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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
folgende Erfindung betrifft den Nachweis von Analyten in einer Probe
unter Verwendung eines Immuntests. Insbesondere betrifft die Erfindung
den Nachweis von Analyten in einer Probe unter Verwendung einer
Methode, bei der kein Transferschritt anfällt.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Verfahren,
die den Nachweis oder die Quantifizierung von Substanzen, die in
sehr geringen Konzentrationen in einer Probe vorliegen, ermöglichen,
sind wichtige Werkzeuge in vielen Analysebereichen. Zu derartigen
Verfahren zählen
Methoden zur Messung geringer Konzentrationen von Analyten in einer
klinischen Probe biologischer Flüssigkeiten,
wie beispielsweise Urin und Blut, sowie zum Nachweis geringer Mengen
an Arzneistoffen und Restspuren von Chemikalien, wie beispielsweise
Pestiziden und Herbiziden, in einer Probe.
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Methoden
zur Bestimmung geringer Niveaus von Substanzen in Flüssigproben
müssen,
um geeignet zu sein, hochempfindlich und genau sein. Beispielhaft
für solche
Methoden sind Tests auf Rezeptorbasis, wie etwa Immuntests, die
gegenwärtig
zum Nachweis von Substanzen mit sehr geringen Konzentrationen in
klinischen Proben biologischer Flüssigkeiten, wie beispielsweise
Blut und Urin, verwendet werden. Diese Substanzen werden in Immuntests
durch Verwendung eines Antikörpers,
der spezifisch mit der zu testenden Substanz reagiert (z.B. eines
primären
Antikörpers),
nachgewiesen.
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Der
Nachweis von Antikörpern
ist ein geeignetes Werkzeug bei der Diagnose von durch Antigene
verursachten Krankheiten. In ähnlicher
Weise eignet sich der Nachweis von Autoantikörpern bei der Bestimmung des Risikos
für einen
Patienten, eine Krankheit zu entwickeln. So wurden beispielsweise
für Forschungsprojekte
im Zusammenhang mit dem Nachweis von Autoantikörpern als Risikofaktor für Patienten
dahingehend, daß diese
einen insulinabhängigen
Diabetes mellitus (Insulin Dependent Diabetes mellitus, „IDDM") entwickeln, durchgeführt. Es
gibt zahlreiche Autoantikörper,
von denen man annimmt, daß sie
IDDM, der auch als Typ-I-Diabetes oder „Juvenile Diabetes" bekannt ist, anzeigen.
Dazu zählen
Insulin-Autoantikörper,
pankreatische Inselzellen-Antigen-Autoantikörper und seit neuestem Autoantikörper gegen
die 65 kd große
Isoform der Glutaminsäure-Decarboxylase
(„GAD65").
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Es
wurde vorgeschlagen, daß Autoantikörper gegen
GAD65 einen der frühesten
Marker für
die Entwicklung von IDDM darstellen. Diese Autoantikörper sind
mehrere Jahre vor dem klinischen Ausbruch von IDDM bereits vorhanden,
wobei zu diesem Zeitpunkt eingreifende Schritte unternommen werden
könnten,
um das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern.
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Spezifische
Antikörper
lassen sich nur durch Nachweisen einer Bindung an ihr Antigen oder
ein Imitat davon messen. Obwohl bestimmte Klassen von Immunglobulinen,
die die interessierenden Antikörper
enthalten, in einigen Fällen
von der Probe vor dem Test getrennt werden können (Decker, et al.,
EP 0,168,689 A2 ), wird
in allen Tests zumindest ein gewisser Anteil der Probenimmunglobuline
mit Antigen in Kontakt gebracht. So kann beispielsweise in Tests
für spezifisches
IgM ein Anteil des gesamten IgM an eine Oberfläche adsorbiert und die Probe
abgetrennt werden, bevor das spezifische IgM durch Inkontaktbringen
mit Antigen nachgewiesen wird. Die Bindung wird dann durch Nachweis
des gebundenen Antikörpers,
Nachweis des gebundenen Antigens oder Nachweis des freien Antigens
gemessen.
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Zum
Nachweis von gebundenem Antikörper,
läßt man normalerweise
ein markiertes Anti-Mensch-Immunglobulin oder markiertes Antigen
Antikörper
binden, die spezifisch aus der Probe an eine mit dem Antigen beschichtete
Oberfläche
adsorbiert wurden, Bolz, et al., US-Patent Nr. 4,020,151. Überschüssiges Reagens wird
weggewaschen und die an der Oberfläche gebunden gebliebene Markierung
nachgewiesen. Dies ist die Vorgehensweise, wie sie in den am häufigsten
verwendeten Tests, beispielsweise für Hepatitis und menschliches
Immunschwächevirus
sowie für
zahlreiche immunhistochemische Tests, verwendet wird, Nakamura,
et al., Arch. Pathol. Lab. Med. 112:869–877 (1988). Obwohl diese Methode
relativ empfindlich ist, unterliegt sie Störungen von nichtspezifischer
Bindung an die Oberfläche
durch nichtspezifische Immunglobuline, die sich von den spezifischen
Immunglobulinen nicht unterscheiden lassen.
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Eine
weitere Methode zum Nachweis gebundener Antikörper beinhaltet das Zusammengeben
der Probe und eines konkurrierenden markierten Antikörpers, wobei
ein Antigen an einen Träger
gebunden ist, Schuurs, et al., US-Patent Nr. 3,654,090. Diese Methode
hat ihre Grenzen, da Antikörper
in Seren zahlreiche Epitope binden, was die Kompetierung ineffizient
macht.
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Zum
Nachweis von gebundenem Antigen kann das Antigen im Überschuß gegenüber der
maximalen Menge an Antikörper,
die in der Probe vorhanden ist, oder in einer geringeren Menge als
die Antikörpermenge verwendet
werden. So wurden beispielsweise Radioimmunpräzipitationstests („RIP"-Tests) für GAD-Autoantikörper entwickelt
und werden gegenwärtig
benutzt, Atkinson, et al., Lancet 335:1357–1360 (1990). Allerdings waren
Versuche, diesen Test in ein „ELISA"-(Enzyme Linked Immunosorbent
Assay)-Format umzuwandeln, nicht erfolgreich. Der RIP-Test beruht
auf der Präzipitation
von Immunglobulinen in menschlichen Seren und führte zur Entwicklung eines
Radioimmuntests (Radioimmunoassay, „RIA") für
GAD-Autoantikörper.
Sowohl im RIP als auch im RIA wird das Antigen im Überschuß zugegeben,
wobei der gebundene Antigen/Antikörper-Komplex mit Protein-A-Sepharose
präzipitiert
wird. Der Komplex wird dann gewaschen oder weiter über Elektrophorese
getrennt und das Antigen im Komplex nachgewiesen. Weitere Methoden
zum Nachweis von gebundenem Antigen sind bei Masson, et al., US-Patent
Nr. 4,062,935; Soeldner, et al., US-Patent Nr. 4,855,242; Ito, et
al.,
EP 0,410,893 A2 ;
Cambiaso, et al., US-Patent Nr. 4,184,849 und Uchida, et al.,
EP 0,070,527 A1 beschrieben.
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Viele
Forschungsprojekte wurden im Bereich der Bewertung geeigneter Marker
für die
Bestimmung des Risikofaktors für
Patienten hinsichtlich der Entwicklung von Krankheiten, wie beispielsweise
IDDM, durchgeführt.
Zu den zum Nachweis von IDDM verwendeten Markern gehören beispielsweise
Insulin-Autoantikörper,
Soeldner, et al., Supra sowie im Kreislauf vorhandene Autoantikörper gegen
Glutaminsäure-Decarboxylase
(„GAD"), Atkinson, et al.,
WO/9007117 (PCT/US89/05570) und Tobin, et al., WO/9205446 (PCT/US91/06872).
Darüber
hinaus werden von Rabin, et al., US-Patent Nr. 5,200,318 zahlreiche
Testformate zum Nachweis von GAD- und
pankreatischen Inselzellen-Antigen-Autoantikörpern beschrieben. GAD-Autoantikörper sind
von besonderer diagnostischer Wichtigkeit, da sie in vorklinischen
Stadien der Erkrankung auftreten, wodurch ein therapeutischer Eingriff
ermöglicht
werden kann. Allerdings wurde bislang die Verwendung von GAD-Autoantikörpern als
diagnostischer Marker durch das Fehlen eines zweckmäßigen, nichtisotopen Tests
behindert.
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Eine
Testmethode beinhaltet die Inkubation eines trägergebundenen Antigens mit
der Probe und anschließender
Zugabe eines markierten Anti-Mensch- Immunglobulins. Dies bildet die Grundlage
für zahlreiche kommerziell
erhältliche
Testkits für
Antikörper,
wie beispielsweise den Synelisa-Kit, mit
dem man auf Autoantikörper
gegen GAD65 testet und der in der Produktliteratur mit dem Titel „Synelisa GAD II-Antibodies" (Elias USA, Inc.) beschrieben ist.
Die Probe muß hierbei
beträchtlich
verdünnt
werden, da die Methode hohen Hintergrundsignalen von der Adsorption
nichtspezifischer menschlicher Immunglobuline an dem Träger ausgesetzt
ist.
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Viele
der oben beschriebenen Tests beinhalten den Nachweis von Antikörper, der
an ein immobilisiertes Antigen gebunden wird. Dies kann aufgrund
der Schwierigkeit, zwischen spezifischen Immunglobulinen und anderen
Immunglobulinen in der Probe, die nichtspezifisch an das immobilisierte
Antigen binden, zu unterscheiden, eine negative Auswirkung auf die
Empfindlichkeit des Tests haben. Es besteht nicht nur ein Bedarf dafür, einen
Test zu entwickeln, bei dem der nichtspezifische Nachweis von Immunglobulinen
vermieden wird, sondern auch der Bedarf für eine verbesserte Methode
zum Nachweis von Antikörpern,
die den Empfindlichkeitsvorteil von Immunpräzipitationstests mit einer
vereinfachten Vorschrift kombiniert. Schließlich sind Tests, die bei der
Beurteilung des Risikos der Entwicklung von Krankheiten, wie z.B.
IDDM, behilflich sein können, medizinisch
und ökonomisch
sehr wichtig. Die genannten Bedarfspunkte werden von der folgenden
Erfindung angegangen.
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In
Immuntests wird die Reihenfolge der Bindungsreaktionen üblicherweise
durch die Reihenfolge der Zugabe testspezifischer Reagentien bestimmt.
In bevorzugten Testvorschriften ist die Anzahl der Testschritte, wie
beispielsweise Zugabe von Reagens, Waschschritte sowie Überführungen
des Testgemischs von einem Behälter
in einen anderen, minimiert. Die frühe Zugabe von Reagentien, die
für eine
Reaktion in späteren
Phasen des Testverfahrens vorgesehen sind, kann erforderliche Bindungswechselwirkungen
verlangsamen oder verhindern. Dabei ist es insbesondere wünschenswert,
eine vorzeitige Bindung an Oberflächen zu vermeiden, da Reaktionen
an Oberflächen
häufig
unter ungünstigen
Bindungskinetiken leiden. Es wäre
sinnvoll, ein Mittel zur Durchführung
der Bindungsschritte in einem Testgemisch zur Verfügung zu
haben, das mit einer spezifisch aktivierten Oberfläche in Kontakt
steht, ohne daß dabei
eine vorzeitige Bindung des erhaltenen Immunkomplexes an die Oberfläche stattfindet.
Es wäre
sinnvoll, die Notwendigkeit für
eine Übertragung
des Testgemischs von einem inerten Behälter, in dem die Bindung stattfindet,
in einen oberflächenaktivierten
Behälter,
wo die Bindung des Komplexes an die Oberfläche dessen Trennung erleichtert,
zu beseitigen.
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Es
wurde von uns ein Verfahren entwickelt, das den Nachweis von Autoantikörpern, wie
beispielsweise GAD, vereinfacht. Im US-Patent Nr. 5,561,049 ist
ein DELISA (Depletion ELISA)-Verfahren zum Nachweis von Autoantikörpern beschrieben.
Dabei wird in der Erfindung die Probe mit einem Antigen, das die
Antikörper in
der Probe bindet, unter Ausbildung eines Antigen/Antikörper-Komplexes
kombiniert. In einem Beispiel dieser Methode wird Protein A dazu
verwendet, den Komplex zu binden und nicht das Antigen, wenn das
Antigen nicht Teil des Komplexes ist. Zur selektiven Bindung des
Antigens relativ zur Bindung des Komplexes, wenn der Komplex an
das Protein A gebunden ist, wird Streptavidin verwendet. Dabei kann
Protein A an ein lösliches Polymer
oder an eine suspendierbare feste Phase gebunden sein. Das Streptavidin
kann an eine feste Phase gebunden sein. Anstelle von Streptavidin
kann ein aus zwei Rezeptoren, die das Antigen binden, bestehendes Molekül verwendet
werden, wobei jeder Rezeptor jeweils an ein Mitglied eines signalproduzierenden
Systems gebunden ist. So bindet beispielsweise ein Biotin-GAD-Konjugat,
wenn es mit einer Serumprobe zusammengegeben wird, an jeden in der
Probe vorhandenen GAD-Autoantikörper.
Anschließend
wird ein Protein-A-Dextran-Konjugat zugegeben, das alle Immunglobuline
in der Probe, einschließlich
den GAD-Autoantikörper, bindet.
Nach Überführung dieser
Lösung
in eine mit Streptavidin beschichtete Vertiefung kann nur freies
Biotin-GAD-Konjugat, das nicht an den Autoantikörper gebunden ist, an die Oberfläche binden.
Nach Entfernen der Lösung
aus der Vertiefung wird das freie Konjugat durch Messen der Menge
eines enzymmarkierten Anti-GAD-Antikörpers, der an die Oberfläche binden
kann, nachgewiesen. Bei dieser Methode muß das Testgemisch von der mit
Streptavidin beschichteten Oberfläche getrennt gehalten werden,
bis die Bindungsreaktionen vollständig abgelaufen sind, um den
Nachweis von Konjugat, das ansonsten an Autoantikörper gebunden hätte, zu
vermeiden. Es wäre
sinnvoll, einen Test zur Verfügung
zu haben, bei dem die Notwendigkeit für eine Überführung des Testgemischs auf
die mit Streptavidin beschichtete Oberfläche wegfällt.
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In
der europäischen
Patentanmeldung Nr. 0 322 813 ist ein Verfahren zur Bestimmung einer
immunologisch aktiven Substanz beschrieben, wobei wenigstens zwei
unterschiedliche Rezeptoren, R1 und R2, verwendet werden, die in
Lösung
in einer flüssigen
Phase vorhanden sind und von denen wenigstens einer an die immunologisch
aktive Substanz gebunden werden kann, und wobei der zweite Rezeptor
R2 eine Markierung trägt.
Durch Trennung des so gebildeten Komplexes von der Lösung durch
Bindung an eine feste Phasen sowie durch Messen der Markierung in
einer der Phase wird ein erster Rezeptor R1, der an eine erste Substanz S1,
die spezifisch gebunden werden kann, gebunden ist, verwendet, die
zu bestimmende immunologisch aktive Substanz wird mit den Rezeptoren
in Gegenwart einer Matrix, an die eine zweite Substanz S2, die spezifisch
gebunden werden kann, gebunden ist, inkubiert. Nach der Inkubation
wird eine Komponente, die wenigstens eine spezifische Bindungsstelle
jeweils für
S1 und S2 aufweist, zur Immobilisierung des Komplexes zugegeben,
und anschließend
werden die Phasen getrennt.
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Zusätzlich zur
Verwendung von Immuntests in einer klinischen Umgebung eignen sich
Immuntests bei anderen Anwendungen. Beispielsweise besteht im Hinblick
auf die weitverbreitete Verwendung von Chemikalien in der Umwelt,
in Form von Pestiziden und Herbiziden, ein Bedarf für eine einfache,
quantitative und genaue Methode zur Messung der Niveaus dieser Chemikalien,
die in geringen Konzentrationen im Erdboden, in Lebensmittelprodukten
und in Wasserproben vorhanden sein können.
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Es
ist daher wünschenswert,
eine Methode zur Bestimmung von Analytenkonzentrationen in Flüssigproben
zur Verfügung
zu haben, die einfach und schnell ist. Ein solcher Test sollte sich
für alle
Proben eignen, die zu einem flüssigen
Medium homogenisiert werden können.
Wünschenswert
ist vor allem, Analyte in biologischen oder anderen Proben bestimmen
zu können.
Es ist ferner wünschenswert,
eine Methode zur Verfügung
zu haben, bei der keine Toxine oder teuren Reagentien eingesetzt
werden. Ebenso ist es sehr wünschenswert,
eine Methode zur Verfügung
zu haben, bei der kein Trenn- oder Sammelschritt erforderlich ist.
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Es
wäre sinnvoll,
ein Immuntestverfahren zur Verfügung
zu haben, das einfacher und schneller zu verwenden ist. Es wäre sinnvoll,
einen Test zur Verfügung
zu haben, der die Anzahl von Überführungsschritten minimiert
und die Durchführung
der Bindungsreaktionen, einschließlich Bindung an die Oberfläche, in
der gleichen Vertiefung gestattet.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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Biotin
und andere kleine Molekülmarkierungen
werden häufig
in Bindungstests an einen Liganden oder ein Rezeptorreagens gebunden,
um die Trennung zu erleichtern, ohne daß dabei Bindungskinetiken negativ
beeinflußt
werden. Die vorliegende Methode gestattet das Durchführen spezifischer
Bindungsreaktionen in homogener Lösung, wo die Diffusion schnell
abläuft.
Nach Stattfinden der Reaktion wird das Gemisch mit einer Oberfläche in Kontakt
gebracht, die mit einem Fängerrezeptor
für die
Markierung beschichtet ist. Nach Bindung des Immunkomplexes an die
Oberfläche
wird dieser von den anderen Testkomponenten getrennt und nachgewiesen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Methode zur Bestimmung des Vorhandenseins
oder der Menge eines Analyten in einer Probe, von der vermutet wird,
daß sie
den Analyten enthält,
wobei die Methode die folgenden Schritte umfaßt:
- (a)
Zusammenbringen:
(i) der Probe,
(ii) mindestens eines
spezifischen Binders für
den Analyten,
(iii) eines ersten, entweder an (1) exogenen
Analyten oder (2) an den spezifischen Binder für den Analyten gekoppelten
Bindungsmittels,
(iv) eines ein zweites Bindungsmittel umfassenden
Trägers
in
einem wäßrigen Medium
unter Bildung eines Gemischs;
- (b) Versetzen des Gemischs mit einem Aktivator, wobei der Aktivator
das erste Bindungsmittel sowie das zweite Bindungsmittel des Trägers bindet,
so daß das
erste Bindungsmittel immobilisiert wird;
- (c) Bestimmen der Menge des Analyten in der Probe durch Nachweisen
des immobilisierten ersten Bindungsmittels, dessen Vorhandensein
oder Menge zu dem Vorhandensein bzw. der Menge des Analyten in der
Probe in Beziehung steht.
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In
gewissen Ausführungsformen
der Methode sind das erste Bindungsmittel und das zweite Bindungsmittel
identisch. In diesen Ausführungsformen
kann es sich bei dem Aktivator um ein multivalentes Molekül handeln.
In bevorzugten Ausführungsformen,
bei denen das erste und das zweite Bindungsmittel jeweils Biotin umfassen,
umfaßt
der Aktivator Avidin, Streptavidin oder Antibiotin-Antikörper. Vorzugsweise
ist die Summe der Bindungsstellen auf dem Aktivator, zum Beispiel
Avidin oder Streptavidin, kleiner oder gleich der Gesamtzahl der
an den Träger
und das Antigen gebundenen Äquivalente
des ersten und des zweiten Bindungsmittels, zum Beispiel Biotin.
Besonders bevorzugt beträgt
die Anzahl der Bindungsstellen auf dem Aktivator die Hälfte der
Gesamtzahl an das erste und das zweite Bindungsmittel umfassenden
Biotinäquivalenten.
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Falls
das erste Bindungsmittel und das zweite Bindungsmittel verschieden
sind, handelt es sich bei dem Aktivator um ein heterofunktionelles
Molekül
mit einer ersten Bindungsstelle, die das erste Bindungsmittel bindet,
und einer zweiten Bindungsstelle, die das zweite Bindungsmittel
bindet.
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In
gewissen Ausführungsformen
handelt es sich bei dem ersten Bindungsmittel um einen Rezeptor, wobei
der Aktivator einen multivalenten Liganden dafür umfaßt. In einem Beispiel für einen
derartigen Test umfaßt
das erste Bindungsmittel Folat-Bindungsprotein und der Aktivator
ein Folat-Dextran-Konjugat.
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Der
Bestimmungsschritt der Methode umfaßt das Bereitstellen eines
oder mehrerer Mitglieder eines signalproduzierenden Systems sowie
das Messen des von den Mitgliedern des signalproduzierenden Systems produzierten
Signals, dessen Vorhandensein oder Menge zu dem Vorhandensein bzw.
der Menge des Analyten in der Probe in Beziehung steht. Vorzugsweise
ist wenigstens eines der Mitglieder des signalproduzierenden Systems
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Fluoreszenzmolekülen, Enzymen, Chemilumineszenzmolekülen, Photosensibilisatoren
und suspendierbaren Partikeln.
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Vorzugsweise
umfaßt
der Träger
die Oberfläche
eines Behälters,
Kügelchen,
Glas, Polystyrol, Polypropylen, Polyethylen, Dextran, Nylon, Amylasen,
natürliche
und modifizierte Cellulosen, Polyacrylamide, Agarosen und magnetische
Partikel, z.B. Magnetit.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere ein modifiziertes DELISA-Testformat,
bei dem der Analyt einen Antikörper
umfaßt,
es sich bei dem Molekül,
das den Analyten bindet, um ein Antigen gegen den Antikörper handelt
und das erste Bindungsmittel an exogenes Antigen gekoppelt ist.
Bei einem solchen Test bindet im Reaktionsgemisch der Antikörper das
exogene Antigen unter Bildung eines erstes-Bindungsmittel/Antigen/Antikörper-Komplexes.
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Zwischen
den obigen Schritten (a) und (b) wird mit einer maskierenden Verbindung
versetzt, die den Komplex bindet und das Antigen nicht bindet, wenn
das Antigen nicht Teil des Komplexes ist. Bei diesen Tests bindet
der Aktivator selektiv das an das Antigen gekoppelte unmaskierte
erste Bindungsmittel relativ zur Bindung des maskierten Komplexes
und bindet ebenso das zweite Bindungsmittel. Zur Messung der Menge
oder des Vorhandenseins des Analyten wird eine an einen zweiten
spezifischen Binder an den Analyten im Komplex gebundene Markierung
zugegeben. Die Menge der Markierung wird nachgewiesen.
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Zu
den Beispielen für
eine maskierende Verbindung gehören,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Antikörper
gegen Immunglobuline, Komplementfaktor C1q, rheumatoider Faktor,
Protein G und Protein A. Vorzugsweise ist die maskierende Verbindung
an eine suspendierbare Festphase oder ein lösliches Polymer gebunden. Bei
einer suspendierbaren Festphase handelt es sich beispielsweise um
ein Material, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Polymeren, Keramik und Glas, umfassendes
Partikel. Ist die maskierende Verbindung an ein lösliches
Polymer gebunden, so weisen bevorzugte Polymere ein Molekulargewicht über 250
000 auf. Ein besonders bevorzugtes Polymer umfaßt Dextran.
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Der
Bestimmungsschritt dieses Tests beinhaltet den Nachweis von Enzymaktivität, Lumineszenz
oder Lichtabsorption. In einigen Ausführungsformen ist das Antigen
an ein Mitglied eines signalproduzierenden Systems gebunden. In
anderen Ausführungsformen
wird ein zweiter spezifischer Binder hinzugefügt, der das Antigen bindet,
wobei der Rezeptor direkt oder indirekt an eine Markierung gebunden
ist. In gewissen Ausführungsformen
wird der Träger
vom Gemisch getrennt und mit einem zweiten spezifischen Binder für das Antigen in
Kontakt gebracht.
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Die
modifizierte DELISA-Testmethode der vorliegenden Erfindung eignet
sich vor allem zum Nachweis eines Autoantikörpers gegen Glutaminsäure-Decarboxylase
oder Insulin.
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In
gewissen Ausführungsformen
umfaßt
der Bestimmungsschritt das Inkontaktbringen des immobilisierten
Antigens mit einem oder mehreren Mitgliedern eines signalproduzierenden
Systems sowie das Messen des von den Mitgliedern des signalproduzierenden
Systems produzierten Signals, dessen Vorhandensein oder Menge zu
dem Vorhandensein bzw. der Menge der Antikörper in der Probe in Beziehung
steht. Vorzugsweise ist wenigstens eines der Mitglieder des signalproduzierenden
Systems ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Fluoreszenzmolekülen, Enzymen, Chemilumineszenzmolekülen, Photosensibilisatoren
und suspendierbaren Partikeln.
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Die
Erfindung betrifft ferner kompetitive Tests, wobei entweder der
spezifische Binder oder der exogene Analyt nachweisbar ist und das
erste Bindungsmittel an exogenen Analyten gekoppelt ist, und wobei
der Bestimmungsschritt das Nachweisen des nachweisbaren spezifischen
Binders oder exogenen Analyten umfaßt. Bei einigen kompetitiven
Tests konkurriert der Analyt in der Probe mit dem Analyten, der
an das erste Bindungsmittel gekoppelt ist, um die Bindung mit dem
spezifischen Binder, wobei der an das erste Bindungsmittel gekoppelte
Analyt einen Komplex mit dem spezifischen Binder in einer Menge
ausbildet, die zur Menge an Analyt in der Probe proportional ist.
Bei diesen Tests bindet der Aktivator das erste Bindungsmittel im
Komplex sowie das zweite Bindungsmittel. Bei derartigen Tests umfaßt der nachweisbare
Analyt ein Mitglied eines signalproduzierenden Systems, wobei der
Bestimmungsschritt das Messen des von dem signalproduzierenden System
produzierten Signals, dessen Vorhandensein oder Menge mit dem Vorhandensein
bzw. der Menge des Analyten in der Probe in Beziehung steht, umfaßt. Vorzugsweise
ist wenigstens eines der Mitglieder des signalproduzierenden Systems
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Fluoreszenzmolekülen, Enzymen, Chemilumineszenzmolekülen, Photosensibilisatoren
und suspendierbaren Partikeln.
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Die
Erfindung betrifft ferner Sandwich-Tests, bei denen das Gemisch
aus Schritt (a) zwei spezifische Binder für den Analyten umfaßt, nämlich einen
ersten und zweiten spezifischen Binder, wobei der erste spezifische
Binder an das erste Bindungsmittel gekoppelt ist und der zweite
spezifische Binder nachweisbar ist. Dabei ist das Vorhandensein
von oder die Menge an Markierung direkt proportional zur in der
Probe vorhandenen Analytmenge. In bestimmten dieser Tests umfaßt der nachweisbare
spezifische Binder ein Mitglied eines signalproduzierenden Systems,
wobei der Bestimmungsschritt das Messen des von dem signalproduzierenden System
produzierten Signals, dessen Vorhandensein oder Menge zu dem Vorhandensein
bzw. der Menge des Analyten in der Probe in Beziehung steht, umfaßt. Vorzugsweise
ist wenigstens eines der Mitglieder des signalproduzierenden Systems
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Fluoreszenzmolekülen, Enzymen, Chemilumineszenzmolekülen, Photosensibilisatoren
und suspendierbaren Partikeln.
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Die
Erfindung betrifft ferner Kits zum Nachweisen des Vorhandenseins
oder zur Bestimmung der Menge eines Analyten in einer flüssigen Probe,
umfassend: (1) mindestens einen spezifischen Binder für den Analyten;
(2) ein entweder an (a) exogenen Analyten oder (b) den spezifischen
Binder für
den Analyten gekoppeltes erstes Bindungsmittel; (3) einen ein zweites
Bindungsmittel umfassenden Träger
und (4) einen Aktivator, der das erste Bindungsmittel sowie das
zweite Bindungsmittel des Trägers
bindet, so daß das
erste Bindungsmittel immobilisiert wird.
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Im
erfindungsgemäßen Kit
zur Durchführung
eines DELISA-Tests
umfaßt
der Analyt einen Antikörper, handelt
es sich bei dem spezifischen Binder um ein Antigen zu dem Antikörper, handelt
es sich bei dem ersten Bindungsmittel um Biotin, das an Antigen
gekoppelt ist, umfaßt
das zweite Bindungsmittel Biotin, das an die Wände eines Behälters gebunden
ist, und umfaßt
der Aktivator Streptavidin.
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Der
Kit zur Durchführung
eines modifizierten DELISA-Tests
umfaßt
ferner eine an eine suspendierbare Festphase oder ein lösliches
Polymer gebundene maskierende Verbindung. Bei der suspendierbaren
Festphase handelt es sich vorzugsweise um ein ein Material, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Polymeren, Keramik und Glas, umfassendes
Partikel. Zu bevorzugten maskierenden Verbindungen zählen Antikörper gegen
Immunglobuline, Komplementfaktor C1q, rheumatoider Faktor, Protein
G und Protein A, die je nach den zu testenden Analyten ausgewählt werden
können.
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Gewisse
Kits der vorliegenden Erfindung umfassen ferner wenigstens ein Mitglied
eines signalproduzierenden Systems. Dabei ist wenigstens eines der
Mitglieder des signalproduzierenden Systems ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Fluoreszenzmolekülen, Enzymen, Chemilumineszenzmolekülen, Photosensibilisatoren
und suspendierbaren Partikeln.
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Die
Methoden der vorliegenden Erfindung sind insbesondere anwendbar
auf Systeme, in denen das Gemisch durch Kapillarkräfte von
einer inerten Stelle zu einer Stelle, die ein zweites Bindungsmittel
aufweist, bewegt wird. Eine Eignung besteht auch für Methoden,
bei denen die feste Oberfläche
zu dem Gemisch hinzugefügt
werden kann, wie beispielsweise, wenn Latexpartikel verwendet werden,
Im Unterschied dazu, daß man
das Gemisch in einen zweiten Behälter,
der einen Fängerrezeptor
auf seiner Oberfläche
aufweist, überführen muß. Ebenso
besteht eine Eignung, wenn die Oberfläche des Behälters für das Testgemisch das zweite Bindungsmittel
aufweist, da das Testgemisch von einem nichtbeschichteten Behälter in
einen beschichteten Behälter überführt werden
muß.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung stellen eine Verbesserung gegenüber Fängermethoden,
wie sie beispielhaft z.B. in den US-Patenten Nr. 4,271,140 und 4,935,339
dargestellt sind, dar, indem die Bindungsreaktion in Gegenwart der
aktivierten Oberfläche
durchgeführt
und ein Aktivator, wie z.B. Streptavidin, hinzugefügt wird,
um die Bindung an die Oberfläche
nach Bindung des Analyten an seinen spezifischen Bindungspartner
zu starten. In einer Ausführungsform
stellt die Methode eine Verbesserung gegenüber der DELISA-Methode von
US-Patent 5,561,049 zum Nachweis von Autoantikörpern dar.
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Ein
zusätzlicher
Vorteil der reduzierten Testkomplexität, wie sie durch die folgende
Erfindung erreicht wird, ist die erhöhte Genauigkeit aufgrund der
Verringerung der Schritte, die jeweils zur Testvariabilität beitragen.
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Die
Erfindung wird durch die Ansprüche
definiert.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG:
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird im Zusammenhang mit dem
Nachweis von Autoantikörpern
gegen das pankreatische Autoantigen, Glutaminsäure-Decarboxylase (GAD) sowie einem spezifischen
ELISA-Format veranschaulicht.
Allerdings läßt sich
die Erfindung breit auf eine große Vielfalt von Analyten und
Testformaten, beispielsweise kompetitive und Sandwich-Tests, anwenden
und ist nicht auf Antikörper und
das ELISA-Format beschränkt.
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Es
wurde bereits von uns über
die DELISA, ein neuartiges ELISA-Format zur Messung von GAD-Autoantikörpern in
Serum, berichtet (US-Patent Nr. 5,561,049 und Mehta, H.B., et al.,
Clin. Chem., 42, 263 (1996)). Kurz gesagt, beinhaltet die DELISA-Vorschrift
eine Reaktion zwischen Serum und bGAD in einer Polypropylen-Mikrotiterplatte.
Es wird dann genügend
lösliches
PrA-Dextran-Konjugat zugegeben, um die Immunglobuline in der Probe,
einschließlich
GAD-Autoantikörper, an
die GAD gebunden ist, zu binden. Das Gemisch wird von einer Polypropylenplatte
auf eine mit Streptavidin beschichtete Mikrotiterplatte, an der freies bGAD
gebunden wird, überführt. Nichtgebundene
Komponenten des Reaktionsgemischs werden dann weggewaschen, und
Streptavidin-gebundenes bGAD wird spezifisch nachgewiesen, indem
Peroxidase-GAD-MAb-Konjugat
umgesetzt wird. Anschließend
wird überschüssiges Konjugat
durch Waschen abgetrennt und die Farbe durch Umsetzung mit Peroxidasesubstraten
entwickelt. Die Farbentwicklung wird durch Zugabe von Schwefelsäure gestoppt
und die Absorption bei 450 nm abgelesen. Diese Methode überwindet das
Problem der mit herkömmlichen
ELISAs verbundenen schwachen Empfindlichkeit und Spezifität, und ihr Leistungsvermögen ist
mit der von RBAs vergleichbar (Mehta, H.B., et al., Clin. Chem.
42, 263 (1996)). Allerdings benötigt
die Methode zwei Platten, einen Überführungsschritt
des Reaktionsgemischs von Platte zu Platte, das Waschen der mit
Streptavidin beschichteten Platte unmittelbar vor Verwendung im
Test sowie eine Gesamttestzeit von etwa 5,5 h.
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Bevor
mit der Beschreibung der spezifischen Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung fortgefahren wird, soll zunächst eine Reihe von Begriffen
definiert werden.
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Analyt:
Das Molekül
in der Probe, welches durch die Tests der vorliegenden Erfindung
nachgewiesen wird, einschließlich
kleine Moleküle,
Antikörper,
Antigene, Liganden und Antiliganden. Die Methode der vorliegenden
Erfindung eignet sich zur Messung aller interessierenden Analyte.
Die Methode der vorliegenden Erfindung eignet sich vor allem zur
Messung von kleinen Liganden oder Haptenen. Nachfolgend ist eine
Teilliste von Substanzen in Vollserum, auf die sich dieser Test
anwenden ließe,
aufgeführt:
Acetaminophen, N-Acetylprocainamid,
Amikacin, Amitriptylin, Amobarbital, Butabarbital, Koffein, Carbamazepin,
Cocain, Codein, Cortisol, Diazepam, Digitoxin, Digoxin, Ethosuximid,
Gentamicin, Glutethimid, Hexobarbital, Ibuprofen, Kanamycin, Lidocain,
Methsuximid, Morphin, Netilmicin, Nortriptylin, Oxycodon, Pentobarbital,
Phencyclidin, Phenobarbital, Phenytoin, Primidon, Procainamid, Propoxyphen,
Chinidin, Salicylsäure,
Secobarbital, Theophyllin, Thyroxin, Tobramycin, Valproinsäure und
Vancomycin. Die Tests der vorliegenden Erfindung eignen sich zum
Nachweis von Krebsantigenen, wie beispielsweise Cathepsin D, EGF-Rezeptor
(Epidermal Growth Factor Receptor, EGFr), c-erbB-2-Protein, Cytokeratin,
Alphafetoprotein (AFP), CEA (Carcinoembryonic Antigen), UGP (Urinary
Gonadotropin Peptide) sowie weiteren Krebsmarkerproteinen, sowie
Virusantigenen, vor allem denjenigen, die mit Krebs assoziiert sind,
wie beispielsweise HPV(Human Papilloma Virus)-Antigene, Hormone,
wie beispielsweise Thyroid-stimulierendes
Hormon (TSH) und Steroid- sowie Thyroidhormone; Viren, Allergenen, Bakterien
und Toxinen. Dieser Test eignet sich auch zum Nachweis des Vorhandenseins
größerer Proteine, wie
beispielsweise HCG (Human Chorionic Gonadotrophin). Ferritin, C-reaktivem Protein
(CRP), Apolipoproteinen, Hepatitis Antigen und Immunglobulinen.
Zu den Antikörpern
gehören
beispielsweise vollständige
Immunglobuline oder Fragmente davon sowie die verschiedenen Klassen
und Isotypen, wie z.B. IgA, IgD, IgE, IgG1, IgG2a, IgG2b und IgG3
und IgM.
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Die
Tests der vorliegenden Erfindung eignen sich auch zum Nachweisen
und Messen geringer Mengen an Substanzen in Proben, bei denen es
sich nicht um biologische Flüssigkeiten
handelt. Beispielsweise eignet sich dieser Test beim Nachweis und
der Bestimmung von geringen Niveaus an Verunreinigungen in Umweltproben
aus dem Erdboden, Wasser und Lebensmittelprodukten. Nachfolgend
ist eine Teilliste von Beispielen für Herbizide, Pestizide und
andere Verunreinigungen, für
die sich dieser Test eignen würde
aufgeführt:
Atrazin, Chlordan, Chlorneb (und andere chlorinierte Pestizide),
DDT, Demeton, Diazinon (und andere Organophosphor- Pestizide), Diethylphthalat
(und andere Phthalsäureester),
Dimethoat, Dimethylphthalat, Dimethoat, Etridiazol, Hexachlorbenzol,
Malathion, Methylparathion, Molinat, Naphthalon, Phorat, Propachlor,
Simazin, Triflurilin und 2,4-D (und andere Phenoxysäure-Herbizide).
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Die
obigen Listen sollen als beispielhaft und nicht als Beschränkung des
Umfangs der vorliegenden Erfindung verstanden werden.
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Antigen:
eine Verbindung, gegen die Antikörper
produziert werden können
und die zur Bindung an einen Antikörper unter Bildung spezifischer
Antikörper/Antigen-Komplexe
fähig ist.
Das Antigen wird von dem Antikörperanalyten, üblicherweise
einem aus Säugern,
Viren oder mikrobiologischen Organismen stammendem Biomolekül oder einem
Imitat davon, oder anderen Molekülen
synthetischen oder natürlichen
Ursprungs, die in der Umwelt vorhanden sind, wie beispielsweise
Arzneistoffen, Pestiziden, Umweltschadstoffen und dergleichen, gebunden.
Dabei kann das Antigen in Tests in seiner natürlichen Form verwendet werden,
oder es kann modifiziert werden, vorausgesetzt, daß die Modifikation
seine Antigenität
nicht stört.
Zu typischen Modifikationen gehören
die kovalente oder nicht kovalente Bindung eines Mitglieds eines
spezifischen Bindungspaars und/oder einer nachweisbaren Markierung,
die jeweils für
sich allein oder beide den Nachweis des Antigens erleichtern können, an
das Antigen.
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Als
Antikörper
sind bei den Methoden der vorliegenden Erfindung monoklonale oder
polyklonale Antikörper
geeignet, die sich mit im Fachgebiet allgemein bekannten Techniken
herstellen lassen, wie beispielsweise Immunisierung eines Wirts
und Sammeln von Seren, von denen das Immunglobulin mit bekannten
Techniken getrennt werden kann (polyklonale Antikörper), durch
Herstellen kontinuierlicher Hybridzellinien und Sammeln des sezernierten
Proteins (monoklonale Antikörper),
wie von Milstrein und Köhler,
Nature 256:495–7 (1975)
beschrieben, oder durch Klonieren und Exprimieren von Nukleotidsequenzen
oder mutagenisierten Versionen davon, die wenigstens für die zur
spezifischen Bindung natürlicher
Antikörper
benötigten
Aminosäuresequenzen
codieren. Antikörper
können
das vollständige
Immunglobulin oder ein Fragment davon sowie die verschiedenen Klassen
und Isotypen, wie beispielsweise IgA, IgD, IgE, IgG1, IgG2a, IgG2b
und IgG3 und IgM, umfassen. Fragmente können Fab, Fv, F(ab')2 und Fab umfassen.
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Probe,
von der vermutet wird, daß sie
den Analyten enthält:
eine beliebige Probe, von der realistisch vermutet wird, daß sie den
interessierenden Analyten enthält,
läßt sich
mit den Methoden der vorliegenden Erfindung analysieren. Bei der
Probe handelt es sich typischerweise um eine wäßrige Lösung, wie beispielsweise eine
Körperflüssigkeit
aus einem Wirt, zum Beispiel Urin, Vollblut, Plasma, Serum, Speichel,
Samenflüssigkeit, Stuhl,
Sputum, Liquor, Tränenflüssigkeit,
Schleim oder dergleichen, jedoch bevorzugt um Plasma oder Serum. Oder
es kann sich bei der Probe, wie oben beschrieben, um Proben aus
Wasser, Erdboden oder Lebensmittelprodukten handeln. Die Probe kann
wie unten beschrieben vorbehandelt und in einem beliebigen zweckmäßigen Medium,
das den Test nicht stört,
präpariert
werden. Dabei ist ein wäßriges Medium
bevorzugt.
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Mitglied
eines spezifischen Bindungspaars („sbp"-Mitglied): eines von zwei unterschiedlichen
Molekülen
mit einem Bereich auf der Oberfläche
oder in einer Höhlung,
der spezifisch an eine bestimmte räumliche und polare Anordnung
des anderen Moleküls
bindet und daher als komplementär
dazu definiert ist. Die sbp-Mitglieder können als Ligand und Rezeptor
bezeichnet werden, wie beispielsweise Mitglieder eines immunologischen
Paars, z.B. Antigen-Antikörper.
Der Begriff „Ligand", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf eine beliebige organische Verbindung, für die ein
Rezeptor natürlicherweise
existiert oder hergestellt werden kann, und der Begriff „Rezeptor" bezieht sich auf
eine beliebige Verbindung oder Zusammensetzung, die eine bestimmte
räumliche
und polare Anordnung eines Moleküls,
d.h. eine Epitop- oder Determinanten-Stelle, erkennen kann. Komplementäre sbp-Mitglieder
binden aneinander, wie beispielsweise ein Ligand und sein komplementärer Rezeptor.
Bei sbp-Mitgliedern kann es sich um immunologische Paare, wie beispielsweise
Antigen und Antikörper,
oder um nicht immunologische Paare, wie beispielsweise Avidin und
Biotin oder die komplementären
Stränge
eines Oligonukleotids, handeln. Ebenso kann es sich bei sbp-Mitgliedern
um kleine Moleküle
oder Reste von kleinen Molekülen
und deren Rezeptoren handeln. Kleine Moleküle weisen ein Molekulargewicht
von 100–2000,
vorzugsweise 150–1000,
auf, wobei ein Rezeptor für
das kleine Molekül
entweder existiert oder hergestellt werden kann. Zu kleinen Molekülen gehören beispielsweise
Derivate von Biotin, Lysergsäure,
Fluoreszein oder ein Fluoreszeinderivat, sowie Vitamin B12, wobei
es sich bei den entsprechenden Rezeptoren um Avidin oder Streptavidin,
Antilysergsäure,
Anti-Fluoreszein bzw. intrinsischen Faktor handelt. Kleine Moleküle werden
häufig
kovalent an andere sbp-Mitglieder unter Ausbildung eines Konjugats
gebunden, das wenigstens ein und häufig 2–20 kleine Moleküle aufweist.
Das Binden des kleinen Moleküls
an das sbp-Mitglied kann durch chemische Reaktionen erfolgen, die
zum Austausch eines Wasserstoffatoms des kleinen Moleküls gegen
eine Bindung an das sbp-Mitglied führen, oder über eine Verknüpfungsgruppe
zwischen dem kleinen Molekül
und dem sbp-Mitglied, wobei die Verknüpfungsgruppe eine beliebige
Größe aufweisen kann,
vorzugsweise jedoch nicht größer als
notwendig ist, um die Bindung des Konjugats sowohl eines Rezeptors
für das
kleine Molekül
als auch des sbp-Mitglieds zu gestatten. Antikörper gegen kleine Moleküle lassen sich
durch Immunisierung von Tieren mit einem durch Verknüpfen des
kleinen Moleküls
mit einem immunogenen Träger
hergestellten Immunogen herstellen.
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Spezifischer
Binder: bedeutet ein Molekül
oder eine Verbindung, das bzw. die spezifisch den interessierenden
Analyten bindet, und umfaßt
Antikörper,
Antigene, Liganden, Rezeptoren oder Fragmente oder Analoge davon.
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Träger oder
Oberfläche:
Bei der Festphase handelt es sich typischerweise um einen Träger oder
eine Oberfläche,
bei dem bzw. der es sich um ein poröses oder nichtporöses wasserunlösliches
Material handelt, das in einer Anzahl von Formen, wie beispielsweise
Streifen, Stäbchen,
Partikel, einschließlich
Kügelchen,
und dergleichen vorliegen kann. Geeignete Materialien sind im Fachgebiet
allgemein bekannt und beispielsweise im US-Patent Nr. 5,185,243,
US-Patent Nr. 4,868,104 und US-Patent Nr. 4,959,303 beschrieben.
Zu allgemein bekannten Trägern
gehören
Glas, Polystyrol, Polypropylen, Polyethylen, Dextran, Nylon, Amylasen,
natürliche und
modifizierte Cellulosen, Polyacrylamide, Agarosen und Magnetit.
Dem Fachmann sind viele andere geeignete feste Träger zur
Bindung des zweiten Bindungsmittels bekannt oder werden ihm mittels
Routineexperimenten ersichtlich. Die Bindung von Liganden und Rezeptoren
an den Träger
bzw. die Oberfläche
läßt sich
mit allgemein bekannten Techniken, die in der Literatur allgemein
zugänglich
sind, bewerkstelligen. Siehe beispielsweise „Immobilized Enzymes", Ichiro Chibata,
Halsted Press, New York (1978) und Cuatrecasas, J. Biol. Chem. 245:3059
(1970). Welche Art von festem Träger
auch verwendet wird, so muß dieser
so behandelt werden, als ob an seiner Oberfläche ein zweites Bindungsmittel
gebunden ist. Zu typischen Bindungsmitteln gehören, wie unten weiter beschrieben,
Liganden, wie beispielsweise Biotin, Antikörper, intrinsischer Faktor,
spezifisch reaktive Chemikalien, wie z.B. Sulfhydrylgruppen, die
mit einer Gruppe auf dem Antigen reagieren können, und dergleichen. So kann
Biotin beispielsweise kovalent an kugelförmige Glaskügelchen mit 0,5–1,5 mm gebunden
und zum Einfangen eines Aktivators verwendet werden.
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Signalproduzierendes
System („sps"): Eine oder mehrere
Komponenten, wobei es sich bei wenigstens einer Komponente um eine
Markierung handelt, die ein nachweisbares Signal erzeugt, das zu
der Menge an gebundener und/oder nichtgebundener Markierung, d.h.
der Menge an die nachgewiesene Verbindung gebundener oder nichtgebundener
Markierung, in Beziehung steht. Bei der Markierung handelt es sich
um ein beliebiges Molekül,
das ein Signal produziert oder zur Produktion eines Signals veranlaßt werden
kann, wie beispielsweise ein Fluoreszenzmolekül, Enzym, Chemilumineszenzmolekül oder Photosensibilisator.
Somit wird das Signal durch Nachweisen von Enzymaktivität, Lumineszenz
oder Lichtabsorption nachgewiesen und/oder gemessen.
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Zu
geeigneten Markierungen gehören
als Veranschaulichung und nicht als Beschränkung Enzyme, wie z.B. alkalische
Phosphatase, Glucose-6-phosphatdehydrogenase („G6PDH") und Meerrettichperoxidase (Horseradish
Peroxidase, HRP); Ribozym; ein Sustrat für eine Replikase, wie z.B.
Q-Beta-Replikase; Promotoren; Farbstoffe; Fluoreszenzmoleküle, wie
z.B. Fluoreszein, Isothiocyanat, Rhodaminverbindungen, Phycoerythrin,
Phycocyanin, Allophycocyanin, o-Phthaldehyd und Fluorescamin; Chemilumineszenzmoleküle, wie z.B.
Isoluminol; Sensibilisatoren; Coenzyme; Enzymsubstrate; Photosensibilisatoren;
Partikel, wie z.B. Latex- oder Kohlenstoffpartikel; suspendierbare
Partikel; Metallsol; Kristallit; Liposomen; Zellen, usw., die ferner
mit einem Farbstoff, Katalysator oder einer anderen nachweisbaren
Gruppe markiert sein können.
Geeignete Enzyme und Coenzyme sind in Litman, et al., US-Patent
Nr. 4,275,149, Spalte 19–28,
und Boguslaski, et al., US-Patent Nr. 4,318,980, Spalte 10–14, offenbart;
geeignete Fluoreszenzmoleküle
und Chemilumineszenzmoleküle
sind in Litman, et al., US-Patent
Nr. 4,275,149 in Spalte 30 und 31, offenbart. Vorzugsweise ist wenigstens
ein sps-Mitglied ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Fluoreszenzmolekülen, Enzymen, Chemilumineszenzmolekülen, Photosensibilisatoren
und suspendierbaren Partikeln.
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Die
Markierung kann direkt ein Signal produzieren, und daher sind zur
Produktion eines Signals keine zusätzlichen Komponenten erforderlich.
Zahlreiche organische Moleküle,
beispielsweise Fluoreszenzmoleküle,
sind dazu in der Lage, ultraviolettes und sichtbares Licht zu absorbieren,
wobei durch die Lichtabsorption Energie auf diese Moleküle übertragen
wird, wodurch diese auf einen angeregten Energiezustand angehoben werden.
Diese absorbierte Energie wird dann durch Emission von Licht bei
einer zweiten Wellenlänge
abgegeben. Zu weiteren Markierungen, die ein Signal direkt produzieren,
gehören
radioaktive Isotopen und Farbstoffe.
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Andererseits
kann die Markierung andere Komponenten zur Produktion eines Signals
benötigen,
wobei das sps in diesem Fall alle zur Produktion eines meßbaren Signals
erforderlichen Komponenten enthalten würde, zu denen Substrate, Coenzyme,
Enhancer, zusätzliche
Enzyme, Substanzen, die mit enzymatischen Produkten reagieren, Katalysatoren,
Aktivatoren, Cofaktoren, Inhibitoren, Scavenger-Moleküle, Metallionen, zur
Bindung signalerzeugender Substanzen erforderliche spezifische Bindungssubstanz
und dergleichen gehören
können.
Eine ausführliche
Diskussion geeigneter signalproduzierender Systeme findet sich bei
Ullmann, et al., US-Patent Nr. 5,185,243, Spalte 11–13.
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Die
Markierung ist an ein sbp-Mitglied gebunden, bei dem es sich um
den Analyten handelt oder das zur direkten oder indirekten Bindung
des Analyten fähig
ist oder bei dem es sich um einen Rezeptor für den Analyten handelt und
das, ohne darauf beschränkt
zu sein, den Analyten; einen Liganden für einen an den Analyten gebundenen
Rezeptor; einen Rezeptor für
einen an den Analyten gebundenen Liganden; einen Antikörper, der
den Analyten bindet; einen Rezeptor für einen Antikörper, der
den Analyten bindet; einen Rezeptor für ein Molekül, das mit einem Antikörper gegen
den Analyten konjugiert ist; einen Analytersatzstoff, der zur Bindung
eines Rezeptors für
den Analyten fähig
ist; einen Liganden, der den Analyten bindet, usw., umfaßt. Das
Binden der Markierung an das sbp-Mitglied kann mittels nichtkovalentem
Binden, wie beispielsweise durch Ausbildung eines Komplexes der
Markierung mit einem Antikörper
gegen die Markierung, oder mittels kovalentem Binden, wie beispielsweise
durch chemische Reaktionen, die zum Austausch eines Wasserstoffatoms
der Markierung gegen eine Bindung an das sbp-Mitglied führen oder
die eine Verknüpfungsgruppe
zwischen der Markierung und dem sbp-Mitglied beinhalten, bewerkstelligt
werden. Solche Konjugationsmethoden sind im Fachgebiet allgemein
bekannt. Siehe beispielsweise Rubenstein, et al., US-Patent Nr.
3,817,837. Andere sps-Mitglieder können auch kovalent an sbp-Mitglieder
gebunden werden. So lassen sich beispielsweise bei Ullman, et al.,
US-Patent Nr. 3,996,345 zwei sps-Mitglieder,
wie beispielsweise ein Fluoreszenzmolekül und ein Quencher-Molekül, jeweils
an zwei sbp-Mitglieder
binden, die beide den Analyten binden, so daß ein Fluoreszenzmolekül-sbp1:Analyt:sbp2-Quencher-Komplex gebildet
wird. Durch die Ausbildung des Komplexes werden das Fluoreszenzmolekül und das
Quencher-Molekül
in enge Nachbarschaft zueinander gebracht, womit dem Quencher-Molekül die Wechselwirkung
mit dem Fluoreszenzmolekül
gestattet wird, so daß ein
Signal produziert wird. Hierbei handelt es sich um einen Fluoreszenzexitationstransfer-Immuntest.
Ein weiteres Konzept ist bei Ullman, et al.,
EP 0,515,194 A2 beschrieben,
bei dem eine Chemilumineszenzverbindung sowie ein Photosensibilisator
als sps-Mitglieder verwendet werden. Dies wird als „Luminescent
Oxygen Channeling Immunoassay" bezeichnet.
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Hilfsmaterialien:
Verschiedene Hilfsmaterialien werden häufig in den Methoden im Sinne
der vorliegenden Erfindung eingesetzt. So sind beispielsweise im
Testmedium normalerweise Puffer ebenso wie Stabilisatoren für das Testmedium
und die Testkomponenten vorhanden. Zusätzlich zu diesen Zusatzstoffen
können häufig Proteine,
wie z.B. Albumine, organische Lösungsmittel,
wie z.B. Formamid, quaternäre
Ammoniumsalze, Polycationen, wie z.B. Dextransulfat, oder Tenside,
insbesondere nichtionische Tenside, Bindungsverstärker, z.B.
Polyalkylenglycole, oder dergleichen enthalten sein.
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Wie
oben erwähnt,
betrifft die vorliegende Erfindung Methoden zum Nachweis des Vorhandenseins oder
der Menge von Analyt in einer Probe, von der vermutet wird, daß sie den
Analyten enthält.
Diese Methoden kombinieren den Empfindlichkeitsvorteil von Immunpräzipitationstests
mit einer vereinfachten Vorschrift.
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Bei
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
handelt es sich um eine Methode zur Bestimmung des Vorhandenseins
oder der Menge eines Analyten in einer Probe, von der vermutet wird,
daß sie
den Analyten enthält,
wobei die Methode die folgenden Schritte umfaßt: (a) Zusammenbringen: (i)
der Probe; (ii) mindestens eines spezifischen Binders für den Analyten;
(iii) eines ersten, entweder an (1) exogenen Analyten oder (2) an den
spezifischen Binder für
den Analyten gekoppelten Bindungsmittels; (iv) eines ein zweites
Bindungsmittel umfassenden Trägers;
in einem wäßrigen Medium
unter Bildung eines Gemischs; (b) Versetzen des Gemischs mit einem
Aktivator, wobei der Aktivator das erste Bindungsmittel sowie das
zweite Bindungsmittel des Trägers bindet,
so daß das
erste Bindungsmittel immobilisiert wird; und (c) Bestimmen der Menge
des Analyten in der Probe durch Nachweisen des immobilisierten ersten
Bindungsmittels, dessen Vorhandensein oder Menge zu dem Vorhandensein
bzw. der Menge des Analyten in der Probe in Beziehung steht.
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Ein
kritisches Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß der spezifische
Binder für
den Analyten, das erste Bindungsmittel und die Probe in der Lage
sind, in Gegenwart des zweiten Bindungsmittels vor Zugabe des Aktivators,
der das erste Bindungsmittel an das zweite Bindungsmittel, welches
auf dem festen Träger
immobilisiert ist, bindet, zu reagieren. Sobald der Aktivator zugegeben
worden ist, läßt sich
die Menge oder das Vorhandensein des ersten Bindungsmittels bestimmen
und dann zu der Menge bzw. dem Vorhandensein des Analyten in der
Probe in Beziehung setzen. Die vorliegende Erfindung ermöglicht die
Durchführung
der Bindungsschritte in einem Testgemisch in Gegenwart einer spezifisch
aktivierten Oberfläche
ohne vorzeitige Bindung des erhaltenen Immunkomplexes an die Oberfläche.
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Eine
Art von Test der vorliegenden Erfindung umfaßt eine „Ein-Platten"-DELISA-Vorschrift,
bei der der Bedarf für
zwei Platten, einen Übertragungsschritt,
einen Vorwaschschritt der Platte unmittelbar vor Gebrauch wegfällt. Die
Gesamttestzeit wird verkürzt,
beispielsweise auf 3,5 Stunden.
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In
der Standard-DELISA-Vorschrift muß die primäre Reaktion zwischen dem Antikörper in
der Probe und dem Antigen, z.B. bGAD, ebenso wie die anschließende Inkubation
mit der maskierenden Verbindung, z.B. Protein-A-konjugiertes Dextran
(PAD), in einer inerten Platte durchgeführt und dann auf eine mit Streptavidin beschichtete
Mikrotiterplatte übertragen
werden, um Bindung an die Platte zu erhalten. In den Methoden der
vorliegenden Erfindung werden andererseits Mikrotiterplatten verwendet,
die mit einem ersten Bindungsmittel beschichtet sind, wodurch es
gestattet ist, den gesamten Test in der gleichen Vertiefung durchzuführen. Nur
wenn ein Aktivator in die Vertiefung gegeben wird, kann das Antigen,
d.h. bGAD, auf eine spezifische Weise binden. Der Aktivator, z.B.
Streptavidin, mit vier Biotinbindungsstellen, dient als Brücke zur
Bindung von löslichem
freien bGAD an oberflächenimmobilisierte
zweite Bindungsmittel, z.B. bBSA. Durch diese Modifikation fällt die
Notwendigkeit für
zwei Platten sowie einen Übertragungsschritt
für das
Reaktionsgemisch weg.
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Bei
dem modifizierten DELISA-Testformat der vorliegenden Erfindung umfaßt der Analyt
einen Antikörper,
handelt es sich bei dem den Analyten bindenden Molekül um ein
Antigen gegen den Antikörper
und ist die erste Bindung an exogenes Antigen gekoppelt. Im Reaktionsgemisch
bindet der Antikörper
das exogene Antigen unter Ausbildung eines erstes-Bindungsmittel/Antigen/Antikörper-Komplexes.
Zwischen den obigen Schritten (a) und (b) wird eine maskierende
Verbindung, die den Komplex bindet und das Antigen nicht bindet, wenn
das Antigen nicht Teil des Komplexes ist, zugegeben. Bei diesen
Tests bindet der Aktivator selektiv das an das Antigen gekoppelte
erste Bindungsmittel, welches nicht von dem Maskierungsmittel maskiert
ist, relativ zur Bindung des maskierten Komplexes. Der Aktivator
bindet ebenso das zweite Bindungsmittel. Zur Messung der Menge oder
des Vorhandenseins des Analyten wird eine an einen zweiten spezifischen
Binder an den Analyten im Komplex gebundene Markierung zugegeben.
Anschließend
wird die Menge an Markierung nachgewiesen.
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Die
maskierende Verbindung verhindert die Bindung des erstes-Bindungsmittel/Antigen/Antikörper-Komplexes
an den Aktivator und daher die Bindung des Komplexes an das zweite
Bindungsmittel, welches an den festen Träger gekoppelt ist.
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Der
Begriff „bindet
selektiv", wie er
hier verwendet wird, bedeutet, daß der Aktivator die Fähigkeit
besitzt, vorzugsweise an das an das Antigen gekoppelte erste Bindungsmittel
relativ zur Bindung des maskierten erstes-Bindungsmittel/Antigen/Antikörper-Komplexes
zu binden. Die Affinität
des Aktivators für
das an das Antigen gekoppelte erste Bindungsmittel beträgt wenigstens
das Fünffache
und vorzugsweise wenigstens das Zehnfache seiner Affinität für den maskierten
Komplex. Diese bevorzugte Bindung kann kinetisch oder thermodynamisch
sein und ist üblicherweise
ein Ergebnis von Ladungsabstoßung
und/oder sterischer Hinderung. Beispielsweise kann die maskierende
Verbindung, wenn sie an den Komplex gebunden ist, eine derartige
Masse aufweisen, daß der
Aktivator nicht in der Lage ist, das im Komplex vorhandene erste
Bindungsmittel in einem signifikanten Ausmaß zu binden. Daher wird Aktivator
lediglich an das an das Antigen gekoppelte erste Bindungsmittel
gebunden, welches dann wiederum an das zweite Bindungsmittel auf
dem festen Träger
bindet.
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Bei
dem spezifischen Binder und den maskierenden Verbindungen handelt
es sich um sbp-Mitglieder, wobei sich die Bindung des Aktivators
an den maskierten erstes-Bindungsmittel/Antigen/Antikörper-Komplex besser
verhindern läßt, wenn
die maskierende Verbindung an ein lösliches Polymer oder eine suspendierbare Festphase
gebunden ist. Dies bringt den zusätzlichen Vorteil mit sich,
daß das
an den Komplex gebundene Maskierungsmittel vor Zugabe des Aktivators
nicht vom Medium getrennt werden muß, da das Maskierungsmittel
und der Komplex die Messung von freiem Antigen nicht stören.
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Das
sbp-Mitglied, das die maskierende Verbindung bildet, wird so ausgewählt, daß es den
erstes-Bindungsmittel/Antigen/Antikörper-Komplex
bindet und nicht das Antigen, wenn das Antigen nicht Teil des Komplexes
ist, d.h. die maskierende Verbindung bindet auf keine signifikante
Weise an irgendein im Medium vorhandenes freies oder an das erste
Bindungsmittel gebundenes Antigen. Das sbp-Mitglied kann auch andere in
der Probe vorhandene Substanzen binden, beispielsweise Nicht-Analyt-Antikörper. Dies
ist akzeptierbar, vorausgesetzt, daß die maskierende Verbindung
kein Antigen bindet, außer,
wenn das Antigen im Komplex gebunden ist.
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Zu
als maskierende Verbindungen geeigneten sbp-Mitgliedern gehören, ohne darauf beschränkt zu sein,
Antikörper
gegen Immunglobuline; Komplementfaktor, C1q; rheumatoider Faktor;
Protein G und/oder Protein A. Einige dieser Materialien binden nicht
selektiv gewisse Immunglobuline, beispielsweise Antikörper und
Protein A, und einige binden selektiv Immunkomplexe, beispielsweise
C1q und rheumatoider Faktor. Wie oben angemerkt, ist es zur Verhinderung
der Bindung des Aktivators an den erstes-Bindungsmittel/Antigen/Antikörper-Komplex
bevorzugt, obwohl nicht notwendig, daß die maskierende Verbindung
ferner eine suspendierbare Festphase oder ein lösliches Polymer umfaßt, d.h.
das die maskierende Verbindung an eine suspendierbare Festphase
oder ein lösliches
Polymer gebunden ist.
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Geeignete
lösliche
Polymere sind linear oder vorzugsweise verzweigt und umfassen zur
Veranschaulichung und ohne darauf beschränkt zu sein, Polysaccharide,
wie z.B. Dextran und Heparin; Polyacrylate, Polyacryloylglucosamin,
Polyvinylpyrrolidon und dergleichen. Die Polymere weisen üblicherweise
ein Molekulargewicht von wenigstens 10 000 auf, wobei die das erste
Bindungsmittel umfassenden löslichen
Polymere vorzugsweise Molekulargewichte über 250 000 aufweisen. Ein
bevorzugtes Polymer umfaßt
Dextran.
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Zu
geeigneten suspendierbaren Festphasen gehören zur Veranschaulichung und
ohne darauf beschränkt
zu sein, Latex, Glaspartikel, insbesondere poröse Glaspartikel, Polyacrylamidpartikel,
Agarose, SEPHADEX® (Pharmacia Fine Chemicals,
Inc.) ebenso wie andere partikuläre
Phasen, die nicht im engeren Sinne als Feststoffe gelten, wie z.B.
Liposomen, Öltröpfchen und
so weiter. Zahlreiche der oben aufgeführten löslichen Polymere lassen sich
quervernetzen, so daß suspendierbare
Festphasenmaterialien erhalten werden. Diese Materialien sind üblicherweise
partikulär
und weisen eine Größe im Bereich
von 10 nm bis 100 nm, vorzugsweise von 100 nm bis 10 nm, auf.
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Bei
dem ersten Bindungsmittel handelt es sich um ein sbp-Mitglied, das
zur Bindung an sbp auf dem Aktivator fähig ist, beispielsweise kann
es sich bei dem ersten Bindungsmittel um einen Antikörper, vorzugsweise
einen monoklonalen Antikörper,
gegen den Aktivator oder einen Teil davon handeln. Das erste Bindungsmittel
kann ein Rezeptor sein, wobei der Aktivator oder ein Teil davon
einen Liganden umfaßt,
der spezifisch für
diesen Rezeptor ist. Das erste Bindungsmittel kann ein Ligand sein,
an den der Aktivator bindet. In einem solchen Fall würde der
Aktivator einen Antikörper
gegen den Liganden umfassen. Zu bevorzugten ersten Bindungsmitteln
gehören
beispielsweise Biotin, Folat-Bindungsprotein,
Fluoreszein, Haptene (z.B. Digoxigenin, Dinitrophenol, usw.), Kohlenhydrate,
Rezeptoren usw. Handelt es sich beispielsweise bei dem ersten Bindungsmittel
um Biotin, so umfaßt
der Aktivator ein Element, das spezifisch das Biotin bindet, beispielsweise ein
sbp-Mitglied, wie z.B. Avidin, Streptavidin oder Antikörper gegen
Biotin. Als Alternative kann es sich bei dem ersten Bindungsmittel
um eine chemisch reaktive Gruppe handeln, die spezifisch mit Gruppen
auf dem Aktivator reagiert. Beispielsweise könnte das erste Bindungsmittel
Bromacetamidgruppen aufweisen, die spezifisch mit Sulfhydrylgruppen
auf dem Aktivator eine Bindung eingehen können.
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Bei
dem zweiten Bindungsmittel handelt es sich ebenso um ein wie oben
beschriebenes sbp für
das erste Bindungspaar, das zur Bindung an sbp auf dem Aktivator
fähig ist.
Das zweite Bindungsmittel kann mit dem ersten Bindungspaar identisch
oder davon verschieden sein.
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Falls
das zweite Bindungsmittel mit dem ersten Bindungsmittel identisch
ist, muß der
Aktivator in der Lage sein, sowohl das erste als auch das zweite
Bindungsmittel zu binden. Das heißt, der Aktivator muß wenigstens
bivalent und vorzugsweise multivalent sein. Zu multivalenten Molekülen gehören beispielsweise, ohne
jedoch darauf beschränkt
zu sein, Streptavidin und Anti-Biotin-Antikörper IgG und IgM. Dem Durchschnittsfachmann
ist es leicht möglich,
geeignete multivalente Moleküle
zur Verwendung als Aktivatoren auf der Grundlage der hier vorliegenden
Lehren auszuwählen.
Handelt es sich beispielsweise bei dem ersten und bei dem zweiten
Bindungsmittel um Biotin, so ist der Aktivator vorzugsweise ein
Molekül
wie z.B. Streptavidin, Anti-Biotin-IgG oder -IgM. In einem weiteren
Beispiel, wobei es sich bei dem ersten und dem zweiten Bindungsmittel
jeweils um ein Hapten (z.B. Flurescein, Digoxigenin, Dinitrophenol
oder andere) handelt, kann der Aktivator einen multivalenten Anti-Hapten-Antikörper, vorzugsweise
IgM, umfassen. Handelt es sich bei dem ersten und dem zweiten Bindungsmittel
um Kohlenhydrate, so kann der Aktivator ein Lectin sein, das zur
Bindung beider Bindungsmittel fähig
ist. Wenn es sich bei dem ersten und dem zweiten Bindungs mittel
um Rezeptoren handelt, so ist der Aktivator vorzugsweise ein multimeres
synthetisches Peptid. Siehe z.B. Wallace, A., et al., Pept. Res.,
7(1), 27–31
(1994). Falls der Aktivator nicht natürlicherweise multivalent ist,
z.B. Streptavidin, so läßt sich
ein multivalentes Molekül
leicht vom Durchschnittsfachmann herstellen. Siehe z.B. Holliger, WO
9413804 A1 und Libyh, M., et al., Fr. Blood, (1997), 90(10), 3978–3983. Handelt
es sich beispielsweise bei dem ersten und zweiten Bindungsmittel
um Folat-Bindungsprotein, so kann ein Folat-Dextran-Konjugat hergestellt
werden, das mehrere Kopien von an Dextran gebundenem Folat umfaßt. Dieses
Konjugat ist zur Bindung des Folat-Bindungsproteins sowohl des ersten
als auch des zweiten Bindungsmittels fähig.
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In
Tests, bei denen sich das erste Bindungsmittel vom zweiten Bindungsmittel
unterscheidet, handelt es sich bei dem Aktivator um eine heterofunktionelle
Verbindung, die zur Bindung sowohl des ersten als auch des zweiten
Bindungsmittels fähig
ist. Handelt es sich beispielsweise bei dem ersten Bindungsmittel
um Folat-Bindungsprotein
und bei dem zweiten Bindungsmittel um Fluoreszein, so ist der Aktivator
ein Hybridkonjugat, das an einem Ende ein Folat und am anderen Ende
einen Antikörper
gegen Fluoreszein umfaßt.
In einem weiteren Beispiel umfaßt
der Aktivator ein Anti-Fluoreszein-Streptavidin-Konjugat, falls es sich
bei einem Bindungsmittel um Fluoreszein und bei dem anderen um Biotin
handelt. In Tests, bei denen das erste Bindungsmittel ein erstes
Hapten, Hapten A, und das zweite Bindungsmittel ein zweites Hapten,
Hapten B, umfaßt,
handelt es sich bei dem Aktivator um einen bifunktionellen Anti-A-,
Anti-B-Antikörper.
Ein solcher bifunktioneller Antikörper läßt sich entweder gentechnisch
konstruieren oder über
chemische Konjugation der beiden Antikörper herstellen. Vorzugsweise
handelt es sich bei den Anti-A- und Anti-B-Antikörpern um monoklonale Antikörper oder
Fragmente davon. Dem Durchschnittsfachmann ist es leicht möglich, Konjugate
und heterofunktionelle Verbindungen herzustellen, die das erste
und das zweite Bindungsmittel quervernetzen. Siehe z.B. US-Patente
Nr. 3,817,837; 3,996,345; 5,696,264. Siehe auch Cho, B.K., et al.,
Bio Conjugate Chem. (1997) 8(3), 338–346 und Huang, W., et al.,
Anal. Chem., (1996) 68(9), 1646–1650.
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Das
zweite Bindungsmittel ist an ein lösliches Polymer oder an eine
suspendierbare oder nicht suspendierbare Festphase gebunden. Zu
den löslichen
Polymeren und suspendierbaren Trägern
gehören
Polymere, wie beispielsweise Nukleinsäuren, Proteine, Dextrane und
Polyacrylate; Aggregate, wie beispielsweise Immunkomplexe; Partikel,
wie beispielsweise Latex, Agarose, SEPHADEX®, Farbstoffkristallite,
Liposomen, Öltröpfchen,
Metallsole und dergleichen. Zu den nicht suspendierbaren Festphasen
gehören
feuchtigkeitsaufnehmende Materialien, wie beispielsweise Glas oder
Zellulosepapier; Kunststoffe, wie beispielsweise Polystyrol, Nylon,
Polymethacrylat usw.; Siliziumverbindungen, Metalle, wie beispielsweise
Gold und Indium und dergleichen.
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Das
zweite Bindungsmittel kann an den festen Träger auf vielerlei Arten, die
der Fachkraft bekannt sind, angebracht werden. So kann beispielsweise,
wenn es sich bei dem zweiten Bindungsmittel um Biotin handelt, dieses
an den Träger,
z.B. eine Mikrotiterplatte oder Kügelchen, gebunden werden. Dies
wird bewerkstelligt, indem man eine Biotin-BSA-Konjugatlösung in
einer Vertiefung einer Kunststoffmikrotiterplatte inkubiert (siehe
z.B. USP 5,378,608). Vorzugsweise wird Biotin-BSA wie unten beschrieben verwendet.
Vorzugsweise erzeugt die Methode der Konjugation des zweiten Bindungsmittels
an den festen Träger
eine Bindung, die stark genug ist, um das Ablösen des zweiten Bindungsmittels
von dem Träger
zu verhindern.
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Nach
Zugabe des Aktivators wird das an das zweite Bindungsmittel gebundene
erste Bindungsmittel nachgewiesen, wobei sein Vorhandensein oder
seine Menge zu dem Vorhandensein bzw. der Menge des Analyten in
der Probe in Beziehung steht. Im modifizierten DELISA-Test ist diese
Beziehung umgekehrt proportional, da die Menge an freiem Antigen,
d.h. die Menge an Antigen, die an das zweite Bindungsmittel gebunden wird,
desto geringer ist, je höher
die Konzentration von in der Probe vorhandenen Antikörpern ist.
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Im
oben beschriebenen modifizierten DELISA-Test ist das antigengebundene
erste Bindungsmittel vorzugsweise in einer Menge vorhanden, die
geringer ist als die erwartete Menge an nachzuweisendem Antikörper. So
beträgt
beispielsweise in einem Test zur Bestimmung der Menge eines Antikörpers in
einer Serumprobe die molare Menge an an Antigen konjugiertem Bindungsmittel
(Bindungsmittel/Antigen-Komplex), die in das die Probe enthaltene
Medium gegeben wird, vorzugsweise und üblicherweise weniger als 1 μM, häufig weniger
als 1 nM und bevorzugt weniger als 0,1 nM, und wird in einer Menge
zugegeben, die die größte erwartete Menge
an Antikörpern
in der Probe nicht überschreiten
soll. Die Messung von nach der Bindung an die Antikörper verbliebenem
freiem Bindungsmittel/Antigen-Komplex gestattet einen außerordentlich
empfindlichen Nachweis der Antikörper.
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Vorzugsweise
wird eine geringe Konzentration des Bindungsmittel/Antigen-Komplexes
verwendet. Obwohl es sich bei der geringsten praktischen Konzentration
des Komplexes um die geringste Konzentration handelt, die nachgewiesen
werden kann, falls die Probe keinen Antikörper aufweist, ist es normalerweise
wünschenswert,
das bis zu 1000fache dieser minimalen nachweisbaren Konzentration,
vorzugsweise nicht mehr als das 100fache der minimalen nachweisbaren
Konzentra tion, zu verwenden. Im allgemeinen gilt, daß je mehr Komplex
eingesetzt wird, desto größer ist
der Bereich von Antikörperkonzentrationen,
die sich genau messen lassen und desto geringer ist die Empfindlichkeit
des Tests. Ein Fachmann ist leicht in der Lage, die geeigneten zu
verwendenden Konzentrationen auf Grundlage der hier enthaltenen
Lehren zu bestimmen. Siehe z.B. US-Patent Nr. 5,561,049.
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Durch
die vorliegende Erfindung entfällt
der Übertragungsschritt
des im US-Patent Nr. 5,561,049 offenbarten DELISA-Tests, wobei gestattet
ist, die Bindungsreaktionen, einschließlich der Bindung an den festen Träger, im
gleichen Reaktionsansatz durchzuführen, d.h. in der gleichen
Vertiefung einer Mikrotiterplatte oder im gleichen Teströhrchen.
So wird beispielsweise in einem Test zur Messung von GAD-Antikörpern in
einer Blutprobe Biotin als erstes und als zweites Bindungsmittel
und Streptavidin als Aktivator verwendet. In einem derartigen Test
wird Biotin (d.h. das erste Bindungsmittel) an exogenes GAD-Antigen
gekoppelt und Biotin (d.h. das zweite Bindungsmittel) an die Oberfläche des
Trägers
gebunden. Die Probe wird mit dem Biotin-GAD-Konjugat gemischt, wobei
für die
Bindung an Autoantikörper
durch Inkubation Zeit zur Verfügung
gestellt wird. Die maskierende Verbindung, z.B. Protein-A-Dextran,
wird dann zur Bindung aller Immunglobuline zugegeben. Anschließend wird
jedoch, anstatt das Gemisch in eine neue, mit Streptavidin beschichtete
Vertiefung zu überführen, das
Gemisch mit Streptavidin versetzt. Da Streptavidin multivalent ist
(vier Bindungsstellen), ist es in der Lage, gleichzeitig sowohl
das freie Biotin-GAD-Konjugat als auch die biotinylierte Oberfläche zu binden, wodurch
eine Bindung des freien Biotin-GAD-Konjugats an die Oberfläche stattfindet.
Die Platte wird gewaschen. Die auf der Oberfläche vorhandene Menge an Konjugat
wird dann wie zuvor bestimmt, beispielsweise durch Messen des von
einem signalproduzierenden System produzierten Signals. Geeignete
Markierungen umfassen Verbindungen, die den Analyten spezifisch
binden, d.h. einen spezifischen Binder. Beispielsweise wird ein
an Meerrettich-Peroxidase (HRP) konjugierter monoklonaler Antikörper zugegeben.
Nach einem zweiten Waschschritt wird ein chromogenes Substrat für HRP, z.B.
TMB, zugegeben und die sich entwickelnde Farbmenge mit bekannten
Methoden, beispielsweise visueller Beobachtung, spektrophotometrischer
Analyse usw., bestimmt. Dabei ist die Absorption umgekehrt proportional
zur Menge an Serum-GAD-Autoantikörper.
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Wie
zuvor gesagt, fällt
bei den Methoden der vorliegenden Erfindung der bei anderen Methoden
erforderliche Übertragungsschritt
weg, da alle Reaktionen in einer Vertiefung bzw. einem Röhrchen stattfinden.
Darüber
hinaus verringert sich die benötigte
Menge an Aktivator, z.B. Streptavidin, da der feste Träger mit
dem zweiten Bindungsmittel, z.B. Biotin, beschichtet ist. Dies ist
bei Verwendung von Streptavidin, das sehr teuer ist, ein wichtiger
wirtschaftlicher Vorteil.
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Vorzugsweise
beträgt
die Menge an Aktivator, die dem Reaktionsgemisch zugesetzt wird,
weniger als das gesamte an der Oberfläche und im Konjugat gebundene
Biotin. Besonders bevorzugt sollten weniger als halb so viele Aktivatoräquivalente
wie die Gesamtzahl an ersten Bindungsmittelmolekülen verwendet werden.
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Wie
oben beschrieben kann bei bestimmten Methoden der vorliegenden Erfindung
die Probe nach Zugabe der Mitglieder des signalproduzierenden Systems,
z.B. nach Zugabe eines an HRP konjugierten monoklonalen Antikörpers, und
vor Zugabe des Enzymsubstrats gewaschen werden. Bei anderen Methoden
der vorliegenden Erfindung fällt
jedoch dieser Waschschritt weg. Solche Methoden verwenden signalproduzierende
Systeme, die ein nachweisbares Signal in einem homogenen Format produzieren,
d.h. die diese Waschschritte nicht benötigen. So benötigt beispielsweise
der SPA-Test (Scintillation Proximity Assay) keinen Trennschritt.
Siehe Linace, P., et al., Methodol. Surv. Biochem. Anal., (1992)
22 (Bioanal. Approaches Drugs, Inc. Anti-Ashtmatics Metab.), 325–6. Diese
Methode beinhaltet die Verwendung eines SPA-Reagens, das aus Yttriumsilikat
hergestellte Kügelchen,
die mit einer fluoreszenzfähigen
Substanz (fluor) beschichtet sind, umfaßt. Ein weiteres Mitglied des
Signalproduktionssystems umfaßt
einen radioaktiv markierten Liganden, der β-Partikel emittiert, wenn er
sich in enger Nachbarschaft zum fluor befindet, wobei Licht produziert
wird, das sich in einem Szintillationszähler nachweisen läßt. Somit
produziert der Radioligand bei Bindung an der festen Oberfläche ein
nachweisbares Signal, das die Menge an Analyt in der Probe anzeigt.
Nicht am festen Träger
gebundener Radioligand ist zu weit vom fluor entfernt, um ein Signal
zu produzieren. In einem weiteren Beispiel lassen sich elektrochemilumineszente
organometallische Verbindungen zum Nachweis und zur Quantifizierung
von Analyten in homogenen Bindungstests verwenden. Siehe US-Patent
Nr. 5,731,147. Weitere geeignete signalproduzierende Systeme stehen
dem Durchschnittsfachmann leicht zur Verfügung.
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Die
Erfindung betrifft ferner kompetitive Tests. In einem kompetitiven
Testformat ist entweder der spezifische Binder oder der exogene
Analyt nachweisbar, wobei das erste Bindungsmittel an exogenen Analyten gekoppelt
ist. Der Bestimmungsschritt umfaßt das Nachweisen des nachweisbaren
spezifischen Binders oder exogenen Analyten. So handelt es sich
beispielsweise in einem bestimmten Test bei dem interessierenden Analyten
um ein Antigen, z.B. Digoxin, und bei dem spezifischen Binder an
den Analyten um ein Molekül,
das das Antigen spezifisch bindet, vorzugsweise einen Anti-Digoxin-Antikörper oder
ein Fragment davon. Der spezifische Binder umfaßt eine Komponente eines signalproduzieren den
Systems, wie beispielsweise ein Enzym oder eine andere geeignete
Markierung. In dieser Art von Test wird das erste Bindungsmittel
an exogenes Antigen gekoppelt. So würde beispielsweise Biotin,
ein erstes Bindungsmittel, mit im Fachgebiet bekannten Methoden
an Digoxin gekoppelt. Konjugate, die ein Mitglied eines signalproduzierenden
Systems, das erste Bindungsmittel, z.B. Biotin sowie Antigen umfassen,
lassen sich mit im Fachgebiet bekannten Methoden herstellen, z.B.
USP 4.506.009. Der markierte spezifische Binder wird zu der Probe,
von der vermutet wird, daß sie den
Analyten enthält,
gegeben, wobei entweder gleichzeitig oder nachfolgend das erste
Bindungsmittel ebenso zugegeben wird. Der Analyt in der Probe konkurriert
mit dem Analyten, der an das erste Bindungsmittel gekoppelt ist,
um die Bindung mit dem spezifischen Binder, wobei der an das erste
Bindungsmittel gekoppelte Analyt einen Komplex mit dem spezifischen
Binder in einer Menge bildet, die der Menge an Analyt in der Probe proportional
ist. Diese Reaktion findet in Gegenwart des auf einem festen Träger immobilisierten
zweiten Bindungsmittels statt. Wie oben beschrieben, kann es sich
bei dem zweiten Mitglied um eine beliebige Art von Ligand, Rezeptor,
Antigen oder Antikörper
handeln, vorausgesetzt, daß es
nicht das erste Bindungsmittel oder den Analyten vor der Aktivierung
bindet. In einem bevorzugten kompetitiven Test handelt es sich bei
dem zweiten Bindungsmittel um Biotin.
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Bei
diesem Test wird dann ein Aktivator zugegeben, der das erste Bindungsmittel
im Komplex sowie das zweite Bindungsmittel bindet. Wie oben beschrieben,
kann der Aktivator viele Formen einnehmen, je nach Beschaffenheit
des ersten und des zweiten Bindungsmittels. Im obigen Beispiel,
in dem sowohl das erste als auch das zweite Bindungsmittel Biotin
umfaßt,
handelt es sich bei dem Aktivator vorzugsweise um eine multivalente
Verbindung, die Biotin an mehr als einer Stelle binden kann. Zu
bevorzugten Aktivatoren gehören Avidin,
Streptavidin, Anti-Biotin-Antikörper.
Der Aktivator bindet das an das Antigen gebundene erste Bindungsmittel,
z.B. Biotin, das mit dem Probenantigen um die Bindung mit dem spezifischen
Binder, z.B. Antikörper, konkurrierte,
sowie das an die feste Oberfläche
gebundene zweite Bindungsmittel. Somit braucht das Reaktionsgemisch
nicht in eine andere Vertiefung oder ein anderes Teströhrchen vor
der Kopplung an den festen Träger überführt werden.
Durch die Methoden der vorliegenden Erfindung wird ermöglicht,
daß die
obige Reaktion in einem Röhrchen
oder einer Reaktionsvertiefung stattfinden kann.
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In
einem bevorzugten kompetitiven Test wird die Probe, von der vermutet
wird, daß sie
ein Antigen enthält,
mit an ein Enzym gebundenem Anti-Antigen (einem Anti-Antigen-Enzym-Konjugat)
in einer mit dem zweiten Bindungsmittel, z.B. Biotin, beschichteten
Vertiefung gemischt. Die Reaktion wird über den benötigten Zeitraum inkubiert.
Das Reaktionsgemisch wird dann mit an das erste Bindungsmittel,
z.B. Biotin, gekoppeltem Antigen versetzt. Man läßt die Reaktion über einen
Zeitraum, der vom Durchschnittsfachmann leicht ermittelt werden
kann, inkubieren. Nach der benötigten
Inkubation wird der Aktivator, z.B. Streptavidin, zugegeben. Die Menge
an zugegebenem Streptavidin wird durch die Menge an Biotin, mit
dem die feste Oberfläche
beschichtet ist, sowie die Menge an zugegebenem Biotin-markiertem Antigen
bestimmt. Das Reaktionsgemisch wird abgetrennt und die Mikrotitervertiefung
gegebenenfalls gewaschen. Enzymsubstrat wird zugegeben und das Enzymprodukt
nachgewiesen. Die Menge an an der festen Oberfläche gebundener Markierung läßt sich
direkt messen, oder die Menge an Antigen auf der Oberfläche kann
indirekt über
die Bindung eines nachweisbar markierten Antikörpers gegen den Analyten gemessen
werden. Dabei ist die Enzymaktivität proportional zum gebundenen
Anti-Antigen-Antikörper
und somit umgekehrt proportional zur Menge an Antigen in der Probe.
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In
diesem Beispiel können
die Probe, markierter oder nicht markierter biotinylierter Analyt
und der Antikörper
gegen den Analyten in einer biotinylierten Vertiefung inkubiert
werden, wonach die Zugabe von Streptavidin erfolgt, so daß der freie
biotinylierte Analyt an die Oberfläche bindet. Der biotinylierte
Analyt bindet vorzugsweise nicht gleichzeitig an den Antikörper und
an Streptavidin.
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Im
Fall von kompetitiven Tests weist der spezifische Binder vorzugsweise
die gleiche Affinität
für das exogene
Antigen, das an das erste Bindungsmittel gebunden ist, wie für das Antigen
in der Probe auf. Wenn die Affinität des spezifischen Binders,
d.h. Antikörpers,
zum Probenantigen gleich der für
das an das erste Bindungsmittel gebundene Antigen ist, so liegt
eine echte Kompetition vor. Bei bestimmten Ausführungsformen kann es wünschenswert
sein, einen kompetitiven Test zur Verfügung zu haben, bei dem es sich
um einen Verdrängungstest
handelt. In einer solchen Ausführungsform
weist der spezifische Binder eine größere Affinität für das Probenantigen
als für
das Antigen, das an das erste Bindungsmittel gekoppelt ist, auf.
Bei dieser Art von Test kann der spezifische Binder mit dem an das
erste Bindungsmittel gekoppelten Antigen komplexiert werden, bevor
dieser Komplex zu der Probe gegeben wird. Das Antigen in der Probe
würde dann
das an das erste Bindungsmittel gebundene exogene Antigen relativ
zur Menge an in der Probe vorhandenem Antigen verdrängen.
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Vorzugsweise
ist der spezifische Binder, beispielsweise Antikörper gegen den interessierenden
Analyten, für
eine bestimmte Stelle auf dem Antigen spezifisch, bei der es sich
um die gleiche Stelle sowohl auf dem Probenantigen als auch auf
dem an das erste Bindungsmittel gekoppelten exogenen Antigen handelt.
Zu bevorzugten spezifischen Bindern gehören Antikörper, besonders bevorzugt monoklonale
Antikörper,
oder Fragmente davon, gegen das interessierende Antigen. Andere
bevorzugte spezifische Binder umfassen Rezeptoren gegen das Antigen.
Die Kopplung des ersten Bindungsmittels an das exogene Antigen sollte
die Bindung des spezifischen Binders nicht stören, und die Bindung des spezifischen
Binders an das exogene Antigen sollte die Bindung des ersten Bindungsmittels
an den Aktivator nicht stören.
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In
der obigen Beschreibung wird der Begriff „Antigen" in bezug auf den interessierenden Analyten
verwendet. Es ist jedoch ersichtlich, daß jeder interessierende Analyt,
beispielsweise Liganden oder andere Moleküle, die an einen spezifischen
Rezeptor binden, wie beispielsweise etwa Folat oder Rezeptoren,
auf diese Weise bestimmt werden kann.
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Bei
den Tests vom kompetitiven Typ ist das an exogenes Antigen gebundene
erste Bindungsmittel vorzugsweise in einer Menge vorhanden, die
die Kapazität
der Bindungsstellen auf den festen Träger nicht übersteigt. Der spezifische
Binder ist vorzugsweise in einer Menge vorhanden, die die Fähigkeit
zur Bindung des erstes-Bindungsmittel/Antigen-Komplexes
nicht übersteigt.
Das Antigen ist vorzugsweise nicht im Überschuß vorhanden, da dies die Empfindlichkeit
des Tests verringern kann.
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Ebenso
liegen im Umfang der Erfindung Immuntests vom Sandwich-Typ, bei
denen ein erster und ein zweiter spezifischer Binder zum Analyten,
beispielsweise Antikörper,
mit der Probe unter Bildung eines spezifischer-Binder:Analyt:spezifischer-Binder-Komplexes zusammengegeben
werden, wobei einer der spezifischen Binder an ein erstes Bindungsmittel
konjugiert und der andere mit einer nachweisbaren Markierung in Form
eines Mitglieds eines signalproduzierenden Systems versehen ist.
Nach der Bindungsreaktion wird der Aktivator zugegeben, wodurch der
Komplex dazu gebracht wird, an die Oberfläche der Reaktionsvertiefung, die
zuvor mit einem zweiten Bindungsmittel beschichtet wurde, zu binden.
Anschließend
wird die Menge an an der Oberfläche
gebundener nachweisbarer Markierung gemessen. Die Menge an Markierung
ist direkt zur Menge an Antigen in der Probe proportional. Bei diesen
Tests binden der erste und der zweite spezifische Binder vorzugsweise
an zwei unterschiedliche Epitope auf dem Analyten, so daß sie nicht
um die gleiche Bindungsstelle konkurrieren. Die Zugabe der beiden
spezifischen Binder zur Probe kann nacheinander oder gleichzeitig
erfolgen. Dabei kann es wünschenswert
sein, das die spezifischen Binder und die Probe enthaltene Reaktionsgemisch über einen
Zeitraum inkubieren zu lassen, um die vollständige Bindung des Analyten durch
die beiden spezifischen Binder zu gestatten, bevor der Aktivator
zugegeben wird. Nach Zugabe des Aktivators läßt man diesen reagieren, und
anschließend
kann die Lösung
zur Abtrennung von nicht gebundener Markierung gewaschen werden.
Geeignete Waschtechniken sind dem Durchschnittsfachmann allgemein
bekannt. Handelt es sich bei der Markierung um ein Enzym, so kann
dann das Substrat für
das Enzym zugegeben und das Signal gemessen werden.
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Die
erfindungsgemäßen Tests
vom Sandwich-Typ eignen sich zur Bestimmung des Vorhandenseins oder
der Menge eines jeden Analyten, der sich mit gegenwärtig bekannten
Sandwich-Tests bestimmen läßt. Dazu
gehören
beispielsweise, ohne darauf beschränkt zu sein, knochenspezifische
alkalische Phosphatase, Haptene, Proteine, Polypeptide, Hormone,
wie beispielsweise Insulin und menschliches Thyroid-stimulierendes
Hormon (Human Thyroid Stimulating Hormone, HTSH), Gamma-Globuline, Allergene,
Viren, Virusuntereinheiten, Bakterien, Toxine, wie z.B. solche,
die mit Tetanus und mit tierischen Giften assoziiert sind, sowie selbst
einige Arzneistoffe. Unter den spezifischen Antigenen, die mit dem
Verfahren der vorliegenden Erfindung getestet werden können, seien
das CEA (Carcinoembryonic Antigen), Hepatitis A und B, Hepatitis Non-A/Non-B,
IgE sowie Alphafetoprotein genannt. Antikörper gegen diese Analyten stehen
entweder im Fachgebiet zur Verfügung
oder können
vom Durchschnittsfachmann leicht erhalten werden. Siehe z.B. US-Patente
Nr. 5,525,473 und 5,589,574.
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Bei
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung handelt es sich
um einen Kit zum Nachweis des Vorhandenseins von oder zur Bestimmung
der Menge an Analyt in einer flüssigen
Probe. Die Reagentien der Methoden der vorliegenden Erfindung sind über lange
Lagerzeiten stabil und kostengünstig
herzustellen und zu verwenden. Daher sind diese Reagentien einer
Kit-Formulierung
zugänglich.
Ein Kit der vorliegenden Erfindung umfaßt die zur Durchführung der
Methoden der vorliegenden Erfindung notwendigen Komponenten in abgepackter
Kombination. Ein Kit der vorliegenden Erfindung umfaßt (1) mindestens
einen spezifischen Binder für
den Analyten; (2) ein entweder an (a) exogenen Analyten oder (b)
den spezifischen Binder für
den Analyten gekoppeltes erstes Bindungsmittel; (3) einen ein zweites
Bindungsmittel umfassenden Träger
und (4) einen Aktivator, der das erste Bindungsmittel sowie das
zweite Bindungsmittel des Trägers
bindet, so daß das erste
Bindungsmittel immobilisiert wird.
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Die
spezifischen Komponenten des Kits können vom Durchschnittsfachmann
entsprechend der Art des durchzuführenden Tests ausgewählt werden.
Beispielsweise ist in einem Kit zur Durchführung eines DELISA-Tests, wo
es sich bei dem Analyten um einen Antikörper handelt, der spezifische
Binder ein Antigen gegen den Antikörper, das erste Bindungsmittel
ist Biotin, das an Antigen gekoppelt ist, das zweite Bindungsmittel umfaßt Biotin,
das an die Wände
eines Behälters
gebunden ist und der Aktivator umfaßt Streptavidin.
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In
einem Kit zur Durchführung
eines modifizierten DELISA-Tests umfaßt der Kit ferner eine an eine suspendierbare
Festphase oder ein lösliches
Polymer gebundene maskierende Verbindung. Bei der suspendierbaren
Festphase handelt es sich vorzugsweise um ein Partikel, das ein
Material, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Polymeren, Keramik und Glas, umfaßt. Zu bevorzugten
maskierenden Verbindungen gehören
Antikörper
gegen Immunglobuline, Komplementfaktor C1q, rheumatoider Faktor,
Protein G und Protein A, die je nach dem zu testenden Analyten ausgewählt werden
können.
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Die
Kits der vorliegenden Erfindung können auch, falls gewünscht, wenigstens
ein Mitglied eines signalproduzierenden Systems enthalten. Dabei
ist wenigstens eines der Mitglieder des signalproduzierenden Systems
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Fluoreszenzmolekülen, Enzymen, Chemilumineszenzmolekülen, Photosensibilisatoren
und suspendierbaren Partikeln und läßt sich wie oben beschrieben
auswählen.
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Ein
bevorzugter Kit im Sinne der vorliegenden Erfindung, der sich zum
Nachweis von GAD-Autoantikörpern eignet,
umfaßt
an Biotin als erstem Bindungsmittel gebundenes GAD-Antigen. Der
Kit umfaßt
ebenso einen festen Träger,
wie beispielsweise eine Mikrotiterplatte, die mit BSA-Biotin als
zweites Bindungsmittel beschichtet ist. Als Maskierungsmittel wäre an ein
lösliches
Polymer, wie z.B. Dextran, gebundenes Protein-A enthalten. Als Aktivator
wäre Streptavidin
enthalten. Ein Anti-GAD-monoklonaler-Ak-HRP-Konjugat ist enthalten.
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Die
Mengen der einzelnen Komponenten würden jeweils vom interessierenden
Analyten ebenso wie von der Beschaffenheit der zu messenden Probe
abhängen.
Der Fachmann ist in der Lage, eine solche Bestimmung auf der Grundlage
von im Fachgebiet bekannten Methoden und der hier enthaltenen Offenbarung vorzunehmen.
Es versteht sich im Fachgebiet, daß Komponenten und Reagentien
bereitgestellt werden können,
um in Kits gemäß einem
Format aus einer Reihe unterschiedlicher Formate verwendet zu werden.
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Unter
geeigneten Umständen
können
eines oder mehrere der Reagentien im Kit in Lösung oder als Trockenpulver, üblicherweise
lyophilisiert, unter Einschluß von
Hilfsstoffen, die nach Auflösung
für eine
Reagenzlösung
mit den entsprechenden Konzentrationen zur Durchführung einer
Methode oder eines Tests im Sinne der vorliegenden Erfindung sorgen,
bereitgestellt werden. Dabei ist der Kit nicht aufgrund der Form
der Komponenten, d.h. Pulver, Flüssigkeit
oder Tablette, beschränkt.
Um die Vielseitigkeit der vorliegenden Erfindung zu verbessern,
können
die Reagentien in abgepackter Kombination im selben Behälter oder
in getrennten Behältern
bereitgestellt werden, so daß das
Verhältnis
der Reagentien für
eine weitgehende Optimierung der Methode und des Tests sorgt. Die
Reagentien können
jeweils in getrennten Behältern
vorliegen, oder es können
verschiedene Reagentien in einem oder mehreren Behältern je
nach der Kreuzreaktivität
und Stabilität der
Reagentien zusammengegeben werden. Zweckmäßigerweise können die
in der vorliegenden Erfindung eingesetzten Reagentien in vorbestimmten
Mengen bereitgestellt werden. Der Kit kann auch schriftliche Anweisungen
darüber
enthalten, wie man die Reagentien verwendet und/oder wie man einen
bestimmten Test durchführt,
beispielsweise in Form eines Beipackzettels.
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Zur
Durchführung
der Methoden im Sinne der vorliegenden Erfindung werden entsprechende
Reaktionsbedingungen gewählt.
Die folgende Beschreibung legt geeignete Bedingungen dar, die vom
Fachmann je nach den spezifischen Reagentien und der für eine bestimmte Anwendung
gewählten
Testvorschrift modifiziert werden können. So lassen sich beispielsweise
die Methoden der vorliegenden Erfindung auf zahlreiche Arten von
Tests, wie beispielsweise heterogene oder homogene Tests, anwenden,
wobei die verwendeten Bedingungen und Reagentien entsprechend ausgewählt werden.
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Die
Probe läßt sich,
vorzugsweise in einem geeigneten Medium, entweder direkt untersuchen
oder kann vorbehandelt werden, bevor sie in das Testmedium gegeben
wird. Eine Vorbehandlung kann dazu führen, daß der interessierende Analyt
leichter für
eines oder mehrere der Testreagentien zugänglich oder leichter nachweisbar
ist, indem eine Störung
des Tests durch Entfernen eventuell vorhandener unerwünschter
Materialien verringert wird. Dabei kann die Probe vorbehandelt werden,
um Zellen zu trennen oder zu lysieren; Proteine zu präzipitieren,
hydrolysieren oder denaturieren; Lipide zu hydrolysieren; oder dergleichen.
Eine solche Vorbehandlung kann, ohne darauf beschränkt zu sein,
beinhalten: Zentrifugation: Behandlung der Probe mit einem organischen
Lösungsmittel,
beispielsweise einem Alkohol, vorzugsweise einem Alkohol mit weniger
als etwa 7 Kohlenstoffatomen, wie z.B. Methanol; und Behandlung
mit Detergentien.
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Die
Konzentration der zu testenden Analyten variiert im allgemeinen
von etwa 0 bis etwa 10–17 M, üblicher
von etwa 0 bis etwa 10–14 M und am üblichsten
von etwa 10–5 bis
etwa 10–14 M.
Die relativen Mengen der verschiedenen im Test verwendeten und in
den unten beschriebenen Kits abgepackten Reagentien können stark
variieren, um für
Konzentrationen der Reagentien zu sorgen, die die Reaktionen, die
während
der vorliegenden Methode ablaufen müssen, weitgehend optimieren,
und um die Empfindlichkeit eines jeden durchgeführten Assays weiter wesentlich
zu optimieren. So bestimmen beispielsweise Überlegungen, wie z.B. das Ausbalancieren
zwischen Empfindlichkeit und Testbereich, die jeweilige Nachweistechnik
sowie die Konzentration des Analyten, die Konzentration des verwendeten
Antigens, wie oben erläutert,
und normalerweise auch die Konzentration der anderen Reagentien.
Darüber
hinaus wird die Endkonzentration für jedes der Reagentien normalerweise
empirisch bestimmt, um die Empfindlichkeit des Tests über den
interessierenden Bereich zu optimieren.
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Bei
der Durchführung
der Methode der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise ein wäßriges gepuffertes
Medium bei einem gemäßigten pH-Wert
eingesetzt, wobei letzterer im allgemeinen für eine optimale Testempfindlichkeit
sorgt. Bei dem wäßrigen Medium
kann es sich lediglich um Wasser handeln, oder es kann ein Colösungmittel,
wie z.B. ein oxygeniertes organisches Lösungsmittel mit 1–6, üblicher
mit 1–4,
Kohlenstoffatomen, einschließlich
Alkohole, Ether und dergleichen, enthalten. Üblicherweise liegt das Colösungsmittel
mit weniger als etwa 70 Gewichtsprozent, üblicher mit weniger als etwa
30 Gewichtsprozent, vor.
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In
Tests im Sinne der vorliegenden Erfindung liegt der pH-Wert für das Medium üblicherweise
im Bereich von etwa 5–10,
vorzugsweise im Bereich von etwa 7–9. Der pH-Wert wird so gewählt, daß ein signifikantes
Bindungsniveau zwischen sbp-Mitgliedern aufrechterhalten wird, während die
Signalproduktionsleistung optimiert wird. In einigen Fällen wird
zwischen diesen beiden Überlegungen
eine Kompromißlösung gefunden.
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Zur
Erzielung des gewünschten
pH-Werts und Beibehaltung des pH-Werts während der Bestimmung können verschiedene
Puffer verwendet werden. Zu beispielhaften Puffern gehören Borat,
Phosphat, Carbonat, Tris, Barbital und dergleichen. Der jeweilige
verwendete Puffer ist für
diese Erfindung nicht kritisch, doch kann bei einzelnen Tests ein
Puffer gegenüber
einem anderen bevorzugt sein.
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Zur
Durchführung
der Methode werden normalerweise gemäßigte Temperaturen verwendet,
wobei während
des Meßzeitraums,
insbesondere bei Geschwindigkeitsbestimmungen, üblicherweise konstante Temperaturen
verwendet werden. Die Temperatur kann mit dem durchgeführten Schritt
variieren, wobei die Temperaturen im Bereich von 5 °–50 °C, üblicherweise
von etwa 15 °–40 °C, liegen.
Inkubationstemperaturen liegen normalerweise im Bereich von 5 °–45 °C, üblicher
von 15 °–40 °C. Die Temperaturen
liegen während Messungen
im allgemeinen im Bereich von 10 °–50 °C, üblicher
von 15 °–40 °C.
-
Während die
Reihenfolge der Zugabe der verschiedenen Reagentien von der Art
des verwendeten Testformats abhängen
kann, können
durch Verwendung verschiedener Techniken für eine zeitabhängige Freisetzung
von Reagentien zahlreiche Vorschriften ausgearbeitet werden. Falls
derartige Verfahrensweisen nicht verwendet werden, ist es üblicherweise
vorzuziehen, die Probe und das erste Bindungsmittel vor oder fast gleichzeitig
mit dem spezifischen Binder für
den Analyten zusammenzugeben. In den Fällen, in denen der Aktivator
den Antigen:Antikörper-Komplex
ohne Bindung der nicht komplexierten Immunglobuline binden kann, ist
die Reihenfolge der Zugabe dieser Reagentien unerheblich. Die Zugabe
des Aktivators muß nach
den ersten beiden Zugaben erfolgen, außer wenn ein Mittel zur zeitabhängigen Freisetzung
dieses Mittels bereitgestellt wird. Andere zur Bindung des Antigens
fähige
Reagentien können
jederzeit zugegeben werden, werden jedoch vorzugsweise fast gleichzeitig
mit oder nach Zugabe des Aktivators zugegeben. Der Zeitpunkt der
Zugabe anderer Reagentien kann stark schwanken.
-
Gegebenenfalls
können
nach jeder Reagentienzugabe ein oder mehrere Inkubationsschritte
vorgesehen sein, die im allgemeinen etwa 30 Sekunden bis 6 Stunden, üblicher
etwa 2 Minuten bis 1 Stunde, dauern. Darüber hinaus kann der Test, je
nach Bedarf, einen oder mehrere Waschschritte beinhalten.
-
Die
folgenden Beispiele werden bereitgestellt, um die erfindungsgemäßen Aspekte
deutlicher zu veranschaulichen, und sollen keine Beschränkung des
Umfangs der Erfindung darstellen. Die Beispiele stellen lediglich
eine Veranschaulichung der qualitativen, halbquantitativen und quantitativen
Testvorschriften dar, in denen die Methode der vorliegenden Erfindung
zur Bestimmung des Vorhandenseins oder der Menge von Antikörpern in
einer Probe verwendet werden kann. Das in diesen Methoden nachgewiesene
Signal wird mit einem Standard oder einer Kontrolle verglichen,
der bzw. die eine bekannte Konzentration von Antikörpern aufweist.
-
BEISPIELE:
-
Beispiel 1: Bestimmung
von Anti-GAD-Autoantikörper
in IDDM (Insulin Dependent Diabetes mellitus)-Seren
-
Das
folgende Beispiel beschreibt eine vereinfachte Vorschrift für den bereits
beschriebenen DELISA-Test zum Nachweis von GAD-Autoantikörper in
Serum (US-Patent Nr. 5,561,049). Die vereinfachte, auf Abreicherung
basierende Testvorschrift, wie beschrieben, bietet die folgenden
Vorteile: A. die Notwendigkeit für
eine Inkubation in zwei Vertiefungen fällt weg; B. ein Waschschritt
fällt weg;
C. kürzere
Gesamttestzeit; und D. es wird eine Oberflächenmodifikation bereitgestellt,
die stabil ist und somit keinen Waschschritt vor dem Start des Tests
benötigt
(ein solcher Waschschritt wird bei der zuvor beschriebenen Verfahrensweise
zum Abtrennen von Binder, der sich bei der Lagerung von der festen
Oberfläche
ablöst,
benötigt).
-
Die
folgenden Materialien und Gerätschaften
wurden in den unten beschriebenen Beispielen verwendet.
- Nunc
U8 Maxisorp 96-Loch-Mikrotiterplatte/-streifen mit Rundboden, Kat.-Nr.
475078, Batch# 012758.
- Costar High Binding Flat Bottom 96-Loch-Mikrotiterplatte, Kat.-Nr. 9018, Lot#
B23C4064.
- Biotinyliertes BSA von Pierce Chemical Co., Rockford, Il., USA.
Kat.-Nr. 29130, Lot# 95062965, 25 mg als gefriergetrocknetes Pulver
mit 8 mol Biotin pro Mol BSA.
- Streptavidin: eine Lösung
mit 21,8 mg/ml wurde portioniert und bei –20 °C gelagert.
- DELISA-Reagentien wurden wie im US-Patent Nr. 5,561,049 beschrieben
hergestellt.
- Protein A, gekoppelt an Dextran-Aldehyd (PrA-DxA1) (hauseigene
Synthese), Lot# 950062 (wie im US-Patent Nr. 5,561,049 beschrieben).
- Universal Reagent Kits (URK) von DBI Productions, Cupertino,
CA, USA.
- BSA (Protease-freie Fraktion V) von Sigma Chemical Co., St.
Louis, MO, USA, Kat.-Nr. 3294, Lot# 73H0391.
- Pefabloc SC von PentapharmAG, Basel, Schweiz, Lot# 1619/399.
- Aprotinin (Lösung
mit 229 500 KIU/ml) von PentapharmAG, Basel, Schweiz, Lot# 5420/073.
- Gentamicin (5 %ige Lösung)
von Gibco/BRL, Gaithersburg, MD, USA, Kat.-Nr. 15750-011, Lot#15K3452.
- MicroTrak (Dade Behring Inc., Syva Product Group) Plate Washer
und Reader
- Single oder Multichannel Programmable Proline Pipettes von Biohit
-
Herstellung einer mit
bBSA beschichteten Platte:
-
In
ein Fläschchen
mit lyophilisiertem Pulver von biotinyliertem Rinderserumalbumin
(bBSA) wurden gemäß den Anweisungen
des Herstellers 14,5 ml destilliertes Wasser gegeben und durch Rotation
auf einem Schüttler
15–30
Minuten oder bis zum Klarwerden der Lösung bei 4 °C (2–8 °C) gelöst. Die Proteinkonzentration
wurde mit der BCA-Methode (Pierce BCA-Kit, Kat.-Nr. 23225) mit BSA
als Standard gemessen. Die Konzentration der Lösung wurde mit 1,7 mg/ml bestimmt,
und die Lösung
wurde in kleinen (1,0 ml) Volumina portioniert und zur weiteren
Verwendung bei –20 °C gelagert.
-
Biotinylierte
BSA-Lösung
wurde in drei aufeinanderfolgenden Schritten jeweils 1:10 in 0,1
M Kaliumphosphat (KPi)-Puffer, pH 8,1, verdünnt (d.h. eine 1000fache Gesamtverdünnung),
so daß 1,7 μg/ml erhalten wurden.
Unmittelbar vor Beschichtung der Nunc-Platten wurden 7,05 ml des verdünnten bBSA
(1,7 μg/ml)
zu 112,95 ml KPi-Puffer gegeben und unter Vermeidung von Schaumentwicklung
vorsichtig gemischt.
-
Diese
Arbeitslösung
liegt bei 100 ng/ml und reicht zur Beschichtung von 10 Platten aus.
-
Mit
einer Multikanalpipette wurde jeweils 0,1 ml bBSA-Arbeitslösung in
die Vertiefungen einer Nunc-Mikrotiterplatte gegeben. Die Platten
wurden mit einem Deckel abgedeckt und in einem luftbefeuchteten Brutschrank
3 h bei 37+2 °C
inkubiert. Anschließend
wurden die Platten auf dem MicroTrak-Waschgerät mit MicroTrak-Waschpuffer
gewaschen (300 μl
pro Vertiefung, 5mal).
-
Die
Platten wurden bei 30–37 °C in einem
Vakuumofen (SP/Baxter, Modell-Nr. N7595-1), der an das Hausvakuum
angeschlossen war, getrocknet. Zur Absorption von Feuchtigkeit befand
sich im Ofen ein Becherglas mit Phosphorpentoxid (Mallinckrodt,
Kat.-Nr. 6612, Lot# 6612KMSL). Nach 30.–40minütigem Trocknen wurden die Platten
entfernt, verpackt und jeweils einzeln in einem Aluminiumbeutel
zusammen mit DRYRITETM-Päckchen eingeschlossen. Die
Platten wurden typischerweise, wenn nicht anders angegeben, bei
2–8 °C gelagert.
-
Herstellung eines Streptavidin-Arbeitsreagens:
-
Ein
Verdünnungsmittel
für das
Streptavidin (Sav)-Arbeitsreagens
wurde mit der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
20 mM
Kaliumphosphat-Puffer, pH 7,0, mit 150 mM NaCl
1 mM EDTA
1
mM Pefabloc
0,1 % Triton-X-100
0,1 % Gentamicin (d.h.
Endkonzentration: 50 μg/ml)
0,0033
TIU/ml Aprotinin-Lösung
1
mg/ml BSA
-
Sav
(21,8 mg/ml, 363,3 μM)
wurde 1:1000 verdünnt,
so daß eine
Konzentration von 0,363 μM
erhalten wurde. 246 ml Sav-Verdünnungsmittel
wurden mit 4,132 ml 0,363 μM
Sav versetzt und vorsichtig gemischt, so daß eine Sav-Endkonzentration
von 6 nM im Arbeitsreagens erhalten wurde. Ein 25 μl-Aliquot
enthält
0,15 pmol Sav/Vertiefung. Dieses Reagens wurde portioniert und bei
2–8 °C gelagert.
-
Zwei-Platten-Standard-DELISA
-
Es
wurden Vertiefungen in 96-Loch-Mikrotiterplatte aus Polypropylen
für Doppel-/Dreifachbestimmungen
eingerichtet. In jede Vertiefung wurden jeweils 25 μl Kalibrator
oder Testprobe gegeben.
-
Ein
Verdünnungsmittel
für die
Stammlösung
von biotinylierter Glutaminsäure-Decarboxylase,
GAD65 (bGAD), wurde gemäß der Lehre
des US-Patents Nr. 5,551,049 hergestellt. Die bGAD-Arbeitslösung wurde
in einem Einweg-Reagensreservoir hergestellt, indem 3,15 ml bGAD-Stammlösungsverdünnungsmittel
in die Schale gegeben und anschließend 0,35 ml bGAD-Stammlösung zugegeben
wurden. Diese Lösung
wurde durch Auf- und Abpipettieren mit einer 5-ml-Pipette gründlich gemischt.
Diese Volumina gelten für
eine volle Platte und können
proportional für
einen kleinen oder einen großen
Test geändert
werden.
-
Mit
einer Multikanalpipette wurden 25 μl bGAD-Lösung auf den Boden der Vertiefung
gegeben und durch vorsichtiges zweimaliges Aufziehen und Entleeren
mit der Multikanalpipette mit Seren gemischt. Dabei wurden die Pipettenspitzen
nach jedem Mischen gewechselt. Die Mikrotiterplatte wurde mit Mylar-Abdichtband abgedeckt
und 2 Stunden bei Raumtemperatur (RT) (22–24 °C) inkubiert.
-
Mit
einer Multikanalpipette wurden 50 μl ProteinA-konjugiertes Dextran-Reagens (PAD) aus
einem Reagensreservoir zu Serum/bGAD am Boden der Vertiefung gegeben
und wie in Schritt 3 gemischt. Die Pipettenspitzen wurden nach jedem
Mischen gewechselt. Die Platten wurden mit Mylar-Band abgedeckt
und 1 Stunde bei RT inkubiert.
-
Eine
mit Streptavidin beschichtete Platte wurde ihrer Tasche entnommen
und mit einem Durchlauf auf dem Syva MicroTrak-Plattenwaschgerät (5 × 300 μl) vorgewaschen.
-
Mit
einer Multikanalpipette wurden 80 μl des Reaktionsansatzes (bGAD/Serum/PAD)
von der ersten Polypropylenplatte (Schritt 4) in die vorgewaschene,
mit Streptavidin beschichtete Platte überführt. Die Pipettenspitzen wurden
nach jeder Überführung gewechselt.
Die Platte wurde mit dem Plastikdeckel abgedeckt. Die abgedeckte
Platte wurde 1 Std. bei RT unter leichtem Schütteln auf einem Mikrotiterplattenschüttler inkubiert.
-
Die
Mikrotiterplatte wurde wie oben gewaschen. Mit einer Multikanalpipette
wurden 100 μl MAb-HRP-Konjugat-Lösung aus einem Reagensreservoir
zugegeben. Die Platte wurde 1 Stunde unter Schütteln bei RT inkubiert.
-
Die
Mikrotiterplatte wurde wie oben gewaschen. Jeweils 6 ml TMB- und
H2O2-Lösung (HRP-Substrate von
KPL- oder URK-Kit) wurden in einem Reagensreservoir gut gemischt.
Mit einer Multikanalpipette wurden jeweils 100 μl des Gemischs aus einem Reagensreservoir
in jede Vertiefung gegeben. Man ließ die Farbe 30 min bei RT entwickeln
und stoppte danach mit 100 μl
Stopp-Lösung
(1 N H2SO4 von Fisher)
ab.
-
Die
Farbe wurde bei 450 nm auf dem Syva MicroTrak-Plattenablesegerät (mit 630 nm als Referenzwellenlänge) abgelesen.
-
Ein-Platten-DELISA-Vorschrift
-
Vertiefungen
für Doppel-/Dreifachbestimmungen
wurden in einer mit bBSA beschichteten Nunc U8 Maxisorp 96-Loch-Mikrotiterplatte
eingerichtet. In jede Vertiefung wurden jeweils 25 μl Kalibrator
oder Testprobe gegeben.
-
Die
bGAD-Arbeitslösung
wurde ineinem Einweg-Reagensreservoir
hergestellt, indem 3,15 ml bGAD-Stammlösungsverdünnungsmittel
in die Schale gegeben und anschließend 0,35 ml bGAD-Stammlösung zugegeben
wurden.
-
Diese
Lösung
wurde durch Auf- und Abpipettieren mit einer 5-ml-Pipette gründlich gemischt.
Diese Volumina gelten für
eine volle Platte und können
proportional für
einen kleinen oder einen großen
Test geändert werden.
-
Mit
einer Multikanalpipette wurden 25 μl bGAD-Lösung auf den Boden der Vertiefung
gegeben und durch vorsichtiges zweimaliges Aufziehen und Entleeren
mit der Multikanalpipette mit Seren gemischt. Dabei wurden die Pipettenspitzen
nach jedem Mischen gewechselt. Die Mikrotiterplatte wurde mit einem
Deckel abgedeckt und 2 Std. (oder die für ein spezifisches Experiment
angegebene Zeit) bei RT (22–24 °C) inkubiert.
-
Mit
einer Multikanalpipette wurden 25 μl ProteinA-Reagens (PAD) aus einem Reagensreservoir
zu Serum/bGAD am Boden der Vertiefung gegeben und wie in Schritt
3 gemischt. Die Pipettenspitzen wurden nach jedem Mischen gewechselt.
Die Platte wurde mit einem Deckel abgedeckt und 1 Stunde bei RT
inkubiert.
-
Mit
einer Multikanalpipette wurden 25 μl Sav-Arbeitsreagens aus einem Reagensreservoir
auf den Boden der Serum/bGAD/PAD enthaltenden Vertiefung gegeben
und wie in Schritt 3 gemischt. Die Pipettenspitzen wurden nach jedem
Mischen gewechselt. Die Platte wurde mit einem Deckel abgedeckt
und 1 Stunde bei RT unter Schütteln
auf einem Plattformschüttler
inkubiert.
-
Die
Mikrotiterplatte wurde gewaschen (5 Mal 300 μl). Mit einer Multikanalpipette
wurden 100 μl MAb-HRP-Konjugat-Lösung aus
einem Reagensreservoir zugegeben. Das Gemisch wurde 1 Stunde unter Schütteln bei
RT inkubiert.
-
Die
Mikrotiterplatte wurde wie im vorhergehenden Schritt gewaschen.
Jeweils 6,0 ml TMB- und H2O2-Lösung (HRP-Substrate
von KPL- oder URK-Kit) wurden in einem Reagensreservoir gut gemischt.
Mit einer Multikanalpipette wurden jeweils 100 μl des Gemischs aus einem Reagensreservoir
in jede Vertiefung gegeben. Man ließ die Farbe 30 min bei RT entwickeln
und stoppte danach mit 100 μl
Stopp-Lösung
(1 N H2SO4 von Fisher)
ab.
-
Die
Platte wurde bei 450 nm auf dem Syva MicroTrak-Plattenablesegerät (mit 630 nm als Referenzwellenlänge) abgelesen.
-
Optimierung der bBSA-Beschichtung:
-
Mit
Sav beschichtete Platten wurden von der Firma Syva hergestellt und
geliefert. Diese Platten wurden mit Sav mit 500 ng/Vertiefung/0,1
ml DPBS 4 Tage bei 2–8 °C beschichtet.
Die Platten wurden dann mit entionisiertem Wasser gewaschen, 5 min
bei 50 ± 5 °C getrocknet,
in einen Folienbeutel mit einem Päckchen Dryrite gelegt, verschlossen
und bei 2–8 °C gelagert.
Da unter dieser Bedingung passiv adsorbiertes Sav „abblättert", ist es notwendig,
die Platte unmittelbar vor Gebrauch im Test auf dem MikroTrak-Waschgerät vorzuwaschen.
Die Verwendung einer ungewaschenen Platte reduzierte das Signal
um nicht akzeptierbare 80–90 %
(Tabelle 1A).
-
96-Loch-Mikrotiterplatten
mit hoher Proteinbindung von Nunc, Nr. 475078 U8 Maxisorp, sowie Costar-Platten,
Nr. 9018, wurden durch Beschichten mit bBSA bei 250 ng/Vertiefung
und 10 ng/Vertiefung hergestellt. Die gelagerten Platten wurden
entweder unmittelbar vor Gebrauch im Test gewaschen oder ungewaschen
verwendet. Die Ein-Platten-DELISA-Verfahrensweise verläuft ähnlich wie
die Standard-DELISA-Vorschrift, außer daß mit bBSA beschichtete Platten
verwendet werden und anstelle des Überführungsschritts lösliches
Sav zum Reaktionsgemisch gegeben wird.
-
Falls
kein Verlust an passiv beschichtetem bBSA nach der Herstellung und
Lagerung der Platte aufgetreten ist, bleiben dann das Testsignal
und die Modulation in den gewaschenen und ungewaschenen Platten vergleichbar.
Bei den mit bBSA bei 250 ng/Vertiefung beschichteten Platten (Nunc,
Tabelle 1B und Costar, Tabelle 1D) beträgt das Signalverhältnis (ungewaschen/gewaschen)
0,3–0,4,
was auf eine etwa 60–70
%ige Reduktion hindeutet. Dies bedeutet, daß „abgeblättertes" bBSA Sav-bGAD bindet und der ternäre Komplex
im nächsten
Schritt weggewaschen wird, was zum reduzierten Signal führt.
-
Bei
den mit 10 ng/Vertiefung beschichteten Platten (Nunc, Tabelle 1C
und Costar, Tabelle 1E) beträgt das
Verhältnis
1,0, was darauf hindeutet, daß kein
Signalverlust aufgetreten ist. Bei der niedrigen Beschichtungskonzentration
wird das gesamte eingetragene bBSA gut auf der Oberfläche verankert
und ergibt eine stabile Schicht. Aufgrund dieser Ergebnisse wurden
für zukünftige Experimente
Nunc-Platten mit 10 ng/Vertiefung beschichtet.
-
Tabelle
1 A Zwei-Platten-DELISA (Nunc-Platte,
beschichtet mit Sav in Cupertino, Platte Lot# 8K718.G1)
-
TABELLE
1 B Ein-Platten-DELISA (Nunc
Nr. 475078, U8 Maxisorp, mit bBSA beschichtet, Platte Lot# 12996,
bBSA (Pierce) bei 250 ng/Vertiefung/0,1 ml, Sav (Art.-Nr. 3617-24)
bei 220 fmol/Vertiefung)
-
TABELLE
1 C (bBSA
(Pierce) bei 10 ng/Vertiefung/0,1 ml)
-
TABELLE
1 D (Costar
Nr. 9018, mit bBSA beschichtet, Platte Lot# 12996. bBSA (Pierce)
bei 250 ng/Vertiefung/0,1 ml)
-
TABELLE
1 E (bBSA
(Pierce) bei 10 ng/Vertiefung/0,1 ml)
-
Vergleich der Ein-Platten-
und Zwei-Platten-DELISA-Verfahrensweisen:
-
Mit
bBSA beschichtete Nunc-Platten wurden ungewaschen zum Vergleich
der Leistung im DELISA, bei dem Serumkalibratoren sowie 19 Seren
eingesetzt wurden, verwendet (Tabelle 2, A und B). Die Ergebnisse zeigen
eine guten Korrelation zwischen den beiden Methoden, bei denen die
gleichen Reagentien eingesetzt werden. Die Ergebnisse zeigen auch
eine Reproduzierbarkeit der beiden Methoden. Tabelle 2A zeigt einen Vergleich
der Ergebnisse mit der Ein-Platten-Methode (keine Überführung) und
der Zwei-Platten-Methode (mit Überführung).
Der DELISA wurde mit Serumkalibratoren, Kontroll- und diabetischen
Seren durchgeführt.
Die Testzeit für
die Standard-DELISA-Vorschrift betrug 5,5 h.
-
-
- SC = Serumkalibratoren
- CS = Patientenseren
- PBB = Peninsula Blood Bank, Kontrollseren
- KH = Kontrollserum
-
Tabelle
2B zeigt einen Vergleich der Ergebnisse mit der Ein-Platten-Methode
(keine Überführung) & der Zwei-Platten-Methode (mit Überführung).
DELISA durchgeführt
mit Serumkalibratoren, Kontroll- und diabetischen Seren. Reagentien:
bGAD, bGAD-Verdünnungsmittel,
Serumkalibratoren, bei –70 °C gelagert, Sav-Platte
(Lot #895), PAD, DxA1 (Lot #950062), Konjugat (Lot #295), bBSA-Platte
(Lot #2896) bei 4 °C,
Substrat- & Stopplösungen (Syva,
URK Lot #8K209UL) bei 4 °C.
Die Testzeit für
die Standard-DELISA-Vorschrift betrug 5,5 h.
-
-
- SC = Serumkalibratoren
- CS = Patientenseren
- PBB = Peninsula Blood Bank, Kontrollseren
- KH = Kontrollserum
-
Bestimmung der optimalen
Sav-Konzentration:
-
Sav
mit vier Biotin-Bindungsstellen wirkt wie eine Brücke, um
auf eine stabile Weise freies bGAD und oberflächenimmobilisiertes bBSA zusammenzubringen.
Daher ist es wichtig, die gewünschte,
im Test zuzugebende Sav-Konzentration zu bestimmen, da zu hohe oder
zu niedrige Konzentrationen das Signal aus offensichtlichen Gründen negativ
beeinflussen könnten.
Ein Kontrollserum-Pool (GADAb-negativ) wurde zunächst mit bGAD und anschließend mit
PAD inkubiert. Sav wurde in unterschiedlichen Konzentrationen zugegeben und
1 h unter Schütteln
bei RT reagieren gelassen. Die Platte wurde gewaschen, GAD-Mab-Peroxidase-Konjugat
gebunden und die Farbe gemäß der Standard-DELISA-Vorschrift
entwickelt. Die Ergebnisse in Tabelle 3 zeigen, daß das Signal
aufgrund der bGAD-Bindung vom Vorhandensein von Sav abhängt, wobei
der optimale Bereich für
den Test bei 0,08–0,2
pmol/Vertiefung liegt.
-
TABELLE 3
-
Bestimmung
der optimalen Sav-Konz. für
den „Ein-Platten-DELISA". Ein-Platten-DELISA
auf Nunc-bBSA-Platte.
Ungewaschen, bei 4 °C
gelagert. Ein negatives Pool-Serum wurde mit bGAD, PAD und Konjugat
verwendet. Es wurde der DELISA-Vorschrift gefolgt, außer daß Sav mit
der angegebenen Konz. in 25 μl
zugegeben wurde.
-
-
-
Vergleich des optimierten „Ein-Platten"-Formats mit dem „Zwei-Platten"-DELISA unter Verwendung
von Serumkalibratoren und Patientenseren:
-
Es
wurde eine optimierte Einzelplatten-Vorschrift gewählt. In
Kürze:
Serum und bGAD werden 1,75 h, PAD 0,25 h, Sav 0,75 h, Konjugat 0,25
h und Substrate 0,5 h umgesetzt. Zum Vergleich wurde die „Zwei-Platten"(Standard-)DELISA-Vorschrift
verwendet. Die Untersuchungen wurden 3mal wiederholt (Tabelle 4,
A, B und C).
-
TABELLE
4A Vergleich
der Ergebnisse mit der Ein-Platten-Methode (keine Überführung) & Zwei-Platten-Methode
(mit Überführung). DELISA
mit Serumkalibratoren, Kontroll- und diabetischen Seren
-
-
-
TABELLE
4B Vergleich
der Ergebnisse mit der Ein-Platten-Methode (keine Überführung) & Zwei-Platten-Methode
(mit Überführung). DELISA
mit Serumkalibratoren, Kontroll- und diabetischen Seren Experiment
Nr. 2
-
-
-
TABELLE
4C Vergleich
der Ergebnisse mit der Ein-Platten-Methode (keine Überführung) & Zwei-Platten-Methode
(mit Überführung). DELISA
mit Serumkalibratoren, Kontroll- und diabetischen Seren Experiment
Nr. 3
-
-
Die
folgenden Korrelationen wurden aus den Ergebnissen berechnet:
-
I.
Korrelation zwischen Ergebnissen aus „Ein-Platten"- und „Zwei-Platten"-DELISA.
-
II.
Korrelation zwischen „Ein-Platten"-DELISA, 3mal wiederholt.
-
III.
Korrelation zwischen „Zwei-Platten"-DELISA, 3mal wiederholt.
-
-
Eine
gute Korrelation (0,93) wurde in allen 3 Experimenten zwischen den
beiden Methoden erzielt. Die Reproduzierbarkeit der Methoden war
jeweils ebenfalls gut.
-
Beispiel 2: Kompetitiver
Test zur Bestimmung von Digoxin in Serumproben
-
Mikrotitervertiefungen
werden mit Biotin-BSA-Konjugat beschichtet, wie oben im Beispiel
des Anti-GAD-Autoantikörpertests
beschrieben. Monoklonaler-Antidigoxin-Antikörper-HRP-Konjugat
wird gemäß Dafforn,
A., et al., Clinical Chemistry, Bd. 36, S. 1312–1316, 1990, hergestellt. Biotin-Digoxin-Konjugat
wird gemäß US-Patent
5,340,716 hergestellt.
-
Testverfahren:
-
Eine
Serumprobe wird zur Bestimmung von Digoxin wie benötigt in üblicherweise
für EIA
(Enzyme Immunoassay) verwendetem Puffer verdünnt. Die Probe wird in die
Mikrotitervertiefung gegeben und mit monoklonaler-Antidigoxin-Antikörper-HRP
gemischt. Das Gemisch wird unter Schütteln über einen erforderlichen Zeitraum
inkubiert. Das Gemisch wird mit einer Biotin-Digoxin-Konjugat enthaltenden
Lösung
versetzt und der Reaktionsansatz weiter unter Schütteln inkubiert.
Am Ende dieser Inkubationszeit wird eine streptavidinhaltige Lösung zugegeben
und das Gemisch weiter unter Schütteln
inkubiert. Die Menge an zugegebenem Streptavidin hängt von
dem gesamten Biotin im Reaktionsansatz, und zwar sowohl dem Biotin-Digoxin-Konjugat
als auch dem oberflächengebundenen
Biotin, ab, wie oben beschrieben.
-
Der
Reaktionsansatz wird dann aus der Mikrotitervertiefung entfernt
und die Vertiefung mit einer üblicherweise
im Mikrotiterplatten-EIA verwendeten Pufferlösung gewaschen. Anschließend wird
eine Lösung
des HRP-Substrats TMB in die gewaschene Vertiefung gegeben, und
die Enzymreaktion läuft über den
benötigten Zeitraum
ab. Die Reaktion wird durch Zugabe von Säure gestoppt (wie im vorhergehenden
Beispiel), und die Farbentwicklung wird unter Verwendung eines Mikrotiterplatten-Ablesegeräts bestimmt
(wie in einem vorhergehenden Beispiel).
-
Das
Ausmaß der
Farbentwicklung ist umgekehrt proportional zur Menge an Digoxin
in der Probe. Die Quantifizierung von Digoxin in der Probe erfolgt,
indem man die Farbentwicklung der Probe mit der durch einen bekannten
Standard produzierten Farbentwicklung vergleicht, d.h. eine durch
Bestimmung von mit bekannten Digoxinstandards versetztem Normalserum
produzierte Standardkurve verwendet.
-
Beispiel 3: Zwei-Stellen-(Sandwich)-Immuntests
zur Bestimmung von knochenspezifischer alkalischer Phosphatase in
Serum:
-
Monoklonale
Antikörper
A und B gegen menschliche knochenspezifische alkalische Phosphatase (Bone
Specific Alkaline Phosphatase, BALP) wurden wie zuvor bei Kurn,
N., et al., J. Bone & Mineral
Research, Bd. 9, Sup 1, S. S403, beschrieben hergestellt. Die monoklonalen
A und B erkennen zwei nicht verwandte BALP-Epitope, wie zuvor gezeigt
wurde. HRP-Anti-BALP-monoklonaler-Antikörper-A-Konjugat
wird gemäß Dafforn,
A., et al., Clinical Chemistry, Bd. 36, S. 1312–1316, 1990, hergestellt. Biotin-anti-BALP-monoklonaler-B
wird gemäß Ullman,
E.F., et al., PNAS, Bd. 91, S. 5426–5430, 1994, hergestellt. Mikrotitervertiefungen
werden mit Biotin-BSA-Konjugat wie beim Anti-GAD-Autoantikörpertest
beschrieben beschichtet.
-
Testverfahren:
-
Ein
Aliquot Serumprobe wird in die Mikrotitervertiefung gegeben. Zu
der Probe gibt man eine HRP-monoklonaler-A-Konjugat und Biotin-monoklonaler-B-Konjugat
enthaltende Lösung
und inkubiert den Ansatz unter Schütteln über den benötigten Zeitraum.
-
Am
Ende der ersten Inkubationszeit wird eine streptavidinhaltige Lösung in
die Vertiefung gegeben und der Ansatz weiter unter Schütteln inkubiert.
Die Menge an zugegebenem Streptavidin hängt vom Gesamtbiotingehalt
im Reaktionsansatz, einschließlich
dem mit Biotin markierten monoklonalen B und dem oberflächenimmobilisierten
Biotin, ab, wie zuvor beschrieben.
-
Das
Reaktionsgemisch wird entfernt und die Vertiefung mit einer üblicherweise
im EIA auf Mikrotiterbasis verwendeten Pufferlösung gewaschen.
-
In
die Vertiefung wird eine Lösung
des HRP-Substrats TMB gegeben. Man läßt die Enzymreaktion über den
benötigten
Zeitraum ablaufen und stoppt sie durch Zugabe von Säure, wie
im vorhergehenden Beispiel beschrieben.
-
Die
Farbentwicklung wird unter Verwendung eines Mikrotiterplatten-Ablesegeräts wie im
vorhergehenden Beispiel bestimmt.
-
Das
Ausmaß der
Enzymaktivität
ist zur Menge an BALP in der Probe direkt proportional. Eine Reihe von
aus bekannten Mengen an BALP bestehenden Standards, mit denen Serum
versetzt wurde, wird zur Konstruktion einer Standardkurve zur Quantifizierung
von BALP in der Probe verwendet.