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Diese
Erfindung betrifft die Expression von Cyclin G1 in Tumoren. Ganz
besonders betrifft diese Erfindung: (i) die Behandlung von Tumoren
wie einem Knochensarkom oder einem Ewing-Sarkom durch Inhibieren des
Cyclin G1 Proteins in den Tumorzellen; (ii) die Verhinderung der
Restenosierung durch Inhibieren des Cyclin G1 Proteins in Zellen
an der Stelle eines invasiven vaskulären Verfahrens oder einer vaskulären Läsion; (iii)
die Immortalisierung von Zellen durch Transduzieren solcher Zellen
mit einem für
das Cyclin G1 Protein codierenden Polynucleotid; (iv) das Empfänglichermachen
von Zellen gegenüber
einer Infektion oder Transduktion durch einen retroviralen Vektor
durch Transfizieren der Zellen mit einem für das Cyclin G1 Protein codierenden
Polynucleotid vor der oder gleichzeitig mit der retroviralen Transduktion
oder Infektion; und (v) ein in vitro Verfahren für die Feststellung von Krebs
durch Bestimmen des Grads der Expression des Cyclin G1 Proteins
in Zellen. Diese Erfindung betrifft auch Expressionsvehikel, vorzugsweise
retrovirale Vektoren und adenovirale Vektoren, die Polynucleotide
umfassen, die für
Mittel codieren, die das Cyclin G1 Protein inhibieren, wie Antisense-Polynucleotide
und Antikörper
oder Fragmente oder Derivate davon, die das Cyclin G1 Protein erkennen,
und Expressionsvehikel, die ein für das Cyclin G1 Protein codierendes
Polynucleotid umfassen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gene,
die für
eine neue Klasse von Proteinen, die als Cycline bekannt sind, codieren,
wurden als neue Klasse von Protoonkogenen identifiziert, und cyclinabhängige Kinase-(oder
Cdk-)Inhibitoren wurden als Tumorsuppressoren identifiziert, wodurch
die molekularen Mechanismen der zellulären Transformation und Tumorgenese
mit der Enzymologie, die die Zellzyklussteuerung lenkt, verbunden
werden. (Hall, et al., Curr. Opin. Cell Biol., Band 3, Seiten 176-184
(1991); Hunter, et al., Cell, Band 55, Seiten 1071-1074 (1991);
Hunter, et al., Cell, Band 79; Seiten 573-582 (1994); Elledge, et
al., Curr. Opin. Cell Biol., Band 6, Seiten 874-878 (1994); Peter,
et al., Cell, Band 79, Seiten 181-184 (1994)). Die sequentielle
Expression von spezifischen Cyclinen und die wesentlichen Funktionen
von spezifischen Cdk-Komplexe wurden definiert (Wu, et al., Int.
J. Oncol., Band 3, Seiten 859-867 (1993); Pines, et al., New Biologist,
Band 2, Seiten 389-401 (1990); Pines, Cell Growth and Differentiation,
Band 2, Seiten 305-310 (1991); Reed, Ann. Rev. Cell Biol., Band
8, Seiten 529-561 (1992); Sherr, Cell, Band 79, Seiten 551-555 (1994)),
wodurch direkte Verbindungen mit den grundsätzlichen Mechanismen der DNA-Replikation,
der Transcription, der Reparatur, der genetischen Instabilität und der
Apoptose zur Verfügung
gestellt werden. (D'Urso,
et al., Science, Band 250, Seiten 786-791 (1990); Wu, et al., Oncogene,
Band 9, Seiten 2089-2096 (1994); Roy, Cell, Band 79, Seiten 1093-1101 (1994); Meikrantz,
et al., Proc. Nat. Acad. Sci., Band 91, Seiten 3754-3758 (1994)).
Sowohl der universelle Cdk-Inhibitor p21/WAF1/CIP1 (Xiong, et al.,
Nature, Band 366, Seiten 701-704
(1993); Harper, et al., Mol. Biol. Cell, Band 6, Seiten 387-400 (1995)), und
Cyclin G1 (Wu, et al., Oncol. Reports, Band 1, Seiten 705-711 (1994))
werden durch das Wildtyp-p53- Tumorsuppressorprotein
bei der Initiation der DNA-Reparatur und/oder Apoptose induziert.
(El-Deiry, et al., Cell, Band 75, Seiten 817-825 (1993); El-Deiry,
et al., Cancer Res., Band 54, Seiten 1169 1174 (1994)). So stellen
die molekularen Komponenten, die kritische Zellzykluskontrollpunkte
regulieren, strategische Ziele für
die potentielle therapeutische Intervention bei der Behandlung von
Zellproliferationsstörungen,
einschließlich
des pädiatrischen
Knochenkrebs dar, bei denen die Rb- und die p53 Tumorsuppressorgene
oft inaktiviert werden. (Hansen, et al., Proc. Nat. Acad. Sci.,
Band 82, Seiten 6216-6220
(1985); Toguchida, et al., Nature, Band 338, Seiten 156-158 (1989); Toguchida,
et al., Cancer Res., Band 48, Seiten 3939-3943 (1988); Diller, et
al., Mol. Cell. Biol., Band 10, Seiten 5772-5781 (1990)). Frühere Untersuchungen
haben das progressive Profil der Cyclinexpression und der Cdk-Aktivierung
(Wu, 1993; Carbonaro-Hall, et al., Oncogene, Band 8, Seiten 1649-1659
(1993); Hall, et al., Oncogene, Band 8, Seiten 1377-1384 (1993); Williams,
et al., J. Biol. Chem., Band 268, Seiten 8871-8880 (1993); Albers,
et al., J. Biol. Chem., Band 268, Seiten 22825-22829 (1993)), sowie
die p53-unabhängige
Induzierung von p21/WAF1/CIP1 (Wu, et al., Oncol. Reports, Band
2, Seiten 227-231 (1995)) in MG-63 Osteosarkoma-Zellen charakterisiert.
Antisense-Oligonucleotid-Strategien, die gegen Cyclin D1 gerichtet
sind, inhibieren die Zellzyklusprogression in diesen Osteosarkoma-Zellen
wirksam. (Wu, 1993).
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Ein
metastatisches Karzinom ist, da es mit einem schlechten Ausgang
verbunden ist, ein wichtiges Ziel für die Gentherapie. Kolorektaler
Krebs ist beispielsweise die zweitwichtigste Ursache von Krebstod
in den Vereinigten Staaten nach Lungenkrebs, gefolgt von Brust-
und Pankreaskrebs (Silberberg et al., Cancer Clin., Band 40, Seiten
9-26 (1990)). Von diesen Karzinomen weist Pankreaskrebs die schlechteste
Prognose auf. Die mittlere Überlebenszeit
von Patienten mit metastatischem Pankreaskrebs beträgt drei
bis sechs Monate, und praktisch alle Patienten sind innerhalb eines
Jahres tot (Merrick et al., Gastroenterol. Clin. N. Amer., Band 19,
Seiten 935-962 (1990)). Etwa 40% der Patienten haben entweder in
der Leber oder dem peritonealen Hohlraum oder in beidem zum Zeitpunkt
der Diagnose eine metastatische Erkrankung. Eine Chemotherapie ist
trotz multimodaler Therapie für
eine metastatische Erkrankung unwirksam. Folglich sind alternative
Ansätze
bei einem metastatischen Karzinom wünschenswert.
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Wu,
et al. (Oncol. Reports, Band 1, Seiten 705-711 (1994)), der bereits
vorstehend erwähnt
wurde, offenbart die deduzierte Aminosäuresequenz und cDNA-Sequenz
für humanes
Cyclin G1 Protein. Wu, et al., offenbaren auch, dass ein höherer Grad
an Cyclin G1 Expression in Osteosarkomzellen und in Ewing-Sarkomzellen als
in normalen diploiden humanen Fibroblasten gefunden wurde. Obgleich
Wu, et al., angeben, dass die Überexpression
des Cyclin G1 Proteins in humanen Osteosarkomzellen eine potentielle
Verbindung zu Krebs schafft, offenbaren Wu, et al. nicht die Behandlung
von Krebs durch Stören
oder Inhibieren der Funktion des Cyclin G1 Proteins in Krebszellen.
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Okamoto,
et al. (The EMBO Journal, Band 13, Nr. 19, Seiten 4816-4822, 1994)
beschreiben, dass Cyclin G ein Transcriptionsziel des p53 Tumorsuppressorproteins
ist.
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Tamura
et al. (ONCOGENE, Band 8, Seiten 2113-2118, 1993) beschreiben, dass
Cyclin G ein neues Säuger-Cyclin
mit Homologie für
die Spaltung von Hefe Cig1 ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Anmelder haben entdeckt, dass durch das Stören und/oder Inhibieren der
Funktion oder Expression des Cyclin G1 Proteins in Krebszellen das
Wachstum und/oder Überleben
solcher Krebszellen inhibiert, verhindert oder zerstört werden
kann. So betrifft die vorliegende Erfindung die Behandlung eines
Tumors (vorzugsweise eines kanzerösen Tumors) durch Inhibieren
des Cyclin G1 Proteins, durch die Verabreichung von Antisense-Oligonucleotiden
für ein
für das
Cyclin G1 Protein codierendes Polynucleotid, oder von Antikörpern zu
dem Cyclin G1 Protein.
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Des
weiteren betrifft die vorliegende Erfindung (i) das Verhindern einer
Restenosierung durch Inhibieren des Cyclin G1 Proteins in Zellen
an der Stelle eines invasiven vaskulären Verfahrens oder einer vaskulären Läsion; (ii)
die Immortalisation von Zellen durch Transduzieren von Zellen mit
einem für
das Cyclin G1 Protein codierenden Polynucleotid; (iii) das Transduzieren
von Zellen mit einem für
das Cyclin G1 Protein codierenden Nucleotid, um die Zellen für die Transduktion
oder Infektion mit einem retroviralen Vektor empfänglicher
zu machen; und (iv) einen Krebs-Assay, der die Feststellung des
Cyclin G1 Proteins und/oder eines für ein solches Protein codierenden
Polynucleotids umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Expressionsvehikel, die Polynucleotide
umfassen, die für
Mittel codieren, die das Cyclin G1 Protein inhibieren, und Expressionsvehikel,
die ein für
das Cyclin G1 Protein codierendes Polynucleotid umfassen. Solche
Expressionsvehikel umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf,
virale Vektoren wie retrovirale Vektoren und adenovirale Vektoren.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben,
in denen zeigen:
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1 eine Nucleotidsequenz der humanen Cyclin
G1 cDNA;
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2 das
Färben
von MG-63 osteogenen Sarkomzellen nach der Transduktion solcher
Zellen mit einem retroviralen Vektor, einschließlich einer β-Galactosidase
oder eines lacZ-Gens;
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3 eine
graphische Darstellung des Grads der Konfluenz (%) in Mischungen
von MG-63 Zellen, die mit einem retroviralen Vektor transduziert
wurden, einschließlich
des Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinase-(TK-)Gens,
und Zellen, die mit einem solchen Vektor nicht transduziert wurden;
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4 eine
schematische Ansicht der retroviralen Vektoren G1aD1SvNa, G1aG1SvNa,
G1p21SvNa und G1XSvNa;
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5 eine
graphische Darstellung der Zellzählungen
in Kulturen von MG-63 Zellen, die mit G1XSvNa, G1aD1SvNa, G1aG1SvNa
oder G1Ip21SvNa transduziert wurden;
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6 ein
Western-Blotting der Expression von p29 Cyclin G1 Protein in MG-63
Zellen, die mit G1XSvNa, G1aG1SvNa oder G1aDISvNa transduziert wurden;
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7 das
morphologische Erscheinungsbild von MG-63 Zellen durch Lichtmikroskopie
72 Stunden nach der Transduktion solcher Zellen mit G1XSvNa, G1aG1SvNa,
G1aD1SvNa oder G1p21SvNa;
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8 die
Feststellung von apoptotischen Zellen in Kulturen von MG-63 Zellen,
die mit G1XSvNa, G1aG1SvNa, G1aD1SvNa oder G1p21SvNa transduziert
wurden;
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9A die FACS-Analyse von PI-gefärbten Kernen 48 Stunden nach
der Transduktion von VX2 Karzinomzellen mit einem retroviralen Vektor,
der Antisense-Cyclin G1 (G1aG1SvNa) trägt, im Vergleich zu derjenigen
des Kontroll-(G1XSvNa)Vektors.
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9B die FACS-Analyse von PI-gefärbten Kernen 48 Stunden nach
der Transduktion von MG-63 Osteosarkomzellen mit retroviralen Vektoren,
die Antisense-Cyclin G1 (G1aG1SvNa) tragen, im Vergleich zu dem
Kontroll-(G1XSvNa)Vektor.
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10: Zytostatische Wirkungen von retroviralen Vektoren,
die Antisense-Cyclin G1 tragen, und dem Wildtyp p53 in transduzierten
undifferenzierten VX2 Karzinomzellen. Die Zelldichten wurden mittels
Zellzählen in
Zellkulturen von VX2 Zellen in seriellen Intervallen nach der retroviralen
Vektortransduktion vor der G418 Selektion gemessen.
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11: Morphologisches Erscheinungsbild von VX2-Zellen
10 Tage nach der Transduktion mit retroviralen Vektoren, die Antisense-Cyclin
G1 (G1aG1SvNa) tragen, dem Wildtyp p53 (G1p53SvNa) oder dem Kontroll-(G1XSvNa)Vektor
nach der G418 Selektion.
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12: Inhibierung des VX2-Tumorwachstums bei Nacktmäusen nach
der intratumoralen Injektion des retroviralen Vektors, der das Antisense-Cyclin
G1 trägt.
Die prozentuale Erhöhung
der Tumorgröße, aufgetragen
auf der vertikalen Achse, ist als Funktion der Zeit (Tage), aufgetragen
auf der horizontalen Achse, ausgedrückt;
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13A: Grobes Erscheinungsbild von repräsentativen
VX2 tumortragenden Mäuse
eine Woche nach der Behandlung mit retroviralen Vektoren, die Antisense-Cyclin
G1 (G1aG1SvNa) tragen, oder dem Kontrollvektor (G1XSvNa).
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13B: Hämatoxylineosin-Färbung von
mit Formalin fixierten Tumorabschnitten eine Woche nach der Behandlung
mit retroviralen Vektoren, die Antisense-Cyclin G1 (G1aG1SvNa) tragen,
oder dem Kontrollvektor (G1XSvNa). 40fache Vergrößerung.
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14 eine graphische Darstellung von Tumorgrößen bei
Mäusen,
denen MNNG/HOS-Zellen injiziert wurden, gefolgt von der Injektion
der retroviralen Vektoren G1XSvNa oder G1aG1SvNa. Tumorvolumina
werden 0, 4, 6, 8, 10 und 12 Tage nach der Injektion der retroviralen
Vektoren gemessen.
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15: (A) Glatte Muskelzellen der Aorta,
die nukleärzielgerichtete β-Galactosidase
(Zellen mit blauen Kernen) exprimieren, gefolgt von der Transduktion
mit dem G1nBgSvNa Vektor; (B) Zytostatische und zytozide Wirkungen
von Antisense-Cyclin
G1 und Wildtyp p53 in transduzierten Aorten-SMC. Zelldichten wurden mittels
direktem Zellzählen
in Kulturen von Aorten-SMC gemessen, die in seriellen Intervallen
nach der Transduktion mit retroviralen Vektoren, die Antisense-G1
(G1aG1SvNa) tragen, und dem Wildtyp p53 (G1p53SvNa) sowie dem Kontrollvektor
(G1XSvNa) geernet wurden; (C) 3H-Thymidineinverleibung
in gezüchteten
Aorten-SMC nach der Transduktion mit retroviralen Vektoren (n =
3 jeder Gruppe) Die Radioaktivität
wird als dpm pro Vertiefung ausgedrückt. Die Ergebnisse sind als
arithmetisches Mittel ± 1
Standardabweichung ausgedrückt;
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16: Das morphologische Erscheinungsbild
der Aorten-SMC, beobachtet mittels Lichtmikroskopie 24 Stunden nach
der Transduktion mit Kontroll- und retroviralen Antisense-Cyclin
G1 Vektoren (A = G1XSvNa Kontrollvektor; B-D = G1aG1SvNa). Die Feststellung
von Apoptose in vaskulären
SMC nach der Transduktion des retroviralen Antisense-Cyclin G1 Vektors;
(E) mit dem G1XSvNa Kontrollvektor transduzierten Zellen, (F) mit
dem G1aG1SvNa Antisense-Cyclin G1 Vektor transduzierte Zellen. Die
dunkle Färbung
der apoptotischen Körper
wird sowohl innerhalb als auch außerhalb der synzytialen Zellen
festgestellt;
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17: Zytozide "Bystander"-Wirkung bei Antisense-Cyclin
G1 vektortransduzierten Aorten-SMC. Einverleibung von nichttransduzierten,
fluoreszent markierten Aorten-SMC in multizellulären Synzytien bei Legen auf
eine SMC-Kultur, die zuvor mit einem Antisense-Cyclin G1 Vektor
transduziert worden ist. A und B, geringe Vergrößerung, C und D, hohe Vergrößerung;
A und C, Phasenkontrast; B und D UV-Licht. Ein repräsentatives
multinukleäres
Synzytium, dem Zellen einverleibt wurden, die die fluoreszente Markierung
enthalten, ist durch den Pfeil identifiziert. (E) Quantifizierung
der Synzytienbildung im Lauf der Zeit in vaskulären SMC, transfiziert mit retroviralen
Vektoren: G1XSvNa, Kontrollvektor; G1aG1SvNa, Vektor, der das Antisense-Cyclin
G1 Gen trägt;
G1p53SvNa, Vektor, der den Wildtyp p53 trägt;
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18: (A) Hochdichte Kulturen von Aorten-SMC,
mit einer 200 μl
Pipettenspitze abgekratzt, um eine 1 mm Spur ohne Zellen zu schaffen;
(B) Das Erscheinungsbild des "gewundenen" Rands sofort nach
dem Abkratzen und Waschen, um abgelöste Zellen zu entfernen; (C)
Aorten-SMC, die nukleäre
zielgerichtete β-Galactosidase entlang
der Ränder
der Spur exprimieren; (D) Proliferation und Migration der mit dem
G1XSvNa Kontrollvektor transduzierten Aorten-SMC in die Spur 24
Stunden nach der Verletzung; (E) Apoptotische und degenerative Änderungen
in mit dem G1aG1SvNa Vektor transduzierten Aorten-SMC mit ausgeprägter Synzytienbildung;
und
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19: Test der Wirksamkeit eines Antisense-Cyclin
G1 Vektors bei einem Rattenkarotisverletzungsmodell der Restenosierung.
Die Elastinschicht der Tunica media ist (in A-D) durch die Verhoeffsche
Färbung identifiziert.
Die Neointima, die aus proliferierenden glatten Muskelzellen (rötlichgelbe
färbende
Zellen) besteht, wird durch eine Siris-Rotfärbung identifiziert. A und
C = nichtbehandelte arterielle Segmente; B und D = mit dem Antisense-Cyclin
G1 Vektor behandelte arterielle Segmente. E und F = höhere Vergrößerung von nichtbehandelten
bzw. mit aG1 behandelten arteriellen Segmenten; G = Analyse der
Verhältnisse
von Neointima zu Media von nichtbehandelten (NT), Kontroll-(GIX)
und mit Antisense-Cyclin G1 (aG1) behandelten arteriellen Segmenten
sind als vertikale Balken dargestellt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Mittel, das das Cyclin
G1 Protein inhibiert, für
die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Verwendung
bei einem Verfahren für
die Behandlung eines Tumors in einem Wirt zur Verfügung gestellt.
Das Verfahren umfasst das Verabreichen eines Mittels das das Cyclin
G1 Protein inhibiert an einen Wirt oder an den Tumor. Das Mittel
wird in einer Menge verabreicht, die wirksam ist, um das Cyclin
G1 Protein in den Tumorzellen zu inhibieren.
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Der
Begriff "Behandeln
eines Tumors", wie
hier verwendet, bedeutet, daß für das Inhibieren,
Verhindern oder Zerstören
des Wachstums der Tumorzellen gesorgt wird.
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Der
Begriff "Inhibieren
des Cyclin G1 Proteins",
wie hier verwendet, bedeutet, dass das Mittel die Expression eines
für das
Cyclin G1 Protein codierenden Polynucleotids, inhibiert oder verhindert
oder die Funktion des Cyclin G1 Proteins inhibiert oder verhindert.
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Mittel,
die das Cyclin G1 Protein inhibieren, sind Antisense-Oligonucleotide oder
Polynucleotidfragmente oder -sequenzen, die zu mindestens einem
Abschnitt eines für
das Cyclin G1 Protein codierenden Polynucleotids komplementär sind und
die sich an ein für
das Cyclin G1 Protein codierendes Polynucleotid binden, um die Expression
eines für
das Cyclin G1 Protein codierenden Polynucleotids zu verhindern und
Antikörper
oder Fragmente oder Derivate davon, die das Cyclin G1 Protein erkennen.
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Bei
einer Ausführungsform
ist das Mittel, das das Cyclin G1 Protein inhibiert, ein Antisense-Polynucleotid,
das zu mindestens einem Abschnitt eines für das Cyclin G1 Protein codierenden
Polynucleotids komplementär
ist. Eine Nucleotid-cDNA (1) und eine
deduzierte Aminosäuresequenz
von humanem Cyclin G1 Protein ist beschrieben in Wu, et al., Oncology
Reports, Band 1, Seiten 705-711 (1994), das hiermit durch Bezugnahme
aufgenommen wird.
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Der
Begriff "Polynucleotid", wie hier verwendet,
bedeutet eine polymere Form des Nucleotids jeder Länge und
umfasst Ribonucleotide und Desoxyribonucleotide. Ein solcher Begriff
umfasst auch Einzelstrang- und Doppelstrang-DNA sowie Einzelstrang-
und Doppelstrang-RNS. Der Begriff umfasst auch modifizierte Polynucleotide
wie methylierte und geschützte
Polynucleotide.
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Im
Allgemeinen umfasst das Antisense-Polynucleotid, das zu mindestens
einem Abschnitt eines für das
Cyclin G1 Protein codierenden Polynucleotids komplementär ist, mindestens
15 Nucleotide, vorzugsweise mindestens 18 Nucleotide und stärker bevorzugt
18 bis 20 Nucleotide. Bei einer Ausführungsform ist das Antisense-Polynucleotid
zu der gesamten Länge
des für
das Cyclin G1 Protein codierenden Polynucleotids komplementär.
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Bei
einer Ausführungsform
ist das Antisense-Polynucleotid komplementär zu mindestens einem Abschnitt
der für
das Cyclin G1 Protein codierenden mRNA und somit fähig, sich
an diesen zu binden oder mit diesem zu hybridisieren, wodurch die
Translation solcher mRNA inhibiert wird. Bei einer weiteren Ausführungsform
ist das Antisense-Polynucleotid komplementär zu der für das Cyclin G1 Protein codierenden
Einzelstrang- oder Doppelstrang-DNA
und somit fähig,
sich an diese zu binden oder mit dieser zu hybridisieren, wodurch
die Transkription einer solchen DNA zu mRNA verhindert wird oder
die Replikation solcher DNA inhibiert wird. Das Antisense-Polynucleotid
kann sich an jeden Abschnitt der für das Cyclin G1 Protein codierenden
DNA oder mRNA binden, jedoch bindet sich ein solches Antisense-Polynucleotid
vorzugsweise an das 5'-Ende
der DNA oder mRNA.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
kann das Antisense-Polynucleotid
ein Ribozym sein, das die Spaltung der für das Cyclin G1 codierenden
mRNA fördert.
Wie hier verwendet, bedeutet der Begriff "Ribozym" jeden Einzelstrang des Polynucleotids,
der eine sekundäre
Struktur bildet, die die katalytische Spaltung eines Ziel-mRNA-Moleküls fördert, wenn
die spezifische sequenzbasierte Erkennung der Ziel-mRNA erreicht
wird.
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Das
Antisense-Oligonucleotid kann gemäß Techniken, die Fachleuten
bekannt sind, synthetisiert werden, wie beispielsweise einer automatischen
Oligonucieotid-Synthetisierungsvorrichtung. Das Antisense-Oligonucleotid
wird dann einem Wirt in einer Menge verabreicht, die wirksam ist,
um die Expression eines für
das Cyclin G1 Protein codierenden Polynucleotids in Tumorzellen
eines Wirts zu inhibieren. Das Antisense-Oligonucleotid kann in
einer Menge von etwa 0,1 μM
bis etwa 10 μM,
vorzugsweise etwa 1 μM
bis etwa 5 μM,
verabreicht werden. Der Wirt kann ein tierischer Wirt und insbesondere
ein Säugerwirt,
einschließlich
eines humanen und nichthumanen Primatenwirts, sein. Das Antisense-Oligonucleotid
wird im Allgemeinen dem Wirt systemisch zusammen mit einem annehmbaren
pharmazeutischen Träger
wie einer physiologischen Kochsalzlösung verabreicht. Alternativ
können
die Antisense-Oligonucleotide
innerhalb von Liposomen enthalten sein, die dem Wirt systemisch
zusammen mit einem annehmbaren pharmazeutischen Träger verabreicht
werden. Eine solche systemische Verabreichung kann beispielsweise
eine intravenöse,
intraarterielle oder intraperitoneale Verabreichung sein. Alternativ
kann das Antisense-Oligonucleotid dem Tumor direkt verabreicht werden.
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Die
Antisense-Oligonucleotide können
modifiziert werden, um das Oligonucleotid gegen Degradation durch
Nucleasen zu stabilisieren und/oder um die Fähigkeit des Antisense-Oligonucleotids,
in die Tumorzellen einzudringen, zu verbessern.
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Eine
solche Modifikation kann durch Substituieren von mindestens einer
der Phosphodiesterbindungen des Antisense-Oligonucleotids mit einer Struktur bewirkt
werden, die für
eine erhöhte
Stabilisierung des Antisense-Oligonucleotids gegen Degradation durch
Nucleasen sorgt und/oder die Fähigkeit
des Antisense-Oligonucleotids, in die Tumorzellen einzudringen,
verbessert. Solche Substitutionen können Phosphorthioat- und Phosphordithioat-Bindungen,
Phosphotriester-, Alkyl- oder Arylphosphonatbindungen wie Methylphosphonatbindungen,
kurzkettige Alkyl- oder Cycloalkylstrukturen oder kurzkettige heteroatomare
oder heterocyclische Strukturen wie beispielsweise CH
2-NH-O-CH
2, CH
2-N(CH
3)-O-CH
2, CH
2-O-N(CH
3)-CH
2, CH
2N(CH
3)-N(CH
3)-CH
2 und O-N(CH
3)-CH
2-CH
2 sowie Morpholino-Strukturen umfassen. Beispiele
solcher Modifikationen sind in der PCT-Anmeldung Nr.
WO93/05182 , veröffentlicht am 18. März 1993,
und in dem
US-Patent Nr. 5,034,506 ,
erteilt am 23. Juli 1991, beschrieben. Beispiele von Alkyl- oder
Arylphosphonatbindungen sind auch beschrieben in den
US-Patenten Nr. 4,469,863 und
4,511,713 . Alternativ kann
mindestens ein Nucleotid des Antisense-Oligonucleotids an eine Komponente
konjugiert werden, die eine Aminosäure, ein Dipeptidnachahmer,
ein Zucker, ein Zuckerphosphat, ein Neurotransmitter, ein hydrophiles
Polymer wie Polyhydroxypropylmethacrylamid, Dextrane, Polymaleinsäureanhydrid,
ein Cyclodextrin, eine Stärke
oder Polyethylenimin sein kann. Beispiele solcher Komponenten sind
in der PCT-Anmeldung Nr.
WO94/01448 ,
veröffentlicht
am 20. Januar 1994, beschrieben. Weitere Beispiele von Komponenten,
die bei dem Modifizieren des Antisense-Oligonucleotids verwendet
werden können,
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, Alkyl- oder Arylphosphorate,
Carbamate, Sulfamate und (Thio)formacetal.
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Die
vorstehend angegebenen Modifikationen können an dem Antisense-Oligonucleotid
während
der Synthese des Antisense-Oligonucleotids
durch Mittel, die Fachleuten bekannt sind, durchgeführt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Antisense-Oligonucleotid, wenn das Antisense-Oligonucleotid direkt
oder in einem Liposom verabreicht wird, mindestens eine Phosphorothioat-
oder Phosphorodithioat-Linkerkomponente,
die an dem Grundgerüst
des Antisense-Oligonucleotids
während
der Synthese durch Fachleuten bekannte Techniken angeheftet werden
kann.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
wird das Antisense-Oligonucleotid
dem Wirt durch Transduzieren von Tumorzellen des Wirts mit einem
für ein
Antisense-Polynucleotid codierenden Polynucleotid verabreicht, das
zu mindestens einem Abschnitt eines für das Cyclin G1 Protein codierenden
Polynucleotids komplementär ist.
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Das
für ein
Antisense-Polynucleotid codierende Polynucleotid, das zu mindestens
einem Abschnitt eines für
das Cyclin G1 Protein codierenden Polynucleotids komplementär ist, kann
innerhalb eines geeigneten Expressionsvehikel enthalten sein, das
in die Tumorzelle transduziert wird. Solche Expressionsvehikel umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, Plasmide, eukaryontische Vektoren, prokaryontische Vektoren
(wie beispielsweise bakterielle Vektoren) und virale Vektoren.
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Bei
einer Ausführungsform
ist der Vektor ein viraler Vektor. Virale Vektoren, die verwendet
werden können,
umfassen RNS-Virusvektoren
(wie retrovirale Vektoren) und DNA-Virusvektoren (wie adenovirale
Vektoren, adenoassoziierte Virusvektoren, Herpes-Virus-Vektoren
und Vaccinia-Virus-Vektoren). Wenn ein RNS-Virusvektor beim Konstruieren
des Vektors verwendet wird, liegt das für das Antisense-Polynucleotid
codierende Polynucleotid in der Form von RNS vor. Wenn ein DNA-Virusvektor beim
Konstruieren des Vektors verwendet wird, liegt das für das Antisense-Polynucleotid
codierende Polynucleotid in der Form von DNA vor.
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Bei
einer Ausführungsform
ist der virale Vektor ein retroviraler Vektor. Beispiele von retroviralen
Vektoren, die verwendet werden können,
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, Moloney-Maus-Leukämie-Virus,
Milznekrosevirus und Vektoren, abgeleitet von Retroviren wie dem
Rous-Sarcoma-Virus, dem Harvey-Sarcoma-Virus, dem Geflügel-Leukosevirus,
dem humanen Immundefektvirus, dem myeloproliferativen Sarcomavirus
und dem Brusttumorvirus. Der Vektor ist im Allgemeinen ein replikationsinkompetentes
Retrovirusteilchen.
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Retrovirale
Vektoren sind als Mittel brauchbar, den retroviral vermittelten
Gentransfer in eukaryontische Zellen zu vermitteln. Retrovirale
Vektoren sind im Allgemeinen derartig konstruiert, dass die Mehrzahl
der für
die strukturellen Gene des Virus codierenden Sequenzen deletiert
und durch das bzw. die Gen(e), die von Interesse sind, ersetzt wird.
Am häufigsten
werden die strukturellen Gene (d.h. gag, pol and env) aus dem retroviralen
Grundgerüst
unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten Gentechniktechniken
entfernt. Dies kann die Verdauung mit der geeigneten Restriktions-Endonuclease
oder in einigen Fällen
mit der BaI 31 Exonuclease umfassen, um Fragmente zu erzeugen, die
geeignete Abschnitte des Verpackungssignals enthalten.
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Diese
neuen Gene wurden dem proviralen Grundgerüst auf mehrere allgemeine Wege
einverleibt. Die einfachsten Konstruktionen sind diejenigen, bei
denen die strukturellen Gene des Retrovirus durch ein einziges Gen
ersetzt werden, das dann unter der Kontrolle der viralen regulatorischen
Sequenzen innerhalb der langen terminalen Sequenzwiederholung (LTR)
transcribiert wird. Retrovirale Vektoren wurden auch konstruiert,
die mehr als ein Gen in die Zielzellen einführen können. Üblicherweise steht bei solchen
Vektoren ein Gen unter der regulatorischen Kontrolle der viralen
LTR, während
das zweite Gen entweder von einer gespleißten Botschaft exprimiert wird
oder unter der Regelung seines eigenen inneren Promotors steht.
Alternativ können
zwei Gene aus einem einzigen Promotor durch die Verwendung einer
inneren Ribosomeneintrittsstelle exprimiert werden.
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Anstrengungen
wurden auf das Minimieren der viralen Komponente des viralen Grundgerüsts im Wesentlichen
in einer Anstrengung gerichtet, die Möglichkeit der Rekombination
zwischen dem Vektor und dem verpackungsdefekten Helfervirus innerhalb
der Verpackungszellen zu verringern. Ein verpackungsdefektes Helfervirus
ist notwendig, um die strukturellen Gene eines Retrovirus zur schaffen,
die aus dem Vektor selbst deletiert worden sind.
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Beispiele
von retroviralen Vektoren, die verwendet werden können, umfassen
retrovirale Vektoren, die aus retroviralen Plasmidvektoren erzeugt
werden, die abgeleitet sind aus Retroviren, einschließlich, jedoch nicht
beschränkt
auf, Moloney-Maus-Leukämie-Virus-Vektoren
wie denjenigen, die in Miller, et al., Biotechniques, Band 7, Seiten
980-990 (1989) und in Miller, et al., Human Gene Therapy, Band 1,
Seiten 5-14 (1990) beschrieben sind.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
kann der retrovirale Plasmidvektor mindestens vier Klonierungs-
oder Restriktionsenzymerkennungsstellen umfassen, wobei mindestens
zwei der Stellen eine durchschnittliche Häufigkeit des Vorkommens in
eukaryontischen Genen von weniger als einmal in 10.000 Basenpaaren
aufweisen; d.h. das Restriktionsprodukt besitzt eine durchschnittliche
DNA-Größe von mindestens 10.000
Basenpaaren. Bevorzugte Klonierungsstellen sind ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus NotI, SnaBI, SalI und XhoI. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst der retrovirale Plasmidvektor jede dieser Klonierungsstellen.
Solche Vektoren sind des weiteren in der
US-Patentveröffentlichung 5,672,510 (Serial No.
08/340,805), eingereicht am 17. November 1994, und in der PCT-Anmeldung
Nr.
WO91/10728 , veröffentlicht
am 25. Juli 1991, beschrieben.
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Wenn
ein retroviraler Plasmidvektor, der solche Klonierungsstellen aufweist,
verwendet wird, kann auch ein Shuttle-Klonierungsvektor vorgesehen
werden, der mindestens zwei Klonierungsstellen aufweist, die mit
mindestens zwei Klonierungsstellen kompatibel sind, die ausgewählt sind
aus der Gruppe, bestehend aus NotI, SnaBI, SalI und XhoI, die sich
auf dem retroviralen Vektor befinden. Der Shuttle-Klonierungsvektor
umfasst auch mindestens ein gewünschtes
Gen, das von dem Shuttle-Klonierungsvektor auf den retroviralen
Vektor transferiert werden kann.
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Der
Shuttle-Clonierungsvektor kann aus einem grundlegenden "Grundgerüst"-Vektor oder Fragment konstruiert
werden, an dem ein oder mehrere Linker ligasiert sind, die Klonierungs-
oder Restriktionserkennungsstellen enthalten. In den Klonierungsstellen
enthalten sind die kompatiblen oder komplementären Klonierungsstellen, die
vorstehend beschrieben sind. Gene und/oder Promotoren, die Enden
haben, die den Restriktionsstellen des Shuttle-Vektors entsprechen,
können
mittels im Stand der Technik bekannter Techniken in den Shuttle-Vektor
ligasiert werden.
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Der
Shuttle-Klonierungsvektor kann verwendet werden, um DNA-Sequenzen
in prokaryontischen Systemen zu amplifizieren. Der Shuttle-Clonierungsvektor
kann aus Plasmiden hergestellt werden, die im Allgemeinen in prokaryontischen
Systemen und insbesondere in Bakterien verwendet werden. So kann
der Shuttle-Clonierungsvektor beispielsweise von Plasmiden wie pBR322;
pUC 18; usw. abgeleitet werden.
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Der
retrovirale Plasmidvektor umfasst einen oder mehrere Promotoren.
Geeignete Promotoren, die verwendet werden können, umfassen, sind jedoch
nicht beschränkt
auf, die retrovirale LTR; den SV40 Promotor; und den humanen Zytomegalovirus-(CMV-)Promotor,
der in Miller, et al., Biotechniques, Band 7, Nr. 9, 980-990 (1989),
beschrieben ist oder jeden anderen Promotor (z.B. zelluläre Promotoren
wie beispielsweise eukaryontische zelluläre Promotoren, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf die Histon-, polIII-, und S-Actin-Promotoren). Andere virale
Promotoren, die verwendet werden können, umfassen, sind jedoch
nicht beschränkt
auf, Adenovirus-Promotoren, TK-Promotoren und B19 Parvovirus-Promotoren.
Die Auswahl eines geeigneten Promotors ist für Fachleute aus den hier enthaltenen
Lehren ersichtlich.
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Der
retrovirale Plasmidvektor wird dann verwendet, um eine Verpackungszelllinie
zu transduzieren, um eine Erzeugerzelllinie zu bilden. Beispiele
von Verpackungszellen, die transfiziert werden können, umfassen, sind jedoch
nicht beschränkt
auf, die PE501-, PA317-, Ψ-2-, Ψ-AM-, PA12-,
T19-14X-, VT-19-17-H2-, Ψ CRE-, Ψ CRIP-,
GP+E-86-, GP+envAm12- und DAN-Zellinien, wie in Miller, Human Gene
Therapy, Band 1, Seiten 5-14 (1990) beschrieben. Der retrovirale
Plasmidvektor, der das für
das Antisense-Polynucleotid codierende Polynucleotid enthält, das
zu mindestens einem Abschnitt eines für das Cyclin G1 Protein codierenden Polynucleotids
komplementär
ist, transduziert die Verpackungszellen mittels jedes im Stand der
Technik bekannten Mittels. Solche Mittel umfassen, sind jedoch nicht
beschränkt
auf, Elektroporation, die Verwendung von Liposomen und die CaPO4-Ausfällung.
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Die
Verpackungszellen werden so Erzeugerzellen, die retrovirale Vektoren
erzeugen, die ein für
ein Antisense-Polynucleotid codierendes Polynucleotid umfassen,
das zu mindestens einem Abschnitt eines für das Cyclin G1 Protein codierenden
Polynucleotids komplementär
ist. Solche retroviralen Vektoren werden dann in die Tumorzellen
transduziert, wodurch die transduzierten Tumorzellen das Antisense-Polynucleotid erzeugen,
das zu mindestens einem Abschnitt des für das Cyclin G1 Protein codierenden
Polynucleotids komplementär
ist.
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Die
retroviralen Vektoren werden einem Wirt in einer Menge verabreicht,
die wirksam ist, um das Wachstum von Tumorzellen durch die Inhibierung
der Expression des für
das Cyclin G1 Protein codierenden Polynucleotids in den Tumorzellen
zu inhibieren, zu verhindern oder zu zerstören. Eine solche Verabreichung kann
eine systemische Verabreichung, wie vorstehend beschrieben, oder
eine direkte Injektion der retroviralen Vektoren in den Tumor sein.
Im Allgemeinen werden die retroviralen Vektoren in einer Menge von
mindestens 1 × 105 cfu/ml verabreicht, und im Allgemeinen
ist eine solche Menge nicht höher
als 1 × 109 cfu/ml. Vorzugsweise werden die retroviralen
Vektoren in einer Menge von etwa 1 × 106 cfu/ml
bis etwa 1 × 108 cfu/ml verabreicht. Die genaue zu verabreichende
Dosierung hängt
von einer Vielzahl von Faktoren, einschließlich des Alters, des Gewichts
und des Geschlechts des Patienten und der Größe und dem Schweregrad des
Tumors ab, der behandelt wird.
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Die
retroviralen Vektoren können
auch zusammen mit einem akzeptablen pharmazeutischen Träger wie
beispielsweise einer physiologischen Kochsalzlösung, Protaminsulfat (Elkins
Sinn, Inc., Cherry Hill, N.J.), Wasser, wässerigen Puffern wie Phosphatpuffern
und Tris-Puffern, oder Polybren (Sigma Chemical, St. Louis, MO)
verabreicht werden. Die Wahl eines geeigneten pharmazeutischen Trägers wird
für Fachleute
aus den hier enthaltenen Lehren als offensichtlich erachtet.
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Bei
einer weiteren Alternative können
retrovirale Erzeugerzellen wie diejenigen, die von den vorstehend
beschriebenen Verpackungszellen abgeleitet sind, die ein für ein Antisense-Polynucleotid codierendes Polynucleotid
umfassen, das zu mindestens einem Abschnitt eines für das Cyclin
G1 Protein codierenden Polynucleotids komplementär ist, einem Wirt verabreicht
werden. Solche Erzeugerzellen können
bei einer Ausführungsform
systemisch (z.B. intravenös
oder intraarteriell) an einem Punkt in enger Nähe zu dem Tumor verabreicht
werden oder die Erzeugerzellen können
dem Tumor direkt verabreicht werden. Die Erzeugerzelllinie erzeugt
dann retrovirale Vektoren, einschließlich eines für ein Antisense-Polynucleotid
codierenden Polynucleotids, in vivo, wodurch solche retroviralen
Vektoren dann die Tumorzellen transduzieren.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
ist das Mittel, das das Cyclin G1 Protein inhibiert, ein Antagonist für das Cyclin
G1 Protein, der sich an das Cyclin G1 Protein bindet und es inhibiert.
Beispiele von Antagonisten für
das Cyclin G1 Protein umfassen, sind Antikörper oder Fragmente oder Derivate
davon, die das Cyclin G1 Protein erkennen.
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Bei
einer Ausführungsform
ist der Antagonist ein Antikörper
oder ein Fragment oder Derivat davon, der das Cyclin G1 Protein
erkennt. Der Begriff "Fragment
oder Derivat davon" bedeutet
einen Antikörper
mit Deletionen und/oder Substitutionen von Aminosäureresten
mit Bezug auf den nichtmodifizierten Antikörper, jedoch erkennt ein solches
Fragment oder Derivat das Cyclin G1 Protein. Ein solcher Antikörper kann
ein monoklonaler oder polyklonaler Antikörper sein. Bei einer Ausführungsform
ist der Antikörper
ein einkettigen Antikörper.
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Vorzugsweise
wird der Antikörper
dem Wirt derart verabreicht, dass der Antikörper oder das Fragment oder
Derivat davon in die Tumorzellen eintritt. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform
wird der Antikörper
oder das Fragment oder Derivat davon, der bzw. das das Cyclin G1
Protein erkennt, dem Wirt durch Transduzieren von Tumorzellen des
Wirts mit einem für
den Antikörper
codierenden Polynucleotid oder ein Fragment oder Derivat davon,
das das Cyclin G1 Protein erkennt, verabreicht. Das Polynucleotid
kann in einem geeigneten Expressionsvehikel wie denjenigen, die
vorstehend beschrieben sind, enthalten sein. Bei einer Ausführungsform
ist das Polynucleotid in einem retroviralen Vektor enthalten, der
ein retroviraler Vektor sein kann, wie vorstehend beschrieben ist.
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Der
Vektor, der das für
einen Antikörper
oder ein Fragment oder Derivat davon codierende Polynucleotid enthält, das
das Cyclin G1 Protein erkennt, wird dem Wirt in einer Menge verabreicht,
die wirksam ist, um die Funktion des Cyclin G1 Proteins in den Tumorzellen
in dem Wirt zu inhibieren. Wenn ein retroviraler Vektor verwendet
wird, wird ein solcher retroviraler Vektor in einer Menge von etwa
1 × 106 cfu/ml bis etwa 1 × 108 cfu/ml
verabreicht. Ein solcher Vektor kann systemisch verabreicht werden
(wie beispielsweise mittels intravenöser, intraarterieller oder
intraperitonealer Verabreichung) oder alternativ kann der Vektor
direkt dem Tumor verabreicht werden. Die Vektoren transduzieren
dann die Tumorzellen, wodurch der Antikörper oder ein Fragment oder
ein Derivat davon, der das Cyclin G1 Protein erkennt, in den Tumorzellen
exprimiert wird. Ein solcher Antikörper oder Fragment oder Derivat
davon bindet sich an das Cyclin G1 Protein in den Tumorzellen, wodurch
die Funktion des Cyclin G1 Proteins in den Tumorzellen inhibiert
wird.
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Tumore,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung durch die Inhibierung des Cyclin G1 Proteins behandelt
werden können,
umfassen nichtbösartige
sowie bösartige
oder kanzeröse
Tumore. Kanzeröse
Tumore, die behandelt werden können,
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, osteogenes Sarkom
und Ewing-Sarkom und andere neoplastische Erkrankungen, bei denen
das Cyclin G1 exprimiert wird, wie Glioblastom, Neuroblastom, Brustkrebs,
Prostatakrebs, Leukämien,
Lymphome (einschließlich
Hodgin- und Nichthodgin-Lymphom), Fibrosarkom, Rhabdomyosarkom,
Darmkrebs, Pankreaskrebs, Leberkrebs wie hepatozelluläre Karzinome
und Adenokarzinome.
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Die
vorstehend angegebenen Behandlungen, bei denen das Cyclin G1 inhibiert
wird, können
auch in Kombination mit anderen Behandlungen von Tumoren kombiniert
werden, wie beispielsweise (i) Strahlung; (ii) Chemotherapie; oder
(iii) die Transduktion der Tumorzellen mit einem für einen
negativen selektiven Marker codierenden Polynucleotid wie beispielsweise
einem viralen Thymidinkinasegen, gefolgt von der Verabreichung eines
Wechselwirkungsmittels wie beispielsweise Ganciclovir, das die Zellen
tötet,
die mit dem für
den negativen selektiven Marker codierenden Polynucleotid transduziert
sind.
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Bei
einer Ausführungsform
wird ein Mittel, das das Cyclin G1 Protein inhibiert, einem Wirt
gemäß einem
der vorstehend beschriebenen Verfahren verabreicht. Das Wachstum
aller Tumorzellen, die das Mittel enthalten, wird inhibiert, verhindert
oder zerstört.
Des weiteren werden die Tumorzellen mit einem für einen negativen selektiven
Marker oder "Selbstmord"-Gen codierenden
Polynucleotid transduziert. Das für den negativen selektiven
Marker codierende Polynucleotid kann in einem Expressionsvehikel
wie denjenigen, die vorstehend beschrieben sind, enthalten sein.
Wenn die Tumorzellen erst mit dem für den negativen selektiven Marker
codierenden Polynucleotid transduziert sind, wird ein Wechselwirkungsmittel
dem Wirt verabreicht, wodurch das Wechselwirkungsmittel mit dem
negativen selektiven Marker in Wechselwirkung steht, um das Wachstum
der Tumorzellen zu verhindern, zu inhibieren oder zu zerstören.
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Negative
selektive Marker, die verwendet werden können, umfassen, sind jedoch
nicht beschränkt
auf, Thymidinkinase wie Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinase, Zytomegalovirus-Thymidinkinase und
Varicella-Zoster-Virus-Thymidinkinase; und Zytosindesaminase.
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Bei
einer Ausführungsform
ist der selektive Marker eine virale Thymidinkinase, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinase, Zytomegalovirus-Thymidinkinase und
Varicella-Zoster-Virus-Thymidinkinase. Wenn solche viralen Thymidinkinasen
verwendet werden, ist das Wechselwirkungs- oder chemotherapeutische
Mittel vorzugsweise ein Nucleosidanalogon, beispielsweise eines,
das ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Ganciclovir, Acyclovir und 1-2-Desoxy-2-fluor-β-D-arabinofuranosil-5-ioduracil
(FIAU). Solche Wechselwirkungsmittel werden wirksam durch die viralen
T-Thymidinkinasen
als Substrate verwendet, und solche Wechselwirkungsmittel sind so
letal der DNA der Tumorzellen einverleibt, die die viralen Thymidinkinasen
exprimieren, was zu dem Tod der Tumorzellen führt.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
ist der negative selektive Marker Cytosindesaminase. Wenn Cytosindesaminase
der negative selektive Marker ist, ist ein bevorzugtes Wechselwirkungsmittel
5-Fluorcytosin. Cytosindesaminase wandelt 5-Fluorcytosin in 5-Fluoruracil
um, das sehr zytotoxisch ist. So wandeln Tumorzellen, die das Cytosindesaminasegen
exprimieren, das 5-Fluorcytosin in 5-Fluoruracil um und werden getötet.
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Das
Wechselwirkungsmittel wird in einer Menge verabreicht, die wirksam
ist, um das Wachstum der transduzierten Tumorzellen zu inhibieren,
zu verhindern oder zu zerstören.
Beispielsweise kann das Wechselwirkungsmittel in einer Menge von
5 mg bis 10 mg/kg Körpergewicht
in Abhängigkeit
von der Gesamttoxizität einem
Patienten verabreicht werden. Das Wechselwirkungsmittel wird vorzugsweise
systemisch wie beispielsweise mittels intravenöser Verabreichung, mittels
parenteraler Verabreichung, mittels intraperitonealer Verabreichung
oder mittels intramuskulärer
Verabreichung verabreicht.
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Wenn
ein Expressionsvehikel, wie diejenigen, die vorstehend beschrieben
sind, einschließlich
eines negativen selektiven Markers, Tumorzellen verabreicht wird,
kann sich eine "Bystander"-Wirkung ergeben,
d.h. Tumorzellen, die ursprünglich
nicht mit der für
den negativen selektiven Marker codierenden Nucleinsäuresequenz
transduziert wurden, können
bei Verabreichung des Wechselwirkungsmittels getötet werden. Obgleich die Anmelder
nicht beabsichtigen, auf irgendeine theoretischen Denkweise beschränkt zu werden,
können
die transformierten Tumorzellen eine diffusionsfähige Form des negativen selektiven
Markers erzeugen, die entweder extrazellulär auf das Wechselwirkungsmittels
wirkt oder von benachbarten, nichttransformierten Tumorzellen aufgenommen
wird, die dann gegenüber
der Wirkung des Wechselwirkungsmittels empfänglich werden. Es ist auch
möglich,
dass eines oder beide von negativem selektiven Marker und Wechselwirkungsmittel
zwischen Tumorzellen übertragen
werden.
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Mittel,
die das Cyclin G1 Protein inhibieren, können auch eine vaskuläre Restenosierung
nach invasiven vaskulären
Verfahren wie einer Angioplastie, vaskulären Implantaten wie arteriellen
Implantaten oder einer koronaren Bypasschirurgie verhindern. So
wird gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren für das Verhindern
einer Restenosierung zur Verfügung
gestellt, das das Verabreichen eines Mittels, das das Cyclin G1
Protein inhibiert, an einen Wirt oder an die Stelle eines invasiven
vaskulären
Verfahrens oder einer vaskulären
Läsion
umfasst. Das Mittel wird in einer Menge verabreicht, die wirksam
ist, um die Restenosierung in einem Wirt zu verhindern. Das Mittel
kann während
oder nach dem invasiven vaskulären Verfahren
verabreicht werden. Der Begriff "invasives
vaskuläres
Verfahren", wie
hier verwendet, bedeutet jedes Verfahren, das die Reparatur, das
Entfernen, Ersetzen und/oder Umleiten (z.B. Bypass oder Shunt) eines Abschnitts
des vaskulären
Systems umfasst, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Arterien und Venen. Solche Verfahren umfassen, sind jedoch
nicht beschränkt
auf, Angioplastie, vaskuläre
Implantate wie arterielle Implantate, das Entfernen von Blutgerinnseln,
das Entfernen von Abschnitten von Arterien oder Venen und die koronare
Bypasschirugie.
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Mittel,
die das Cyclin G1 Protein inhibieren und die verwendet werden können, umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, diejenigen, die vorstehend erwähnt sind. Vorzugsweise ist
das Mittel, das das Cyclin G1 Protein inhibiert, ein Antisense-Polynucleotid, das
komplementär
zu mindestens einem Abschnitt eines für das Cyclin G1 Protein codierenden
Polynucleotids wie vorstehend beschrieben ist und sich so an diesen
binden oder diesen hybridisieren kann. Ein solches Antisense-Oligonucleotid
kann eine Länge
haben wie vorstehend beschrieben und kann in einer Menge verabreicht
werden, die wirksam ist, um eine Restenosierung zu verhindern. Eine
solche Menge kann wie vorstehend beschrieben sein. Das Antisense-Oligonucleotid
kann intravaskulär
verabreicht werden und kann direkt an die Stelle des invasiven vaskulären Verfahrens
oder der vaskulären
Läsion
verabreicht werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Antisense-Oligonucleotid
dem Wirt durch Transduzieren von vaskulären Zellen an der Stelle eines
invasiven vaskulären
Verfahrens oder einer vaskulären
Läsion mit
einem für
ein Antisense-Polynucleotid
codierenden Polynucleotid, das zu mindestens einem Abschnitt eines
für das
Cyclin G1 Protein codierenden Polynucleotids komplementär ist, verabreicht.
Ein solches für
das Antisense-Polynucleotid codierendes Polynucleotid kann in einem
geeigneten Expressionsvehikel wie vorstehend beschrieben enthalten
sein, das in die Zellen der Stelle eines invasiven vaskulären Verfahrens
oder einer vaskulären
Läsion
transduziert wird. Bei einer Ausführungsform ist das Expressionsvehikel
ein viraler Vektor wie diejenigen, die vorstehend beschrieben sind.
Bei einer Ausführungsform
ist der virale Vektor ein retroviraler Vektor, der wie vorstehend
beschrieben sein kann.
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Wenn
ein retroviraler Vektor verwendet wird, wird ein solcher retroviraler
Vektor in einer vorstehend beschriebenen Menge verabreicht und wird
intravaskulär
verabreicht. Bei einer Ausführungsform
wird der retrovirale Vektor der Stelle des invasiven vaskulären Verfahrens
oder der vaskulären
Läsion
verabreicht. Die Vektoren transduzieren die vaskulären Zellen
an der Stelle des invasiven vaskulären Verfahrens oder der vaskulären Läsion, wodurch
das Antisense-Oligonucleotid in solchen Zellen erzeugt wird, wodurch
die Expression eines für
das Cyclin G1 codierenden Polynucleotids in solchen Zellen inhibiert
wird und so die Restenosierung durch Verhindern der Proliferation
solcher Zellen verhindert wird.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
ist das Mittel, das das Cyclin G1 Protein inhibiert, ein Antagonist für das Cyclin
G1 Protein, der sich an das Cyclin G1 Protein bindet und dieses
inhibiert wie vorstehend beschrieben, und bei einer Ausführungsform
kann es ein Antikörper
oder Fragment oder Derivat davon sein, der bzw. das das Cyclin G1
Protein erkennt.
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Der
Antikörper
wird dem Wirt derart verabreicht, dass der Antikörper oder ein Fragment oder
Derivat davon in die Zellen an der Stelle des invasiven vaskulären Verfahrens
oder der vaskulären
Läsion
eintritt. Vorzugsweise wird der Antikörper oder das Fragment oder
Derivat davon, der bzw. das das Cyclin G1 Protein erkennt, durch
das Transduzieren von Zellen an der Stelle des invasiven vaskulären Verfahrens
oder einer vaskulären Läsion mit
einem für
den Antikörper
oder das Fragment oder Derivat davon codierenden Polynucleotid, der
bzw. das das Cyclin G1 Protein erkennt, verabreicht. Das Polynucleotid
kann in einem geeigneten Expressionsvehikel enthalten sein, wie
denjenigen, die vorstehend beschrieben sind. Bei einer Ausführungsform
ist das Expressionsvehikel ein retroviraler Vektor, wie vorstehend
beschrieben, der in einer vorstehend beschriebenen Menge verabreicht
werden kann. Ein solcher Vektor wird intravaskulär wie vorstehend beschrieben
verabreicht und kann der Stelle eines invasiven vaskulären Verfahrens
oder einer vaskulären
Läsion
direkt verabreicht werden.
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Dieses
Verfahren ist auf die Verhinderung und Behandlung einer Restenosierung
und die Verhinderung oder Behandlung von vaskulären Läsionen nach einer Vielzahl
von invasiven vaskulären
Verfahren anwendbar, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, kardiovaskulärer
Angioplastie, arterieller Implantate und koronarer Bypasschirurgie.
Dieses Verfahren ist auch bei der Verhinderung und Behandlung von
vaskulären Läsionen,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, Läsionen
der Oberschenkelarterien, der Karotis oder der Nierenarterien, insbesondere
der Nierenarterien, die mit Nierendialysefisteln verbunden sind,
verwendbar.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein in vitro Verfahren
für das
Immortalisieren von Nichttumorzellen zur Verfügung gestellt, das das Transduzieren
der Nichttumorzellen mit einem für
das Cyclin G1 Protein codierenden Polynucleotid oder einem Derivat
oder Analogon davon umfasst. Der Begriff "Derivat oder Analogon davon", wie hier verwendet,
bedeutet, dass das Protein ein Protein sein kann, das Deletionen
und/oder Substitutionen der Aminosäurereste mit Bezug auf die
native Cyclin G1 Proteinsequenz aufweist und dennoch die gleichen
biologischen Eigenschaften wie natives oder nichtmodifiziertes Cyclin
G1 Protein beibehält.
Obgleich der Umfang dieses Aspekts der vorliegenden Erfindung nicht
nur auf irgendwelche theoretischen Schlussfolgerungen eingeschränkt werden
soll, haben die Anmelder entdeckt, dass die Überexpression des Cyclin G1
Proteins in Nichttumorzellen zu der Zellimmortalisierung und permanenten Zelllinien
beitragen würde,
die die Fähigkeit
beibehalten, auf anschließende
Zellzyklusereignisse zu reagieren, wobei die Verwendung viraler
Onkogene, die eine Zelltransformation verursachen, vermieden wird.
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Das
für das
Cyclin G1 Protein codierende Polynucleotid oder ein Fragment oder
Derivat davon kann in einem geeigneten Expressionsvehikel enthalten
sein, das wie vorstehend beschrieben sein kann. Bei einer Ausführungsform
ist das Expressionsvehikel ein retroviraler Vektor, der wie vorstehend
beschrieben sein kann.
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Nichttumorzellen,
die gemäß diesem
Aspekt der vorliegenden Erfindung transduziert werden können, umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, Fibroblasten, Hepatozyten, Muskelzellen, Endothelialzellen
und Epithelialzellen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein in vitro Verfahren
des Verbesserns der Transduktion von Zellen mit einem retroviralen
Vektor zur Verfügung
gestellt. Das Verfahren umfasst das Transduzieren der Zellen mit
einem ersten Expressionsvehikel, das ein für das Cyclin G1 Protein codierendes Polynucleotid
enthält.
Das erste Expressionsvehikel ist kein retroviraler Vektor. Die Zellen
werden auch mit einem zweiten Expressionsvehikel transduziert, das
vorzugsweise ein ein therapeutisches Mittel codierendes Polynucleotid
enthält.
Das zweite Expressionsvehikel ist ein retroviraler Vektor. Dieses
Verfahren kann zum Transduzieren von Zellen in vivo oder ex vivo
oder in vitro verwendet werden.
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Das
erste Expressionsvehikel kann jedes Expressionsvehikel sein, das
kein retroviraler Vektor ist. Solche Expressionsvehikel umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, Plasmidvektoren, eukaryontische Vektoren, prokaryontische Vektoren
(wie beispielsweise bakterielle Vektoren) und andere virale Vektoren
als retrovirale Vektoren, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf,
adenovirale Vektoren, mit den Adenovirus verbundene Vektoren, Herpes-Virus-Vektoren
und Vaccinia-Virus-Vektoren.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das erste Expressionsvehikel ein adenoviraler Vektor. Obgleich
diese Ausführungsform
nicht auf irgendwelche theoretischen Schlussfolgerungen beschränkt ist,
wird das Cyclin G1 Protein in der sehr frühen G1 Phase induziert, wenn
eine Zellaktivierung stattfindet. Die Transduktion der Zellen mit
einem adenoviralen Vektor, einschließlich eines für das Cyclin
G1 Protein codierenden Polynucleotids sorgt für eine vorübergehende Überexpression des Cyclin G1
Proteins in den Zellen, wodurch die Zellen aktiviert werden und
die erhöhte
Integration des retroviralen Vektors, einschließlich des für das therapeutische Mittel
codierenden Polynucleotids in die Zellen ermöglicht wird. Ein solches Verfahren
ist insbesondere auf das Einführen
von retroviralen Vektoren in Zellen mit niedrigen Replikationsindizes
und einer niedrigen Transduktionseffizienz anwendbar.
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Der
adenovirale Vektor, der verwendet wird, kann bei einer Ausführungsform
ein adenoviraler Vektor sein, der im Wesentlichen das vollständige adenovirale
Genom enthält
(Shenk et al., Curr. Top. Microbiol. Immunol., 111(3): 1-39 (1984)).
Alternativ kann der adenovirale Vektor ein modifizierter adenoviraler
Vektor sein, bei dem mindestens ein Abschnitt des adenoviralen Genoms
deletiert worden ist.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
umfasst der adenovirale Vektor ein adenovirales 5'-ITR, ein adenovirales
3'-ITR, ein adenovirales
Vercapsidierungssignal; eine für
das Cyclin G1 Protein codierende DNA-Sequenz und einen eine für das Cyclin
G1 Protein codierende DNA-Sequenz steuernden Promotor. Der Promotor
ist frei von mindestens der Mehrheit der adenoviralen E1- und E3-DNA-Sequenzen,
jedoch nicht frei von allen der E2- und E4-DNA-Sequenzen und für die adenoviralen
Proteine codierenden DNA-Sequenzen, die durch den adenoviralen späten Hauptpromotor
gefördert
werden.
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Bei
einer Ausführungsform
ist der Vektor auch frei von mindestens einem Abschnitt von mindestens einer
DNA-Sequenz, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus den E2- und E4-DNA-Sequenzen.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
ist der Vektor frei von mindestens dem größten Teil der adenoviralen
E1- und E3-DNA-Sequenzen
und frei von einem Abschnitt der anderen der E2- und E4-DNA-Sequenzen.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
ist das Gen in dem E2a-Bereich,
das für
das 72 Kilodalton Bindungsprotein codiert, mutiert, um ein temperaturempfindliches
Protein zu erzeugen, das bei 32°C
aktiv ist, der Temperatur, bei der die viralen Teilchen erzeugt
werden. Dieser temperaturempfindliche Mutant ist in Ensinger et
al., J. Virology, 10:328-339 (1972), Van der Vliet et al., J. Virology,
15:348-354 (1975) und Friefeld et al., Virology, 124:380-389 (1983)
beschrieben.
-
Ein
solcher Vektor wird bei einer bevorzugten Ausführungsform zunächst durch
Konstruieren eines Shuttle-Plasmids gemäß Standardtechniken konstruiert,
das beginnend an dem 5'-Ende
die "kritischen
linken Endelemente" enthält, die
ein adenovirales 5'-ITR,
ein adenovirales Vercapsidierungssignal und eine E1a-Enhancer-Sequenz,
einen Promotor (der ein adenoviraler Promotor oder ein Fremdpromotor
sein kann); eine multiple Clonierungsstelle (die wie hier beschrieben
sein kann), ein Poly-A-Signal
und ein DNA-Segment, das einem Segment des adenoviralen Genoms entspricht,
umfassen. Der Vektor kann auch eine dreiteilige Leader-Sequenz enthalten.
Das DNA-Segment,
das dem adenoviralen Genom entspricht, dient als Substrat für die homologe
Rekombination mit einem modifizierten oder mutierten Adenovirus,
und eine solche Sequenz kann beispielsweise ein Segment des Adenovirus-5-Genoms umfassen,
das nicht länger
als von der Base 3329 zur Base 6246 des Genoms ist. Das Plasmid
kann auch einen selektierbaren Marker und einen Ursprung der Replikation
enthalten. Der Ursprung der Replikation kann ein bakterieller Ursprung
der Replikation sein. Repräsentative
Beispiele solcher Shuttle-Plasmide umfassen pAvS6, das in den veröffentlichten PCT-Anmeldungen
Nr.
WO94/23582 , veröffentlicht
am 27. Oktober 1994, and
WO95/09654 ,
veröffentlicht
am 13. April 1995, beschrieben ist. Die für das Cyclin G1 Protein codierende
DNA-Sequenz kann dann in die multiple Clonierungsstelle inseriert
werden, um einen Plasmidvektor zu erzeugen.
-
Dieses
Konstrukt wird dann verwendet, um einen adenoviralen Vektor zu erzeugen.
Die homologe Rekombination wird mit einem modifizierten oder mutierten
Adenovirus durchgeführt,
bei dem mindestens der größte Teil
der adenoviralen E1- und E3-DNA-Sequenzen
deletiert worden sind. Eine solche homologe Rekombination kann durch
die Cotransfektion des Plasmidvektors und des modifizierten Adenovirus
in eine Helferzelllinie, wie 293 Zellen, mittels CAPO4 Präzipitation
bewirkt werden. Bei einer solchen homologen Rekombination wird ein
rekombinanter adenoviraler Vektor gebildet, der DNA-Sequenzen, die
von dem Shuttle-Plasmid zwischen der NotI Stelle und dem homologen
Rekombinationsfragment abgeleitet sind, und DNA enthält, die
von dem deletierten E1- und E3-Adenovirus zwischen dem homologen
Rekombinationsfragment und dem 3'-ITR
abgeleitet ist.
-
Bei
einer Ausführungform überlappt
sich das homologe Rekombinationsfragment mit Nucleotiden 3329 bis
6246 des Adenovirus 5 (ATCC VR-5) Genoms.
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Durch
eine solche homologe Rekombination wird ein Vektor gebildet, der
ein adenovirales 5'-ITR,
ein adenovirales Vercapsidierungssignal, eine E1a-Enhancer-Sequenz,
einen Promotor, eine DNA-Sequenz, die für das Cyclin G1 Protein codiert,
ein Poly-A-Signal, eine adenovirale DNA, die frei von mindestens
dem größten Teil
der adenoviralen E1- und E3-DNA-Sequenzen
ist, und ein adenovirales 3'-ITR
umfasst. Der Vektor kann auch eine dreiteilige Leader-Sequenz enthalten.
Der Vektor kann dann in eine Helferzelllinie wie die 293 Helferzelllinie
(ATCC Nr. CRL1573) transfiziert werden, die die E1a- und E1b-DNA-Sequenzen enthält, die
für die
virale Replikation erforderlich sind, um adenovirale Teilchen zu
erzeugen. Die Transfektion kann mittels Elektroporation, Calciumphosphatpräzipitation,
Mikroinjektion oder mittels Proteoliposomen stattfinden.
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Der
vorstehend beschriebene Vektor kann eine multiple Clonierungsstelle
enthalten, um die Insertion der DNA-Sequenz, die für das Cyclin
G1 Protein codiert, in den Clonierungsvektor zu erleichtern. Im
Allgemeinen umfasst die multiple Clonierungsstelle "seltene" Restriktionsenzymstellen,
d.h. Stellen, die in eukaryontischen Genen mit einer Häufigkeit
von etwa einer in jeweils 10.000 bis etwa einer in jeweils 100.000
Basenpaaren zu finden sind. Ein geeigneter Vektor wird so durch
Schneiden des Clonierungsvektor mittels Standardtechniken an geeigneten
Restriktionsstellen in der multiplen Clonierungsstelle und dann
Ligasieren der DNA-Sequenz, die für das Cyclin G1 Protein codiert,
in den Clonierungsvektor, gebildet.
-
Die
für das
Cyclin G1 Protein codierende DNA-Sequenz steht unter der Kontrolle
eines geeigneten Promotors, der aus denjenigen, die hier beschrieben
sind, ausgewählt
werden kann, oder eine solche DNA kann unter der Kontrolle ihres
eigenen nativen Promotors stehen.
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Bei
einer Ausführungsform
kann der Adenovirus unter Verwendung eines künstlichen Hefechromosoms (oder
YAC), das ein adenovirales Genom enthält, gemäß dem Verfahren, das in Ketner,
et al., PNAS, Band 91, Seiten 6186-6190 (1994) beschrieben ist,
zusammen mit den hier enthaltenen Lehren konstruiert werden. Bei
dieser Ausführungsform
wird das künstliche
Hefechromosom des Adenovirus durch die homologe Rekombination in
vivo zwischen der adenoviralen DNA und den künstlichen Hefechromosomplasmidvektoren, die
Segmente der adenoviralen linken und rechten genomischen Termini
tragen, hergestellt. Eine für
das Cyclin G1 Protein codierende DNA-Sequenz kann dann in die adenovirale
DNA geclont werden. Das modifizierte adenovirale Genom wird dann
aus dem künstlichen
Hefechromosom des Adenovirus ausgeschnitten, um zur Erzeugung von
adenoviralen Vektorteilchen wie vorstehend beschrieben verwendet
zu werden.
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Der
retrovirale Vektor, der das zweite Expressionsvehikel ist, kann
wie vorstehend beschrieben sein. Ein solcher retroviraler Vektor
umfasst ein für
ein therapeutisches Mittel codierendes Polynucleotid. Der Begriff "therapeutisch" wird in einem generischen
Sinn verwendet und umfasst Behandlungsmittel, prophylaktische Mittel
und Substitutionsmittel.
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Die
für therapeutische
Mittel codierenden Polynucleotide, die in dem retroviralen Plasmidvektor
enthalten sein können,
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, für Tumornekrosefaktor-(TNF-)Gene
codierende Polynucleotide wie TNF-α; für Interferon wie Interferon-α, Interferon-β und Interferon-γ codierende
Gene; für
Interleukine wie IL-1, IL-1β und
Interleukine 2 bis 14 codierende Gene; für GM-CSF codierende Gene; für Adenosindesaminase
oder ADA codierende Gene, für
zellulläre
Wachstumsfaktoren wie Lymphokine codierende Gene, welche Wachstumsfaktoren
für Lymphozyten
sind; für
den epidermalen Wachstumsfaktor (EGF) und den Keratinozytenwachstumsfaktorr
(KGF) codierende Gene; für
lösliches
CD4 codierende Gene; Faktor VIII; Faktor IX; Zytochrom b; Glucocerebrosidase;
T-Zellrezeptoren; den LDL-Rezeptor,
ApoE, ApoC, ApoAI und andere Gene, die an dem Cholesterintransport
und -metabolismus beteiligt sind; das alpha-1-Antitrypsin-(α1AT-)Gen;
das Insulingen; das Hypoxanthinphosphoribosyltransferase-Gen; das
CFTR-Gen; negative selektive Marker oder "Selbstmord-" Gene wie virale Thymidinkinasegene,
wie das Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinasegen,
das Zytomegalovirus-Virus-Thymidinkinasegen
und das Varicella-Zoster-Virus-Thymidinkinasegen;
Fc-Rezeptoren für
antigenbindende Domänen
von Antikörpern,
Antisense-Sequenzen, die die virale Replikation inhibieren, wie
Antisense-Sequenzen, die die Replikation von Hepatitis B oder Hepatitis-Non-A-Non-B-Virus
inhibieren; Antisense-c-myb-Oligonucleotide; und Antioxidantien
wie, jedoch nicht beschränkt
auf, Mangansuperoxiddismutase (Mn-SOD), Katalase, Kupfer-Zink-Superoxiddismutase (CuZn-SOD), extrazelluläre Superoxiddismutase
(EC-SOD) und Glutathionreduktase; Gewebeplasminogenaktivator (tPA);
Harn-Plasminogenaktivator
(Urokinase); Hirudin; das Phenylalaninhydroxylasegen; Stickoxidsynthetase;
vasoaktive Peptide; angiogene Peptide; das Dopamingen; das Dystrophingen;
das β-Globingen; das α-Globingen;
das HbA-Gen; Protoonkogene
wie die ras-, src- und bcl-Gene; Tumorsuppressorgene wie p53 und
Rb; den LDL-Rezeptor; das Heregulin-α-Proteingen für die Behandlung
von Brust-, Eierstock-, Magen- und Gebärmutterschleimhautkrebs; monoklonale
Antikörper,
die spezifisch für
Epitope sind, die in innerhalb der β- Kette eines T-Zellantigenrezeptors enthalten
sind; das Mehrfacharzneimittelresistenz-(MDR-)Gen; für Ribozyme
codierende Polynucleotide; Antisense-Polynucleotide; für sekretorische
Peptide codierende Gene, die als Konkurrenzinhibitoren des Angiotensin-converting-Enzyms,
der Calciumkanäle
der vaskulären
glatten Muskeln oder der adrenergen Rezeptoren wirken, und für Enzyme
codierende Polynucleotide, die amyloide Plaques innerhalb des Zentralnervensystems
zerlegen. Es ist jedoch ersichtlich, dass der Umfang der vorliegenden
Erfindung nicht auf irgendein bestimmtes therapeutisches Mittel
beschränkt
ist.
-
Das
für das
therapeutische Mittel codierende Polynucleotid steht unter der Kontrolle
eines geeigneten Promotors. Geeignete Promotoren, die verwendet
werden können,
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, die retrovirale LTR,
den SV 40 Promotor, den Zytomegalovirus-(CMV-)Promotor, den Rous-Sarcoma-Virus-(RSV-)Promotor,
den Histonpromotor, den polIII Promotor, den β-Actinpromotor, induzierbare
Promotoren wie den MMTV-Promotor, den Metallothioneinpromotor, Hitzeschockpromotoren,
Adenoviruspromotoren, den Albuminpromotor, den ApoAI-Promotor; B19
Parvoviruspromotoren; humane Globinpromotoren; virale Thymidinkinasepromotoren
wie den Herpes-Simplex-Thymidinkinasepromotor;
retrovirale LTR's;
humane Wachstumshormonpromotoren und den MxIFN induzierbaren Promotor.
Der Promotor kann auch der native Promotor sein, der das für das therapeutische
Mittel codierende Polynucleotid kontrolliert. Es ist jedoch auch
ersichtlich, dass der Umfang der vorliegenden Erfindung nicht auf
spezifische Fremdgene oder Fremdpromotoren beschränkt ist.
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Das
erste Expressionsvehikel, das vorzugsweise ein adenoviraler Vektor
ist, der eine für
das Cyclin G1 Protein codierende DNA-Sequenz oder ein analoges Derivat davon
aufweist, und der retrovirale Vektor, der ein für das therapeutische Mittel
codierendes Polynucleotid aufweist, können Zellen in vivo oder in
vitro transduzieren.
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Bei
einer Ausführungsform
werden die Zellen mit dem ersten Expressionsvehikel, das vorzugsweise ein
adenoviraler Vektor ist, vor der Transduktion der Zellen mit dem
zweiten Expressionsvehikel (d.h. dem retroviralen Vektor) transduziert.
Bei einer weiteren Ausführungsform
werden die Zellen mit dem ersten Expressionsvehikel und dem zweiten
Expressionsvehikel gleichzeitig transduziert.
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In
den folgenden Passagen sind die erwähnten in vivo Verfahren und
Behandlungsmethoden als solche nicht Teil der vorliegenden Erfindung.
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Wenn
er in vivo verabreicht wird, wird der adenovirale Vektor in einer
Menge verabreicht, die wirksam ist, um die gewünschten Zellen mit dem für das Cyclin
G1 Protein codierenden Polynucleotid zu transduzieren. Der adenovirale
Vektor kann systemisch wie beispielsweise mittels intravenöser, intraarterieller
oder intraperitonealer Verabreichung verabreicht werden. Alternativ
kann der adenovirale Vektor mittels direkter, nichtsystemischer
Injektion einem gewünschten
Gewebe, einem gewünschten
Organ oder einer gewünschten
Masse von Zellen wie beispielsweise einem Tumor verabreicht werden.
Im Allgemeinen wird der adenovirale Vektor bei einer Vielzahl von
Infektionen von etwa 1 bis etwa 10 verabreicht (?).
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Der
retrovirale Vektor wird dem tierischen Wirt in vivo in einer Menge
verabreicht, die wirksam ist, um in dem Tier eine therapeutische
Wirkung hervorzurufen.
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Das
Tier kann ein Säuger,
einschließlich
humaner und nichthumaner Primaten sein. Die retroviralen Vektoren
können
systemisch, beispielsweise intravenös oder intraarteriell oder
intraperitoneal oder direkt mittels nichtsystemischer Injektion
in ein gewünschtes
Gewebe, ein gewünschtes
Organ oder eine gewünschte Masse
von Zellen wie beispielsweise einen Tumor verabreicht werden.
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Die
retroviralen Vektoren werden einem Tier in einer Menge verabreicht,
die wirksam ist, um bei dem Tier eine therapeutische Wirkung hervorzurufen.
Im Allgemeinen werden die retroviralen Vektoren in einer Menge von
mindestens 1 × 105 cfu/ml verabreicht, und im Allgemeinen übersteigt
eine solche Menge 1 × 109 cfu/ml nicht. Vorzugsweise werden die retroviralen
Vektoren in einer Menge von etwa 1 × 106 cfu/ml
bis etwa 1 × 108 cfu/ml verabreicht. Die genaue Dosierung,
die zu verabreichen ist, hängt
von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich dem Alter, der Größe, dem
Gewicht und Geschlecht des Patienten, der Erkrankung, die behandelt
wird, und deren Schweregrad.
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Die
retroviralen Vektoren und die adenoviralen Vektoren werden jeweils
dem Patienten in einem pharmazeutisch annehmbaren Träger wie
beispielsweise einer physiologischen Kochsalzlösung verabreicht. Andere pharmazeutische
Träger
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, Mineralöl, Alaun
und Lipidbläschen wie
Liposome. Die Wahl eines geeigneten pharmazeutischen Trägers wird
als innerhalb des Umfangs der hier enthaltenen Lehren liegend von
Fachleuten erachtet.
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Bei
einer Ausführungsform
sind die eukaryontischen Zellen, die in vivo mit den retroviralen
und adenoviralen Vektoren transduziert werden, primäre humane
Zellen. Das für
ein therapeutisches Mittel codierende Gen kann jedes Gen mit einer
klinischen Brauchbarkeit, beispielsweise therapeutische oder Markergene,
sein. Vorzugsweise sind die primären
humanen Zellen Blutzellen. Der Begriff "Blutzellen", wie hier verwendet, sollen alle Formen
von kernhaltigen Blutzellen sowie Vorläufer und Vorstufen davon, enthalten.
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Das
Gen, das durch die Blutzellen getragen wird, kann jedes Gen sein,
dass die therapeutischen Wirkungen der Blutzellen direkt erhöht. Das
von den Blutzellen getragene Gen kann jedes Gen sein, das gestattet, dass
die Blutzellen eine therapeutische Wirkung ausüben, die sie normalerweise
nicht haben, wie ein für
einen Gerinnungsfaktor codierendes Gen (z.B. Faktor VIII oder Faktor
IX), das bei der Behandlung von Hämophilie brauchbar ist. Das
Gen kann für
ein oder mehrere Produkte mit therapeutischen Wirkungen codieren.
Beispiele von geeigneten Genen umfassen diejenigen, die für Zytokine
wie TNF, Interleukine (Interleukine 1-12), Interferone (α-, β-, γ-Interferone), T-Zellrezeptorproteine
und Fc-Rezeptoren zum Binden an Antikörper codieren.
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Die
retroviralen Vektoren sind bei der Behandlung einer Vielzahl von
Krankheiten brauchbar, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf,
Adenosindesaminasemangel, Sichelzellenanämie, Thalassämie, Hämophilie,
Diabetes, α-Antitrypsinmangel,
Hirnerkrankungen wie Alzheimer-Krankheit und andere Krankheiten wie
Wachstumsstörungen
und Herzkrankheiten, beispielsweise diejenigen, die durch Änderungen
der Weise, in der Cholesterin metabolisiert wird, verursacht werden
und Defekte des Immunsystems.
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Bei
einer Ausführungsform
können
die retroviralen Vektoren einen negativen selektierbaren Marker wie
beispielsweise ein virales Thymidinkinasegen und ganz besonders
das Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinase-(TK-)Gen
enthalten. Solche retroviralen Vektoren können zusammen mit den vorstehend
beschriebenen adenoviralen Vektoren Tumorzellen (insbesondere Krebszellen)
in einem humanen Patienten in vivo verabreicht werden. Die adenoviralen
Vektoren und die retroviralen Vektoren transduzieren dann die Tumorzellen. Nachdem
die retroviralen Vektoren die Tumorzellen transduziert haben, wird
dem Patienten ein Wechselwirkungsmittel wie Gancyclovir oder Acyclovir
verabreicht, das mit dem Protein in Wechselwirkung steht, das von dem
negativen selektierbaren Marker exprimiert wird, um alle replizierenden
Zellen (d.h. die Tumorzellen) zu töten, die mit dem retroviralen
Vektor, einschließlich
des negativen selektierbaren Markers transduziert wurden.
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Die
adenoviralen Vektoren und die retroviralen Vektoren, die vorstehend
erwähnt
werden, werden auch in einem Tiermodell verabreicht, um die Wirksamkeit
einer Gentherapiebehandlung zu bestimmen. Beispielsweise können ein
adenoviraler Vektor, der ein für
das Cyclin G1 Protein codierendes Polynucleotid enthält, und
ein retroviraler Vektor, der ein für ein therapeutisches Mittel
codierendes Polynucleotid enthält,
Tieren der gleichen Spezies verabreicht werden. Der retrovirale
Vektor wird den Tieren in verschiedenen Mengen verabreicht. Durch
die Bestimmung der Wirksamkeit der Gentherapiebehandlung bei dem
Tier kann eine wirksame Menge des retroviralen Vektors bestimmt
werden, die einem humanen Patienten verabreicht werden soll.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
werden die adenoviralen Vektoren, die eine für das Cyclin G1 Protein codierende
DNA-Sequenz enthalten,
einem Patienten zusammen mit retroviralen Erzeuger-Zellen in vivo verabreicht,
die retrovirale Vektoren erzeugen, die ein für ein therapeutisches Mittel
codierendes Polynucleotid enthalten.
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Eine
solche Ausführungsform
ist besonders auf die Behandlung von Tumoren (einschließlich maligner und
nichtmaligner Tumoren) anwendbar wie beispielsweise Lebertumoren,
Knochentumoren und Lungentumoren. Beispielsweise können die
Erzeugerzellen einen retroviralen Plasmidvektor enthalten, der einen
negativen selektivierbaren Marker enthält. Die adenoviralen Vektoren
und die retroviralen Erzeugerzellen werden dann dem Tumor verabreicht,
wodurch die Erzeugerzellen retrovirale Vektorteilchen erzeugen,
die das für
den negativen selektierbaren Marker codierende Polynucleotid enthalten.
Die adenoviralen Vektoren und die retroviralen Vektorteilchen, die
durch die retroviralen Erzeugerzellen erzeugt werden, transduzieren
die Tumorzellen, wodurch die Tumorzellen die negativen selektivierbaren
Marker erzeugen. Bei Verabreichung eines Wechselwirkungsmittels
an den Patienten, werden die transduzierten Tumorzellen getötet.
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Alternativ
können
die adenoviralen Vektoren und der retrovirale Vektor eukaryontische
Zellen in vitro transduzieren, wodurch die eukaryontischen Zellen
in vitro für
die in vitro Herstellung des therapeutischen Mittels gezüchtet werden,
oder alternativ können
die transduzierten eukaryontischen Zellen einem Wirt als Teil eines
Gentherapieverfahrens verabreicht werden, wodurch die transduzierten
eukaryontischen Zellen das therapeutische Mittel in vivo in einem
Wirt exprimieren.
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Wie
vorstehend angegeben, können
die vorstehend angegebenen Verfahren der vorliegenden Erfindung
durch die Verwendung von geeigneten Expressionsvehikeln durchgeführt werden,
die entweder ein für ein
Mittel codierendes Polynucleotid, das das Cyclin G1 Protein inhibiert
(wenn man einen Tumor durch Inhibieren des Cyclin G1 Proteins behandeln
möchte)
oder ein für
das Cyclin G1 Protein codierendes Polynucleotid enthalten (wenn
man eine Zelllinie immortalisieren oder die retrovirale Transduktion
von Zellen verbessern möchte).
So wird gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Expressionsvehikel
geschaffen, das ein für
ein Mittel codierendes Polynucleotid enthält, das bei einer Ausführungsform
ein Mittel ist, das das Cyclin G1 Protein inhibiert. Solche Mittel
umfassen diejenigen, die vorstehend beschrieben sind, wie beispielsweise
Antisense-Polynucleotide oder Antikörper oder Fragmente oder Derivate
davon, die das Cyclin G1 Protein erkennen, oder einen cyclinabhängigen Kinaseinhibitor.
Bei einer weiteren Ausführungsform
codiert das Polynucleotid für
das Cyclin G1 Protein.
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Das
Expressionsvehikel kann ausgewählt
werden aus denjenigen, die vorstehend beschrieben wurden, und kann
vorzugsweise ein viraler Vektor, einschließlich RNS-Virusvektoren und
DNA-Virusvektoren,
wie vorstehend beschrieben, sein.
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Bei
einer Ausführungsform
ist der virale Vektor ein RNS-Virusvektor
und ist vorzugsweise ein retroviraler Vektor wie diejenigen, die
vorstehend beschrieben sind. Bei einer weiteren Ausführungsform
ist der virale Vektor ein DNA-Virusvektor und ist vorzugsweise ein
adenoviraler Vektor wie diejenigen, die vorstehend beschrieben sind.
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Des
weiteren wird ein Verfahren zur Feststellung von Krebs durch die
Feststellung der erhöhten
Expression des Cyclin G1 Proteins zur Verfügung gestellt, wobei eine solche
erhöhte
Expression festgestellt wird durch Feststellen von erhöhten Mengen
von für
Cyclin G1 Protein codierenden Polynucleotiden oder durch Feststellen
von erhöhten
Mengen von Cyclin G1 Protein im Vergleich zu normalen nichtkanzerösen Zellen.
Das Verfahren umfasst das Kontaktieren von Zellen mit einem Mittel,
das sich (i) an Cyclin G1 Protein bindet und/oder (ii) einem für das Cyclin
G1 Protein codierenden Polynucleotid. Das Binden des Mittels an
Cyclin G1 Protein und/oder ein für
das Cyclin G1 Protein codierendes Polynucleotid wird dann bestimmt.
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Das
Cyclin G1 Protein wird intrazellulär exprimiert und, um mit Bezug
auf die erhöhte
Expression des Cyclin G1 Proteins zu testen, werden geeignete Verfahren
vor dem Kontaktieren der Zellen mit einem Mittel, das sich an das
Cyclin G1 Protein bindet und/oder einem für das Cyclin G1 Protein codierenden
Polynucleotid verwendet, um das Binden des Mittels in dem Assay
zu ermöglichen.
Solche Verfahren umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf,
die Fixierung einer histologischen Probe der Zellen vor dem Assay.
-
Mittel,
die bei diesem Aspekt verwendet werden können, umfassen, sind jedoch
nicht beschränkt
auf, Polynucleotide (z.B. DNA- oder RNS-Sonden), die sich an ein
für das
Cyclin G1 Protein codierendes Polynucleotid hybridisieren können, und
Antikörper
oder Fragmente oder Derivate davon, die das Cyclin G1 Protein erkennen.
-
Bei
einer Ausführungsform
ist das Mittel ein Polynucleotid, das sich an ein für das Cyclin
G1 Protein codierendes Polynucleotid hybridisiert.
-
Bei
einer anderen Ausführungsform
ist das Mittel ein Antikörper
oder Fragment oder Derivat davon, der bzw. das das Cyclin G1 Protein
erkennt. Solche Antikörper
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, monoklonale Antikörper, polyclonale
Antikörper
und einzelkettige Antikörper.
-
Bestimmte
Eigenschaften von Krebs können
mittels der Analyse der Menge des Bindens an das Cyclin G1 Protein,
das in den Zellen exprimiert ist, oder der Menge des Bindens an
ein für
das in den Zellen vorhandene Cyclin G1 Protein codierendes Polynucleotid
bestimmt werden. Eine Bestimmung einer erhöhten Menge des Bindens des
Mittels an das Cyclin G1 Protein im Vergleich zu derjenigen, die
bei normalen Zellen beobachtet wird, oder an ein für das Cyclin
G1 Protein codierendes Polynucleotid kann ein Anzeichen für das Vorhandensein
von Krebszellen sein. Krebs, der gemäß diesem Verfahren bestimmt werden
kann, umfasst das osteogene Sarkom und das Ewing-Sarkom und andere neoplastische Erkrankungen,
bei denen das Cyclin G1 exprimiert wird, wie denjenigen, die vorstehend
beschrieben sind.
-
Die
Bestimmung des Bindens des Mittels an das Cyclin G1 Protein oder
an ein für
das Cyclin G1 Protein codierendes Polynucleotid kann mittels einer
Vielzahl von Assay-Verfahren, die für Fachleute bekannt sind, bestimmt
werden. Solche Assays umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf,
direkte und indirekte Sandwich-Assays, kolorimetrische Assays und
ELISA-Assays.
-
Bei
den vorstehend angegebenen Assays wird das Mittel, das sich an das
Cyclin G1 Protein oder an das Polynucleotid bindet, das für das Cyclin
G1 Protein codiert, oder ein Bindemittel, das sich an das Mittel bindet,
wenn ein indirekter Sandwich-Assay verwendet wird, an eine feststellbare
Markierung oder einen feststellbaren Marker gekoppelt. Solche Markierungen
oder Marker umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, radioaktive Isotope
von beispielsweise Iod, Kobalt oder Tritium, ein Enzym, einen fluoreszenten
Farbstoff, einen absorbierenden Farbstoff, eine chemilumineszente
Substanz, eine Spinmarkierung, Biotin, Hämatoxylin, ein gefärbtes Teilchen
oder jede andere einem Fachmann bekannte Markierungssubstanz.
-
Bei
einer Ausführungsform
werden fixe Zellen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie Krebszellen sind,
mit einem Antikörper
kontaktiert, der das Cyclin G1 Protein erkennt. Die Feststellung
des gebundenen Antikörpers
kann durch ein indirektes Sandwich-Assay bestimmt werden, bei dem
ein Biotin-Avidin-Komplex verwendet
wird, der an den Antikörper
gebunden ist. Das Avidin wird an ein Enzym wie beispielsweise alkalische
Phosphatase gebunden. Die Probe wird mit einem Substrat für das Enzym
kontaktiert, das ein gefärbtes Reaktionsprodukt
erzeugt. Durch Messen der Entwicklung des gefärbten Reaktionsprodukts kann
die Menge des Cyclin G1 Proteins in der Probe der Zellen bestimmt
werden, wodurch das Vorhandensein von Krebs und/oder dessen Ausmaß oder dessen
Schweregrad bestimmt wird bzw. werden.
-
BEISPIELE
-
Die
Erfindung wird nun mit Bezug auf die folgenden Beispiele beschrieben,
jedoch soll der Umfang der vorliegenden Erfindung nicht dadurch
eingeschränkt
werden.
-
Beispiel 1
-
MATERIALIEN UND METHODEN
-
Clonen von Antisense-Cyclin G1, Antisense-Cyclin
D1 und p21/WAF1/CIP1 Expressionskonstrukten.
-
Die
voll codierenden Bereiche des humanen Cyclins G1 (1)
(Wu, et al., Oncol. Reports, Band 1, Seiten 705-711 (1994)), Cyclin
D1 (Xiong, et al., Cell, Band 65, Seiten 691-699 (1991)), und p21/WAF1/CIP1 (Harper,
et al., Mol. Biol. Cell., Band 6, Seiten 387-400 (1995); El-Deiry,
et al., Cell, Band 75, Seiten 817-825 (1993)), einschließlich der
Stop-Codone, wurden durch primerdirigierte RT-PCR-Amplifikation
hergestellt. Um das Antisense-Cyclin G1 (aG1) zu schaffen, wurde
das Expressionskonstrukt, das 586 bp N-terminale Fragment, einschließlich –65 bp des
untranslatierten Bereichs, durch doppelte Verdauung mit XbaI/HpaI
aus dem CYCG1 Gen freigesetzt, das ursprünglich aus einer humanen WI-38
Fibroblasten-(ATCC, Rockville, Maryland) cDNA-Bibliothek isoliert
wurde und dann durch glatte Ligasierung in den pcDNA3 Vektor (Invitrogen,
San Diego, Kalifornien) an der EcoRV-Stelle geclont wurde. Der 605
N-terminale Bereich von Cyclin D1 (Antisense-Orientierung, aD1)
und der voll codierende 495 bp Bereich von WAF1/CIP1 (p21) wurden
durch Verdauung mit NdeI/NcoI bzw. NdeI/EcoRI, freigesetzt, gefolgt
von dem Clonen des glatten Endes in den pcDNA3 Vektor an der EcoRV-Stelle.
Die Struktur jedes Konstrukts wurde durch manuelle DNA-Sequenzanalyse unter
Verwendung eines modifizierten Didesoxy-Kettenabruchverfahrens bestätigt (United
States Biochemicals).
-
Konstruktion
von retroviralen Vektoren, die Zellzykluskontrollgene (G1aG1SvNa,
G1aD1SvNa und G1p21SvNa: retrovirale Vektorquelle, pG1XSvNa; Insertquelle,
pcDNA3aG1, pcDNA3aD1, pcDNA3p21) tragen.
-
Um
jeden retroviralen Vektor zu schaffen, wurde pG1XSvNa (Genetic Therapy,
Inc., Gaithersburg, Maryland) mit NotI verdaut, die 5'-Phosphate wurden
durch Behandlung mit alkalischer Kalbsdarmphosphatase entfernt und
das sich ergebende Fragment wurde dann gelgereinigt (1% Agarose),
ausgeschnitten und elektroeluiert. pG1XSvNa ist ein retroviraler
Plasmidvektor, der abgeleitet ist von pG1 (beschrieben in der PCT-Anmeldung
Nr.
WO91/10728 , veröffentlicht
am 25. Juli 1991) und der eine retrovirale 5'-LTR, eine retrovirale 3'-LTR, einen Mehrfachclonierungsbereich
und ein Neomycinresistenzgen unter der Kontrolle des SV40 Promotors
enthält.
pG1XSvNa ist des weiteren in der PCT-Anmeldung Nr.
WO95/09654 , veröffentlicht am 13. April 1995,
beschrieben. Dieses Verfahren erzeugt ein 5856 bp langes Fragment
der DNA, das nicht relegieren oder rezirkularisieren kann (?). Um
die aG1-, aD1- und
p21-Insertfragmente zu isolieren, wurden die jeweiligen Plasmid-DNA
doppelt mit HindIII/NotI für
aG1 und EcoRI/NotI für
aD1 bzw. p21 verdaut. Diese Verdauungsprodukte wurden auf 1% Agarosegel
aufgelöst,
was das 597 bp HindIII/NotI-Fragment von aG1, das 632 bp EcoRI/NotI-Fragment
von aD1, und das 522 bp EcoRI/NotI-Fragment von p21 ergab. Diese
Banden wurden dann aus den Agarosegelen ausgeschnitten und dann
elekroeluiert. Das NotI-Ende jedes Inserts wurde an das NotI Ende
des verdauten pG1XSvNa Vektors ligasiert und auf 1% Agarosegels
isoliert, was 6453, 6488 and 6378 bp lange Fragmente für aG1, aD1
bzw. p21 ergab. Jedes Fragment wurde dann elekroeluiert und mit
dem Klenow-Fragment behandelt, um glatte Enden zu erzeugen, und
dann ligasiert, um geschlossene Plasmid-DNA, einschließlich der
jeweiligen Gene, die von Interesse sind, zu erzeugen. Ein erfolgreiches
Clonen und eine erfolgreiche Insertorientierung wurden mittels Restriktionsanalyse
bestimmt. Die erwarteten DNA-Fragmente, die durch Verdauung mit
BstEII und NotI erzeugt wurden, waren 920, 955 und 845 bp für aG1-,
aD1- bzw. p21-Inserte und ± 5500
bp für
die Vektor-DNA.
-
Retrovirale Vektorüberstände und Erzeugerzelllinien.
-
Die β-Galactosidase-
und HStk-Expressionsvektoren wurden freundlicherweise als PA317
Verpackungszellclone mit hohem Titer (Titer: 1,3 × 10
6 und 4,9 × 10
6 G418
r koloniebildende Einheiten, cfu/ml für β-Galactosidase
bzw. HStk Vektoren) von Genetic Therapy, Inc. (Gaithersburg, MD)
zur Verfügung
gestellt. Die drei experimentellen retroviralen Plasmidvektoren,
die Zellzykluskontrollenzym-cDNA tragen, wurden in PA317 Zellen
verpackt (Miller, et al., Mol. Cell Biol., Band 6, Seiten 2895-2902
(1986)) und als gepoolte Vektorüberstände getestet
(Vektortiter: jeweils 1 × 10
6 cfu/ml). Die Vektoren werden als G1BgSvNa,
G1TK1SvNa.7, G1p21SvNa, G1aD1SvNa und G1aG1SvNa bezeichnet, um die
Reihenfolge von Promotoren und Codierungsbereichen anzugeben, die
in jedem Vektor enthalten sind (G1 Vektor, lange terminale Wiederholungs-(LTR-)Sequenzen
des Moloney-Maus-Leukämie-Virus;
Bg, β-Galactosidase oder
lacZ Gen; HStk, Herpes-Simplex-Thymidinkinasegen;
aG1, humanes Antisense-Cyclin G1; aD1, Antisense-Cyclin D1; p21, Cdk-Inhibitor
p21/Waf1/Cip1 Gen; Sv, SV40 früher
Bereichs-Enhancer/-Promotor; und Na.7, neo
r Gen,
Clon 7). Der retrovirale Vektor G1TK1SvNa 7 wird des weiteren in
der PCT-Anmeldung Nr.
WO95/09654 ,
veröffentlicht
am 13. April 1995, beschrieben. Der retrovirale Vektor G1BgSvNa
wurde aus dem Plasmid pG1BgSvNa erzeugt. pG1BgSvNa wurde durch Verdauen
von pSvNa (PCT-Anmeldung Nr.
WO95/09654 )
und pG1Bg (PCT-Anmeldung Nr.
WO91/10728 )
mit SalI und HindIII konstruiert. Das SalI-HindIII-Fragment von
pSvNa, das den SV40 Promotor und ein Neomycin-Resistenzgen enthält, wurde
an das mit SalI/HindIII verdaute pG1Bg ligasiert, um pG1BgSvNa zu
bilden.
-
Die
Vektorquelle, G1XSvNa, die nur das von dem SV40 Promotor angetriebene
neor Gen enthält, wurde als Kontrolle für die Wirkungen
der Gentransduktion und G418 Selektion verwendet.
-
Zellen, Zellkulturbedingungen und Transduktion
von Zellen mit lacZ, Zellzykluskontrollgenen und HStk-Vektoren.
-
Humane
osteogene Sarcoma-(MG-63, ATCC Nr. CRL 1427) Zellen und primäre normale
diploide humane Fibroblasten (Leberursprungs) wurden mit einer Plattierungsdichte
von 2,5 × 104 Zellen in jeder der Platten mit sechs Vertiefungen
in DMEM, ergänzt
mit 10% FBS (D10), gezüchtet.
Nach einer Anheftung über
Nacht wurden die Zellen 1 ml des jeweiligen retroviralen Vektors
in Gegenwart von Polybren (8 μg/ml)
während
zwei Stunden ausgesetzt, wonach 1 ml frisches D10 jeder Vertiefung
zugegeben wurde. Achtundvierzig Stunden nach der Transduktion mit
dem lacZ-Vektor, wurde die Gentransferwirksamkeit durch Bestimmen
des Prozentsatzes von LacZ positiven Zellen bei X-gal-Färbung und
Lichtmikroskopie gemessen.
-
Ganciclovir (GCV) Zytotoxizität/"Bystander"-Wirkungen in mit
dem HStk-Vektor transduzierten MG-63 Zellen.
-
Anfängliche
Dosisabhängigkeitsstudien
(?) bestimmten die Empfindlichkeit von MG-63 Zellen und die optimalen
Konzentrationen von G418, die verwendet wurden, um die transduzierten
Zellen auszuwählen.
Bei der G418 Selektion wurden unterschiedliche Anteile von HStk-transduzierten
und nichttransduzierten MG-63 Zellen (Plattierungsdichte 2,5 × 104 Zellen) 20 μg GCV/ml D10 in jeder der Platten
mit sechs Vertiefungen während
10 Tagen ausgesetzt. Folglich wurden die "Bystander"-Wirkungen von GCV in HStk-transduzierten MG-63
durch Bestimmen des Grads der Konfluenz von Zellen in jeder Vertiefung
in 10 Tage alten Kulturen gemessen. Die "Bystander"-Wirkungen der GCV-Behandlung wurden
mit denjenigen in den HStk-transduzierten NIH 3T3 Zellen (ATCC Nr.
CRL 1658) verglichen.
-
Bewertung
des Zellwachstums, der Proteinexpression und Apoptose in MG-63 Zellen,
die chimäre
retrovirale Vektoren tragen.
-
Zur
Bewertung der zytostatischen Wirkungen von retroviralen Vektoren,
die Zellzyklusmodulatoren tragen, wurden die Zellen, die mit Kontrollvektoren
oder Vektoren, die Zellzyklusmodulatoren exprimieren, transduziert
wurden, mit Bezug auf ihr proliferatives Potential durch Zählen der
Anzahl der lebensfähigen
Zellen in jeder Kultur in seriellen Intervallen (0, 24, 48, 72,
144 und 192 Stunden) nach der Transduktion bewertet. Eine Western-Analyse
der Proteinexpression wurde wie vorstehend beschrieben (Williams,
et al., J. Biol. Chem., Band 268, Seiten 8871-8880 (1993); Wu, et
al., Oncol. Reports, Band 2, Seiten 227-231 (1995)) unter Verwendung
von polyklonalem Antipeptid-Antikörper, der die C-terminalen
18 Aminosäuren
von humanem Cyclin G1 erkennt (Wu, et al., 1994) durchgeführt. Um
die Vergleichswirksamkeit der Antisense G1, Antisense D1 und p21
Expression bei der Induktion der Apoptose in MG-63 Zellen zu analysieren,
wurden die Zellen anfänglich mittels
Lichtmikroskopie mit Bezug auf morphologische Änderungen untersucht, die mit
der Apoptose verbunden sind (Zellschrumpfen, Zytolyse, nukleare
Fragmentation und Kondensation von Chromatin). Die relative Anzahl
von apoptotischen Zellen wurde des weiteren unter Verwendung des
Apoptag Plus in situ Apoptosefeststellungskits (Oncor, Gaithersburg,
MD) bestätigt
und quantifiziert, das die entstehenden 3'-OH DNA-Enden, die durch die endonucleasevermittelte
DNA-Fragmentation erzeugt werden, spezifisch feststellt. Die Signifikanz
der Unterschiede zwischen retroviralen Vektoren, die aG1-, aD1-
und p21-Inserte tragen, und Kontrollvektoren wurde mittels einer
Varianzanalyse bestimmt.
-
ERGEBNISSE
-
Humanes Osteogenes Sarkom als Target für die Gentherapie
unter Verwendung von retroviralen Vektoren.
-
Anfängliche
Studien zielten auf die Charakterisierung der Transduktionswirksamkeit
von humanen Osteosarcoma-Zellen unter Verwendung des retroviralen
G1BgSvNa Vektorkonstrukts ab. Die scheinbare Transduktionswirksamkeit
des retroviralen Vektors war relativ hoch, wobei sie annähernd 80
bis 90% für
die transformierten MG-63 Zellen im Vergleich zu normalen diploiden
Fibroblasten war, bei denen Transduktionswirksamkeiten von 20 bis
30% beobachtet wurden. 2 zeigt das β-Galactosidase-Färben von MG-63 Zellen nach
der Transduktion mit dem LacZ-Vektor.
Als nächstes
wurden die potentiellen zytoziden "Bystander"-Wirkungen durch Mischen von Zellen,
die mit dem Herpes-Simplex-Thymidinkinase-(HStk-)Gen transduziert
wurden, mit nichttransduzierten Zellen, gefolgt von der Aussetzung
an 20 μg/ml
Ganciclovir (GCV), untersucht. 3 ist
eine graphische Darstellung, die den Grad der Konfluenz (%) in Mischungen
von HStk+ und HStk– MG-63
Zellen, die 10 Tage in Gegenwart von GCV (20 μg/ml) gezüchtet wurden, zeigt. Die nichttransduzierten Kulturen,
die 100% HStk– Zellen
enthielten, wiesen eine 75%ige Konfluenz auf. Im Gegensatz dazu
wiesen die Kulturen, die 10% HStk+/90% HStk– und 30% HStk+/70% HStk-Zellen
enthielten, nur eine 15%ige Konfluenz auf, während Kulturen, die 50% HStk+/50%
HStk Zellen enthielten, eine 10%ige Konfluenz aufwiesen und Kulturen
mit mehr als 50% HStk+ Zellkulturen eine < 10%ige Konfluenz aufwiesen. Die Nichtlinearität der Überlebenskurve
zeigt eine beträchtliche "Bystander"-Wirkung von GCV
in Mischkulturen von MG-63 Zellen. Sowohl die hohe Transduktionswirksamkeit
von retroviralen Vektoren als auch das Auftreten ausgeprägter "Bystander"-Wirkungen bei der
HStk+/GCV Behandlung bestätigen
die Machbarkeit der Gentherapie für humane osteogene Sarkome
unter Verwendung von retroviralen Vektoren.
-
Zytostatische und zytozide Wirkungen des
retroviralen Antisense-Cyclin G1 Vektors in gezüchteten humanen osteogenen
Sarcoma-Zellen.
-
Die
Struktur von experimentellen retroviralen Vektorkonstrukten ist
schematisch in 4, einschließlich der
Position des Neomycin-Phosphotransferase-(neor)Gens,
das stromabwärts
der jeweiligen Gene für drei
Zellzykluskontrollproteine positioniert ist, von denen zwei gestutzte
Fragmente sind, die in der Antisense-Orientierung konstruiert sind,
dargestellt. Die erwarteten Größen der
Transcripte für
die Antisense-Cyclin G1, die Antisense-Cyclin D1 und die p21 Expressionsvektoren
sind 3421, 3456 bzw. 3346 Basenpaare. Die Transduktion von MG-63
Zellen mit jedem der Testvektoren (5) ließ eine deutliche
Verringerung der Anzahl der lebensfähigen Zellen, die 24 bis 168
Stunden nach der Transduktion beobachtet wurden, beim Vergleich
mit transduzierten Kulturen erkennen, die den Kontrollvektor enthielten,
der nur das neor Gen exprimierte. Die Zelldichten
wurden mittels Zellzählen
in Kulturen von MG-63 Zellen in seriellen Intervallen nach der Transduktion
mit den retroviralen Vektoren, die das Antisense-Cyclin G1 (G1aG1),
das Antisense-Cyclin D1 (G1aD1) und p21 (G1p21) sowie den Kontrollvektor
G1XSvNa (G1X) tragen, gemessen.
-
Wie
in 6 gezeigt, wurde die Vergleichsexpression des
p29 Cyclin G1 Proteins mittels Western-Blotting analysiert, und
es wurde gefunden, dass sie in MG-63 Zellen, die den Antisense-Cyclin G1 Vektor tragen,
beträchtlich
verringert war.
-
Antisense-Knockout
Cyclin G1 induziert eine Apoptose in humanen osteogenen Sarcoma-Zellen.
-
Das
morphologische Erscheinungsbild von MG-63 Zellen wurde mittels Lichtmikroskopie
72 Stunden nach der Transduktion von retroviralen Vektoren, die
das Antisense-Cyclin G1, das Antisense-Cyclin D1, den p21 Inhibitor
tragen, und Kontrollvektorkonstrukten beobachtet (7).
Zusätzlich
zu beträchtlichen
Verringerungen der Zelldichten, die in Kulturen beobachtet wurden,
die mit Vektoren transduziert wurden, die Antisense-Cyclin G1 sowie
Antisense-Cyclin D1 und p21 Konstrukte enthielten (siehe 5),
wurde ein morphologischer Beweis von apoptotischen Änderungen,
einschließlich
Zellschrumpfen, nukleärer
Segmentation, Chromatinkondensation und nukleärer Fragmentation (Arends,
et al., Int. Rev. Exp. Pathol., Band 32, Seiten 223-254 (1991);
Wyllie, et al., International Review of Cytology, Band 68, Seiten
251-306 (1980)), in Zellen, die mit jedem dieser Zellzykluskontrollelemente
transduziert wurden, festgestellt. Um den Mechanismus des Zelltods
weiter zu untersuchen, wurde ein molekularer/immunzytochemischer
Ansatz (Arends, et al., Amer. J. Path., Band. 136, Seiten 593-608
(1990); Gavrieli, et al., J. Cell Biol., Band 119, Seiten 493-501
(1992)) verwendet, um die endonucleasevermittelte DNA-Spaltungsfragmente
festzustellen, die für
die Apoptose charakteristisch sind (Bursch, et al., Biochem. Cell
Biol., Band 68, Seiten 1071-1074 (1990); Compton, Canc. Metast., Band
11, Seiten 105-119 (1992)). 8 zeigt
die Feststellung von apoptotischen Zellen durch die immunzytochemische
Analyse der DNA-Fragmentation in Kulturen, die die chimären Vektoren
tragen, die Antisense-Cyclin G1, Antisense-Cyclin D1 und p21 Konstrukte
enthalten. Das Induzieren der Apoptose in jeder der Kulturen, die
mit den Zellzykluskontrollvektoren transduziert wurden, wurde als
sehr signifikant (Antisense-Cyclin G1, mittleres Auftreten = 38,8 ± 5,0%,
n = 6, p < 0,001;
Antisense-Cyclin D1, mittleres Auftreten = 37,4 ± 24,4%, n = 6, p < 0,01; und p21,
mittleres Auftreten = 37,5 ± 8,2%,
n = 6; p < 0,001)
im Vergleich zu Kulturen bestimmt, die mit den Kontrollvektor transduziert
wurden (mittleres Auftreten = 3,6 ± 4,1%, n = 6). Diese Ergebnisse
bestätigen,
dass sich die beobachteten zytoziden Wirkungen dieser mit retroviralen
Vektoren vermittelten Zellzyklusblockaden aus der Apoptose ergeben.
-
Das
metastatische osteogene Sarkom ist ein Ziel für experimentelle Gentherapien,
da es immer mit einem tödlichen
Ausgang verbunden ist. Dieser Typ des Sarkoms neigt dazu, lokal
zu rezidivieren, sich auf andere Knochen oder die Lunge auszubreiten,
die chirurgisch unzugängliche
Stellen sind. Tatsächlich
haben kürzliche
Studien über
eine erhöhte Überlebenszeit
bei Patienten berichtet, die sich einer agressiven Metastasektomie
unterzogen haben (Damron, et al., Oncology, Band 9, Seiten 327-340
(1995)). Die Sicherheit und Wirksamkeit von therapeutischen Vektoren,
die spezifische Zellzykluskontrollenzyme oder HStk tragen, könnten durch
die intratumorale Injektion der Erzeugerzellen oder des Vektorüberstands
in metastatische Herde, gefolgt von der Metastasektomie und der
histologischen Untersuchung nach einem Beweis der Apoptose, Zytolyse
oder offenkundigen Zytodifferentiierung, bewertet werden. Die vorliegende
Studie offenbart eine relativ hohe Transduktionswirksamkeit von
MG-63 Osteosarcoma-Zellen mit Bezug auf die vorstehend erwähnten retroviralen
Vektoren im Vergleich zu normalen diploiden Fibroblasten. Interessanterweise
ist die scheinbare Transduktionswirksamkeit dieser Zellen (80 bis
90%) weit größer als
der Prozentsatz von Zellen in der S-Phase in asynchronen Kulturen
(Carbonaro-Hall, et al., Oncogene, Band 8, Seiten 1649-1659 (1993)).
Nichttransduzierte MG-63 Zellen zeigten beträchtliche zytozide "Bystander"-Wirkungen von Ganciclovir
beim Mischen mit mit HStk+ transduzierten Zellen, die zusammen mit
retroviraler Transduktionsempfänglichkeit
die Machbarkeit der Entwicklung von Gentherapieansätzen in
der klinischen Behandlung von metastatischen Krankheiten bestätigen.
-
Frühere Studien
charakterisierten die genaue Sequenz der Cyclin-Expression in MG-63
Osteosarcoma-Zellen (Wu, et al., Int. J. Oncol., Band 3, Seiten
859-867 (1993); Carbonaro-Hall, 1993; Hall, et al., Oncogene, Band
8, Seiten 1377-1384 (1993); Williams, et al., J. Biol. Chem., Band
268, Seiten 8871-8880 (1993)), was die zeitweilige Lokalisierung
eines neuen mit Cdk verbundenen Zellzyklusblockpunkts ermöglicht,
der von dem antiproliferativen Mittel Rapamycin offenbart wird (Albers,
et al., J. Biol. Chem., Band 268, Seiten 22825-22829 (1993)). Die
Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung mit retroviralen Vektoren
bestätigen
die Ergebnisse von früheren
Untersuchungen, bei denen durchdringende Antisense-Oligonucleotide verwendet werden
(Wu, 1993), dass die gegen den Cyclin D1 Locus gerichteten Antisense-Strategien
die Osteosarcoma-Zellproliferation wirksam inhibieren. Der Mechanismus
des Zelltods, der bei Zellen beobachtet wird, die mit jedem der
experimentellen Konstrukte (d.h. aG1, aD1 und p21) transduziert
wurden, wurde als Apoptose bestimmt, die mit Bezug auf die therapeutische
Wirksamkeit in vivo von beträchtlicher
Bedeutung ist.
-
Die
physiologische Funktion von Cyclin G1 und sein therapeutisches Potential
ist von besonderem Interesse, da dieses Kandidaten-Protooncogen
(CYCG1) zunächst
mit der Krebspathogenese in humanen Osteosarkomen verbunden wurde
(Wu, 1994). Des weiteren legt eine kürzliche Studie nahe, dass Cyclin
G1 wie p21 ein transcriptionelles Ziel des p53 Tumorsuppressorproteins
ist (Okamoto, et al., EMBO J., Band 13, Seiten 4816-4822 (1994)).
Jedoch wurde die anfängliche
Hypothese, dass Cyclin G1 kontraintuitiv als inhibierende Untereinheit
von cyclinabhängigen
Kinasen in einen p53-vermittelten
Pfad fungieren könnte,
um eine Tumorgenese zu verhindern, durch Experimente unberücksichtigt
gelassen, bei denen eine erzwungene Überexpression von Cyclin G1
kein Zellcyclin-Anhalten in entweder normalen oder neoplastischen
Zelllinien verursachte (Okanoto, 1994). Im Gegensatz hierzu ist
die vorliegende Untersuchung der erste Beweis, dass Cyclin G1 für das Überleben
und/oder Wachstum von Osteosarcoma-Zellen wesentlich ist. Diese
neuen Daten unterstützen
das Konzept, dass Cyclin G1 an der Zellaktivierung oder "Kompetenz" beteiligt ist (Wu,
1994) und dass die Blockade der Cyclin G1 Expression durch Antisense-Konstrukte
große
zytozide sowie zytostatische Wirkungen ausübt.
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Beispiel 2
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Materialien und Methoden
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Retrovirale Vektorüberstände und Erzeugerzelllinien.
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Die β-Galactosidase
und p53 Expressionsvektoren wurden freundlicherweise als PA317 Verpackungszellclone
mit hohem Titer (Titer: 1,3 × 106 und 2 × 106 koloniebildende Einheiten, cfu/ml für β-Galactosidase bzw.
p53 Vektoren) von Genetic Therapy, Inc. (Gaithersburg, MD) zur Verfügung gestellt.
Der experimentelle Vektor, der die Antisense-Cyclin G1 cDNA trägt, wurde
in PA317 Zellen verpackt und zu Clonen mit hohem Titer wachsen gelassen
(Vektortiter: jeweils 1 × 106 cfu/ml). Die Vektoren werden als G1BgSvNa, G1p53SvNa.7
und G1aG1SvNa bezeichnet, um die Reihenfolge von Promotoren und
Codierungsbereichen anzugeben, die in jedem Vektor enthalten sind
(G1 Vektor, lange terminale Wiederholungs-(LTR-)Sequenzen des Moloney-Maus-Leukämie-Virus;
Bg, β-Galactosidase oder
lacZ-Gen; p53, p53 Tumorsuppressorgen; aG1, humanes Antisense-Cyclin
G1; Sv, SV40 Enhancer/Promotor des frühen Bereichs; und Na, neor Gen). Die Vektorquelle, G1XSvNa, die nur
das von dem SV40 Promotor angetriebenen neor Gen
enthielt, wurde als Kontrolle für
die Wirkungen der Gentransduktion und G418 Selektion verwendet.
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Der
Vektor G1p53SvNa.7 wurde aus pG1XSvNa und dem Plasmid pp53 konstruiert.
Das Plasmid pp53 wurde aus pBSK-SN3 konstruiert, das von PharmaGenics
(Allendale, New Jersey) erhalten wurde, das ein 1,8 kb XbaI-Fragment
enthält,
das den offenen Wildtyp p53 Leserahmen sowie 5' und 3' nichttranslatierte Bereiche enthielt,
die in die XbaI Stelle von pBluescriptSK (Stratagene, LaJolla, Kalifornien)
geclont wurden. pBSK-SN3 wurde mit SmaI verdaut und teilweise mit
NcoI verdaut, um ein 1.322 bp Fragment zu erzeugen, das den offenen
p53 Leserahmen enthielt. Das Fragment wurde gelgereinigt und in
das Plasmid pBg (in der veröffentlichten
PCT-Anmeldung Nr.
WO91/10728 , veröffentlicht
am 25. Juli 1991) statt dem β-Galactosidasegen
zwischen der NcoI- und der XhoI-Stelle
ligasiert, um das Plasmid pp53 zu ergeben.
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Das
Plasmid pG1XSvNa wurde mit SnaBI und NotI verdaut. Die SnaBI- und
NotI-Stellen befinden sich in dem Polylinker-Bereich des Plasmids.
Das Verdauungsprodukt erzeugte ein Fragment mit einer Länge von 5.848
Basenpaaren. Die Enden des Fragments wurden mit alkalischer Kalbsdarmphosphatase
behandelt.
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Das
Plasmid pp53 wurde mit NotI und SmaI verdaut. Das Verdauungsprodukt
erzeugte ein Fragment mit 2.081 Basenpaaren und ein Fragment mit
1.400 Basenpaaren. Das Fragment mit 1.400 Basenpaaren enthielt das
p53 Gen. Dieses Fragment wurde isoliert und gelgereinigt.
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Das
Fragment mit 5.848 Basenpaaren, das von pG1XSvNa erhalten wurde
und das Fragment mit 1.400 Basenpaaren, das von pp53 erhalten wurde,
wobei jedes Fragment klebrige/glatte Enden aufwies, wurden ligasiert,
um pG1p53SvNa zu bilden. Das sich ergebende Plasmid wurde identifiziert
und mittels mehrerer diagnostischer Restriktionsanalysen bestätigt. Das
pG1p53SvNa wurde dann in PA317 Zellen verpackt, um den retroviralen
Vektor G1p53SvNa.7 zu erzeugen.
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Zellen, Zellkulturbedingungen und Transduktion
von Zellen mit lacZ, Antisense-Cyclin G1 und p53 Vektoren.
-
Undifferenzierte
Kaninchencarcinoma-(VX2)Zellen und andere primäre und etablierte Zelllinien
wurden mit einer Plattierungsdichte von 2,5 × 104 Zellen
in jeder der Platten mit sechs Vertiefungen in DMEM, ergänzt mit
10% FBS (D10), gezüchtet.
Nach dem Anheften über
Nacht wurden die Zellen an 1 ml des jeweiligen retroviralen Vektors
in Gegenwart von Polybren (8 μg/ml)
während
2 Stunden ausgesetzt, wonach 1 ml frisches D10 jeder Vertiefung
zugegeben wurde. Achtundvierzig Stunden nach der Transduktion mit
dem lacZ-Vektor wurde die Wirksamkeit des Gentransfers durch Bestimmen
des Prozentsatzes der positiven lacZ-Zellen bei Färben mit
X-gal und Lichtmikroskopie gemessen.
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Bewertung
der Zellproliferation und Zellzykluskinetik in VX2, transduziert
mit retroviralen Vektoren, die Zellzykluskontrollgene tragen.
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Um
die zytostatischen Wirkungen von retroviralen Vektoren, die Zellzyklusmodulatoren
tragen, zu bewerten, wurden die Zellen, die mit Kontrollvektoren
transduziert wurden, oder Vektoren, die das Antisense-Cyclin G1
exprimieren, oder p53 Gene mit Bezug auf ihr proliferatives Potential
durch Zählen
der Anzahl der lebensfähigen
Zellen in jeder Kultur in seriellen Intervallen nach der Transduktion
bewertet. Die Wirkung der Zellzyklusmodulatoren auf die Zellzykluskinetik
von VX2-(Karzinom-)
sowie MG-63 (Sarcoma-)Zellen wurde mittels FACS-Analyse getestet.
Das Überleben
von transduzierten VX2-Zellen
in Gegenwart von G418 wurde auch bewertet, um zu bestimmen, in welchem
Ausmaß das
Antisense-Cyclin G1 für
die transduzierten Zellen zytozid war.
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Die
Entwicklung eines Tumormodells in athymischen Nacktmäusen für die in
vivo Gentherapie unter Verwendung von retroviralen Vektoren, die
Zellzyklusmodulatoren tragen.
-
Undifferenzierte
Karzinom-(VX2-)Tumore wuchsen erfolgreich auf Nacktmäusen durch
das subkutane Implantieren von VX2-Zellen. Diese Tumore wuchsen schnell
innerhalb von drei Wochen und sind chirurgisch für die Bewertung von Änderungen
des Tumorvolumens und der Tumormorphologie zugänglich. Kurz gesagt, wurden
VX2-Tumore während
5 Wochen in athymischen Nacktmäusen
durch subkutane Injektion von 1 × 107 VX2-Zellen
wachsen gelassen. Wenn die Tumore die Größe von 100 mm3 erreicht
hatten, wurden 100 μl
des konzentrierten retroviralen Vektorüberstands (G1aG1SvNa, das das
Antisense-Cyclin G1 Gen trägt,
oder der G1XSvNa Kontrollvektor, der nur das neor Gen
trägt:
Vektortiter, 1 × 108 cfu/ml) in den Tumor unter Metofan-Anästhesie
jeden Tag während
2 Wochen injiziert. Das Tumorvolumen wurde jeder Woche unter Verwendung
einer Schublehre gemessen und die prozentuale Änderung des Tumorvolumens wurde
bestimmt. Die Signifikanz der Unterschiede zwischen den mit dem
Antisense-Cyclin G1 Vektor und den mit dem Kontrollvektor behandelten
Tumoren wurde unter Verwendung des Student t-Tests getestet. Des
weiteren wurden mit Formalin fixierte Tumore mit Hämatoxylin-Eosin
(H & E) für die histologische
Untersuchung gefärbt.
-
Ergebnisse
-
Eine
große
Vielzahl von Zelllinien wurde mit Bezug auf die Empfindlichkeit
gegenüber
retroviralen Vektoren, die Zellzyklusmodulatoren tragen, getestet.
Die Ergebnisse eines solchen Testens sind in der nachstehenden Tabelle
I angegeben. TABELLE I In vitro Transduktionswirksamkeiten und
zytostatische Wirkungen eines retroviralen Antisense-Cyclin G1 Vektors
bei Krebs- und Nichtkrebszellen
Zelllinie | Zelltyp | Transduktions-Wirksamkeit (G1BgSvNa) | Zytostatische
Wirkung (G1aG1SvNa) |
Humaner
Krebs |
MG-63 | Osteosarkom | 80% | + |
HT29 | Darmkarzinom | 13% | + |
Bxpc-3 | Pankreaskarzinom | 9% | + |
Miapaca | Pankreaskarzinom | 19% | + |
Mnng/Hos | Osteosarkom | 15% | + |
EW-1 | Ewing-Sarkom | 5% | + |
MDA-MB
231 | Brustkrebs | < 1% | – |
Nichthumaner
Krebs |
XC-6
(Ratte) | Osteosarkom | 22% | + |
Km12C
(Ratte) | Darmkrebs | 20% | + |
Km12C4A
(Ratte) | Darmkrebs | 15% | + |
Km12SM
(Ratte) | Darmkrebs | 15% | + |
C6
(Ratte) | Gliom | 5% | + |
VX-2
(Kaninchen) | undifferenziertes
CA | 6% | + |
Humaner
Nichtkrebs |
primär | Knochenmarkstroma | 22% | – |
primär | aktiviertes
Keratozyt | 20% | + |
primär | Leberfibroblast | 23% | – |
primär | Keloidfibroblast | 31% | + |
primär | Dermalfibroblast | 24% | + |
ECU | endothelial | 5% | – |
Nichthumaner
Nichtkrebs |
A10
(Ratte) | glatter
Aortenmuskel | 45% | + |
NIH3T3
(Maus) | Fibroblast | 30% | + |
-
Von
den getesteten Zellen wurde die Proliferation von 4 Darmkrebszellen
(HT-29, KM12C4A, KM12C und KM12SM), Swing-Sarkom (EW 1), C6 Gliom,
2 Pankreaskrebs (BxPc3, Miapaca) und 2 Osteosarkom (MG-63, MnngHOS)
durch den retroviralen Antisense-Cyclin G1 Vektor inhibiert. Die
HT29, BxPc3 und KM12SM Zellen waren auch gegenüber dem Wildtyp p53 empfänglich.
Unter den Nichtkrebszelllinien wurde die Zytostase durch das Antisense-Cyclin
G1 und p53 in glatten Aortenmuskelzellen von embryonischen Ratten
und humanen Haut- und Keloidfibroblasten, jedoch nicht in humanen
normalen Stroma-, humanen von der Leber abgeleiteten Fibroblasten
oder humanen Endotheizellen induziert.
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Die
FACS-Analyse wurde verwendet, um die Wirkung des retroviralen Antisense-Cyclin
G1 Vektors auf die Zellzykluskinetik von sarkomatösen und
karzinomatösen
Tumorzellen zu untersuchen. Undifferenzierte VX2 Karzinomzellen,
die mit retroviralen Vektoren transduziert wurden, die Antisense-Cyclin
G1 trugen, wiesen große Änderungen
der Zellzykluskinetik bei einer FACS-Analyse auf, wobei eine Verbreiterung
der Spitzen gezeigt wurde, was eine nukleäre Fragmentation und eine Verringerung
von Zellen in der S-Phase anzeigte (9A).
Im Vergleich hierzu zeigte die FACS-Analyse von MG-63 Zellen, die
mit dem Antisense-Cyclin G1 Vektor transduziert wurden, eine Akkumulation
von Zellen in der G1-Phase und eine beträchtliche Verringerung der Anzahl
von Zellen in der S-Phase, was nahelegt, dass der Mechanismus der
Zytostase bei diesen transduzierten Zellen einen G1-Phasenzellzyklusblock
begleitet (9B).
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Gleichzeitig
mit der geänderten
Zellzykluskinetik inhibierten die Antisense-Cyclin G1 sowie die
p53 Vektoren die Proliferation von VX2-Karzinomzellen während 144
Stunden im Vergleich zu den mit dem Kontrollvektor behandelten Zellen
(10). Bei der Selektion von transduzierten Zellen
mit G418 wurden nur 5% der VX2-Zellen eliminiert (11), was anzeigt, dass die große Mehrheit von Zellen, die
das Antisense-Cyclin G1 und das Wildtyp p53 tragen einem Zelltod,
wahrscheinlich über
eine Apoptose, erfahren haben. Diese Daten stellen den ersten in
vitro Beweis dar, dass das Antisense-Cyclin G1 möglicherweise eine Antitumoraktivität bei Krebs
eines Epithelursprungs aufweist.
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12 zeigt die Inhibierung des Wachstums von VX2-Tumoren
bei Nacktmäusen
durch die Injektion eines retroviralen Vektors, der Antisense-Cyclin
G1 (G1aG1) trägt,
in den Tumor im Vergleich zu dem Wachstum von VX2-Tumoren bei Mäusen, die
den Kontrollvektor erhielten (G1X; p < 0,05 nach 7 Tagen; p < 0,001 nach 11 Tagen;
und p < 0,05 nach
21 Tagen; n = 3 Mäuse
in jeder Gruppe). Bei einer von fünf behandelten Mäusen, die
mit dem Antisense-Cyclin G1 Vektor behandelt wurden, wurde eine
12%ige Verringerung der Tumorgröße eine
Woche nach der Behandlung festgestellt. Im Gegensatz hierzu wurde
das Tumorwachstum bei den Mäusen,
die mit dem Kontrollvektor behandelt wurden, nicht angehalten.
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Die
Mäuse,
die mit dem Antisense Cyclin G1 Vektor behandelt wurden, zeigten
sehr viel kleinere Tumore als die Kontrollmäuse. 13A zeigt
repräsentative,
mit dem Antisense-Cyclin G1 behandelte Mäuse im Vergleich zu den mit
dem Kontrollvektor behandelten Mäusen,
während 13B die histopathologischen Charakteristiken von
mit Formalin fixierten und mit H&E
gefärbten
VX2-Tumorabschnitten zeigt, die nach 21 Tagen (eine Woche nach der
Beendigung der Behandlung) geerntet wurden. Die Abschnitte von Tumoren,
die mit dem Kontrollvektor behandelt wurden, zeigten Bereiche einer
erhöhten
Zelldichte mit anaplastischen spindelförmigen Zellen und zahlreichen
mitotischen Figuren. Im Gegensatz hierzu zeigten die Abschnitte
von Tumoren, die mit dem Antisense-Cyclin G1 Vektor behandelt wurden,
Bereiche mit verringerter Zelldichte mit weniger mitotischen Figuren
und einer beträchtlichen
mononukleären Zellinfiltration.
Es wurden jedoch restliche Tumorzellen in Abschnitten des Tumors,
die den Antisense-Cyclin G1 Vektor erhielten, festgestellt, was
anzeigt, dass eine Population von Tumorzellen nicht wirksam transduziert
wurde. Zusammengenommen scheint der retrovirale Vektor, der das
Antisense-Cyclin G1 exprimiert, bei diesem Tumormodell des undifferenzierten
Karzinoms Antitumorwirkungen in vivo aufzuweisen.
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ERÖRTERUNG
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Krebs
ist ein Hauptziel für
die Gentherapie, da Patienten mit Krebs, insbesondere diejenigen
mit einer metastatischen Erkrankung, oft wenige oder keine Behandlungsoptionen
haben und für
experimentelle Therapien infrage kommen. Das Zuführungssystem für den retroviralen
Vektor wurde in 76 der 106 genehmigten humanen Versuchen verwendet.
Bei diesem Vektorsystem wird ein replikationsinkompetenter Maus-Retrovirus verwendet,
und bis jetzt hat seine Verwendung sowohl ex vivo als auch in vivo
keine größeren Nebenwirkungen
verursacht.
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Andere
Gentherapiestrategien umfassen 1) Verbesserung der Immunreaktion
durch die Injektion von Tumorimpfstoffen, die transduzierte bestrahlte
Tumorzellen enthalten, die Zytokine, MHC Klasse 1 oder B7 Gene exprimieren,
2) erzwungene Expression von Tumorsuppressorgenen, 3) Knockout der
Protooncogen-Überexpression
durch Antisense-Vektoren, und 4) erzwungene Expression von Wachstumsfaktor-Rezeptorgenen.
In den letzten Jahren wurde über
die Überexpression
oder Amplifikation von verschiedenen Zellzykluskontrollgenen bei verschiedenen
malignen Krankheiten berichtet, was anzeigt, dass das Antisense-Knockout
dieser überexprimierten
Gene verwendet werden könnte,
um die Kontrolle der Zellproliferation wiederherzustellen, die Zytostase
zu induzieren, das Tumorwachstum zu inhibieren und die Tumorlast
zu verringern.
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Diese
Konzepte ergeben sich aus anfänglichen
Untersuchungen der knospenden Hefe S. cerevisiae, bei der extrazelluläre Signale,
die das Wachstum und die Differentierung modulieren, über eine
Regulierung des aG1 Kontrollpunkts, der START genannt wird, wirken
(Hartwell, Science, Band 183, Seiten 46-51 (1974); Cross et al.,
Ann. Rev. Cell Biol., Band 5, Seiten 341-395 (1989)), was locker
zu dem G1 Restriktionspunkt (R-Punkt) analog ist, der in Tierzellen
in Kultur beobachtet wird (Pardee, Science, Band 246, Seiten 603-608 (1989)).
Deshalb führte
die Erkenntnis, dass G1 Cycline (Clns) in S. cerevisiae zusammen
mit einer Cdk-Untereinheit (Cdc28) erforderlich waren, damit Zellen
START passierten, zu der Hypothese, dass G1 spezifische Cycline
tatsächlich
als stromaufwärtige
Komponenten des Säuger-S-Phasen-Förderungsfaktors
fungieren können
(Draetta, Trends Biochem. Sci., Band 15, Seiten 378-383 (1990);
Reed, Trends in Genetics, Band 7, Seiten 95-99 (1991)). Das Untersuchen
der humanen cDNA-Bibliotheken für
Gene, die dazu dienen könnten, Cln-defiziente
Hefezellen zu retten, führte
zu der Identifikation und dem molekularen Clonen von drei neuen Familien
von humanen G1 Cyclinen (Cycline C, D und E: Lew et al., Cell, Band
66, Seiten 1197-1206 (1991); Koff et al., Cell, Band 66, Seiten
1217-1228 (1991); Xiong et al., Cell, Band 65, Seiten 691-699 (1991);
Sherr, Cell, Band 73, Seiten 1059-1065 (1993)). Spätere Studien
haben das PRAD1/Cyclin D1 Gen an das Chromosom 11q13 kartiert, was
das Cyclin D1 als das BCL-1 Onkogen, das in B-Zellneoplasmen transloziert
und überexprimiert
wird (Rosenberg et al., Proc. Nat. Acad. Sci., Band 88, Seite 9638
(1991); Withers et al., Mol. Cell. Biol., Band 11, Seite 4846 (1991))
und als 11q13 Onkogen impliziert, das in Plattenepithelzell-, Brust-,
Speiseröhren-
und Blasenkrebs amplifiziert und überexprimiert wird (Lammie
et al., Oncogene, Band 6, Seite 439 (1991); Jiang et al., Cancer
Res., Band 52, Seite 2980 (1992); Motokura et al., Curr. Opin. Genet.
Dev., Band. 3, Seite 5 (1993)). Eine genetische Amplifikation, eine
erhöhte
Expression und ein geänderter
Metabolismus von Cyclin E wurden auch in humanen Krebszellen beobachtet
(Buckley et al., Oncogene, Band 8, Seite 2127 (1993); Keyomarsi
et al., Cancer. Res., Band 54, Seite 380 (1994)). Kürzlich wurde
ein humanes Cyclin von G-Typ, ein G1 Cyclin, das in einem Untersatz
von Osteosarcoma-Zellen deutlich überexprimiert wurde, isoliert (Wu
et al., 1994). Zusammengenommen bestätigen diese Erkenntnisse, dass
die konstitutive, ektopische oder deregulierte Expression von G1
Cyclinen, die normalerweise Signaltransduktionspfade mit dem enzymatischen
Mechanismus des Zellzyklus verbinden (Hunter und Pines, Cell, Band
66, Seiten 1071-1074 (1991); Sherr, (1993)), eine wichtige Rolle
bei der neoplastischen Transformation und Tumorgenese spielen kann (Hunter
und Pines, Cell, Band 79, Seiten 573-382 (1994)), und als strategische
Orientierungspunkte für
die Entwicklung von neuen Gentherapieansätzen für Krebs- und hyperproliferative
Krankheiten verwendet werden könnte.
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Bei
dieser Studie wurden die Sicherheit und die Wirksamkeit eines retroviralen
Antisense-Cyclin G1 Vektorüberstands
als potentieller Gentherapieansatz gegen Krebs getestet. Eine große Vielzahl
von Krebszellen zeigte eine Empfindlichkeit gegen das Antisense-Knockout-Cyclin
G1 im Vergleich zum Wildtyp p53. Die Proliferation von einigen nichtkanzerösen Zellen
wurde auch durch den Antisense-Cyclin G1 Vektor inhibiert, was auch
seine potentielle Nützlichkeit
bei der Behandlung von nichtmalignen fibroproliferativen Erkrankungen nahe
legt. Folglich zeigten verschiedene Zelltypen eine differentielle
Empfindlichkeit gegenüber
Zellzyklusmodulatoren. Der Antisense-Cyclin G1 Vektor wies große Wirkungen
auf die Zellzykluskinetik von sowohl karzinomatösen als auch sarkomatösen Tumorzellen
mit einer Nettowirkung einer verringerten DNA-Synthese, wie durch
eine Verringerung von Zellen in der S-Phase bewiesen wird, auf.
Diese Daten legen nahe, dass der Mechanismus der Zytostase bei diesen
transduzierten Zellen einen aG1 Phasenzellzyklusblock begleitet.
Bei der Selektion von transduzierten Zellen mit G418 wurden nur
5% der VX2-Zellen eliminiert, was anzeigt, dass die große Mehrheit
von Zellen, die das Antisense-Cyclin G1 und den Wildtyp p53 tragen,
einem Zelltod, wahrscheinlich über
eine Apoptose, unterzogen wurden.
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Schließlich wurde
das in vivo Tumorwachstum dramatisch durch die aufeinanderfolgende
Injektion eines konzentrierten retroviralen Antisense-Cyclin G1
Vektorüberstands
in den Tumor inhibiert. Im Gegensatz hierzu wurde das Tumorwachstum
bei Mäusen,
die mit dem Kontrollvektor behandelt wurden, nicht angehalten. Eine
histologische Untersuchung der Tumore eine Woche nach Beendigung
der Behandlung zeigte Bereiche einer erhöhten Zelldichte mit anaplastischen
spindelförmigen
Zellen und zahlreichen mitotischen Figuren bei den mit dem Kontrollvektor
behandelten Tumoren. Im Gegensatz hierzu zeigten Abschnitte der
Tumore, die mit dem Antisense-Cyclin G1 Vektor behandelt wurden,
Bereiche mit einer verringerten Zelldichte mit weniger mitotischen
Figuren und einer beträchtlichen
mononukleären
Zellinfiltration. Zusammengenommen stellen diese Erkenntnisse den
ersten Beweis einer in vivo Antitumoraktivität eines retroviralen Vektors
dar, der das Antisense-Cyclin G1 in einem Modell eines undifferenzierten
Karzinoms exprimiert.
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Beispiel 3
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Inhibierung des in vivo Tumorwachstums
durch einen retroviralen Vektor, der das Antisense-Cyclin G1 trägt, bei
athymischen Nacktmäusen
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Osteosarkomtumore
wurden während
zwei Wochen bei athymischen Nacktmäusen durch subkutane Injektion
von 1 × 107 MNNG/HOS-Zellen wachsen gelassen. Wenn
die Tumore eine Größe von 100
mm3 erreichten, wurden 100 μl konzentrierter
retroviraler Vektorüberstand
(G1XsvNa Kontrollvektor, der nur das neor Gen
trägt,
oder G1aG1SvNa, das das Antisense-Cyclin G1 Gen trägt; Vektortiter:
jeweils 1 × 108 cfu/ml) jeden Tag während 10 Tagen in den Tumor
injiziert.
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Das
Tumorvolumen wurde in Intervallen von 0, 4, 6, 8, 10 und 12 Tagen
nach der Vektorinjektion gemessen. 14 zeigt
das Tumorvolumen bei jedem der vorstehend angegebenen Intervalle.
Wie in 14 gezeigt, weist die mit dem
Antisense-Cyclin
G1 Vektor behandelte Maus einen kleineren Tumor als die mit dem Kontrollvektor
behandelte Maus auf.
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Ein
Färben
mit Hämatoxylin
und Eosin von mit Formalin fixierten MNNG/HOS-Tumorabschnitten während zwei
Tagen, gefolgt von der Behandlung mit den retroviralen Vektoren,
die das Antisense-Cyclin G1 Gen (G1aG1SvNa) oder den Kontrollvektor
(G1XSvNa) tragen, zeigt einen verringerten mitotischen Index (1%
für mit
dem Antisense-Cyclin G1 behandelte Tumore im Vergleich zu 3,5% für die mit
dem Kontrollvektor behandelten Tumoren) und eine erhöhte Stromabildung.
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Die
FACS-Analyse von mit PI gefärbten
Kernen, die von MNNG/HOS-Tumoren erhalten wurden, zeigte eine dramatische
Verringerung der Anzahl der aneuploiden Zellen in den mit dem Antisense-Cyclin
G1 Vektor behandelten Tumoren (2%) im Vergleich zu derjenigen in
den mit dem Kontrollvektor behandelten Tumoren (45%). Des weiteren
zeigte die diploide Population von Zellen von den mit dem Antisense-Cyclin
G1 Vektor behandelten Tumoren eine 77%ige Akkumulation von Zellen
in der G1-Phase im Vergleich zu 49% in mit dem G1XSvNa Kontrollvektor
behandelten Tumoren und eine beträchtliche Verringerung der Anzahl
von Zellen in der S-Phase (15% im Vergleich zu 25%), was nahe legt,
dass der Mechanismus der Zytostase in den transduzierten Tumoren
wurde von einem G1-Phasenzellzyklusblock begleitet wurde.
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Beispiel 4
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MATERIALIEN UND METHODEN
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Retrovirale Vektoren, Vektorüberstände und
Erzeugerzelllinien.
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Die
cDNA-Sequenz, die für
das humane Cyclin G1 codiert (Accession#X77794), ist wie ursprünglich von
Wu et al., 1994, beschrieben. Der experimentelle Vektor, der die
Antisense-Cyclin cDNA trägt
(Wu, et al., 1994) wurde in PA317 Zellen verpackt und zu Clonen
mit hohem Titer wachsen gelassen (Vektortiter: jeweils 1 × 10
6 cfu/ml). Die β-Galactosidase- und p53-Expressionsvektoren
wurden freundlicherweise als PA317 Verpackungszellclone mit hohem
Titer (Titer: 5 × 10
5 und 2 × 10
6 koloniebildende Einheiten, cfu/ml für β-Galactosidase
bzw. p53-Vektoren)
von Genetic Therapy, Inc. (Gaithersburg, MD) zur Verfügung gestellt.
Die Vektoren werden als G1nBgSvNa (beschrieben in den PCT-Anmeldungen
Nr.
WO95/19427 , veröffentlicht
am 20. Juli 1995 und
WO96/22212 ,
veröffentlicht
am 25. Juli 1996), G1p53SvNa.7 und G1aG1SvNa bezeichnet, um die Reihenfolge
der Promotoren und Codierungsbereiche anzugeben, die in jedem Vektor
enthalten sind (G1, lange terminale Sequenzwiederholungs-(LTR-)Sequenzen
des Moloney-Maus-Leukämie-Virus;
Bg, β-Galactosidase-Gen;
p53, p53 Tumorsuppressorgen; aG1, humanes Antisense-Cyclin G1; Sv,
SV40 Enhancer/Promotor des frühen
Bereichs; und Na, neo
r Gen). Die retroviralen
Vektorüberstände wurden
weiter auf einen Titer von 1 × 10
8 cfu/ml mittels Niedriggeschwindigkeitszentrifugation
konzentriert. Das Vektorgrundgerüst,
G1XSvNa, das nur das von dem SV40 Promotor angetriebene neo
r Gen enthielt, wurde als Kontrolle für die Wirkungen der
Transduktion und G418 Selektion verwendet.
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Zellen, Zellkulturbedingungen und Transduktion
mit retroviralen Vektoren.
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Glatte
Muskel-(A10-)Zellen der Rattenaorta wurden von ATCC (Kat. #CRL1476)
erhalten und als Monoschichten mit einer Plattierungsdichte von
2,5 × 104 Zellen pro Vertiefung in DMEM, ergänzt mit
10% fötalem Rinderserum
(FBS; D10), aufrechterhalten. Nach einer Anheftung über Nacht
wurden die Zellen 1 ml des jeweiligen retroviralen Vektors in Gegenwart
von Polybren (8 μg/ml)
während
2 Stunden unter periodischem Schütteln
ausgesetzt, wonach 1 ml frisches D10 jeder Vertiefung zugegeben
wurde. Achtundvierzig Stunden nach der Transduktion mit dem β-Galactosidasevektor
wurde die Gentransferwirksamkeit durch Bestimmen des Prozentsatzes
der β-galactosidase-positiven
Zellen bei Aussetzen an X-gal (β-Galactosidase) Färben wie in
Lal, et al., J. Histochem. Cytochem., Band 42, Seiten 953-956 (1994)
beschrieben, und Visualisieren mittels Lichtmikroskopie gemessen.
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Analyse der Zellproliferation, DNA-Synthese,
Cyclin G1 Protein-Expression
und Apoptose
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Um
die zytostatischen Wirkungen von retroviralen Vektoren, die Zellzyklusmodulatoren
tragen, zu bewerten, wurden die SMC, die mit Kontrollvektoren oder
Vektoren, die das bzw. die Antisense-Cyclin G1 (oder p53) Gen(e) exprimieren,
transduziert wurden, mit Bezug auf ihr proliferatives Potential
durch Zählen
der Anzahl der lebensfähigen
Zellen in jeder Kultur in seriellen Intervallen nach der Transduktion
bewertet wurden. Die gezeigten Werte stellen das Mittel der dreifache ± Standardabweichung
(S.D.) dar. Die Wirkung der Zellzyklusmodulatoren auf die DNA-Synthese
wurde durch das Einverleiben von 3H-Thymidin
in DNA überwacht, wie
in Gordon, et al., Proc. Nat. Acad. Sci., Band 93, Seiten 2174-2179
(1996) beschrieben ist. Kurz gesagt wurden 24 Stunden nach der Transduktion
mit dem Antisense-Cyclin G1 oder dem retroviralen Kontrollvektor die
Zellkulturen an 3H-Thymidin (1 μCi pro Vertiefung; spezifische
Aktivität,
6,7 Ci/mMol; 1 Ci = 37 GBq; New England Nuclear) während 2 Stunden
ausgesetzt. Die Zellen wurden dann auf Eis verbracht, zweimal mit
kalter, mit Phosphat gepufferter, physiologischer Kochsalzlösung (PBS)
gespült
und dann dreimal mit eiskalter 5%iger Trichloressigsäure (TCA)
gespült.
Die letzte TCA-Spülung
wurde entfernt und das mit TCA ausgefällte Material wurde mit 0,2
ml 1 M Natriumhydroxid, gefolgt von der Neutralisierung mit einem
gleichen Volumen 1 M Essigsäure
löslich
gemacht. Die Einverleibung von 3H-Thymidin
in zelluläre
Makromoleküle
wurde mittels Flüssigszintillationszählen gemessen
und als Radioaktivitätseinheiten
in dpm/Vertiefung ausgedrückt.
Die Signifikanz der Unterschiede zwischen unbehandelten und mit
Vektor behandelten Gruppen wurde mittels einer Varianzanalyse bestimmt
(ANOVA).
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Eine
Western-Blotting-Analyse der Cyclinexpression wurde, wie in Wu,
et al., Int. J. Oncol., Band 3, Seiten 859-867 (1993) und Colton,
Statistics in Medicine, Seite 99, Little, Brown & Co., (1974) beschrieben, unter Verwendung
eines polyklonalen Antipeptidantikörpers durchgeführt, der
die C-terminalen 18 Aminosäuren
des humanen Cyclin G1 erkennt (Wu, et al., 1994). Das Auftreten
der Apoptose bei transduzierten Zellkulturen wurde mit dem Apoptag
Plus in situ Feststellungskit (Oncor) bewertet, das die entstehenden
3'-OH DNA-Enden,
die durch die endonucleasevermittelte DNA-Fragmentation erzeugt
wurden unter Verwendung von enzymatischer (terminaler Desoxynucleotidyltransferase;
TdT) von mit Digoxigenin markierten Nucleotiden, gefolgt von der
immunzytochemischen Feststellung der modifizierten DNA-Fragmente,
feststellt (Skotzko, et al., Cancer Res., Band 55, Seiten 5493-5498
(1995)).
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Retrovirusvermittelter Transfer des Antisense
Cyclin G1 Gens in einem Rattenkarotisverletzungsmodell der vaskulären Restenosierung.
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Unter
allgemeiner Anästhesie
(Ketamin, 10 mg/kg; Rompun, 5 mg/kg) wurde gemäß einem Protokoll, das von
der USC Institution Animal Care and Use Committee (IACUC) genehmigt
wurde, ein arterieller 2F Intimax Embolektomiekatheter (Applied
Medical Resources Corp., Laguna Hills, CA) verwendet, um das Karotisendothel
von Wistar-Ratten (die jeweils 400-500 g wogen) zu denudieren. Der
Katheter wurde in die Aorta carotis externa eingesetzt, die distal
ligiert wurde und in die Aorta carotis communis eingeführt. Der
Ballon wurde auf ein Volumen von 10 μl aufgeblasen und dreimal entlang
der Länge
der Aorta carotis communis geführt. Nach
einer Ballonverletzung wurde der Embolektomiekatheter entfernt und
die Aorta carotis interna wurde genau distal von der Gabelung vorübergehend
ligiert. Die distale Hälfte
des verletzten Segments wurde gleichermaßen vorübergehend ligiert und dann
den retroviralen Vektoren 15 Minuten ausgesetzt. Jede Gruppe der
Tiere erhielt eine Infusion von 100 μl konzentriertem Antisense-Cyclin
G1 Vektor mit hohem Titer (n = 7) oder einem Kontrollvektor, der
nur das neor Gen (n = 4) trug, wonach sich
die Ratten erholen durften und mit einer normalen Maus-/Rattendiät und Wasser
ad libitum versorgt wurden. Für
die Zwecke der Analgesie wurde den Tieren Buprenex, 0,2 mg/kg subkutan
alle 12 Stunden während
72 Stunden nach der Operation gegeben. Die Ratten wurden 2 Wochen
nach dem Induzieren der vaskulären
Verletzung durch eine Überdosis
Natriumpentobarbital (120 mg/kg i.m.) geopfert, und mit Formalin
fixierte Abschnitte sowohl von verletzten als auch nichtverletzten
kontralateralen Karotisarterien wurden mit Hämatoxylin-Eosin, Siris rot
Verhoeffs Elastinfärbemittel gefärbt. Histologische
Abschnitte wurden mittels Lichtmikroskopie untersucht und die morphometrische
Bewertung der Neointimaim Vergleich zu den Media-Oberflächenbereichen
wurde unter Verwendung eines Digitalisierungssystems durchgeführt; das
Ausmaß der
Intimahyperplasie nach einer vaskulären Verletzung wird als Verhältnis von
Neointima zu Media ausgedrückt.
Die Signifikanz der Unterschiede zwischen den Verhältnissen
von Neointima zu Media von nichtbehandelten und mit Vektor behandelten
Gefäßen wurde
mittels gepaartem T-Test bestimmt (Colton, 1974).
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Ergebnisse
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Transduktion
von Aorten-SMC mit retroviralen Vektoren, die Zellzykluskontrollgene
tragen.
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Bei
Verwendung eines nuklear zielgerichteten β-Galactosidase Vectors (G1nBgSvNa)
betrug die scheinbare Transduktionswirksamkeit von Ratten-(A10)Aorten-SMC
etwa 45% (15A), die ähnlich Maus-NIH3T3-Zellen und
etwas größer als
normale humane Fibroblasten oder narbenabgeleitete (Keloid-)Fibroblasten)
war, bei denen eine Transduktionswirksamkeit von 20% bzw. 30% beobachtet
wurde. Die Transduktion von Aorten-SMC mit Vektoren, die das Antisense-Cyclin
G1 (aG1) trugen, zeigte eine ausgeprägte Verringerung der Anzahl
von lebensfähigen
Zellen, die 24 bis 144 Stunden nach der Transduktion beobchtet wurde,
im Vergleich zu transduzierten Kulturen, die den leeren (Kontroll-)Vektor
enthielten (15B). Eine Western-Blotting-Analyse
bestätigte
die Herunterregulierung der Cyclin G1 Proteinexpression in Aorten-SMC,
die mit Antisense-Cyclin G1 transduziert wurden, im Vergleich zu
dem Kontrollvektor (nicht gezeigt). Die Proliferation der A10-Zellen
wurde auch durch die retroviral vermittelte Überexpression des p53 Tumorsuppressorgens in
Sense-Orientierung
inhibiert. Sowohl die Antisense-Cyclin G1 als auch die p53 Vektoren
inhibierten die Zellzyklusprogression wie durch die Einverleibung
von 3H-Thymidin bestimmt (p < 0,001 sowohl für aG1 als
auch p53; 15C).
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Antisense-Cyclin
G1 induziert die Degeneration, die multizelluläre Synzytien-Bildung und die
Apoptose in Aorten-SMC.
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Die
in 16 gezeigten Fotomikrographien
zeigen das morphologische Erscheinungsbild der Aorten-SMC, beobachtet
mittels Lichtmikroskopie 24 Stunden nach der Transduktion mit Kontroll-
und retroviralen Antisense-Cyclin G1 Vektoren. Wie in 16A gezeigt, zeigten die mit dem Kontrollvektor
transduzierten Zellen keine signifikanten morphologischen Änderungen.
Im Gegensatz hierzu wurde eine signifikante Verringerung der Zelldichte
in Kulturen beobachtet, die mit Vektoren transduziert wurden, die
das Antisense-Cyclin G1 trugen, verbunden mit offenkundigen degenerativen Änderungen,
einer erhöhten
multinukleären
Synzytiumbildung und einer Zytolyse (16B, 16C, 16D).
Auffallenderweise überstieg
der Anteil von Zellen, die in den Synzytien enthalten sind, die
Transduktionswirksamkeit bei weitem, wie mittels der Transduktion
und Expression der β-Glactosidase
bestimmt. Die Synzytiumbildung fand in A10 Kulturen, die mit den
Antisense-Cyclin
G1 Vektorüberständen transduziert
wurden, die von drei unterschiedlichen Clonen mit hohem Titer abgeleitet
wurden, sowie dem p53 Vektor in einem gewissen Umfang, jedoch nicht in
den Kontroll-(G1XSvNa) oder β-Galactosidase-Vektoren,
statt. Um den Mechanismus des Zelltods weiter zu untersuchen, wurde
ein molekularer und immunzytochemischer Ansatz verwendet, um die
endonucleasevermittelten DNA-Spaltungsfragmente festzustellen, die
für die
Apoptose charakteristisch sind. Wie in 16E und 16F gezeigt, wurde kein Beweis einer Apoptose
in Zellen, die mit dem Kontrollvektor transduziert wurden, beobachtet (16E); jedoch wurde eine Anzahl von apoptotischen
Zellen in den mit dem Antisense-Cyclin G1 Vektor transduzierten
Kulturen beobachtet (16F).
Diese Ergebnisse zeigen an, dass sich die zytoziden Wirkungen des
Antisense-Cyclin
G1 Vektors in A10 Aorten-SMC teilweise aus der Apoptose, Zelldegeneration
und aberranten Synzytiumbildung ergeben.
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Beweis
für eine
zytozide "Bystander"-Wirkung bei Aorten-SMC-Kulturen, die mit
retroviralen Antisense-Cyclin G1 Vektoren transduziert wurden.
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Um
zu bestätigen,
dass nichttransduzierte Zellen den multizellulären Synzytien einverleibt wurden,
die in den mit Antisense-Cyclin G1 transduzierten Kulturen gefunden
wurden, beluden wir nichttransduzierte A10 Zellen mit einem fluoreszenten
Marker und legten die markierten Zellen auf zuvor transduzierte
Kulturen zwei Stunden nach dem Auswaschen des Vektorüberstands.
Die Einverleibung von nichttransduzierten, fluoreszent markierten
glatten A10 Muskelzellen in multinukleare Synzytien war klar ersichtlich,
wenn diese markierten Zellen auf zuvor transduzierte A10 Kulturen
gelegt wurden (17A und 17B,
geringe Vergrößerung; 17C und 17D,
hohe Vergrößerung; 17A und 17C,
Phasenkontrast; 17B und 17D,
UV-Licht). Ein representatives multinukleäres Synzytium, dem Zellen einverleibt
sind, die die fluoreszente Markierung enthalten, sind durch den Pfeil
identifiziert. Vierundzwanzig Stunden nach der Co-Kultur mit nichttransduzierten,
fluoreszent markierten Aorten-SMC wurde eine beträchtliche
Anzahl der multinukleierten Synzytien auch mit dem fluoreszenten
Farbstoff markiert, was angibt, dass ein Zellverschmelzen zwischen
den transduzierten und nichttransduzierten Zellen stattgefunden
hat. Diese Erkenntnis liefert einen zusätzlichen Beweis einer neuen
zytoziden "Bystander-Wirkung", die von der klassischen "Bystander-Wirkung" unterscheidbar ist,
die durch das Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinase/Ganciclovir-System
induziert wird und durch in empfänglichen
Zellen vorhandene Spaltgrenzflächen
vermittelt wird.
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Die
Phänomenologie
der Zellverschmelzung wurde im Lauf der Zeit verfolgt (17E, die eine beträchtliche Erhöhung der
Anzahl der Synzytien gezeigt, die sich während 4 bis 8 Stunden bei Aorten-SMC
erhöhte,
die mit den Antisense-Cyclin G1 Vektor (G1aG1SvNa) transduziert
wurden, im Vergleich zu den Zellen, die mit dem Kontrollvektor (G1XSvNa;
p < 0,001) transduziert
wurden. Ein nennenswerter Grad der Synzytiumbildung wurde auch in
Zellen festgestellt, die mit dem Wildtyp p53 Vektor (G1p53SvNa)
transduziert wurden, der auch eine ausgeprägte Zytostase in A10-Zellen
hervorrief. Die Anzahl der Synzytien, die in mit p53 transduzierten
Zellen beobachtet wurden, war beträchtlich geringer als diejenige,
die in mit aG1 transduzierten Zellen nach 8, 12 und 24 Stunden beobachtet
wurde (p < 0,001).
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Der
Antisense-Cyclin G1 Vector inhibiert die Proliferation und Migration
von glatten Aortenmuskelzellen in einem in vitro "Gewebe"-Verletzungsmodell.
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Hochdichte
(konfluente) Monoschichtkulturen von A10 SMC, die eine Kontaktinhibierung
von Zellwachstum aufweisen, können
stimuliert werden, um sich entlang einer Spur einer Zell-/Gewebestörung zu
proliferieren, was eine charakteristische "Wundheilungs"-Reaktion während eines Zeitraums von 7
Tagen zeigt. 18A zeigt hochdichte Kulturen
von Aorten-SMC, die mit einer 200 μl Pipettenspitze gekratzt wurden,
um eine 1 mm Spur ohne Zellen zu schaffen. 18B zeigt
das Erscheinungsbild des "Wund"-Rands unmittelbar nach
dem Kratzen und Waschen, um abgelöste Zellen zu entfernen. Wie
in 18C gezeigt, war die anschließende Transduktion
der Zellkulturen (mit t = 24 Stunden) mit einem nukleär-gezielten β-Galactosidase-Vektor am
größten an
den Rändern
der "Wunde", einem Bereich aktivierter
SMC-Proliferation. 18D zeigt die Proliferation
und Migration von Aorten-SMC in die Wundspur mit t = 24 Stunden
nach der Verletzung. Im Gegensatz hierzu wurden apoptotische und
andere degenerative Änderungen
in den SMC beobachtet, die mit dem Antisense-Cyclin G1 Vektor (18E) transduziert wurden. Vor allem waren diese
degenerativen Änderungen durch
eine multizelluläre
Synzytienbildung gekennzeichnet, die weder in dem Kontroll- noch
dem β-Galactosidase-Vektor
beobachtet wurde. Des weiteren waren die Zellproliferation und offene
Zellmigration in die Wundspur in den mit dem Antisense-Cyclin G1
transduzierten Zellkulturen deutlich verringert, was durch das verzögerte Schließen der
Wundspur (etwa 7 Tage) im Vergleich zu den mit dem Kontrollvektor
behandelten Kulturen (etwa 3 Tage) bewiesen wird.
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Inhibierung der Neointima-Bildung in vivo
durch die Infusion von Antisense-Cyclin G1 Vektorüberstand
mit hohem Titer.
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Frühere Untersuchungen
haben den direkten Transfer von rekombinanten Markergenen in die
arterielle Wand durch retrovirale Vektoren mit viralen Titern von
104-106 Teilchen/ml
(Nabel, et al., Science, Band 249, Seiten 1285-1288 (1990)) gezeigt,
und eine Reihe von Untersuchungen hat die Wirksamkeit von zytostatischen
Gentherapien, die durch andere Methoden bei Tiermodellen der vaskulären Restenosierung
zugeführt wurden,
gezeigt. Bei dieser Untersuchung wurden retrovirale Vektorüberstände mit
hohem Titer (viraler Titer: 1 × 108 cfu/ml) erzeugt, um die Wirksamkeit von
Antisense-Cyclin G1 zu testen, das durch hoch konzentrierte retrovirale
Vektoren bei dem Rattenkarotisverletzungsmodell der Restenosierung
zugeführt
wurde. Die histologische Untersuchung von gefärbten Abschnitten, die von
mit einem ballonverletzten unbehandelten Arterien erhalten wurden,
zeigte eine beträchtliche
Neointima-Bildung
nach 2 Wochen, wie durch die Invasion der Tunica intima durch proliferierende
vaskuläre
SMC bewiesen (19A und 19C).
Im Gegensatz hierzu zeigen verletzte arterielle Segmente, die mit
Antisense-Cyclin G1 Vektorüberständen mit
hohem Titer behandelt wurden, eine beträchtliche Verringerung der Neointima-Bildung
(19B und 19D).
Die morphometrische Analyse bestätigte
eine beträchtliche
Inhibierung der Neointima-Bildung
bei verletzten Karotisarterien, die mit dem retroviralen Antisense-Cyclin
G1 Vektor behandelt wurden (I:M Verhältnis 0,4 ± S.D. 0,4) im Vergleich zu unbehandelten
arteriellen Segmenten (I:M Verhältnis
1,1 ± 0,4;
p < 0,001; 19G). Bei Kontrolluntersuchungen gab es keinen
Unterschied zwischen dem Ausmaß der
Neointima-Bildung in unbehandelten arteriellen Segmenten (I:M Verhältnis 1,3 ± SD 0,5)
im Vergleich zu Vektoren mit hohem Titer, die nur das neor Gen enthielten (I:M Verhältnis 1,5 ± 0,2).
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ERÖRTERUNG
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Klinische
Versuche auf der Grundlage der molekularen Blockade von identifizierten
Wachstumsfaktoren und/oder Wachstumsfaktorrezeptoren, die bei der
Pathogenese von Intima-Hyperplasie beteiligt sind, haben bewiesen,
dass sie keine wirksamen Vehikel für die zytostatische vaskuläre Therapie
sind (Faxon, et al., J. Amer. Coll. Cardiol., Band 25, Seiten 362-369
(1995)). So wurde vorgeschlagen, dass Ansätze, die intrazelluläre Signalisierungskaskaden
zielgerichtet anvisieren, an denen viele das Wachstum regelnde Molekülen beteiligt
sind, strategischer sein können
(Gibbons, et al., Science, Band 272, Seiten 689-693 (1996)). Dementsprechend
haben sich neue Gentherapieansätze,
die SMC-Proliferation und Neointima-Bildung zu inhibieren, seit kurzem auf
Zellzykluskontrollmechanismen konzentriert. Tatsächlich hat sich gezeigt, dass
Antisense-Ansätze
gegen die den Zellzyklus regulierende Gene bemerkenswert wirksam
bei der Begrenzung der Neointima-Hyperplasie bei Tiermodellen der
Läsionsbildung
nach sowohl einer Bypasschirurgie (Mann, et al., Proc. Nat. Acad.
Sci., Band 92, Seiten 4502-4506 (1995)) als auch einer Ballonangioplastie
sind. Eine einzige intraluminale Zuführung von Antisense-Cdc2-Kinase
oder -Cdk2-Kinase rief eine beträchtliche
Inhibierung der Neointima-Hyperplasie hervor (Morishita, et al.,
Proc. Nat. Acad. Sci., Band 90, Seiten 8474-8478 (1993); Morishita,
et al., J. Clin. Invest., Band 93, Seiten 1458-1464 (1994); Abe,
Biochem. Biophys. Res. Comm., Band 198, Seiten 16-24 (1994)). Es
wurde auch berichtet, dass ein adenoviraler Vektor, der eine nichtphosphorylierbare, konstitutiv
aktive Form von Rb trägt,
die SMC-Proliferation und Neointima-Bildung nach einer Ballonangioplastie
inhibiert (Chang, et al., Science, Band 267, Seiten 518-522 (1995)).
Gegen E2F gerichtete molekulare Strategien wurden auch entwickelt,
da die konzertierte Induktion von zahlreichen, den Zellzyklus regelnden
Genen durch diesen Transcriptionsfaktor geregelt wird. Oligonucleotide,
die die E2F-cis-Elementsequenz
enthalten, fungieren als "Lockvögel", die E2F innerhalb
der Zelle binden und die Neointima-Läsionsbildung in vivo inhibieren
(Morishita, et al., Proc. Nat. Acad. Sci., Band 92, Seiten 5855-5859
(1995)). Eine weitere Unterstützung des
Konzepts der zytostatischen Gentherapie, die auf der Inhibierung
von Zellzykluskontrollenzyme beruht, wird durch kürzliche
Erkenntnisse zur Verfügung
gestellt, dass Rapamycin, das die Aktivierung der Zellteilungs-/Zyklusenzyme
inhibiert (Albers, et al., Ann. New York Acad. Sci., Band 696, Seiten
54-62 (1993); Albers, et al., J. Biol. Chem., Band 268, Seiten 22825-22829
(1993); Jayaraman, et al., J. Biol. Chem., Band 34, Seiten 25385-25388
(1993), auch die Bildung einer vaskulären Läsion sowohl in Ratten- als
auch Schweinemodellen inhibiert (Gregory, et al., Transplantation,
Band 59, Seiten 655-661 (1995); Marx, et al., Circ. Res., Band 76, Seiten
412-417 (1995)).
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Cyclin
G1 ist ein Mitglied der sogenannten G1-Familie von Cyclinen, die
zusammen mit cyclinabhängigen
Proteinkinasen während
der G1-Phase des Zellzyklus wirken (Wu, et al., Int. J. Oncol.,
Band 3, Seiten 859-867 (1993); Sherr, Cell, Band 79, Seiten 551-555
(1994)). Das Cyclin G1, das im frühen G1 induziert wird und von
dem angenommen wird, dass es an den molekularen Mechanismen der
Zellaktivierung beteiligt ist (Wu et al., Oncol. Reports, Band 1,
Seiten 705-711 (1994)), scheint ein transcriptionelles Ziel des
p53 Suppressorgens zu sein (Okamoto, et al., EMBO J., Band 13, Seiten
4816-4822 (1994)). Die Cyclin G1 Überexpression wurde zuerst
mit Krebs in Verbindung gebracht (Wu, et al., 1994) und in letzter
Zeit wurde berichtet, dass die Herunterregulierung der Cyclin G1
Expression durch retrovirale Vektoren, die das Antisense-CYCG1 tragen, das
Wachstum und Überleben
von humanen Osteosarcoma-(MG-63)Zellen inhibiert (Skotzko, et al.,
1995).
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Bei
diesem Beispiel wurden die Wirkungen von retroviralen Vektoren,
die ein Antisense-Cyclin G1 Konstrukt tragen, auf die Proliferation
von glatten A10 Rattenaortenmuskelzellen untersucht. Retrovirale
Vektoren, die das Antisense-Cyclin G1 Gen tragen, sowie das p53
Gen in Sense-Orientierung inhibierten das Überleben und die Proliferation
von transduzierten A10 Zellen in 2- bis 6-tägigen Kulturen. Die Zytostase
wurde mit einer verringerten DNA-Synthese und Herunterregulierung
von Cyclin G1 in vaskulären
SMC, die mit dem Antisense-Cyclin G1 Vektor transduziert wurden,
im Vergleich zu denjenigen, die mit dem Kontrollvektor transduziert
wurden, in Verbindung gebracht. Die morphologische Untersuchung
der transduzierten SMC ließ eine Zytolyse,
eine enorme Synzytien-Bildung und offene apoptotische Änderungen
erkennen, die von einem Zellschrumpfen, einer nukleären Fragmentation
und einer Chromatinkondensation bewiesen wurden, die sowohl in den
mit dem Antisense-Cyclin G1 Vektor als auch mit dem p53 Vektor transduzierten
A10 Zellen beobachtet wurden. Es wurde jedoch gefunden, dass die
Anzahl der multinukleären
Synzytien in den mit dem Antisense-Cyclin G1 Vektor behandelten
Zellkulturen beträchtlich
größer war.
Ausgeprägte "Bystander"-Wirkungen wurden
in A10 Zellen festgestellt, die mit dem Antisense-Cyclin G1 Vektor
transduziert wurden, wie mittels quantitativer Zellverschmelzungs-Assays
und der fluoreszenten Markierung von nichttransduzierten Zellen
bestimmt. Diese Erkenntnisse geben an, dass der Antisense-Cyclin
G1 Vektor einen "verschmelzungsfördernden Faktor", möglicherweise
eine Protease oder Glycosylase, induziert, der die Zellverschmelzung
und Synzytien-Bildung, vielleicht durch Verstärken von Mechanismen, die mit
den fusogenen Eigenschaften des MoMuLV-Hüllproteins verbunden sind,
erleichtert (Jones, et al., J. Virol., Band 67, Seiten 67-74 (1993)).
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Zytostatische
Gentherapien für
die Restenosierung zeigen Ansätze
von zusätzlichen
therapeutischen Ergebnissen, da berichtet wird, dass die Inhibierung
von den Zellzyklus regelnden Genen eine vaskuläre Zellapoptose auslöst (Gibbons,
et al., 1996; Laird, et al., Circulation, Band 93, Seiten 529-536
(1996)). Bei mitotisch aktivierten SMC wie bei Osteosarcoma-Zellen (Skotzko,
et al., 1995) ist die Zytotoxizität der Cyclin G1 Blockade mindestens
teilweise auf die Aktivierung eines apoptotischen Pfads zurückzuführen (16F). Des weiteren scheint ist das Induzieren
des Zellzyklusanhaltens unter einigen Umständen auch die SMC-Migration und
die extrazelluläre
Matrixerzeugung zu inhibieren (Giro, et al., Proc. Nat. Acad. Sci.,
Band 90, Seiten 654-658 (1993)). Bei dem in vitro "Gewebeverletzungs"-Modell wurden sowohl
die Proliferation als auch die Migration von A10 Zellen, die mit
dem Antisense-Cyclin G1 Vektor transduziert wurden, in dem Bereich
der Zellverletzung inhibiert (18E).
Mit den Beobachtungen der ausgeprägten Zytotoxizität, der Zellzyklusblockade
und der multizellulären
Synzytien-Bildung zusammen unterstützen diese Erkenntnisse das
Konzept weiter, dass Cyclin G1 einen strategischen Locus für die therapeutische
Intervention bei der Behandlung von proliferativen Erkrankungen
darstellen kann.
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Wenn
ein potentielles therapeutisches Gen erst einmal identifiziert worden
ist, bleibt das Problem, den Gentransfervektor wirksam der geeigneten
physiologischen Stelle zuzuführen.
In dem Fall der Ballonangioplastie sorgen sowohl die Denudation
der Endothelverkleidung als auch die mitogene Aktivierung von benachbarten
SMC für
günstige
Bedingungen für
die Zuführung
von retroviralen Vektoren, da die therapeutischen Gene, die durch
retrovirale Vektoren zugeführt
werden, vorzugsweise in mitotisch aktiven Zellen exprimiert werden.
Bei der vorliegenden Untersuchung wurden Überstände mit hohem Titer (108 cfu/ml) erzeugt, um die Transduktionswirksamkeit
von vaskulären
SMC, und folglich die Wirksamkeit von retroviralen Vektoren, bei diesem
experimentellen Modell der Restenosierung zu erhöhen. Tatsächlich können die in vitro Untersuchungen
der durch retrovirale Vektoren vermittelten Genzuführung bei
embryonischen A10 SMC für
die Physiologie der Restenosierung besonders relevant sein, da zahlreiche
Berichte angegeben haben, dass embryonische und Neointima-SMC ähnliche
Reaktionen auf mitogene Signale aufweisen (Schwartz, et al., The
Vascular Smooth Muscle Cell, Schwartz, et al., Herausgeber, Seiten
81-139, Academic Press, Inc., New York (1995)). Diese Untersuchung
bei dem Rattenkarotisarterienverletzungsmodell der Restenosierung
zeigt die Wirksamkeit dieses Ansatzes: Abschnitte von durch einen
Ballon verletzten Karotisarterien, die mit einer Infusion von hoch
konzentriertem (108 cfu/ml) retroviralen
Antisense-Cyclin G1 Vektorüberstand
behandelt wurden, zeigten eine beträchtliche Verringerung der Neointima-Bildung. Zusammengenommen
unterstützen
diese Daten die Nützlichkeit
von retroviralen Vektoren, die Cyclin G1 tragen, allein oder in
Kombinatin mit p53 oder dem nun klassischen Herpes-Simplex-Virus-Thymidinkinase/GCV-Ansatz
bei der Entwicklung von neuen Gentherapiestrategien, um die vaskuläre Restenosierung
zu bekämpfen.
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