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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft Träger
mit einer Oberflächenbeschichtung
aus mindestens zwei Polysaccharidschichten zur Verwendung auf den
Gebieten der Medizin und der klinischen Chemie. Diese Träger sind
in diagnostischen und therapeutischen Verfahren besonders nützlich.
Die Erfindung betrifft ferner Verfahren zur Herstellung der Träger.
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Allgemeiner Stand der Technik
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Auf
dem Gebiet der Medizin und klinischen Chemie werden häufig Träger wie
magnetische oder nicht-magnetische Teilchen, Perlen, Röhren, Mulden,
Mikrotitrationsplatten, Streifen und Lagen in vitro, z.B. bei spezifischen
Bindungsassays als fester Träger
und/oder als Markierung zur Affinitätsreinigung von Substanzen,
zur Abtrennung von Zellen oder als Enzymträger in enzymatischen Verfahren;
oder in vivo, z.B. als Arzneistoffabgabesysteme, zur Lokalisierung
von Erkrankungsstellen oder zum Messen des Blutflusses in einem
Organ, verwendet. Gewöhnlich
sind die Träger
mit einem oder mehreren spezifischen Bindungspaarpartnern verbunden.
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Einige
der Schwierigkeiten, die mit der Verwendung der Träger verbunden
sind, sind (1) das Anlagern von spezifischen Bindungspartnern am
Träger
und (2) das Verhindern der nicht-spezifischen Bindung von unerwünschten
Substanzen am Träger
für mit
dem Träger
in Kontakt gebrachten Proben. Die nicht-spezifische Bindung ist
das Ergebnis einer nicht-kovalenten Bindung zwischen Molekülen, die
von spezifischen Oberflächenstrukturen
relativ unabhängig
ist. Eine nicht-spezifische Bindung kann aus mehreren Faktoren,
einschließlich
hydrophoben Wechselwirkungen zwischen Molekülen, resultieren.
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Die
Konsequenzen dieser Probleme schließen eine unakzeptabel niedrige
Anzahl an den Träger
gebundener spezifischer Bindungspartner, schlechte Leistungsfähigkeit
von spezifischen Bindungsassays (hoher Hintergrund und niedrige
Sensibilität)
und geringe Reinheit bei Affinitätsreinigungen
ein. Besondere Probleme bestehen für Träger in der Gestalt von Teilchen,
die unspezifisch verkleben können
und infolgedessen unerwünschte
Niederschläge
von aggregierten Teilchen bilden können.
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Lösungen für diese
Probleme wurden bisher durch die Verwendung von Trägern mit
hydrophilen Polysaccharidbeschichtungen angegangen. In
WO 90/04178 ist ein Immunreaktandträger beschrieben,
in welchem eine Polysaccharidschicht auf der Oberfläche des
Trägers
durch kovalente Bindung aufgetragen ist. Der in
WO 84/03358 beschriebene Träger ist
durch eine Oberfläche
gekennzeichnet, die nur teilweise mit einem Polysaccharid beschichtet
und ansonsten nicht von einer solchen Beschichtung bedeckt ist,
wobei jedoch stattdessen ein spezifischer Bindungspartner angelagert
ist. Die Verwendung von magnetischen Teilchen als Arzneimittel ist
in
WO 96/27394 beschrieben,
wobei diese Teilchen durch Alkali-behandelte Polysaccharide beschichtet
sind. Eisenhaltige Nanoteilchen, die einen eisenhaltigen Kern und
zwei Polymerbeschichtungen umfassen, sind aus
WO 96/04017 bekannt. Squaratgefärbte, mit
Carboxylat modifizierte Latexteilchen können durch maleimidiertes Aminodextran
gemäß
EP 0 275 139 beschichtet
werden.
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Teilchen
mit einer Mehrfachbeschichtung aus Aminodextranen sind in
US 5,639,620 und
US 5,707,877 beschrieben.
Hier ist es beschrieben, dass die mehrfachen Aminodextranschichten
durch die Verwendung von bifunktionellen Vernetzungsmitteln, wie
Gluteraldehyd vernetzt werden können.
Die Anlagerung einer biologischen Substanz an freie Aminogruppen
an der Außenschicht
von Dextran beinhaltet auch die Verwendung des Vernetzungsmittels.
Wenngleich dieses Verfahren Teilchen mit Mehrfachbeschichtungen
aus einem Aminodextran erlaubt, was demnach eine nicht-spezifische Bindung
vermindern sollte, beinhalten die Teilchenherstellung und -anlagerung
an biologische Substanzen die Verwendung des Vernetzungsreagenzes. Dies
fügt einen
zusätzlichen
Schritt während
der Synthese des Trägers
oder der Anlagerung von biologischen Substanzen hinzu. Ferner müssen die
Reaktionen unter Beteiligung des Vernetzungsreagenzes sorgfältig gesteuert
werden, um eine Vernetzung innerhalb der Schichten und zwischen
den Teilchen zu vermeiden. Demzufolge ist es immer noch erwünscht, einen
Träger
vorzuweisen, bei welchem die gesamte Oberfläche mit einer hydrophilen Beschichtung
bedeckt ist, die leicht herzustellen ist und an welcher spezifische
Bindungspaarpartner leicht angelagert werden können.
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WO 94/09368 A beschreibt
einen beschichteten Träger
mit einer ersten Schicht aus biologisch abbaubarer, vernetzter Gelatine
und eine zweite Schicht aus einem Aminodextran. Gelatine ist ein
Polypeptid.
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WO 99/30160 A beschreibt
Teilchen mit einer Dextranbeschichtung oder einer von Dextran abgeleiteten
Beschichtung. Dextran wird mit ausgewählten Oxidationsmitteln, wie
Perhalogenatverbindungen und ähnlichen
Oxidationsmitteln, oxidiert.
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US 5,466,609 beschreibt
ein Teilchen mit einem festen Kern und beschichtet mit einer ersten
Schicht aus einer wasserlöslichen
Gelatine und einer zweiten Schicht aus einem Aminodextran. Gelatine
ist ein Polypeptid.
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Kurzdarstellung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen mit Polysaccharid beschichteten
Träger
bereit, umfassend einen Träger
mit einer Beschichtung aus mindestens zwei aufeinander folgenden
Polysaccharidschichten. Die erste Polysaccharidschicht verbindet
sich spontan mit der zweiten Polysaccharidschicht. Jede aufeinander
folgende Polysaccharidschicht verbindet sich spontan mit einer vorangehenden
Polysaccharidschicht.
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Die
Polysaccharide weisen anhängige
funktionelle Gruppen auf, und die funktionellen Gruppen der aufeinander
folgenden Polysaccharidschichten sind vorzugsweise in Bezug auf
die funktionellen Gruppen der vorangehenden Polysaccharidschichten
entgegengesetzt geladen. Die Polysaccharidschichten können durch eine
Reaktion zwischen den funktionellen Gruppen der aufeinander folgenden
Schichten mit einer funktionellen Gruppe der vorangehenden Schicht
kovalent aneinander gekuppelt werden. Diese Reaktion kann eine spontane
Reaktion sein.
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Vorzugsweise
wechseln die funktionellen Gruppen der aufeinander folgenden Polysaccharidschichten zwischen
aminfunktionellen Gruppen und aminreaktiven funktionellen Gruppen.
Die aminreaktiven funktionellen Gruppen können eine Aldehyd- oder eine
Carboxygruppe sein.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung liegt darin, dass sich die erste Polysaccharidschicht
mit dem Träger
spontan verbindet. Sowohl der Träger
als auch das Polysaccharid können
anhängige
funktionelle Gruppen aufweisen, die vorzugsweise die spontane Verbindung
bewirken. Die funktionellen Gruppen des Trägers und die funktionellen
Gruppen der ersten Polysaccharidschicht können entgegengesetzt geladen
sein, oder die funktionellen Gruppen des Trägers können mit den funktionellen
Gruppen der ersten Polysaccharidschicht spontan reagieren. Der Träger kann
durch Reaktion zwischen den funktionellen Gruppen des Trägers und
den funktionellen Gruppen der ersten Polysaccharidschicht an die
Polysaccharidschicht kovalent gekuppelt sein. Es ist bevorzugt,
dass die funktionellen Gruppen des Trägers aminreaktive funktionelle
Gruppen und die funktionellen Gruppen der ersten Polysaccharidschicht
aminfunktionelle Gruppen sind. Die aminreaktive funktionelle Gruppe
kann eine Aldehydgruppe oder eine Carboxygruppe sein.
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In
einem Aspekt der Erfindung ist das Polysaccharid der ersten Beschichtungsschicht
durch Reaktion zwischen aminreaktiven funktionellen Gruppen des
Trägers
und Amingruppen des Polysaccharids der ersten Beschichtungsschicht
an den Träger
kovalent gekuppelt. Das Polysaccharid der zweiten Beschichtungsschicht ist
durch Reaktion zwischen den aminfunktionellen Gruppen der ersten
Beschichtungsschicht und den aminreaktiven funktionellen Gruppen
des Polysaccharids der zweiten Beschichtungsschicht an die erste
Beschichtungsschicht kovalent gekuppelt.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Polysaccharid der ersten Beschichtungsschicht
durch Reaktion zwischen aminfunktionellen Gruppen des Trägers und
aminreaktiven Gruppen des Polysaccharids der ersten Beschichtungsschicht
an den Träger
kovalent gekuppelt. Das Polysaccharid der zweiten Beschichtungsschicht
ist durch Reaktion zwischen den aminreaktiven funktionellen Gruppen
der ersten Beschichtungsschicht und den aminfunktionellen Gruppen
des Polysaccharids der zweiten Beschichtungsschicht an die erste
Beschichtungsschicht kovalent gekuppelt.
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Die
Verwendung von mindestens zwei Polysaccharidschichten und insbesondere,
wenn die beiden Polysaccharidmoleküle durch ihre physikalisch chemischen
Eigenschaften unterschiedlich sind, führt zu einer besseren Bedeckung
der Trägeroberfläche und
minimiert eine unspezifische Bindung. Die entgegengesetzt geladenen
funktionellen Gruppen an der Trägeroberfläche, z.B.
COO–-Gruppen,
und am Polysaccharid der ersten Beschichtungsschicht, z.B. N+H3-Gruppen, ziehen
sich gegenseitig an (verbinden sich spontan), und in Gegenwart von überschüssigen Polysacchariden
wird die Trägeroberfläche rasch
und wirksam bedeckt. Alternativ dazu reagieren die Aldehydgruppen
-CO-Gruppen eines mit Aldehyd derivatisierten Polysaccharidmoleküls spontan
mit einer Aminogruppe einer mit Amin derivatisierten Trägeroberfläche oder
eines ebensolchen Polysaccharids. Da überschüssige Mengen an Polysacchariden
für die
erste und die anderen Beschichtungsreaktionen verwendet werden können, besteht
keine Notwendigkeit für
ein genaues Überwachen
der Polysaccharidkonzentration während
den Reaktionen. Es wurde gefunden, dass die abwechselnde Beschichtung
von Polysaccharid mit aminfunktionellen Gruppen und Polysaccharid
mit aminreaktiven funktionellen Gruppen in Anbetracht einer besseren
Bedeckung des Trägers
und der Einfachheit des Beschichtungsvorgangs besonders vorteilhaft
ist.
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Die
Reaktion zwischen den aminfunktionellen Gruppen der ersten Beschichtungsschicht
und den aminreaktiven funktionellen Gruppen des Polysaccharids der
zweiten Beschichtungsschicht oder alternativ die Reaktion zwischen
den aminreaktiven funktionellen Gruppen der ersten Beschichtungsschicht
und den aminfunktionellen Gruppen des Polysaccharids der zweiten
Beschichtungsschicht führt
auch zu einer wirksamen Vernetzung der Polysaccharide und infolgedessen
zu einer stabilen, hydrophilen Trägerbeschichtung. Weiterhin
können
anhängige
aminreaktive funktionelle Gruppen der zweiten bzw. äußersten
Beschichtungsschicht leicht mit den Aminogruppen von Proteinen oder
Peptiden reagieren. Beschichtete Teilchen, die erfindungsgemäß hergestellt
sind, zeigen über
mehrere Monate ohne sichtbaren Niederschlag im Aufbewahrungsröhrchen eine
gute kolloidale Stabilität.
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Eine
spezifische Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Träger mit einer Oberflächenbeschichtung,
die mit einer Mehrzahl an anhängigen
funktionellen Gruppen versehen ist, wobei (i) die Oberflächenbeschichtung
mindestens zwei abwechselnd aufgetragene Polysaccharidschichten
mit funktionellen Gruppen umfasst; (ii) das Polysaccharid der ersten
Beschichtungsschicht durch Reaktion zwischen den funktionellen Gruppen
des Trägers
und den funktionellen Gruppen des Polysaccharids der ersten Beschichtungsschicht
an den Träger
kovalent gekuppelt ist; wobei die funktionellen Gruppen des Trägers und
die funktionellen Gruppen des Polysaccharids der ersten Beschichtungsschicht
entgegengesetzt geladen sind; und (iii) das Polysaccharid der zweiten
Beschichtungsschicht durch Reaktion zwischen den funktionellen Gruppen
der ersten Beschichtungsschicht und den funktionellen Gruppen des
Polysaccharids der zweiten Beschichtungsschicht an die erste Beschichtungsschicht
kovalent gekuppelt ist, wobei die funktionellen Gruppen der ersten Beschichtungsschicht
und die funktionellen Gruppen des Polysaccharids der zweiten Beschichtungsschicht entgegengesetzt
geladen sind.
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Ein
bevorzugter erfindungsgemäßer Träger ist
ein Träger
mit einer Oberflächenbeschichtung,
die mit einer Mehrzahl an anhängigen
funktionellen Gruppen versehen ist, wobei (i) die Oberflächenbeschichtung
mindestens zwei abwechselnd aufgetragene Polysaccharidschichten
mit aminfunktionellen Gruppen und aminreaktiven funktionellen Gruppen
umfasst; (ii) das Polysaccharid der ersten Beschichtungsschicht
durch Reaktion zwischen aminreaktiven funktionellen Gruppen des
Trägers
und Amingruppen des Polysaccharids der ersten Beschichtungsschicht
an den Träger
kovalent gekuppelt ist; und (iii) das Polysaccharid der zweiten
Beschichtungsschicht durch Reaktion zwischen den aminfunktionellen
Gruppen der ersten Beschichtungsschicht und den aminreaktiven funktionellen
Gruppen des Polysaccharids der zweiten Beschichtungsschicht an die
erste Beschichtungsschicht kovalent gekuppelt ist.
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Ein
anderer bevorzugter erfindungsgemäßer Träger ist ein Träger mit
einer Oberflächenschicht,
die mit einer Mehrzahl an anhängigen
funktionellen Gruppen versehen ist, wobei (i) die Oberflächenbeschichtung
mindestens zwei abwechselnd aufgetragene Polysaccharidschichten
mit aminreaktiven funktionellen Gruppen und aminfunktionellen Gruppen
umfasst; (ii) das Polysaccharid der ersten Beschichtungsschicht
durch Reaktion zwischen aminfunktionellen Gruppen des Trägers und
aminreaktiven Gruppen des Polysaccharids der ersten Beschichtungsschicht
an den Träger
kovalent gekuppelt ist; und (iii) das Polysaccharid der zweiten
Beschichtungsschicht durch Reaktion zwischen den aminreaktiven funktionellen
Gruppen der ersten Beschichtungsschicht und den aminfunktionellen
Gruppen des Polysaccharids der zweiten Beschichtungsschicht an die erste
Beschichtungsschicht kovalent gekuppelt ist.
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Noch
ein anderer bevorzugter erfindungsgemäßer Träger ist ein Träger, wobei
das Trägermaterial
ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus natürlichen, synthetischen oder
modifizierten natürlich
vorkommenden Polymeren, wie Agarose, Cellulose, Nitrocellulose,
Celluloseacetat, Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polyethylen, Polypropylen,
Poly(4-methylbuten), Polyacrylamid, Polymethacrylat, Polyethylenterephthalat,
Nylon, Polyvinylbutyrat oder Polyacrylat; Siliconen; Glasmaterialien;
keramischen Materialien; anorganischen Pulvern, wie Silica, Magnesiumsulfat
und Aluminiumoxid; magnetischen Materialien; Metallen oder einer
Kombination davon.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Träger, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Röhrchen,
Mikrotitrationsplatten, Perlen, Teilchen und vorzugsweise einem
magnetischen oder nicht-magnetischen Teilchen, am meisten bevorzugt
einem magnetischen oder nicht-magnetischen carboxylierten Latexteilchen.
Ist der Träger
ein Teilchen, liegt die bevorzugte Größe im Bereich von 0,1 bis 10 μm, vorzugsweise
0,1 bis 5 μm,
am meisten bevorzugt 0,15 bis 3 um. Der Träger kann mit Substanzen, wie
einem Reportermolekül,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Farbstoffen, Radiomarkierungen, Sensibilisierungsmitteln,
fluoreszierenden Mitteln und/oder chemilumineszierenden Mitteln,
verbunden sein.
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Ein
anderer am meisten bevorzugter erfindungsgemäßer Träger ist ein Träger, in
welchem es sich bei dem Polysaccharid der zweiten Beschichtungsschicht
um Dextrane handelt, wobei die aminreaktiven funktionellen Gruppen
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Aldehyden, Carboxygruppen. Die
Dextrane weisen ein bevorzugtes Molekulargewicht von 10 000 bis
2 000 000, vorzugsweise etwa 500 000 auf.
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Alternativ
dazu kann der erfindungsgemäße Träger ein
Träger
sein, in welchem das Polysaccharid der ersten Beschichtungsschicht
ein Dextran mit aminreaktiven funktionellen Gruppen und vorzugsweise
das Polysaccharid der zweiten Beschichtungsschicht ein Aminodextran
ist.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Träger, in welchem die anhängigen funktionellen Gruppen
ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Aminen, Aldehyden, Carboxygruppen, Maleimidogruppen,
Sulfhydrylgruppen und dergleichen.
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Noch
eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Träger, in welchem die anhängigen funktionellen
Gruppen zum Binden von spezifischen Bindungspartnern an die Oberflächenbeschichtung des
Trägers
verwendet werden. Ein derartiger Träger ist bevorzugt, in welchem
die spezifischen Bindungspartner ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus Antikörpern,
Antikörperfragmenten,
Rezeptoren, Oligonukleotiden, Oligonukleotid-bindenden Proteinen,
Lectinen, Haptenen, Antigenen, Immunglobulin-bindenden Proteinen,
Avidin, Streptavidin und Biotin.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein erfindungsgemäßer Träger zur Verwendung in In-vitro- und/oder in
diagnostischen in-vitro- und/oder in-vivo-Verfahren, insbesondere
in einem Verfahren zur quantitativen und/oder qualitativen Bestimmung
eines Analyts; und in therapeutischen Verfahren.
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Noch
eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine Zusammensetzung, umfassend einen
erfindungsgemäßen Träger, vorzugsweise
ein Teilchen, in einem pharmazeutisch verträglichen Medium.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur quantitativen oder
qualitativen Bestimmung eines Analyts in einer Probe unter Verwendung
eines erfindungsgemäßen Trägers.
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Noch
eine andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Trägers, wobei
das Verfahren umfasst: (i) kovalentes Kuppeln des Polysaccharids
der ersten Beschichtungsschicht an den Träger durch Reaktion zwischen
den aminreaktiven funktionellen Gruppen des Trägers und den Amingruppen des
Polysaccharids der ersten Beschichtungsschicht; und (ii) kovalentes
Kuppeln des Polysaccharids der zweiten Beschichtungsschicht an die
erste Beschichtungsschicht durch Reaktion zwischen den aminfunktionellen
Gruppen der ersten Beschichtungsschicht und den aminreaktiven funktionellen
Gruppen des Polysaccharids der zweiten Beschichtungsschicht. Ein
bevorzugtes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Trägers ist
ein Verfahren, in welchem der chemische Vorgang der Carbodiimidkonjugation
für die
Kupplung des Polysaccharids der ersten Beschichtungsschicht an den
Träger
verwendet wird.
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Eine
andere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines
erfindungsgemäßen Trägers, wobei
das Verfahren umfasst: (i) kovalentes Kuppeln des Polysaccharids
der ersten Beschichtungsschicht an den Träger durch Reaktion zwischen
den aminfunktionellen Gruppen des Trägers und den aminreaktiven
Gruppen des Polysaccharids der ersten Beschichtungsschicht; und
(ii) kovalentes Kuppeln des Polysaccharids der zweiten Beschichtungsschicht
an die erste Beschichtungsschicht durch Reaktion zwischen den aminreaktiven
funktionellen Gruppen der ersten Beschichtungsschicht und den aminfunktionellen
Gruppen des Polysaccharids der zweiten Beschichtungsschicht. Ein
bevorzugtes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Trägers ist
ein Verfahren, in welchem der chemische Vorgang der Carbodiimidkonjugation
zur Kupplung des Polysaccharids der ersten Beschichtungsschicht
an den Träger
verwendet wird.
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Ein
anderes bevorzugtes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Trägers ist
ein Verfahren, in welchem die Kupplung des Polysaccharids der zweiten
Beschichtungsschicht an die erste Beschichtungsschicht in Gegenwart
eines schwachen Reduktionsmittels, wie z.B. Natriumcyanoborhydrid,
durchgeführt wird.
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Noch
ein anderes bevorzugtes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Trägers ist
ein Verfahren, in welchem der chemische Vorgang der Carbodiimidkonjugation
zur Kupplung des Polysaccharids der zweiten Beschichtungsschicht
an die erste Beschichtungsschicht verwendet wird.
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Eines
der am meisten bevorzugten Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Trägers ist ein
Verfahren, in welchem die spezifischen Bindungspartner durch Reaktion
zwischen den anhängigen
funktionellen Gruppen der Oberflächenbeschichtung
und den funktionellen Gruppen der spezifischen Bindungspartner an
die Oberflächenbeschichtung
kovalent gekuppelt werden.
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Die
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung sind durch die Ansprüche 1 bis 39 beschrieben.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Die 1A und 1B sind
schematische Darstellungen von zwei der bevorzugten Ausführungsformen
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Träger.
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2 stellt
eine typische Standardkurve für
einen LOCITM-Digoxin-Assay dar.
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3 stellt
die Ergebnisse eines LOCITM-Digoxin-Assays unter Verwendung
eines Trägers
der vorliegenden Erfindung, verglichen mit einem LOCITM-Assay
unter Verwendung eines Trägers
mit einer einzigen Polysaccharidbeschichtung dar.
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Die 4, 5 und 6 stellen
die Ergebnisse eines LOCITM-TSH-Assays unter
Verwendung der Träger
der vorliegenden Erfindung dar.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Bevor
mit der Beschreibung der spezifischen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung fortgefahren wird, wird eine Anzahl von Begriffen definiert.
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„Analyt" bedeutet, wie hier
verwendet, eine nachzuweisende Verbindung oder Zusammensetzung.
Der Analyt kann ein Element eines spezifischen Bindungspaars und
monoepitoper (einwertiger), gewöhnlich
haptenischer Analyt und/oder ein mehrwertiger Analyt sein und ist
eine einzelne Verbindung oder eine Mehrzahl von Verbindungen, die
sich mindestens eine gemeinsame besondere räumliche und polare Organisation,
z.B. eine Epitop- oder Bestimmungsstelle, teilen. Mögliche Analyte
sind auch detailliert in
US 5,545,834 ,
Spalten 3-10, beschrieben.
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Die
monoepitopen Analyte weisen im Allgemeinen ein Molekulargewicht
von etwa 100 bis 2000, gewöhnlicher
ein Molekulargewicht von 125 bis 1000 auf. Die Analyte schließen Oligopeptide,
Oligonukleotide, Arzneistoffe, Metabolite, Pestizide, Schadstoffe
und dergleichen ein. Repräsentative
Analyte schließen
beispielsweise (i) Alkaloide, wie Morphinalkaloide, die Morphin,
Codein, Heroin, Dextromethorphan, deren Derivate und Metabolite
einschließen;
Cocainalkaloide, die Cocain und Benzylecgonin, deren Derivate und
Metabolite einschließen;
Ergotalkaloide, die das Diethylamid von Lyserginsäure einschließen; Steroidalkaloide;
Iminazoylalkaloide; Chinazolinalkaloide; Isochinolinalkaloide; Chinolinalkaloide,
die Chinin und Chinidin einschließen; Diterpenalkaloide, deren
Derivate und Metabolite; (ii) Steroide, die Östrogene, Androgene, Andreocorticalsteroide,
Gallensäuren,
cardiotonische Glycoside und Aglycone, die Digoxin und Digoxigenin,
Saponine und Sapogenine, deren Derivate und Metabolite einschließen; Steroidmimetika,
wie Diethylstilbestrol; (iii) Lactame mit 5 bis 6 Ringelementen,
die die Barbiturate, z.B. Phenobarbital und Secobarbital, Diphenylhydantoin, Primidon,
Ethosuximid und deren Metabolite einschließen; (iv) Aminoalkylbenzole
mit Alkyl mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen, die die Amphetamine einschließen; Catecholamine,
die Ephedrin, L-Dopa, Epinephrin einschließen; Narcein; Papaverin; und
Metabolite des Vorstehenden; (v) benzheterocyclische Verbindungen,
die Oxazepam, Chlorpromazin, Tegretol, deren Derivate und Metabolite
einschließen,
wobei die heterocyclischen Ringe Azepine, Diazepine und Phenothiazine
sind; (vi) Purine, die Theophyllin, Coffein, deren Metabolite und
Derivate einschließen;
(vii) Arzneistoffe, die von Marihuana abgeleitet sind, di Cannabinol
und Tetrahydrocannabinol einschließen; (viii) Hormone, wie Thyroxin,
Cortisol, Triiodthyronin, Testosteron, Östradiol, Östron, Progesteron und Immunsuppressiva,
wie Cyclosporin, FK506, Mycophenolsäure (MPA) und so weiter einschließen; (ix)
Vitamine, wie A, B, z.B. B12, C, D, E und K, Folsäure, Thiamin;
(x) Prostaglandine, die sich durch den Grad und die Stellen der
Hydroxylierung und Unsättigung
unterscheiden; (xi) tricyclische Antidepressiva, die Imipramin,
Dismethylimipramin, Amitriptylin, Nortriptylin, Protriptylin, Trimipramin,
Chlomipramin, Doxepin und Desmethyldoxepin einschließen; (xii)
Anti-Neoplastika, die Methotrexat einschließen; (xiii) Antibiotika, die
Penicillin, Chloromycetin, Actinomycetin, Tetracyclin, Terramycin,
die Metabolite und Derivate einschließen; (xiv) Nukleoside und Nukleotide,
die ATP, NAD, FMN, Adenosin, Guanosin, Thymidin und Cytidin mit
deren jeweiligen Zucker- und Phosphatsubstituenten einschließen; (xv)
diverse, einzelne Arzneistoffe, die Methadon, Meprobamat, Serotonin,
Meperidin, Lidocain, Procainamid, Acetylprocainamid, Propranolol, Griseofulvin,
Valpronsäure,
Butyrophenone, Antihistamine, Chloramphenicol, anticholinerge Arzneistoffe,
wie Atropin, deren Metabolite und Derivate einschließen; (xvi)
Metabolite, die mit Krankheitszuständen verbunden sind, einschließlich Speramin,
Galactose, Phenylbrenztraubensäure
und Porphyrin Typ 1; (xvii) Aminoglycoside, wie Gentamicin, Kanamicin,
Tobramycin und Amikacin; und (xviii) Pestizide, wie polyhalogenierte
Biphenyle, Phosphatester, Thiophosphate, Carbamate, polyhalogenierte
Sulfenamide, deren Metabolite und Derivate ein, sind jedoch nicht
darauf beschränkt.
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Mehrwertige
Analyte sind normalerweise Poly(aminosäuren), d.h. Polypeptide und
Proteine, Polysaccharide, Nukleinsäuren und Kombinationen davon.
Derartige Kombinationen schließen
Bestandteile von Bakterien, Viren, Tiernzellen, Pflanzenzellen und
Menschenzellen, wie Chromosomen, Gene, Mitochondrien, Kerne, Zellmembranen
und dergleichen, ein. Überwiegend
weisen die polyepitopen Ligandanalyte ein Molekulargewicht von mindestens
etwa 5000, gewöhnlicher
mindestens etwa 10 000 auf. In der Poly(aminosäure)-Kategorie weisen die Poly(aminosäuren) von
Interesse im Allgemeinen ein Molekulargewicht von etwa 5000 bis 5
000 000, gewöhnlicher
ein Molekulargewicht von etwa 20 000 bis 1 000 000 auf.
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Eine
breite Vielfalt an Proteinen kann als zu der Familie von Proteinen
mit ähnlichen
Strukturmerkmalen, Proteinen mit bestimmten biologischen Funktionen,
Proteinen, die mit spezifischen Mikroorganismen verbunden sind,
insbesondere Krankheiten verursachende Mikroorganismen usw., zugehörig betrachtet
werden. Derartige Proteine schließen z.B. Immunglobuline, Cytokine,
Enzyme, Hormone, Krebsantigene, Nährstoffmarker, Stoffwechselmarker,
gewebespezifische Antigene usw. ein. Derartige Proteine schließen veranschaulichenderweise
und ohne Beschränkung
Protamine; Histone; Albumine; Globuline; Scleroproteine; Phosphoproteine;
Mucoproteine; Chromoproteine; Lipoproteine; Nucleoproteine; Glycoproteine;
T-Zellen-Rezeptoren; Proteoglycane; HLA; Proteine wie Somatotropin,
Prolactin, Insulin, Pepsin; Proteine, die im menschlichen Plasma
zu finden sind; Blutgerinnungsfaktoren; Proteinhormone, wie z.B.
thyroidstimulierendes Hormon, follikelstimulierendes Hormon, luteinisierendes
Hormon, Luteotropin, Prolactin, chorionisches Gonadotropin; Gewebehormone;
Cytokine; Krebsantigene, wie z.B. PSA, CEA, a-Fetoprotein, Säurephosphatase, Cytokeratine, neuronenspezifische
Enolase, Ca19.9, Ca 15-3 und CA125; gewebespezifische Antigene,
wie z.B. alkalische Phosphatase, Myoglobin, CPK-MB und Calcitonin;
und Peptidhormone ein. Andere mehrwertige Analyte von Interesse
sind Mucopolysaccharide, Polysaccharide und natürliche Rezeptoren, einschließlich derartiger
Materialien wie Avidin, Streptavidin, Thyroxin-bindendes Globulin, Thyroxin-bindendes
Präalbumin,
Transcortin usw. ein.
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Der
Begriff Analyt schließt
ferner Oligonukleotid- und Polynukleotidanalyte, wie m-RNA, r-RNA,
t-RNA, DNA (Doppelstrang („ds") oder Einzelstrang
(„ss")), RNA (ds oder
ss), DNA-RNA-Duplexe usw., ein. Ein „Oligonukleotid" bedeutet, wie hier
verwendet, gewöhnlich
ein Einzelstrstrangpolynukleotid, einschließlich eines synthetischen Polynukleotids.
Das (Die) Oligonukleotid(e) ist (sind) gewöhnlich aus einer Sequenz von
10 bis 100 Nukleotiden, vorzugsweise 20 bis 80 Nukleotiden in der
Länge zusammengesetzt. „Polynukleotid” bedeutet,
wie hier verwendet, gewöhnlich
eine Verbindung oder Zusammensetzung, die ein polymeres Nukleotid
mit im natürlichen
Zustand etwa 50 bis 500 000 oder mehr Nukleotiden und im isolierten
Zustand etwa 15 bis 50 000 oder mehr Nukleotiden, gewöhnlich etwa
15 bis 20 000 Nukleotiden, häufiger
15 bis 10 000 Nukleotiden, ist. „Polynukleotid" schließt Nukleinsäuren von
aus einer beliebigen Quelle in gereinigter oder ungereinigter Form,
natürlich
vorkommend oder synthetisch hergestellt, einschließlich DNA
(dsDNA und ssDNA) und RNA (dsRNA und ssRNA), gewöhnlich DNA ein, und kann t-RNA,
m-RNA, r-RNA, Mitochondrien-DNA und -RNA, Chloroplast-DNA und -RNA,
DNA-RNA-Hybride oder Gemische davon, Gene, Chromosomen, Plasmide,
die Genome von biologischem Material, wie Mikroorganismen, z.B.
Bakterien, Hefen, Viren, Viroiden, Schimmelpilzen, Pilzen, Pflanzen,
Tieren, Menschen und Fragmenten davon und dergleichen sein.
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Der
Analyt kann ein Molekül
sein, das direkt in einer Probe, wie einem biologischen Gewebe,
einschließlich
heraus seziertem Gewebe von einem Organ oder anderem Körperteil
eines Wirts, wie z.B. eines Menschen oder eines Tiers, und Körperflüssigkeiten,
z.B. Urin, Vollblut, Plasma, Serum, Speichel, Samenflüssigkeit,
Stuhl, Auswurf, Rückenmarksflüssigkeit,
Tranen, Mucus und dergleichen, zu finden ist. Vorzugsweise ist die
Probe Urin, Plasma oder Serum. Die Probe kann direkt untersucht
oder vorbehandelt werden, um den Analyten durch Entfernen von unerwünschten
Materialien leichter nachweisbar zu machen. Die Probe kann vorbehandelt
werden, um Zellen abzutrennen oder zu lysieren; Proteine auszufällen, zu
hydrolysieren oder zu denaturieren; Lipide zu hydrolysieren; den
Analyten anzulösen
oder dergleichen. Eine derartige Vorbehandlung kann ohne Einschränkung einschließen: Zentrifugation;
Behandlung der Probe mit einem organischen Lösungsmittel, z.B. einem Alkohol
wie Methanol; und Behandlung mit Detergenzien. Die Probe kann in
jedem beliebigen günstigen
Medium hergestellt werden, das den Assay nicht stört. Ein
wässriges
Medium ist bevorzugt.
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Der
Analyt kann amplifiziert werden. Eine Amplifikation von Nukleinsäuren bedeutet
jedes beliebige Verfahren, das zur Bildung von einer oder mehreren
Kopien einer Nukleinsäure
führt.
Zahlreiche Verfahren sind bekannt, die Polymerasekettenreaktion
(PCR), Ligasekettenreaktion (LCR), Amplifikation unter Verwendung
von Q-Beta-Replicase, Amplifikation auf Nukleinsäurensequenzbasis (NASBA), Einzel-Primer-Amplifikation (ASPP)
und andere einschließen.
-
Der
Analyt kann auch ein in Nahrungsmitteln, Wasser oder in der Umwelt
zu findendes Molekül
sein, insbesondere, wenn die Gegenwart des Analyts einen Nachweis
für eine
Verunreinigung oder Kontamination des Nahrungsmittels, Wassers oder
der Umwelt liefert.
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Der
Analyt von Interesse kann durch Nachweis eines für den Analyten von Interesse
beweiskräftigen Mittels,
wie ein zu dem Analyten von Interesse komplementäres spezifisches Bindungspaarelement,
bestimmt werden, dessen Gegenwart nur dann nachgewiesen wird, wenn
der Analyt von Interesse in einer Probe vorliegt. So wird das für den Analyten
beweiskräftige
Mittel zu dem Analyten, der in einem Assay nachgewiesen wird.
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„Analytanalogon" bedeutet, wie hier
verwendet, einen modifizierten Analyten, ein Analytsurrogat oder ein
modifiziertes Analytsurrogat, wobei alle drei eine Verbindung bezeichnen,
die die Fähigkeit
besitzt, einen zu dem Analyten komplementären spezifischen Bindungspartner
spezifisch zu binden. Das Analytsurrogat ist ein anderes Molekül als der
Analyt, bindet sich jedoch spezifisch an den zu dem Analyten komplementären spezifischen
Bindungspartner. Ein modifizierter Analyt und ein modifiziertes
Analytsurrogat unterscheiden sich von dem Analyten oder dem Analytsurrogat
z.B. dadurch, dass sie an eine Komponente eines signalerzeugenden
Systems und/oder an ein festes Trägermaterial gebunden werden.
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„Probe" bedeutet, wie hier
verwendet, das Material, das im Verdacht steht, den Analyten zu
enthalten. Derartige Proben, vorzugsweise von Menschen oder Tieren,
schließen
biologische Flüssigkeiten,
wie Blut, Serum, Plasma, Auswurf, Lymphe, Samenflüssigkeit,
Vaginalschleim, Fäkalien,
Urin, Rückenmarksflüssigkeit und
dergleichen; biologisches Gewebe, wie Haare, Haut, Abschnitte oder
heraus sezierte Gewebe von Organen oder anderen Körperteilen
und so weiter ein. Andere Beispiele schließen Zellkulturen und dergleichen, Pflanzen,
Nahrungsmittel, forensische Proben, wie Papier, Stoffe und Schrottmaterialien,
Wasser, Abwasser, Arzneimittel usw. ein. Falls nötig, kann die Probe mit Reagenzien
zum Verflüssigen
der Probe und Freisetzen des Analyts aus den Bindungssubstanzen
vorbehandelt werden.
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„Spezifisches
Bindungspaar" bedeutet,
wie hier verwendet, ein Paar von spezifischen Bindungspartnern.
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„Spezifischer
Bindungspartner" oder
mit anderen Worten „Element
eines spezifischen Bindungspaars" bedeutet,
wie hier verwendet, ein oder zwei Moleküle, gewöhnlich unterschiedliche Moleküle, mit
einem Bereich auf der Oberfläche
oder in einem Hohlraum, der sich spezifisch an eine bestimmte räumliche
und polare Organisation des anderen Moleküls bindet und dadurch als dazu
komplementär
definiert ist. „Molekül" kann, wie hier verwendet,
auch einen Molekülkomplex
wie ein Enzym, das aus Apoenzym und Coenzym zusammengesetzt ist,
ein Enzym oder einen Zellrezeptor, das/der aus verschiedenen Untereinheiten
zusammengesetzt ist, oder ein Lipoprotein, das aus Proteinen und
Lipiden zusammengesetzt ist, bedeuten. Veranschaulichende spezifische
Bindungspartner schließen
natürlich vorkommende
und synthetische Moleküle,
z.B. Thyroxinbindendes Globulin, Steroid-bindende Proteine, Antikörper, Fab-Fragmente
oder andere Antigen-bindende Fragmente von Antikörpern, Enzyme, Lectine, Nukleinsäuren, Repressoren,
Oligonukleotide, Protein A, Protein G, Avidin, Streptavidin, Biotin,
Komplementärkomponente
C1q oder DNA-Bindungsproteine, RNA-Bindungsproteine und dergleichen
ein. Die spezifischen Bindungspartner können Elemente eines immunologischen
Paars, wie eines Antigen-Antikörpers
oder Hapten-Antikörpers,
oder ein Operator-Repressors, Nuklease-Nukleotid, Biotin-Avidin,
Lectin-Polysaccharid,
Steroid-Steroid-bindendes Protein, Arzneistoff-Arzneistoff-Rezeptor,
Hormon-Hormon-Rezeptor,
Enzym-Substrat, IgG-Protein-A, Oligo- oder Polynukleotid-Komplementär-Oligo-
oder -Polynukleotid und dergleichen sein.
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„Entgegengesetzt
geladene funktionelle Gruppen" bedeutet,
dass die eine Gruppe von funktionellen Gruppen positiv geladen und
die andere negativ geladen ist. Die Ladung kann von den ausgewählten Reaktionsbedingungen,
z.B. dem pH-Wert des Reaktionsmediums, abhängen. Das Reaktionsmedium ist
eine Lösung,
gewöhnlich
ein Puffer, in welchem die Kupplungsreaktion zwischen den funktionellen
Gruppen durchgeführt
wird.
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„Antikörper" bedeutet, wie hier
verwendet, ein Immunglobulin, das sich spezifisch an eine bestimmte räumliche
und polare Organisation von einem anderen Molekül bindet und dadurch als dazu
komplementär
definiert ist, gewöhnlich
als Antigen oder Hapten bezeichnet. Der Antikörper kann monoklonal oder polyklonal sein
und durch auf dem Fachgebiet bekannte Techniken, wie Immunisierung
eines Wirts und Sammeln von Seren (polyklonal) oder durch Herstellen
von kontinuierlichen Hybridzelllinien und Sammeln des sezernierten Proteins
(monoklonal) oder durch Klonieren und Exprimieren von Nukleotidsequenzen
oder mutagenisierten Versionen davon, die zumindest die für die spezifische
Bindung von natürlichen
Antikörpern
erforderlichen Aminosäuresequenzen
kodieren, hergestellt werden. Antikörper können ein vollständiges Immunglobulin
oder ein Fragment davon einschließen, wobei Immunglobuline die
verschiedenen Klassen und Isotypen, wie IgA, IgD, IgE, IgG1, IgG2a,
IgG2b und IgG3, IgM usw., einschließen. Fragmente davon können Fab,
Fv und F(ab')2, Fab' und
dergleichen einschließen.
Zusätzlich
können
Aggregate, Polymere und Konjugate von Immunglobulinen oder deren
Fragmente, wo geeignet, verwendet werden, sofern die Bindungsaffinität für ein bestimmtes Molekül aufrecht
erhalten wird.
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„Ein Verfahren
zur quantitativen und/oder qualitativen Bestimmung eines Analyts" bedeutet, wie hier verwendet,
einen Assay zum Bestimmen der Gegenwart oder Menge eines Analyts.
Quantitative, halbquantitative und qualitative Verfahren sowie alle
anderen Verfahren zum Bestimmen eines Analyts werden als Verfahren
zum Messen der Menge eines Analyts betrachtet. Zum Beispiel wird
ein Verfahren, das lediglich die Anwesenheit oder Abwesenheit eines
Analyts in einer Probe, die im Verdacht steht, den Analyten zu enthalten, nachweist,
derart betrachtet, dass es im Umfang der vorliegenden Erfindung
eingeschlossen ist. Die Begriffe „Nachweisen" und „Bestimmen" sowie andere übliche Synonyme
für das
Messen werden als im Umfang der vorliegenden Erfindung liegend betrachtet.
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In
den üblichsten
Assays zur quantitativen und/oder qualitativen Bestimmung eines
Analyts wird der Analyt durch einen spezifischen Bindungspartner,
vorzugsweise einen spezifischen Bindungspartner, der mit einem festen
Trägermaterial
und/oder einer Komponente eines signalerzeugenden Systems, wie einer
Markierung oder einem Reportermolekül, verbunden ist, gebunden.
Der spezifische Bindungspartner kann direkt, z.B. kovalent oder
durch Adsorption, oder indirekt an das feste Trägermaterial und/oder die Komponente
eines signalerzeugenden Systems gebunden werden. Eine indirekte
Bindung bedeutet die räumliche
Verbindung von zwei spezifischen Bindungspartnern, die keine Elemente
eines spezifischen Bindungspaars sind, durch eine Reihe von Bindungen
zwischen verschiedenen Bindungspaaren. Beispielhaft für eine indirekte
Bindung ist die indirekte Bindung eines biotinylierten Antikörpers an
eine Markierung durch die Bindung des biotinylierten Antikörpers an
Avidin, das an die Markierung angelagert ist. Ein weiteres Beispiel
ist die indirekte Bindung von IgM an ein festes Trägermaterial
durch die Bindung von IgM an anti-IgM-Antikörper, die an das feste Trägermaterial
angelagert sind.
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„Träger" bedeutet, wie hier
verwendet, eine feste Phase, typischerweise ein Trägermaterial
oder eine Oberfläche,
gewöhnlich
aus einem organischen oder anorganischen, quellbaren oder nicht-quellbaren,
porösen
oder nicht-porösen,
magnetischen oder nicht-magnetischen,
wasserunlöslichen
Material, das eine beliebige einer Anzahl von Gestalten, wie Streifen,
Lage, Stab, Platte, Mulde, Röhrchen,
Teilchen oder Perle, aufweisen kann. Die Oberfläche kann hydrophil sein oder
in der Lage sein, hydrophil gemacht zu werden. Das feste Trägermaterial
schließt
anorganische Pulver, wie Silica, Magnesiumsulfat und Aluminiumoxid;
natürliche polymere
Materialien, insbesondere Cellulosematerialien und von Cellulose
abgeleitete Materialien, wie faserhaltiges Papier, z.B. Filterpapier,
Chromatographiepapier usw.; synthetische oder modifizierte natürlich vorkommende
Polymere, wie Nitrocellulose, Celluloseacetat, Polyvinylchlorid,
polyacrylamid, vernetztes Dextran, Agarose, Polyacrylat, Polyethylen,
Polypropylen, Poly(4- methylbuten),
Polystyrol, Polymethacrylat, Polyethylenterephthalat, Nylon, Polyvinylbutyrat
usw.; entweder allein oder in Verbindung mit anderen Materialien
verwendet; Glas, das als Bioglas verfügbar ist, keramische Materialien,
magnetische Materialien, Metalle und dergleichen, ein. Natürliche oder
synthetische Anordnungen, wie Liposome, Phospholipidbläschen und
Zellen, können
ebenfalls eingesetzt werden.
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Ein
bevorzugter erfindungsgemäßer Träger ist
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Röhrchen, Mikrotitrationsplatten,
Mulden, Perlen, magnetischen und nicht-magnetischen Teilchen, Filterpapieren,
Chromatographiepapieren. Die am meisten bevorzugten erfindungsgemäßen Träger sind
magnetische oder nicht-magnetische
Teilchen.
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Ein
erfindungsgemäßer Träger kann
mit Reportermolekülen,
wie Farbstoffen, Radiomarkierungen, Sensibilisierungsmitteln, fluoreszierenden
Mitteln und/oder chemilumineszierenden Mitteln verbunden werden. Die
Verbindung (einer) derartigen (derartiger) Substanz(en) mit Teilchen,
die in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden, insbesondere
mit Latexteilchen, kann die Einbringung während der Bildung der Teilchen
durch Polymerisation beinhalten, beinhaltet jedoch gewöhnlich die
Einbrigung in vorgeformte Teilchen, gewöhnlich durch nicht-kovalente
Auflösung
in den Teilchen. Gewöhnlich
wird eine Lösung
der Substanz(en) eingesetzt. Lösungsmittel,
die eingesetzt werden können,
schließen
Alkohole, wie z.B. Ethanol, Ethylenglycol und Benzylalkohol; Amide,
wie z.B. Dimethylformamid, Formamid, Acetamid und Tetramethylharnstoff
und dergleichen; und Ether, wie z.B. Carbitol, Ethylcarbitol, Dimethoxyethan
und dergleichen; und Wasser ein. Die Verwendung von Lösungsmitteln
mit hohen Siedepunkten, in welchen die Teilchen unlöslich sind,
erlaubt die Verwendung von erhöhten
Temperaturen zum Erleichtern der Auflösung der Substanz(en) in den
Teilchen und sind besonders geeignet. Die Lösungsmittel können einzeln
oder in Kombination verwendet werden. Die Lösungsmittel sind bevorzugt,
die die signalerzeugenden Eigenschaften der Substanz(en) nicht stören. Die
Substanzen können
auch kovalent oder nicht-kovalent (z.B. durch Adsorption) an den
Träger
gebunden werden.
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Veranschaulichenderweise
und ohne Beschränkung
ist die Herstellung von Teilchen, die mit einem Sensibilisierungsmittel
(Chlorophyll) oder mit einer chemilumineszierenden/fluoreszierenden
Zusammensetzung (Dioxen, Eu(TTA)
3/TOPO)
verbunden sind, in
US 5,578,498 ,
Spalte 31 und 32, beschrieben.
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Der
erfindungsgemäße beschichtete
Träger
weist anhängige
funktionelle Gruppen, wie z.B. Maleimidgruppen, Carboxygruppen,
Aldehyde, Ketone, Aminogruppen, Sulfhydrylgruppen, Cyanogruppen,
Ethylengruppen, Hydroxygruppen, Thiole, Carboxamide, Carbamate,
Carbonsäureester,
Sulfonsäuren,
Sulfonsäureester,
Phosphorsäuren,
Phosphorsäureester,
Harnstoffe, Phosphoramide, Sulfonamide, Ether, Sulfide, Thioether,
Olefine, Acetylene, Amine, Nitrile, Halogenide und dergleichen,
auf. Diese anhängigen
funktionellen Gruppen können
zum Binden von spezifischen Bindungspartnern an die Oberflächenbeschichtung
des Trägers
verwendet werden. Spezifische Bindungspartner können z.B. Antikörper, Antikörperfragmente,
Rezeptoren, Oligonukleotide, Nukleotid-bindende Proteine, Lectine,
Haptene, Antigene, Immunglobulin-bindende Proteine, Avidin, Streptavidin,
Biotin oder andere biologische Moleküle einschließen.
-
„Teilchen" bedeutet, wie hier
verwendet, Teilchen an mindestens 20 nm und nicht mehr als etwa
20 μm, gewöhnlich mindestens
etwa 40 nm und weniger als 10 μm,
normalerweise 0,1 bis 10 μm,
vorzugsweise 0,1 bis 5 μm,
am meisten bevorzugt 0,15 bis 3 μm. „Teilchen" umfasst, wie hier
verwendet, Kugeln, Halbkugeln, Perlen und auch andere Gestalten.
Die Teilchen können
organisch oder anorganisch, quellbar oder nicht-quellbar, porös oder nicht-porös, wobei
sie eine beliebige Dichte, jedoch vorzugsweise eine Dichte, die ähnlich Wasser
ist, im Allgemeinen von etwa 0,7 bis etwa 1,5 g/ml, aufweisen vorzugsweise
suspendierbar in Wasser, und zusammengesetzt aus einem Material,
das transparent, teilweise transparent oder undurchsichtig sein kann,
sein. Die Teilchen können
Teilchen vom Kern-und-Schale-Typ,
wie Teilchen mit einem magnetischen Kern und einer harten Schalenbeschichtung
aus (einem) polymerisierten Monomer(en) sein. Die Teilchen sind vorzugsweise
negativ geladen. Die Teilchen sind vorzugsweise fest, z.B. Polymerteilchen,
Metallsole (Teilchen, die aus einem Schwermetall, wie z.B. Gold
oder Silber, zusammengesetzt sind), Glasteilchen, Siliciumteilchen,
magnetische Teilchen, Farbstoffkristallite. Besonders bevorzugt
sind Latexteilchen. „Latex" bedeutet, wie hier
verwendet, ein teilchenförmiges,
wassersuspendierbares, wasserunlösliches
polymeres Material. Der Latex ist häufig ein substituiertes Polyethylen,
wie: Polystyrol-Butadien, Polyacrylamid-Polystyrol, Polystyrol mit Aminogruppen,
Polyacrylsäure,
Polymethacrylsäure,
Acrylnitril-Butadien,
Styrolcopolymere, Polyvinylacetat-Acrylat, Polyvinylpyridin, Vinyl-Chloridacrylat-Copolymere
und dergleichen. Nicht vernetzte Polymere aus Styrol und carboxyliertem
Styrol oder mit anderen aktiven Gruppen, wie Amino, Hydroxy, Halogen
und dergleichen funktionalisiertem Styrol sind bevorzugt. Häufig werden
Copolymere von substituierten Styrolen mit Dienen, wie Butadien,
verwendet.
-
„Signalerzeugendes
System” bedeutet,
wie hier verwendet, eine oder mehrere Komponenten, wobei mindestens
eine Komponente eine nachweisbare Markierung ist, die ein nachweisbares
Signal erzeugt, das die Menge an gebundener und/oder ungebundener
Markierung, d.h. die Menge an Markierung, die an die nachzuweisende
Verbindung gebunden oder nicht-gebunden ist, betrifft. Die Markierung
ist ein beliebiges Molekül,
das ein Signal erzeugt oder zum Erzeugen eines Signals veranlasst
werden kann, und kann z.B. eine fluoreszierende Verbindung (fluoreszierendes
Mittel), eine Radiomarkierung, ein Enzym, eine chemilumineszierende
Verbindung (chemilumineszierendes Mittel) oder ein Sensibilisierungsmittel
sein. Dieses Molekül kann
als „Reportermolekül" bezeichnet werden.
Folglich wird das Signal durch Nachweis der Enzymaktivität, Lumineszenz,
Lichtabsorption, Lichtstreuung oder Radioaktivität, wie es der Fall sein kann,
nachgewiesen und/oder gemessen.
-
Geeignete
Markierungen schliefen veranschaulichender Weise und ohne Beschränkung Enzyme,
wie Alkaliphosphatase, Glucose-6-phosphatdehydrogenase und Meerrettichperoxidase;
Farbstoffe; fluoreszierende Mittel, wie Fluorescein, Rhodaminverbindungen,
Phycoerythrin, Phycocyanin, Allophycocyanin, o-Phthaldehyd, fluoreszierende Chelate
aus seltenen Erdmetallen und Fluorescamin; chemilumineszierende
Mittel, wie Isoluminol und Acridiniumverbindungen; Sensibilisierungsmittel,
wie Eosin, 9,10-Dibromanthracen,
Methylenblau, Hämatoporphyrin,
Phthalocyanine, Chlorophyll, bengalische Rose; Coenzyme; Enzymsubstrate;
Radiomarkierungen, wie 125I, 131I, 14C, 3H, 57Co und 75Se; Teilchen,
wie Latexteilchen, die mit einem Reportermolekül oder einer Gruppe von Molekülen, wie
einem Farbstoff, einem Sensibilisierungsmittel, fluoreszierenden
Mittel, chemilumineszierenden Mittel oder einem anderen nachweisbaren
Molekül
oder einer anderen ebensolchen Gruppe von Molekülen markiert werden können; Metallsol;
Kristallit; Liposome und Zellen, die weiter markiert werden können, usw.,
ein.
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Es
gibt zahlreiche Verfahren, durch welche die Markierung ein Signal
erzeugen kann, das durch äußere Mittel,
erwünschtermaßen durch
visuelle Untersuchung, z.B. durch elektromagnetische Strahlung,
Wärme und
chemische Reagenzien nachweisbar ist. Die Markierung oder andere
signalerzeugende Systemelemente können auch an einen spezifischen
Bindungspartner, ein anderes Molekül oder ein festes Trägermaterial
gebunden werden. Markierungen schließen Gruppen, die mithilfe von
elektromagnetischer Strahlung oder elektrochemischen Nachweis nachweisbar
sind, einschließlich
Farbstoffe, fluoreszierende Mittel, chemilumineszierende Mittel
und radioaktive Isotope ein.
-
Die
Markierung kann direkt ein Signal erzeugen, und deshalb sind zusätzliche
Komponenten zum Erzeugen eines Signals nicht erforderlich. Zahlreiche
organische Moleküle,
z.B. fluoreszierende Mittel, sind in der Lage, Ultraviolett- und
sichtbares Licht zu absorbieren, wobei die Lichtabsorption Energie
auf diese Moleküle überträgt und sie
zu einem angeregten Energiezustand anhebt. Diese absorbierte Energie
wird dann durch Emission von Licht mit einer zweiten Wellenlänge abgeführt. Andere
Markierungen, die direkt ein Signal erzeugen, schließen radioaktive
Isotope und Farbstoffe ein.
-
Alternativ
dazu kann die Markierung zum Erzeugen eines Signals andere Komponenten
benötigen, und
das signalerzeugende System würde
dann sämtliche
zum Erzeugen eines messbaren Signals erforderlichen Komponenten
einschließen,
die Substrate, Coenzyme, Quenchmittel, Verstärker, zusätzliche Enzyme, Substanzen,
die mit enzymatischen Produkten reagieren, Katalysatoren, Aktivatoren,
Cofaktoren, Inhibitoren, Radikalfänger, Metallionen und eine
spezifische Bindungssubstanz, die zum Binden von signalerzeugenden Substanzen
erforderlich ist, einschließen.
-
Die
Markierung und/oder andere signalerzeugende Systemelemente können an
einen spezifischen Bindungspartner oder an einen erfindungsgemäßen Träger gebunden
werden. Die Markierung kann an einen spezifischen Bindungspartner,
wie z.B. einen Antikörper,
Biotin, Avidin, ein Analytanalogon, ein Oligonukleotid oder ein
Hapten kovalent gebunden werden. Die Bindung der Markierung an den
spezifischen Bindungspartner kann durch chemische Reaktionen erzielt
werden, die zum Ersetzen eines Wasserstoffatoms der Markierung durch
eine Bindung an den spezifischen Bindungspartner führen, oder
kann eine Verbindungsgruppe zwischen der Markierung und dem spezifischen
Bindungspartner einschließen.
Andere signalerzeugende Systemelemente können auch an spezifische Bindungspartner
kovalent gebunden werden. Zum Beispiel können zwei signalerzeugende
Systemelemente, wie ein fluoreszierendes Mittel und ein Quenchmittel,
jeweils an einen unterschiedlichen Antikörper gebunden werden, der einen
spezifischen Komplex mit dem Analyten bildet. Die Bildung des Komplexes
bringt das fluoreszierende Mittel und das Quenchmittel in enge Nachbarschaft,
wodurch es ermöglicht
wird, dass das Quenchmittel mit dem fluoreszierenden Mittel wechselwirkt,
um ein Signal zu erzeugen.
-
„Verbindungsgruppe" bedeutet, wie hier
verwendet, die kovalente Bindung zwischen Molekülen. Die Verbindungsgruppe
variiert je nach der Beschaffenheit der zu verbindenden Moleküle. Funktionelle
Gruppen, wie Thiolgruppen, Aminogruppen, Carboxygruppen, Hydroxygruppen,
Phosphatgruppen oder Sulfogruppen, die normalerweise vorliegen oder
am zu verbindenden Molekül
eingebracht sind, werden zum Verbinden eingesetzt. Zum Beispiel
können
zwei mit Thiolgruppen funktionalisierte Moleküle durch Verbinden der Thiole
mit einem homobifunktionellen Reagens, wie einem Bismaleimid oder
einer Bishalogenacetylverbindung konjugiert werden. Zwei Moleküle, die
mit Amingruppen funktionalisiert sind, können durch Verwendung von homofunktionellen
Reagenzien, wie Glutaraldehyd oder Disuccinimidylester, konjugiert
werden. Eine bessere Steuerung eines Konjugationsvorgangs kann häufig durch
Einsatz eines heterobifunktionellen Reagenzes erzielt werden. Zum
Beispiel kann ein mit Thiolgruppen funktionalisiertes Molekül mithilfe
eines heterobifunktionellen Reagenzes, das sowohl Maleimid- als
auch Succinimidylesterfunktionen besitzt, an ein mit Amingruppen
funktionalisiertes Molekül
konjugiert werden. Beispiele für
heterobifunktionelle Verbindungsgruppen schließen Succinimidyl-4-(N-maleimidomethyl)cyclohexan-1-carboxylat
(SMCC), Succinimidyl-4-(iodacetyl)aminobenzoat (SIAB) und Succinimidyl-4-(p-maleimidophenyl)butyrat
ein.
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„Chemischer
Vorgang der Carbodiimidkonjugation" bedeutet, wie hier verwendet, dass
chemische Konjugate über
verfügbare
-COOH- und -NH2-Gruppen unter Bildung einer
Amidbindung synthetisiert werden können. Dies ist ideal zum Herstellen
von Antikörper-
oder Antigenkonjugaten. Ein erster Schritt bei dieser Synthese ist
die Umwandlung von Carboxygruppen an einem der zu konjugierenden
Moleküle
zu so genannten Aktivestern. Die Aktivester können dann mit anderen funktionellen
Gruppen, typischerweise Aminen, an dem anderen zu konjugierenden
Molekül
spontan reagieren. Am üblichsten
werden Carbodiimide, wie 1-Ethyl-3-[3-dimethylaminopropyl]-carbodiimid (EDC
oder EDAC) oder 1-Cyclohexyl-3-(2-morpholinyl-4-ethyl)carbodiimid
(CMC) zum Umwandeln von Carboxygruppen zu Aktivestern verwendet.
-
„Assay" bedeutet die Bestimmung
der Gegenwart oder Menge eines Analyts in einer Probe, die in Verdacht
steht, einen Analyten zu enthalten, die in einem Assaymedium mit
Reagenzien zum Durchführen
des Assays kombiniert wird. Derartige Reagenzien können spezifische
Bindungspartner für
den Analyten, die Analytanaloga, feste Oberflächen, an welche eines der vorstehenden
Reagenzien gebunden ist, spezifische Bindungspartner für die spezifischen
Bindungspartner für
den Analyten einschließen.
Ein oder mehrere der Reagenzien können markiert sein. Die Reagenzien
werden derart ausgewählt,
dass ein Signal von einer Markierung in Bezug auf die Gegenwart
oder Menge an Analyt in der Probe erhalten wird. Der Assay kann
entweder ohne Abtrennung (homogen) oder mit Abtrennung (heterogen)
von beliebigen der Assayverbindungen oder Produkte durchgeführt werden.
-
Homogene
Assays sind durch EMIT
® Assayprodukte (Syva Company,
San Jose, CA); nephelometrische und turbidimetrische Assays, häufig latexverstärkt; Nukleinsäurehybridisierungsassays,
wie beschrieben in
EP-A2-0
070 685 , Assays wie in Boguslaski & Li (1982), Applied Biochemistry
and Biotechnology, 7:401-414 zusammengefasst; und Assays wie diejenigen
offenbart in
EP-A2-0
515 194 , Beispiele 2 und 5, beispielhaft beschrieben.
-
In
einer heterogenen Assay-Vorgehensweise umfassen die Assaykomponenten
gewöhnlich
(i) eine Probe, die im Verdacht steht, einen Analyten zu enthalten,
der ein spezifischer Bindungspartner ist, (ii) einen ersten spezifischen
Bindungspartner, der direkt oder indirekt an ein festes Trägermaterial
gebunden oder zu binden ist, das entweder ein nicht-dispergierbares
festes Trägermaterial
oder ein Teilchen sein kann, (iii) und einen zweiten spezifischen
Bindungspartner, der direkt oder indirekt an ein Element eines signalerzeugenden Systems
gebunden oder zu binden ist. Der erste und/oder zweite spezifische
Bindungspartner kann ein Analytanalogon sein. Die Assaykomponenten
und gegebenenfalls andere Reagenzien, wie Puffer, Substratlösungen usw.,
werden im Allgemeinen entweder gleichzeitig oder vollständig oder
teilweise aufeinander folgend kombiniert und unter Bedingungen zum
Erlauben der Bindungsreaktionen zwischen den jeweiligen spezifischen
Bindungspaarelementen inkubiert. Das feste Trägermaterial wird dann von der
flüssigen
Phase abgetrennt und häufig
gewaschen, um ungebundene Reagenzien zu entfernen. Anschließend wird
das feste Trägermaterial
oder die flüssige
Phase auf die Gegenwart des mit der Gegenwart oder Menge des Analyts
verbundenen Elements eines signalerzeugenden Systems untersucht.
-
Die
Abtrennung kann durch jedes beliebige Mittel, einschließlich, aber
ohne Beschränkung,
Abtrennung einer flüssigen
Phase von einem festen Trägermaterial
durch Filtration, Mikrofiltration, Doppelantikörperausfällung, Zentrifugation, Chromatographie,
Elektrophorese, magnetischer Abtrennung und Entfernung eines festen
Trägermaterials
(z.B. eines Tauchstabs) von einer Probe, erzielt werden.
-
Unterschiedliche
Formate von homogenen und heterogenen Assays sind bekannt. In einem
Sandwich-Assay wird der Analyt durch mindestens zwei spezifische
Bindungspaarelemente sandwichförmig
angeordnet. In einem konkurrierenden Assay konkurriert der Analyt
gewöhnlich
mit einem Analytanalogon um die Bindung durch einen spezifischen
Bindungspartner.
-
Veranschaulichenderweise
und ohne Beschränkung
können
derartige Assayformate auf dem Gebiet der Immunassays auch durch
die gebildeten Komplexe gekennzeichnet sein: (i) Sandwich-Immunassays durch
die Bildung von „Antikörper<>Antigen<>Antikörper"-Komplexen oder „Antigen<>Antikörper<>Antigen"-Komplexen; (ii) indirekte Immunassays
durch die Bildung von „Antigen<>Antigen-spezifischen Antikörper(Analyt) <>Antikörper"-Komplexen und (iii)
konkurrierende Immunassays durch die Bildung von „Antikörper<>Antigen"-Komplexen, „Antikörper<>Hapten"-Komplexen oder „Antikörper<>Analytanalogon"-Komplexen.
-
In
einem typischen konkurrierenden heterogenen Assay wird ein festes
Trägermaterial
mit einem daran gebundenen Antigen-spezifischen Antikörper mit
einem Medium in Kontakt gebracht, das die Probe und ein an eine
nachweisbare Markierung konjugiertes Analytanalogon, wie ein Enzym
(das „Konjugat"), enthält. Der
Analyt in der Probe konkurriert mit dem Konjugat um die Bindung
an den Antikörper.
Nach Abtrennung des festen Trägermaterials
und des Mediums wird die Markierungsaktivität des festen Trägermaterials
oder des Mediums durch herkömmliche
Techniken bestimmt und mit der Analytmenge in der Probe in Beziehung
gesetzt. Alternativ dazu kann das Antigenanalogon an das feste Trägermaterial
gebunden werden und ist der Antigen-spezifische Antikörper markiert.
-
In
einem typischen homogenen oder heterogenen Sandwich-Immunassay wird ein
Sandwichkomplex in einem Assaymedium gebildet. Der Komplex umfasst
den Analyten, einen ersten Antikörper
(monoklonal oder polyklonal), der sich an den Analyten bindet, und
einen zweiten Antikörper
(monoklonal oder polyklonal), der sich an den Analyten oder einen
Komplex des Analyts und den ersten Antikörper bindet. Anschließend wird der Sandwichkomplex
nachgewiesen und mit der Menge an Analyt in der Probe in Beziehung
gesetzt. Der Sandwichkomplex wird durch die Gegenwart einer Markierung
in dem Komplex nachgewiesen, wobei entweder einer oder beide des
ersten Antikörpers
und des zweiten Antikörpers
mit Markierungen verbunden sind.
-
In
einem homogenen Assay ohne jeglichen Abtrennungsschritt, jedoch
auch in einem heterogenen Assay können Latexteilchen als Markierung(en)
verwendet werden und werden Teilchenkomplexe z.B. durch nephelometrische
oder turbidimetrische Verfahren bestimmt. Die Markierungen können auch
Substanzen sein, die mit einem Abstand voneinander versehen werden,
der eine Wechselwirkung, insbesondere eine Energieübertragung,
zwischen den Substanzen erlaubt oder verhindert, und der Wechselwirkungsgrad
wird gemessen. Eine derartige Energieübertragung kann mithilfe von
kurzlebigen Molekülen,
z.B. einem atomaren Sauerstoff, Strahlung im kurzen Bereich, z.B.
radioaktiver β-Strahlung,
und/oder Energieübertragung
gemäß dem Förster- oder
Nicht-Förster-Mechanismus
stattfinden. Ferner kann die Aktivität der Substanzen durch andere Substanzen
erhöht
oder gehemmt werden, was zu einer messbaren Änderung im Signal, z.B. einer Änderung in
der Intensität
oder Polarisation des emittierten Lichts, Hemmung oder Erhöhung der
Enzymaktivitäten und/oder Änderung
des Fluoreszenzverhaltens führt.
Im Falle eines heterogenen Sandwich-Assays wird ein erster spezifischer
Bindungspartner an ein festes Trägermaterial
gebunden und wird ein zweiter spezifischer Bindungspartner an eine
Markierung gebunden. Nach einem oder mehreren Inkubationsschritten
wird das feste Trägermaterial
von der flüssigen
Phase abgetrennt und werden etwaige Sandwich-Komplexe, die an das feste
Trägermaterial
gebunden sind, bestimmt. In einer Variation des Sandwich-Assays
wird die Probe in einem geeigneten Medium mit dem markierten spezifischen
Bindungspartner in Kontakt gebracht und für eine Zeitdauer inkubiert.
Dann wird das Medium mit einem festen Trägermaterial in Kontakt gebracht,
an welchen der zweite spezifische Bindungspartner gebunden ist.
In einer anderen Variation des Vorstehenden werden die Probe, der
erste spezifische Bindungspartner, der an ein festes Trägermaterial
gebunden ist, und der markierte spezifische Bindungspartner in einem
Medium kombiniert und in einem einzigen Inkubationsschritt inkubiert.
-
Sandwich-Assays
finden hauptsächlich
beim Nachweis von mehrwertigen Analyten Verwendung; die bevorzugten
Assays zum Nachweisen von einwertigen Analyten sind konkurrierende
Assays. Die vorliegende Erfindung findet auf alle der vorstehenden
Assays Anwendung.
-
„Vollständig oder
teilweise aufeinander folgend" bedeutet,
dass, wenn die Probe und die anderen Mittel, die in einem Assay
verwendet werden, auf andere Weise als gemeinsam (gleichzeitig)
kombiniert werden, eines oder mehrere mit einem oder mehreren der übrigen Mittel
unter Bildung einer Unterkombination kombiniert werden können. Eine
Unterkombination und die übrigen
Mittel können
dann kombiniert werden.
-
„Polysaccharid" bedeutet ein Kohlenhydrat,
das drei oder mehr nicht-modifizierte oder modifizierte Monosaccharideinheiten
enthält,
wie z.B. Dextran, Stärke,
Glycogen, Inulin, Levan, Mannan, Agarose, Galactan, Carboxydextran
oder Aminodextran; das Polysaccharid kann zu den einfacheren Monosaccharideinheiten
hydrolysiert werden. Beispiele für
Polysaccharide sind veranschaulichenderweise und ohne Beschränkung Dextran,
Stärke,
Glycogen, Polyribose und dergleichen.
-
„Dextran” bedeutet
ein Polysaccharid, das aus linearen Glucoseeinheiten mit 1 bis 6
verknüpften
Kohlenstoffatomen (98 %) besteht; eine polymerisierte Glucose.
-
Der
Begriff „funktionelle
Gruppen" schließt Carbonsäuren, Aldehyde,
Ketone, Aminogruppen, Cyanogruppen, Ethylengruppen, Hydroxygruppen,
Thiole, Carboxamide, Carbamate, Carbonsäureester, Sulfonsäuren, Sulfonsäureester,
Phosphorsäuren,
Phosphorsäureester,
Harnstoffe, Phosphoramide, Sulfonamide, Ether, Sulfide, Thioether,
Olefine, Acetylene, Amine, Nitrile, Halogenide und dergleichen ein.
-
„Aminreaktive
funktionelle Gruppe" bedeutet
eine Funktionalität,
die mit einer Aminfunktionalität,
gewöhnlich
durch eine Nukleophilie oder Basizität des Amins reaktiv ist, wie
z.B. ein Aldehyd, eine α-Ketocarbonsäure, eine
Epoxygruppe und dergleichen.
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Gewöhnlich sind
zwei Moleküle „kovalent
gebunden" oder „kovalent
gekuppelt", wenn
sich mindestens ein Atomkern des ersten Moleküls und ein Atomkern des zweiten
Moleküls
Elektronen teilen.
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Eine „Beschichtung" bedeutet mindestens
eine Schicht einer Bedeckung auf der Oberfläche des Trägers. Die Beschichtung kann
die Trägeroberfläche vollständig oder
teilweise bedecken; sie kann eine monomolekulare oder multimolekulare
Schicht sein. Eine darauffolgende Schicht bedeutet, eine Schicht
wird auf einer vorhergehenden Schicht aufgetragen. Eine darauffolgende
Schicht kann die erste Beschichtungsschicht als Träger einschließen.
-
Verschiedene
Hilfsmaterialien werden häufig
in dem Assay eingesetzt. Zum Beispiel liegen normalerweise Puffer
im Assaymedium sowie Stabilisatoren für das Assaymedium und die Assaykomponenten
vor. Häufig
können zusätzlich zu
diesen Additiven Proteine, wie Albumine; organische Lösungsmittel,
wie Formamid; quartäre
Ammoniumsalze; Polyanionen, wie Dextransulfat; oberflächenaktive
Mittel, insbesondere nicht-ionische oberflächenaktive Mittel; Bindungsverstärker, z.B.
Polyalkylenglycole; oder dergleichen eingeschlossen sein.
-
Im
Folgenden werden spezifische Ausführungsformen der Erfindung
detaillierter beschrieben:
Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Träger
mit einer Oberflächenbeschichtung,
die mit anhängigen
funktionellen Gruppen versehen ist. Die Oberflächenbeschichtung umfasst mindestens
zwei Polysaccharidschichten. Das Polysaccharid der ersten Beschichtungsschicht
ist durch Reaktion zwischen den funktionellen Gruppen des Trägers und
den funktionellen Gruppen des Polysaccharids der ersten Beschichtungsschicht
an den Träger
kovalent gekuppelt. Ferner ist das Polysaccharid der zweiten Beschichtungsschicht
durch Reaktion zwischen den funktionellen Gruppen der ersten Beschichtungsschicht
und den funktionellen Gruppen des Polysaccharids der zweiten Beschichtungsschicht
an die erste Beschichtungsschicht kovalent gekuppelt. Zusätzliche
Polysaccharidschichten mit anhängigen
funktionellen Gruppen können
wahlweise eingesetzt werden.
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In
der vorliegenden Erfindung verbindet sich das Polysaccharid der
ersten Beschichtungsschicht spontan mit dem Polysaccharid der zweiten
Beschichtungsschicht und wahlweise mit dem Träger. Eine spontane Verbindung
zwischen den Polysaccharidschichten und zwischen dem Träger und
der ersten Polysaccharidschicht findet statt, wenn die funktionellen
Gruppen der einen der Polysaccharidschichten an die funktionellen
Gruppen des Trägers
oder einer anderen Schicht angelagert werden oder damit spontan
reagieren. Beispiele für
eine spontane Verbindung schließen
die Anziehung der einen Polysaccharidschicht an eine andere Polysaccharidschicht
(oder an den Träger),
da die funktionellen Gruppen der Schichten (oder der ersten Schicht
und des Trägers)
entgegengesetzt geladen sind, ein. Dies kann stattfinden, wenn das
eine Polysaccharid Carboxy-funktionelle Gruppen aufweist und die
andere Schicht ein Aminodextran ist. Eine spontane Verbindung kann
auch zwischen einem carboxylierten Träger und einem Aminodextran
aufgrund der entgegengesetzten Ladung der funktionellen Gruppen
stattfinden.
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Ein
anderes Beispiel für
eine spontane Verbindung ist die spontane Bildung einer Schiffschen
Base, die stattfindet, wenn die anhängigen Aldehydgruppen einer
Dextranaldehydschicht sich mit den Amingruppen eines Aminodextrans
verbinden. Die Bindung kann im Verfahren durch ein schwaches Reduktionsmittel,
wie NaCNBH3 oder dergleichen, reduziert
werden. Noch ein anderes Beispiel ist die spontane Verbindung eines thiolierten
Dextrans mit einem halogenierten Dextran. Diese nukleophile Substitutionsreaktion
findet spontan und schnell unter optimalen pH-Bedingungen (gewöhnlich 8
oder höher)
bei Raumtemperatur statt.
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Ein
anderes Beispiel für
eine spontane Verbindung ist die nukleophile Substitution, die zwischen
anhängigen
Aminogruppen einer Dextranaminoschicht und Carboxygruppen eines
Carboxydextrans, aktiviert durch Carbodiimid, stattfindet. Zum Unterstützen dieser
Reaktion bildet das -COOH-haltige Molekül einen Acylaminoester mit
N-Hydroxysuccinimid durch Verwendung eines Carbodiimids. Dieses
Molekül
reagiert mit den Aminogruppen eines Aminodextrans unter Erhalt einer
stabilen Amidbindung.
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Die
spontane Verbindung der ersten Schicht mit dem Träger oder
der aufeinander folgenden Polysaccharidschichten miteinander führt zu zahlreichen
Vorteilen. Ein Vorteil liegt darin, dass der Träger leicht mit einer ersten
Polysaccharidschicht beschichtet werden kann. Beispielsweise erfordert
die Reaktion zwischen einem carboxylierten Teilchen und einem Aminodextran
nur die Verwendung eines chemischen Vorgangs der Carbodiimidkonjugation.
Keine Verbindungsgruppe ist nötig,
was die Herstellungsschritte reduziert sowie eine größere Steuerung
der Reaktion erlaubt.
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Gleichermaßen sind
die Vorteile der spontanen Verbindung zwischen Polysaccharidschichten
ersichtlich, wenn die Polysaccharide entgegengesetzte Ladungen aufweisen,
wie ein carboxyliertes Dextran und ein Aminodextran, oder wenn die
funktionellen Gruppen der Schichten spontan reagieren. Wiederum
erlaubt die Kupplung von Polysacchariden, die sich spontan verbinden,
eine einfache Herstellung ohne die Notwendigkeit einer bifunktionellen
Verbindungsgruppe, wie Glutaraldehyd. Dies erlaubt eine bessere
Steuerung der Reaktion, während
eine im Wesentlichen vollständige
Bedeckung von Polysaccharid auf einem Träger oder auf einer vorangehenden
Polysaccharidschicht gewährleistet
wird.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Träger mit anhängigen funktionellen Gruppen
durch einen Träger
wie einem Polystyrolteilchen mit einer carboxylierten Oberfläche (aminreaktive
funktionelle Gruppe) bereitgestellt. Die Oberflächenbeschichtung umfasst mindestens
zwei Polysaccharidschichten. Ein Überzug weist aminfunktionelle
Gruppen auf, und der andere Überzug
weist aminreaktive funktionelle Gruppen auf. Das Polysaccharid der
ersten Beschichtungsschicht ist durch Reaktion zwischen aminreaktiven funktionellen
Gruppen des Trägers
(d.h. Carboxygruppen) und Amingruppen des Polysaccharids der ersten Beschichtungschicht
an den Träger
kovalent gekuppelt. Das Polysaccharid der zweiten Beschichtungsschicht ist
durch Reaktion zwischen den aminfunktionellen Gruppen der ersten
Beschichtungsschicht und den aminreaktiven funktionellen Gruppen
des Polysaccharids der zweiten Beschichtungsschicht an die erste
Beschichtungsschicht kovalent gekuppelt. Gleichermaßen bevorzugt
ist ein Träger,
der aminfunktionelle Gruppen aufweist, und die erste Polysaccharidschicht
weist aminreaktive funktionelle Gruppen auf, die zweite Polysaccharidschicht
weist aminreaktive funktionelle Gruppen auf und die anschließenden Schichten
wechseln zwischen den beiden Polysacchariden.
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Aminreaktive
funktionelle Gruppen an dem Träger
sollen für
eine kovalente Bindung der Amingruppen des Polysaccharids der ersten
Beschichtungsschicht an den Träger
zugänglich
sein, oder alternativ dazu sollen die aminfunktionellen Gruppen
an dem Träger
für eine
kovalente Bindung der aminreaktiven Gruppen des Polysaccharids der
ersten Beschichtungsschicht an den Träger zugänglich sein.
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Eine
andere Ausführungsform
dieser Erfindung beinhaltet einen Träger, wobei das Polysaccharid
der ersten Beschichtungsschicht ein Aminodextran ist. Ein Aminodextran
ist ein derivatisiertes Glucosepolymer mit Aminogruppen mit einem
Molekulargewicht von etwa 10 000 bis etwa 2 000 000, vorzugsweise
etwa 500 000. Aminodextran kann gemäß den Anweisungen von
US 5,707,877 , Spalten 18-20,
und
US 5,639,620 , Spalten 21
und 22, oder wie hierin bereitgestellt in kleinem und großem Maßstab hergestellt
werden.
-
Noch
eine andere Ausführungsform
dieser Erfindung beinhaltet einen Träger, wobei das Polysaccharid der
zweiten Beschichtungsschicht Dextran mit aminreaktiven funktionellen
Gruppen, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Aldehyden, Carboxygruppen oder Epoxygruppen
mit einem ähnlichen
Molekulargewicht wie demjenigen von Aminodextran, ist.
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Eine
andere spezifische Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Träger, wobei das Polysaccharid
der ersten Beschichtungsschicht ein Dextran mit aminreaktiven funktionellen
Gruppen ist und das Polysaccharid der zweiten Beschichtungsschicht
vorzugsweise ein Aminodextran ist.
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Ein
Verfahren ist bevorzugt, in welchem der chemische Vorgang der Carbodiimidkonjugation
zur Kupplung des Polysaccharids der ersten Beschichtungsschicht
an den Träger
verwendet wird. Ein anderes Verfahren ist bevorzugt, in welchem
die Kupplung des Polysaccharids der zweiten Beschichtungsschicht
an die erste Beschichtungsschicht in Gegenwart eines schwachen Reduktionsmittels,
wie z.B. Natriumcyanoborhydrid, durchgeführt wird. Alternativ dazu kann
ein Verfahren verwendet werden, in welchem ein chemischer Vorgang der
Carbodiimidkonjugation für
das Kuppeln des Polysaccharids der zweiten Beschichtungsschicht
an die erste Beschichtungsschicht verwendet wird. Ein besonders
bevorzugtes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Trägers ist
ein Verfahren, in welchem die spezifischen Bindungspartner durch
Reaktion zwischen den anhängigen
funktionellen Gruppen der Oberflächenbeschichtung
und den funktionellen Gruppen der spezifischen Bindungspartner an
die Oberflächenbeschichtung
kovalent gekuppelt werden.
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Der
Träger
kann zwischen den Reaktionsschritten gewaschen werden, um ungebundene
Verbindungen zu entfernen und/oder das Reaktionsmedium zu wechseln.
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Zum
Veranschaulichen dieser Erfindung und in Bezug nun auf 1A wird
die Beschichtung von Carboxylatpolystyrolteilchen mit einem Durchmesser
von etwa 200 nm beschrieben. Kurz gesagt, werden Carboxylatteilchen
zuerst mit Aminodextran(AmDex)-Molekülen (mit
mehrfachen Aminogruppen pro AmDex-Molekül) unter Verwendung eines chemischen
Vorgangs der Carbodiimid(EDAC)-Konjugation beschichtet. Die Gegenwart
von entgegengesetzten Ladungen auf der Perlenoberfläche (-COO–)
und am AmDex (-N+H3)
ziehen sich gegenseitig an, und in Gegenwart eines relativ großen Überschusses
an AmDex wird die Teilchenoberfläche
selbst in Abwesenheit von EDAC schnell und wirksam durch AmDex-Moleküle bedeckt.
Auf diese Weise verbindet sich das Polysaccharid spontan mit den
Teilchen. Dieses Phänomen
führt zu
einer erhöhten
Konzentration an Aminogruppen in der Nähe der Oberfläche der
Carboxylatteilchen, und dies verbessert wiederum die Effizienz des
EDAC-Konjugationsverfahrens. Auch minimiert die Gegenwart einer
Dextranschicht auf der Oberfläche
der Carboxylatteilchen das Teilchenaggregationsproblem, das im Allgemeinen
beobachtet wird, wenn die Carboxylatteilchen bei einem pH-Wert unter
7,0 EDAC ausgesetzt werden. Die Zugabe von EDAC an diesem Punkt
aktiviert die -COOH-Gruppen an dem Teilchen, die dann mit -NH2-Gruppen am AmDex reagieren, was zur Bildung
einer chemisch stabilen Amidbindung führt. Nur ein Bruchteil der
Aminogruppen von dem AmDex-Molekül
ist beim Bilden der kovalenten Amidbindung beteiligt, und die übrigen Aminogruppen
sind für
Reaktionen mit verschiedenen reaktiven Gruppen (z.B. Aldehydgruppen
oder Carboxygruppen) verfügbar. Derartige
Teilchen werden als einzeln beschichtete Aminoperlen (C-Perlen-AmDex)
bezeichnet. Anders als das Einbringen von Aminogruppen unter Verwendung
von Diaminen mit kleinem Molekulargewicht (Ethylendiamin, Propylendiamin
usw.) und EDAC, eliminiert die Verwendung von AmDex die Notwendigkeit
für ein
strenges Überwachen
des pH-Werts der Reaktion, wodurch das Verfahren deutlich vereinfacht
wird.
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Die
zweite Polysaccharidschicht kann durch Umsetzen des C-Perle-AmDex-Reagenzes
mit einem relativ großen Überschuss
an Dextranaldehyd (DexAl) mit mehrfachen Aldehydgruppen pro DexAl-Molekül eingebracht
werden. Diese spontane Reaktion ist eine Form einer spontanen Verbindung
der Polysaccharidschichten. Ein Bruchteil der Aldehydgruppen an
einem DexAl-Molekül
reagiert mit Aminogruppen am C-Perle-AmDex-Reagens unter Bildung
einer Schiffschen Base, die dann mit einem schwachen Reduktionsmittel, wie
Cyanoborhydrid (NaBH3CN) unter Bildung einer
chemisch stabilen Kohlenstoff-Stickstoffbindung
reduziert werden kann. Da die Reduktion an freien Aldehydgruppen
durch NaBH3CN geringfügig ist, weisen die erhaltenen
beschichteten Teilchen reaktive Aldehydgruppen an der Oberfläche auf
und können
mit aminogruppenhaltigen Molekülen
(wie Antikörpern
oder anderen Proteinen oder weiteren AmDex-Molekülen) umgesetzt werden. Es soll
angemerkt werden, dass mehrfache Aminogruppen an der Oberfläche des
C-Perle-AmDex-Reagenzes
und mehrfache Aldehydgruppen am DexAl-Molekül vorliegen, was höchstwahrscheinlich
zu einer Mehrpunktreaktion mit einem Molekül und einer statistischen Vernetzung
dieser beiden Hydrogelschichten führt, was zu einer „Schale" und verbesserten
Stabilität
des Überzugs
führt.
Dieses Reagens wird hier als doppelt beschichtete Aldehydteilchen
(C-Perle-AmDex-DexAl) bezeichnet.
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Die
Konjugation eines spezifischen Bindungspartners, wie eines Antikörpers (oder
anderer aminogruppenhaltigen Moleküle), an das C-Perle-AmDex-DexAl-Reagens kann
durch ein reduktives Aminierungsverfahren durchgeführt werden.
Gereinigter Antikörper
in nativer Form (nicht modifiziert) wird einfach mit C-Perle-AmDex-DexAl-Reagens
in Gegenwart von NaBH3CN für eine bestimmte
Zeitdauer, vorzugsweise bei Raumtemperatur oder bei 37°C inkubiert.
Die übrigen
freien Aldehydgruppen werden mit endständigen Gruppen versehen (verschiedene
Moleküle,
z.B. Carboxymethyloxim oder Carboxymethoxylamin usw., können für diesen
Zweck verwendet werden). Schließlich
werden die Teilchen mehrmals mit einem geeigneten Puffer (z.B. Tris-Puffer;
pH 8,0) gewaschen. Nach dem erneuten Suspendieren der Pellets durch
Ultraschall werden die Teilchen vorzugsweise mit Konzentrationen
von 1 mg/ml in einem geeigneten Puffer aufbewahrt.
-
Die
vorliegende Erfindung schließt
Träger
mit mehr als zwei Beschichtungsschichten von Hydrogelen (z.B.: Perle-ADx-DexAl-ADx;
Perle-ADx-DexAl-ADx-DexAl; Perle-ADex-CEDex-ADx;
Perle-ADex-CEDex-ADx-CEDex; usw.) ein, wobei eine Oberfläche mit ähnlichen
Eigenschaften wie die doppelt beschichtete Oberfläche gebildet
wird. Bevorzugt sind Träger
mit 2 bis 10 Polysaccharidbeschichtungsschichten, besonders bevorzugt
sind Träger
mit 2 bis 5 Polysaccharidbeschichtungsschichten, wobei die am meisten
bevorzugten Träger
Träger
mit 2 oder 3 Polysaccharidbeschichtungsschichten sind. Sie können analog
zu den vorstehend offenbarten Verfahren oder den detailliert in
den Beispielen beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
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Gleichermaßen ist
in 1B die Synthese eines Teilchens dargestellt, das
mit einer Schicht aus Aminodextran und einer Schicht aus Carboxylethyldextran
beschichtet ist.
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Die
erfindungsgemäßen Träger können zu
diagnositschen in-vitro- und/oder in-vivo-Verfahren verwendet werden.
Die Träger
sind in einem Verfahren zur quantitativen und/oder qualitativen
Bestimmung eines Analyts besonders nützlich. Bevorzugte Verfahren
zur quantitativen- und/oder qualitativen Bestimmung eines erfindungsgemäßen Analyts
sind homogene oder heterogene Assays, in welchen ein oder mehrere
spezifische Bindungspartner an einen erfindungsgemäßen Träger gebunden
werden können.
Die Assays können
Sandwich-Assays,
konkurrierende Assays oder indirekte Assays sein. Der Träger kann
die Funktion eines festen Trägermaterials
und/oder einer Markierung aufweisen. In Assays, in welchen Teilchen
verwendet werden, können
sämtliche
Teilchen oder nur ein Teil der Teilchen ein erfindungsgemäßer Träger sein.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zur quantitativen und/oder qualitativen Bestimmung
eines erfindungsgemäßen Analyts
ist ein Assay, in welchem Substanzen mit einem Abstand voneinander
versehen werden, der eine Wechselwirkung, insbesondere eine Energieübertragung
zwischen den Substanzen ermöglicht
oder verhindert, und wobei der Wechselwirkungsgrad gemessen wird.
Die Substanzen und/oder ein oder mehrere spezifische Bindungspartner
können
mit einem erfindungsgemäßen Träger verbunden
werden. Der Begriff „Substanzen" ist so zu verstehen,
dass er Vertreter von biologischen und/oder chemischen Substanzklassen
bedeutet, die, wenn sie in räumlicher
Nähe vorliegen,
z.B. in Form von Energiespendern und Energieempfängern miteinander in Wechselwirkung
treten können,
wie z.B. Photosensibilisierungsmittel und chemisch lumineszierende
Mitteln (
EP-A2-0 515
194 ; Ullman et al. (1996) Clinical Chemistry 42:1518-1526),
Photosensibilisierungsmittel und Fluorophore (
WO 95/06877 ; Bystrak et al. (1995)
Anal. Biochem. 225:127-134)
oder radioaktives Iod
125 und Fluorophoren
(Udenfriend et al. (1985) Proc. Natl. Acad. Sci. 82:8672-8676) oder
Fluorophoren und Fluorophore (Mathis, G. (1993) Clin. Chem. 39:1953-1959)
oder Fluorophoren und fluoreszierende Quenchmittel (
US 3,996,345 ).
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Eine
Wechselwirkung zwischen den Substanzen ist so zu verstehen, dass
sie insbesondere eine Energieübertragung – d.h.,
die direkte Übertragung
von Energie zwischen den Substanzen, z.B. mithilfe von Licht oder
Elektronenstrahlung sowie durch reaktive chemische Moleküle – bedeutet.
Während
die Energieübertragung
von einer Substanz zur anderen stattfinden kann, ist es auch möglich, dass
die Energieübertragung
durch eine Kaskade von unterschiedlichen Substanzen verläuft.
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Zudem
soll der Ausdruck „Wechselwirkung
zwischen den Substanzen" auch
Verfahren, in welchen die Aktivität einer Substanz durch eine
oder mehrere unterschiedliche Substanzen gehemmt oder erhöht wird,
z.B. eine Hemmung oder Erhöhung
der Enzymaktivität,
oder die Hemmung oder Erhöhung
oder Veränderung
(z.B. Wellenlängenverschiebung,
Polarisation) des Lichts, das durch die betroffene Substanz emittiert
werden kann, umfassen.
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Der
Ausdruck „Wechselwirkung
zwischen den Substanzen" soll
auch so zu verstehen sein, dass er Enzymkaskaden bedeutet. In diesem
Fall sind die Substanzen Enzyme, wobei mindestens eines davon das
Substrat für
ein anderes Enzym liefert, wobei die Enzyme als Folge z.B. der Bildung
von „Analyt-spezifischen
Bindungspartner"- oder „Analytanalogon-spezifischen
Bindungspartner"-Komplexen, mit eine
derartigen Abstand voneinander versehen werden, dass die Reaktionsgeschwindigkeit
der gekuppelten Substratumwandlung ein Maximum oder ein Minimum
erreicht.
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Eine
wirksame Wechselwirkung zwischen den Substanzen findet gewöhnlich statt,
wenn diese Substanzen räumlich
benachbart, d.h. z.B. in einem Abstand im Bereich von wenigen μm, insbesondere
einem Abstand im Bereich von weniger als 600 nm, vorzugsweise weniger
als 400 nm und äußerst besonders
bevorzugt weniger als 200 nm sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Wechselwirkung zwischen den Substanzen als Energieübertragung,
z.B. mithilfe von (i) kurzlebigen Molekülen, z.B. atomarem Sauerstoff
(
EP-A2-0 515 194 ;
Ullman et al. (1994) Proc. Natl. Acad. Sci. 91:5426-5430; Ullman
et al. (1996) Clinical Chemistry 42:1518-1526;
WO 95/06877 ; Bystrak et al. (1995)
Anal. Biochem. 225:127-134); (ii) kurzwelliger Strahlung, z.B. radioaktiver β-Strahlung
(Hart & Greenwald
(1979) Molecular Immunology 16:265-267; Udenfriend et al. (1985) Proc.
Natl. Acad. Sci. 82:8672-8676); (iii) und/oder Energieübertragung
gemäß Förster (Mathis,
G. (1993) Clin. Chem. 39:1953-1959;
US
5,527,684 ) bewirkt.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Aktivität
von Substanzen durch andere Substanzen erhöht oder gehemmt, und dies führt zu einer
messbaren Änderung
des Signals, z.B. einer Änderung
der Intensität
oder Polarisation des emittierten Lichts, einer Hemmung oder Erhöhung der
Enzymaktivitäten
und/oder einer Änderung
des Fluoreszenzverhaltens.
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Besonders
vorteilhafte Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
zeichnen sich durch die Tatsache aus, dass eine oder mehrere der
Substanzen mithilfe einer spezifischen Wechselwirkung über spezifische
Bindungspartner und/oder adsorptiv an einen erfindungsgemäßen Träger, vorzugsweise
Teilchen, kovalent gebunden und/oder in den Träger eingebracht werden oder
selbst einen Träger
oder einen Teil davon darstellen. Im Falle einer kovalenten Bindung
werden die Substanzen mithilfe einer chemischen Bindung an den Träger und/oder
an etwaige den Träger
bedeckende Schalen oder Schichten gebunden.
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Ein
besonders bevorzugtes Verfahren ist die Verwendung der Träger der
vorliegenden Erfindung in einem Luminescent Oxygen Channelling Immunoassay
(LOCI
TM), wie beschrieben in
EP-A2-0 515 194 . In diesem
Verfahren zur qualitativen oder quantitativen Bestimmung eines Analyts
wird mindestens ein spezifischer Bindungspartner an einen erfindungsgemäßen Träger gebunden,
umfassend die Schritte: Behandeln eines Mediums, das im Verdacht
steht, einen Analyten zu enthalten, unter Bedingungen, unter welchen
der Analyt die Menge eines Sensibilisierungsmittels beeinflusst,
das in der Lage ist, in seinem angeregten Zustand atomaren Sauerstoff
und eine chemilumineszierende Verbindung zu bilden, die in enge
Nachbarschaft treten können,
so dass der durch das Photosensibilisierungsmittel gebildete atomare
Sauerstoff die chemilumineszierende Verbindung aktivieren kann,
was in der Folge Licht erzeugt, und Messen dieses Lichts, wobei
dessen Menge mit der Analytmenge im Medium in Beziehung gesetzt
wird.
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Ein
anderes Beispiel für
das LOCITM-Verfahren, in welchem ein erfindungsgemäßer Träger verwendet wird,
ist ein Verfahren zur qualitativen oder quantitativen Bestimmung
eines Analyts, umfassend die Schritte: (A) Kombinieren entweder
gleichzeitig oder vollständig
oder teilweise aufeinander folgend (i) eines Mediums, das im Verdacht
steht, den Analyten zu enthalten; (ii) eines ersten spezifischen
Bindungspartners, der mit einem Sensibilisierungsmittel verbunden
ist, das in der Lage ist, in seinem angeregten Zustand atomaren
Sauerstoff zu erzeugen; und (iii) eines zweiten spezifischen Bindungspartners,
der mit einer Zusammensetzung verbunden ist, die eine chemilumineszierende
Verbindung umfasst, die eine Substanz ist, die sich mit atomarem
Sauerstoff unter Bildung einer metastabilen Zwischenspezies, die
sich mit einer gleichzeitigen oder anschließenden Emission von Licht zersetzen
kann, einer chemischen Reaktion unterzieht; (B) Bildenlassen von Komplexen,
umfassend den ersten und den zweiten spezifischen Bindungspartner,
wobei die Komplexbildung das Sensibilisierungsmittel in enge Nachbarschaft
mit der chemilumineszierenden Verbindung bringt, (C) Aktivieren
des Sensibilisierungsmittels zum Erzeugen von atomarem Sauerstoff;
und Messen der Menge an von der chemilumineszierenden Verbindung
emittiertem Licht, wobei das Licht direkt oder umgekehrt proportional zu
der Analytmenge im Medium ist. Die Zusammensetzung, die die chemilumineszierende
Verbindung umfasst, kann auch ein oder mehrere fluoreszierende Moleküle umfassen,
die durch die aktivierte chemilumineszierende Verbindung angeregt
werden. Das durch die fluoreszierenden Moleküle emittierte Licht kann zum
Bestimmen der Analytmenge im Medium gemessen werden.
-
Weitere
Details im Hinblick auf die bevorzugten Assays unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Träger sind
in
EP-A2-0 515 194 ,
insbesondere in den Beispielen 1-8, offenbart.
-
Eine
andere in-vitro-Verwendung der erfindungsgemäßen Träger ist es, eine Spezies von
einer Probe einzufangen oder auszuwählen. Zum Beispiel können Krebszellen
durch Binden der Krebszellen an Antikörper, die an erfindungsgemäß hergestellte
magnetische Teilchen angelagert sind und dann Durchführen eines magnetischen
Abtrennungsschritts leicht von einer Probe entfernt werden. Gleichermaßen können Enzyme
an einen erfindungsgemäßen Träger gebunden
werden, wodurch es ermöglicht
wird, dass sie aus dem Reaktionsgemisch leicht entfernt oder in
einem kontinuierlichen Fließverfahren
verwendet werden. Eine andere in-vitro-Anwendung für erfindungsgemäße Träger ist
die Verwendung von Antikörpern,
Lectinen, Oligonukleotiden oder anderen spezifischen Bindungspartnern,
die an derartige Träger
gebunden werden, um durch den spezifischen Bindungspartner spezifisch
gebundene Verbindungen durch Affinität zu reinigen.
-
Ein
erfindungsgemäßer Träger kann
auch in vivo bei einem Tier oder einem Menschen angewandt werden,
insbesondere, wenn er in einem pharmazeutisch verträglichen
Medium angewandt wird. Es ist anerkannt (z.B.
WO 96/04017 ,
WO 96/27394 ,
EP-A1-0 525 199 ), magnetische
und nicht-magnetische Teilchen für Abbildungszwecke,
z.B. zum Nachweisen von „Erkrankungsstellen" in vivo, wie Tumoren,
Blutgerinnseln oder Entzündungsstellen
oder zum Messen des Blutflusses in einem Organ oder der Stoffwechselaktivität in einem Organ
zu verwenden. Erfindungsgemäß hergestellte
Teilchen sind aufgrund ihrer hydrophilen Beschichtung, die eine
unspezifische Aggregatbildung der angewandten Teilchen oder Blutgerinnselbildung
verhindert, vorteilhaft. Dieselben Vorteile gelten für erfindungsgemäße Träger, die
auch für
therapeutische Verfahren, z.B. als Träger von toxischen Arzneistoffen,
z.B. zum Zerstören
von Tumorzellen; als implantierte Arzneistofffreisetzungssysteme,
wie eine Insulinpumpe; oder als Stents zum Verhindern der Stenose
eines Blutgefäßes verwendet
werden können.
-
BEISPIELE
-
Verwendete Abkürzungen
-
- Ab
- Antikörper
- Acc
- Akzeptorperle in einem
LOCITM-Assay
- AmDex (AmDx)
- Aminodextran
- Biotin-X-NHS
- Sulfosuccinimidyl-6-(biotinamido)-hexanoat
- BSA
- Rinderserumalbumin
- B-IgG
- Rinderimmunglobulin
G
- CEDex
- Carboxyethyldextran
- CHO
- Aldehydgruppe
- C-Perle
- Chemilumineszierende
Perle
- DC
- doppelt beschichtete
Perlen
- DexAl
- Dextranaldehyd
- Dig
- Digoxin
- DMS
- O Dimethylsulfoxid
- EDC oder EDAC
- 1-Ethyl-3-(dimethylpropyl)carbodiimid
- EDTA
- Ethylendiamintetraessigsäure
- MES
- 2-(N-Morpholino)ethansulfonsäure
- NaCl
- Natriumchlorid
- NHS
- N-Hydroxysuccinimid
- PBS
- Phosphatgepufferte
Kochsalzlösung
0,02 M NaPi, 0,14 M NaCl/pH 7,2
- Pi
- Phosphat
- PSA
- Prostatspezifisches
Antigen
- S (S-Perle)
- Sensibilisierungsperle
für einen
LOCITM-Assay
- Sc
- einfach beschichtet
- Sens-Sav-Perlen
- Streptavidin-beschichtete
Sensibilisierungsperlen
- TAR-Perlen
- (Thioxen-, Anthracen-,
Rubren-)-Perlen
- TRIS-HC
- Tris(hydroxymethyl)aminomethanhydroclorid
-
Die
folgenden Beispiele sind zum Veranschaulichen der Brauchbarkeit
der beanspruchten Erfindung bereitgestellt und sollen nicht als
Beschränkung
der Erfindung verwendet werden. Insbesondere sind die Herstellung
von Reagenzien für
das LOCITM-Verfahren und Assays unter Verwendung
des LOCITM-Verfahrens beschrieben.
-
A. Herstellung von Aminodextran (AmDex)
-
Zahlreiche
Verfahren zur Herstellung von Aminodextran sind auf dem Fachgebiet
bekannt. Zusätzlich sind
hier zwei bevorzugte Verfahren bereitgestellt.
-
Verfahren
1: Hydroxypropylaminodextran (1NH2/7 Glucose)
wurde durch Lösen
von Dextran T-500 (Pharmacia, Uppsala, Schweden) (50 g) in 150 ml
H2O in einem 3-Hals-Rundkolben,
ausgestattet mit einem mechanischen Rührer und einem Tropftrichter,
hergestellt. Zu der vorstehenden Lösung wurden 18,8 g Zn (BF4)2 zugesetzt, und
die Temperatur wurde mit einem heißen Wasserbad auf 87°C gebracht.
Epichlorhydrin (350 ml) wurde unter Rühren über eine Dauer von etwa 30
min zugetropft, während
die Temperatur bei 87-88°C
gehalten wurde. Das Gemisch wurde für eine Dauer von 4 h gerührt, während die
Temperatur zwischen 80 und 95°C
gehalten wurde, dann wurde das Gemisch auf Raumtemperatur abgekühlt. Chlordextranprodukt
wurde ausgefällt,
indem dies langsam in 3 l Methanol unter heftigem Rühren gegossen
wurde, es wurde durch Filtration gewonnen und über Nacht in einem Vakuumofen
getrocknet.
-
Das
Chlordextranprodukt wurde in 200 ml Wasser gelöst und zu 2 l konzentriertem
wässrigem
Ammoniak (36 %ig) zugesetzt. Diese Lösung wurde für eine Dauer
von 4 Tagen bei Raumtemperatur gerührt, dann auf etwa 190 ml an
einem Rotationsverdampfer eingeengt. Das Konzentrat wurde in zwei
gleiche Chargen aufgeteilt, und jede Charge durch langsames Gießen in 2
l schnell gerührtes
Methanol ausgefällt.
Das Endprodukt wurde durch Filtration gewonnen und unter Vakuum
getrocknet.
-
Verfahren
2: Hydroxypropylaminodextran wurde durch Lösen von 100 g Dextran T-500
(Pharmacia, Uppsala, Schweden) in 500 ml Wasser in einem 3-Halsrundkolben
mit einem mechanischen Rührer
und einem Tropftrichter hergestellt. Der Lösung wurden 45 g Natriumhydroxid,
50 mg EDTA, 50 mg NaBH4, 50 mg Hydrochinon und 200 g N-(2,3-Epoxypropyl)phthalimid
zugesetzt. Das Gemisch wurde in einem Wasserbad bei 90°C für eine Dauer
von zwei Stunden erwärmt
und gerührt.
Ein kleiner aliquoter Teil wurde dreimal aus Methanol ausgefällt und
durch NMR analysiert – das
Erscheinen eines Peaks bei 7,3-7,6 wies auf das Einbringen von Phthalimid
hin. Das Hauptreaktionsgemisch wurde durch Zugabe zu 3,5 l Methanol
ausgefällt,
und der Feststoff wurde aufgefangen. Die Phthalimidschutzgruppe
wurde durch Lösen
des vorstehenden Produkts in 500 ml 0,1 M Acetatpuffer, Zugabe von
50 ml 35 %igem Hydrazin und Einstellen des pH-Werts auf 3,5 entfernt. Das
Gemisch wurde bei 80°C
für eine
Dauer von 1 Stunde erwärmt,
der pH-Wert wurde erneut auf 3,2 eingestellt, und das Gemisch wurde
für eine
Dauer von einer zusätzlichen
halben Stunde erwärmt.
Ein aliquoter Teil wurde dreimal in Methanol ausgefällt. Eine
NMR zeigte, dass die Phthalimidgruppe nicht mehr vorlag. Das Reaktionsgemisch
wurde auf pH 8 neutralisiert und bei Raumtemperatur aufbewahrt.
-
Das
Produkt wurde durch Tangentialflussfiltration unter Verwendung eines
Filters für
einen Molekulargewichtsabschnitt von 50 000 gereinigt, mit Wasser,
0,01 M HCl, 0,01 M NaOH und schließlich Wasser gewaschen. Die
Produktlösung
wurde durch Filtration auf 700 ml eingeengt und dann lyophilisiert.
Eine Bestimmung der reaktiven Amine unter Verwendung von Trinitrobenzolsulfonat
ergab etwa 1 Amin pro 16 Glucosereste.
-
B. Herstellung von Dextranaldehyd
-
Dextran
(400 g, 500 kD) wurde in 1,5 l Wasser (Millipore) in einem Becherglas
mit 4 l durch Erwärmen bei
70°C unter
Overhead-Rühren
gelöst.
Das Dextran wurde bei 70°C
in Portionen von 30-50 g zu Wasser hinzugefügt, wobei jede Portion nach
dem Lösen
der ersten Portion zugesetzt wurde. Der Overhead-Rührer wurde
bei 300-400 UpM eingestellt.
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Die
heiße
Dextranlösung
wurde durch einen Frittentrichter (grob) in einen Erlenmeyer-Kolben
filtriert, und die filtrierte Lösung
wurde in einen 3-Halskolben,
voräquilibriert
bei 70°C,
gegossen. Das Becherglas wurde mit 50 ml heißem Wasser ausgespült, das
durch den Frittentrichter in den Erlenmeyer-Kolben filtriert wurde. Dieses
Filtrat wurde dem Reaktionsgemisch zugesetzt.
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Der
Trichter wurde von dem Seitenhals des Kolbens entfernt und ein Doppelzugangs-Claisen-Destillationsaufsatz
wurde an seiner Stelle eingesetzt. Der Overhead-Rührer wurde
gestartet und bei 600-700 UpM eingestellt, und man ließ die Temperatur
der Dextranlösung
70°C erreichen.
Die Temperatur des Ölbads
wurde bei 72-75°C
eingestellt. Die Reaktion wurde unter Argon durchgeführt. Die
Lösung
von Zn(BF4)2, (400
ml, 25 Gew.-% in H2O, pH 1,8±0,2) wurde
in den die Dextranlösung
enthaltenden Kolben unter Verwendung eines Trichters auf dem Claisen-Aufsatz
gegossen. Der Trichter wurde von dem Claisen-Aufsatz entfernt und
durch einen Zugabetrichter (500 ml Kapazität) mit einem druckausgleichenden
Seitenarm ersetzt.
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Allylglycidylether
(500 ml der zuzusetzenden 1,5 1) wurde in den Zugabetrichter (in
3 × 500
ml Portionen) mit 8-10 ml/min zugesetzt, während die Reaktionstemperatur
bei 70 ± 2°C gehalten
wurde. Die Zugabe des Allylglycidyls wurde fortgesetzt, bis die
gesamten 1,5 l zugesetzt waren. Dann wurde die Temperatur des Reaktionsgemischs
auf 80°C
erhöht.
Man ließ die
Reaktion unter ständigem
Rühren
(600-700 UpM) für
eine Dauer von 12-13 h bei 80°C
unter Argon verlaufen.
-
Das
Reaktionsgefäß wurde
aus dem Ölbad
entfernt, und man ließ das
Reaktionsgemisch auf 30°C
abkühlen.
Das abgekühlte
Reaktionsgemisch wurde dann in 6,0 l Wasser gegossen (Nalgene-Behälter mit
Hahnventil) und manuell gerührt.
Das verdünnte
Reaktionsgemisch wurde durch Ultrafiltration unter Verwendung eines
Microgon-Tangentialflussdiafiltrationssystems
gereinigt. Das Allyloxydextran wurde auf 1,0-1,5 l eingeengt.
-
Ein
aliquoter Teil (50 ml) des Filtrats wurde entfernt und für analytische
Zwecke gefriergetrocknet. Die restliche lösung von Allyloxydextranin
Wasser wurde bei 4°C
aufbewahrt und für
den nächsten
Schritt verwendet. Die 1H- und 13C-Kernmagnetresonanz-(NMR-)Spektren
des vorstehenden Allyloxydextrans stimmten mit dem erwarteten Produkt überein.
-
Das
Allyloxydextran wurde einer Ozonolyse in einem 4,0 l Becherglas,
ausgestattet mit einem Overhead-Rührer unterzogen. Das Gemisch
wurde bei 300-350 UpM gerührt,
und man ließ es
Raumtemperatur erreichen. Ozon wurde durch einen Ozonator gebildet
und mithilfe eines Gasspülers,
der in die Allyloxydextranlösung
eintauchte, bei einem Druck von 9,0 psi und einer Fließgeschwindigkeit
von 2,0 lpm (Liter pro Minute) zugesetzt. Zehn ml Heptanol wurden
als Schaumhemmer zugesetzt. Die Reaktion wurde durch 13C-NMR überwacht;
das Verschwinden der olefinischen Resonanzen bei 118 und 134 ppm
wurde als Hinweis für
die Vollständigkeit
der Reaktion verwendet. Die Ozonzugabe wurde für eine Dauer von 5-6 h fortgesetzt.
Das Reaktionsgemisch wurde auf etwa 10°C abgekühlt. Diesem wurden 50 ml Dimethylsulfid
zugesetzt, und das Rühren unter
Argonatmosphäre
wurde für
eine Dauer von 10 h fortgesetzt. Man ließ das Reaktionsgemisch Raumtemperatur
erreichen, während
es über
diese Zeitdauer gerührt
wurde (300-350 UpM). Das erhaltene Dextranaldehyd wurde durch Microgon-Ultrafiltration
gereinigt.
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C. Herstellung von Carboxyethyldextran
(CEDex)
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Zehn
Gramm ungetrocknetes Dextran T-500 wurden in 40 ml Wasser gelöst. Zwanzig
ml 10 N Natriumhydroxid wurden zugesetzt, gefolgt von 5,3 g Acrylamid
in 40 ml Wasser. Das Gemisch wurde bei Raumtemperatur bis zur Homogenität gerührt und
dann in ein Wasserbad von 45°C
unter Magnetrühren
gegeben. Nach 24 Stunden bei 45°C
wurde das Produkt durch langsame Zugabe zu 3 Volumina kräftig rührendem
Ethanol ausgefällt.
Die Ethanollaugen wurden abdekantiert, das ausgefällte Produkt
in 100 ml Wasser gelöst
und ein zweites Mal aus 3 Volumina Ethanol ausgefällt. Nach
dem Dekantieren der Lauge wurde das Produkt in Wasser gelöst und der
pH-Wert mit konzentrierter Salzsäure
auf 7,3 eingestellt. Das Volumen wurde mit Wasser auf 100 ml gebracht
und die Lösung
in einem Kühlschrank
aufbewahrt.
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D. Herstellung von C-28-Thioxen
-
Einer
Lösung
von 4-Bromanilin (30 g, 174 mmol) in trockenem DMF (200 ml) wurden
1-Bromtetradecan (89,3 ml, 366 mmol) und N,N-Diisopropylethylamin
(62,2 ml, 357 mmol) zugesetzt. Die Reaktionslösung wurde bei 90°C für eine Dauer
von 16 h unter Argon erwärmt,
bevor sie auf Raumtemperatur abgekühlt wurde. Dieser Reaktionslösung wurden
erneut 1-Bromtetradecan (45 ml, 184 mmol) und N,N-Diisopropylethylamin (31
ml, 178 mmol) zugesetzt, und das Reaktionsgemisch wurde bei 90°C für eine Dauer
von weiteren 15 h erwärmt.
Nach dem Abkühlen
wurde die Reaktionslösung
im Vakuum eingeengt und der Rückstand
mit CH2Cl2 (400
ml) verdünnt.
Die CH2Cl2-Lösung wurde
mit 1 N wässriger
NaOH (2×),
H2O und Kochsalzlösung gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und
im Vakuum eingeengt, um ein dunkelbraunes Öl (etwa 110 g) zu erhalten. Eine
präparative
Säulenchromatographie über Silicagel
durch ein System des Typs Waters 500 Prep LC, eluierend mit Hexan,
ergab ein gelbes Öl,
das hauptsächlich
das Produkt (4-Brom-N,N-di(C14H29)-anilin),
zusammen mit einem Nebenbestandteil 1-Bromtetradecan enthielt. Letztere
Verbindung wurde aus dem Gemisch durch Vakuumdestillation (Siedepunkt
105-110°C,
0,6 mm) entfernt, um 50,2 g (51 %) des Produkts als braunes Öl zurückzulassen.
Einem Gemisch aus Magnesiumringen (9,60 g, 395 mmol) in trockenem
THF (30 ml) unter Argon wurde eine Lösung des vorstehenden substituierten
Anilinprodukts (44,7 g, 79 mmol) in THF (250 ml) zugetropft. Ein
paar Kristalle Iod wurden zugesetzt, um die Bildung des Grignard-Reagenzes
zu initiieren. Als das Reaktionsgemisch warm wurde und unter Rückfluss
zu kochen begann, wurde die Zugabegeschwindigkeit derart reguliert,
dass ein sanften Rückfluss
beibehalten wurde. Nach Beendigung der Zugabe wurde das Gemisch
unter Rückfluss
für eine
Dauer von einer zusätzlichen
Stunde erwärmt.
Die gekühlte Überstandlösung wurde über eine
Kannüle
in einen Zugabetrichter überführt und
(über 2,5
h) einer Lösung
von Phenylglycoxal (11,7 g, 87 mmol) in THF (300 ml) bei –30°C unter Argon
zugetropft. Das Reaktionsgemisch wurde allmählich auf 0°C über eine Dauer von 1 h erwärmt und
für eine
weitere Dauer von 30 min gerührt.
Das erhaltene Gemisch wurde in ein Gemisch aus Eiswasser (800 ml)
und Ethylacetat (250 ml) gegossen. Die organische Phase wurde abgetrennt
und die wässrige
Phase mit Ethylacetat (3×)
extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden mit H2O (2×),
Kochsalzlösung
gewaschen und über
MgSO4 getrocknet. Das Abdampfen des Lösungsmittels
ergab 48,8 g des Rohprodukts als dunkelgrüne ölige Flüssigkeit. Eine Flash-Säulenchromatographie
dieser Flüssigkeit
(Gradientelution mit Hexan, 1,5:98,5, 3:97, 5:95 Ethylacetat:Hexan)
ergab 24,7 g (50 %) des Benzoinprodukts (LSIMS (C42H69NO2): [M – H]+ 618, 6, 1H NMR
(250 MHz, CDCl3), stimmte mit dem erwarteten
Benzoinprodukt überein.
Einer Lösung
des Benzoinprodukts von Vorstehendem (24,7 g, 40 mmol) in trockenem
Toluol (500 ml) wurden aufeinander folgend 2-Mercaptoethanol (25 g, 320 mmol) und TMSCI
(100 ml, 788 mmol) zugesetzt. Die Rekationslösung wurde unter Rückfluss
für eine
Dauer von 23 h unter Argon erwärmt,
bevor sie auf Raumtemperatur abgekühlt wurde. Diesem wurde zusätzliches
TMSCI (50 ml, 394 mmol) zugesetzt; und die Reaktionslösung wurde
unter Rückfluss
für eine
weitere Dauer von 3 h erwärmt.
Die erhaltene Lösung
wurde abgekühlt
und mit kalter 2,5 N, wässriger
NaOH basisch gestellt und mit CH2Cl2 (3×)
extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten wurden mit gesättigter
wässriger
NaHCO3 (2×) und Kochsalzlösung gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und
im Vakuum eingeengt, um eine braune ölige Flüssigkeit zu erhalten. Eine
präparative
Säulenchromatographie über Silicagel
unter Verwendung eines Systems des Typs Waters 500 Prep LC (Gradientelution
mit Hexan, 1:99, 2:98 Ethylacetat:Hexan) stellte 15,5 g (60 %) des
C-28-Thioxens als
organgegelbes Öl
bereit (LSIMS (C44H71NOS):
[M – H]+ 661, 6, 1H NMR
(250 MHz, CDCl3) stimmte mit dem erwarteten
C-28-Thioxenprodukt 2-(4-(N,N-Di- (C14H29)-anilino)-3-phenylthioxen überein.
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E. Herstellung von chemilumineszierenden
Perlen (TAR-Perlen)
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Eine
10 %ige Lösung
von carboxylierten Latexperlen (Seradyn) (120 ml) wurde auf 93°C in einem
Dreihalsrundkolben erwärmt
und dann mit 166 ml Ethoxyethanol, 336 ml Ethylenglycol und 12 ml
0,1 M NaOH gemischt. Ein mechanischer Rührer und ein Thermometer wurden
zugefügt
und das Gemisch unter Rühren
auf 95°C
gebracht und dann für
eine zusätzliche
Dauer von 40 min gerührt.
In einem getrennten Kolben wurden 2,45 g C-28-Thioxen, 191,8 mg
2-Chlor-9,10-bis(phenylethinyl)anthracen
und 323,9 mg Rubren in 264 ml Ethoxyethanol gemischt, und das Gemisch
wurde unter Rühren
auf 95°C
bis zum Lösen
erwärmt.
Die Farbstofflösung
wurde in die Perlenlösung
gegossen und für
eine Dauer von 20 min bei 95°C
gerührt
und dann langsam auf etwa 47°C
abkühlen
gelassen und durch einen Polyesterfilter mit 43 Mikron filtriert.
Die Perlen wurden durch Tangentialflussfiltration unter Verwendung
einer Microgon-Apparatur mit einem Filter mit 0,05 Mikron gewaschen.
Nach Auffüllen
des Systems mit Waschlösungsmitteln
(1:2 V/V Ethoxyethanol: Ethylenglycol) wurde das gefärbte Perlengemisch
zugesetzt. Das Gemisch wurde auf etwa 20 mg/ml eingeengt und dann
mit 6 l Waschlösungsmittel
und 4,8 1 10 %igem V/V Ethanol in Wasser, eingestellt auf pH 10
mit NaOH, gewaschen. Die Perlen wurden auf etwa 50 mg/ml während des
Waschens eingeengt und dann schließlich bei 4°C lichtgeschützt aufbewahrt. Die Endkonzentration
wurde in Bezug auf das Gewicht nach Eindampfen eines Aliquots zur
Trockne bestimmt.
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F. Herstellung von Siliciumtetra-t-butylphthalocyanin
-
Natriummetall,
frisch geschnitten (5,0 g, 208 mmol) wurde zu 300 ml wasserfreiem
Methanol in einem 3-Halskolben
mit einem Volumen von 2 1, ausgestattet mit einem Magnetrührer, einem
Rückflusskühler, einem Trockenröhrchen und
einem Gasspüler,
zugesetzt. Nach dem vollständigen
Lösen des
Natriums wurde 4-t-Butyl-1,2-dicyanobenzol
(38,64 g, 210 mmol, von TCI Chemicals, Portland, OR) unter Verwendung
eines Trichters zugesetzt. Das Gemisch wurde klar, und die Temperatur
erhöhte
sich auf etwa 50°C.
Zu diesem Zeitpunkt wurde ein kontinuierlicher Strom aus wasserfreiem
Ammoniakgas durch den Gasspüler
in das Reaktionsgemisch für
eine Dauer von 1 h eingebracht. Das Reaktionsgemisch wurde dann
unter Rückfluss
für eine
Dauer von 4 Stunden erwärmt,
während
der Ammoniakgasstrome weiter während
des Reaktionsverlaufs fortgesetzt wurde, als der Feststoff auszufällen begann.
Die erhaltene Suspension wurde zur Trockne eingedampft (Hausvakuum),
und der Rückstand
wurde in Wasser (400 ml) suspendiert und filtriert. Der Feststoff
wurde getrocknet (60°C,
Hausvakuum, P2O5).
Die Ausbeute des Produkts (1,3-Diiminoisoindolin, 42,2 g) war nahezu
quantitativ. Dieses Material wurde für den nächsten Schritt ohne weitere
Reinigung verwendet. Zu einem Dreihalskolben mit einem Volumen von
1 l, ausgestattet mit einem Kühler
und einem Trockenröhrchen,
wurden das vorstehende Produkt (18 g, 89 mmol) und Chinolin (200
ml, Aldrich Chemical Company, St. Louis, MO) zugesetzt. Siliciumtetrachlorid
(11 ml, 95 mmol, Aldrich Chemical Company) wurde mit einer Spritze
der gerührten
Lösung über eine
Dauer von 10 Minuten zugesetzt. Nach Beendigung der Zugabe wurde
das Reaktionsgemisch auf 180-185°C
in einem Ölbad
für eine
Dauer von 1 h erwärmt.
Man ließ die
Reaktion auf Raumtemperatur abkühlen,
und konzentrierte HCl wurde vorsichtig zugesetzt, um das Reaktionsgemisch
anzusäuern
(pH 5-6). Das dunkelbraune Reaktionsgemisch wurde gekühlt und
filtriert. Der Feststoff wurde mit 100 ml Wasser gewaschen und getrocknet
(Hausvakuum, 60°C,
P2O5). Das feste
Material wurde in einen Rundkolben mit einem Volumen von 1 l gegeben,
und konzentrierte Schwefelsäure
(500 ml) wurde unter Rühren
zugesetzt. Das Gemisch wurde für
eine Dauer von 4 h bei 60°C
gerührt
und dann vorsichtig mit zerriebenem Eis (2000 g) verdünnt. Das erhaltene
Gemisch wurde filtriert und der Feststoff mit 100 ml Wasser gewaschen
und getrocknet. Der dunkelblaue Feststoff wurde in einen Rundkolben
mit einem Volumen von 1 l überführt, konzentrierter
Ammoniak (500 ml) wurde zugesetzt, und das Gemisch unter Rückfluss
für eine
Dauer von 2 h erwärmt
und gerührt,
auf Raumtemperatur abgekühlt
und filtriert. Der Feststoff wurde mit 50 ml Wasser gewaschen und
unter Vakuum (Hausvakuum, 60°C,
P2O5) getrocknet,
um 12 g des Produkts Siliciumtetra-t-butylphthalocyanin als dunkelblauen Feststoff
zu erhalten. 3-Picolin (12 g, von Aldrich Chemical Co.), Tri-n-butylamin
(wasserfrei, 40 ml) und Tri-n-hexylchlorsilan
(11,5 g) wurden zu 12 g des vorstehenden Produkts in einen Dreihalskolben
mit einem Volumen von einem Liter, ausgestattet mit einem Magnetrührer und
einem Rückflusskühler, zugesetzt.
Das Gemisch wurde unter Rückfluss
für eine
Dauer von 1,5 h erwärmt
und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Das Picolin wurde unter
Hochvakuum (Ölpumpe
bei etwa 1 mm Hg) zur Trockne abdestilliert. Der Rückstand wurde
in CH2Cl2 gelöst und unter
Verwendung einer Silicagelsäule
(Hexan) gereinigt, um 10 g reines Produkt Di-(tri-n-hexylsilyl)-siliciumtetra-t-butylphthalocyanin
als dunkelblauen Feststoff zu erhalten. (LSIMS: [M – H]+ 1364,2, Absorptionsspektren: Methanol:
674 nm (ε 180
000): Toluol 678 nm, 1H NMR (250 MHz, CDCl3): δ: –2,4(m,
12H), –1,3(m,
12H), 0,2-0,9(m, 54H), 1,8(w, 36H), 8,3(d, 4H) und 9,6(m, 8H) stimmte
mit dem vorstehend erwarteten Produkt überein.
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G. Herstellung von Sensibilisierungsperlen,
gefärbt
mit Siliciumtetra-t-butylphthalocyanin (S-Perle)
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Die
Sensibilisierungsperlen wurden hergestellt, indem 600 ml Carboxylat-modifizierte
Perlen (Seradyn) in einen Dreihalsrundkolben, ausgestattet mit einem
mechanischen Rührer,
einem Glasstopfen mit einem Thermometer, das an einem Hals angebracht
war, und einem Trichter in dem gegenüber liegenden Hals, gegeben
wurden. Der Kolben wurde in ein Ölbad,
gehalten bei 94±1°C, getaucht.
Die Perlen wurden dem Kolben durch den Trichter in dem Hals zugesetzt,
und der Perlenbehälter
wurde mit 830 ml Ethoxyethanol, 1700 ml Ethylenglycol und 60 ml
0,1 N NaOH gespült,
und die Spülung
dem Kolben durch den Trichter zugesetzt. Der Trichter wurde durch
ein 24-40-Gummiseptum ersetzt. Die Perlen wurden bei 765 UpM bei
einer Temperatur von 94±1°C für eine Dauer
von 40 min gerührt.
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Siliciumtetra-t-butylphthalocyanin
(10,0 g) wurde in 300 ml Benzylalkohol bei 60±5°C gelöst, und 85 ml wurden dem vorstehenden
Rundkolben durch das Septum mithilfe einer Spritze, erwärmt auf
120±10°C, mit einer
Geschwindigkeit von 3 ml pro min zugesetzt. Die restliche Phthalocyaninlösung wurde
dann, wie vorstehend beschrieben, zugesetzt. Die Spritze und der
kolben, die ursprünglich
das Phthalocyanin enthielten, wurden mit 40 ml Benzylalkohol gespült, und
die Spülung
wurde in den Rundkolben überführt. Nach
15 min wurden. 900 ml entionisiertes Wasser und 75 ml 0,1 N NaOH über eine
Dauer von 40 min zugetropft. Man ließ die Temperatur des Ölbads langsam
auf 40±10°C absinken
und das Rühren
wurde dann unterbrochen. Die Perlen wurden dann durch einen Polyesterfilter
mit 43 Mikron filtriert und einer Microgon-Tangentiaiflussfiltrationsapparatur
(Microgon Inc., Laguna Hills, CA) unter Verwendung von Ethanol:Wasser,
100:0 bis 10:90 unterzogen und dann durch einen Polyesterfilter
mit 43 Mikron filtriert.
-
H. Herstellung von Hydroxypropylaminodextranbeschichteten
Sensibilisierungsperlen (S-Perle-AmDex)
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Eine
Lösung
von Hydroxypropylaminodextran wurde mit 2 mg/ml in 50 mM MES (pH
6) hergestellt. Einhundertfünfzig
(150) mg Phthalocyanin-Sensibilisierungsperlen
in 7,5 ml Wasser wurden zu 7,5 ml der Hydroxypropylaminodextranlösung unter
Aufwirbeln zugesetzt. Einhundertachtundachtzig (188) μl EDAC-Lösung (80 mg/ml) in Wasser wurden
dem Beschichtungsgemisch unter Aufwirbeln zugetropft. Das Gemisch
wurde über
Nacht bei Raumtemperatur im Dunkeln inkubiert. Das Gemisch wurde
mit 12 ml Wasser verdünnt
und zentrifugiert. Der Überstand
wurde verworfen, und das Perlenpellet wurde in 40 ml Wasser durch
Ultraschall suspendiert. Die Perlen wurden 3-mal mit Wasser (40
ml pro Waschung) durch wiederholte Zentrifugation und Suspension
durch Ultraschall gewaschen. Das endgültige Pellet wurde in 5 ml
Wasser suspendiert.
-
I. Herstellung von Aminodextran-beschichteten
chemilumineszierenden Perlen (C-Perle-AmDex)
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Das
C-Perle-AmDex-Reagens wurde durch Mischen von 1 ml (22 mg/ml) chemilumineszierender
Carboxylatperlen (C-Perle-COOH)
(Seradyn) mit 1 ml 20 mg/ml A Hydroxypropylaminodextran (MW 500
K) in 0,05 M MES/pH 6,0 in Gegenwart von 3,8 mg/ml EDAC hergestellt.
Nach Inkubieren dieses Gemischs für eine Dauer von 16 Stunden
bei Raumtemperatur im Dunkeln wurden die Perlen einmal mit 2 ml
0,05 M MES/pH 6,0, dann mit 6 ml 0,05 M MES, 1,0 M NaCl/pH 6,0 gewaschen.
Schließlich
wurden die Perlen erneut in 1 ml 0,05 M MES/pH 6,0 suspendiert,
um 22 mg/ml C-Perle-AmDex zu erhalten. Das Waschen wurde durch ein
Zentrifugationsverfahren (unter Verwendung einer Zentrifuge des
Typs Sorval RC-5B plus oder einer Zentrifuge des Typs Ependorf 5415
C) durchgeführt,
und die Pellets wurden durch Ultraschall (unter Verwendung eines
Branson-Ultraschallgeräts
450) erneut suspendiert.
-
J. Beschichtung des C-Perle-AmDex mit
Dextranaldehyd zum Erhalt der aldehydreaktiven Gruppen, enthaltend
doppelt beschichtete Perlen (C-Perle-AmDex-DexAl)
-
Das
C-Perle-AmDex-DexAl wurde durch Mischen von 1 ml 20 mg/ml DexAl
l (MG 600 K, hergestellt im Hause) und 1 ml 22 mg/ml C-Perle-AmDex
in 0,05 M MES/pH 6,0 in Gegenwart von 2 mg/ml NaBH3CN hergestellt.
Nach Inkubieren bei 37°C
für eine
Dauer von 20 Stunden (im Dunkeln) wurden die Perlen einmal mit 4
ml und dann mit weiteren 5 ml MES-Puffer gewaschen. Schließlich wurden
die Perlen in 0,5 ml 0,05 M MES, 0,4 % Tween-20/pH 6,0 erneut suspendiert,
um eine Konzentration von 40 mg/ml C-Perle-AmDex-DexAl zu erhalten.
-
K. Markieren des C-Perle-AmDex-DexAl-Reagenzes
mit Anti-Digoxin- oder Anti-TSH-Abs
-
Antikörper-markierte
Perlen (C-Perle-AmDex-DexAl-Ab) wurden durch Mischen von gleichen
Volumina an Ab-Lösungen (0,15
mg/ml Anti-Dig oder 20 mg/ml Anti-TSH in 0,05 M MES/pH 6,0) und
40 mg/ml C-Perle-AmDex-DexAl in 0,05 M MES, 0,4 % Tween-20/pH 6,0
in Gegenwart von 0,5 mg/ml NaBH3CN hergestellt. Nach
Inkubieren bei 37°C
(3 Stunden für
Anti-Dig-Perlen und 36 Stunden für
Anti-TSH-Perlen)
wurden die übrigen
Aldehydgruppen mit 0,08 M CMO (Caraboxymethyloxim oder Carboxymethoxylamin)
für eine
Dauer von 90 Minuten bei 37°C
mit endständigen
Gruppen versehen. Schließlich
wurden die Perlen 3-4 Mal mit geeignetem Puffer (Anti-Dig-Perlen
mit BSA-haltigem Tris-Puffer/pH 8,0 und die Anti-TSH-Perlen mit
BSA und Zwittergent-Detergens 3-14, enthaltendem Tris-Puffer/pH
8,0) gewasschen. Nach erneutem Suspendieren der Pellets durch Ultraschalll
wurden die Perlen mit Konzentrationen von 1 mg/ml aufbewahrt.
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L. Herstellung von Carboxyethyldextran-(CEDex-)TAR-Perlen
-
Hydroxypropylaminodextran-Perlen,
die wie vorstehend hergestellt waren, werden mit Carboxyethyldextran
in Gegenwart der Vernetzungsmittel EDC und NHS beschichtet. 100
mg Perlen in 50 mM MES-Puffer, pH 5,0-9,0 (10 mg/Perlen/ml) werden mit EDC
(1-4 mg von einer Stammlösung:
20 mg/ml in 50 mM MES-Puffer, frisch hergestellt) und NHS (1,2-4,8
mg von einer Stammlösung:
20 mg/ml in 50 mM MES-Puffer, frisch hergestellt) inkubiert. Einfach
beschichtete Aminodextran-Perlen werden über Nacht bei Raumtemperatur
mit unterschiedlichen Mengen an CEDex inkubiert. Das Perle/CEDex-Verhältnis wird
von 1:1 bis 200:1 variiert. Das bevorzugte Standardverhältnis beträgt 5:1,
z.B. 10 mg Perlen und 2 mg CEDex. Die Reaktion wird bei Raumtemperatur
auf einem Rollmischer durchgeführt.
Nach der Reaktion werden die Perlen gewaschen und erneut in 50 mM
MES-Puffer, pH 5,0, durch Zentrifugation gepuffert.
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M. Kupplung von CEDex-Perlen an Anti-PSA-Antikörper
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Die
erzeugten doppelt beschichteten Perlen können zum Kuppeln von Antikörper, Antigen,
Peptiden und/oder rekombinanten Proteinen verwendet werden. Beispielsweise
werden die Perlen mit Anti-PSA-Antikörpern zur
Bestimmung von Prostata-spezifischem Antigen beschichtet.
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Verschiedene
Mengen an Antikörper
(250, 500 und 100 μg/10
mg Perlen, Antikörper
92-283/029 von Dade Behring Marburg GmbH) wurden an 10 mg CEDex-Perlen
gekuppelt. Die Daten (nicht dargestellt) weisen darauf hin, dass
250 μg Ab
für einen
leistungskräftigen
PSA-Assay ausreichend sind. Grundsätzlich muss die optimale Menge
für jeden
Assay bewertet werden.
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467 μl DC-CEDex-COOH-Perlen-Lösung (konz.
21,4 mg/ml), 40 μl
EDC (10 mg/ml EDC in MES-Puffer), 48 μl NHS (10 mg/ml NHS in MES-Puffer)
und 20 μl
Tween-20 (10 % Tween-20, surfact amps 20) werden gemischt und für eine Dauer
von 15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Nafch 15-minütiger Inkubationszeit werden
325 μl MES-Puffer und 100 μl Antikörperlösung (250 μg Antikörper in
MES-Puffer) zugesetzt, und die Mischung wird für eine Dauer von 3-16 Stunden
bei Raumtemperatur auf einem Rollmischer inkubiert. Die beschichteten
Perlen werden durch Zentrifugation gereinigt (Zentrifugat 30 Minuten
bei 16 000 UpM bei 10°C [Beckmann
Rotor 80 Ti/10 ml Zentrifugenfläschchen],
der Überstand
wird verworfen, 1 ml MES-Puffer wird zugesetzt, aufgewirbelt und
mit Ultraschall behandelt (Ultraschallgerät 250 in wassergekühltem CUPHORN,
2×5 Puls,
Ausgabe: 4, Gleichstrom 50 %), 2 ml MES-Puffer werden zugesetzt,
es wird zentrifugiert (siehe vorstehend), der Überstand wird verworfen, und
es werden 0,95 ml Puffer (0,1 M Tris-HCl, 0,3 NaCl, 25 mM EDTA, 1
mg/ml BSA, pH 8,0) zugesetzt.
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N. Herstellung von biotinyliertem Anti-PSA-Antikörper
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572 μl Anti-PSA-Antikörper (4
mg/ml Antikörper
(92-284/03, Dade
Behring Marburg GmbH) in 0,1 M NaHCO3) werden
mit 7,3 μl
Biotin-X-NHS von Pierce Chemical Co. (5 mg/ml in DMSO) gemischt.
Nacht einer Inkubationszeit von 2 Stunden werden die Reaktionsgemische
auf einer PD-10-Säule
mit PBS gereinigt.
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Diese
mit Anti-Dig-, Anti-TSH- und Anti-PSA-Antikörper markierten chemilumineszierenden
Perlen (hergestellt durch Doppelbeschichtungsmarkierungschemie)
wurden auf deren Leistungsfähigkeit
in LOCITM-Assays getestet.
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Die
Serum-zu-Serum-Variationen (oder Matrixwirkung) dieser Perlen wurden
durch das folgende Verfahren getestet: Anti-Dig-Antikörper-markierte
Chemiperlen und Digoxin- (oder Digoxigenin-)-markierte Sensibilisierungsperlen
wurden miteinander umgesetzt, um die C-Perlen-AbDig·Dig-S-Perlen-Komplexe
zu bilden, dann wurde das LOCITM-Signal
durch wiederholte Beleuchtung dieser Perlenkomplexe und Zählen der
emittierten Photonen erzeugt. Die Ergebnisse sind in 2 und 3 dargelegt.
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2 zeigt
einen typischen Verlauf für
einen LOCITM-Digoxin-Assay. 3 zeigt
die Ergebnisse eines LOCiTM-TSH-Assays durch
Vergleichen von chemilumineszierenden Perlen, die erfindungsgemäß doppelt
beschichtet sind (Acc-AmDex-DexAl-Ab), und Perlen, die mit einer
einzelnen Beschichtung aus Dextranaldehyd beschichtet sind (Acc-AmDex-DexAl-Ab).
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Der
Assay wurde durch Mischen von 20 μl
0,5 mg/ml C-Perle-AbDig-Reagens und 360 μl Standard-LOCITM-Puffer
eingeleitet. Nach Inkubieren dieses Gemischs für eine Dauer von 108,5 Sekunden
bei 37°C
wurden 40 μl
0,1 mg/ml S-Perle-Dig-Reagens und 580 μl Standard-LOCITM-Puffer zugesetzt,
und das Testgemisch wurde für
eine Dauer von 170 Sekunden bei 37°C weiter inkubiert. Schließlich wurden
diese Röhren
für eine Dauer
von 1 Sekunde mit einer Lichtquelle mit 680 nm beleuchtet, und die
emittierten Photonen wurden für eine
Dauer von 1 Sekunde (nach dem Abschalten des Beleuchtungslichts)
gezählt.
Diese Beleuchtungs- und Zählvorgehensweisen
wurden 10-mal wiederholt (10 Zyklen).
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Wie
aus 3 ersichtlich, war die Serum-zu-Serum-Variation unter Verwendung
der durch den chemischen Vorgang der Doppelbeschichtung hergestellten
Perlen besser (CV = 1,54 %). Die Bezugsperle war Anti-Dig-Antikörper-markierte
Chemieerle, wies jedoch eine einzelne Beschichtung aus Dextran auf,
und die Serum-zu-Serum-Variation
war deutlich höher
(CV = 3,32 %).
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4 zeigt
eine typische Standardkurve für
einen TSH-LOCITM-Assay. Chemilumineszierende
Perlen wurden mit Antikörper
an der β-Kette
des TSH-Moleküls
(Ab2) markiert und der zweite Antikörper (spezifisch für die β-Kette des
TSH-Moleküls,
jedoch unterschiedlich und kein konkurrierendes Epitop, das für Ab2 verwendet wurde) wurde biotinyliert (Ab1-Biotin). Der Assay wurde durch Mischen
einer 50 μl
Probe oder von TSH-Kalibratoren
mit 25 μl
50 μg/ml
C-Perle-Ab2 und 25 μl 6,4 μg/ml Ab1-Biotin-Reagenzien
in LOCiTM-Puffer durchgeführt. Dieses
Assaygemisch wurde für
eine Dauer von 7,3 Minuten bei 37°C
inkubiert, dann wurden 50 μl
0,4 mg/ml S-Perle-Streptavidin und 750 μl Puffer zugesetzt und die Inkubation
bei 37°C
für eine
zusätzliche
Dauer von 7,1 Minuten fortgesetzt. Schließlich wurden die Teströhrchen für eine Dauer
von 1 Sekunde mit einer Lichtquelle von 680 nm beleuchtet und die
emittierten Photonen für
eine Dauer von 1 Sekunde (nach Abschalten des Beleuchtungslichts)
gezählt.
Diese Beleuchtungs- und Zählvorgehensweisen
wurden 6 Mal wiederholt (6 Zyklen).
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5 zeigt
die Ergebnisse eines Versuchs zum Untersuchen der Wirkung der nicht-spezifischen
Bindung an LOCITM-Teilchen, die die Matrixwirkung
hervorbringt. Serumproben von 20 hypophysektomierten Patienten (TSH-Konzentrationen in
diesen Serumproben wurden als gleich oder nahezu gleich 0,0 μl U/ml berichtet)
wurden in einem TSH-LOCITM-Assay unter Verwendung
eines C-Perle-Ab2-Reagenzes, hergestellt durch den chemischen
Vorgang der Doppelbeschichtung, getestet. Das Assayprotokoll war
das gleiche wie für 4 beschrieben.
Diese Ergebnisse wiesen darauf hin, dass die Matrixwirkung größtenteils
aufgrund der Doppelbeschichtung der LOCITM-Chemiperlen erliminiert
wurde.
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Zur
Herstellung einer Anti-TSH-markierten Chemieerle (C-Perle-Ab2) durch ein Doppelbeschichtungsverfahren
wurde die Wirkung der Ab-Konzentration im Markierungsreaktionsgemisch
untersucht. Wie in 6 dargestellt, zeigten die Ergebnisse,
dass eine höhere
Ab-Konzentration während
der Markierung zu einem Chemiperlen-Ab-Reagens mit besserer Leistungsfähigkeit
im TSH-LOCITM-Assay führte. Dieser TSH-LOCITM-Assay wurde nach der folgenden Vorgehensweise
durchgeführt:
50 μl TSH-Kalibratoren
(0,0 oder 1,0 μl U/ml
TSH) in Pferdeserum wurden mit 25 μl R1 (Chemieerle, markiert mit
variierenden Konzentrationen von Anti-TSH-Ab2)
und 25 μl
R2 (biotinyliertes Anti-TSH-Ab1) für eine Dauer
von etwa 7,3 Minuten bei 37°C
umgesetzt, dann durch Reaktion mit 800 μl R3 (Streptavidin-markierte
Sensibilisierungsperlen) für
eine weitere Dauer von 7,1 Minuten bei 37°C, und schließlich wurde
das LOCITM-Signal gelesen.
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Ein
PSA-(Prostata-spezifisches Antigen)-Assay wurde durchgeführt, um
die Carboxyethyldextran-beschichteten Perlen zu testen. 40 μl Puffer
(0,1 M Tris/HCl pH 8,0, 0,3 M NaCl, 25 mM EDTA, 0,1 % BSA, 0,1 %
Dextran T-500, 0,1 % Triton X-405), 25 μl Anti-PSA-Konjugat (6,4 μg/ml Antikörper in
0,1 M Tris/HCl pH 8,0, 0,3 M NaCl, 25 mM EDTA, 1,6 % BSA, 0,1 %
Dextran T-500, 0,1 % Triton X-405,
0,2 % B-IgG), 25 μl
Anti-PSA-CEDex-Perlen (50 μg/ml
in 0,1 M Tris/HCl pH 8,0, 0,3 M NaCl, 25 mM EDTA, 1,6 % BSA, 0,1
% Dextran T-500, 0,1 % Triton X-405, 0,2 % B-IgG) und 10 μl Serumprobe
werden inkubiert. Nach einer Inkubationszeit von 4,5 Minuten werden
der Puffer und 50 μl
Sensibilisationsmitel (400 μg/ml
in 0,1 M Tris/HCl pH 8,0, 0,3 M NaCl, 25 mM EDTA, 0,1 % BSA, 0,1
% Dextran T-500, 0,1 % Triton X-405) zugesetzt. PSA-Assay-Ergebnisse
Konzentration | Signal |
PSA
[ng/ml] | Standardabweichung | Variationskoeffizient | Zählungen
(n = 3) | Standard-abweichung | Variationskoeffizient |
0,0 | | 11,8
% | 3117,3 | 128 | 4,1
% |
0,1 | 0,0 | 0,9
% | 4782,3 | 9,5 | 0,2
% |
1,3 | 0,01 | 0,7
% | 18218 | 105 | 0,6
% |
6,1 | 0,11 | 1,8
% | 76778 | 1487 | 1,9
% |
11,6 | 0,27 | 2,4
% | 164711 | 3964 | 2,4
% |
54,8 | 1,08 | 2,0
% | 797016 | 15554 | 2,0
% |
102,6 | 1,7 | 1,6
% | 1436440 | 21361 | 1,5
% |
-
39
Mammakarzinomseren wurden im PSA-Assay mit DC-CEDex-Perlen getestet.
Diese PSA-negativen Serumproben werden als Indikator für das potenzielle
Vorkommen von Matrixstörungen
verwendet. Die Ergebnisse zeigen, dass keine Matrixstörungen vorliegen,
die die Bestimmung von PSA in den Serumproben stören. Der Variationskoeffizient
dieser 39 Serumproben beträgt
5,1 % mit einer Standardabweichung von 142 Zählungen.