Gene Ther. 5(5): 621–9).
-
AdV-Vektoren
wurden für
einen Gentransfer an Zellen der glatten Gefäßmuskulatur (Li et al., 1997, Chin.
Med. J. (Engt) 110(12): 950–4),
Zellen des Plattenepithelkarzinoms (Goebel et al., 1998, Otolarynol. Head
Neck Surg. 119(4): 331–6),
Zellen von Ösophaguskrebs
(Senmaru et al., 1998, Int. J. Cancer 78(3): 366–71), mesangiale Zellen (Nahman
et al., 1998, J. Investig. Med. 46(5): 204–9), Gliazellen (Chen et al., 1998,
Cancer Res. 58(16): 3504–7)
und die Gelenke von Tieren (Ikeda et al., 1998, J. Rheumatol. 25(9): 1666–73) verwendet.
In jüngerer
Zeit wurde ein Katheter-basierter perikardialer Gentransfer, der
durch AcV-Vektoren vermittelt war, gezeigt (March et al., 1999,
Clin. Cardiol. 22(1 Suppl 1): I23–9). Eine Manipulierung des
AdV-Systems mit den richtigen genetischen Kontrollelementen ermöglicht die
AdV-vermittelte regulierbare Zielgenexpression in vivo (Burcin et
al., 1999, PNAS (USA) 96(2): 355–60).
-
Alphavirus-Vektoren
wurden für
Gentherapie-Anwendungen beim Menschen entwickelt, wobei Verpackungszelllinien
für eine
Transformation mit Expressionskassetten geeignet waren, die für eine Verwendung mit
Sindbis-Virus- und Semliki-Forest-Virus-abgeleiteten Vektoren geeignet
waren (Polo et al., 1999, Proc. Natl. Acad. Sci, USA, 96: 4598–4603).
Nicht-cytopathische Flavivirus-Replikon-RNA-basierte Systeme wurden auch
entwickelt (Varnavski et al., 1999, Virology 255(2): 366–75). Suizid-HSV-TK-Gen-enthaltende
Sindbis-Virus-Vektoren wurden für
eine zellspezifische Steuerung an Tumorzellen verwendet (Iijima
et al., 1998, It. J. Cancer 80(1): 110–8).
-
Retrovirale
Vektoren auf der Basis von humanem Foamy-Virus (HFV) sind auch vielversprechend
als Gentherapie-Vektoren (Trobridge et al., 1998, Human Gene Therapo
9: 2517–2525).
Foamy-Virus-Vektoren wurden für
eine Suizid-Gentherapie entworfen (Nestler et al., 1997, Gene Ther.
4(11): 1270–7).
Rekombinante murine Cytomegalovirus- und Promotorsysteme wurden
auch als Vektoren für
eine Expression bei einem hohen Grad verwendet (Manning et al.,
1998, J. Virol. Meth. 73(1): 31–9,
Tong et al., 1998, Hybridoma 18(1): 93–7).
-
Eine
Genzufuhr an sich nicht teilende Zellen wurde durch die Erzeugung
von Sendai-Virus-basierenden Vektoren ermöglicht (Nakanishi et al., 1998,
J. Controlled Release 54(1): 61–8).
-
In
einem anderen Versuch, die Transformation von sich nicht teilenden
somatischen Zellen zu ermöglichen,
wurden lentivirale Vektoren untersucht. Eine Gentherapie von cystischer
Fibrose unter Verwendung eines replikationsdefizienten huma nen Immundefizienzvirus(HIV)-basierenden
Vektors wurde beschrieben (Goldman et al., 1997, Human Gene Therapy
8: 2261–2268).
Eine anhaltende Expression von Genen, die der Leber und der Muskulatur
durch lentivirale Vektoren zugeführt
worden waren, wurde auch gezeigt (Kafri et al., 1997, Nat. Genet.
17(3): 314–7).
Jedoch sind Sicherheitsbedenken vorherrschend und eine Entwicklung
verbesserter Vektoren schreitet rasch voran (Kim et al., 1998, J.
Virol. 72(2): 994–1004).
Eine Untersuchung des HIV-LTR und -Tat ergab wichtige Informationen
hinsichtlich der Organisation des Genoms für ein Entwickeln von Vektoren
(Sadaie et al., 1998, J. Med. Virol. 54(2): 118–28). Somit werden die genetischen
Erfordernisse für
einen wirksamen HIV-basierenden Vektor nun besser verstanden (Gasmi
et al., 1999, J. Virol. 73(3): 1828–34). Selbst-inaktivierende
Vektoren oder konditionierte Verpackungszelllinien wurden beschrieben
(z. B. Zuffery et al., 1998, J. Virol. 72(12): 9873–80, Miyoshi
et al., 1998, J. Virol. 72(10): 8150–7, Dull et al., 1998, J. Virol.
72(11): 8463–71
und Kaul et al., 1998, Virology 249(1): 167–74). Eine wirksame Transduktion
von humanen Lymphozyten und CD34+-Zellen durch HIV-Vektoren wurde
gezeigt (Douglas et al., 1999, Hum. Gene Ther. 10(6): 935–45, Miyoshi
et al., 1999, Science 283(5402): 682–6). Eine wirksame Transduktion
von sich nicht teilenden humanen Zellen durch felines Immundefizienzvirus(FIV)-lentivirale
Vektoren wurde beschrieben, was Sicherheitsbedenken bei einer Verwendung
von HIV-basierenden Vektoren minimiert (Poeschla et al., 1998, Nature
Medicine 4(3): 354–357).
Eine produktive Infektion von humanen mononukleären Blutzellen durch FIV-Vektoren
wurde gezeigt (Johnston et al., 1999, J. Virol. 73(3): 2491–8).
-
Obwohl
viele virale Vektoren schwierig handzuhaben sind und die Kapazität für inserierte
DNA begrenzt ist, wurden diese Beschränkungen und Nachteile angegangen.
Beispielsweise wurden zusätzlich
zu vereinfachten viralen Verpackungszelllinien mini-virale Vektoren,
die von humanem Herpesvirus, Herpes simplex-Virus-Typ 1 (HSV-1) und
Epstein-Barr-Virus (EBV) abgeleitet sind, entwickelt, um eine Manipulation
von genetischem Material und eine Herstellung von viralen Vektoren
zu vereinfachen (Wang et al., 1996, J. Virology 70(12): 8422–8430).
Es wurde zuvor gezeigt, dass Adaptor-Plasmide eine Insertion von
Fremd-DNA in Helfer-unabhängige
retrovirale Vektoren vereinfachen (1987, J. Virology 61(10): 3004–3012).
-
Virale
Vektoren sind nicht das einzige Mittel für eine Bewirkung von Gentherapie,
da mehrere nicht-virale Vektoren auch beschrieben wurden. Ein zielgerichteter
nicht-viraler Genzufuhrvektor basierend auf der Verwendung von epidermalem
Wachstumsfaktor/DNA-Polyplex (EGF/DNA) führte zu einer wirksamen und spezi fischen
Genzufuhr (Cristiano, 1998, Anticancer Res. 18: 3241–3246).
Eine Gentherapie des Gefäßsystems
und des ZNS unter Verwendung kationischer Liposomen wurde gezeigt
(Yang et al., 1997, J. Neurotrauma 14(5): 281–97). Eine transiente Gentherapie
von Pankreatitis wurde auch durch Verwendung kationischer Liposomen
erreicht (Denham et al., 1998, Ann. Surf. 227(6): 812–20). Es
wurde gezeigt, dass Chitosan-basierte Vektor/DNA-Komplexe für ein Zuführen von
Genen wirksam sind (Erbacher et al., 1998, Pharm. Res. 15(9): 1332–9). Ein
nicht-viraler DNA-Zufuhrvektor
basierend auf einem Terplex-System wurde beschrieben (Kim et al.,
1998, 53(1–3):
175–82).
Viruspartikel-beschichtete Liposomenkomplexe wurden auch für einen
Gentransfer verwendet (Hirai et al., 1997, Biochem. Biophys. Res.
Commun. 241(1): 112–8).
-
Eine
Gentherapie durch direkte Tumorinjektionen von nicht-viralem T7-Vektor,
der für
ein Thymidinkinasegen kodiert, wurde gezeigt (Chen et al., 1998,
Human Gene Therapy 9: 729–736).
Die Herstellung von Plasmid-DNA ist für einen Gentransfer durch direkte
Injektion wichtig (Horn et al., 1995, Hum. Gene Ther. 6(5): 656–73). Modifizierte
Plasmidvektoren wurden spezifisch für eine direkte Injektion angepasst
(Hartikka et al., 1996, Hum. Gene Ther. 7(10): 1205–17).
-
Somit
sind eine große
Vielzahl von Gentransfer/Gentherapie-Vektoren und -Konstrukten bekannt.
Diese Vektoren werden einfach für
eine Verwendung in den erfindungsgemäßen Verfahren angepasst. Durch
die geeignete Manipulation unter Verwendung rekombinanter DNA-/Molekularbiologie-Verfahren,
um ein operabel verbundenes Src oder Yes oder beides (entweder aktiv
oder inaktiv) in den ausgewählten
Expressions-/Zufuhrvektor zu inserieren, können viele äquivalente Vektoren für eine Durchführung der
Erfindung erzeugt werden.
-
E. Modulation von Gefäßpermeabilität (VP)
-
Erfindungsgemäß wird eine
Zusammensetzung für
die Modulation von Gefäßpermeabilität (VP) der Blutgefäße in einem
Gewebe, das mit einem Erkrankungsverlauf oder -zustand assoziiert
ist, bereitgestellt und dadurch bewirkt die Erfindung Ereignisse
in dem Gewebe, die von VP abhangen. Im Allgemeinen kann die Zusammensetzung
in einem Verfahren verwendet werden, das eine Verabreichung an das
Gewebe, das mit einem Erkrankungsverlauf oder -zustand assoziiert
ist, einer Zusammensetzung umfasst, die eine VP-modulierende Menge
eines Nukleinsäurevektors umfasst,
der aktives oder inaktives Yes oder sowohl aktives als auch inaktives
Yes und Src exprimiert.
-
Wie
hier beschrieben kann ein jegliches einer Vielzahl von Geweben oder
Organen aus organisierten Geweben eine Stelle für VP in Erkrankungszuständen sein,
einschließlich
Gehirn, Haut, Muskeln, Darm, Bindegewebe, Gelenke, Knochen und ähnliche
Gewebe, bei denen Blutgefäße vorliegen.
-
Der
erfindungsgemäß behandelte
Patient ist vorzugsweise ein menschlicher Patient, obwohl verstanden
werden soll, dass die erfindungsgemäßen Prinzipien anzeigen, dass
die Erfindung bei allen Säugern
wirksam ist, die von dem Begriff "Patient" eingeschlossen werden sollen. In diesem
Zusammenhang soll ein Säuger
eine jegliche Sängerspezies
einschließen,
bei der eine Behandlung von Gewebe, das mit einer Erkrankung assoziiert
ist, die Angiogenese einbezieht, erwünscht ist, insbesondere Sängerspezies,
die landwirtschaftliche Tiere und Haustiere sind.
-
Somit
umfasst das Verfahren eine Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge einer physiologisch verträglichen
Zusammensetzung mit einem DNA-Vektor für eine Expression eines Yes-Proteins
oder sowohl eines Yes- als auch Src-Proteins an einen Patienten.
-
Im
Allgemeinen wird die Dosis von dem Alter, Zustand, Geschlecht und
dem Ausmaß der
Erkrankung des Patienten abhängen
und kann durch den Fachmann bestimmt werden. Die Dosis kann auch
durch den behandelnden Arzt bei Auftreten einer jeglichen Komplikation
angepasst werden.
-
Eine
therapeutisch wirksame VP-modulierende Menge ist eine Menge einer
Nukleinsäure,
die für
Src- oder Yes-Protein kodiert, die ausreichend ist, um eine messbare
Modulierung von VP in dem behandelten Gewebe zu erzeugen, d. h.
eine VP-modulierende Menge. Modulierung von VP kann durch einen
hier beschriebenen Test oder durch ein anderes bekanntes Verfahren
gemessen werden.
-
Eine
Modulierung von VP kann durch den Miller-Test wie hier beschrieben
oder durch ein anderes bekanntes Verfahren gemessen werden.
-
Der
Nukleinsäurevektor,
der das Src- oder Yes-Protein oder beides exprimiert, kann parenteral
durch Injektion oder durch graduelle Infusion über die Zeit verabreicht werden.
Obwohl das zu behandelnde Gewebe typischerweise in dem Körper durch
systemische Verabreichung zugänglich
ist und daher am häufigsten
durch intravenöse
Verabreichung von therapeutischen Zusammensetzungen behandelt wird,
sind andere Gewebe und Zufuhrmittel vorgesehen, falls eine Wahrscheinlichkeit
dafür besteht,
dass das Zielgewebe das Zielmolekül enthält. Somit können erfindungsgemäße Zusammensetzungen
intravenös,
intraperitoneal, intramuskulär, subkutan,
intrakavitär,
transdermal verabreicht werden und können durch peristaltische Mittel
zugeführt
werden.
-
Die
therapeutischen Zusammensetzungen, die einen Nukleinsäurevektor
enthalten, der das Src- oder Yes-Protein exprimiert, können herkömmlicherweise
intravenös
wie durch Injektion einer Einheitsdosis verabreicht werden. Der
Begriff "Einheitsdosis" betrifft, wenn er
in Bezug auf eine erfindungsgemäße therapeutische Zusammensetzung
verwendet wird, physikalisch getrennte Einheiten, die als einheitliche
Dosen für
das Lebewesen geeignet sind, wobei jede Einheit eine vorbestimmte
Menge an wirksamem Material enthält,
von dem berechnet wurde, dass es die erwünschte therapeutische Wirkung
zusammen mit dem erforderlichen Verdünnungsmittel, d. h. Träger oder
Vehikel, erzeugt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Reagenz in einer einzigen Dosis intravenös verabreicht.
Eine lokale Verabreichung kann durch direkte Injektion oder durch
Zuhilfenahme von anatomisch isolierten Kompartimenten, Isolierung
der Mikrozirkulation von Ziel-Organsystemen, Reperfusion in einem
Kreislaufsystem oder von Katheter-basiertem temporärem Verschluss
von Zielregionen des Gefäßsystems,
die mit erkrankten Geweben assoziiert sind, erfolgen.
-
Die
Zusammensetzungen werden in einer Weise, die mit der Dosisformulierung
kompatibel ist, und in einer therapeutisch wirksamen Menge verabreicht.
Die zu verabreichende Menge und der Zeitablauf hängen von dem zu behandelnden
Lebewesen, der Fähigkeit
des Systems des Lebewesens, den wirksamen Bestandteil zu verwenden,
und dem Grad der erwünschten
therapeutischen Wirkung ab. Genaue Mengen an aktivem Bestandteil,
die für
eine Verabreichung erforderlich sind, hängen von der Beurteilung des
Fachmanns ab und sind für
jedes Lebewesen spezifisch. Jedoch sind geeignete Dosisbereiche
für eine
systemische Verabreichung hier beschrieben und hängen von dem Verabreichungsweg
ab. Geeignete Verabreichungspläne
sind auch variabel, typisch ist jedoch eine anfängliche Verabreichung, gefolgt
von wiederholten Dosen bei Intervallen von einer oder mehreren Stunden durch
eine darauf folgende Injektion oder andere Verabreichung. Alternativ
ist eine kontinuierliche intravenöse Infusion, die ausreichend
ist, um Konzentrationen in dem Blut in Bereichen aufrecht zu erhalten,
die für
in vivo-Therapien spezifiziert sind, vorgesehen. Es gibt eine Vielzahl
von Erkrankungen, von denen angenommen wird, dass eine Hemmung von
Angiogenese wichtig ist, die als angiogene Erkrankungen bezeichnet
werden, einschließlich
in nicht begrenzender Weise entzündliche
Erkrankungen wie Immun- und Nicht-Immun-Entzündung, chronischer Gelenkrheumatismus
und Psoriasis, Erkrankungen, die mit einem unangemessenen oder ungünstigen
Einwandern von Gefäßen assoziiert
sind, wie diabetische Retinopathie, neovaskuläres Glaukom, Restenose, Kapillarproliferation
in arteriosklerotischen Plaques und Osteoporose und Krebs-assoziierte
Erkrankungen wie solide Tumoren, solide Tumormetastasen, Angiofibrome,
retrolentale Fibroplasie, Hämangiome,
Kaposi-Sarkom und ähnliche
Krebstypen, die für
ein Unterstützen
eines Tumorwachstums einer Neovaskularisierung bedürfen.
-
In ähnlicher
Weise ist Gefäßpermeabilität eine wichtige
Komponente von Angiogenese und selbst mit schädlichen Pathologien assoziiert.
Beispielsweise löst
eine Schädigung
aufgrund einer Schlaganfall-induzierten Gefäßpermeabilität eine Entzündungs-bezogene
Schädigung
aus.
-
Somit
lindern Verfahren, die Gefäßpermeabilität in einem
Gewebe hemmen, das mit einem Erkrankungszustand assoziiert ist,
Symptome der Erkrankung und abhängig
von der Erkrankung können
sie zur Heilung der Erkrankung beitragen. In einer Ausführungsform
ist erfindungsgemäß die Hemmung
von Gefäßpermeabilität per se
in einem Gewebe vorgesehen, das mit einem Erkrankungszustand assoziiert
ist. Das Ausmaß an
Gefäßpermeabilität in einem
Gewebe und daher das Ausmaß an
erreichter Hemmung kann durch eine Vielzahl von Verfahren bewertet
werden. Somit ist in einer verwandten Ausführungsform ein zu behandelndes
Gewebe ein entzündetes
Gewebe und die zu hemmende Gefäßpermeabilität hat ihre
Ursache in einer VEGF-vermittelten Stimulierung. In dieser Klasse
sieht das Verfahren eine Hemmung von VP in arthritischen Geweben wie
in einem Patienten mit chronischem Gelenkrheumatismus, in immun-
oder nicht-immun-entzündeten
Geweben, in psoriatischem Gewebe und dergleichen vor.
-
In
einer verwandten Ausführungsform
ist ein zu behandelndes Gewebe ein Retinagewebe eines Patienten
mit einer Retinaerkrankung wie diabetischer Retinopathie, Makulardegeneration
oder neovaskulärem Glaukom
und die zu hemmende VP ist VP von Retinagewebe, bei dem Neovaskularisierung
von Retinagewebe auftritt.
-
Die
Verfahren sind auch besonders gegen die Bildung von Metastasen wirksam,
da (1) ihre Bildung eine Vaskularisierung eines Primärtumors
erfordert, so dass die metastatischen Krebszellen aus dem Primärtumor austreten
können,
und (2) ihre Etablierung an einer Sekundärstelle eine Neovaskularisierung
erfordert, um ein Wachstum der Metastasen zu unterstützen.
-
In
einer verwandten Ausführungsform
sieht die Erfindung die Durchführung
zusammen mit anderen Therapien wie einer herkömmlichen Chemotherapie gegen
solide Tumoren und zur Steuerung einer Etablierung von Metastasen
vor. Die Verabreichung eines VP-Inhibitors erfolgt typischerweise
während
oder nach einer Chemotherapie, obwohl es bevorzugt ist, VP nach
einem Chemotherapieplan zu Zeitpunkten zu hemmen, zu denen das Tumorgewebe
auf den toxischen Angriff durch Induktion von VP, um die Bereitstellung
einer Blutzufuhr und von Nährstoffen
für das
Tumorgewebe wiederherzustellen, reagieren wird. Des Weiteren ist
es möglich,
die Verfahren zur Hemmung von Gefäßpermeabilität nach einer
Operation, wobei solide Tumoren entfernt wurden, als eine Prophylaxe
gegen Metastasen zu verabreichen.
-
Sofern
die Erfindung auf eine Hemmung von Gefäßpermeabilität, die bei
Metastasen beteiligt ist, Anwendung findet, kann die Erfindung auch
auf eine Hemmung der Bildung von Metastasen und auf eine Regression
von etablierten Tumoren angewandt werden.
-
Restenose
ist ein Vorgang einer Wanderung und Proliferation von glatten Muskelzellen
(SMC) in das Gewebe an der Stelle einer perkutanen transluminalen
Koronarangioplastie, was den Erfolg einer Angioplastie hemmt. Die
Wanderung und Proliferation von SMCs während einer Restenose kann
als ein Vorgang von VP betrachtet werden, der erfindungsgemäß gehemmt
wird. Daher ist erfindungsgemäß auch eine
Hemmung von Restenose durch Hemmung von Gefäßpermeabilität in einem
Patienten nach Angioplastie-Eingriffen vorgesehen. Für eine Hemmung
von Restenose wird die inaktivierte Tyrosinkinase typischerweise
nach dem Angioplastie-Eingriff verabreicht, da die Koronargefäßwand ein
Risiko für
Restenose typischerweise etwa 2 bis etwa 28 Tage und noch typischer
etwa die ersten 14 Tage nach dem Eingriff aufweist.
-
Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann in einem Verfahren zur Hemmung von Gefäßpermeabilität in einem
Gewebe, das mit einem Erkrankungszustand assoziiert ist, und daher
auch für
die Durchführung
der Behandlung von Erkrankungen, die mit Gefäßpermeabilität in Beziehung
stehen, verwendet werden, wobei das Verfahren ein In-Kontakt-Bringen
eines Gewebes, bei dem erhöhte
Gefäßpermeabilität auftritt,
oder das ein Risiko für
ein solches Auftreten aufweist, mit einer Zusammensetzung umfasst,
die eine therapeutisch wirksame Menge eines Vektors umfasst, der
ein inaktiviertes Yes-Protein oder ein inaktiviertes Src- und Yes-Protein
exprimiert.
-
Eine
Manipulation der Permeabilität
der Blut-Hirn-Schranke, um den Zugang von Arzneistoffen zu dem Gehirngewebe
zu modulieren, ist vorgesehen. Eine Erhöhung der Gefäßpermeabilität der Blut-Hirn-Schranke wird
es Arzneistoffen, die normalerweise nicht die Schranke überqueren
können,
ermöglichen,
in die Gehirngewebe einzudringen.
-
Eine
Hemmung oder Verstärkung
von Angiogenese tritt deutlich 5 bis 7 Tage nach dem anfänglichen Kontaktieren
mit der therapeutischen Zusammensetzung der Beispiele auf. In ähnlicher
Weise kann eine Modulierung von VP in einem ähnlichen zeitlichen Rahmen
auftreten. Wirkungen können
innerhalb einer kurzen Zeitspanne nach einer Verabreichung der therapeutischen
Zusammensetzung auftreten. Die Zeit-begrenzenden Faktoren umfassen
Geschwindigkeit einer Geweberesorption, zelluläre Aufnahme, Proteintranslokation oder
Nukleinsäuretranslation
(abhängig
von dem Therapeutikum) und Protein-Zielsteuerung. Somit können VP-modulierende
Wirkungen in so wenig wie einer Stunde ausgehend von dem Zeitpunkt
einer Verabreichung auftreten. Eine weitere oder verlängerte Exposition
gegenüber
inaktivem Src- und/oder Yes-Protein kann auch erfolgen, wobei die
richtigen Bedingungen verwendet werden. Somit kann eine Vielzahl
von erwünschten
therapeutischen zeitlichen Rahmen durch Modifizieren solcher Parameter
entworfen werden.
-
Die
Erfindung umfasst auch eine Verabreichung einer Zusammensetzung,
die einen Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitor umfasst, an ein Gewebe,
das mit einem Erkrankungsverlauf oder einer Blutgefäßverletzung oder
einem Traumazustand assoziiert ist.
-
Beispiele
für geeignete
chemische Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitoren umfassen in nicht
begrenzender Weise PP1, PP2, PD173955, AGL1872, PD162531, Radicicol
R2146, Geldanamycin und dergleichen.
-
PP1
(von Biomol, unter Lizenz von Pfizer) war der für diese Untersuchungen verwendete
synthetische Src-Inhibitor. PP1 ist Teil der Pyrazolpyrimidin-Familie
von Src-Inhibitoren. Andere synthetische Src-Inhibitoren umfassen
PP2 (von Calbiochem, unter Lizenz von Pfizer), das hinsichtlich
der Struktur mit PP1 in Beziehung steht, und es wurde auch gezeigt,
dass es Src-Familie-Kinase-Aktivität blockiert (Hanke et al.,
1996, J. Biol. Chem. 271(2): 695–701). Andere spezifische Src-Kinase-Inhibitoren umfassen
PD173955 (Moasser et al., 1999, Cancer Res. 59: 6145–6152, Parke
Davis), wofür
die Struktur veröffentlicht
wurde. PD162531 (Owens et al., 2000, Mol. Biol. Cell 11: 51–64) ist
auch ein spezifischer Src-Kinase-Inhibitor von Parke Davis, aber
die Struktur ist aus der Literatur nicht zugänglich. Geldanamycin ist auch
ein Src-Kinase-Inhibitor, der von Life Technologies erhältlich ist.
Radicicol, das käuflich
von verschiedenen Firmen (z. B. Calbiochem, RBI, Sigma) angeboten
wird, ist ein fungizides makrocyclisches Lacton-Antibiotikum, das
auch als unspezifischer Protein-Tyrosinkinase-Inhibitor fungiert
und für
das gezeigt wurde, dass es Src-Kinase-Aktivität hemmt. Bevorzugte chemische
Inhibitoren sind PP1 und PP2 oder dergleichen, wobei ein am meisten
bevorzugter chemischer Inhibitor PP1 ist.
-
Weitere
geeignete Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitoren können unter
Verwendung bekannter Standardverfahren identifiziert und charakterisiert
werden. Beispielsweise wurde ein Screening nach chemischen Verbindungen
für potente
und selektive Inhibitoren von Src oder anderen Tyrosinkinasen durchgeführt und führte zu
der Identifizierung von chemischen Gruppen, die bei potenten Inhibitoren
von Src-Familie-Tyrosinkinasen verwendbar sind.
-
Beispielsweise
wurden Katechole als wichtige Bindeelement für eine Reihe von Tyrosinkinase-Inhibitoren,
die von natürlichen
Produkten abgeleitet sind, identifiziert und sie wurden in Verbindungen
gefunden, die durch kombinatorische Ziel-gesteuerte Selektion auf
selektive Inhibitoren von c-Src selektiert wurden; vgl. Maly, D.
J. et al. (2000, "Combinatorial
target-guided ligand assembly: Identification of potent subtype-selective c-Src
inhibitors" PNAS
(USA) 97(6): 2419–2424).
Kombinatorische Chemie-basiertes Screening von Kandidaten-Inhibitorverbindungen
unter Verwendung von Gruppen, von denen bekannt ist, dass sie für eine Src-Hemmung
wichtig sind, als Ausgangspunkt ist ein leistungsstarkes und wirksames
Mittel für
eine Iso lierung und Charakterisierung anderer chemischer Inhibitoren
von Src-Familie-Tyrosinkinasen.
-
Jedoch
kann sogar eine sorgfältige
Selektion von möglichen
Bindeelementen basierend auf dem Potential, einen großen Bereich
von Funktionalitäten
auf Polypeptiden und Nukleinsäuren
nachzuahmen, verwendet werden, um ein kombinatorisches Screening
für aktive
Inhibitoren durchzuführen.
Beispielsweise sind O-Methyloxim-Bibliotheken besonders für diese
Aufgabe geeignet, berücksichtigt
man, dass die Bibliothek leicht durch Kondensation von O-Methylhydroxylamin
mit einem jeglichen einer großen
Anzahl von käuflich verfügbaren Aldehyden
hergestellt wird. O-Alkyloxim-Bildung ist mit einem großen Bereich
von Funktionalitäten,
die bei physiologischem pH-Wert stabil sind, kompatibel; Malay et
al., supra.
-
Wie
beschrieben umfassen geeignete Src-Familie-Kinase-Inhibitoren auch
eine VP-hemmende
Menge eines inaktiven Src- oder Yes-Proteins oder eines Gemisches
davon oder eines Nuldeinsäurevektors,
der inaktives Src oder Yes oder beides exprimiert.
-
Andere
geeignete Src-Familie-Kinase-Inhibitoren umfassen CSK oder einen
Nukleinsäurevektor,
der inaktivierende Mengen von CSK exprimiert.
-
Wie
hier beschrieben kann ein jegliches einer Vielzahl von Geweben oder
Organen aus organisierten Geweben eine Stelle für VP in Erkrankungszuständen sein,
einschließlich
Gehirn, Haut, Muskel, Darm, Bindegewebe, Gelenke, Knochen und ähnliche
Gewebe, bei denen Blutgefäße vorliegen.
-
Der
Patient, der erfindungsgemäß behandelt
werden kann, ist vorzugsweise ein menschlicher Patient, obwohl verstanden
werden soll, dass die erfindungsgemäßen Prinzipien anzeigen, dass
die Behandlung bei allen Säugern
wirksam ist. In diesem Zusammenhang wird ein Säuger dahingehend verstanden,
dass er eine jegliche Sängerspezies
einschließt,
bei der eine Behandlung von Gewebeschädigung, die mit Durchsickern durch
Gefäße oder
Odem assoziiert ist, erwünscht
ist, insbesondere Sängerspezies,
die landwirtschaftliche Tiere und Haustiere sind.
-
Die
Dosisbereiche für
die Verabreichung von chemischen Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitoren
wie PP1 können
in einem Bereich von etwa 0,1 mg/kg Körpergewicht bis etwa 10 mg/kg
Körpergewicht
oder bis zu der Grenze einer Löslichkeit
des wirk samen Mittels in dem pharmazeutischen Träger liegen. Vorzugsweise können typische
Dosen etwa 1 mg/kg Körpergewicht
bis etwa 9 mg/kg betragen. Niedrigere Dosen wie von 0,1 mg/kg Körpergewicht
bis etwa 1 mg/kg Körpergewicht
können
bezüglich
einer mehrfachen Verabreichung, um chronische Zustände zu behandeln,
optimiert werden. Typische Dosen für eine Behandlung akuter Zustände, die
weniger schwerwiegend und leicht zugänglich sind, und bei denen
der Verabreichungsweg direkter ist, können etwa 1 mg/kg bis etwa
3 mg/kg Körpergewicht
betragen. Abhängig
von der Schwere der Verletzung, der Lage oder dem Verabreichungsweg
kann eine höhere
Dosis von etwa 3 mg/kg Körpergewicht
bis 10 mg/kg Körpergewicht
(oder bis zu der Löslichkeitsgrenze
des Mittels in dem pharmazeutischen Träger) verwendet werden, wenn
eine ernsthaftere Verletzung oder eine schwer zugängliche
Stelle vorliegt oder falls eine Verabreichung nur über den
indirekten systemischen Weg erfolgen kann.
-
In
dem Fall von akuter Verletzung oder Trauma ist es am besten, eine
Behandlung so bald wie möglich nach
Auftreten der Störung
zu verabreichen. Jedoch kann der Zeitpunkt für eine wirksame Verabreichung
von Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitoren innerhalb von etwa 48
Stunden ausgehend von dem Ausbruch der Verletzung oder des Traumas
in dem Fall von akuten Störungen
liegen. Es ist bevorzugt, dass eine Verabreichung innerhalb von
etwa 24 Stunden eines Ausbruchs erfolgt, wobei 12 Stunden besser
ist und am meisten bevorzugt ist, dass eine Verabreichung innerhalb
von etwa 6 Stunden eines Ausbruchs stattfindet. Eine Verabreichung
nach 48 Stunden einer anfänglichen
Verletzung kann geeignet sein, um weitere Gewebeschädigung aufgrund
weiterem Durchsickern durch Gefäße oder Ödem zu lindern,
jedoch kann die Wirkung auf die anfängliche Gewebeschädigung stark
vermindert sein.
-
Falls
eine prophylaktische Verabreichung durchgeführt wird, um ein Durchsickern
durch Gefäße oder Ödem, das
mit einem operativen Verfahren assoziiert ist, zu verhindern, oder
eine derartige Verabreichung im Hinblick auf eine Prädisponierung
von diagnostischen Kriterien durchgeführt wird, kann eine Verabreichung
vor einer eigentlichen VP-Zunahme oder während eines solchen VP-Zunahme-verursachenden
Ereignisses erfolgen. Für
die Behandlung chronischer Zustände,
die zu einer VP-Zunahme und einem assoziierten Durchsickern durch
Gefäße oder Ödem führen, kann
eine Verabreichung von aktive Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitoren
mit Hilfe eines kontinuierlichen Dosisplans erfolgen.
-
Eine
therapeutisch wirksame VP-modulierende Menge ist eine Menge an Nukleinsäure, die
für inaktives
Src- oder Yes-Protein kodiert, die ausreichend ist, um eine messbare
Modulierung von VP in dem behandelten Gewebe zu erzeugen, d. h.
eine VP-modulierende Menge. Eine Modulierung von VP kann durch einen hier
beschriebenen Test oder durch andere bekannte Verfahren gemessen
werden. Eine Modulierung von VP kann durch den Miller-Test wie hier
beschrieben oder durch andere bekannte Verfahren gemessen werden.
-
Im
Allgemeinen kann die Dosis von dem Alter, Zustand, Geschlecht, und
dem Ausmaß der
Erkrankung bei dem Patienten abhängen
und kann durch den Fachmann bestimmt werden. Die Dosis kann auch
durch den behandelnden Arzt im Fall einer jeglichen Komplikation
angepasst werden.
-
Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen können
parenteral durch Injektion oder durch graduelle Infusion über die
Zeit verabreicht werden. Obwohl das zu behandelnde Gewebe typischerweise
in dem Körper
durch systemische Verabreichung zugänglich ist und daher am häufigsten
durch intravenöse
Verabreichung von therapeutischen Zusammensetzungen behandelt werden
kann, sind andere Gewebe und Zufuhrmittel vorgesehen, falls es eine
Wahrscheinlichkeit dafür
gibt, dass das angesteuerte Gewebe das Zielmolekül enthält. Somit können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
intravenös,
intraperitoneal, intramuskulär,
subkutan, intrakavitär,
transdermal verabreicht werden und können durch peristaltische Mittel
zugeführt
werden.
-
Eine
intravenöse
Verabreichung wird beispielsweise durch die Injektion einer Einheitsdosis
bewirkt. Der Begriff "Einheitsdosis" betrifft, wenn er
in Bezug auf eine erfindungsgemäße therapeutische
Zusammensetzung verwendet wird, physikalisch getrennte Einheiten,
die als Einheitsdosis für
das Lebewesen geeignet sind, wobei jede Einheit eine vorher bestimmte
Menge an wirksamem Material enthält,
von der berechnet wurde, dass sie die erwünschte therapeutische Wirkung
zusammen mit dem erforderlichen Verdünnungsmittel, d. h. Träger oder
Vehikel, erzeugt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
soll das wirksame Mittel intravenös in einer einzigen Dosis verabreicht
werden. Eine lokale Verabreichung kann durch direkte Injektion oder
durch Zuhilfenahme von anatomisch isolierten Kompartimenten, Isolierung
der Mikrozirkulation von Ziel-Organsystemen, Reperfusion in einem
Kreis laufsystem oder Katheter-basiertem temporärem Verschluss von Zielregionen
des Gefäßsystems, die
mit erkrankten Geweben assoziiert sind, erfolgen.
-
Die
Zusammensetzungen sollen in einer Weise, die mit der Dosisformulierung
kompatibel ist, und in einer therapeutisch wirksamen Menge verabreicht
werden. Die zu verabreichende Menge und die Zeiteinteilung hängen von
dem zu behandelnden Lebewesen, der Fähigkeit des Systems des Lebewesens,
den wirksamen Bestandteil zu verwenden, und dem Grad einer erwünschten
therapeutischen Wirkung ab. Genaue Mengen eines zu verabreichenden
wirksamen Bestandteils hängen
von der Beurteilung des Fachmanns ab und sind für jedes Lebewesen spezifisch.
Jedoch sind geeignete Dosisbereiche für eine systemische Verabreichung
hier beschrieben und hängen
von dem Verabreichungsweg ab. Geeignete Pläne für eine Verabreichung sind auch
veränderlich,
typisch ist jedoch eine anfängliche
Verabreichung, gefolgt von wiederholten Dosen bei Intervallen von
einer oder mehreren Stunden durch eine darauf folgende Injektion
oder eine andere Verabreichung. Alternativ ist eine kontinuierliche
intravenöse
Infusion, die ausreichend ist, um Konzentrationen in dem Blut in
Bereichen zu halten, die für
in vivo-Therapien spezifiziert sind, vorgesehen.
-
Eine
Linderung von Gewebeschädigung
aufgrund eines Durchsickerns durch Gefäße oder aufgrund von Ödem, das
mit einem Erkrankungszustand, einer Verletzung oder Trauma assoziiert
ist, lindert Symptome der Erkrankung und kann abhängig von
der Erkrankung zu der Heilung der Erkrankung beitragen. Das Ausmaß an Gefäßpermeabilität in einem
Gewebe und daher das Ausmaß einer
Hemmung kann durch eine Vielzahl von Verfahren bewertet werden.
Insbesondere können
Schlaganfall oder eine andere mit einer cerebrovaskulären Störung in
Beziehung stehende Verletzung des ZNS, die aufgrund einer Verletzungs-induzierten
Zunahme von VP auftreten, und eine darauf folgende Schädigung aufgrund
eines Durchsickerns durch Gefäße und/oder
eines Ödems
der assoziierten Gewebe gelindert werden.
-
In
einer verwandten Ausführungsform
ist ein zu behandelndes Gewebe ein entzündetes Gewebe und die zu hemmende
Gefäßpermeabilität beruht
auf einer VEGF-vermittelten
Stimulierung. Für
diesen Typ einer Krankheit sieht die Erfindung eine Hemmung von
VP in arthritischen Geweben wie in einem Patienten mit chronischem
Gelenkrheumatismus, in immun- oder nicht-immun-entzündeten Geweben,
in psoriatischem Gewebe und dergleichen vor.
-
In
einer weiteren verwandten Ausführungsform
ist ein zu behandelndes Gewebe ein Retinagewebe eines Patienten
mit einer Retinaerkrankung wie diabetischer Retinopathie, Makulardegradation
oder neovaskulärem
Glaukom und die VP, die gehemmt werden soll, ist VP des Retinagewebes
mit Neovaskularisierung von Retinagewebe.
-
Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann in einem Verfahren zur Hemmung von Gefäßpermeabilität in einem
Gewebe, das mit einer Verletzung oder einem Erkrankungszustand assoziiert
ist, und daher auch für
eine Durchführung
der Behandlung von Gefäßpermeabilität-bezogenen
Erkrankungen verwendet werden, wobei das Verfahren ein In-Kontakt-Bringen
eines Gewebes, in dem eine erhöhte
Gefäßpermeabilität auftritt
oder ein Risiko für
ein derartiges Auftreten besteht, mit einer Zusammensetzung umfasst,
die eine therapeutisch wirksame Menge eines Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitors umfasst.
-
Eine
Modulierung von VP und eine Linderung von Gewebeschädigung aufgrund
Durchsickerns durch Gewebe und Ödem
kann innerhalb einer kurzen Zeitspanne nach Verabreichen der therapeutischen
Zusammensetzung auftreten. Die meisten therapeutischen Wirkungen
können
innerhalb von drei Tagen nach Verabreichung in dem Fall von akuter
Verletzung oder akutem Trauma sichtbar gemacht werden. Typischerweise sind
Wirkungen einer chronischen Verabreichung nicht so leicht augenscheinlich.
-
Die
Zeit-begrenzenden Faktoren umfassen die Geschwindigkeit einer Geweberesorption,
zelluläre Aufnahme,
Protein-Translokation oder Nukleinsäure-Translation (abhängig von
dem Therapeutikum) und Protein-Zielsteuerung. Somit können Wirkungen,
die eine Gewebeschädigung
modulieren, in so wenig wie einer Stunde ausgehend von dem Zeitpunkt
einer Verabreichung des Inhibitors auftreten. Eine weitere oder
verlängerte
Exposition gegenüber
Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitoren kann unter Verwendung der
geeigneten Bedingungen auch erfolgen. Somit kann eine Vielzahl von
erwünschten
therapeutischen zeitlichen Rahmen durch Modifizieren solcher Parameter
entworfen werden.
-
F. Therapeutische Zusammensetzungen (allgemeine
Betrachtungen)
-
Erfindungsgemäß sind therapeutische
Zusammensetzungen vorgesehen, die für ein Durchführen der hier
beschriebenen therapeutischen Verfahren verwendbar sind. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die therapeutische Zusammensetzung bei einer Verabreichung an
einen Säuger-Patienten
oder menschlichen Patienten für
therapeutische Zwecke nicht immunogen.
-
Wie
hier verwendet, werden die Begriffe "pharmazeutisch verträglich", "physiologisch
verträglich" und grammatikalische
Variationen davon, wie sie Zusammensetzungen, Träger, Verdünnungsmittel und Reagenzien
betreffen, austauschbar verwendet und stellen dar, dass die Materialien
an einen oder bei einem Säuger verabreicht
werden können,
ohne dass sie unerwünschte
physiologische Wirkungen wie Übelkeit,
Schwindel, Magenstörungen
und dergleichen erzeugen.
-
Die
Herstellung einer pharmakologischen Zusammensetzung, die darin gelöste oder
dispergierte wirksame Bestandteile enthält, ist im Fachgebiet bekannt
und braucht basierend auf einer Formulierung nicht begrenzt zu werden.
Typischerweise werden solche Zusammensetzungen als Einspritzmittel
entweder als flüssige
Lösungen
oder Suspension hergestellt, jedoch können feste Formen, die vor
einer Verwendung für
ein Lösen
oder Suspendieren in einer Flüssigkeit
geeignet sind, auch hergestellt werden. Das Präparat kann auch emulgiert oder
als Liposomenzusammensetzung dargeboten werden.
-
Der
wirksame Bestandteil kann mit Exzipienzien, die pharmazeutisch verträglich und
mit dem wirksamen Bestandteil kompatibel sind, in Mengen gemischt
werden, die für
eine Verwendung in den hier beschriebenen therapeutischen Verfahren
geeignet sind. Geeignete Exzipienzien sind beispielsweise Wasser,
Kochsalzlösung,
Dextrose, Glycerin, Ethanol oder dergleichen und Kombinationen davon.
Des Weiteren kann, falls erwünscht,
die Zusammensetzung kleinere Mengen an Hilfssubstanzen wie Benetzungsmittel
oder Emulgationsmittel, pH-Pufferstoffe und dergleichen enthalten,
die die Wirksamkeit des wirksamen Bestandteils verstärken.
-
Die
erfindungsgemäße therapeutische
Zusammensetzung kann pharmazeutisch verträgliche Salze der Bestandteile
darin enthalten. Pharmazeutisch verträgliche Salze umfassen die Säureadditionssalze
(gebildet mit den freien Aminogruppen des Polypeptids), die mit
anorganischen Säuren
wie Chlorwasserstoff- oder Phosphorsäure oder organischen Säuren wie
Essig-, Wein-, Mandelsäure
und dergleichen gebildet werden. Mit den freien Carboxylgruppen
gebildete Salze können
auch von anorganischen Basen wie Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Calcium-
oder Eisenhydroxiden und organischen Basen wie Isopropylamin, Trimethylamin, 2-Ethylaminoethanol,
Histidin, Prokain und dergleichen abgeleitet sein.
-
Physiologisch
verträgliche
Träger
sind bekannt. Beispiele für
flüssige
Träger
sind sterile wässrige
Lösungen,
die keine Materialien zusätzlich
zu den wirksamen Bestandteilen und Wasser enthalten oder einen Puffer
wie Natriumphosphat bei einem physiologischen pH-Wert, physiologische
Kochsalzlösung
oder beides wie Phosphatgepufferte Kochsalzlösung enthalten. Des Weiteren
können
wässrige
Träger
mehr als ein Puffersalz, sowie Salze wie Natrium- und Kaliumchloride,
Dextrose, Polyethylenglykol und andere gelöste Stoffe enthalten.
-
Flüssige Zusammensetzungen
können
auch flüssige
Phasen zusätzlich
zu und unter Ausschluss von Wasser enthalten. Beispiele für solche
weiteren flüssigen
Phasen sind Glycerin, Pflanzenöle
wie Baumwollsamenöl
und Wasser-Öl-Emulsionen.
-
F(i). Erfindungsgemäße VP-modulierende therapeutische
Zusammensetzungen
-
Bezüglich DNA-Expressionsvektoren
hängt die
verabreichte Menge von den Eigenschaften des Expressionsvektors,
dem zu behandelnden Gewebe und ähnlichen
Betrachtungen ab.
-
F(ii). Erfindungsgemäße therapeutische Zusammensetzungen
von Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitoren
-
Geeignete
Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitoren werden spezifisch die biologische
Tyrosinkinase-Aktivität
von Src-Familie-Tyrosinkinasen hemmen. Eine am meisten geeignete
Src-Familie-Tyrosinkinase wird eine primäre Spezifität für eine Hemmung der Aktivität des pp60Src-Proteins aufweisen und sekundär die am meisten
verwandten Src-Familie-Tyrosinkinasen wie Yes hemmen. Beispiele
für besonders
geeignete Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitoren umfassen PP1, PP2,
PD173955, AGL1872, PD162531, Radicicol R2146, Geldanamycin und dergleichen.
Weitere geeignete chemische Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitoren
können
unter Zuhilfenahme bekannter Standardtests identifiziert und charakterisiert
werden.
-
Mutationen
in Src, für
die gezeigt ist, dass sie VP hemmen und nicht stimulieren, werden
als inaktive Src-Mutationen bezeichnet. Proteine mit Mutationen,
die diese hemmende Aktivität
verleihen, werden auch als dominant negative Src-Proteine dadurch
bezeichnet, dass sie VP hemmen, einschließlich derjenigen, die sich aus
einer endogenen Aktivität
von Src, sowie einer verstärkten
Src-Aktivität
aufgrund einer Wachstumsfaktor-Simulierung ergibt. Somit können bestimmte
erfindungsgemäße Mutationen
von Wildtyp-c-Src auch als dominant negativ im Hinblick auf ihre
Fähigkeit,
Blutgefäßwachstum
und VP zu blockieren, fungieren und beispielsweise daher VP in vivo
verringern. Daher können
andere geeignete Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitoren inaktive
Formen von Src- und Yes-Protein umfassen, die Src- oder Yes-Aktivität antagonisieren
können, was
zu einer Hemmung oder Verringerung von Gefäßpermeabilität von Blutgefäßen in dem
Zielgewebe führt. Ein
bevorzugtes inaktives Src-Protein ist Src 251. Ein weiteres bevorzugtes
inaktives Src-Protein ist Src K295M. Ein bevorzugtes inaktives Yes-Protein
wird eine verringerte Kinaseaktivität im Vergleich zu dem Wildtyp-Protein
aufweisen.
-
Andere
Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitoren können Antisense-Nukleinsäuren, Nukleinsäure-Analoga
oder Protein-Nukleinsäuren
sein, die die Expression von Src- oder
Yes-Genen in Zielzellen hemmen. Die Antisense-Moleküle können eine
therapeutisch wirksame, VP-modulierende Menge sein, wenn die Antisense-Nukleinsäure, die
zur Hybridisierung an die für
Src- oder Yes-Protein kodierende mRNA fähig ist, an eine solche mRNA
hybridisieren kann und zu einer Hemmung der Zellexpression von Tyrosinkinase-Protein
Src oder Yes bei einer Transfektion in eine Zielzelle in einem geeigneten
pharmazeutischen Träger
führen
kann.
-
Wie
beschrieben umfasst ein bevorzugtes inhibierendes c-Src-Protein
das Src 251, bei dem nur die ersten 251 Aminosäuren von Src exprimiert werden.
Diesem Konstrukt fehlt die gesamte Kinasedomäne und es wird daher als "Kinase-totes" Src-Protein bezeichnet.
Ein zweites Konstrukt ist die Src(K295M)-Mutation, bei der der Lysin-Aminosäurerest
295 in ein Methionin mutiert ist. Diese Punktmutation in der Kinasedomäne verhindert
ein Binden von ATP und blockiert auch Kinase-abhängige Src-Funktionen, die mit
einer Gefäßzell- und
Tumorzellsignalgebung und -proliferation in Beziehung stehen.
-
Im
Hinblick auf die Punktmutationen ist eine jegliche Mutation, die
zu der erwünschten
inhibitorischen Aktivität
führt,
für eine
erfindungsgemäße Verwendung
vorgesehen. Fusionsproteinkonstrukte, die das erwünschte Src-Protein
(Mutation oder Fragment davon) mit exprimierten Aminosäure-Tags,
antigenen Epitopen, fluoreszierenden Proteinen oder anderen solchen
Proteinen oder Peptiden kombinieren, sind auch vorgesehen, sofern
die erwünschte
modulierende Wirkung des Src-Proteins intakt bleibt.
-
In ähnlicher
Weise ist die Zugabe eines exogenen Inhibitors der Src-Protein-Aktivität oder die
Stimulierung einer Expression eines solchen Inhibitors innerhalb
der Zielgewebe wie CSK (C-terminale Src-Kinase) auch ein Mittel
für eine
Hemmung von Src-Aktivität.
Eine Phosphorylierung von Tyrosin, die Src inaktiviert, ist ein
Mittel für
eine negative Regulierung durch die C-terminale Src-Kinase, bezeichnet
als CSK (Nada et al., 1991, Nature 351: 69–72, Okada et al., 1991, J.
Biol. Chem. 266(36): 24249–24252).
Wenn CSK AS527 in dem Wildtyp-Src phosphoryliert, wird das Src-Protein
inaktiviert. Somit ist CSK ein geeigneter und potenter Inhibitor der
Src-Aktivität.
Die humane CSK-Proteinsequenz mit 450 Aminosäuren ist durch die Zugangsnummer P41240
identifiziert und findet sich in der Swiss-Protein-Datenbank. Eine
humane CSK-kodierende mRNA-Nukleinsäuresequenz ist durch die Zugangsnummer
NM 004383 in der GenBank-Datenbank identifiziert.
-
Bezüglich Expressionsvektoren
hängt die
verabreichte Menge von den Eigenschaften des Expressionsvektors,
dem zu behandelnden Gewebe und dergleichen ab. Somit ist eine wirksame
Menge eines Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitors in einer pharmazeutischen
Zusammensetzung diejenige Menge, die zu einer therapeutisch wirksamen
Modulierung von Src-regulierter Gefäßpermeabilität führt. Eine
therapeutische Menge einer jeglichen pharmazeutischen Zusammensetzung
ist eine Menge, die selbst zu einer Linderung von Gewebeschädigung führt, die
mit einem Durchsickern durch Gefäße oder Ödem in Beziehung
steht.
-
G(i) Allgemeine Betrachtungen; Herstellungsartikel
-
Wie
hierin verwendet, betrifft der Begriff Verpackungsmaterial ein Material
wie Glas, Kunststoff, Papier, Folie und dergleichen, das fähig ist,
ein pharmazeutisches Mittel innerhalb fester Mittel aufzunehmen.
Somit kann das Verpackungsmaterial beispielsweise Kunststoff- oder
Glasgefäße, laminierte
Hüllen
und ähnliche
Behälter
sein, die verwendet werden, um eine pharmazeutische Zusammensetzung
zu enthalten, die das pharmazeutische Mittel einschließt.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das Verpackungsmaterial einen Hinweis, der ein materieller
Ausdruck ist, der den Inhalt des Herstellungsartikels und die Verwendung
des darin enthaltenen pharmazeutischen Mittels beschreibt.
-
G(ii) VP-modulierende therapeutische Zusammensetzungen;
Herstellungsartikel
-
Das
pharmazeutische Mittel in einem Herstellungsartikel ist eine jegliche
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
die für
eine Bereitstellung eines Src- und Yes-Proteins geeignet sind und
in einer pharmazeutisch verträglichen
Form wie hier beschrieben gemäß den beschriebenen
Angaben formuliert sind. Somit kann die Zusammensetzung eine DNA,
die zur Expression von Yes-Protein fähig ist, oder eine DNA, die
zur Expression von sowohl Yes- als auch Src-Proteinen fähig ist,
umfassen. Der Herstellungsartikel enthält eine Menge des pharmazeutischen
Mittels, die ausreichend für
eine Verwendung bei einer Behandlung eines hier beschriebenen Zustands
ist, entweder in einer Einheitsdosis oder in mehreren Dosen.
-
Das
Src- oder Yes-Protein kann aktiv oder inaktiv sein, abhängig von
der erwünschten
Modulierung. Bevorzugte Formen von aktivem und inaktivem Src und
Yes sind vorstehend beschrieben.
-
Das
Verpackungsmaterial umfasst einen Hinweis, der die Verwendung des
pharmazeutischen Mittels, das darin enthalten ist, z. B. für eine Behandlung
von Zuständen,
die durch die Hemmung oder Verstärkung von
Gefäßpermeabilität unterstützt wird,
und ähnlichen
hier beschriebenen Zuständen
anzeigt. Der Hinweis kann ferner Anweisungen für eine Verwendung und verwandte
Information, wie sie für
eine Vermarktung erforderlich sein kann, umfassen. Das Verpackungsmaterial
kann (einen) Behälter
für eine
Lagerung des pharmazeutischen Mittels umfassen.
-
G(iii). Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitor-Zusammensetzung;
Herstellungsartikel
-
Erfindungsgemäß ist auch
ein Herstellungsartikel vorgesehen, der ein markierter Behälter für eine Bereitstellung
einer therapeutisch wirksamen Menge eines Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitors
ist. Ein Herstellungsartikel umfasst ein Verpackungsmaterial und
ein pharmazeutisches Mittel, das in dem Verpackungsmaterial enthalten
ist. Der Herstellungsartikel kann auch zwei oder mehrere subtherapeutisch
wirksame Mengen einer pharmazeutischen Zusammensetzung enthalten,
die zusammen synergistisch wirken, um in einer Linderung von Gewebeschädigung aufgrund
Durchsickerns durch Gefäße oder Ödem zu resultieren.
-
Das
pharmazeutische Mittel in einem Herstellungsartikel ist eine jegliche
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
die für
eine Bereitstellung eines Src-Familie- Tyrosinkinase-Inhibitors geeignet sind
und in einer pharmazeutisch verträglichen Form wie hier beschrieben
gemäß den beschriebenen
Angaben formuliert sind. Somit kann die Zusammensetzung einen chemischen
Inhibitor wie PP1, PP2, PD173955, AGL1872, PD162531, Radicicol R2146
und Geldanamycin, einen Proteininhibitor wie inaktives Src, inaktives
Yes, aktives CSK-Protein oder ein Nukleinsäuremolekül, das zur Expression eines
solchen Proteins oder einer solchen Kombination von Proteinen fähig ist,
umfassen. Der Herstellungsartikel enthält eine Menge eines pharmazeutischen
Mittels, die für
eine Verwendung bei einer Behandlung eines hier beschriebenen Zustands
ausreichend ist, entweder in einer Einheitsdosis oder in mehreren
Dosen.
-
Das
Verpackungsmaterial umfasst einen Hinweis, der die Verwendung des
darin enthaltenen pharmazeutischen Mittels z. B. für eine Behandlung
von Zuständen,
die durch die Hemmung einer Zunahme der Gefäßpermeabilität unterstützt wird,
und ähnliche
hier beschriebene Zustände
anzeigt. Der Hinweis kann ferner Anleitungen für eine Verwendung und verwandte
Information, wie sie für
eine Vermarktung erforderlich sein kann, umfassen. Das Verpackungsmaterial
kann (einen) Behälter
für eine
Lagerung des pharmazeutischen Mittels umfassen.
-
Beispiele
-
Die
nachstehenden die Erfindung betreffenden Beispiele dienen der Veranschaulichung
und sollten natürlich
nicht als für
die Erfindung spezifisch begrenzend verstanden werden. Darüber hinaus
sollen Abänderungen
der Erfindung, die bekannt sind oder später entwickelt werden und sich
im Bereich des Fachmanns befinden, in den Umfang der vorliegenden
Erfindung wie nachstehend beansprucht fallen.
-
1. Herstellung von c-src-
oder c-yes-Expressionskonstrukten
-
Für eine Herstellung
der Expressionskonstrukte, die für
eine Modulierung von VP und Angiogenese verwendbar sind, wird c-src-cDNA
manipuliert und in ein/einen Expressionskonstrukt/-vektor inseriert.
-
Die
cDNA-Sequenz, die für
Wildtyp (d. h. endogenes)-Hühner-c-src
kodiert, ist in 1 gezeigt (SEQ ID NO: 2), wobei
die kodierte Aminosäurerestsequenz
in 2 gezeigt ist (SEQ ID NO: 3). Die kodierte Proteinsequenz
wird anhand der cDNA-Nukleotidpositionen 112 bis 1713 translatiert.
Die Nukleinsäuresequenz, die
der Nuk leinsäuresequenz
von humaner c-src-cDNA (SEQ ID NO: 4) entspricht, und die kodierte
Aminosäurerestsequenz
(SEQ ID NO: 5) sind jeweils in den 3 und 4 gezeigt.
Bezüglich
der humanen Proteinsequenz beginnt die kodierende Sequenz bei Nukleotidposition
134 bis 1486 der cDNA.
-
Wildtyp-
sowie eine Reihe von mutierten c-src-cDNAs wurden hergestellt. Mutierte
c-Src-Konstrukte wurden durch stellengerichtete Mutagenese wie durch
Kaplan et al., EMBO J., 13: 4745–4756 (1994) beschrieben hergestellt.
Die mutierten c-Src-Konstrukte
für eine
Kodierung von mutierten Src-Proteinen für eine erfindungsgemäße Verwendung
sind in Kapla et al., id., beschrieben. Kaplan et al. beschreiben
verschiedene mutierte c-Src-Konstrukte und kodierte Proteine, die
für die
Durchführung
der Erfindung verwendbar sind. Beispielsweise zeigen Kaplan et al.
mehrere Produkte von Hühner-c-src-Allelen
in ihrer 1, einschließlich Src A
und Src 251.
-
Die
Erfindung beschreibt zwei Kategorien von c-Src-Funktion, um VP zu
modulieren. Wie zuvor beschrieben enthält eine Kategorie Src-Moleküle, die
VP erhöhen
und somit als aktive Proteine betrachtet werden. Es ist erfindungsgemäß gezeigt,
dass Wildtyp-Src zusammen mit verschiedenen Mutationen VP induzieren.
Eine Mutation von Wildtyp-c-src, die in diesem Zusammenhang im Hinblick
auf ihre Fähigkeit,
Blutgefäßwachstum
und VP zu induzieren, fungiert, ist die Src A-Mutante mit einer
Punktmutation an der Aminosäure (AS)-Restposition
527, wodurch Tyrosin 527 zu Phenylalanin geändert wird. Diese Stelle ist
normalerweise eine Stelle für
eine negative Regulierung durch die c-Src-Kinase, die als Kinase
CSK bezeichnet wird. Wenn CSK AS527 in dem Wildtyp-Src phosphoryliert,
wird das Protein inaktiviert. Jedoch verleiht in mutiertem Src A bei
AS527 das zu Phenylalanin konvertierte regulatorische Tyrosin dem
Protein eine konstitutive (d. h. permanente) Aktivität, die nicht
Gegenstand einer Inaktivierung durch Phosphorylierung ist.
-
Es
ist hierin gezeigt, dass andere Mutationen in Src die entgegengesetzte
modulierende Wirkung auf VP aufweisen, wodurch VP gehemmt und nicht
stimuliert wird. Solche Mutationen werden als inaktive Src-Mutationen
bezeichnet. Proteine mit einer Mutation, die diese hemmende Aktivität verleiht,
werden auch als dominant negative Src-Proteine dadurch bezeichnet,
dass sie VP hemmen, einschließlich
derjenigen, die sich aus einer endogenen Aktivität von Src, sowie einer verstärkten Src-Aktivität aufgrund
von Wachstumsfaktor-Simulierung ergibt. Somit können bestimmte erfindungsgemäß verwendbare
Mutationen von Wildtyp-c-src auch als do minant negativ im Hinblick
auf ihre Fähigkeit
fungieren, Blutgefäßwachstum
und VP zu blockieren und daher beispielsweise VP in vivo zu verringern.
-
Ein
solches bevorzugtes inhibitorisches c-Src-Protein umfasst das Src
251, bei dem nur die ersten 251 Aminosäuren von Src exprimiert werden.
Diesem Konstrukt fehlt die gesamte Kinasedomäne und es wird daher als "Kinase-totes" Src-Protein bezeichnet.
Ein zweites Konstrukt ist die Src (K295M)-Mutation, bei der der Lysin-Aminosäurerest
295 in ein Methionin mutiert ist. Diese Punktmutation in der Kinasedomäne verhindert eine
ATP-Bindung und blockiert auch Kinase-abhängige Src-Funktionen, die mit Gefäßzell- und
Tumorzellsignalgebung und -proliferation in Beziehung stehen.
-
In
Bezug auf die Punktmutationen ist eine jegliche Mutation, die in
der erwünschten
hemmenden oder stimulierenden Aktivität resultiert, für eine erfindungsgemäße Verwendung
vorgesehen. Fusionsprotein-Konstrukte, die das erwünschte Src-Protein
(Mutation oder Fragment davon) mit exprimierten Aminosäure-Tags, antigenen
Epitopen, fluoreszierenden Proteinen oder anderen solchen Proteinen
oder Peptiden kombinieren, sind auch vorgesehen, sofern die erwünschte modulierende
Wirkung des Src-Proteins intakt bleibt.
-
Beispielsweise
ist erfindungsgemäß bezüglich der
aktivierenden Mutation von Src bei Rest 527, sofern der resultierende
mutierte Aminosäurerest
nicht Tyrosin, Serin oder Threonin ist, vorgesehen, dass das Vorliegen
einer anderen Aminosäure
an der erwünschten
Position zu einem Src-Protein mit einer erwünschten aktiven, VP-verstärkenden
modulierenden Aktivität
führen
wird.
-
Src-Familie-Kinase
Yes wurde zuvor beschrieben, jedoch ist nicht viel über seine
zelluläre
Funktion bekannt (Burck et al., 1988, The Oncogenes, Springer-Verlag,
New York, S. 133–155,
Marth et al., 1985, Cell, 43: 393, Semba et al., 1986, PNAS (USA)
83: 5459, Shibuya et al., 1982, J. Virol. 42: 143, Yoshida et al.,
1985, Jpn. J. Cancer Res. 76: 559). Bevorzugtes aktives humanes
Yes-Protein wird durch die in Sukegawa et al. (1987, Mol. Cell Biol.
7: 41–47)
beschriebene Nukleinsäure
kodiert. Inaktivierende Modifikationen von humanem Yes-Protein und
Nukleinsäuren,
die für
Yes kodieren, können
wie für
Src beschrieben bereitgestellt werden. TABELLE
I
Src/Mutation | Src-Funktion | Wirkung
auf VP und |
| | Angiogenese |
c-Src | +
aktiv | stimulierend |
ScrA
(T527F) | +
aktiv | stimulierend |
Scr527
(Punkt) | +
aktiv | stimulierend |
Scr251 | – inaktiv | inhibierend |
Src
(verkürzt) | – inaktiv | inhibierend |
Src
(K295M) | – inaktiv | inhibierend |
Src295
(Punkt) | – inaktiv | inhibierend |
-
Ein
bevorzugtes Expressionskonstrukt für eine erfindungsgemäße Verwendung
ist das RCASBP(A)-Konstrukt (SEQ ID NO: 1). Dieser Expressionsvektor
basiert auf einer Reihe von replikationskompetenten Vogel-Sarkom-Viren
mit einer verstärkten
Bryan-Polymerase (BP) für
einen verbesserten Titer und ist für das A-Typ-Hüll-Glykoprotein,
das auf normalen Vogelzellen exprimiert wird, spezifisch (zusammengefasst
in Methods in Cell Biology, 52: 179–214 (1997), vgl. auch Hughes
et al., 1987, J. Virol. 61: 3004–3012, Fekete und Cepko, 1993,
Mol. Cellular Biol. 13(4): 2604–2613,
Itoh et al., 1996, Development 122: 291–300 und Stott et al., 1998,
BioTechniques 24: 660–666).
Die vollständige
Sequenz von RCASBP(A)(SEQ ID NO: 1) ist im Sequenzprotokoll angegeben
und eine Restriktionskarte des Konstrukts ist in 10 gezeigt, hier als RCAS bezeichnet.
-
Das
ursprüngliche
Src 251-Konstrukt wurde von Dr. Pam Schwartzberg am NIH in dem Labor
von Dr. Harold Varmus subkloniert. Zusammengefasst erfolgte eine
Klonierung einer Src-cDNA-Sequenz für eine Expression derselben
durch Inserieren eines Linkers mit NotI-BstBI-NotI-Restriktionsstellen
in eine einzelne NotI-Stelle an dem 5'-Ende von Src 251. Src weist eine einzelne
ClaI-Stelle am 3'-Ende
auf. Eine Spaltung von Src 251 mit BstBI und ClaI erzeugte ein BstBI-ClaI-Fragment,
das sodann in die ClaI-Stelle von RCASBP(A) ligiert wurde. Ein BstBI-Überhang
ermöglicht
eine Ligation mit einem ClaI-Überhang,
der nicht mit ClaI erneut geschnitten wird.
-
Die
Src-Konstrukte, die für
eine Verwendung bei einer Durchführung
der Erfindung geeignet sind, werden einfach in dem vorstehenden
Vektor durch anfängliche
Spaltung des Src 251 enthaltenden RCAS-Vektors mit NotI und ClaI
(in einem DAM+- Hintergrund),
um eine Insertion einer ähnlich
gespaltenen Src-cDNA zu ermöglichen,
erhalten. Daher wurde dieses anfängliche
RCASBP(A)-Konstrukt mit Src 251 weiter verwendet, um alle anderen
Src-Konstrukte wie vorstehend und in Kaplan et al. (1994, The EMBO
J. 13(20): 4745–4756)
beschrieben in RCASBP(A) über
ein NotI-ClaI-Fragment, das durch die Konstruktion von Src 251 erzeugt
wurde, zu subklonieren. Um die erwünschten c-src-Mutationen in
der cDNA zu erzeugen, wurden Standard-Stellen-gerichtete Mutagenese-Verfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, verwendet. PCR-Primer, die entworfen
sind, um die erwünschten
Mutationen einzubauen, wurden auch mit Restriktionsstellen entworfen,
um darauf folgende Klonierungsschritte zu erleichtern. Gesamte Segmente
von Src-kodierenden Nukleinsäuresequenzen
werden von den Nukleinsäurekonstrukten
durch PCR-Amplifikationstechniken
basierend auf den bekannten cDNA-Sequenzen von Huhn, Mensch und ähnlichen
Homologen von Src und darauf folgende Bildung neuer Konstrukte deletiert.
In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
kodiert der für
eine Amplifikation von Src-Nukleinsäuren verwendete 3'-PCR-Primer auch
für eine
In-Frame-Sequenz.
Eine Verwendung dieses Primers fügt
ein 9E10-myc-Epitop-Tag an den Carboxyterminus des darauf folgenden
Src-Konstrukts an. Die nachstehenden Aminosäuren wurden nach Aminosäure 251
von Src angefügt,
um Vektorkonstrukte mit dem 9E10-myc-Epitop-Tag zu erzeugen: VDMEQKLIAEEDLN
(SEQ ID NO: 6). Zwei getrennte PCRs wurden für jedes Konstrukt durchgeführt und ähnliche
Ergebnisse wurden erhalten. Alle mutierten Konstrukte, die durch PCR
erstellt worden waren, wurden auch durch PCR sequenziert, um die
vorhergesagte DNA-Sequenz der Klone zu bestätigen. Wildtyp- und mutierte
Src-cDNAs für
eine Verwendung in den erfindungsgemäß verwendbaren Expressionssystemen
sind auch von Upstate Biotech Laboratories, Lake Placid, NY verfügbar, die
src von Vogel sowie Mensch und mehrere Kinase-tote und aktivierte
mutierte Formen verkaufen.
-
Alternative
Expressionsvektoren für
eine Expression der erfindungsgemäß verwendbaren Src- oder Yes-Proteine
umfassen auch adenovirale Vektoren wie beschrieben in den
US-PSen 4,797,368 ,
5,173,414 ,
5,436,146 ,
5,589,377 und
5,670,488 . Alternative Verfahren für ein Zuführen der
Src- oder Yes-modulierenden Proteine umfassen ein Zuführen der
Src- oder Yes-cDNA mit einem nicht-viralen Vektorsystem wie beschrieben
in der
US-PS 5,675,954 und
ein Zuführen
der cDNA selbst als nackte DNA wie beschrieben in der
US-PS 5,589,466 . Ein Zuführen von
Konstrukten für
eine erfindungsgemäße Verwendung
ist auch nicht auf eine topische Verabreichung eines viralen Vektors
wie in dem nachstehenden CAM-Testsystem beschrieben begrenzt. Beispielsweise
werden virale Vektor-Präparate
auch intravenös
für eine
sys temische Verabreichung in das Gefäßbett injiziert. Diese Vektoren
sind beispielsweise auch an Stellen einer erhöhten Neovaskularisierung durch lokalisierte
Injektion eines Tumors steuerbar.
-
In
vitro-exprimierte Proteine sind auch für eine Zufuhr davon nach Expression
und Aufreinigung des ausgewählten
Src-Proteins durch Verfahren, die für ein Zuführen von Proteinen oder Polypeptiden
verwendbar sind, vorgesehen. Ein solches Verfahren umfasst Liposomen-Zuführsysteme
wie beschrieben in den US-PSen 4,356,167, 5,580,575, 5,542,935 und
5,643,599. Andere Vektor- und Protein-Zuführsysteme sind für eine Verwendung
bei der Expression und/oder Zufuhr der erfindungsgemäß verwendbaren
Src- oder Yes-Proteine bekannt.
-
2. Charakterisierung der unbehandelten
Hühner-Chorioallantoismembran
(CAMP)
-
A. Herstellung der CAM
-
Angiogenese
kann auf der Hühner-Chorioallantoismembran
(CAM) induziert werden, nachdem normale embryonale Angiogenese zu
der Bildung von reifen Blutgefäßen geführt hat.
Es wurde gezeigt, dass Angiogenese in Reaktion auf spezifische Cytokine
oder Tumorfragmente induziert wird, wie beschrieben von Leibovich
et al., Nature, 329: 630 (1987) und Ausprunk et al., Am. J. Pathol.,
79: 597 (1975). CAMs wurden aus Hühnerembryonen für eine darauf
folgende Induktion von Angiogenese und Hemmung davon hergestellt.
Zehn Tage alte Hühnerembryonen
wurden von McIntyre Poultry (Lakeside, CA) erhalten und bei 37°C und 60%
Luftfeuchtigkeit inkubiert. Ein kleines Loch wurde am Ende des Eis
direkt über
dem Luftsack unter Verwendung eines kleinen Handwerksbohrers (Dremel,
Abteilung von Emerson Electric Co. Racine WI) durch die Schale gebohrt.
Ein zweites Loch wurde an der breiten Seite des Eis in einer Region
gebohrt, in der keine embryonalen Blutgefäße vorliegen, wie zuvor durch
ein Durchleuchten des Eis festgestellt wurde. Unterdruck wurde auf das
ursprüngliche
Loch appliziert, was zu einem Abheben der CAM (Chorioallantoismembran)
von der Schalenmembran und zu einer Bildung eines falschen Luftsacks über der
CAM führte.
Ein 1,0 Zentimeter (cm) × 1,0 cm-Quadratfenster
wurde in der Schale über
der abgeworfenen CAM durch Verwendung einer kleinen Modell-Schleifscheibe
(Dremel) ausgeschnitten. Das schmale Fenster ermöglichte einen direkten Zugang
zu der darunter liegenden CAM.
-
Das
sich ergebende CAM-Präparat
wurde sodann entweder 6 Tage nach Embryogenese, eine Stufe, die
durch aktive Neovaskularisierung gekennzeichnet ist, ohne weitere
Behandlung der CAM, was das Modell widerspiegelt, das für eine Bewertung
von Wirkungen auf embryonale Neovaskularisierung verwendet wird, oder
10 Tage nach Embryogenese nach Ablauf von Angiogenese verwendet.
Das letztere Präparat
wurde somit erfindungsgemäß für ein Induzieren
von erneuter Angiogenese in Reaktion auf Cytokinbehandlung oder Tumorkontakt
wie nachstehend beschrieben verwendet.
-
3. CAM-Angiogenese-Test
-
A. Durch Wachstumsfaktoren induzierte
Angiogenese
-
Es
wurde gezeigt, dass Angiogenese durch Cytokine oder Wachstumsfaktoren
induziert wird. Angiogenese wurde durch Positionieren einer 5 Millimeter
(mm) × 5
mm Whatman-Filterscheibe (Whatman Filterpapier Nr. 1), die mit Hanks-ausgeglichener
Salzlösung
(HBSS, GIBCO, Grand Island, NY) oder HBSS mit 2 Mikrogramm/Milliliter
(μg/ml)
rekombinantem basischem Fibroblastenwachstumsfaktor (bFGF) oder
Gefäßendothelzellwachstumsfaktor
(VEGF)(Genzyme, Cambridge, MA) gesättigt war, auf die CAM eines
9- oder 10-Tage-alten Hühnerembryos
in einem Bereich ohne Blutgefäße induziert
und die Fenster wurden später
mit Klebeband verschlossen. Andere Konzentrationen von Wachstumsfaktoren
waren auch bei einer Induzierung von Blutgefäßwachstum wirksam. Für Tests,
bei denen eine Hemmung von Angiogenese mit intravenösen Injektionen
von Antagonisten bewertet wird, wird Angiogenese zuerst mit 1–2 μg/ml bFGF
oder VEGF in Fibroblastenwachstumsmedium induziert. Angiogenese
wurde durch Fotomikroskopie nach 72 Stunden aufgezeichnet.
-
B. Embryonale Angiogenese
-
sDas
CAM-Präparat
für eine
Bewertung der Wirkung von Angiogenese-Inhibitoren auf die natürliche Bildung
von embryonalen neu gebildeten Gefäßen ist der 6 Tage alte embryonale
Hühnerembryo
wie zuvor beschrieben. Bei dieser Entwicklungsstufe unterlaufen
die Blutgefäße ein de
novo-Wachstum und somit wird ein geeignetes System für eine Bewertung
einer Modulation von Angiogenese durch die erfindungsgemäß verwendbaren
Src-Proteine bereitgestellt. Das CAM-System wird wie vorstehend
beschrieben hergestellt, mit der Ausnahme, dass der Test an dem
embryonalen Tag 6 und nicht an dem Tag 9 oder 10 durchgeführt wird.
-
4. Modulierung von Angiogenese
wie gemessen in dem CAM-Test
-
Um
die Wirkung von Src-Proteinen auf Angiogenese zu bewerten, wurden
die nachstehenden Tests an 10 Tage alten Hühner-CAM-Präparaten durchgeführt. 5 μg von RCAS-Konstrukten,
die wie in Beispiel 1 beschrieben hergestellt worden waren, wurden
in die immortalisierte Hühnerfibroblasten-Linie,
DF-1 (Geschenk von Doug Foster, U. of Minn.), transfiziert. Diese
Zelllinie, sowie primäre
Hühnerembryo-Fibroblasten
waren in der Lage, Virus zu produzieren, jedoch produzierte die
DF-1-Zelilinie höhere Titer.
Virale Überstände wurden aus
subkonfluenten DF-1-Producer-Zelllinien in serumfreiem CLM-Medium
[Zusammensetzung: F-10-Mediumbasis, supplementiert mit DMSO, Folsäure, Glutaminsäure und
MEM-Vitaminlösung]
gewonnen. 35 ml viraler Überstand
wurden durch Ultrazentrifugation bei 4°C für 2 Stunden bei 22000 UpM konzentriert.
Diese konzentrierten viralen Niederschläge wurden in 1/100 des ursprünglichen
Volumens in serumfreiem CLM-Medium resuspendiert, aufgeteilt und
bei –80°C gelagert.
Der Titer wurde durch serielle Verdünnung eines viralen Kontrollvektors
mit einer für
grün fluoreszierendes
Protein (GFP) kodierenden Nukleotidsequenz, bezeichnet als RCAS-GFP,
für eine
Infektion von primären
Hühnerembryo-Fibroblasten,
die für
48 bis 72 Stunden inkubiert wurden, bewertet. Die Titer von viralen
Stammlösungen,
die nach Konzentration erhalten wurden, überschritten routinemäßig 108 I. U. pro ml. Für den CAM-Test unter Verwendung
der viralen Stammlösungen
wurden mit Cortisonacetat getränkte
Whatman-Filterscheiben mit einem Durchmesser von 6 mm in 3 mg/ml
Cortisonacetat für
30 Minuten in 95% Ethanol hergestellt. Die Scheiben wurden in einem
laminaren Abzug getrocknet und sodann mit 20 μl von viraler Stammlösung pro
Scheibe 10 Minuten getränkt.
Diese Scheiben wurden auf die CAM von 9 oder 10 Tage alten Hühnerembryonen
appliziert und mit Cellophanband verschlossen und bei 37°C 18 bis
24 Stunden inkubiert. Sodann wurde entweder Kontroll-PBS oder Wachstumsfaktoren
bei einer Konzentration von 5 μg/ml
zu der CAM in einem Volumen von 20 μl der geeigneten Virus-Stammlösung als eine
zusätzliche
Verstärkung
von Virus zu dem CAM-Gewebe gegeben. Nach 72 Stunden wurden die
CAMs geerntet und bezüglich
Veränderungen
des angiogenen Index untersucht, wie bestimmt durch doppeltes blindes
Auszählen
der Anzahl von Verzweigungspunkten in der CAM unter der Scheibe.
Für Kinasetests
wurde das Gewebe unter der Scheibe in RIPA geerntet, mit einer Motormühle homogenisiert
und Src aus gleichen Mengen an Gesamtprotein immunpräzipitiert
und einem in vitro-Kinasetest unter Verwendung eines FAK-GST-Fusionsproteins
als Substrat unterzogen. Für
Immunfluo reszenzuntersuchungen wurde CAM-Gewebe unter den Scheiben
in OCT, einem Cryokonservierungsmittel, eingefroren, bei 4 μm geschnitten,
in Aceton eine Minute fixiert, in 3% normalem Ziegenserum eine Stunde
inkubiert, gefolgt von einer Inkubation in primären Kaninchen-Anti-phosphoryliertes
ERK-Antikörper
wie zuvor beschrieben (Eliceiri et al., J. Cell Biol., 140: 1255–1263 (1998)),
in PBS gewaschen und mit einem fluoreszierenden Sekundärantikörper nachgewiesen.
-
A. Aktivierung von endogenem Src durch
bFGF oder VEGF
-
Um
die Wirkungen von Wachstumsfaktoren auf Src-Aktivität bei einer
Modulierung von Angiogenese zu bewerten, wurden die nachstehenden
Tests durchgeführt.
Gewebeextrakte von 10 Tage alten Hühner-CAMs, die gegenüber bFGF
oder VEGF (2 μg/ml)
für zwei
Stunden exponiert worden waren, wurden lysiert. Endogenes Src wurde
aus gleichen Mengen an Gesamtprotein immunpräzipitiert und einem in vitro-Immunkomplex-Kinasetest
unter Verwendung eines FAK-GST-Fusionsproteins als Substrat unterzogen,
elektrophoretisch aufgetrennt und auf Nitrocellulose übertragen.
-
Die
Ergebnisse des Tests sind in 5 gezeigt,
worin die Erhöhung
der Src-Aktivität
in der erhöhten Dichte
des Gels mit entweder bFGF- oder VEGF-Behandlung im Vergleich zu
unbehandelten (Kontrolle) Proben, die Basislinien-Src-Aktivität in dem
CAM-Test anzeigen, ersichtlich ist. Sowohl bFGF als auch VEGF führte zu
einer etwa zweifachen Zunahme von endogener Src-Aktivität in der
CAM. Der vorstehende Kinasetest-Blot wurde auch mit einem Anti-Src-Antikörper als
Beladungskontrolle für
einen gleichen Gehalt an Src und IgG sondiert.
-
B. Wirkung von Retrovirus-vermittelter
Genexpression von Src A auf Angiogenese in der Hühner-CAM
-
Der
nachstehende Test wurde durchgeführt,
um die Wirkung von mutierten Src-Proteinen
auf Angiogenese in dem CAM-Präparat
zu bewerten. Für
den Test wurden 9 Tage alte Hühner-CAMs
RCAS-Src A- oder RCAS-GFP-exprimierenden Retroviren oder Puffer
für 72
Stunden ausgesetzt, wobei das vorstehend beschriebene Protokoll
befolgt wurde.
-
Die
Ergebnisse dieses Tests sind in 6A gezeigt,
worin der Grad an Angiogenese wie vorstehend beschrieben quantifiziert
wurde. Beispielhafte Mikroaufnahmen (4×) wurden mit einem Stereomikroskop
wie in 6B gezeigt aufgenommen. Endogene
Basislinie-Src-Aktivität
weist einen angiogenen Index von etwa 50 auf. Im Gegensatz dazu
führten
CAMs, die mit durch retrovirale Vektoren exprimiertem RCAS-Src A
behandelt worden waren, das eine Punktmutation bei der Aminosäurerestposition
527 von einem Tyrosin zu einem Phenylalanin aufweist, zu einer Verstärkung (Induktion)
von Angiogenese bei einem angiogenen Index von etwa 90. Die Verstärkung von
Src A-vermittelter Angiogenese ist auch in der in 6B gezeigten Aufnahme ersichtlich.
-
C. Retrovirale Expression von Src A aktiviert
vaskuläre
MAP-Kinase-Phosphorvlierung
-
Die
Wirkung von Src A im Vergleich zu den Wachstumsfaktoren VEGF und
PMA auf vaskuläre MAP-Kinase-Phosphorylierung
wurde auch bewertet, wobei die vorstehend und hier beschriebenen
Testverfahren befolgt wurden. Gewebeextrakte von 10 Tage alten Hühner-CAMs,
die für
30 Minuten gegenüber
VEGF oder PMA (ein anderes Mitogen bei einer vergleichbaren Konzentration)
ausgesetzt worden waren, wurden mit denjenigen verglichen, die mit
Src A-exprimierendem Retrovirus für 48 Stunden infiziert worden
waren. Src wurde sodann aus gleichen Mengen an Gesamtproteinextrakt
immunpräzipitiert
und einem in vitro-Immunkomplex-Kinasetest unter Verwendung eines
FAK-GST-Fusionsproteins als Substrat unterzogen, elektrophoretisch
aufgetrennt und auf Nitrocellulose übertragen.
-
Die
Ergebnisse dieses Tests sind in 7A gezeigt,
worin unbehandelte CAMs (NT) endogene Basislinien-Src-vermittelte
vaskuläre
MAP-Kinase-Phosphorylierung aufweisen. Sowohl VEGF als auch PMA
führten
zu einer etwa 2-fachen Zunahme gegenüber der Basislinie. Im Gegensatz
dazu verstärkte
Src A die Aktivität
etwa 5- bis 10-fach gegenüber
der bei unbehandelten Proben.
-
Teilmengen
der vorstehenden Gesamtgewebelysate wurden auch bezüglich endogener
ERK-Phosphorylierung durch Immunblotting mit einem Anti-Phospho-ERK-Antikörper wie
in 7B gezeigt gemessen. Für diese
Bewertung wurden 10 Tage alte CAMs mit entweder Kontroll-RCAS oder
RCAS, das Src A exprimiert, infiziert. Nach zwei Tagen wurden CAMs
präpariert,
in OCT cryokonserviert und bei 4 μm
geschnitten. Die Schnitte wurden mit einem anti-phosphoryliertes
ERK-Antikörper
(New England Biolabs) immungefärbt, gewaschen
und mit einem Ziege-Anti-Kaninchen-FITC-konjugiertem Sekundärantikörper nachgewiesen.
Fluoreszenzdarstellun gen wurden auf einer gekühlten CCD-Kamera (Princeton
Inst.) aufgenommen. Die Mikroaufnahmen zeigen eine verstärkte Immunfluoreszenz
bei Src A-behandelten Präparaten
im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen.
-
D. Selektives Erfordernis für Src-Aktivität während VEGF-,
jedoch nicht bFGF-induzierter Angiogenese
-
Um
die Wirkung von Src-modulierender Aktivität auf Wachstumsfaktor-induzierte
Angiogenese zu bewerten, wurden die nachstehenden Tests durchgeführt. Neun
Tage alte Hühner-CAMs
wurden gegenüber
dem retroviralen Vektorpräparat
ausgesetzt, das die dominant negative Src-Mutation exprimiert, die
wie zuvor beschrieben als Src 251 oder Src K295M bezeichnet wird.
RCAS-Src 251- oder Kontroll-RCAS-GFP-Retroviren- oder
Puffer-CAMs wurden 20 Stunden behandelt und sodann weitere 72 Stunden
bei Vorliegen oder Fehlen von bFGF oder VEGF inkubiert.
-
Der
Grad an Angiogenese, der wie vorstehend beschrieben qualifiziert
wurde, ist in 8A gezeigt. Beispielhafte Mikroaufnahmen
(6×),
die in 8B gezeigt sind, wurden mit
einem Stereomikroskop aufgenommen. 8C zeigt
einen Blot, der mit einem Anti-Src-Antikörper sondiert wurde, um die
Expression von Src 251 in transfizierten Zellen im Vergleich zu
Kontrollbehandlungen zu bestätigen.
-
Die
Ergebnisse der vorstehend beschriebenen Tests zeigen, dass sowohl
bFGF- als auch VEGF-behandelte CAMs in Gegenwart von RCAS-GFP-Kontrollen
Angiogenese gegenüber
der Src-vermittelten Basislinien-Angiogenese, die bei scheinbehandelten
oder unbehandelten CAM-Präparaten
festgestellt wurde, induzierten. Die exprimierte dominant negative
Mutante Src 251 war bei einer Hemmung von VEGF-induzierter Angiogenese
zurück
auf Basislinien-Niveaus wirksam, während sie nicht bei einer Hemmung
von bFGF-vermittelter Angiogenese wirksam war. Die in 8B gezeigten Mikroaufnahmen bestätigen bildlich
die in 8A gezeigten Daten. Somit ist
retroviral exprimiertes Src 251 ein wirksamer Angiogenese-Inhibitor,
wenn Angiogenese durch VEGF induziert wird.
-
Anwendungen
der erfindungsgemäß verwendbaren
Src-Proteine mit anderen Angiogenesemodellen wie in den nachstehenden
Beispielen beschrieben sind erfindungsgemäß vorgesehen.
-
5. Regression von Tumorgewebewachstum
mit Src-Modulatoren wie gemessen durch einen in vivo-Kaninchen-Augenmodell-Test
-
Die
Wirkung von Src-Modulatoren auf Wachstumsfaktor-induzierte Angiogenese
kann in natürlicherweise
transparenten Strukturen festgestellt werden, wie beispielhaft durch
die Cornea des Auges dargestellt. Neue Blutgefäße wachsen von dem Rand der
Cornea, die eine reiche Blutzufuhr aufweist, in das Zentrum der Cornea
ein, das normalerweise keine Blutzufuhr aufweist. Stimulatoren von
Angiogenese wie bFGF induzieren bei einem Auftragen auf die Cornea
das Wachstum neuer Blutgefäße von dem
Rand der Cornea. Antagonisten von Angiogenese, die auf die Cornea
aufgetragen werden, hemmen das Wachstum neuer Blutgefäße von dem Rand
der Cornea. Somit durchläuft
die Cornea Angiogenese durch eine Invasion von Endothelzellen aus
dem Rand der Cornea in das robuste Collagen-gepackte Cornea-Gewebe,
die leicht sichtbar ist. Der Kaninchen-Augenmodell-Test stellt daher
ein in vivo-Modell für
die direkte Feststellung einer Stimulierung oder Inhibierung von
Angiogenese nach Einbringen von Verbindungen direkt in die Cornea
des Auges bereit.
-
Ein in vivo-Kaninchen-Augenmodell-Test
zeigt eine durch Wachstumsfaktoren induzierte Angiogenese
-
Angiogenese
wird in dem in vivo-Kaninchen-Augenmodell-Test durch die Wachstumsfaktoren
bFGF oder VEGF induziert und ist in den nachstehenden Abschnitten
beschrieben.
-
Hydronpolymer-Pellets
mit Wachstumsfaktor werden wie von D'Amato et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA,
91: 4082–4085
(1994) beschrieben hergestellt. Die einzelnen Pellets enthalten
650 ng der Wachstumsfaktoren, die getrennt an Sucralfat (Carafet,
Marion Merrell Dow Corporation) gebunden sind, um den Wachstumsfaktor
zu stabilisieren und seine langsame Freisetzung in das umgebende
Gewebe sicherzustellen. Des Weiteren werden Hydronpellets hergestellt,
die einen erwünschten
Src-exprimierenden
Retrovirus wie zuvor beschrieben enthalten. Die Pellets werden in
speziell hergestellte Teflon-Stifte mit einem 2,5 mm-Loch, das in ihre
Oberflächen
gebohrt wurde, gegossen. Etwa 12 μl
des Gießmaterials
wird in jeden Stift gegeben und über Nacht
in einem sterilen Abzug polymerisiert. Die Pellets werden sodann
durch Ultraviolettbestrahlung sterilisiert. Wirkungen von Src-Proteinen
werden sodann wie zuvor beschrieben bewertet.
-
6. In vivo-Regression von Tumorgewebewachstum
mit Src-Modulatoren wie gemessen durch einen chimären Maus:
Mensch-Test
-
Ein
in vivo-chimäres
Maus: Mensch-Modell wird durch Ersetzen eines Teils einer Haut aus
einer SCID-Maus durch menschliche Vorhaut von Neugeborenen erzeugt.
Das in vivo-chimäre
Maus: Mensch-Modell wird im Wesentlichen wie in Van et al., J. Clin.
Invest., 91: 986–996
(1993) beschrieben hergestellt. Zusammengefasst wird eine 2 cm2-Quadratfläche der Haut operativ aus einer
SCID-Maus (6 bis 8 Wochen alt) entfernt und durch menschliche Vorhaut
ersetzt. Die Maus wird anästhesiert
und das Haar von einem 5 cm2-Bereich auf
jeder Seite der lateralen Abdominalregion durch Rasieren entfernt.
Zwei runde Transplantatbetten von 2 cm2 werden
durch Entfernen der vollen Stärke
der Haut bis runter zu der Fascia präpariert. Menschliche Haut-Implantate
mit voller Stärke
der gleichen Größe, die
von menschlicher Vorhaut von Neugeborenen abgeleitet ist, werden
auf die Wundbetten gegeben und an der Stelle vernäht. Das
Transplantat wird mit einem Pflaster abgedeckt, das an die Haut
genäht
wird. Micropore-Textilklebeband wird auch appliziert, um die Wunde
abzudecken.
-
Die
M21-L-humane Melanomzelllinie oder MDA 23.1-Brustkarzinomzelllinie
(ATCC HTB 26, αvβ3-negativ durch Immunreaktivität von Gewebeschnitten
mit mAB LM609) werden verwendet, um die soliden humanen Tumoren
auf den humanen Haut-Transplantaten auf den SCID-Mäusen auszubilden.
Eine Einzelzellsuspension von 5 × 106 M21-L-
oder MDA 23.1-Zellen wird intradermal in das humane Haut-Transplantat injiziert. Die
Mäuse werden
sodann zwei bis vier Wochen beobachtet, um ein Wachstum von messbaren
menschlichen Tumoren zu ermöglichen.
-
Nachdem
ein messbarer Tumor etabliert ist, werden erfindungsgemäße Retrovirus-Präparate oder PBS
in die Schwanzvene der Mäuse
injiziert. Nach zwei bis drei Wochen wird der Tumor ausgeschnitten
und bezüglich
Gewicht und Histologie analysiert. Die Wirkung von exprimierten
erfindungsgemäß verwendbaren Src-Proteinen
auf die Tumoren wird sodann bewertet.
-
7. In vitro-Regression von
humanem Tumorgewebewachstum mit Src-Modulatoren wie gemessen durch
einen CAM-Test
-
Tumorwachstum
hängt von
Angiogenese ab (Folkman, 1992, J. Biol. Chem. 267: 10931–10934,
Weidner et al., 1991, N. E. J. Med. 324: 1–8, Brooks et al., 1994, Cell
79: 1157–1164).
In der Tat legen jüngere
Berichte nahe, dass Tumorwachstum den anti-angiogenen Wirkungen
von VEGF-Rezeptor-Antagonisten zugänglich ist (Kim et al., 1993,
Nature 362: 8451–844).
Daher untersuchten wir, ob eine Unterdrückung von Angiogenese durch
Zufuhr von Kinase-deletiertem Src 251 das Wachstum eines humanen
Medulloblastoms (DAOY), ein hochgradig angiogener Tumor, von dem
bekannt ist, dass er VEGF und sehr wenig bFGF produziert, beeinflussen
würde.
-
Die
3- und 6-Tage-DAOY-Medulloblastom-Tumorwachstumstests erfolgten
in der Hühner-CAM
im Wesentlichen wie zuvor beschrieben (Brooks et al., 1994, supra).
5 × 106 DAOY-Zellen, die in RPMI 1640 mit 10% fötalem Kälberserum
kultiviert worden waren, wurden gewaschen und auf die CAM eines
10 Tage alten Embryos gegeben, um DAOY-Tumorfragmente zu erzeugen.
Nach 7 Tagen wurden 50 mg Tumorfragmente präpariert und auf einen anderen
10 Tage alten Embryo gegeben und weitere 3 oder 6 Tage unter topischer
Applikation (25 μl)
von entweder Kontroll-RCAS-GFP-Retrovirus,
RCAS-Src 251 oder Kontrollbehandlung inkubiert. Unter Verwendung
der Gesamtgewebe-Konfokaldarstellung von infizierten Tumoren als
Wegweiser waren wir fähig,
zu bestimmen, dass eine signifikante Expression der RCAS-Konstrukte
um das Tumorfragment und innerhalb des Tumorfragments in diesem
topischen Ansatz vorlag. Resektionen und ein Abwiegen von Tumoren
erfolgten in einer doppelt blinden Weise, wobei lediglich die leicht
definierbare solide Tumormasse entfernt wurde (Brooks et al. 1994,
supra). Das Tumor-Nassgewicht nach 3 oder 6 Tagen wurde mit dem
Anfangsgewicht verglichen und die prozentuale Änderung des Tumorgewichts für jede Gruppe
bestimmt.
-
Diese
Tumoren wachsen leicht auf der CAM und erzeugen aktive Angiogenese
(9), was es uns ermöglicht,
das von Vögeln
abgeleitete Tumor-Gefäßsystem
durch Verwendung eines Vogel-spezifischen RCAS-Retrovirus selektiv
anzusteuern.
-
9 zeigt Ergebnisse, die darstellen, dass
eine retrovirale Zufuhr von RCAS-Src 251 an humane Tumoren, die
auf der Hühner-CAM
wachsen, Tumorwachstum umkehrt. 9A zeigt
humane Medulloblastome, die auf der CAM von Hühnerembryo nen wie vorstehend
beschrieben angewachsen waren. Retrovirus, das RCAS-GFP oder RCAS-Src
251 enthielt, wurde topisch auf voretablierte Tumoren von mehr als
50 mg appliziert. Eine beispielhafte Mikroaufnahme eines Medulloblastom-Tumorfragments, das
mit GFP-exprimierendem RCAS-GFP infiziert worden war, zeigt ausschließliche Expression
in den Tumor-Blutgefäßen (Pfeilspitze)
wie nachgewiesen durch optische Schnittdarstellung mit einem Bio
Rad-konfokalen Laser-Scanning-Mikroskop (Balken = 500 μm). 9B zeigt Ergebnisse aus Tumoren, die wie vorstehend
beschrieben behandelt worden waren und denen ermöglicht worden war, für 3 oder
6 Tage zu wachsen, worauf sie herausgeschnitten und das Nassgewicht
bestimmt wurde. Daten sind als die mittlere Änderung des Tumorgewichts (ausgehend
von dem 50 mg Tumor-Ausgangsgewicht) +/– SEM von zwei Replikaten ausgedrückt. RCAS-Src
251 wies eine signifikante Wirkung auf das Tumorwachstum nach drei
Tagen (*, P < 0,002)
und 6 Tagen (**, P < 0,05)
auf. 9C zeigt beispielhafte Stereomikroaufnahmen
von operativ aus den Embryos entfernten Medulloblastomtumoren, die
mit einem Olympus-Stereomikroskop aufgenommen worden waren (Balken
= 350 μm).
(Unteres Bild) Eine Mikroaufnahme bei hoher Vergrößerung eines
jeden Tumors, die das Gefäßsystem
eines jeden Tumors im Detail zeigt (Balken = 350 μm). Die Pfeilspitze
zeigt eine Zerstörung
von Blutgefäßen in RCAS-Src
251-behandelten Tumoren an.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass ein Zuführen
von RCAS, das Src 251 enthält,
an voretablierte Medulloblastome zu einer selektiven viralen Expression
in den Tumor-assoziierten Blutgefäßen führte (9A)
und dieses führte
letztendlich zu der Regression dieser Tumoren innerhalb einer Zeitspanne
von 6 Tagen (9B). Wichtig ist, dass die
Tumor-assoziierten Blutgefäße in Tieren,
die mit Virus behandelt worden waren, das Src 251 enthält, schwerwiegend
zerstört
waren, und geringer in der Anzahl waren im Vergleich zu Tumorgefäßen in Kontrolltieren
(9C). Die Tatsache, dass RCAS-GFP-infizierte Tumoren
eine GFP-Lokalisierung nur in dem Tumor-Gefäßsystem aufwiesen, legt nahe,
dass die Anti-Tumor-Wirkungen, die bei einer retroviralen Zufuhr
von Src 251 festgestellt worden waren, auf dessen anti-angiogenen
Eigenschaften beruhten.
-
8. Src-Erfordernis für ein Überleben von Endothelzellen
während
VEGF-, jedoch nicht bFGF-vermittelter Angiogenese
-
Jüngere Daten
legen nahe, dass Wachstumsfaktorrezeptoren (Choi und Ballermann,
1995, J. Biol. Chem. 270: 21144–21150,
Satake et al., 1998, Biochem. Bio phys. Res. Comm. 244: 642–646) und
Integrine (Meredith et al., 1993, Mol. Biol. Cell 4: 953–961, Brooks
et al., 1994a, Science 264: 569–571)
ein Überleben von
angiogenen Endothelzellen verstärken.
Die Tatsache, dass sowohl Wachstumsfaktoren, als auch Adhäsionsrezeptoren
auch Src-Aktivität
regulieren, veranlasste die Untersuchung der Rolle von Src bei einem Überleben
von Endothelzellen während
einer Angiogenese. CAMs, die mit bFGF oder VEGF stimuliert worden
waren, wurden mit Retrovirus infiziert, das Src 251 enthielt, und
Cryostat-Schnitte dieser Gewebe wurden auf das Vorliegen von apoptotischen
Zellen untersucht.
-
Zusammengefasst
wurden Cryoschnitte von mit RCAS-GFP oder RCAS-Src 251 behandelten
CAMs, die mit bFGF oder VEGF behandelt worden waren, bezüglich apoptotischer
Zellen unter Verwendung des Apoptag-Kits (Oncor, Gaithersburg, MD)
untersucht. Schnitte wurden auch mit einem polyklonalen Kaninchen-AntivWf
(biogenix, San Ramon, CA) immungefärbt und mit 1 μg/ml DAPI
gegengefärbt.
Fluoreszenzdarstellungen wurden mit einer gekühlten CCD-Kamera aufgenommen
(Roper, Trenton, NJ) und die Fluoreszenzdarstellungen wurden entwickelt
und zwischen experimentellen Behandlungen wie zuvor beschrieben
bezüglich
Exposition angepasst (Ellcelri et al., 1998, supra).
-
Um
den apoptotischen Index von Retrovirus-infizierten CAM-Geweben zu
messen, wurde FITC-konjugiertes Annexin V (Clontech, Palo Alto,
CA) verwendet, um Zellsuspensionen zu färben, und die gewaschenen Zellen
wurden durch Flusscytometrie analysiert. Zellsuspensionen von CAM-Zellen
wurden aus Kontroll-infizierten oder Virus-infizierten CAMs durch
Verdau mit 0,1% (w/v) Collagenase Typ IV (Worthington Biochemicals,
Lakewood, NJ) in RPMI 1640 von zerkleinertem CAM-Gewebe, das eine
Stunde bei 37°C
schüttelte,
wie zuvor beschrieben präpariert
(Brooks et al., 1994b) und durch ein 100 μm Nylon-Sieb (Becton Dickinson,
Fountain Lakes, NJ) filtriert. Fluoreszenz wurde mit einem FACscan-Flusscytometer
(Becton Dickinson) gemessen, um 10000 Zellen zu zählen.
-
Eine
Messung der vWf-Färbung
durch FACs erfolgte mit parallelen Collagenase-verdauten CAM-Gewebe-Zellpräparaten,
die in 1,8% Paraformaldehyd fixiert, in 70% Ethanol permeabilisiert,
mit dem Anti-vWf-Antikörper
inkubiert und mit einem FITC-konjugierten Sekundärantikörper nachgewiesen wurden.
-
Eine
Zufuhr von Src 251 verstärkte
eine intensive TUNEL-Färbung
bei den Faktor VIII-bezogenes Antigen (von Willebrand-Faktor [vWf])-positiven
Blutgefäßen in VEGF-,
jedoch nicht bFGF-stimulierten CAMs. Tatsächlich wurde minimale Apoptose
bei anderen Zelltypen in diesen CAMs festgestellt, was ein Endothelzell-spezifisches
Erfordernis für
Src-Kinase-Aktivität
für ein Überleben
von Zellen in VEGF-aktivierten Blutgefäßen nahe legt. In einer zweiten
Reihe von Experimenten wurden Retrovirus-infizierte CAMs, die mit
VEGF oder bFGF stimuliert worden waren, einem begrenzten Collagenase-Verdau
unterworfen, um eine Einzelzellsuspension herzustellen. Es wurde
gezeigt, dass diese CAM-abgeleiteten Zellen etwa 20% bis 50% Endothelzellen
(vWf-positiv) enthalten, und sie wurden bezüglich Apoptose durch flusscytometrischen
Nachweis von Annexin V-positiven Zellen, ein früher Apoptosemarker, analysiert.
Zellen, die von mit Src 251 infizierten, VEGF-stimulierten CAMs
abgeleitet waren, wiesen eine signifikant erhöhte Annexin V-Färbung im
Verhältnis zu
Zellen aus RCAS-GFP-kontrollinfizierten CAMs, die mit VEGF behandelt
worden waren, auf. Im Gegensatz dazu wiesen Zellen, die von kontrollinfizierten
CAMs oder denjenigen, die mit RCAS-Src 251 infiziert und mit bFGF
stimuliert worden waren, abgeleitet waren, eine geringe oder keine
Annexin V-Färbung
auf. Zusätzlich wurde
keine Annexin V-Färbung
bei Zellen festgestellt, die von nicht-stimulierten oder bFGF-stimulierten CAMs
abgeleitet waren. Diese Daten zeigen, dass Src-Kinase-Aktivität selektiv
für ein Überleben
von Endothelzellen während
VEGF-, jedoch nicht bFGF-vermittelter Angiogenese in der CAM erforderlich
ist.
-
9. Selektives Erfordernis
für Src-Kinase-Aktivität in einem
subkutanen Mäusemodell
von Angiogenese
-
Um
weiter die Rolle von Src bei der Angiogenese zu untersuchen, wurde
ein Mäusemodell
verwendet. In diesem Fall wurde Angiogenese durch subkutane Injektion
von Wachstumsfaktor-freiem Matrigel, das mit bFGF (100 ng/ml) oder
VEGF (400 ng/ml) supplementiert war, in athymische erwachsene wehl
(nu/nu)-Mäuse induziert
und nach fünf
Tagen untersucht (Passaniti et al., 1992). Angiogenese wurde durch
Entfernen und Homogenisieren von Gewebe, Isolieren der Proteine
und Immunblotting mit einem VEGF-Rezeptor-Antikörper (flk-1)(13A), der für
Endothelzellen spezifisch ist, quantifiziert. Wie bei den Hühnern festgestellt,
blockierte eine Expression der Kinase-deletiertes Src 251-cDNA eine
VEGF-induzierte Angiogenese in diesem Mäusemodell, während sie
keine Wirkung auf eine bFGF-induzierte Angiogenese aufwies (13B). Um die Rolle von endogenem Src in diesem
Modell zu etablieren, wurden Gewebe mit einem Retrovirus infiziert,
das Cak exprimiert, das endogene Src-Aktivität durch Phosphorylierung der
C-terminalen regulatorischen Stelle inhibiert (Nada et al., 1991,
Nature 361: 68–72).
Eine Expression von Cak blockierte eine VEGF-, jedoch nicht bFGF-induzierte
Angiogenese (13), was eine Rolle für endogene
Src-Aktivität
in VEGF-vermittelter Angiogenese bestätigt. Eine Neovaskularisierung
dieser Virus-infizierten VEGF-stimulierten Gewebe wurde durch direkte
Immunfluoreszenz mit einem FITC-konjugierten Anti-DC34-Antikörper (13) oder einem Anti-flk-1-Antikörper bestätigt und
durch Auszählen
der Anzahl positiv gefärbter
CD34-Blutgefäße in jedem
Cryoschnitt quantifiziert (13C).
-
Zusammengefasst
wurde Angiogenese durch eine subkutane Injektion von Wachstumsfaktor-freiem Matrigel
mit Kochsalzlösung
oder VEGF (400 ng/ml) mit 2 × 106 ektropen Verpackungszellen, die GFP-Retrovirus
exprimieren, in die Flanke von athymischen Wahl (nu/nu)-Mäusen induziert
und nach 5 Tagen Inkubation untersucht. Die Neovaskularisierung
wurde durch Immunblotting mit einem VEGF-Rezeptor-Antikörper (flk-1), der
für Endothelzellen
spezifisch ist, quantifiziert. 15A zeigt
Immunblotting-Ergebnisse. Die Wirkungen von Kinase-deletiertes Src
251-, Csk- oder GFP-Retrovirus auf VEGF-(400 ng/ml) oder bFGF-(400
ng/ml) induzierte Angiogenese wurde durch Immunblotting der Gewebelysate
mit einem Anti-flk-1-Antikörper untersucht.
Ein Beispiel für
diese Ergebnisse ist in 15B gezeigt.
Die Wirkung der Src 251- und Csk-exprimierenden Retroviren auf VEGF-induzierte
Neovaskularisierung wurde durch Auszählen der Anzahl an CD34-positiven
Gefäßen in Gewebequerschnitten
durch indirekte Immunfluoreszenz in dreifachen zufälligen Feldern bei
20x quantifiziert. Cryoschnitte der Pfropfen wurden auch einer Immunfluoreszenzfärbung mit
einem Anti-CD34-Antikörper
oder einem Anti-flk-Antikörper
unterzogen, fotografiert und wie vorstehend für die CAM-Angiogenese-Tests
beschrieben quantifiziert.
-
Whole-Mount-direkte
Fluoreszenz eines RCAS-GFP-infizierten Tumorfragments erfolgte durch
Präparation
eines Tumorfragments und Darstellung des nicht-fixierten Gewebes
direkt auf einem Objektträger
mit einem konfokalen Lasermikroskop (MRC 1024: Bio-Rad, Hercules,
CA).
-
10. Wirkung einer intradermalen Expression
von VEGF in src–/–- oder src+/–-Mäuseohren
-
Unter
Fortsetzung der mit Hühner-
und Mäuse-Angiogenesemodellen
erhaltenen Ergebnisse wurde ein direkter genetischer Ansatz verwendet,
um intradermale VEGF-induzierte Angiogenese in src–/–-Mäusen zu untersuchen.
Ebenfalls unter sucht wurden Wirkungen auf Gefäßpermeabilität, da bekannt
war, dass VEGF sowohl das Wachstum neuer Blutgefäße initiiert als auch Gefäßpermeabilität verstärken kann
(Senger et al., 1983, Science 218: 983–985, Ferrera und Davis-Smyth,
1997, Endocr. Rev. 16: 4–25).
-
Intradermale
Injektionen von Adenovirus, das eine humanes VEGF-cDNA exprimiert,
erfolgten in das Ohr von src–/– und src–/+-Mäusen, während β-Galactosidaseexprimierendes
Kontroll-Adenovirus in das gegenüberliegende
Ohr einer jeden Maus injiziert wurde. VEGF-abhängiges Wachstum von neuen Blutgefäßen war in
src+/–-Ohren zum ersten
Mal innerhalb von 48 Stunden nachweisbar und eine Neovaskularisierung
wurde nach 5 Tagen analysiert.
-
Zusammengefasst
wurden pp60c-src-, pp60c-yes-,
pp60c-fyn-defiziente Mäuse (129/8v/Ev × C57B16/J)
wie zuvor beschrieben erzeugt (Soriano et al., 1991, Cell 64: 693–702). Weitere
Bestände
wurden von Jackson Labs erhalten. Mäuseohren wurde intradermal
(Eriksson et al., 1980, Microvasc. Res. 19: 374–378) 5 μl Adenovirus injiziert, das
entweder VEGF oder β-Galactosidase
exprimiert, und die Ohren wurden nach 5 Tagen mit einem Stereoskop
fotografiert.
-
Es
stellte sich heraus, dass identische virale Expressionsniveaus in
src+/– und
src–/– vorlagen,
wie bestimmt durch X-gal-Färbung
von β-Galactosidase-Adenovirus-injizierten
Ohren. In VEGF-injizierten src–/–-Ohren trat keine signifikante
Verringerung der Angiogenese auf, wie gemessen durch ein Auszählen von
Verzweigungspunkten (p < 0,05).
Jedoch war überraschenderweise
der am meisten augenscheinliche Phänotyp in diesen Tieren eine
vollständige
Blockierung eines Durchsickerns durch Gefäße im Vergleich mit den VEGF-injizierten
src+/–--Ohren.
Eine Untersuchung von mit VEGF injizierten Ohren bestätigt das
Ausmaß des
Durchsickerns durch Gefäße in src+/–-Mäusen, das
im Wesentlichen in den src–/–-Mäusen fehlt. Das Durchsickern
durch Gefäße in diesen
Tieren legt nahe, dass die VP-Aktivität, die mit Angiogenese in vivo
assoziiert worden war (Dvorak et al., 1995, Am. J. Pathol. 148:
1029–1039),
selektiv in pp60c-src-defizienten Mäusen unterbrochen werden
könnte.
-
11. VEGF kompromittiert nicht die Blut-Hirn-Schranke
in Mäusen,
denen pp60c-src fehlt
-
Das
Gefäßsystem
im Gehirn zeichnet sich durch eine hochgradig restriktive Blut-Hirn-Schranke aus, die
verhindert, dass kleine Moleküle
in das umgebende Hirnge webe austreten. Tumorwachstum innerhalb des Gehirns
kann diese Schranke teilweise aufgrund der Produktion von angiogenen
Wachstumsfaktoren wie VEGF kompromittieren. Daher untersuchten wir
die Art der Blut-Hirn-Schranke in src+/–-
oder src–/–-Mäusen. In diesem
Fall wurde VEGF oder Kochsalzlösung
stereotaktisch in die rechte oder linke Gehirnhälfte injiziert. Alle Mäuse erhielten
systemische Injektionen von Evans-Blau-Farbstoff, um VP-Aktivität zu überwachen.
-
Zusammengefasst
wurde Kochsalzlösung
oder VEGF (200 ng in 2 μl)
stereotaktisch in den linken oder rechten Vorderlappen 92 mm links/rechts
zu der Mittellinie, 0,5 mm rostral vom Bregma und 3 mm in der Tiefe von
der Dura injiziert. Die Tiere erhielten eine Lösung mit Evans-Blau-Farbstoff
intravenös
30 Minuten nach Injektion wie vorstehend beschrieben. Nach weiteren
30 Minuten wurden die Mäuse
perfundiert und die Gehirne wurden entfernt. Evans-Blau-Farbstoff-Fluoreszenz
wurde unter Verwendung eines konfokalen Lasermikroskops bei frischen
nicht-fixierten Cryoschnitten des Gehirns festgestellt.
-
Ein
Durchsickern von Blut durch Gefäße wurde
in der VEGF-injizierten Gehirnhälfte
in src+/–-Mäusen lokalisiert,
jedoch fehlte ein Durchsickern durch Gefäße in src–/–-Mäusen vollständig. Dies
war auch der Fall, falls die VP durch Messen der Anhäufung von
Evans-Blau-Farbstoff untersucht wurde, wie nachgewiesen durch Epifluoreszenzanalyse
von Cryostat-Schnitten dieser Gehirne. Somit kompromittiert VEGF
die Blut-Hirn-Schranke in einer Weise, die von aktivem pp60c-src abhängt.
-
12. VEGF-vermittelte VP, jedoch nicht
Entzündung-assoziierte
VP hängt
von pp60c-src ab
-
Um
weiter die Wirkung von VEGF als VP-Faktor in src+/–-
oder src–/–-Mäusen zu
analysieren und zu quantifizieren, wurde ein Miles-Test (Miles und
Miles, 1952) verwendet, um quantitativ die Gefäßpermeabilität in der
Haut dieser Tiere zu messen. VEGF wurde intradermal in src+/–-
oder src–/–-Mäuse, die
eine intravenöse systemische
Verabreichung von Evans-Blau-Farbstoff erhalten hatten, injiziert.
Innerhalb von 15 Minuten nach Injektion von VEGF trat eine dreifache
Zunahme der VP in src+/–-Mäusen auf. Jedoch wurde in src–/–-Mäusen keine
nachweisbare VP-Aktivität
festgestellt. Farbstoffelution der injizierten Hautflecken wurde
quantifiziert und mit Kontroll-Kochsalzlösung und bFGF verglichen. Kontrollen
von bFGF oder Kochsalzlösung,
die benachbart zu dem VEGF injiziert worden waren, zeigten keine
signifikante Zunahme der VP.
-
Zusammengefasst
wurde der Miles-Test (Miles et al., 1962) für Mäuse durch intradermale Injektion
von 10 μl
VEGF (400 ng/ml), Allylisothiocyanat (Senföl, 20% w/v in Mineralöl) oder
Kochsalzlösung
in Mäuse,
denen zuvor intravenös
100 μl 0,5%
Evans-Blau-Farbstoff injiziert worden war, angepasst. Nach 15 Minuten
wurden die Hautflecken präpariert,
fotografiert und bei 58°C
mit Formalin eluiert und mit einem Spektrophotometer quantifiziert.
-
Es
ist auch bekannt, dass Durchsickern durch Gefäße/Permeabilität während einer
Entzündung
auftritt, was eine Anhäufung
von Serum-assoziiertem Adhäsionsprotein
und Entzündungszellen
in Geweben ermöglicht.
Tatsächlich
verstärken
Entzündungsmediatoren
selbst direkt ein Durchsickern durch Gefäße. Daher wurde ein solcher
Entzündungsmediator,
Allylisothiocyanat, auch bekannt als Senföl (Innoue et al., 1997, supra)
in src+/–-
oder src–/–-Mäusen bezüglich seiner
Kapazität,
VP zu induzieren, getestet. Im Gegensatz zu VEGF-stimulierten src–/–-Tieren
wurde keine Abnahme der VP, die durch die Injektion des Entzündungsmediators
Allylisothiocyanat erzeugt worden war, festgestellt. Somit kann
gefolgert werden, dass Src eine selektive Rolle bei der VEGF-induzierten
VP-Aktivität
spielt und nicht VP, die mit dem Entzündungsvorgang assoziiert ist,
beeinflusst.
-
13. VEGF-vermittelte VP-Aktivität hängt von
Src und Yes, jedoch nicht Fyn ab
-
Die
Spezifität
des Src-Erfordernisses für
VP wurde durch Untersuchung der VEGF-induzierten VP-Aktivität, die mit
SFKs wie Fyn oder Yes, die ähnlich
wie Src bekanntlich in Endothelzellen exprimiert werden, assoziiert
ist, untersucht (Bull et al., 1994, FEBS Letters, 361: 41–44, Kiefer
et al., 1994, Curr. Biol. 4: 100–109). Es wurde bestätigt, dass
diese drei SFKs gleichmäßig in den
Hauptschlagadern von Wildtyp-Mäusen
exprimiert wurden. Ähnlich
zu src–/–-Mäusen waren
Tiere, die hinsichtlich Yes defizitär waren, auch bezüglich VEGF-induzierter
VP defizitär.
Jedoch behielten Mäuse,
denen Fyn fehlte, überraschenderweise
eine hohe VP in Reaktion auf VEGF bei, die nicht signifikant verschieden
zu Kontrolltieren war. Die Störung
der VEGF-induzierten VP in src–/–- oder yes–/–-Mäusen zeigt,
dass die Kinaseaktivität
von spezifischen SFKs für
ein VEGF-vermitteltes Signalgebungsereignis wesentlich ist, das
zu VP-Aktivität,
jedoch nicht Angiogenese führt.
-
Die
vaskulären
Permeabilitätseigenschaften
von VEGF in der Haut von src+/–-(14A,
linkes Bild) oder src–/–-(14A, rechtes Bild) Mäusen wurden durch intrader male
Injektion von Kochsalzlösung
oder VEGF (400 ng) in Mäuse
bestimmt, denen intravenös
Evans-Blau-Farbstoff injiziert worden war. Nach fünfzehn Minuten
wurden Hautflecken fotografiert (Maßstabsbalken, 1 mm). Die Sternchen
zeigen die Injektionsstellen an. Die Regionen, die die Injektionsstellen
von VEGF, bFGF oder Kochsalzlösung
umgeben, wurden herausgeschnitten und die VP durch Elution von Evans-Blau-Farbstoff
in Formamid bei 58°C
für 24
Stunden quantifiziert und die Absorption bei 500 nm gemessen (14B, linkes Diagramm). Die Fähigkeit eines Entzündungsmediators
(Allylisothiocyanat), der bekanntlich mit Entzündung in Beziehung stehende
VP induziert, wurde in src+/–- oder src–/–-Mäusen getestet
(14B, rechts).
-
Die
Fähigkeit
von VEGF, VP zu induzieren, wurde in src–/–-,
fyn–/–-
oder yes–/–-Mäusen in
dem Miles-Test verglichen (14C).
Daten für
einen jeden der Miles-Tests sind als der Mittelwert +/– SD von
dreifachen Tieren ausgedrückt.
Src–/–-
und yes–/–-VP-Defekte im Vergleich
zu Kontrolltieren waren statistisch signifikant (*p < 0,05, paarweiser
t-Test), während
die VP-Defekte weder in den VEGF-behandelten fyn–/–-Mäusen, noch in den Allylisothiocyanat-behandelten
src+/–-Mäusen statistisch
signifikant waren (**p < 0,05).
-
14. Src-Familie-Tyrosinkinase-Inhibitor-behandelte
Mäuse und
Src–/–-Mäuse zeigen
eine verringerte Gewebeschädigung,
die mit Trauma oder Verletzung der Blutgefäße assoziiert ist, als unbehandelte
Wildtyp-Mäuse
-
Eine
spezifische Verabreichung von Inhibitoren der Src-Familie-Kinasen
fungiert als Inhibitoren eines pathologischen Durchsickerns durch
Gefäße und einer
pathologischen Permeabilität
während
Gefäßverletzung
oder Erkrankungen wie Schlaganfall. Das Gefäßendothel ist ein dynamischer
Zelltyp, der auf viele Reize reagiert, um Vorgänge wie das Auswachsen von
neuen Blutgefäßen während Angiogenese
eines Tumors und die Permeabilität
der Gefäßwand während eines
Schlaganfall-induzierten Ödems
und einer Gewebeschädigung
zu regulieren.
-
Eine
Verringerung der Gefäßpermeabilität in den
zwei Mäuse-Schlaganfallmodellen
durch eine Arzneistoffhemmung des Src-Weges ist ausreichend, um
eine Gehirnschädigung
durch eine Verringerung von Ischämie-induzierter
Gefäßdurchsickerung
zu hemmen. Ferner ist in Mäusen,
die hinsichtlich src genetisch defizitär sind und ein verringertes
Durchsickern durch Gefäße/eine
verringerte Gefäßpermeabilität aufweisen, das
Infarktvolumen auch verringert. Die Kombination der syntheti scher
Src-Inhibitor-Daten mit der stützenden genetischen
Evidenz eines verringerten Durchsickerns durch Gefäße bei Schlaganfall
und andere verwandte Modelle zeigen die physiologische Relevanz
dieses Ansatzes bei einer Verringerung von Gehirnschädigung nach
Schlaganfällen.
Eine Hemmung dieser Wege mit einer Reihe von verfügbaren Src-Familie-Kinase-Inhibitoren
dieser Signalgebungskaskaden weist den therapeutischen Nutzen einer
Linderung von Gehirnschädigung
aufgrund Gefäßpermeabilität-bezogener
Gewebeschädigung
auf.
-
Zwei
unterschiedliche Verfahren für
eine Induktion von fokaler cerebraler Ischämie wurden verwendet. Beide
Tiermodelle einer fokalen cerebralen Ischämie sind gut etabliert und
werden weit verbreitet in der Schlaganfallforschung verwendet. Beide
Modelle wurden zuvor verwendet, um die Pathophysiologie von cerebraler
Ischämie
zu untersuchen sowie neue Arzneimittel gegen Schlaganfall zu testen.
- a) Mäuse
wurden mit Avertin anästhesiert
und die Körpertemperatur
wurde durch Halten des Tiers auf einem Heizkissen aufrechterhalten.
Ein Einschnitt wurde zwischen dem rechten Ohr und dem rechten Auge gemacht.
Der Schädel
wurde durch Zurückziehen
des Schläfenmuskels
freigelegt und ein kleines Bohrloch in die Region über der
mittleren Gehirnarterie (MCA) gebohrt. Die Hirnhäute wurden entfernt und die
rechte MCA wurde durch Koagulation unter Verwendung eines Heizfilaments
verschlossen. Es wurde den Tieren ermöglicht, sich zu erholen, und
sie wurden in ihre Käfige
zurückgesetzt.
Nach 24 Stunden wurden die Gehirne perfundiert, entfernt und in
1 mm-Querschnitte zerschnitten. Die Schnitte wurden in 2% 2,3,5-Triphenyltetrazoliumchlorid
(TTC) eingetaucht und der Gehirnbereich mit Infarkt wurde als nicht-gefärbtes (weißes) Gewebe,
umgeben von lebensfähigem
(rotem) Gewebe identifiziert. Das Infarktvolumen wurde als die Summe
der nicht-gefärbten
Bereiche der Schnitte multipliziert mit ihrer Stärke definiert.
-
Mäuse, die
hinsichtlich Src (Src–/–) defizitär waren,
wurden verwendet, um die Rolle von Src bei cerebraler Ischämie zu untersuchen.
Src+/–-Mäuse dienten
als Kontrollen. Wir fanden, dass in Src–/–-Mäusen das Infarktvolumen von
26 ± 10
mm3 auf 16 ± 4 mm3 in
Kontrollen 24 Stunden nach dem Eingriff verringert war. Die Wirkung
war noch mehr ausgeprägt,
wenn C57B16-Wildtyp-Mäusen
1,5 mg/kg PP1 intraperitoneal (i. p.) 30 Minuten nach Gefäßverschluss
injiziert wurde. Die Infarktgröße war von
31 ± 12
mm3 in der nicht-behandelten Gruppe auf
8 ± 2
mm3 in der PP1-behandelten Gruppe verringert.
- b) In einem zweiten Modell einer fokalen cerebralen
Ischämie
wurde die MCA durch Platzieren eines Embolus am Ursprung der MCA
verschlossen. Ein einzelner intakter Fibrin-reicher 24 Stunden alter
homologer Pfropfen wurde an dem Ursprung der MCA unter Verwendung
eines modifizierten PE-50-Katheters platziert. Eine Induktion von
cerebraler Ischämie
wurde durch die Verringerung von cerebralem Blutfluss in die ipsilaterale
Gehirnhälfte
im Vergleich zu der kontralateralen Gehirnhälfte bestätigt. Nach 24 Stunden wurden
die Gehirne entfernt, serielle Schnitte wurden präpariert
und mit Hämatoxylin-Eosin
(HE) angefärbt.
Infarktvolumina wurden durch Addition der Bereiche mit Infarkt in
seriellen HE-Schnitten multipliziert mit dem Abstand zwischen jedem
Schnitt bestimmt.
-
Die
in dieser Untersuchung verwendete Dosis von PP1 (1,5 mg/kg i. p.)
wurde empirisch ausgewählt. Es
ist bekannt, dass VEGF zuerst etwa 3 Stunden nach einer cerebralen
Ischämie
in dem Gehirn exprimiert wird, wobei ein Maximum nach 12 bis 24
Stunden auftritt. In dieser Untersuchung wurde PP1 30 Minuten nach dem
Ausbruch des Infarkts verabreicht, um vollständig eine VEGF-induzierte Zunahme
der Gefäßpermeabilität zu blockieren.
Gemäß dem zeitlichen
Verlauf einer typischen VEGF-Expression wäre ein mögliches therapeutisches Fenster
für die
Verabreichung von Src-Inhibitoren bis 12 Stunden nach dem Schlaganfall.
Bei Erkrankungen, die mit einer anhaltenden Zunahme der Gefäßpermeabilität assoziiert
sind, ist eine chronische Verabreichung des Src-hemmenden Arzneimittels
geeignet.
-
15 ist ein Diagramm, das die vergleichenden Ergebnisse
eines durchschnittlichen Infarktvolumens (mm3)
in Mäuse-Gehirnen
nach einer Verletzung zeigt, wobei Mäuse bezüglich Src heterogen waren (Src+/–), dominant
negative Src-Mutanten waren (Src–/–), Wildtyp-Mäuse waren
(WT) oder Wildtyp-Mäuse waren,
die mit 1,5 mg/kg PP1 behandelt worden waren, (PP1).
-
16 zeigt beispielhafte sequenzielle MRI-Scans
von isoliertem perfundiertem Mäuse-Gehirn
nach Behandlung für
eine Induktion von ZNS-Verletzung, wobei die Progression von Scans
in dem PP1-behandelten Tier (rechts) deutlich weniger Infarkt als
die Progression von Scans in dem nicht-behandelten Kontrolltier (links)
zeigt.
-
Die
vorliegende Erfindung ist besonders für den spezifischen Eingriff
von VP-induzierter Gewebeschädigung
geeignet, da die zielgerichtete Hemmung der Wirkung von Src-Familie-Tyrosinkinase
eine Hemmung auf VP ohne Langzeitwirkung auf an dere VEGF-induzierte
Reaktionen fokussiert, die für
eine Erholung von einer Verletzung günstig sein können. Im
Gegensatz zu einer Neutralisierung von VEGF-Protein greift die Hemmung
von Src nicht in die kumulative angiogene Wirkung von VEGF ein,
die in einem späteren
Stadium der Erkrankung günstig
sein könnte.
-
Die
Verwendung von synthetischen kleinen Molekülen als Inhibitoren ist im
Allgemeinen sicherer und besser handhabbar als die Verwendung großer Proteine.
Die Verwendung rekombinanter Proteine wie eines VEGF-Rezeptor-murines
Immunglobulin-Fusionsproteins ist möglicherweise schädlich und
erlaubt nicht eine wiederholte Verabreichung aufgrund einer Gefahr
für ein
Auslösen
einer allergischen Reaktion bei einer Verwendung im Menschen (d.
h. humaner Anti-Maus-Antikörper,
HAMA). Schlussendlich ist VEGF nicht der einzige Aktivator von stromabwärts gelegenem
Src und andere Cytokine, die bei der Pathophysiologie einer cerebralen
Ischämie
beteiligt sind, können
Gefäßpermeabilität beeinflussen,
wie IL-6 und TMF-α. Somit könnte eine
Hemmung von VEGF nicht die gesamte darauf folgende Verletzungs-bezogene
Src-Aktivierung hemmen. In der Tat ist eine Verringerung der Infarktgröße durch
PP1 mehr ausgeprägt
als durch einen VEGF-Antagonismus, was anzeigt, dass andere Wege
Src-Kinasen aktivieren könnten,
was eine Permeabilitätszunahme
erleichtert.
-
Die
vorstehende Beschreibung wird als ausreichend betrachtet, um es
dem Fachmann zu ermöglichen,
die Erfindung durchzuführen.
Die Hinterlegung von Material stellt kein Zugeständnis dar, dass die hier enthaltene
Beschreibung nicht ausreichend ist, um die Durchführung irgendeines
Aspekts der Erfindung zu ermöglichen,
einschließlich
der besten Möglichkeit
dafür.
Sie soll auch nicht dahingehend verstanden werden, dass sie den
Umfang der Ansprüche
auf die spezifische Veranschaulichung, die sie darstellt, begrenzt.
Tatsächlich
werden dem Fachmann verschiedene Modifikationen der Erfindung zusätzlich zu
denjenigen, die hier gezeigt und beschrieben sind, aus der vorstehenden
Beschreibung ersichtlich werden und diese liegen im Umfang der beigefügten Ansprüche. SEQUENZPROTOKOLL