-
Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zur Behandlung oder Verhinderung
proliferativer Gefäß-Erkrankungen
in vivo durch Verabreichung eines p27 kodierenden Gens bereit.
-
Vaskuläre beziehungsweise
Gefäß-Erkrankungen
sind gekennzeichnet durch eine proliferative (Vermehrungs-)Antwort
des Bindegewebes auf Verletzungen, welche sich aus einer Proliferation
von glatten Muskelzellen und Migration als auch einer Bildung von
Bindegewebe zusammensetzt. Der Mechanismus, durch welchen glatte
Gefäßmuskelzellen
(VSMC) als Antwort auf mitogene Signale proliferieren ist wohlbekannt,
wobei jedoch die Rolle zellulärer
Genprodukte, die VSMC dazu veranlassen von einem proliferativen
beziehungsweise sich vermehrenden zu einem nicht proliferativen
Zustand während
der G1 Phase des Zellzyklus zu wechseln, nicht gut verstanden ist.
-
Es
ist bekannt, dass Übergänge zwischen
Phasen des Zellzyklus durch eine Familie von Cyclin-abhängigen Kinasen
(Nurs, P., Nature 344 (1990), 503–508; Hartwell, L. et al.,
Science 183 (1974), 46–51)
katalysiert werden. In vielen Zellen erfordert ein Durchgang durch
G1 des Zellzyklus und Eintritt in die S Phase eine Bindung und Aktivierung
von Cyclin/Cyclin abhängigen
Kinase-Komplexen (CDK), hauptsächlich
Cyclin D-cdk4, 6 und Cyclin E-cdk2 (Sherr, C.J. Cell 79 (1994),
551; Sherr, C.J. Science 274 (1996), 1672).
-
Die
Cyclin abhängigen
Kinase-Hemmstoffe (CKIs) stellen natürlich vorkommende Genprodukte
dar, die die Cyclin-CDK Aktivität
und Phosphorylierung von Retinoblastom (Rb) hemmen, was zu einem
Stehen bleiben beziehungsweise Arrest des Wachstums führt (Morgan,
D.O. Nature 374 (1995), 171; Sherr C.J. & Roberts J.M. Genes Dev. 9 (1995),
1149). Die CKIs, die unmittelbar mit einer CDK-Regulierung in Beziehung
gebracht werden, sind p21cip1/Waf1 (Xiong,
Y. et al., Nature 366 (1993), 701; Harper, J.W. et al., Cell 75
(1993), 805), p27Kip1 (Pyoshima, H. Hunter,
T. Cell 78 (1994), 78; Polyak K. et al. Cell 78 (1994), 59; Coats
et al., Science 272 (1996), 877) und p16/p15INKN (Serrano,
M. et al., Nature 366 (1993), 704).
-
Kürzlich durchgeführte Untersuchungen
dieser CKIs konzentrierten sich auf deren mögliche Rolle bei einer bösartigen
Transformation. So wird beispielsweise wird in der WO 95/18824 (Anmelder
Sloan-Kettering Institute for Cancer Research) ein Verfahren beschrieben,
bei dem Mittel identifiziert werden, die die Fähigkeit von p27 modulieren
können,
welche die Aktivierung des Cyclin E-Cdk2 Komplexes hemmen. Diese
PCT-Veröffentlichung
stellt weiterhin Verfahren einer Behandlung von Subjekten bereit,
die mit einer hyperproliferativen Erkrankung, wie beispielsweise
Krebs und Hyperplasie, unter Verwendung dieser Mittel diagnostiziert
wurden. Derartige Agentien können
sowohl Protein- als auch nicht Protein-Reste sein. Bedauerlicherweise
wurde die Beziehung von CKIs bei cardiovaskulären beziehungsweise Herz-Gefäß-Erkrankungen,
einschließlich
Atherosklerose, Angiogenese und Restenose nicht gut untersucht.
-
Gegenwärtig kommen
einige Verfahren zum Einsatz, um cardiovaskuläre Erkrankungen zu behandeln,
die darauf gerichtet sind, die Zellproliferation zu hemmen. Die
mit den verfügbaren
Therapien assoziierten Hauptprobleme drehen sich um ein Dirigieren
des das Hemmstoff-Mittels zu den proliferierenden Zellen, die abgetötet werden
müssen.
Die Durchführung
des Zielens bzw. Dirigierens wurde gewöhnlich unter Verwendung von
an Antikörper
gekoppelten chemotherapeutischen oder radiotherapeutischen Mitteln
versucht. Kürzlich
wurden Gentherapie-Ansätze
zum Einsatz gebracht, die auf proliferierende Zellen gerichtet sind,
indem Genprodukte bereitgestellt werden, die für spezifische Zelltypen schädlich sind.
Die diese Genprodukte kodierenden Gene sind als Selbstmord-Gene
bekannt. Die Genprodukte werden entweder ortspezifisch eingebracht,
in spezifischen Zellen unter Verwendung von Vektoren, die auf spezifische
Zellen gerichtet sind, exprimiert oder unter der Kontrolle eines
Zelltyp-spezifischen Promoters exprimiert.
-
Das
HSV-1 Thymidinkinase-Gen (TK) ist das am weitesten verbreitete Selbstmord-Gen in Säugersystemen.
TK phosphoryliert wirksam die Guanosinanaloge Ganciclovir (GCV)
und Acyclovir (ACV), welche anschließend durch zelluläre Enzyme
in deren Triphosphat-Formen phosphoryliert werden. Diese Endprodukte werden
in die wachsende DNA-Kette eingebaut, was zu einer Beendigung der
Verlängerung
(ACV) oder einer drastischen Verlangsamung bei der DNA-Synthese
(GCV) führt.
Der Tod erfolgt gewöhnlich
durch einen Mechanismus, der in einigen Zelllinien als Apoptose
identifiziert wurde. Der den Zelltod auslösende Mechanismus ist nicht
bekannt. Im Fall von GCV kann eine andere Wirkung als auf der Ebene
der Hemmung der DNA-Polymerase vorkommen, da keine Korrelation zwischen
der Hemmung mutierter viraler DNA-Polymerase durch GCV und dem Wachstum
dieser Mutanten in der Gegenwart von GCV beobachtet wurde.
-
Eines
der besonderen Merkmale des TK-GCV Systems besteht in der Zuschauerwirkung,
die den Tod nicht transduzierter Zellen kennzeichnet. Zwei Mechanismen
wurden vorgeschlagen, um dieses Phänomen zu erklären. Freeman
und Kollegen nahmen 1993 an, dass die Aufnahme von phosphoryliertem
GCV durch Zuschauerzellen über
die Endozytose apoptotischer Vesikel erfolgt, die von den TK transduzierten
Zellen stammen und das toxische Arzneimittel enthalten. Zunehmende
Indizien jedoch legen nahe, dass die Zuschauerwirkung über Lückenverbindungen,
interzelluläre Übertragungswege,
vermittelt wird, die phosphoryliertem Ganciclovir ermöglicht von
TK+ zu TK– Zellen
zu translozieren. Fick und Kollegen stellten 1995 unter Verwendung
eines Durchflusszytometrie-Tests zum Quantifizieren einer zellulären Kopplung
fest, dass eine Tumortoxizität
der Zuschauer während
einer GCV Behandlung mit dem Ausmaß einer Lückenverbindung vermittelten Kopplung
hoch korreliert. In einer TK exprimierenden Neuro-2a Neuroblastom-Zelllinie
der Maus, die normaler Wiese keine Zuschauerwirkung zeigt, konnte
gezeigt werden, dass eine Adenovirus vermittelte Überexpression
von Connexin-43 ein Zuschauerwirkung vermitteltes Zelltöten übertrug.
-
Das
TK-GCV System wurde bereits erfolgreich in Krebsmodellen als auch
bei Restenose in vivo (Plautz et al., Circulation 83 (1991), 578;
Ohno et al., Science 265 (1994), 781) angewendet. Die Wirksamkeit einer
Genabgabe beziehungsweise -zuführung
in vivo bleibt jedoch sehr gering, wobei eine Erhöhung eines TK
vermittelten Abtötens
auf anderen Ebenen berücksichtigt
werden muss. In einem Versuch die TK vermittelte Tumorunterdrückung und
das Immunsystem zu verbinden, wurden retrovirale Vektoren konstruiert,
die sowohl die HSV-TK als auch Interleukin-2 Gene tragen. Unter
Verwendung eines 9L Gliosarcom-Models der Ratte wurde jedoch keine
Erhöhung
einer Tumorausrottung mit diesem Vektor beobachtet.
-
Gemäß einer
erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird die Verwendung eines ersten Gens, das p27 kodiert und eines
zweiten Gens, das ein zweites Polypeptid kodiert, zur Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung einer vaskulären proliferativen Erkrankung
oder zur Hemmen des Zellwachstums von glatter Muskulatur der Intima
beziehungsweise Gefäßinnenhaut
in einem Patienten, der es benötigt,
bereitgestellt, wobei das zweite Polypep tid direkt oder indirekt
die Transkription in eukaryotischen Zellen aktiviert, wobei die
vaskuläre
proliferative Erkrankung Restenose ist, wobei die vaskuläre proliferative
Erkrankung Atherosklerose ist, wobei die vaskuläre proliferative Erkrankung
Angiogenese ist.
-
Die
hier genannten Erfinder stellten fest, das p27 in Arterien so wirkt,
dass es die Antwort beziehungsweise Reaktion auf eine akute Verletzung
und Zellproliferation steuert. Die hier genannten Erfinder liefern
den ersten direkten Nachweis, dass eine p27-Expression und Überexpression
ausreichend ist, um eine Hemmung von Zellwachstum der vaskulären glatten
Muskulatur in vivo zu erzeugen. Daher betrifft die vorliegende Erfindung
die Verwendung des p27 Gens als ein anti-proliferatives Gen, um
vaskuläre
proliferative Erkrankungen, einschließlich koronarer und peripherer
Restenose, zu behandeln.
-
Die
hier beschriebenen Verfahren sind darauf gerichtet, die Zuschauerwirkung
zu erhöhen.
Da der Wirkungsmechanismus von TK wahrscheinlich auf der Ebene der
DNA-Replikation liegt, macht ein Arretieren der sich vermehrender
Zellen sie vorübergehend
für ein
TK-GCV vermitteltes Abtöten
unempfindlich, verlängert
deren Leben und die Dauer einer TK Expression, wodurch die Translokation
von phosphoryliertem GCV an Zuschauerzellen erhöht wird.
-
1 sind
Histogramme, die das DNA-Profil der 293 Zellen darstellen, die mit
(i) p21, p27, p16, Vpr oder hAP exprimierenden Vektoren unter der
Kontrolle eines CMV Enhancer/Promoter und (ii) einem CD-2 exprimierenden
Plasmid transformiert sind. Die Fraktion von Zellen in der jeweiligen
Phase des Zellzyklus wird über
der entsprechenden Spitze angezeigt. Der prozentuale Anteil von
DNA-positiven Zellen wird in der oberen rechten Ecke des jeweiligen
Diagramms gezeigt, um die Variabilität bei der Transfektionseffizienz
darzustellen.
-
2A stellt eine schematische Darstellung
der p27- und TK-exprimierenden Konstrukte dar. 2B stellt
ein Histogramm dar, das die DNA Profile von 293 Zellen zeigt, die
mit den oben beschriebenen Plasmiden und einem CD-2 exprimierenden
Plasmid transfiziert wurden. Die Fraktion von Zellen in jeder Phase
des Zellzyklus wird über
der entsprechenden Spitze angezeigt. Die prozentualen Anteile von
CD-2 positiven Zellen werden in der oberen rechten Ecke jeden Diagramms
angezeigt, um die Variabilität
der Transfektionseffizienz anzuzeigen. 2C stellt
ein Histogramm dar, das das Wachstum von 293 Zellen zeigt, die mit
den oben beschriebenen Plasmiden in der Anwesenheit oder in der Abwesenheit
von 5 μM
GCV transfiziert wurden. Die Proliferation wurde unter Verwendung
eines kolorimetrischen Assays ermittelt. Die Daten stellen den Durchschnitt
von 3 Erfassungen dar.
-
3A stellt eine schematische Darstellung
der p27- und TK-exprimierenden Konstrukte dar. 3B ist
ein Histogramm, das die DNA-Profile von 293 Zellen darstellt, die
mit den vorstehend beschriebenen Plasmiden und einem CD-2 exprimierenden
Plasmid transfiziert wurden. Die Fraktion von Zellen, die sich in
der G1 Phase des Zellzyklus befinden, wird über der entsprechenden Spitze
angezeigt. Die prozentualen Anteile von CD-2 positiven Zellen wurden
in der oberen rechten Ecke eines jeden Diagramms angezeigt, um die
Variabilität bei
der Transfektionseffizienz anzuzeigen. Alle Werte stellen den Durchschnitt
von zwei Experimenten dar. 2C stellt
den Zuschauer-Assay dar. Renca-Zellen wurden mit den verschiedenen
Plasmiden transfiziert und mit nicht transfizierten Zellen verdünnt. Eine
Zugabe von 5 μM
GCV zu dem Kulturmedium und ein Zellproliferations-Assay wurden 1 beziehungsweise
5 Tage nach Transfektion ausgeführt.
-
4A stellt
ein Histogramm dar, das zeigt, dass Mutation der cdc2 Kinase Konsensusstelle
TPKK zu GGAA p27 Aktivität
moderat erhöht. 4B ist
ein Histogramm, dass die internen Deletionen innerhalb des p27 kodierenden
Bereichs zeigt, welche die p27 Aktivität erhöhen. 4C zeigt,
dass eine Fusion der N-terminalen Domänen von p21 und p27 den Zellzyklus-Arrest
in G1 nicht erhöht.
Alle Experimente wurden unter Verwendung von 293 Zellen wie in 2B und 3B ausgeführt.
-
5 stellt
die DNA- und Protein-Sequenzen von p27 (SEQ ID NO:1–2) dar.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt die Verwendung eines ersten Gens, das
p27 kodiert und eines zweiten Gens, das ein zweites Polypeptid kodiert,
zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer vaskulären proliferativen
Erkrankung oder zur Hemmung des Zellwachstums der glatten Muskulatur
der Intima in einem Patienten, der es benötigt, bereit, wobei das zweite
Polypeptid direkt oder indirekt die Transkription in eukaryotischen
Zellen aktiviert.
-
I. p27 und Fusionsproteine
davon
-
Die
Aminosäuresequenz
von p27 (das erste Polypeptid) ist in 5 (SEQ ID
NO: 2) gezeigt. Jede DNA, die dieses Protein kodiert, kann erfindungsgemäß dazu verwendet
werden. cDNAs, die p27 kodieren, werden in WO 95/18824, WO 96/02140
(Anmelder: Sloan-Kettering Institute for Cancer Research), Toyoshima et
al. (Cell 78 (1994), 67–74)
und Polyak et al., (Cell 78 (1994), 59–66) beschrieben. Wie hier
verwendet, betrifft der Begriff "p27" sowohl natives p27
als auch mutiertes p27 sowie Fusionsproteine davon.
-
Der
Begriff "mutiertes
p27" umfasst Polypeptide,
die eine Aminosäuresequenz
aufweisen, die ähnlich ist
zu einem Wild-Typ p27, die jedoch mindestens eine von dem Wild-Typ p27 verschiedene
Aminosäure
aufweist. Der/Die Aminosäureunterschied(e)
zwischen einem mutierten p27 und einem Wild-Typ p27 kann/können Substitution
einer oder mehrerer Aminosäuren,
Deletion einer oder mehrerer Aminosäuren oder Addition einer oder
mehrerer Aminosäuren
sein. Bevorzugte Stellen für
Mutationen umfassen die letzten vier Carboxy-terminalen Aminosäurereste
oder mindestens zwölf
Basenpaare an dem 3'-Terminus,
der das Protein kodierenden DNA. Vorzugsweise werden die Basenpaare
manipuliert, um so eine Restriktionsstelle für eine Endonuklease an diesem
Terminus der DNA einzufügen.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
ist p27 operativ mit einem zweiten Polypeptid verbunden, das direkt
oder indirekt die Transkription in eukaryotischen Zellen aktiviert.
Um die ersten und zweiten Polypeptide operativ zu verbinden, werden
gewöhnlich
Nukleotidsequenzen, die die ersten und zweiten Polypeptide kodieren,
im Leseraster aneinander ligiert, um ein chimäres Gen zu erzeugen, welches
ein Fusionsprotein kodiert, obwohl die ersten und zweiten Polypeptide
durch andere Mittel operativ verbunden werden können, die die Funktion jedes
Polypeptids (beispielsweise chemisches Vernetzen) bewahren.
-
Das
zweite Polypeptid kann ausgewählt
sein aus der Gruppe bestehend aus HSV Thymidin-Kinase (McKnight,
Nucleic Acids Res. 8 (1980), 5949; Mansour et al., Nature 336 (1988),
348–352), β-Galactosidase, p16
(Chan et al., Mol. Cell. Biol. 15 (1995), 2682-26-88; Guan et al.,
Genes&Dev. 8
(1994), 2939–2952),
p21 (Harper et al., Cell 75 (1993), 805; Xiong et al., Nature 366
(1993, 701), p57 (Lee et al., Genes&Dev. 9 (1995), 639–649; Matsuoka
et al., Genes&Dev.
9 (1995), 650–662),
Retinablastom (Rb) (siehe Chang et al., Science 267 (1995), 518)
oder dessen Mutanten (siehe beispielsweise Hamel et al., Mol. Cell.
Biol. 12 (1992), 3431), Cytosin-Deaminase (WO 94/28143; Wang et
al., Can. Soc. Petrol. Geol. Mem. 14 (1988), 71), Stickoxid und Stickoxid-Synthase.
-
II. Expressionssysteme
-
Geeignete
Expressionsvektoren, die erfindungsgemäß nützlich sind, umfassen eukaryotische
und virale Vektoren. Nützliche
eukaryotische Vektoren umfassen pRcRSV und pRcCMV. Vorzugsweise
werden virale Vektoren verwendet.
-
Virale
Vektorsysteme wurden beim Transfizieren von Genen in Säuger, die
fehlerhafte Gene behalten, als hoch wirksam angegeben. Siehe beispielsweise
Crystal, Am. J. Med. 92(6A) (1992), 44S–52S; Lemarchand et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 89(14) (1992), 6482–6486. Vorzugsweise werden
retrovirale Vektoren mit einer beeinträchtigten Fähigkeit zu replizieren und
transformieren verwendet. Geeignete p21 exprimierende virale Vektoren,
die erfindungsgemäß nützlich sind,
umfassen adenovirale Vektoren, Ad5-360 in Kombination mit pAd-BghVI
wie durch Davidson et al., Nature Gen. 3 (1993), 219, beschrieben.
Vorzugsweise werden adenovirale Vektoren verwendet.
-
Bevorzuge
adenovirale Vektoren umfassen: ADV, beschrieben durch Davidson et
al., Nature Gen. 3 (1993), 219; oder andere Adenovirus-Typen, einschließlich der
Typen 7001, oder Typen 1 oder 12 (wie beschrieben durch Yang et
al., Nat. Med. 1 (1995), 1052 und Ohno et al., Science 265 (1994),
781).
-
Das
p27 kann in diese Expressionsvektoren eingefügt und unter Verwendung herkömmlicher
rekombinanter Techniken, wie beispielsweise durch Sambrook; Fritsch, & Maniatis in "Molecular Cloning,
A Laboratory Manual" (2.
Ausgabe): pp. E5 (Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor,
N.Y., 1989) beschrieben zur Zelltransformation verwendet werden,
wobei deren Offenbarung hier durch Bezugnahme aufgenommen wird. Alternativ
können
die Expressionsvektoren unter Verwendung homologer Rekombinationstechniken,
wie durch Davidson et al., Nature Gen. 3 (1993), 219–223 oder
Lemarchant et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89(14) (1992), 6482–6486 beschrieben,
hergestellt werden.
-
Die
Expressionsvektoren der vorliegenden Erfindung können zusätzlich regulatorische Elemente,
wie beispielsweise Promotoren, und Enhancer und Selektionsmarker,
wie beispielsweise Antibiotika-Resistenz-Gene beinhalten.
-
Außerdem können die
erfindungsgemäßen Expressionsvektoren
andere therapeutisch nützliche Gene
unter Kontrolle der gleichen regulatorischen Elemente wie p27 oder
unter einer unabhängigen
Regulation enthalten.
-
Es
ist wohlbekannt, dass virale Vektoren in Zellen in vivo aufgenommen
und in diese integriert werden, und deren DNA, einschließlich beliebig
eingefügter
Konstrukte, exprimieren. (Siehe beispielsweise Yoshimura et al.,
J. Biol. Chem. 268(4) (1993), 2300–2303; Crystal, Am. J. Med.
92(6A), (1992), 445–525;
Lemarchant et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89(14) (1992), 6484–6486; die
hier durch Bezugnahme aufgenommen werden.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
ist ebenfalls klar, dass neben Expressionsvektoren andere Zuführungssysteme
verwendet werden können,
um p27 Protein zu liefern. Prinzipiell wird erwartet, dass diese Techniken
einschließlich
der Verwendung von Liposomen und DNA-Konjugaten ähnliche Abgabeausbeuten bereitstellen,
wie die durch die vorstehend beschriebenen Expressionsvektoren gelieferten.
Das heißt,
das neben einer Expression des p27-Gens über einen Expressionsvektor
es ebenfalls möglich
ist, eine therapeutische Menge eines p27 kodierenden Gens in ein
Liposom einzuschließen.
-
Außerdem zeigten
Kombinationstherapien viraler Vektoren und Liposomen ebenfalls eine
große
Aussicht und werden ebenfalls zur Verwendung in der Erfindung erwogen.
Yoshimura et al., J. Biol. Chem. 268(4) (1993), 2300–2303.
-
Liposomen
liefern bekanntermaßen
aktive Mittel höchst
wirksam an erkrankte Gewebe. So wurden beispielsweise pharmakologische
oder andere biologisch aktive Mittel wirksam in Liposomen eingebaut
und an Zellen geliefert. Daher können
erfindungsgemäße Konstrukte
ebenfalls in Liposomen geeignet ausgeformt sein und an bestimmte
Gewebe geliefert werden. Liposomen, die aus kationischen Lipiden
hergestellt werden, wie beispielsweise solche unter dem Markennamen
LIPOFEKTIN (Life Technologies, Inc., Bethesda, Md.) erhältlichen,
werden bevorzugt. Besonders ansprechend bei Liposomen basierenden
Behandlungen ist die Tatsache, dass Liposomen relativ stabil sind
und über
eine relativ lange Haltbarkeit verfügen vor deren Passage von dem
System oder deren Metabolismus. Außerdem erzeugen Liposomen keine
größeren Immunantworten.
-
Daher
wird in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
ein Vektor, der ein p27 kodierendes Gen enthält in ein Liposom eingeschlossen
und zur Abgabe des Konstrukts an ein spezifisches Gewebe verwendet. Das
Liposom wird das Konstrukt beim Transfizieren einer Zelle fördern und
wird durch die Zelle exprimiert, wobei schließlich p27 Protein erzeugt wird.
-
III. Therapeutische Zusammensetzungen
-
Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
ist eine therapeutisch wirksame Menge eines Gens, das p27 exprimiert
und ein pharmazeutisch verträglicher
Träger.
Um das Gen zu verabreichen, können
geeignete Vektoren und Träger
in die Formulierungen eingebaut werden, um eine verbesserte Expression
von p27 bereitzustellen.
-
Jede
der vorhergehenden Formulierungen kann bei der Behandlung mit viralen
Vektoren geeignet sein, vorausgesetzt, dass die viralen Teilchen
in der Formulierung inaktiviert sind und die Formulierung physiologisch
verträglich
ist.
-
Die
von p27 zu verabreichende Menge wird von der Größe des Patienten und dem Stadium,
zu dem die Erkrankung vorgeschritten ist, abhängig sein. Durch Modifizieren
der regulatorischen Elemente des Gens kann unter Verwendung herkömmlicher
DNA-Rekombinationsverfahren oder durch Variieren der Menge eines verabreichten
Gentiters die Menge einer p27-Expression an die Erfordernisse des
Patienten angepasst werden. Gewöhnlich
ist es wünschenswert
ungefähr
50 virale Vektoren pro zu behandelnde Zelle abzugeben. Bei dem Adenovirus
sollten die Formulierungen im Allgemeinen in der Größenordnung
von 1010 viralen Infektionseinheiten pro
ml liegen. Beim Retrovirus können
geringfügig
unterschiedliche Titer einsetzbar bzw. passend sein. Siehe Woo et
al., Enzyme 38 (1987), 207–213.
Zusätzlich
Unterstützung
beim Bestimmen geeigneter Dosierungsniveaus können bei Kay et al., Hum. Gene
Ther. 3 (1992), 641–647;
Liu et al., Cell Molec. Genet. 18 (1992), 89–96 und Ledley et al., Hum.
Gene Ther. 2 (1991), 331–358
gefunden werden.
-
Abhängig von
der besonderen Formulierung, die für die Verabreichung des Expressionsvektors
hergestellt wird, kann die Verabreichung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
durch eine Vielzahl von Verfahren erreicht werden. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden vorzugsweise durch direkte Injektion des Expressionsvektors
(oder diesen enthaltende Liposom) in das Gewebe verabreicht oder
durch Implantation eines Ballonkatheters in die Blutgefäßwand, wie
beispielsweise in der US-P-5,328,470 beschrieben. In einer weniger
bevorzugten Ausführungsform
können
Zellen eines Patienten gewonnen, mit p27 in vitro transformiert
und in den Patienten wieder zurückgegeben
werden.
-
IV. Anwendungen der Erfindung
-
Die
Erfindung kann insbesondere für
Zwecke einer Gentherapie bei Behandlungen von vaskulären proliferativen
Erkrankungen nützlich
sein. Der allgemeine Ansatz einer Gentherapie schließt das Einbringen einer
Nukleinsäure
in Zellen ein, so dass ein oder mehrere Genprodukte, die durch das
eingebrachte genetische Material kodiert werden, in den Zellen gebildet
werden, um eine funktionelle Aktivität wiederherzustellen oder zu
erhöhen
beziehungsweise zu verstärken.
Für Übersichten über Gentherapieansätze siehe
Anderson W.F. Science 256 (1992), 808–813; Miller A.D. Nature 357
(1992), 455–460;
Friedman T. Science 244 (1989), 1275–1281 und Cournoyer D. et al.,
Curr. Opin. Biotech. 1 (1990), 96–208.
-
Vaskuläre proliferative
Erkrankungen, die durch die Verwendungen der vorliegenden Erfindung
behandelt werden können,
sind durch ein Zellwachstum der glatten Muskulatur der Intima als
Reaktion auf eine Gefäßverletzung
gekennzeichnet. Beispiele vaskulärer
proliferativer Erkrankungen umfassen Atherosklerose, Angiogenese
und Restenose.
-
Atherosklerose
ist eine Atherosklerose, die durch ungleichmäßig verteilte Lipidablagerungen
in der Intima und durch mittelgroße Arterien gekennzeichnet
ist. Atherosklerose ist ein mehrstufiger Prozess, der in Gang gesetzt
wird, wenn die die Arterien auskleidenden Zellen als ein Ergebnis
hohen Blutdrucks, Rauchen, toxischer Substanzen in der Umgebung
und anderer Mittel geschädigt
werden. Diese Erkrankung ist durch einen Plaque-Aufbau beziehungsweise
eine Plaque-Bildung gekennzeichnet falls sich die Lipoproteine hoher Dichte
an der Stelle einer Arterienschädigung
anhäufen
und Blutplättchen
bewirken, dass eine fibröse
Kappe über
diesen Fettkern ausgebildet wird.
-
Angiogenese
ist die Entwicklung neuer Blutgefäße.
-
Eine
Arterienverletzung von einer Angioplastie leitet eine Reihe proliferativer,
vasoaktiver und entzündlicher
Reaktionen ein, die zu einer Restenose führen. Obwohl einige Faktoren
definiert wurden, die diesen Prozess in vivo fördern, ist die Rolle von spezifischen
zellulären
Genprodukten beim Begrenzen der Reaktion nicht gut verstanden. Die
hier genannten Erfinder haben jetzt festgestellt, dass p27 bewirkt,
dass die proliferative Antwort auf eine Verletzung durch Ballonkatheter
begrenzt wird. Das Zellwachstum vaskulären Endothels und vaskulärer glatter
Muskulatur wurde durch die Fähigkeit
von p27 CKI arretiert, das Cyclin-abhängige Kinasen und den Durchgang
durch die G1-Phase des Zellzyklus hemmt. Restenose ist eine Klinischer
Zustand beziehungsweise Stadium, der diagnostiziert und wie bei
Epstein et al., JACC 23(6) (1994), 1278 und Landau et al., Medical
Progress 330(14) (1994), 981 beschrieben, überwacht werden kann.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
verwendet werden, um alle Säuger,
insbesondere Menschen zu behandeln.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in Kombination mit immuntherapeutischen Mitteln, genetischen Therapien
(beispielsweise HLA-B7), Proteinen (wie beispielsweise Zytokinen,
vorzugsweise GM-CSF, IL-2 und/oder IL-12) und Antikrebs-Arzneimitteln, wie
cis-Platin verabreicht werden. Alternativ können die Zusammensetzungen während einer
adoptiven Zellübertragungs-Therapie
verabreicht werden.
-
Nachdem
diese Erfindung im Allgemeinen beschrieben wurde, kann ein weiteres
Verständnis
durch Bezugnahme auf bestimmte Beispiele erhalten werden, die hier
lediglich zu Erläuterungszwecken
bereitgestellt und nicht als beschränkend vorgesehen sind.
-
BEISPIEL 1
-
Die
Wirkung einer p27 Überexpression
auf den Zellzyklus wurde untersucht.
-
Zellkultur und Transfektion
-
1. Plasmide
-
p21,
p16, p27, HSV-1 Thymidinkinase (tk), menschliche alkalische Phosphatase
(hAP) und menschliches CD2 exprimierende cDNAs wurden in VR1012,
einen eukaryotischer Expressionsvektor, eingefügt, der einen sehr frühen Gen-Promotor,
Enhancer und Intron des Zytomegalie-Virus enthält, und ein Polyadenylierungssignal
des Wachstumshormons des Rinds. Ein Plasmid, das HIV-1 Vpr unter
der Kontrolle eines sehr frühen
Gen-Promotors und
eine SV40 Polyadenylierungssignal exprimiert, wurde durch Dr. E.
Cohen ()Universität
von Montreal, Kanada) bereitgestellt. (Siehe Yang et al., Nat. Med.
1 (1995), 1052 und Ohno et al., Science 265 (1994), 781)
-
Es
wurde ein bi-cistronisches Konstrukt hergestellt, dass p27 und tk
(pCMVp27CITEtk) exprimiert, indem das EcoRI-NcoI Fragment von pCITE-1
(Novagen, WI) zwischen einer XbaI-Stelle, die unmittelbar stromabwärts von
der p27 kodierenden Sequenz angeordnet ist und einer NcoI-Stelle,
die das Startcodon des tk Gens umfasst, eingefügt wurde. Dieses EcoRI-NcoI
Fragment ("CITE") enthält eine
Kopie der Encephalomyocarditis-Virus (EMC) RNA 5'-nicht kodierenden Region, die als eine
interne Eintrittsstelle für
den Beginn einer Translation durch eukaryotische Ribosomen fungiert.
Als eine Kontrolle für
die p27 Aktivität
wurde ein die p27 kodierende Region jedoch in umgekehrter Richtung
bezüglich
des CMV-Promotors enthaltender Vektor auf ähnliche Weise hergestellt.
Um die Größe der Expressionskassette
zu verringern, wurde das SacII-EcoRV Fragment, das das CMV-Intron
enthält,
in beiden Vektoren deletiert beziehungsweise entfernt.
-
Ein
Fusionsprotein zwischen p27 und tk wurde durch Entfernen eines AatII-NcoI
Fragments von pCMVp27CITEtk hergestellt, was zu dem Plasmid pCMVp27tk
führt.
Dem erhaltenen Protein wurden die vier letzten Aminosäuren von
p27 (PROT; SEQ ID NO: 8) entfernt und ein zusätzlicher Serinrest wurde vor
das erste Methionin der Thymidinkinase eingefügt.
-
Eine
Mutation der p27 cdc2-Kinase Konsensus-Stelle "TPKK" (SEQ
ID NO:6) zu "GGAA" (SEQ ID NO:7) wurde
unter Verwendung überlappender,
auf PCR-basierender Verfahren ausgeführt, wobei Plasmid pCMVp27CITEtk
als Matrize verwendet wurde. Auf einer Seite wurden Sequenzen, die
Nukleotiden 186 bis Nukleotiden 576 von dem Start der p27 kodierenden
Region entsprechen, unter Verwendung der Oligonukleotide #26 (5'-CGAT TTTCAGAATCACAAACCCC-3') (SEQ ID NO:2) und
#24 (5'-GCCAGGCCCCCCGCCGCCTGCTCCACAGAACC-3') (SEQ ID NO:3) als
Primer vermehrt. Auf der anderen Seite wurden Sequenzen, die Nukleotiden
554 von dem Start der p27 kodierenden Region bis zu der BgII Stelle
entsprechen, die in den stromabwärts
CITE Sequenzen angeordnet sind, unter Verwendung der Oligonukleotide
#23 (5'-GAGCAGGCGGCCGGGGGGCCTGGCCTCAGAAG-3') (SEQ ID NO:4) und
#27 (5'-TTTGGCCGCAGAGGCACCTGT-3') (SEQ ID NO:5) vermehrt.
Mutationen in den Oligonukleotiden #23 und #24 unterscheiden sich
von Wild-Typ in den
relevanten Positionen. Beide PCR-Produkte wurden in einer Einzelreaktion
unter Verwendung der Oligos #26 und #27 als Primer mit 6 Zyklen
(94°C, 15
Sek/45°C,
30 Sek./72°C,
45 Sek.) gefolgt durch 30 Zyklen (94°C, 15 Sek/65°C, 30 Sek/72°C, 45 Sek) vermehrt. Das so
erhaltene DNA Fragment wurde mit SacII und XbaI verdaut und in pCMVp27CITEtk
eingefügt,
um das entsprechende Fragment zu ersetzten. Die Integrität der Sequenzen
wurde durch Sequenzieren bestätigt.
-
Eine
Fusion zwischen dem N-terminalen Teil der kodierenden Region des
p27 und der Sequenzen, die die Thymidinkinase kodieren, wurde durch
entfernen des SacII-NcoI Fragments von pCMVp27citetk erzeugt, was
das Plasmid pCMVp27SNtk ergibt. In ähnlicher Weise wurden pCMVp27SFtk
und pCMVp27NFtk durch Entfernen der SacII-FspI beziehungsweise NarI-FspI
Fragmente von pCMVp27tk konstruiert.
-
Einfügen des
N-terminalen Teils von p21 stromabwärts der Cyclin-cdk2 Bindungsdomäne von p27 wurde
durch Ligieren eines NcoI-HindIII Fragments von Plasmid VR1012-p21N zwischen die
SacII und FspI Stellen von pCMVp27tk ausgeführt, was zu dem plasmid pCMVp27Sp21Ftk
führt.
VR1012-p21N enthält
eine Kopie der Sequenzen, die für
die ersten 75 Aminosäuren
von p21 kodieren. In ähnlicher
Weise wurde pCMVp27Np21Ftk durch Einfügen des gleichen NcoI-HindIII
Fragments zwischen die NarI und FspI Stellen von pCMVp27tk konstruiert.
-
2. Transfektionen von
293 Zellen und FACS-Analyse
-
293
Zellen wurden in Dulbecco's
modifiziertem Eagles's
Medium, das mit 10% fötalem
Kälberserum ergänzt war,
bei 37°C
und 5% CO2 gezüchtet. Die am vorherigen Tag
in 10-cm Durchmesser Kulturschalen ausgesäten Zellen (2 × 106), wurden mit 15 mg Plasmid DNA unter Verwendung
des CaPO4 Verfahrens, wie vorstehend beschrieben,
transfiziert. Für
eine Zellzyklus-Analyse wurden 293 Zellen gewöhnlich mit 3 μg eines CD2
exprimierenden Plasmids von 12 mg eines Zellzyklushemmstoff exprimierenden
Plasmids transfiziert.
-
Einen
Tag nach der Transfektion wurden die Zellen von der Gewebekulturschale
mit 2 mM EDTA enthaltendem PBS abgelöst. Zellcluster wurden durch
einige Male Ein- und Auspipettieren der Zellsuspension getrennt
und 106 Zellen wurden auf eine Schale mit
einem Durchmesser von 15 cm erneut ausgesät. Am folgenden Tag wurden
die Zellen geerntet und durch Durchflusszytometrie, wie vorstehend
beschrieben (Shmid et al., 1991) gleichzeitig auf Zelloberflächen CD2
und DNA-Gehalt getestet. In Kürze,
106 Zellen wurden mit 50 ml eines anti-CD2
Hybridomüberstandes
der Maus (ATCC No HB222) für
20 Min. auf Eis inkubiert. Die Zellen wurden anschließend zweimal
mit 1 ml PBS-2% fötalem
Kälberserum
gewaschen und mit 0,2 mg Fluoreszein-Isothiocyanat (FITC) konjugiertem
Anti-Maus Immunglobulin vom Schaf in 50 ml von PBS-2% fötalem Kälberserum
für 20
Min. auf Eis inkubiert. Die Zellen wurden mit 1 ml PBS-2% fötalem Kälberserum
gewaschen und in 0,25% Paraformalhehyd-PBS für eine Std. auf Eis fixiert.
Die fixierten Zellen wurden mit 0,2% Tween 20-PBS für 15 Min.
bei 37°C
permeabilisiert. Die Zellen wurden erneut mit 1 ml PBS-2% fötalem Kälberserum gewaschen
und für
1 Stunde bei 37°C
in 1 ml PBS, welches 30 mg Propidiumiodid und 2 Einheiten DNAse freie
RNAse (Boehringer Mannheim) pro ml enthält, inkubiert. Die Fluoreszenz
wurde auf einem FACSCAN (Becton Dickinson) Durchflusszytometer analysiert.
Die Daten stellen mindestens 10,000 Ereignisse dar, die Zellen mit
den höchsten
CD2-Mengen entsprechen. Die DNA-Profile wurden unter Verwendung
der ModFit-Software (Verity Software House, Inc. Analysiert.
-
3. Zuschauer-Assay
-
Renca-Zellen
wurden in RPMI-Medium, das mit 10% fötalem Kälberserum ergänzt war
bei 37°C
und 5% CO2 inkubiert. Die Zellen wurden
in Schalen mit einem Durchmesser von 10 cm gezüchtet, bis diese 90% Konfluenz
erreichten und dann mit 25 mg DNA transfiziert, die mit 100 mg Lipfectamin
(Gibco BRL) kompexiert waren. Für
die Zuschauer- Experimente
wurden die Renca-Zellen gewöhnlich
mit 5 mg eines CD2-exprimierenden Plasmids und 30 mg eines tk-exprimierenden
Plasmids transfiziert.
-
Ein
Tag nach der Transfektion wurden die Zellen geentert und mit ansteigenden
Mengen nicht-transfizierter Zellen verdünnt. 104 Zellen
pro Vertiefung wurden in Platten mit 96 Vertiefungen ausgebracht
wurden und für
6 Stunden bei 37°C
inkubiert, um eine Adhärenz
der Zellen an die Platte zu ermöglichen.
Die Medien wurden dann durch frische Medien ersetzt, die 5 mM BCV
enthielten. Die Züchtung
wurde am Tag 5 eingestellt und die Zell-prolifertaion wurde unter
Verwendung eines colorimetrischen Assays bestimmt. Um Transfektion-Effinzienzen
zu bestimmen wurden 0,5 106 Zellen in einer
Kulturschale mit einem Durchmesser von 10 cm ausgebracht und für einen
weiteren Tag bei 37°C
inkubiert. Die Zellen wurden dann geerntet und mittels FACS auf
CD2-Expression, wie vorstehend beschrieben, analysiert.
-
Ergebnisse
-
1. Überexpression von p27 arretiert
verschiedene Zelllinien stärker
als p21, p16 oder Vpr
-
Vier
Cyclin-abhängige
Kinaseinhibitoren (p21, p27, p16 und Vpr) wurden in 293-Zellen, einer mit
Adenovirus transformierten, embryonischen Nieren-Zelllinie untersucht.
Vektoren, die p21, p27, p16, VPr oder hAP unter der Steuerung des
CMV-Enhancer/Promotors exprimieren, wurden in 293-Zellen zusammen
mit einem Cd2-exprimierenden Plasmid transfiziert. Alle Inhibitoren
wurden unter der Steuerung des CMV-Promotors exprimiert, um vergleichbare
mRNA-Mengen aus allen Konstrukten zu erhalten. Nach 2 Tagen Expression
wurden die Zellen geerntet und gleichzeitig mit einem ant-CD2-Antikörper und
Propidiumiodid gefärbt.
Nach Cotransfektion dieser Plasmide mit einem anderen Vektor, der
den Zelloberflächenmarker
CD2 (CMV-CD2) exprimiert, wurden die Zellen mittels Strömungszytometrie
sortiert und auf deren DNA-Inhalt untersucht.
-
In
mit p21- und p27-transfizierten 293-Zellen betrug der Anteil der
Zellen in der G1-Phase
58% bzw. 76%, im Vergleich zu 27% für die Kontrolle.
-
2. Optimierung von p27-vermitteltem
G1-Arrest
-
Ein
Vektor, der p27 und TK exprimiert, wurde konstruiert. Beide codierenden
Sequenzen wurden in eine einzige Transkriptionseinheit inseriert,
um die Grösse
des Vektors zu reduzieren und einen Wettbewerb zwischen zwei benachbarten
Promotoren zu verhindern. Ein Vektor kleiner Größe ist in der Tat ein wichtiges Merkmal
für einen
optimale Gentransfer, insbesondere wenn dieser in gegenwärtig verwendete
adenovirale Vektoren überführt werden
muss, die eine Kapazität
von 4,5 kbp aufweisen, wenn lediglich die E1-Region entfernt wurde. p27 wurde stromabwärts des
CMV-Promotors inseriert, gefolgt von einer internen Encephalomyocarditis-Virus
(EMCV) Ribosomen-Eintrittsstelle (CITE), der codierenden tk-Sequenz
und einem Polyadenylierungssignal aus dem bovinem Wachstumshormon-Gen,
was CMVp27CITETK ergibt.
-
Um
die Fähigkeit
dieses Vektors zur Arretierung des Zellzyklus in G1 zu untersuchen,
wurden 293-Zellen mit einem Gemisch von CMVp27CITETK und CMVCD2
als eine interne Kontrolle transfiziert. Zwei Tage nach Transfektion
wurden die Zellen gleichzeitig auf DNA-Gehalt und CD2-Expression analysiert.
Alle Plasmide wurden mit ähnlichen
Effizienzen transfiziert, da die prozentualen Anteile CD2-exprimierender
Zellen für
alle Proben vergleichbar waren.
-
Eine
Mutation der cdc2 Kinase-Konsensusstelle TPKK (SEQ ID NO:6) in GGAA
(SEQ ID NO:7) erhöhte
die p27-Aktivität
moderat. Interne Deletionen innerhalb der p27 kodierenden Region
erhöhte
die p27-Aktivität
ebenfalls. Eine Fusion der N-terminalen Domänen von p21 und p27 erhöhten den
Zellzyklusarrest in G1 nicht.
-
BEISPIEL 2
-
Um
zu bestimmen, ob eine CKI-Expression mit einer Arterienreparatur
einhergeht, wurden an normalen und verletzten Schweinearterien Western-Blot-Analysen
ausgeführt.
Eine Verletzung einer Schweinearterie stellt ein gut untersuchtes
Tiermodel einer menschlichen Gefäßerkrankung
dar, in dem folgend auf Gefäßverletzung
die Proliferation glatter Muskelzellen der Intima nach 1–2 Tagen
beginnt, schnell ansteigt und bei 15–18% der Intimazellen an Tag
7 gipfelt und auf 1–2%
nach 14 Tagen abfällt.
-
Es
wurden Femoralarterien des Schweins mit einem Ballonkatheter (Bard,
C.R. Billerica, MA) bei einem Druck von 500 mm Hg für 5 Minuten
verletzt und am Tag 1, 4, 7, 14, 21 und 60 nach Verletzung isoliert. Unverletzte
Femoralarterien des Schweins und Koronararteien des Schweins wurden
ebenfalls isoliert. Die Probenanzahl betrug zwischen 2 bis 4 für die unterschiedlichen
Zeitpunkte. Unverletzte menschliche Koronararterien wurden von sich
einer Herztransplantation unterziehenden Patienten erhalten. Es
wurden acht Proben mit einer diffusen Intimaverdickung, sieben Proben
mit beginnender Atherosklerose und zwanzig Proben mit fortgeschrittener
Atherosklerose erhalten. Alle Proben wurden in Formalin fixiert,
in Paraffin eingebettet, auf Polylysin beschichteten Objektträgern angeordnet,
Paraffin mit drei Wechseln von Xylen entzogen und rehydriert in
100%, 95% und 75% Ethylalkohol.
-
Immunhistochemische
Untersuchungen wurden mit Antikörpern
gegen p27 (1:100 Verdünnung,
monoklonaler Antikörper
der Maus, Pharmingen), p21 (1:500 Verdünnung, polyklonale Antikörper des
Kaninchens, Santa Cruz), p16 (1:5000 Verdünnung, polyklonaler Antikörper des
Kaninchens, Santa Cruz), α-Aktin des
glatten Muskels (1:500 Verdünnung,
monoklonaler Antikörper
der Maus, Boehringer), CD68 (1:100 Verdünnung, monoklonaler Antikörper der
Maus, DAKO) ausgeführt.
Die Objektträger
wurden in 0,3% Wasserstoffperoxid für 30 Minuten inkubiert bis
die endogene Peroxidaseaktivität
verbraucht war. Primäre
Antikörper wurden
in PBS mit 1% BSA verdünnt
und auf die Objektträger
für 12
Stunden bei 4°C
aufgetragen. Nach verschiedenen Waschschritten wurde ein sekundäres biotinyliertes
Pferd Anti-Maus IgG oder Pferd Anti-Kaninchen IgG (1:400 Verdünnung, ZYMED)
auf die Objektträger
für 30
Minuten bei Raumtemperatur aufgetragen. Die Proben wurden mit einem
alkalische Phosphatase-Reagenz (Vector Laboratories) für 30 Minuten
bei Raumtemperatur entwickelt, was zu einem roten Reaktionsprodukt
führt und
eine Gegenfärbung
mit Methylgrün
erfolgt.
-
L293
Zellen wurden durch das Calciumphosphat-Verfahren mit RcCMVp 16,
RcCMVp21, RcCMVp27, RcCMVβ-Galactosidase
oder RcCMV Kontroll-Plasmid transfiziert. Die Zellen wurden 48 Stunden
nach Transfektion in PBS gewaschen und die Pellets wurden für die Immunhistochemie
vorbereitet. Die Antikörper
gegen p27, p21 und p16 wurden an mit der entsprechenden cDNA transfizierten
Zellen als auch an Zellen getestet, die mit dem Kontroll-Plasmid
transfiziert waren. Färben
von Zellen, die mit der entsprechenden cDNA transfiziert waren,
war vergleichbar zu der Transfektionseffizienz, die durch die β-Galactosidase-Expression
bestimmt war, wohingegen mit Kontroll-Plasmid transfizierte Zellen
nicht angefärbt
wurden. Maus IgG wurde für die
monoklonalen Antikörper
und Kaninchenserum für
die polyklonalen Antikörper
als Negativ-Kontrolle verwendet. Diese primären Kontroll-Antikörper färbten weder
transfizierte Zellen noch Arterienproben. Die Antikörper wurden
mit einem Lysat von L293 Zellen prä-absorbiert, die mit einer
der Cyclin abhängigen
Kinase-Hemmstoff cDNAs oder dem Kontroll-Plasmid transfiziert waren.
Die positiven Lysate heben die Anfärbung von transfizierten Zellen
und Arterienproben durch entsprechenden Antikörper auf, während das Kontroll-Lysat diese
Wirkung nicht aufweist.
-
Eine
gut gekennzeichnete Arterienprobe aus vorherigen Untersuchungen
diente als Positiv-Kontrolle für
den Antikörper
gegen α-Aktin
des glatten Muskels und menschliche Mandel für CD68 Antikörper. Eine
immunhistochemische Doppelfärbung
für Cyclin
abhängige
Kinase-Hemmstoffe plus α-Aktin
des glatten Muskels oder Cyclin abhängige Kinase-Hemmstoffe plus
CD68 wurde entsprechend des Protokolls der Vector Laboratories ausgeführt. Es
wurde ein rotes Reaktionsprodukt für p21 und p27, ein blaues Reaktionsprodukt
für α-Aktin des
glatten Muskels und CD68 gewählt,
wobei die Gegenfärbung
mit Methylgrün
für die
Einzelmarkierungsuntersuchungen ausgeführt wurde.
-
Die
Expression von p16, p21 und p27 wurde für die Intima, die Mittelschicht
und die Adventitia getrennt quantifiziert. Es wurde ein Durchschnittswert
für jeden
Zeitpunkt bestimmt, indem die/der für die einzelnen Proben erhaltene/n
Punktzahl beziehungsweise Score addiert und durch die Summe der
Probenanzahl geteilt wurden. Intima- und Mittelschicht-Bereiche
wurden durch digitale Planimetrie (Image One System, Universal Imaging,
West Chester, PA) erfasst, wobei die Verhältnisse Intima- zu Mittelschicht
berechnet wurden.
-
Es
wurde ein Western-Blot von Schweinezelllinien normaler und verletzter
Arterien ausgeführt.
Die Neointima war nach 21 Tagen vollständig ausgebildet. In ruhenden
Arterien wurde eine konstitutive p27 Expression festgestellt, Expression
war am Tag 1 vermindert, während
eine p27-Expression 7 Tage später
beobachtet wurde, die nach 21 Tagen anstieg. Es wurde der p27 exprimierende
Zeitverlauf und der Zell-Typ durch Immunhistochemie untersucht.
Verglichen mit der p21-Expression war p27 in Zellen des glatten
Muskels einer normalen Arterienintima und Mittelschicht und in der
Adventitia exprimiert. Nach Verletzung wurde in < 1% dieser Zellen p27 festgestellt
und blieb bis nach 7 Tagen niedrig, als Expression in sich entwickelnder
Neointima festgestellt wurde. War die Neointima vollständig ausgebildet
(21 Tage), dann war die p27 Expression in den unteren Regionen der
Intima, benachbart zu der Lamina elastica interna, ausgeprägt.
-
Die
Expression von Cyclin abhängigen
Kinase-Hemmstoffen wurde ebenfalls nach Arterienverletzung erfasst.
In unverletzten Arterien war p27 auf hohem Niveau, 7 Tage nach Verletzung
auf niedrigem Niveau und an Tag 21 nach Verletzung erneut auf einem
hohen Niveau exprimiert. Die Expression von p21 variierte während dieser
Zeit geringfügig.
Die Expression von p16 konnte in unverletzten Arterien nicht festgestellt
werden,, war nach 4 Tagen Verletzung vorhanden und war zu späteren Zeitpunkten
nicht mehr vorhanden.
-
p27
wurde in ruhenden Arterien und von Tag 21 nach Verletzung an auf
hohem Niveau exprimiert, wohingegen die Expression während der
ersten 14 Tage nach Verletzung merklich abnahm. p21 wurde in ruhenden
Arterien exprimiert, wobei die Expression nach der Verletzung nicht
beachtlich variierte. p16 konnte abgesehen von Tag 1 und 4 nach
Verletzung nicht festgestellt werden. Ähnliche Änderungen bei der Expression wurden
für die
Intima und für
die Mittelschicht beobachtet.
-
Im
Gegensatz zu p21 war p27 Protein in allen Arterienschichten 60 Tage
später,
einem Zeitpunkt markant, als der Reparaturprozess vollendet war.
Die Expression von p27 war mit der Zellvermehrung umgekehrt korreliert,
die vorhergehend durch BrdC-Einbau bestimmt wurde. In Gegensatz
wurde eine p16 Expression in ruhenden oder verletzen Arterien weder
durch Western-Analyse noch Immunhistochemie festgestellt.
-
Beispiel 3
-
Die
Infektion von VSMC durch rekombinanten Adenovirus wurde untersucht.
-
Es
wurden VSMC vom Schwein und dem Menschen und HeLa-Zellen mit dem β-Galactosidase-Adenovirus
mit einer Infektionsmultiplizität
von 300 pfu/Zelle infiziert. Es wurden lediglich 12 ± 3% Schweine
und 10 ± 2%
menschlicher VSMC positiv auf β-Galactosidase
gefärbt.
Dieser Prozentsatz stieg auf 40 ± 4% für Schweine und auf 35 ± 4% für menschliche
VSMC bei einer Infektionsmultiplizität von 1500 pfu/Zelle.
-
Dagegen
waren 92 ± 1%
der HeLa-Zellen positiv für β-Galactosidase
bei einer Infektionsmultiplizität von
300 pfu/Zelle und bei 1500 pfu/Zelle alle der Zellen. In ähnlicher
Weise waren 76 ± 3%
der A549 Zellen positiv bei einer Infektionsmultiplizität von 300
pfu/Zelle und bei 1500 pfu/Zelle alle der Zellen. Es waren sehr hohe
Infektionsmultiplizitäten
für eine
effektive Infektion von VSMC (95 ± 2% Schweinezellen und 95 ± 1% menschlicher
Zellen positiv für β-Galactosidase
bei einer Infektionsmultiplizität
von 15000 pfu/Zelle) notwendig.
-
Beispiel 4
-
Es
wurden die Wirkungen von p27, p21 und p16 bei der VSMC-Vermehrung
in vitro untersucht. Adenovirus-Vektoren, die p27, p21 und p16 kodieren,
wurden konstruiert und die Wirkungen einer CKI-Expression auf das
VSMC Wachstum untersucht. Es wurden Kontrollexperimente ausgeführt, wobei
einem Adenovirus-Vektor, dem ein Insert in der E1 Region (ADV ΔE1) fehlt
und mit keinem Virus.
-
Wirkung
von Cyclin abhängigen
Kinase-Hemmstoffen auf die Vermehrung von vaskulären Zellen des glatten Muskels
der Schweineaorta. Es wurden 10.000 Zellen pro Gruppe mit p16, p21
oder p27 Adenovirus bei einer Infektionsmultiplizität von 5000
pfu/Zelle (rechte Tafel) oder 10000 pfu/Zelle (linke Tafel) infiziert.
Zellen, die mit Kontrollvirus (ΔE1)
infiziert waren dienten wie nicht infizierte Zellen als Negativ-Kontrolle.
Die Zellzahl wurden alle zwei Tage bis zu 8 Tagen unter Verwendung
eines Hämozytometers
bestimmt.
-
Die
cDNAs für
menschliches p27, p21 und p16 wurden in das RcCMV (Invitrogen) Plasmid
ligiert und durch das Dideoxy-Kettenabbruch-Verfahren sequenziert.
Es wurden durch Cotransfektion verkürzter viraler DNA (Ad5 sub360)
und eines Plasmids, das eine der cDNAs aufweist, die durch Adenovirus-Karteneinheit
0–1 für virale
Propagierung als auch Karteneinheit 9–16 für eine homologe Rekombination
flankiert wird, rekombinante Adenoviren konstruiert. Die so erhaltenen
Adenoviren wiesen eine Deletion in der E1 und E3 Region auf und
enthielten eine der cDNAs unter der Kontrolle des Cytomegalo-Virus-Promotors und der
Polyadenylierungsstelle des Wachstumshormons vom Rind. Es wurden
einzelne Plaques isoliert und rekombinante Viren wurden mindestens
zwei Runden einer Plaque-Reinigung unterzogen. Die Viren wurden
in einem doppel-bandigen Cäsiumchlorid-Gradienten gereinigt
und auf die Anwesenheit des Transgens durch Southern-Blot-Analyse,
Western-Blot-Analyse und die Hemmung der Vermehrung mehrerer Zelllinien
analysiert. Auf identische Weise wurde ein β-Galactosidase exprimierender
Virus und ein Virus gereinigt, das in E1 deletiert ist, dem jedoch
ein Transgen (ΔE1)
fehlt. Der Titer gereinigter Viren wurde durch einen Plaque-Assay
an 293 Zellen unter Verwendung einer Absorptionszeit von 24 Stunden
bestimmt, wobei die Anzahl der Plaques 12 Tage nach Infektion gezählt wurden.
Die Titer aller Präparationen
reichten von 5 × 1011 bis 2 × 1011 pfu/ml.
Der Titer des Virus vom Wild-Typ in den gereinigten Präparationen
wurde durch Plaque-Assay an A549 Zellen unter Verwendung der gleichen
Bedingungen wie für
293 Zellen bestimmt und betrug für
alle Präparationen
unter 1 in 109 pfu.
-
Vaskuläre Zellen
des glatten Muskels der Schweineaorta wurden durch das Explantatverfahren
isoliert und in DMEM, ergänzt
mit 20% FCS, aufrechterhalten, beziehungsweise gepflegt. Vaskuläre Zellen
des glatten Muskels der menschlichen Aorta wurden von Clonetics
erhalten und in M199, ergänzt
mit 20% FCS, gezüchtet. Vaskuläre Zellen
des glatten Muskels (VSMC) wurden für die Experimente zwischen
Passagenanzahl 2 und 10 verwendet. Die 293 Zellen, die A549 Zellen
und HeLa-zellen wurden von ATCC erhalten und wie empfohlen gezüchtet. Die
Infizierbarkeit von A54 Zellen, HeLa-Zellen und VSMC wurde unter
Verwendung des β-Galactosidase-Adenovirus
mit zunehmender Infektionsmultiplizität (MOI), die von 300 bis 15000
pfu/Zelle reicht, analysiert. Die β-Galactosidase-Expression wurde
24 Stunden nach Infektion durch Fixieren der Zellen in 1,25% Glutaraldehyd
und Färben
mit X-Gal für
1 Std. bei 37°C
analysiert. Der Prozentsatz infizierter Zellen wurde durch Zählen der
gefärbten
Zellen als auch der Gesamtzahl der Zellen auf 5 zufälligen Mikroskopfeldern bei
einer 200 × Vergrößerung bestimmt.
Zellen, die mit ΔE1
Virus infiziert sind als auch nicht infizierte Zellen wurden als
Negativ-Kontrollen für
alle diese Experimente verwendet.
-
Um
zu bestimmen in welcher Phase des Zellzyklus der Wachstumsarrest
stattfand, wurden p27, p21 oder p16 überexprimierende glatte Muskelzellen
mit Propidiumiodid gefärbt
und durch Durchflusszytometrie analysiert. Eine Überexpression von p27 und p21
folgend auf Transduktion und Erhaltung in 20% FCS führte zu
einer Hemmung des Zellwachstums. Dagegen erzeugte eine Überexpression
von p16 eine teilweise Hemmung der Vermehrung des glatten Muskels.
Es lag eine äquivalente
Expression der CKIs vor, so dass Unterschiede bei der Wachstumshemmung
qualitativ, nicht quantitativ, waren.
-
BEISPIEL 5
-
Die
Wirkung von Cyclin abhängigen
Kinase-Hemmstoffen auf die Zellzyklusaufteilung von vaskulären Zellen
des glatten Muskels der Schweineaorta wurde untersucht. Die Zellen
wurden mit p16 oder p21 oder p27 Adenovirus mit einer Infektionsmultiplizität von 5.000
pfu/Zelle oder 10.000 pfu/Zelle infiziert. Die mit Kontrollvirus
(ΔE1) infizierten
Zellen sowie auch nicht infizierte Zellen dienten als Negativ-Kontrolle.
Die Zellzyklusaufteilung wurde 48 Stunden nach Infektion durch Färben mit
Propidiumiodid bestimmt.
-
Für eine Analyse
der Proliferation wurden VSMC mit einer Dichte von 10.000 Zellen
pro 35-mm Schale ausgesät
und für
24 Stunden gezüchtet,
bevor sie Adeno virus mit einer Infektionsmultiplizität von 5.000
oder 10.000 pfu/Zelle infiziert wurden. Die Zellen wurden auf Infektion
in dem normalen Medium gehalten und die Zellzahl wurde alle zwei
Tage bis zu 8 Tagen unter Verwendung eines Hämozytometers bestimmt. Um die
Zellzyklusaufteilung und Zellgröße zu untersuchen,
wurden VSMC mit einer Dichte von 250.000 Zellen pro 15-cm Schale
ausgesät
und für
24 Stunden gezüchtet,
bevor sie mit einer Infektionsmultiplizität von 5000 oder 10000 pfu/Zelle
mit Adenovirus infiziert wurden. Die Zellen wurden 24 Std. nach
Infektion in einem Verhältnis
von 1:2 aufgeteilt und für
zusätzliche
24 Std. gezüchtet,
was zu einer 40 bis 60% Konfluenz zu dem Zeitpunkt der Analyse führte. Die
Zellzyklusaufteilung wurde nach Fixierung in 2% Paraformaldehyd,
Permeabilisierung in 0,2% Tween-20, Färben mit Propidiumiodid mit
einer Endkonzentration von 30 μg/ml
und Analyse des DNA-Gehalts bei einer Anregung mit 493 nm unter
Verwendung eines Durchflusszytometers (FACscan, Becton Dickinson) untersucht.
Die Zellgröße wurde
durch das Durchflusszytometer unter Verwendung der Vorwärts-Winkelstreuung (forward
angle scatter) bestimmt, wobei arithmetische als auch geometrische
Mittelwerte mit der Zytometer-Software (CELLQuest, Becton Dickinson)
berechnet wurden. Als Negativ-Kontrollen für alle diese Experimente dieses
Beispiels wurde mit ΔE1
Virus infizierte Zellen als auch nicht infizierte Zellen verwendet.
-
Eine Überexpression
von p27, p21 und p16 förderte
verglichen zu nicht transduzierten Zellen oder Zellen, die mit ADV-ΔE1 Vektoren
transduziert waren, einen G1-Arrest. Die Zellgröße, die durch durchflusszytometrische
Analyse der Zellgröße bestimmt
wurde, war verglichen mit Kontrollzellen bei p27, p21 und p16 transduzierten
Zellen größer.
-
Beispiel 6
-
Es
wurde die Wirkung von Wachstumsfaktoren auf die Zellzyklusaufteilung
von VSMC des Schweins untersucht. Es wurden die in Beispiel 5 beschrieben
Zellen in der Gegenwart von Rinderserumalbumin oder fötalem Kälberserum
gezüchtet.
Wurden Zellen in der Gegenwart von 0,2% Rinderserumalbumin (BSA)
gezüchtet,
dann wurde die Population in G1 arretiert. In der Gegenwart von
20% fötalem
Kälberserum
(FCS) vermehrten sich die Zellen, was durch dir höhere Anzahl
der Zellen in den S und G2/M Phasen zeigte.
-
Beispiel 7
-
Es
wurde die Wirkung von Wachstumsfaktoren auf den p27 Proteinpegel
und funktionelle Konsequenzen untersucht. Die in der Gegenwart von
0,2% Rinderserumalbumin (BSA) (linke Tafel) gezüchteten primären VSMC
wurden in der G1-Phase arretiert. In Gegenwart von 20% fötalem Kälberserum
(FCS) wurden die VSMC dazu angeregt, sich zu vermehren, wobei die
Anzahl von in G1/S Phase arretierten Zellen wesentlich abgenommen
hatte. Primäre
VSMC der Schweineaorta wurden durch ein Explanations- beziehungsweise
Explantatverfahren (Ohno et al., Science 265 (1994), 781) isoliert
und in 20% FCS enthaltendem M199 gehalten. Die VSMC wurden 24 Stunden
vor der Zellzyklusanalyse in M199 mit 0,2% BSA oder DMEM mit 20%
FCS übertragen.
Zur Analyse des Zellzyklus wurden die Zellen 24 Stunden später geerntet,
zweimal in Phosphat-gepufferter Salzlösung gewaschen, und in 2% Paraformaldehyd
für 60
Min. fixiert und in 0,2% Tween-20 permeabilisiert. Die Zellen wurden
mit 1 Einheit DNAse freier RNAse in 1 ml PBS für 30 Min. bei 37°C behandelt,
in 0,03 mg/ml Propidiumiodid-Lösung
resuspendiert und durch Durchflusszytometrie unter Verwendung eines
FACScan-Models (Becton Dickinson) analysiert.
-
Der
p27 Proteinpegel war, wie durch die Western-Blot-Analyse bestimmt,
in der Gegenwart von 0,2% Rinderserumalbumin (BSA) höher als
bei fötalem
Kälberserum
(FCS), was eine umgekehrte Beziehung des p27 Proteinpegels und der
Wachstumsfaktorkonzentration anzeigt. Dagegen änderte sich der cdk2-Proteinpegel
in der Gegenwart von FCS, wie durch Western-Blot-Analyse bestimmt,
nicht viel. p27 in Verbindung mit cdk2 Kinase wurde auf ähnliche
Weise geändert
wie der gesamte p27 Pegel in der Gegenwart von BSA gegenüber FCS. Übereinstimmend
mit dieser Beobachtung war die cdk2 Kinase-Aktivität verglichen
mit FCS bei BSA geringer.
-
Beispiel 8
-
Das
Expressionsmuster von p27, p21 und p16 in menschlichen Blutgefäßen wurde
untersucht, um zu bestimmen, ob dieses CKI-Model eines Zellwachstumsarrests
vaskulärer
glatter Muskulatur auf Gefäßerkrankung
des Menschen anwendbar ist.
-
Es
wurden von Herzen, die von 25 Patienten (18 Männern, 7 Frauen, Alter 21–67) entfernt
wurden, welche sich einer Herztransplantation unterzogen, vierzig
Proben von Aorten und Koronararterien erhalten. Diese Segmente wurden
durch klassische histologische Kriterien in drei Gruppen klassifiziert:
diffuse Intima-Hyperplasie, welche für alternde menschliche Arterien
ohne klinisches oder morphologisches Anzeichen von Atherosklerose
kennzeichnend ist; frühe
Atherosklerose, die durch eine gewisse Lipidablagerung und fokale
Nekrose gekennzeichnet ist und fortgeschrittene Atherosklerose,
die durch eine fibröse
Kappe, einen nekrotischen Kern, Lipidablagerung, fokale Nekrose
und Calcifizierung gekennzeichnet ist. Die Gewebe wurden für eine Western-Blot-Analyse
in flüssigem
Stickstoff Schnappgefroren und bei –70°C gelagert, oder in 10% gepuffertem
Formalin für
4 Stunden fixiert, gefolgt durch 70% Ethanol für 18 Stunden und Parafineinbettung. Schnitte
(6 μm dick)
wurden auf Poly-L-Lysin beschichteten Objektträgern angeordnet und eine Immunfärbung wurde
ausgeführt.
Sowohl p27 als auch p21 wurden in allen Stadien der Atherogenese
exprimiert, wohingegen p16 in keiner der proben festgestellt werden
konnte.
-
Atherosklerotische
Koronararterien des Menschen wurden mit Anti-p27 oder Anti-p21 Antikörpern und einem
Zellmarker des glatten Muskels, α-Aktiv
doppelt markiert, wobei eine p27 und p21 Expression in der Intima
mit glatten Muskelzellen colokalisiert ist. Eine Immunfärbung mit
Doppelmarkierung wurde mit p27 und p21 Antikörpern und einem Zellmarker
des glatten Muskels, α-Aktiv,
unter Verwendung von Standardverfahren ausgeführt. Für p21 und p27 wurde ein rotes
Reaktionsprodukt, für α-Aktiv des
glatten Muskels wurde ein blaues Reaktionsprodukt gewählt und
es wurde eine Gegenfärbung
mit Methylgrün
ausgeführt. α-Aktiv positive glatte
Muskelzellen (blau) exprimieren p21 (rot) als auch p27 (rot).
-
P27
als auch p21 lagen in der Intima, der Mittelschicht und der Adventitia
vor, wohingegen p16 in diesen Arterien nicht festgestellt werden
konnte. Die Expression von p27 und p21 war in Arterien mit diffuser
Intima-Hyperplasie als auch in atherosklerotischen Proben vorhanden.
Die Expression von p27 und p21 war mit α-Aktiv positiven Zellen und
CD68 positiven Zellen assoziiert, was deren Identität als Zellen
des Glatten Muskels und Makrophagen bestätigt. Diese CKIs waren mit
Zellen assoziiert, die den Zellvermehrungsmarker Ki67 exprimieren.
Diese Ergebnisse zeigen, dass p27 und p21 in menschlichen Arterien
mit diffuser Intima-Hyperplasie als auch während der Atherogenese exprimiert
werden. Dagegen scheint p16 auf sehr niedrigem Niveau exprimiert
zu werden.
-
Tabelle
1 – Expression
von p27 in Koronararterien des Menschen
-
Beispiel 9
-
Das
Expressionsmuster von p27, p21 und p16 wurde in menschlichen Koronararterien
mit diffuser Intima-Verdickung, beginnender Atherogenese und fortgeschrittener
Atherogenese untersucht.
-
Ein
Durchgang durch G1 des Zellzyklus und Eintritt in die S Phase erfordert
die Bindung und Aktivierung von Cyclin/Cyclin abhängigen Kinase
(CDK)-Komplexen, hauptsächlich
von Cyclin D-cdk4 und Cyclin E-cdk2. Die Cyclin abhängigen Kinase-Hemmstoffe
(CKIs) p27 und p21 hemmen die Cyclin-cdk-Aktivität, was zu einem G1/S Wachstums-Arrest führt. Um
zu bestimmen welche Expression dieser CKIs eine VSMC Vermehrung
hemmt, wurden Schweine VSMC mit adenoviralen Vektoren transfiziert,
die p27, p21 oder p16 oder ein Kontrollvirus AdΔE1 exprimieren. Die Expression
von p27 und p21 führte
verglichen zu AdΔE1
transfizierten Zellen (p < 0,01)
zu einer vollständigen
Hemmung der VSMC Proliferation, wohingegen die p16 Expression eine
teilweise Hemmung des VSMC Wachstums (63%) verglichen zu Kontrollen
hervorruft. Eine Färbung
mit Propidiumiodid und FACS-Analyse zeigten einen G1-Arrest. Kinase-Assays
und Untersuchungen mit Hilfe einer Immunpräzipitation zeigten eine Hemmung
der cdk2 Aktivität
durch p27 und p21 jedoch nicht durch p16. Um die Wirkungen einer
CKI Expression in vivo zu untersuchen, wurde ein adenoviraler Gentransfer
von p27 und p16 in mit einem Ballon verletzten Schweinearterien
ausgeführt.
Sieben Tage nach dem Gentransfer war die VSMC Vermehrung der Intima
verglichen mit p16 und AdΔE1
Kontrollarterien (p < 0,05)
in den p27 Arterien verringert. Diese Verringerung der Proliferation
war mit einer Hemmung eines Intimabereichs in p27 Arterien (0,5 ± 0,06
mm2) verglichen mit p16 (1,13 ± 0,09
mm2) und AdΔE1 Kontrollarterien (0,98 ± 0,8 mm2) (p < 0,5). Daher
regulieren KIP/CIP CKIs p27 und p21 verglichen zu dem INK CKI p16
die VSMC Vermehrung negativ. Diese Untersuchungen legen KIP/CIP
und INK CKIs unterschiedliche Rollen bei der Regulierung des G1-Arrests
beim Zellzyklus in VSMC nahe.