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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Tötung von Zellen oder zumindest
die Hemmung der Zellzyklusprogression. Genauer gesagt betrifft sie
Verfahren und Mittel zum Angreifen eukaryotischer Zellen, wie z.
B. Tumorzellen, mit zytostatischen, zytotoxischen und/oder zytopathischen
Mitteln. Insbesondere verwendet die vorliegende Erfindung das ParD-kid-Toxin-
und ParD-kis-Antitoxin unter geeigneter Kontrolle für selektive
Zellzyklusinhibition und/oder Tötung
von Targetzellen.
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Es
gibt verschiedene Kontexte, in welchen es wünschenswert ist, Zellen zu
töten,
insbesondere selektiv, um bestimmte Zellen innerhalb einer Zellpopulation
zu töten.
In einigen Kontexten kann die Hemmung von Zellwachstum oder -proliferation,
z. B. durch die Hemmung der Zellzyklusprogression, ausreichend sein.
Zum Zwecke der Einfachheit kann hierin ein Verweis auf tötende Zellen,
wenn der Kontext keine andere Möglichkeit
bereitstellt, verwendet werden, um eine solche Hemmung zu umfassen.
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Ein
wichtiger Anwendungsbereich ist die Behandlung von Tumoren, Krebs,
Psoriasis, Arteriosklerose und anderen hyperproliferativen Erkrankungen.
Andere Anwendungen von Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung umfassen das Abzielen auf beliebige gewünschte eukaryotische
Zellen zum Töten
oder zumindest Hemmen des Wachstums. Dies kann Zelllinien-Knock-outs
und Zellablation, auf die abgezielt wird, umfassen, z. B. in Entwicklungskontrolle
oder Organogenese-Studien. In-vitro-Anwendungen umfassen eine Studie der
Kontrolle oder Replikation in prokaryotischen und/oder eukaryotischen
Zellen, das Screenen auf ein Antidot für ein Toxin oder ein Toxin,
das durch ein Antidot gehemmt wird, das Entwerfen oder das Screenen
auf verbesserte Toxin- und/oder Antidotfaktoren und die Analyse
von physiologischen Antworten verschiedener Zelltypen auf Inhibition
von Zellprogression und/oder Hemmung von DNA-Replikation.
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In
Pflanzen umfassen Pathogenverteidigungsantworten Zellnekrose, die
z. B. an einer Stelle von Pathogeninfektion oder -eintritt ausgelöst wird. induzierte
Resistenz ist stark mit der Überempfindlichkeitsreaktion
(HR) korreliert, einer induzierten Reaktion, die mit lokalisiertem
Zelltod an Stellen versuchten Pathogeneintritts assoziiert ist.
Es besteht die Hypothese, dass durch HR die Pflanze dem Pathogen
lebende Wirtszellen entzieht.
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Viele
Pflanzenverteidigungsmechanismen werden stark als Reaktion auf eine
Provokation durch ein erfolgloses Pathogen induziert. Eine solche
Induktion von erhöhter
Resistenz kann systemisch sein. Es wird davon ausgegangen, dass,
wenn eine Pflanze durch ein Pathogen provoziert wird, gegenüber welchem
es resistent ist, es an der Stelle von versuchtem Eintritt des inkompatiblen
Pathogens eine HR durchmacht. Die induzierte HR führt zu einer
systemischen Verstärkung
und zum Erwerb von Pflanzenresistenz gegenüber virulenten Pathogenen,
die normalerweise eine Erkrankung in der nicht-provozierten Pflanze
auslösen
würden.
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Es
hat sich gezeigt, dass die künstliche
Induktion von Zelltod in Pflanzen in der Lage ist, Pathogenresistenz
bereitzustellen, sogar dort, wo der Mechanismus, der Zelltod induziert,
nicht durch ein Pathogenresistenzgen ausgelöst wird. Zum Beispiel können Gene,
die für
Substanzen kodieren, die zu raschem Zelletod führen, wie z. B. BARNASE oder Diphterietoxin,
verwendet werden, um die Veränderungen
zu induzieren, die zu erworbener Resistenz führen, obgleich der Zelltod
in letzteren Beispielen nicht durch Aktivierung des Verteidigungsmechanismus
verursacht wird. BARNASE ist eine Ribonuclease von Bacillus amyloliquifaciens
(Hartley, J. Mol. Biol. 202, 913-915 (1988); Hartley, Trends Biochem. Sci.
14, 450-454 (1989)), und es gibt ein entsprechendes Protein, das
BARSTAR genannt wird, das BARNASE durch Bildung eines Komplexes
damit hemmt.
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Verwendung
von Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung in Pflanzen kann eingesetzt werden, um
Schutz gegen den Angriff von Pilzen, Bakterien, Viren oder Nematoden
zu erzeugen.
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Pflanzen
von besonderem Interesse zur Verwendung in Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung umfassen Getreide, Mais, Weizen, Gerste, Hafer, Reis,
Kohl, Kürbisgewächse, Kartoffeln,
Tomaten, Baumwolle, Sojabohne und Karotte.
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Eine
andere Verwendung von Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung in Pflanzen umfasst die Erzeugung von
männlicher
Sterilität
(Mariani et al., Nature 357, 384-387). Zum Beispiel kann Toxin oder
ein Toxinsystem gemäß der vorliegenden
Erfindung in Pflanzen unter geeigneter Kontrolle für tapetumspezifische
Expression eingeführt
werden [Seurinck et al., Nucleic Acids Res. 18, 3403 (1990), Koltunow
et al., Plant Cell 2, 1201-1224 (1990); Mariani et al., Nature 347,
737-741 (1990)]. Männliche Sterilität in Pflanzen
erleichtert Hybridsamenerzeugung durch Prävention von Selbstbestäubung, was Landwirten
ermöglicht,
Vorteile aus so genannter "Heterosis" zu ziehen, durch
welche Kreuzungen zwischen Inzuchtlinien oft zu Nachkommenschaft
mit hoher Ausbeute und erhöhter
Resistenz gegen Erkrankung führen.
Bereitstellung von gartenbaulichen oder Zierpflanzen, denen die
Fähigkeit
fehlt, Pollen zu erzeugen, kann verwendet werden, um Allergieprobleme
lokaler Bewohner zu reduzieren, oder aus ästhetischen Gründen (z.
B. bei Lilien, wo Staubbeutel derzeit von Hand entfernt werden).
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Eine
weitere Verwendung in Pflanzen ist die Erzeugung von Leersamigkeit,
die oft aus Gründen der
Einfachheit und des Geschmacks in Produkten, wie Wassermelonen,
Trauben, Orangen und verwandten Früchten, Tomaten, Paprika, Gurken
usw., wünschenswert
ist. Toxin kann unter die regulierende Kontrolle eines samenspezifischen
Promotors gestellt werden, wie z. B. den Promotor eines Samenspeicherproteins
[Higgins et al., Ann. Rev. Plant. Physiol. 35, 191-221 (1984); Goldberg
et al., Cell 56, 149-160 (1989)]. Beispiele für samenspezifische Promotoren
umfassen jene für
Bohnen-β-Phaseolin [Sengupta-Gopalan
et al., PNAS US 82, 3320-3324 (1985)], Bohnenlectin [Voelker et
al., EMBO J. 6, 3571-3577 (1987)], Sojabohnenlectin [Ocamuro et al.,
PNAS USA 83, 8240-8344 (1986)], Rapsnapin [Radke et al., Theor.
Appl. Genet. 75, 685-694], Maiszein [Hoffman et al., EMBO J. 6,
3213-3221 (1987)], Gersten-β-Hordein
[Marris et al., Plant Mol. Biol. 10, 359-366 (1988)] und Weizenglutenin
[Colot et al., EMBO J. 6, 3559-3564 (1987)].
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Prokaryotische
Plasmide haben verschiedene genetische Systeme entwickelt, die ihre
stabile Aufrechterhaltung in bakteriellen Wirten erhöhen. Diese
Systeme werden in zwei verschiedene Arten unterteilt: Verteilungssysteme,
die eine gut kontrollierte Aufteilung von Plasmid-DNA-Kopien zwischen den
beiden Tochterzellen sichern, und Tötungssysteme, die jene Tochterzellen
aus der bakteriellen Population eliminieren, die das Plasmid während der
Teilung verloren haben [Yarmolinsky, Science 267 (5199), 836-7,
10. Februar 1995]. Letztere bestehen aus zwei Komponenten: einem
bakteriellen Toxin (immer ein Protein) und seinem Antidot (ein Protein oder
eine Antisense-RNA, die Transkription ihrer Tötungspartner hemmt) [Jensen
und Gerdes, Mol. Microbiol. 17 (2), 205-10, Juli 1995; Thisted et
al., J. Mol. Biol. 223 (1), 41-54, 5. Jänner 1992]. Diese Tötungssysteme
sind im Allgemeinen von einem molekularen Blickwinkel ähnlich organisiert,
und mehrere Mechanismen sichern, dass ein typisches Tötungssystem nicht
aktiviert wird, wenn die Stabilität ihres beherbergenden Plasmids
nicht kompromittiert wird. Daher sind sowohl Proteinantidot als
auch toxische Komponenten in einem bicistronischen Operon organisiert, und
das System ist molekular so entworfen, dass beide Transkripitions-
und Translationsverfahren optimiert werden, um es in einem stummen
Zustand zu halten (d. h. einem Zustand, in welchem die toxische Komponente
durch ihr Antidot neutralisiert wird) [Jensen und Gerdes, Mol. Microbiol.
17 (2), 205-10, Juli 1995; Holcik und Iyer, Microbiology 143, 3403-3416 (1997)].
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Unter
normalen Umständen
werden beide Komponenten eines Tötungssystems
in einem Grundausmaß im
Wirt durch ihre beherbergenden Plasmide synthetisiert, was dem Wirt
das Überleben ermöglicht.
Wenn ein aufspaltendes Bakterium (d. h. ein Bakterium, das das Plasmid
verloren hat) nach Zellteilung erscheint, ermöglicht eine andere Eigenschaft
dieser Systeme Aktivierung des Tötungsprozesses,
um diese spezifische Zelle zu gegenselektieren, d. h. die Stabilität des Antidots
ist geringer als das Toxin. Ohne eine kontinuierliche Synthese des Antidots
führt dessen
bevorzugter Abbau daher zum Erscheinen eines nicht-neutralisierten
Toxins, das dann in der Lage ist, seine tödliche Wirkung auf den Wirt
auszuüben.
Diese toxische Wirkung kann ausgeführt werden, indem verschiedene
Zelltargets beeinflusst werden, abhängig vom spezifischen Tötungssystem,
z. B. DnaB-abhängige
Replikation (ParD, pem), DNA-Gyrase-Komplex (ccd), Proteinsyntheseinhibition
(KicB) und Septumbildung (kil) [für Verweise siehe Holcik und
Iyer, Microbiology 143, 3403-3416 (1997)]. Yar molinsky beschreibt
in Science, Band 267 (1995), andere vermeintliche „Suchtmoleküle", wie die Typ-II-Restriktionsenzyme
(vermeintlichen Toxine) Pae R7 und EcoRI und ihre zugehörigen Methylasen,
welche die offensichtliche Stabilität ihrer beherbergenden Plasmide
erhöhen
(der ursprüngliche
Verweis auf diese Suchtmodule ist in Naito et al., Science 267,
897 (1995), zu finden). In dieser Arbeit beschriebt Yarmolinsky
auch ein Paar von vermeintlichen Tötungssystemen aus Bakteriophagen-Lambda (Rex-Protein)
und ein Paar von Stämmen
von E. coli, die den Gen-Cluster prr tragen, der für eine Anticodon-Nuclease
kodiert, die durch ein 26-Reste-Polypeptid
aus Bakteriophagen-T4 aktiviert werden kann und dann eine Transfer-RNA spalten kann,
die für
Lysineinführung
in Proteine wichtig ist. T4 ist für dieses Protein ungefährdet, weil es
für ein
Paar von wiederum nicht-essentiellen Proteinen kodiert, das diesen
Schaden aufhebt. Er beschreibt auch Stämme von E. coli, die defekten
Prophagen e14 tragen und die den Ausschluss durch Spaltung von Elongationsfaktor
Tu und Hemmen der Translation allgemein erreichen.
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ParD
ist eines dieser Tötungssysteme
[Bravo et al., Mol. Gen. Genet. 210 (1), 101-10, Nov. 1987; Bravo
et al., Mol. Gen. Genet. 215 (1), 146-51, Dezember 1988]. Gramnegatives
Plasmid R1 kodiert dafür,
und es besteht aus zwei Genen: Kis (für „killing suppressor", tötenden Hemmstoff)
und kid („killing determinant", tötende Determinante),
die für
das Antidot (10 kDa) bzw. das Toxin (12 kDa) kodiert. ParD ist ein
kryptisches Tötungssystem,
das eng reguliert wird, um seine Aktivierung unter Umständen zu
vermeiden, die R1-Stabilität
nicht kompromittieren. Daher wird es durch gekoppelte Transkription
kontrolliert [Ruiz-Echevarria et al., Mol. Microbiol. 5 (11), 2685-93,
November 1991], durch Posttranskriptionsverarbeitung seiner bicistronischen
mRNA [Ruiz-Echevarria et al., Mol. Gen. Genet. 248 (5), 599-609,
20. September 1995], durch überlappende Translation
[Ruiz-Echevarria et al., Mol. Gen. Genet. 248 (5), 599-609, 20.
September 1995] und durch eine sehr enge Wechselwirkung zwischen
Kis und Kid, um einen nicht-toxischen Komplex zu bilden, der zur
selben Zeit in der Lage ist, Transkription aus seinem eigenen Promotor
zu reprimieren [Ruiz-Echevarria et al., Mol. Microbiol. 5 (11),
2685-93, November 1991]. Genetische Organisation von ParD begünstigt gekoppelte
Transkription, überlappte
Translation und Posttranslati onsmodifikation von einigen der erhaltenen
mRNAs. Kis/Kid-Komplexe reprimieren Transkription von Kis- und Kid-Genen.
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ParD-Homologe
sind zumindest in Plasmid R100 (pem-System) beschrieben worden (Tsuchimoto
et al., J. Bacteriol. 170 (4), 1461-6, April 1988; Tsuchimoto et
al., J. Bacteriol. 174 (13), 4205-11 (1992), Tsuchimoto et al.,
Mol. Gen. Genet. 237 (1-2), 81-88, Februar
1993; Masuda et al., J. Bacteriol. 175 (21), 6850-6, November 1993]
und in E.-coli-Chromosom (ChpA und ChpB-Systemen) [Tsuchimito et
al., Mol. Gen. Genet. 237 (1-2), 81-88, Februar 1993]. Andere werden
durch Datenbankrecherche gezeigt.
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Kid
hemmt die Initiation von Replikation des E.-coli-Genoms und von
DnaB- (d. h. die replikative Haupt-Helikase von E. coli) abhängigen Replikationsplasmiden
[Ruiz-Echevarria
et al., J. Mol. Biol. 247 (4), 568-77, 7. April 1995], und Überexpression Letzterer
titriert die toxische Wirkung Ersterer in diesem Organismus in vivo
[Ruiz-Echevarria
et al., J. Mol. Biol. 247 (4), 568-77, 7. April 1995], was vermuten
lässt,
dass DnaB in den Mechanismus der Inhibition durch Kid involviert
ist. Jüngste
Beobachtungen im Labor der Erfinder lassen stark vermuten, dass diese
Hemmung weder auf eine Zerlegung von hexameren DnaB-Komplexen durch
Kid in Lösung
noch auf Inhibition der Helikase-Aktivität über eine große Reihe
von Substraten, einschließlich
oriC, des Replikationsstartpunkts des E.-coli-Genoms, zurückzuführen ist.
Ohne durch Theorie eingeschränkt
sein zu wollen, kann es sein, dass das Laden von DnaB am Replikationsstartpunkt
das Verfahren ist, das durch Kid gehemmt wird, entweder durch direkte
Wechselwirkung zwischen diesen und/oder vermittelt durch eine dritte
Komponente (DNA oder Protein), die noch beschrieben werden muss.
Die jüngsten
Forschungen sind auf die Identifikation des exakten Wirkmechanismus
von Kid aus einem molekularen Gesichtspunkt fokussiert.
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Bis
zur Arbeit der Erfinder der hierin offenbarten Erfindung war es
nicht klar, dass prokaryotische Systeme, die sich für spezifische
Rollen in Bakterien entwickelt haben, in eukaryotischen Zellen wirken
können.
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Zum
Beispiel müssen
beide Komponenten in einem 2-Komponenten-Tötungssystem, wie z. B. einem,
das kis/kid umfasst, ihre jeweiligen Funktionen ausführen – das Toxin,
Zellen in Abwesenheit von Antidot zu töten (oder wenn gegenwärtig bei
einem Überschuss
an Antidot), und das Antidot, sowohl das Toxin zu neutralisieren
als auch kontrollierbar zu sein, z. B. durch einen Mechanismus,
der schnellen Umsatz umfasst. Vorzugsweise übt das Toxin keine Nebenwirkung
auf die Zelllebensfähigkeit
aus. Es ist sogar bevorzugt, dass Zelltötung über einen Mechanismus des programmierten
Zelltods, wie z. B. Apoptose, bevorzugt ist. In Pflanzen kann es
für bestimmte Anwendungen
bevorzugt sein, eine nekrotische Reaktion zu induzieren, z. B. in
der Induktion oder Verstärkung
der Pathogenresistenz.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben gezeigt, dass Bakterientoxin
und Antidot in eukaryotischen Zellen, Hefe, Xenopus und Säugetier
(insbesondere Menschen) funktional sind und kontrolliert werden
können,
um Zellzyklusprogression und Zellproliferation zu hemmen und Zellen
zu töten.
Es wird in den nachstehend beschriebenen Versuchen gezeigt, dass
Zellen durch Apoptose getötet
werden können.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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1 zeigt
Ergebnisse von Versuchen, die zeigen, dass ein Promotor, der durch
Cu2+ induziert wird, später für die Kontrolle von Kis-Antidot-Expression
verwendet, und ein anderer Promotor, der durch Methionin reprimiert
wird, später
für die
Kontrolle von Kid-Toxin-Expression verwendet, beide in S. cerevisiae
funktional sind. Das Diagramm zeigt Einheiten von β-Galactosidase-Aktivität in verschiedenen
Konzentrationen (μM)
der regulierenden Faktoren Cu2+ (unausgefüllte Kreise)
und Met (ausgefüllte
Kreise).
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2 zeigt
Ergebnisse von Versuchen, welche die Wirkung von Doxycyclin auf
die Aktivität
eines durch Tetracyclin regulierbaren Promotors (Tet PR) in HeLa-Zellen
zeigen (nicht ausgefüllte
Balken), wobei dieser Promotor später für die Kontrolle von Expression
von Antidot-Kis verwendet wird (im Vektor pTRE-Luc), und ein Fehlen
der Wirkung von Doxycyclin auf die Aktivität eines frühen Cytomegalievirus-Promotors
(CMV Pr) (ausgefüllte
Balken), wobei dieser Promotor später für die Kontrolle von Expression
von Toxin-Kid (pCMV-Luc) verwendet wird. Luciferase-Aktivität wird graphisch
in willkürlichen
Einheiten dargestellt.
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3 veranschaulicht
verschiedene Konstrukte, die für
die Expression von Kis und/oder Kid in HeLa-Zellen verwendet werden.
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4 zeigt
Ergebnisse von Versuchen, in welchen kis-Expression durch Doxycyclin
in Kulturen von HeLa-Zellen moduliert werden, die stabil mit pNATHA1i
und pNATHA2i transfiziert sind (3). Kid-Expression
wurde durch CMV Pr kontrolliert, das von Doxycyclin nicht beeinflusst
wurde.
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5 zeigt
weitere Ergebnisse von Versuchen (Zahl von toten Zellen), in welchen
kis-Expression durch Doxycyclin in Kulturen von HeLa-Zellen moduliert
werden, die stabil mit pNATHA1i und pNATHA2i transfiziert sind (5).
Kis-Expression wurde durch Tet Pr kontrolliert, der durch Doxycyclin reprimiert
wird, während
kid-Expression durch
CMV Pr kontrolliert wurde, der von Doxycyclin unbeeinflusst blieb.
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6 zeigt
das Aufkommen des Apoptose-Markers Annexin-V in Zellen, die den
Versuchen unterzogen werden, deren Ergebnisse in 5 dargestellt
sind, was anzeigt, dass Zelltod, der durch kid verursacht ist, Apoptose
umfasst.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Zusammensetzung bereitgestellt, die
Folgendes umfasst:
- (i) das ParD-kid-Toxin und
ParD-kis-Antitoxin oder
- (ii) für
das ParD-kid-Toxin und ParD-kis-Antitoxin kodierende Nucleinsäure
zur
Verwendung in einem therapeutischen Verfahren zur Hemmung von Zellproliferation
und/oder Zellzyklusprogression, das auf einem menschlichen oder tierischen
Körper
durchgeführt
wird, wobei das Verfahren die Bereitstellung des Toxins und Antitoxins
innerhalb eukaryotischer Zellen im menschlichen oder tierischen
Körper
unter geeigneter Kontrolle zur selektiven Zellzyklusinhibition und/oder
Tötung
der Targetzellen umfasst.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung umfasst die Verwendung einer Zusammensetzung Folgendes:
- (i) das ParD-kid-Toxin und ParD-kis-Antitoxin
oder
- (ii) für
das ParD-kid-Toxin und parD-kis-Antitoxin kodierende Nucleinsäure
zur
Herstellung einer Arzneimittelzusammensetzung zur Verwendung in
einem therapeutischen Verfahren zur Hemmung von Zellproliferation
und/oder Zellzyklusprogression, das auf einem menschlichen oder tierischen
Körper
durchgeführt
wird, wobei das Verfahren die Bereitstellung des Toxins und Antitoxins
innerhalb eukaryotischer Zellen im menschlichen oder tierischen
Körper
unter geeigneter Kontrolle zur selektiven Zellzyklusinhibition und/oder
Tötung
von Targetzellen umfasst.
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Ein
dritter Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Hemmung von Zellproliferation
und/oder Zellzyklusprogression, wobei das Verfahren die Bereitstellung
des ParD-kid-Toxins
und ParD-kis-Antitoxins in eukaryotischen Zellen unter einer geeigneten Kontrolle
zur selektiven Zellzyklusinhibition und/oder Tötung von Targetzellen umfasst,
worin die Zellen in vitro und/oder Pflanzenzellen sind.
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Ein
gewisses Maß an
Kontrolle der Toxinwirkung wird vorzugsweise in Aspekten der vorliegenden
Erfindung verwendet. Bakterielle Zelltötungssysteme, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, verwenden natürlich das PaD-kis-Antitoxin. Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben gezeigt, dass sowohl Toxin
als auch Antitoxin in verschiedenen eukaryotischen Zellen funktional
sind und dass ihre jeweiligen Aktivitäten auf selektive Inhibition
der Zellproliferation oder Impedanz von Zellzyklusprogression und/oder
Induktion von programmiertem Zelltod kontrolliert werden können.
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Das
bakterielle Zelltötungssystem,
das in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, umfasst ein Toxin
und ein Antitoxin, die beide Proteine sind. Ein solches Tötungssystem
wird im Fachgebiet „proteinisches
Killergensystem" genannt – Jensen & Gerdes, Mol.
Microbiol. 17 (2), 205-10, Juli 1995. Das bakterielle Tötungssystem,
das in der Erfindung verwendet wird, ist ein E.-coli-System.
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Beispiele
für bakterielle
Tötungssysteme
[für Verweise
siehe Holcik und Iyer, Microbiology 143, 3403-3416 (1997), und Verweise
darin und „Horizontal
Gene Pool: Bacterial Plasmids and Gene Spread", Hrsg. C. M. Thomas, Howard Academic
Publishers, Kapitel 2 (1999)] umfassen ein bakterielles plasmidgetragenes
proteinisches Killergensystem, wie z. B. ParD (oder R1 oder Homologe
wie oben diskutiert), ccdA (H oder let A) des F-Plasmids (Antidot)
und ccdB-(G-, letB- oder LetD-)Toxin, das durch Vergiftung von DNA-Gyrasekomplexen
wirkt [Jaffé et
al., Bacteriol. 163, 851-849
(1985), stellen fest, dass der Wirkungsmodus des ParD-Systems jenem
des Ccd-Systems bemerkenswert ähnelt],
toxisches Bakteriophagen-P1-Protein Doc mit Antidot PhD [Lehnherr
et al., Mol. Biol. 233, 414-428 (1993)], parDE von Plasmid RK2 [Roberts
et al., J. Mol. Biol. 268, 27109-27117 (1994)] mit toxischem Protein
ParE und Antidot ParD und hig von Plasmid Rts1 [Tian et al., Biochem.
Biophys. Res. Commun. 220, 280-284 (1996)] mit Antidot higA zu Toxin
higB.
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Weitere
Beispiele für
bakterielle Tötungssysteme,
wo das natürliche
Antidot eine Antisense-RNA ist, umfassen parB von Plasmid R1 [Gerdes
et al., New Biol 2., 946-956 (1990a)] mit Toxin Hok und Antidot
Sok [Thisted et al., EMBO J. 13, 1950-1959, (1994); hok-mRNA ist
sehr stabil, sok-RNA zerfällt
jedoch rasch], srnB [Onishi; Science 187, 257-258 (1975)], flm [Loh
et al., Gene 66, 259-268 (1988)] des F-Plasmids und pnd sowohl von IncI-Plasmid
R483 als auch IncB-Plasmd R16 [Akimoto und Ohnishi, Microbiol. Immunol.
26, 779-793 (1982)], relF des chromosomalen E.coli-relB-Operons
(Induktion des relF-Gens führt
zur selben physiologischen Antwort wie Expression des hok-Gens – Gerdes
et al., EMBO J. 5, 2023-2029 (1986a)), relB-Homologe [Gronlund und
Gerdes, J. Mol. Biol. 285, 1401-1415 (1999)] und Gef (auch chromosomal),
das strukturell und funktionell den Proteinen ähnlich ist, für welche
hok und relF kodieren [Poulsen et al., Mol. Microbiol. 3, 1463-1472 (1989)].
Gef-Protein ist toxisch und wird durch Antisense-RNA-Sof reguliert.
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Weitere
Systeme umfassen SegB-Operon-Epsilon (Antidot) und -Zeta (Toxin)
von pSM19035 und pDB101 [Ceglowski et al., Mol. Gen. Genet. 214
(5-6), 579-85 (1993); Ceglowski et al., Gene 136 (1-2), 1-12 (1993)],
kicA (Antidot) und kicB (Toxin), die im E.-coli-Chromosom zu finden
sind [Feng et al., Mol. Gen. Genet. 243, 136-147 (1984)] und die
kil/kor-Systeme, die durch bakterielle Plasmide der Immunkompatibilitätsgruppen
P und N durchgeführt
wurden. Siehe Holcik und Iyer [Microbiology 143, 3403-3416 (1997)]
für Beispiele
und Verweise. Siehe auch Jensen und Gerdes [Mol. Microbiol. 17 (2),
205-210 (1995)] und Yarmolinsky [Science 267, 836-837 (1995)] für Übersichtsartikel
von proteinischen Killergensystemen, wobei festgestellt wurde, dass
diese auffallende Ähnlichkeit
sowohl in Struktur als auch Funktion aufwiesen.
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Das
ParD-kid-Toxin wird hierin mit dem jeweiligen Antidot, dem ParD-kis-Antitoxin,
verwendet. Zusätzlich
dazu kann das Toxin mit einem oder mehreren Elementen verwendet
werden, die ihre Aktivität wie
diskutiert hemmen oder blockieren (die durch Hemmung oder Blockierung
ihrer Produktion erfolgen kann).
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Sowohl
das Toxin als auch das Antidot werden in eukaryotische Zellen unter
geeigneter Kontrolle zur selektiven Zellzyklusinhibition und/oder
Zelltötung
eingeführt.
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Ein
Verfahren der Erfindung kann die Bereitstellung von ParD-kid-Toxin
und ParD-kis-Antitoxin gegenüber eukaryotischen
Zellen und, in Targetzellen, die Entfernung oder Hemmung des Antitoxins umfassen,
um dem Toxin seine Wirkung zu ermöglichen. Produktion oder Aktivität von Antitoxin
kann gehemmt oder blockiert werden. Dies kann durch die Bereitstellung
eines geeigneten Reizes erfolgen, z. B. Induktormolekül oder Repressormolekül eines Promotors,
der Antitoxinproduktion kontrolliert, oder kann unter geeigneten
Bedingungen auftreten, die in Targetzellen vorherrschen. Wie nachstehend
beschrieben kann die Gegenwart einer anderen Form eines Proteins,
wie z. B. p53, in Targetzellen gegen Nicht-Targetzellen (z. B. für p53-Tumor-
und Nicht-Tumorzellen) als kontrollierender Reiz verwendet werden.
Ein Induktor oder Repressormolekül kann
an Targetzellen abgegeben werden, um Antitoxin zu hemmen oder zu
blockieren und/oder Toxin hinaufzuregulieren.
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Im
Allgemeinen wird das Zelltötungssystem Zellen
durch Nucleinsäure
bereitgestellt, die für
die relevanten Komponenten und, wo anwendbar, Kontrollelemente kodiert
(wie nachstehend diskutiert).
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Kontrollelemente
können
eine oder mehrere der im Fachgebiet verfügbaren Elemente umfassen, was
eine selektive Variation des Verhältnisses von Toxin gegen Antitoxin
ermöglicht.
Beispiele umfassen einen induzierbaren, reprimierbaren, oder konstitutiven
Promotor, Antisense-Konstrukte und deren Aktivator oder Suppressor,
Ribozyme, Spleißsequenzen
und Spleißfaktoren,
Rekombinationssysteme (z. B. Cre-lox oder FLP), Wildtyp- oder modifizierte
interne Ribosomeneintrittstellen (IRES) [Schmid und Wimmer, Arch.
Virol. Suppl. 9, 279-89 (1994); Borman et al., EMBO J. 1, 13 (13),
3149-57 (1994)] und IRES-Inhibitoren, wie z. B. eine Hefe-RNA, die
das Eintreten von Ribosomen an einem bestimmten IRES hemmt [Das
et al., J. Virol. 70 (3), 1624-32 (1996); Das et al., J. Virol.
72 (2), 6638-47 (1998); Das et al., Front Biosci. 1:3, D1241-52
(1998); Venkatosan et al., Nucleic Acids Res. 15, 27 (2), 562-72 (1999]),
Elemente, die Transkriptionsinterferenz zwischen Promotoren ermöglichen
[Greger und Proudfoot 17, 17 (16), 4771-9 (1998), Eggermont und Proudfoot,
EMBO J. 12 (6), 2539-48 (1993), Bateman und Paule, Cell 23, 54 (7),
985-92 (1998), Ponnambalam und Busby, FEBS Lett. 9, 212 (1), 21-7
(1987), Greger et al., Nucleic Acids Res. 1, 26 (5), 1294-301 (1998)],
Inteine [Chong et al., J. Biol. Chem. 271 (16), 22159-68 (1996)].
-
Es
kann ein eukaryotischer Vektor bereitgestellt werden, umfassend
Nucleinsäure,
die wie offenbart für
ein Toxin oder Zelltötungssystem
kodiert. Ein solcher Vektor kann verwendet werden, um das Toxin oder
Zelltötungssystem
gegenüber
eukaryotischen Zellen bereitzustellen.
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Nucleinsäure, die
für ein
bakterielles Toxin und Antidot kodiert, kann als Teil eines Vektors
oder von Vektoren bereitgestellt werden, die für Transformation von eukaryotischen
Zellen geeignet sind. Vorzugsweise ist der Vektor für Transformation
von Targetzellen geeignet, z. B. ist er für die Transformation von Pflanzenzellen
geeignet (z. B. ein Agrobacterium-Vektor). Wo zwei Komponenten eines
bakteriellen Tötungs systems
verwendet werden oder ein Toxin verwendet wird und ein besonders
entworfenes regulierendes Element verwendet wird (z. B. Antisense
oder Ribozym), sind vorzugsweise beide Komponenten und regulierenden
Elemente für
die Kontrolle von Expression auf demselben Vektor bereitgestellt, können aber
auf separaten Vektoren bereitgestellt werden. Eine oder beide kodierenden
Nucleotidsequenzen können
unter der Transkriptionskontrolle eines spezifischen und/oder regulierbaren
Promotors stehen. Toxin- und Antidot-kodierende Sequenzen können in
einer „Ende-zu-Ende"- oder umgekehrten Ausrichtung oder in
einer Anfang-zu-Ende-Ausrichtung bereitgestellt werden.
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Vorteilhaft
wird z. B. in Hefe Nucleinsäure, die
für Toxin
kodiert, auf einem Multikopienplasmid bereitgestellt, wie z. B.
für Hefe
2 μ [Christianson
et al., Gene 2, 110 (1), 119-22 (1992)], für Säugetierzellen ein Vektor, der
oriP aus Epstein-Barr-Virus umfasst (der vom Initiationsprotein
EBNA1 begleitet wird, Kirchmaier und Sugden, J. Virol. 69 (2), 1280-3 (1995);
Wendelburg und Vos, Gene Ther. 5 (10), 1389-99, Oktober 1998), oder
der Ursprung vom Rinderpapillomavirus (das zwei Proteine benötigt, die vom
Virus kodiert werden, um aktiv zu sein [Píirsoo et al., EMBO J. 2,
15 (1), 1-11 (1996)] oder ein Virusvektor.
-
Monokopienvektoren,
die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind, umfassen für Hefe ARS1 und
ARSH4/CEN6 [Sikorski und Hieter, Genetics 122 (1), 19-27 (1986);
Mumberg et al., Gene 14: 156 (1), 119-22 (1995)].
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Geeignete
Vektoren können
ausgewählt oder
hergestellt werden, die geeignete regulierende Sequenzen enthalten,
einschließlich
Promotorsequenzen, Terminatorfragmenten, Polyadenylierungssequenzen,
Enhancer-Sequenzen, Markergene und andere geeignete Sequenzen. Vektoren
können plasmidisch
und/oder viral sein und in Zellen als Episomen oder in das Genom
integriert aufrechterhalten werden. Für weitere Details siehe zum
Beispiel Molecular Cloning: A Laborstory Manual, 2. Auflage, Sambrook
et al., Cold Spring Harbor Laborstory Press (1989). Viele bekannte
Verfahren und Protokolle zur Manipulation von Nucleinsäure, z.
B. zur Herstellung von Nucleinsäurekonstrukten,
Mutagenese, Sequenzierung, Einführung
von DNA in Zel len und Genexpression und Analyse von Proteinen, sind
in Short Protocols in Molecular Biology, 2. Auflage, Ausubel et al.,
Hrsg., John Wiley & Sons
(1992), detailliert beschrieben.
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Das
ParD-kid-Toxin und ParD-kis-Antitoxin können gemäß der vorliegenden Erfindung
einer eukaryotischen Zelle bereitgestellt werden, die aus Säugetier,
menschlichen oder nicht-menschlichen, wie z. B. Kaninchen, Meerschweinchen,
Ratte, Maus oder einem anderen Nagetier, Katze, Hund, Schwein, Schaf,
Ziege, Rind oder Pferd, Vogel, wie z. B. Huhn, Hefe, Pilz, Amphibien,
Fisch, Wurm und Pflanzen ausgewählt
ist. Pflanzen, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können,
sind zuvor schon angeführt
worden.
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Es
kann eine eukaryotische Zelle bereitgestellt werden, die Nucleinsäure enthält, die
für ein bakterielles
Toxin und/oder Antidot oder Zelltötungssystem wie hierin offenbart
unter geeigneter regulierender Kontrolle kodiert. Die Nucleinsäure kann
in das Genom (z. B. Chromosom) der Zelle integriert werden. Integration
kann durch Einführung
von Sequenzen gemäß Standardverfahren
gefördert
werden, die Rekombination mit dem Genom fördern. Die Nucleinsäure kann
sich auf einem extrachromosomalen Vektor innerhalb der Zelle befinden.
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Ein
Verfahren der Erfindung kann die Einführung von Nucleinsäure in eine
eukaryotische Zelle umfassen. Die Einführung, die (insbesondere für In-vitro-Einführung) im
Allgemeinen ohne Einschränkung
als „Transformation" bezeichnet wird,
kann jedes beliebige Verfahren verwenden. Für eukaryotische Zellen können geeignete
Verfahren Kalziumphosphattransfektion, DEAE-Dextran, Elektroporation,
liposomvermittelte Transfektion und Transduktion unter Verwendung
von Retrovirus oder einem anderen Virus, z. B. Vakzinia oder, für Insektenzellen,
Baculovirus, umfassen.
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Der
Einführung
kann Verursachung oder Ermöglichung
von Expression aus der Nucleinsäure
folgen, z. B. durch Kultivieren von Zellen (die Zellen umfassen
können,
die tatsächlich
transformiert worden sind, obwohl es wahrscheinlicher ist, dass
die Zellen Nachkommen der transformierten Zellen sind) unter Expressionsbedingungen
einer oder mehrerer Komponenten des Systems, sodass ein kodiertes
Produkt produziert wird. Die Bedingungen können Zelltötung (oder Inhibition von Zellzyklusprogression,
Zellwachstum oder Proliferation etc.) bereitstellen und/oder wenn
geeignet Neutralisation der toxischen Wirkung.
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Einführung von
Nucleinsäure
kann wie nachstehend beschrieben durch Gentherapie in vivo stattfinden.
Eine Zelle, die Nucleinsäure
enthält,
die für ein
System nach der vorliegenden Erfindung kodiert, z. B. als Folge
einer Einführung
von Nucleinsäure
in die Zelle oder in einen Vorgänger
der Zelle und/oder genetischen Änderung
der Sequenz, die zur Zelle oder zum Vorfahren endogen ist (dessen
Einführung oder Änderung
in vivo oder ex vivo stattfinden kann), kann in einem Organismus
(z. B. im Soma) enthalten sein, der ein Tier ist, insbesondere ein
Säugetier,
das menschlich oder nicht-menschlich ist, Hefe, Pilz, Amphibie,
Fisch, Wurm oder Pflanze, mit Beispielen, die schon zuvor angeführt worden
sind. Genetisch modifizierte oder transgene Tiere, Vögel oder
Pflanzen, die eine solche Zelle umfassen, können ebenfalls bereitgestellt
werden.
-
Daher
kann ein nicht-menschliches Tier mit einer Nucleinsäure, die
für ein
bakterielles Zelltötungssystem
(wie offenbart) kodiert, innerhalb ihres Genoms bereitgestellt werden.
Das Tier kann ein Nagetier, z. B. eine Maus, sein und kann ein Tiermodell zur
Untersuchung von Aspekten der Zellzykluskontrolle, Zelltötung, Apoptose
oder anderer Zellprozesse und Arzneimittelscreening bereitstellen.
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Eine
Pflanze mit Nucleinsäure,
die für
ein bakterielles Zelltötungssystem
kodiert, innerhalb seines Genoms, eine Pflanzenzelle (die in Kultur
sein kann, z. B. Callus-Kultur,
oder in einer Pflanze oder einem Pflanzenteil enthalten sein kann)
oder ein Pflanzenteil (z. B. Frucht, Blatt, Samen oder eine andere
Fortpflanzungseinheit) können
ebenfalls bereitgestellt werden.
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Zur
Erzeugung von Pflanzenmaterial, das eine Nucleinsäure umfasst,
die für
ein bakterielles Zelltötungssystem
kodiert, wie offenbart, können
beliebige geeignete Mittel zur Transformation verwendet werden.
Agrobacterium-Transformation wird weitge hend von Fachleuten verwendet,
um sowohl Zweikeimblättler
als auch Einkeimblättler
zu transformieren. Mikroprojektilbeschuss, Elektroporation und direkte
DNA-Aufnahme sind
bevorzugt, wo Agrobacterium ineffizient oder ineffektiv ist. Alternativ
dazu kann eine Kombination aus verschiedenen Verfahren verwendet
werden, z. B. Beschuss mit Agrobacterium-beschichteten Mikroteilchen
oder Mikroprojektilbeschuss, um Verwundung gefolgt von Co-Kultivierung
mit Agrobacterium zu induzieren. Nach Transformation kann eine Pflanze
regeneriert werden, z. B. aus einzelnen Zellen, Callus-Gewebe oder
Blattscheiben, wie es im Fachgebiet Standard ist. Fast jede Pflanze
kann vollständig
aus Zellen, Geweben und Organen der Pflanze regeneriert werden.
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Wo
ein Bakterienzellen tötendes
Toxin verwendet wird, gibt es verschiedene Strategien für die Kontrolle
seiner Aktivität.
Im Allgemeinen wird das relevante Antidot verwendet, um die toxische
Wirkung zu neutralisieren, sofern nicht und bis Toxizität gewünscht ist.
Daher können
sowohl Toxin als auch Antidot in normalen Zellen exprimiert werden,
wobei Antidotproduktion in Targetzellen (z. B. Tumorzellen) herabreguliert
wird. Toxinproduktion kann in normalen Zellen herabreguliert werden
und/oder in Targetzellen hinaufreguliert werden. Antidotproduktion kann
in normalen Zellen hinaufreguliert werden und/oder in Targetzellen
herabreguliert werden.
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Hinaufregulierung
von Toxin und/oder Antidotproduktion, abhängig vom Kontext, kann durch eine
Reihe von Mitteln erreicht werden. Ein bevorzugter Ansatz ist es,
einen Promotor zu verwenden oder ein anderes regulierendes Element,
das unter bestimmten Bedingungen induzierbar ist, was die Kontrolle
von Expression durch Anwendung eines geeigneten Reizes ermöglicht.
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Es
kann ein tumorspezifischer Promotor, wie z. B. Telomerase-RNA-Promotor,
verwendet werden. In Pflanzennematoden können induzierbare Promotoren,
wie z. B. TobRB7 [Opperman et al., Science 263, 221-223] und PRP1
[pathogeneseverwandtes Protein, siehe z. B. Payne et al., Plant
Molecular Biology 12, 595-596 (1989), auch Memelink et al., Plant Molecular
Biology 14, 119-126 (1990), und Payne et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 87, 98-102 (1990)] verwendet werden.
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Herabregulierung
von Toxin und/oder Antidot, wieder abhängig vom Kontext, kann ebenfalls durch
Regulierung von Genexpression unter Verwendung eines geeigneten
Promotors oder eines anderen regulierenden Elements erreicht werden,
einschließlich
eines Repressorelements, wie Tet Pr. Andere Ansätze, die verwendet werden können, umfassen
Antisense-Regulation und Ribozyme (nachstehend weiter diskutiert).
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Daher
kann zum Beispiel die Antidotproduktion durch Produktion eines Antisense-Transkripts oder
Ribozyms herabreguliert werden. Das Antisense-Transkript oder Ribozym
kann bei Anwendung eines geeigneten Reizes hergestellt werden und
kann durch Expression aus einer Sequenz unter Transkriptionskontrolle
eines induzierbaren Promotors oder eines anderen regulierenden Elements
produziert werden.
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Unter „Promotor" versteht man eine
Sequenz von Nucleotiden, aus welcher Transkription von DNA, die
operabel stomab gebunden ist (d. h. in der 3'-Richtung auf dem Sense-Strang doppelsträngiger DNA),
initiiert werden kann.
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„Operabel
gebunden" steht
für gebunden
als Teil desselben Nucleinsäuremoleküls, geeignet
positioniert und für
Transkription ausgerichtet, die vom Promotor zu initiieren ist.
DNA, die operabel an einen Promotor gebunden ist, „unterliegt
Transkriptionsinitiationsregulation" des Promotors.
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Der
Begriff „induzierbar", wie er auf einen Promotor
angewendet wird, wird von Fachleuten gut verstanden. Im Wesentlichen
wird Expression unter Kontrolle eines induzierbaren Promotors „eingeschaltet" oder als Reaktion
auf einen angewendeten Reiz erhöht
(der innerhalb einer Zelle erzeugt oder exogen bereitgestellt werden
kann). Das Wesen des Reizes variiert zwischen Promotoren. Einige
induzierbare Promotoren verursachen wenig oder nicht-detektierbare
Ausmaße
an Expression (oder keine Expression) in Abwesenheit des geeigneten Reizes.
Andere induzierbare Promotoren verursachen detektierbare konstitutive
Expression in Abwesenheit des Reizes. Wie hoch auch immer das Ausmaß an Expression
in Abwesenheit des Reizes ist, Expression aus einem induzierbaren
Promotor wird in Gegenwart des korrekten Rei zes erhöht. Die
bevorzugte Situation ist jene, wo das Ausmaß an Expression nach Anwendung
des relevanten Reizes um eine wirksame Menge steigt, um das gewünschte Ergebnis
bereitzustellen. Daher kann ein induzierbarer (oder „schaltbarer") Promotor verwendet
werden, der ein Grundausmaß an
Expression in Abwesenheit des Reizes verursacht, dessen Ausmaß zu gering
ist, um das gewünschte
Ergebnis zu erbringen (und kann sogar null sein). Nach Anwendung
des Reizes wird Expression auf ein Ausmaß erhöht (oder eingeschaltet), welches
das gewünschte
Ergebnis erbringt.
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Beispiele
für induzierbare
Promotoren zur Verwendung in Aspekten der vorliegenden Erfindung umfassen
einen minimalen Promotor, wie z. B. minimalen CMV-Promotor, fusioniert
an einen Enhancer für
Wildtyp-p53-Aktivierung oder Mutant-p53-Repression, ob er die Consensus-DNA-Bindungssequenz
für Wildtyp-p53,
z. B. Fragment A [Kern et al., Science 252 (5013), 1708-11 (1991)]
oder CON [Chen et al., Oncogene 8 (8), 2159-66 (1993)], enthält oder
nicht, z. B. HIV-1-LTR [Subier et al., J. Virol. 68 (1), 103-10
(1994); Gualberto und Baldwin, J. Biol. Chem. 25, 270 (34), 19680-3
(1995); Sawaya et al., J. Biol. Chem. 7, 273 (32), 20052-7 (1998)],
induzierbare oder reprimierbare Promotoren, wie z. B. wie diskutiert
Tet Pr und galactoseaktivierbaren GAL10-CYC1. Für Pflanzen geeignete Promotoren umfassen
den induzierbaren GTS-II-Promotor von Mais [Jepson et al., Plant
Molecular Biology 26, 1855-1866 (1994)), alkoholinduzierbaren Promotor (z.
B. alcr, siehe z. B. Gatz, Nature Biotechnology 16, 140 (1998))
und den Blumenkohlmosaikvirus-35S-(CaMV-35S-)Genpromotor, der in
einem hohen Ausmaß in
so gut wie allen Pflanzengeweben exprimiert wird [Benfey et al.,
EMBO J. 9, 1677-1684 (1990)].
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Wie
angeführt
kann die Toxinproduktion in Non-Targetzellen durch Verwendung von
Elementen zur Kontrolle von Expression herabreguliert werden. Alternative
oder zusätzliche
Herabregulierung kann Antisense-Nucleinsäure oder Ribozyme verwenden. Einer
oder mehrere dieser Ansätze
können
zusätzlich
zur Verwendung von Antitoxin zur Neutralisation von Toxinaktivität verwendet
werden. Antitoxinproduktion selbst kann wie diskutiert kontrolliert
werden.
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In
einem bevorzugten Ansatz wird Selektivität für Expression des Toxins innerhalb
von Targetzellen gemäß der vorliegenden
Erfindung durch eine Kombination von (i) Hinaufregulierung von Toxinproduktion
in Targetzellen und (ii) Herabregulierung von Toxinproduktion in
Nicht-Targetzellen und/oder Neutralisation von Toxinaktivität in Nicht-Targetzellen
(z. B. durch Hinaufregulierung von Antidotproduktion in Nicht-Targetzellen) bewirkt.
Wirkung (i) vermittelt die gewünschte
Aktivität
in Targetzellen, während
Wirkung (ii) das Ausmaß an „durchlässiger" Expression der Aktivität in Nicht-Targetzellen
reduziert.
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Wo
Targetzellen Tumorzellen sind und Nicht-Targetzellen normale Zellen
sind, kann Vorteil aus der Tatsache gezogen werden, dass p53 mutiert oder
seine Funktion in einem großen
Anteil an Tumoren inaktiviert ist. Das p53-Protein ist ein Transkriptionsaktivator
in normalen Zellen, ist aber in mutierter Form in einem wesentlichen
Anteil (40-80%) von menschlichen Tumoren gegenwärtig. Sogar in Tumoren, in
welchen die p53-Sequenz Wildtyp ist, kann seine normale Funktion
in Zellzykluskontrolle, DNA-Reparatur, Differenzierung, Genomplastizität oder Apoptose
aufgehoben werden, z. B. durch Wechselwirkung mit zellulärem Protein
(z. B. mdm2) oder onkoviralem Protein (z. B. SV40-T-Antigen, menschliches
Papillomavirus-E6-Protein, Adenovirus-E1B-Protein, Hepatitis-B-Virus-X-Protein
und Epstein-Barr-V-BZLF-1-Protein) oder durch die Absonderung in
das Cytoplasma, wo das p53-Protein nicht-funktional ist.
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Dementsprechend
kann Produktion des Antidots (oder der Antisense-RNA oder eines
Ribozyms, das gegen das Toxin gerichtet ist) durch einen Promotor
kontrolliert werden, dessen Funktion durch Wildtyp-p53 in normalen
Zellen hinaufreguliert ist, aber nicht durch Mutant-p53 in Tumorzellen.
Wildtyp-p53-Protein bindet sich an zwei Kopien der Consensus-Sequenz
5'-PuPuPuC (A/T)
(A/T) GpyPyPy-3' (Seq.-ID
Nr. 1) und transaktiviert dadurch das Ausmaß an Transkription aus einem
operabel gebundenen Promotor. Die meisten Mutationen im p53-Gen
führen
zur Abschaffung der sequenzspezifischen transkriptionsaktivierenden
Funktion.
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Produktion
des Toxins kann durch einen Promotor kontrolliert werden, dessen
Funktion durch Wildtyp-p53-Protein in normalen Zellen unterdrückt wird,
aber durch mutiertes p53-Protein nicht unterdrückt oder sogar hinaufreguliert
wird, z. B. hsp70-Promotor,
mdm2-Promotor und andere. Siehe zum Beispiel „The Oncogene and Tumour Suppressor
Gene Facts Book",
Robin Hesketh, Academic Press, 2. Auflage, Kapitel p53, 446-463
(1997) und Verweise darin.
-
Die
Promotoren einer Reihe von zellulären Genen sind durch Wildtyp-p53
negativ reguliert, umfassen basischen FGF (wird auch durch mutiertes p53
aktiviert), Bcl-2, menschliches Interleukin 6 und PCNA. Siehe wiederum „The Oncogene
and Tumour Suppressor Gene Facts Book", Robin Hesketh, Academic Press, 2.
Auflage, Kapitel p53, 446-463 (1997) und Verweise darin für Beispiele.
Virale Promotoren, die durch Wildtyp-p53 gehemmt werden und in manchen
Fällen
durch mutierte Versionen aktiviert werden, werden in Deb et al.,
J. Virology 66 (10), 6164-6170 (1992), beschrieben.
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Dementsprechend
kann ein solcher Promotor oder eine Bindungsstelle für Wildtyp-p53 aus einem solchen
Promotor operabel an Nucleinsäure
gebunden sein, die für
das Toxin kodiert. In normalen Zellen unterdrückt Wildtyp-p53-Protein die
Produktion des Toxins. In Tumoren, wo p53 nicht funktional ist und
seine Bindungsstelle im Promotor nicht bindet, ist die Toxinproduktion
dereprimiert.
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Ähnlich kann
ein Antwortelement, das durch ein mutiertes p53 aktiviert wird,
aber nicht durch einen Wildtyp, wie z. B. aus HIV1-LTR-DNA-Sequenz, verwendet
werden, um eine Hinaufregulierung von Toxin in Tumorzellen oder
Herabregulierung von Antidot bereitzustellen, wo eine dritte Komponente
verwendet wird, um Antidotproduktion in Tumorzellen zu kontrollieren.
Ein Element, das durch mutiertes p53-Element (z. B.) aktiviert wird,
kann verwendet werden, um eine Antisense-RNA, Ribozym oder einen
anderen Faktor hinaufzuregulieren, der Antidotproduktion in Tumorzellen
herabreguliert.
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In
Nicht-Targetzellen kann die Produktion von Toxin durch die Verwendung
von geeigneter Nucleinsäure
zur Beeinflussung von Expression durch Antisense-Regulation gehemmt
werden. Solche Ansätze
können
verwendet werden, um Antidotproduktion in Targetzellen herabzuregulieren.
Die Verwendung von Antisense-Genen oder partiellen Gensequenzen
zur Herabregulierung von Genexpression ist nicht gut etabliert.
Doppelsträngige
DNA wird unter die Kontrolle eines Promotors in einer „Umkehrorientierung" platziert, sodass
Transkription des „Antisense"-Strangs der DNA
RNA erbringt, die zu normaler mRNA komplementär ist, die aus dem „Sense"-Strang des Targetgens
transkribiert wird. Die komplementäre Antisense-RNA-Sequenz soll
sich dann mit mRNA verbinden, um einen Duplex zu bilden, der Translation
der endogenen mRNA aus dem Targetgen in das Protein hemmt. Ob dies
der tatsächliche
Wirkmodus ist oder nicht, ist immer noch unsicher. Es ist jedoch
sicher, dass diese Technik funktioniert.
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Eine
andere Möglichkeit
ist, dass die Nucleinsäure
verwendet wird, die bei Transkription ein Ribozym produziert, das
in der Lage ist, Nucleinsäure an
einer spezifischen Stelle zu schneiden, daher also zur Beeinflussung
der Genexpression nützlich
ist. Hintergrundverweise für
Ribozyme umfassen Kashani-Sabet und Scanlon, Cancer Gene Therapy
2 (3), 213-223 (1995), und Mercola und Cohen, Cancer Gene Therapy
2 (1), 47-59 (1995).
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Daher
kann eine Antisense-RNA oder ein Ribozym, die/das gegen Toxinexpression
gerichtet ist, verwendet werden, um Produktion in Nicht-Targetzellen
herabzuregulieren. Antisense-RNA- oder Ribozymenproduktion kann
unter die Kontrolle eines regulierbaren Promotors platziert werden,
sodass eine solche Produktion in Targetzellen herabreguliert werden
kann (zum Beispiel wie oben beschrieben durch ein p53-Element).
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Ein
Ansatz zur Herabregulierung von Toxinproduktion in Nicht-Targetzellen
(z. B. normalen Zellen) und/oder Hinaufregulierung von Toxinproduktion in
Targetzellen (z. B. Tumorzellen) kann anstelle von oder zusätzlich zur
Regulation von Antidotproduktion erfolgen.
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Eine
weitere Möglichkeit
ist es, Antisense-RNA oder ein Ribozym oder einen anderen Ansatz
zu verwenden, um Antidotproduktion in Targetzellen herabzuregulieren.
Hinaufregulierung der Produktion in Targetzellen einer Antisense-RNA
oder eines Ribozyms gegen Antidot kann verwendet werden, um Ausmaße an Antidot
in Targetzellen zu reduzieren und dadurch Toxinaktivität in jenen
Zellen zu erhöhen.
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Kontrolle
von Translation kann verwendet werden, z. B. durch eine interne
Ribosomeneintrittssequenz (IRES), die unter Verwendung einer RNA aus
Hefe kontrolliert werden kann (Das et al., J. Virol. 70 (3), 1624-32
(1996); Das et al., J. Virol. 72 (7), 6638-47 (1998), Das et al.,
Front Biosci. 1:3, D1241-52 (1998), Venkatosan et al., Nucleic Acids Res.
15, 27 (2), 562-72 (1999)), oder andere, die Ribosomenanordnung
an IRES hemmen.
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In
weiteren Ausführungsformen
wird das Tötungssystem,
Toxin und/oder Antidot oder ein anderer Inhibitor Zellen als Protein
bereitgestellt, z. B. durch direkte Infektion in Targetzellen, wie
z. B. in einem Tumor. In einer Ausführungsform wird ein Trägermolekül verwendet,
um die Aufnahme durch Zellen zu erleichtern, z. B. eine 16-aa-Peptidsequenz, die
von der Homödomäne von Antennapedia
(z. B. wie unter dem Namen „Penetratin" verkauft) stammt, die über einen
terminalen Cys-Rest an ein Peptid gebunden werden kann. Das „Penetratin"-Molekül und seine
Eigenschaften sind in
WO 91/18981 beschrieben.
Ein anderes Beispiel ist VP22 (Elliott und O'Hare, Gene Ther. 6 (1), 149-51 (1999);
Dilber et al., Gene Ther. 6 (1), 12-12 (1999), Phelan et al., Nat.
Biotechnol. 16 (5), 440-3 (1998)).
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Expression
und Reinigung eines Toxinantidots erfolgt unkompliziert. Jedoch
macht das toxische Wesen eines Toxins, wie z. B. des Kid-Proteins, es
schwieriger, dies zu überexprimieren
und zu reinigen. Jedoch sind geeignete Strategien verfügbar oder
können
von Fachleuten ersonnen werden. Unter Verweis auf Kis/Kid in Abwesenheit
eines Kid-resistenten genetischen Hintergrunds kann das Kis-Antidot
zur selben Zeit in Kid-überproduzierenden Stämmen co-exprimiert
werden. Die enge Wechselwirkung, die zwischen beiden Proteinen stattfindet, um
einen neutralisierten Komplex zu erzeugen, ermöglicht Reinigung aus einem
gesamten bakteriellen Extrakt und Tren nung der Komponenten danach durch
chaotrope Denaturierung und weitere chromatographische Reinigung
und Renaturierung der toxischen Komponente. Ein bakterieller auf
Ein- oder Zwei-Affinitätschromatographie
basierender Ansatz ist entworfen worden, um Kid und Kid-Varianten
in hohen Mengen zu reinigen, und ein Umfaltungsprotokoll ist standardisiert
worden, um aktive, reine und konzentrierte Formulierungen des ParD-System-Toxins
zu erhalten. Siehe die nachstehend beschriebenen Versuche. Ein solcher
Ansatz kann verwendet werden, um andere toxische Komponenten verschiedener
Stabilitätssysteme
zu reinigen.
-
Eine
Zusammensetzung, die Nucleinsäure, Proteine
oder Zellen gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst, kann zumindest eine zusätzliche Komponente umfassen,
wie z. B. ein(en) pharmazeutisch annehmbares/n Verdünnungsmittel,
Vehikel oder Träger
oder ein Lösungsmittel
oder einen Träger
zur Lieferung an den Targetorganismus, z. B. eine Pflanze.
-
Nucleinsäure, Proteine,
Zellen und Zusammensetzungen wie hierin offenbart können in
einem Verfahren zur Behandlung des menschlichen oder tierischen
Körpers
durch Therapie verwendet werden, z. B. zur Behandlung von Tumoren,
Krebs, Psoriasis, Arteriosklerose, eine beliebige andere hyperproliferative
Erkrankung oder eine andere Erkrankung. Nucleinsäure, Protein, Zellen und Zusammensetzungen
können
ebenfalls zur Herstellung eines Medikaments für eine solche Behandlung verwendet werden,
wobei Verfahren zur Behandlung Verabreichung eines Arzneimittels
und/oder einer pharmazeutischen Zusammensetzung an einen Eukaryoten umfassen.
Verfahren können
die Behandlung von eukaryotischen Zellen mit Nucleinsäure, Protein,
Zellen oder Zusammensetzungen wie hierin offenbart umfassen. Die
eukaryotischen Zellen können
beispielsweise eine beliebige Hefe, Säugetier, Pflanze, Amphibie,
Vogel, Fisch oder Wurm sein. Zu behandelnde Zellen können in
vitro oder in Kultur behandelt werden oder können in einem Säugetier-(z.
B. menschlichen)Körper,
einer Pflanze oder einem Pflanzenteil (z. B. Frucht, Blatt, Samen
oder einer anderen Fortpflanzungseinheit) enthalten sein.
-
Hierin
beschriebene Zusammensetzungen, Zellen und Verfahren können in
Verfahren verwendet werden, in welchen Expression eines gewünschten Gens
auf gewünschte
Zellen ausgerichtet ist, z. B. Tumorzellen im Gegensatz zu Nicht-Tumorzellen. Solche
Verfahren können
in vivo (z. B. durch Behandlung eines menschlichen oder tierischen
Körpers
für therapeutische
Zwecke), ex vivo (z. B. auf Zellen, die aus einem menschlichen oder
tierischen Körper
entfernt wurden, und zwar vor Rückführung der
Zellen in den Körper)
oder in vitro durchgeführt
werden. Zusammensetzungen und Zellen können zur Herstellung eines
Medikaments zur Behandlung verwendet werden, in welcher Expression
eines gewünschten Gens
auf Targetzellen (z. B. Tumorzellen) ausgerichtet ist. Nucleinsäurekonstrukte
können
einen Teil eines Virusvektors bilden, zum Beispiel einen Virusvektor,
der so hergestellt werden soll, dass er für die Verabreichung an eine
Person, wie z. B. einen Menschen, und vorzugsweise zusätzliches
Tumor-Targeting geeignet ist.
-
Bereitgestellte
Zusammensetzungen können an
Individuen verabreicht werden. Verabreichung erfolgt vorzugsweise
in einer „therapeutisch
wirksamen Menge",
wobei diese ausreicht, um einem Patienten Nutzen zu bringen. Ein
solcher Nutzen muss zumindest eine Linderung von zumindest einem
Symptom sein. Die tatsächlich
verabreichte Menge und Geschwindigkeit und der Zeitverlauf der Verabreichung hängt von
der Natur und Schwere dessen ab, was zu behandeln ist. Verschreibung
der Behandlung, z. B. Entscheidungen über Dosierung etc., liegen
im Verantwortungsbereich von Allgemeinmedizinern und anderen Ärzten.
-
Eine
Zusammensetzung kann alleine oder in Kombination mit anderen Behandlungen
verabreicht werden, entweder gleichzeitig oder nacheinander, abhängig vom
zu behandelnden Leiden.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung und zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung können
zusätzlich
zum aktiven Inhaltsstoff einen pharmazeutisch annehmbaren Exzipienten,
Träger,
Puffer, Stabilisator oder andere fachbekannte Materialien umfassen.
Solche Materialien sollen nicht- toxisch
sein und die Wirksamkeit des Wirkstoffes nicht beeinflussen. Das
genaue Wesen des Trägers
oder eines anderen Materials hängt
vom Verabreichungsweg ab.
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Die
experimentelle Unterstützung
der vorliegenden Erfindung wird nun durch Veranschaulichung erklärt. Verschiedene
zusätzliche
Aspekte und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind Fachleuten offensichtlich.
-
Das
hierin verwendete „umfassend" wird mit der Bedeutung
von „einschließlich" verwendet, das heißt, es ermöglicht die
Gegenwart eines oder mehrerer zusätzlicher Komponenten oder Eigenschaften.
-
BEISPIEL 1
-
Wirkung von Expression des parD-Systems
in Saccharomyces cerevisiae
-
Mehrere
Plasmide mit verschiedenen konstitutiven und/oder regulierbaren
Promotoren wurden auf deren Fähigkeit
getestet, beide Komponenten des parD-Systems separat in einer kontrollierten
Art zu exprimieren. Die Ergebnisse waren bei all den verwendeten
Promotoren ähnlich.
Zusätzlich
zu den Promotoren, die wie in den folgenden Versuchen detailliert
beschrieben verwendet worden sind, führten die Erfinder Versuche
unter Verwendung des ADH5-Promotors [konstitutiv, Mumberg et al.,
Gene 14, 156 (1), 119-22 (1995)] für kis und GAL10-CYC1 (galactoseaktivierbar,
Guarente et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 79 (23), 7410-4) für kid durch.
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Antidottranskription
in S. cerevisiae wurde durch einen Promotor kontrolliert, der durch
Cu2+ induziert wurde, während die Toxintranskription
durch einen anderen Promotor kontrolliert wurde, der durch Methionin
reprimiert wurde. Mit diesem Zweck wurde Ersterer in einem Monokopienplasmid (ARSH4/CEN6-Replikationsstartpunkt)
kloniert und Letzterer in einem Multikopienplasmid (2μ-Replikationsstartpunkt)
kloniert, das einer transfizierten Hefe Auxotrophie für Leucin
und Tryptophan verleiht (1).
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Die
Verwendung eines Multikopienplasmids für die Toxinexpression hat zwei
Vorteile: erstens, sie reduziert die Möglichkeit der Auswahl von Zellen,
die dieses Protein durch Mutation ihrer DNA inaktiviert haben, da
jede Zelle alle Kopien (10-30 Moleküle pro Haploidgenom für ein 2 μ-Startpunkt-beherbergendes
Plasmid) des kid-Gens, das in jeder Zelle gegenwärtig ist, inaktivieren soll.
Mutation dieses Gens unter Wachstumsbedingungen, bei welchen das
System durch Expression des Antidots unwahrscheinlich ist, da es
in dieser Situation keinen selektiven Druck für die Zellen gibt, Mutationen
zu akkumulieren. Dies wird durch die Tatsache belegt, dass Induktion
des Systems eine klare hemmende Wirkung auf S.-cerevisiae-Wachstum
(siehe unten) ausübt.
Zweitens zeigte dieser Ansatz, dass es auch möglich ist, die Menge an mRNA
jeder Komponente des Systems durch Steigerung oder Verringerung
der Zahl an kodierenden DNA-Molekülen für jedes (d. h. ihre Kopienzahl)
ohne Modifikation der Stärke
ihrer Promotoren zu regulieren. Dies ermöglicht größere Flexibilität im Entwurf
von Systemen in Eukaryoten z. B. für Hefe, Antipilzmittel etc.
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Verschiedene
S.-cerevisiae-Stämme,
die mit (kis+/kid+)-, (kis+/kid–)-
oder (kis–/kid–)-Plasmiden transfiziert
sind, wurden in flüssigem
selektivem Medium (-Leu/-Trp) in Gegenwart von Mengen von Cu2+ und Methionin gezüchtet, die das parD-System
in einem inaktivierten Zustand halten, bevor verschiedene Reihenverdünnungen
dieser Kulturen in festem Medium mit einer konstanten Menge von
Methionin ausplattiert wurden, um eine konstante Expression von
Kid (wenn es eine gibt) in allen Fällen zu ergeben, aber reduzierten
Konzentrationen von Cu2+, um Expression
seines Antidots von Platte zu Platte zu verringern. Kis- und Kid-beherbergende
Zellen waren nicht in der Lage, in Medium ohne Cu2+ zu
wachsen, und diese Wirkung wird verringert, da Cu2+-Konzentration
steigt, bis sie etwa dieselbe Wachstumsgeschwindigkeit erreicht
wie Wildtyp-(kis–/kid–)-Zellen. Hingegen
waren sowohl (kis+/kid–)-
als auch Wildtyp-(kis–/kid–)-Zellen
in der Lage, normal unter allen getesteten Bedingungen zu wachsen.
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Dieser
Versuch zeigte, dass Kid und Kis als Toxin bzw. sein Antidot in
Hefe aktiv sind und dass es möglich
ist, deren Aktivität
(und daher parD-Aktivierung oder -Inaktivierung) durch Transkriptionskontrolle
seiner Komponenten in S. cerevisiae zu regulieren. Er stellt auch
Hinweise darauf bereit, dass Antidotexpression alleine keine Nebenwirkungen
zeigt und dass der biologische Prozess, der durch parD-Toxin gehemmt
wird, unter entfernt entwickelten Organismen konserviert ist.
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BEISPIEL 2
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Wirkung der Proteine des parD-Systems
in Xenopus laevis
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Zweizell-Stadiumembryos
aus Xenopus laevis wurden am animalen Pol eines der Blastomeren entweder
mit Kis, Kid, beiden oder keinem davon (Puffer) injiziert, und die
Wirkungen auf nachfolgende Zellteilungen wurden im Zeitverlauf verfolgt.
Embryos, denen Kid injiziert wurde, teilten sich nur im nicht-injizierten
Elastomer korrekt, während
Embryoblastomeren, denen Kis, Kis/Kid und Puffer injiziert wurde,
sich in allen Fällen
auf dieselbe Art entwickelten wie jene, denen nichts injiziert wurde,
entlang den embryonalen Entwicklungszuständen, die im Versuch folgten
(zumindest bis zur mittleren Blastulatransition, MBT).
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Dieser
Versuch zeigt weiters, dass eukaryotische Zellzyklusprogression
schwer von nicht-neutralisiertem Kid-Protein betroffen ist, und
lässt vermuten,
dass diese Wirkung in keiner der gap-Phasen (G1 oder G2) ausgeübt wird,
da sie in den ersten Stadien von C.-laevis-Entwicklung nicht gegenwärtig sind.
Er bestätigt
auch, dass er einen konservierten biologischen Prozess bei entfernten
Spezies beeinflusst, und bietet einige Hinweise in Bezug auf einen möglichen
Mechanismus der Wirkung von Kid (da embryonale X.-laevis-Replikation
keine spezifischen DNA-Sequenzen zur Initiation erfordert). Die
Tatsache, dass Progression durch den Zellzyklus der nicht-injizierten Blastomeren
in den Kid-injizierten Embryos ganz und gar nicht beeinflusst wird,
zeigt gemeinsam mit dem Fehlen von Wirkungen in beiden Hälften der
anderen injizierten Embryos (Kis, Kid und Puffer) klar, dass das
Kid-Genprodukt für
den Phänotyp
in Eukaryoten verantwortlich ist und dass das Kis-Genprodukt für seine
Neutralisation verantwortlich ist und keine Nebenwirkungen per se
aufweist, wenn es alleine verwendet wird.
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BEISPIEL 3
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Wirkung des parD-Systems in menschlichen
Zellen
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Die
obigen Ergebnisse aus Hefe und Amphibien zeigen, dass Kid in der
Lage ist, Zellzyklusprogression durch den Zellzyklus in Eukaroyten
in einer kontrollierten Art zu verhindern, und dass es möglich ist,
in diesen Organismen die prokaryotischen regulierenden Kreisläufe zu substituieren,
die das parD-System in einem stillen Zustand unter gewünschten
Bedingungen aufrechterhalten, indem Transkription sowohl des Antidots
als auch des Toxins mit verschiedenen Promotoren moduliert wird.
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Für Versuche
in menschlichen Zellen wurde eine Reihe von Plasmiden hergestellt,
die pNATHA genannt werden (für „plasmids
with Neutralisable Activity that Triggers HeLa Apoptosis"; Plasmide mit neutralisierbarer
Aktivität,
die HeLa-Apoptose auslöst).
Ihr Wirkmechanismus basiert auf der Beobachtung, dass in HeLa-Tet-Off-Zellen
ein früher
Cytomegalieviruspromotor (CMV Pr) ein konstantes Ausmaß an Transkription
eines Reportergens unabhängig
von der Gegenwart oder Abwesenheit von Tetracyclin (oder Doxycyclin)
im Kulturmedium aufrechterhält. Andererseits
kann ein Tetracyclin-regulierbarer Promotor (Tet Pr) unter Verwendung
derselben Zelllinie das Ausmaß an
Transkription des Reportergens um mehr als drei Größenordnungen
bei Hinzufügung
des Transkriptionsregulators verringern. Im induzierten Zustand
(d. h. in Abwesenheit von Dox) ist Tet-Pr-gerichtete Transkription
des Reportergens fast zwei Größenordnungen
höher als
jene desselben Reportergens unter Kontrolle des CMV Pr. Im nicht-induzierten
Zustand (d. h. in Gegenwart von Dox) transkribiert Letzterer fast
zwei Größenordnungen
effizienter als Ersterer (2).
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Dieses
Transkriptionsverhalten bietet ein Fenster, das verwendet werden
kann, um die pNATHA-Plasmide herzustellen, in welchen sowohl kis- als
auch kid-Gene im selben DNA-Molekül enthalten sind, die Antidot-mRNA-Synthese
durch reprimierbaren Tet-Promotor kontrolliert wird und die Toxin-Messengerausmaße durch
den konstitutiven CMV-Promotor kontrolliert werden. Beide Kassetten,
die Kis und Kid enthielten, wurden entweder in direkter oder umgekehrter
Ausrichtung kloniert (5). Toxin und Antidot kann unter
geeigneter Kontrolle in einer Ende-zu-Ende- oder En de-zu-Anfang-Ausrichtung
wie üblich
und um Nutzen aus Transkriptionsinterferenz zu ziehen kloniert werden.
Beide können
Teil derselben Transkriptionseinheit sein, wenn eine IRES zwischen
die kodierenden Sequenzen platziert wird.
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Zusätzliche
Varianten sowohl des Antidots als auch des Toxins wurden in HeLa-Zellen getestet, nachdem
ihre wildtypähnliche
Aktivität
in E. coli in vivo getestet wurde. Ein Kernlokalisationssignal (NLS)
wurde an Kid und Kis fusioniert, um zu testen, ob es eine effizientere
Wirkung zeigt (wenn überhaupt
in menschlichen Zellen), die Zellzyklusprogression verhindern bzw.
diese Impedanz neutralisieren.
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Alle
pNATHA wurden stabil in eine HeLa-Tet-Off-Zelllinie transfiziert.
Die In-vivo-Wirkung von
beiden Komponenten des parD-Systems auf diese Stellen wurde vor
und nach Hinzufügung
von Doxycyclin zu den verschiedenen Kulturen analysiert. Die erste
Beobachtung dieser Reihe von Versuchen ist, dass nach Induktion
des Systems die Zellwachstumsrate wieder schwer in HeLa-kis+/kid+-
und -nlskis+/kidnls+-Zellen
gehemmt ist. Dies lässt
zwei verschiedene Dinge vermuten: erstens, dass unmittelbarer Transport
des Toxins in den Kern (verifiziert durch konfokale Mikroskopie
von immungefärbten Kid-Proben)
seine toxische Wirkung nicht verhindert, was die mögliche Kernlokalisation
seines/r zellulären Target(s)
zeigt, und zweitens, dass die Wildtypkomponenten des parD-Systems
so aktiv sind wie NLS-fusionierte in HeLa-Zellen, das entweder anzeigt,
dass Eintritt in den Kern für
die Wildtypproteine nicht verhindert wird und/oder dass Inaktivierung des/r
zellulären
Target(s) durch Kid im Cytosol auftreten kann. Nach ein oder zwei
Tagen Wachstum in Gegenwart von Doxycyclin und bis zu zehn Tagen
Behandlung ist ein induzierbarer Zustand von parD detektierbar,
da kis+/kid+-Zellen die Verdopplungszeit erhöht haben, verglichen mit (kis+/kid–)-Transfektanten
oder kis+/kid+-Zellen, die in Abwesenheit von Doxycyclin gezüchtet werden
(4). Es sollte festgestellt werden, dass, da nur
kis-Transkription
direkt moduliert wird, während
konstantes Ausmaß an
kid beibehalten wird, die Wachstumrate für jene stabilisierten kid+/kid+-Transfektanten
geringer ist als jene ihrer (kis+/kid–)-Gegenstücke unter denselben Bedingungen.
Dies kann auf ein leichtes Ausweichen des Systems im Ausmaß ihrer
Neutralisationsfähigkeit
zu rückzuführen sein,
wenn kid-Transkription zur selben Zeit nicht selektiv reduziert
wird.
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Die
Ergebnisse zeigten progressive Reduktion der Zelleverdopplungen
von stabilen kis+/kid+-Transfektanten nach kontinuierlicher Exposition
gegenüber
Doxycyclin (d. h. gegenüber nicht-neutralisiertem
Toxin). Die Erfinder waren daran interessiert, ob es möglich wäre, eine
zytostatische und/oder zytotoxische Wirkung bereitzustellen.
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Prozentsatz
von toten Zellen wurde nach Behandlung mit subletalen Dosen von
Doxycyclin der verschiedenen stabilen Transfektanten bestimmt, die zuvor
analysiert wurden. Wie zuvor angegeben zeigten (kis+/kid–)-HeLa-Zellen
eine exponentielle Wachstumsrate im Zeitverlauf sowohl in Gegenwart als
auch Abwesenheit von Doxycyclin. Andererseits zeigten kis+/kid+-HeLa-Zellen
eine exponentielle Zellwachstumsrate nur, wenn Antidottranskription aufrechterhalten
wurde (d. h. in Abwesenheit von Doxycyclin), aber nicht im gegenteiligen
Fall, in welchem sie ihre Anzahl von Verdoppelungen kontinuierlich
reduzierten (5). Es sollte jedoch festgestellt
werden, dass die Wachstumrate für (kis+/kid–)-HeLa-Zellen,
die in Gegenwart von Doxycyclin wuchsen, verglichen mit jenem derselben
stabilisierten Zelllinie, die in ihrer Abwesenheit wuchsen, reduziert
wurde. Diese Wirkung kann auf die lange Exposition gegenüber Doxycyclin
sogar in subletalen Dosen zurückzuführen sein,
und in keinem Fall führt es
zu Zelltod. Wenn tote Zellen für
alle Proben gezählt
wurden, zeigten kis+/kid+-HeLa-Zellen, die in Gegenwart von Doxycyclin
wuchsen (d. h. in Gegenwart von nicht-neutralisiertem Toxin), einen
Prozentsatz von 32% bzw. 65% von toten Zellen an Tagen fünf und zehn
der Behandlung, während
alle anderen Proben nicht mehr als 9% sogar nach zehn Tagen Behandlung
zeigten (5). Annexin-V-Färbung (d. h. ein früher apoptotischer
Marker) der verschiedenen analysierten Proben zeigte, dass der beobachtete
Zelltod in nicht-neutralisierten kis+/kid+-HeLa-Zelllinien auf Aktivierung von Apoptose
zurückzuführen ist
(6).
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MATERIALIEN UND VERFAHREN
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Saccharomyces cerevisiae
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Plasmide
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Oligonucleotide
Xho1Kis (5' CCGCTCGAGATGCATACCACCCGACTG
3' – Seq.-ID
Nr. 2) und KisNco1 (5' CATGCCATGGTCAGATTTCCTCCTGACCAG
3' – Seq.-ID
Nr. 3) wurden verwendet, um die für kis kodierende Region durch
PCR aus einem Mini-R1-Derivat zu amplifizieren. Das amplifizierte Produkt
wurde mit Xho1 und Nco1 verdaut und in das Plasmid pSAL1 kloniert,
um pSAL1Kis herzustellen [Mascorro-Gallardo et al., Gene 172 (1), 169-70 (1996)].
Auf ähnliche
Weise wurden Oligonucleotide ATGKid (5' ATGGAAAGAGGGGAAATCTG 3' – Seq.-ID Nr. 4) und KidEcoRI
(5' CGGAATTCCCCATGTTCAAGTC
3' – Seq.-ID
Nr. 5) dazu verwendet, die für
kid kodierende Region unter Verwendung derselben Matrize zu amplifizieren,
und das erhaltene Produkt wurde mit EcoRI verdaut und in das Plasmid
p424Met25 kloniert [Mumberg et al., Nucleic Acids Res. 25, 22 (25),
5767-8 (1994)], mit SmaI und EcoRI verdaut, um das Plasmid p424Met25Kid
herzustellen. Dieses Plasmid wurde in einem bakteriellen Stamm amplifiziert,
der Kis zur selben Zeit überproduziert,
um Selektion von inaktivierten Mutanten während des Klonierungsprozesses
zu beseitigen.
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In-vivo-Test
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Saccharomyces-cervisiae-Stamm
W303α [MAT α, ade2-1,
trp1-1, can1-100, leu2-3, 112, his3-11, ura3, psi+) wurde mit Plasmiden
pSAL1 und p424Met25 (null), pSAL1Kis und p424Met25 (kis+/kid–) und pSAL1Kis
und p424Met25kid (kis+/kid+) transformiert. Diese Zellen wurden
in selektivem Medium wachsen gelassen, das mit 500 μM Methionin
und 200 μM
CuSO4 ergänzt war, um kis- und kid-Promotoren
in einem aktivierten bzw. reprimierten Zustand beizubehalten. Die
Kulturen wurden bis zur mid-log-Phase wachsen gelassen, und dann wurde
ein 3-μl-Tropfen
von Verdünnungen
jeder Kultur, der 15000, 1500 oder 150 Zellen enthielt, in Agarplatten
positioniert, die aus selektivem Medium bestanden, das mit 200 μm Methionin
ergänzt
war, um ein konstantes Expressionsausmaß des kid-Gens beizubehalten,
und 0, 1, 5, 10, 20, 40, 80, 100 und 200 μM von CuSO4,
um das Expressionsausmaß des kis-Gens zu
steigern. Die Platten wurden 48 Stunden lang bei 30°C inkubiert,
und die Wachstumsrate jeder Kultur wurde danach auf jeder Platte
analysiert.
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Xenopus laevis
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Kis- und Kid-Überproduzenten
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MBPKis-Überproduzent
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Oligonucleotide
ATGKis (5' ATGCATACCACCCGACTG
3' – Seq.-ID
Nr. 6) und KisEcoRI (5' TCGGAATTCAGATTTCCTCCTG
3' – Seq.-ID
Nr. 7) wurden dazu verwendet, kis durch PCR unter Verwendung eines
Mini-R1-Plasmids als Matrize zu amplifizieren. Das amplifizierte
Produkt wurde mit EcoRI verdaut und in pMAL-c2-Plasmid [Mumberg et al., Nucleic Acids
Res. 25, 22 (25), 5767-8 (1994)] zwischen den Xmn1- und EcoRI-Stellen
kloniert, um MBP-(Maltosebindungsprotein)Kis-Überproduzent zu
erhalten.
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HisKisKid-Überproduzent
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Oligonucleotide
Nde1kid (5' GGAATTCCATATGCATACCACCCGACT
3' – Seq.-ID
Nr. 8) und kisBamHI (5' CGGGATCCTCAAGTCAGAATAGT
3' – Seq.-ID
Nr. 9) wurden dazu verwendet, die kodierenden Regionen von kis und
kid in Tandem aus einem Mini-R1-Derivat zu amplifizieren. Das Produkt
von PCR wurde mit Nde1 und BamHI verdaut und in pET15b (Invitrogen)
zwischen diese Stellen kloniert. Das resultierende Plasmid wurde
mit Nco1 und BamHI verdaut, und das DNA-Fragment, das für Hiskiskid kodierte,
wurde gereinigt und zwischen denselben Stellen in pRGrecA-NHis subkloniert
[Giraldo et al., EMBO J. 3, 17 (15), 4511-26 (1998)].
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Proteinreinigung
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MBPKis-Reinigung
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Kis-Protein
wurde als Fusion mit dem Maltosebindungsprotein (MBP) gereinigt.
Escherichia-coli-Stamm DH5α,
der mit dem Plasmid pMBPKis transformiert war, wurde in 2 l von
LB-Medium plus Ampicillin (100 μg/ml)
inokuliert bei 0,04 Einheiten Abs600nm inokuliert
und unter Schütteln
bei 37°C
gezüchtet,
bis 0,4 Einheiten Abs600nm erreicht wurden.
MBKis-Expression wurde dann durch Hinzufügung von 100 μM IPTG zum
Kulturmedium induziert. Zellen wurden 4 Stunden lang bei 37°C wachsen
gelassen und dann in einem GS3-Rotor pelletiert und in 10 ml Lyse-Puffer
resuspendiert (20 mM Tris-HCl, pH 8,0, 150 mM NaCl) und in flüssigem Stickstoffgefroren.
Nach dem Tauen von Zellen wurden 2 mg Lysozym zur Suspension von
Zellen hinzugegeben und Lyse durch etwa 10-minütige Inkubation bei 37°C unter Kühlen auf
Eis alle 3 Minuten beendet. Ein löslicher Anteil wurde durch
Hinzufügung
von 40 ml Puffer, 20 mM Tris-HCl, pH 8,0, 600 mM NaCl und Zentrifugation
bei 30.000 U/min bei 4°C
während
45 min in einem 65-Ti-Rotor erhalten. MBPKis-Protein wurde durch
Affinitätschromatographie
durch ein Amyloseharz (BioLabs) nach den Anweisungen des Herstellers
in Puffer, 20 mM HEPES, pH 7,5, 100 mM KCl, 1 mM DTT und 10% Ethylenglykol
gereinigt. MBKis-Anteile wurden gepoolt, und Reinheit und Konzentration
des Proteins wurden durch Coomassie-Färbung auf einem SDS-PAGE-Gel bzw. durch
spektrophotometrische Analyse bestimmt. Anteile wurden bei –80°C aufbewahrt.
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Kid-Reinigung
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Escherichia-coli-Stämme C600
und TG1, die mit dem Überproduzenten
pRGΔHisKisKid
transformiert waren, wurden in 2 l von LB-Medium plus Ampicillin
(100 μg/ml)
bei 0,04 Einheiten Abs600nm gezüchtet und
unter Schütteln
bei 37°C
gezüchtet,
bis 0,4 Einheiten Abs600nm erreicht wurden.
HisKis- und Kid-Expression wurde dann durch Hinzufügung von 25 μg/ml von
Nalidixnsäure
zum Kulturmedium induziert. Zellen wurden 4 Stunden lang bei 37°C wachsen
gelassen und dann in einem GS3-Rotor pelletiert und in 10 ml Lyse-Puffer
(20 mM Tris-HCl, pH 8,0, 150 mM NaCl) resuspendiert und in flüssigem Stickstoff
gefroren. Nach dem Tauen wurden 2 mg Lysozym zur Suspension von
Zellen hinzugegeben und Lyse durch Inkubation bei 37°C beendet.
Ein löslicher Anteil
wurde durch Hinzufügung
von 40 ml Puffer, 20 mM Tris-HCl, pH 8,0, 600 mM NaCl und Zentrifugation
bei 30.000 U/min bei 4°C
während
45 min in einem 65-Ty-Rotor erhalten. Dieser lösliche Anteil wurde durch Hinzufügung von
60% Ammoniumsulfat und 60-minütige
Zentrifugation bei 40.000 U/min bei 4°C präzipitiert. Der präzipitierte
Anteil wurde dann in 1 ml von 20 mm Tris-HCl, pH 7,5, 500 mM KCl
resuspendiert und dann gegen denselben Puffer dialy siert, um das
Ammoniumsulfat zu eliminieren. Der dialysierte Anteil wurde auf
eine chelatisierende 5-ml-Fast-Flow-Sepharose (Pharmacia) geladen,
die mit Ni2+ aktiviert und mit dem Dialysepuffer äquilibriert worden
war, in welchem der HisKisKid-Komplex
beibehalten wurde. Ein Gradient von 0 bis 6 M von Guanidiniumchlorid
(GnCl) in 20 mM Tris-HCl pH 7,5 wurde auf die Säule aufgetragen, und Denaturierung des
HisKis-Kid-Komplexes, der an die Säule gebunden war, führte zur
Retention von HisKid und Elution von Kid bei 5,5 M des chaotropen
Mittels. Denaturiertes Kid kann bei –80°C so lang wie notwendig aufbewahrt
werden. Für
Renaturierung wurde Kid auf 5 pmol/μl in 6 M GnCl, 150 mM CIK, 100
mM Phosphatpuffer, pH 6,5, 20 mM μ-Mercaptoethanol,
0,2 mM EDTA und 1,2% CHAPS verdünnt
und 5-mal während
6 Stunden bei 4°C
gegen 200 ml (pro 6 ml Protein) von 100 mM Phosphatpuffer pH 6,5,
150 mM KCl, 10 mM β-Mercaptoethanol,
0,1 mM DTT und 10% Ethylenglykol dialysiert. Das lösliche und
umgefaltete Protein wurde von dem unlöslichen (denaturierten) durch
60-minütige
Zentrifugation des Gemisches bei 40.000 U/min bei 4°C in einem
65-Ty-Rotor getrennt. Der Überstand
wurde in Centricon-Röhrchen
(Cutoff 3 K) konzentriert und nach Bestimmung der Einheit und Konzentration
des Proteins durch Coomassie-Färbung
bzw. spektrophotometrische Analyse auf einem SDS-PAGE-Gel aliquotiert
und bei –80°C aufbewahrt.
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Embryo-Mikroinjektionen
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MBPKis-
und Kid-Proteine wurden gegen Puffer 20 mM Tri-HCl pH 8,0, 50 mm
KCl dialysiert, und 2 μl
MBPKid (160 ng/μl)
und 2 μl
MBPKis (720 ng/μl)
wurden miteinander oder oder mit 2 μl Dialysepuffer gemischt und
auf Eis 10 min lang inkubiert. 50 nl jedes Gemisches (Puffer, Kis,
Kid und Kis/Kid) wurden in zwei Zellembryos von Xenopus laevis ohne Gallerte
am animalen Pol einer ihrer Zellen mikroinjiziert. Mikroinjizierte
und nicht-injizierte Embryos wurden dann in 4% von Ficoll-400 in
MBS-Puffer bei 18°C inkubiert
und dann durch embryonale Entwicklung fortschreiten gelassen, bis
Stadium 8-9 (Blastula) im Fall der nicht-injizierten Kontrolle erreicht
wurde (7-8 Stunden). Embryos wurden dann fotografiert und die Wirkung
von Mikroinjektionen danach analysiert.
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HeLa-Zellen
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Plasmide (pNATHAs)
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Oligonucleotide
EcoRIKis (5' CGGAATTCATGCATACTACCACCCGACTG
3' – Seq.-ID Nr. 10) oder EcoRINLSKis
(5' CGGAATTCATGGACAAGGTTCCTAAGAAGAAGAGGAAGGTTAGCAGCATGCATACCACCCGACTGAAG
3' – Seq.-ID Nr.
11) und KisXba1 (5' CTCTAGATCAGATTTCCTCCTGACC
3' – Seq.-ID
Nr. 12) wurden verwendet, um kis durch PCR unter Verwendung eines Mini-R1-Plasmids
als Matrize zu amplifizieren. Das amplifizierte Produkt wurde mit
EcoRI und XbaI verdaut und in pTRE-Plasmid (Clontech) zwischen EcoRI- und
Xba1-Stellen kloniert, um die pTREKis- bzw. pTRENLSKis-Plasmide zu erhalten.
Andererseits wurden die Oligonucleotide Xho1Kid (5' CCGCTCGAGATGGAAAGAGGGGAAATCT
3' – Seq.-ID
Nr. 13) und KidEcoRI (Seq.-ID Nr. 5) verwendet, um Kid durch PCR
unter Verwendung eines Mini-R1-Plasmids als Matrize zu amplifizieren,
und EcoRIKid (5' CGGAATTCATGGAAAGAGGGGAAATCT
3' – Seq.-ID
Nr. 14) und KidNLSXba1 (5' GCTCTAGATCAAACCTTCCTCTTCTTCTTAGGAGGCCTGCTGCTAGTCAGAATAGTGGACAGGCG
3' – Seq.-ID
Nr. 15) wurden mit demselben Zweck verwendet, um ein NLSKid-Gen
durch PCR unter Verwendung eines Mini-R1-Plasmids als Matrize zu
erhalten. Diese beiden PCR-Produkte wurden mit Xho1 und EcoRI bzw. EcoRI
und Xba1 verdaut und zwischen diesen Stellen in das Plasmid pClneo
(Promega) kloniert, um die Plasmide pClneoKid und pClneoKidNLS zu
erhalten. Diese kid+-Plasmide
wurden in einem bakteriellen Stamm amplifiziert, der Kis gleichzeitig überproduziert,
um Selektion von inaktivierenden Mutanten während des Klonierungsverfahrens
zu beseitigen. Fragment BsTX1-Sma1 wurde aus pClneoKid und pClneo-KidNLS deletiert,
um das Neomycin-Resistenzgen zu eliminieren. Die resultierenden
Plasmide (pClKid und pClKidNLS) wurden mit BglII und BamHI verdaut
und mit Klenow behandelt, und das Fragment, welches kid- oder kidNLS-Gene
enthielt, wurde gereinigt und in die pTRE- und pTREKis-Vektoren kloniert,
die mit HindlII verdaut und mit Klenow behandelt worden waren. Für jedes
dieser Konstrukte wurden beide Ausrichtungen ausgewählt, und
Plasmide pNATHA1 (kis+), pNATHA2 (kis+/kid+), pNATHA4 (NLSkis+)
und pNATHA8 (NLSkis+/kidNLS+) wurden sowohl in kis-kid- Ende-zu-Ende-(pNATHAi)
und -Ende-zu-Anfang-(pNATHAd)Ausrichtungen erhalten.
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Selektion stabiler Transfektanten
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5 μg jedes pNATHA
wurde mit 0,5 g pTKHyg-Plasmid gemischt, und HeLa-Tet-Off-Zelllinie (Clontech)
wurde mit diesen Gemischen durch das Lipofectaminverfahren (Gibco)
transfiziert. Stabile Transfektanten wurden in DMEM-Medium, das
mit Glutamax und 10% von Tetracyclin-genehmigtem fötalem Rinderserum
(Clontech) ergänzt
war, und in Gegenwart von 200 μg/ml
Neomycin (Sigma) und 200 μg/ml
Hygromycin (Clontech) (nicht-toxisches Medium, NTM) ausgewählt.
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In-vivo-Tests
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Zellwachstum und Todesratenbestimmung
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HeLa-Tet-Off-Zellen,
die stabil mit pNATHA1i+ und pNATHA2i+ transfiziert waren, wurden
in NTM gezüchtet,
bis sie etwa 80% Konfluenz erreichten. Sie wurden trypsinisiert,
und 5 × 104 stabil transfizierte pNATHAi1+- und 2 × 104 stabil transfizierte pNATHAi2+-Zellen wurden
auf 4 Wells einer 6-Multiwellplatte transferiert und 24 Stunden
lang in NTM gezüchtet.
Danach wurde eines der Wells pro Probe trypsinisiert und diese Zellen
pelletiert und mit Trypanblau gefärbt. Alle und trypanblaugefärbte (tote)
Zellen pro Well wurden mit einem Zytometer gezählt. Dann wurden 0,1 μg/ml Doxycyclin
(Sigma) zum Rest der Wells hinzugegeben, und Zellen wurden in diesem
toxischen Medium (TM) 2, 5, und 10 Tage lang wachsen gelassen, wobei
es wenn nötig alle
4 Tage geändert
wurde, aber die schwimmenden (toten und mitotischen) Zellen jedes
Mal, wenn frisches TM hinzugegeben wurde, zurückgehalten wurden. Trypsinisierung,
Trypanblaufärbung
und Zählung
von Zellen wurde für
jede Probe wiederholt, um die Gesamtzahl und Anzahl toter Zellen
pro Probe zu bestimmen.
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Annexin-V-Färbung
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HeLa-Tet-Off-Zellen,
die stabil mit pNATHA1+ und pNATHA2+ transfiziert wurden, wurden
in NTM gezüchtet,
bis sie etwa 80% Konfluenz erreichten. Sie wurden trypsinisiert,
und 104 stabil transfizierte pNATHAi1+-
und 5 × 104 stabil transfizierte pNATHAi2+-Zellen wurden
auf vier Schalen (zwei pro Probe) von 5 cm Durchmesser transferiert, in
welche vier polylysinbeschichtete Deckgläser platziert wurden. Zellen
wurden 24 Stunden absetzen gelassen, und dann wurde 0,1 μg/ml Doxycyclin
pro Probe zu den Schalen hinzugegeben. Deckgläser wurden aus den Schalen
vor (Tag 0) und 2, 5, und 10 Tage nach Hinzufügung von Doxycyclin zu einem
davon herausgenommen. Frisches Medium wurde wenn notwendig alle
4 Tage hinzugegeben. Proben, die auf diesen Deckgläsern wuchsen,
wurden mit FITC-Annexin-V (Clontech) wie vom Hersteller vorgeschlagen
gefärbt,
bevor sie fixiert wurden, und DNA wurde mit Propidiumiod und Hoeschts
33258 gefärbt.
Analyse und Zählung
von Annexin-V-positiven Zellen wurde durch konfokale Mikroskopie durchgeführt, und
die Gesamt- und apoptotische Zahl an Zellen wurde bestimmt.