DE3820556A1 - Verfahren zur bestimmung von allergenspezifischen antikoerpern in koerperfluessigkeiten - Google Patents
Verfahren zur bestimmung von allergenspezifischen antikoerpern in koerperfluessigkeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung von
allergenspezifischen Antikörpern in Körperflüssigkeiten
nach dem Prinzip des Immunoassays sowie ein hierzu ge
eignetes Reagenz.
Ein Anteil von etwa 15 bis 25% der Bevölkerung leidet
an Allergien. Die häufigste Form der Allergie ist dabei
die atopische Allergie, auch Allergie vom Soforttypus,
anaphylaktischer Typ oder Typ I-Reaktion genannt. Bei
dieser Form der Allergie treten die charakteristischen
Symptome wie Heufieber, Asthmaanfall oder Urticaria
unmittelbar nach Kontakt mit der die Allergie auslösen
den und als Allergen bezeichneten Substanz auf. Typi
sche Allergene sind Bestandteile des Kots der Haus
staubmilbe, Tierepithelien, Pollen, verschiedene Nah
rungsmittel, Schimmelpilze und Insektengifte.
Über den Mechanismus der allergischen Reaktion ist be
kannt, daß hier Immunglobuline der Klasse IgE wesentlich
beteiligt sind. Die IgE-Antikörper binden mit hoher
Affinität an Mastzellen und basophile Leukozyten. Wenn
ein Allergen in Kontakt mit zellgebundenen IgE-Antikör
pern kommt, werden physiologisch aktive zelluläre Me
diatoren wie z.B. Histamin, Leukotriene, Prostaglandine
u. a. freigesetzt. Dadurch läuft eine Reaktionskaskade
ab, die die typischen Symptome verursacht. Hierzu zählen
z. B. Kontraktion der Muskulatur der Atemwege, bis hin
zu einem Asthmaanfall, Erweiterung der Blutgefäße und
damit Rötung und Schwellung, Absonderung von Schleim,
Juckreiz und Schmerz. Bei hochempfindlichen Personen
kann es z. B. nach einem Insektenstich oder nach Injek
tion von Penicillin oder Procain zu einer anaphylakti
schen Reaktion, die bis zum anaphylaktischen Schock
oder sogar zum Tod führen kann, konmen. Nach neuesten
Erkenntnissen sind auch spezifische und unspezifische
Immunglobuline der Klasse IgG, insbesondere der Klasse
IgG4 an der allergischen Reaktion beteiligt.
Zur Diagnose von Allergien ermittelt man die im Blut
vorhandenen spezifischen und unspezifischen IgE- und
IgG-Antikörper. Zur Bestimmung von spezifischen oder
unspezifischen Antikörpern werden sowohl in vivo Test
methoden, als auch in vitro Testmethoden angewendet.
Als in vivo Testmethoden sind insbesondere Haut- und
Provokationstests bekannt. Diese Tests können für
Patienten stark belastend sein, insbesondere wenn die
Gefahr eines anaphylaktischen Schocks besteht.
Aus diesen Gründen hat man versucht, die in vivo-Tests
durch in vitro-Testmethoden zu ersetzen. Dabei werden
zur Diagnose von Allergien einmal die Bestimmung der
Gesamtkonzentration an IgE im Blut und zum anderen eine
Bestimmung von allergenspezifischen IgE- bzw. IgG-Anti
körpern durchgeführt. Die Bestimmung der Gesamt-IgE-
Konzentration kann nur einen allgemeinen Hinweis auf
das Bestehen einer allergischen Reaktion bieten und ist
daher nur begrenzt aussagekräftig. Insbesondere erwünscht
sind daher Methoden, mit denen allergenspezifisches IgE
bzw. IgG nachgewiesen werden kann. Einerseits ist dies
notwendig, um festzustellen, auf welche Allergene der
Patient reagiert und damit eine wirkungsvolle Behandlung
einleiten zu können und andererseits, um den Erfolg
einer Hyposensibilisierung überwachen zu können.
Zum Nachweis von allergenspezifischen IgE-Antikörpern
sind bereits einige in vitro-Bestimmungen bekannt.
Diese Methoden basieren häufig auf dem Prinzip des
Immunoassays, wobei jeweils das Allergen an die feste
Phase gebunden vorliegt. Das immobilisierte Allergen
wird dann mit der Patientenprobe in Kontakt gebracht,
wobei das allergenspezifische IgE an das immobilisierte
Allergen bindet und unspezifisches IgE ausgewaschen
wird. Anschließend wird der festphasengebundene Komplex
aus Allergen und allergenspezifischem IgE mit markierten
Anti-IgE-Antikörpern in Kontakt gebracht, die an das
allergenspezifische IgE binden. Nach Auswaschung von
überschüssigem markiertem Anti-IgE-Antikörper wird die
Menge an gebundenem markiertem Anti-IgE-Antikörper be
stimmt. Das Ergebnis ist ein direktes Maß für die Menge
an allergenspezifischem IgE, das in der Probe vorhanden
ist. Die Markierung erfolgt dabei üblicherweise durch
ein Enzym oder eine radioaktive Substanz. Eine solche
Variante ist beispielsweise in An. Clin. Biochem. 24
(1987), 232-245, beschrieben.
Der Nachteil dieser bekannten Nachweisverfahren liegt
darin, daß das Allergen, das für die Durchführung der
Verfahren notwendig ist, modifiziert wird z. B. indem
es an einer Festphase immobilisiert vorliegt. Durch die
Bindung z. B. an die Festphase tritt stets eine Verände
rung des natürlichen Allergenepitopmusters auf, was
auch zu einer Veränderung der Bindefähigkeit führt.
Außerdem können nur allergenspezifische Antikörper
nachgewiesen werden, für die immobilisierte Allergene
angeboten werden. Es hat sich gezeigt, daß die Qualität
handelsüblicher Allergenextrakte selbst innerhalb der
gleichen Charge außerordentlich schwankt. Unterschiede
der allergenen Potenz für bestimmte Allergenextrakte
wie z. B. Hausstaub oder Schimmelpilze um den Faktor
1000 können auftreten.
Dies ist dadurch begründet, daß die Allergenextrakte
meist eine komplexe Mischung von unterschiedlichen Ein
zelallergendeterminanten darstellen. Bis zu 80 ver
schiedene Epitope pro Allergen sind beschrieben worden.
Es wäre daher vorteilhaft, wenn man die Allergene, die
auch für die in vivo Methoden eingesetzt werden, für
einen in vitro Test verwenden könnte, ohne eine Abnahme
der allergenen Potenz in Kauf nehmen zu müssen.
Es war daher Aufgabe der Erfindung, ein Nachweisverfah
ren zur Bestimmung von allergenspezifischen Antikörpern
zur Verfügung zu stellen, bei denen die insbesondere
zum Hauttest, zum Provokationstest oder zur Hyposensi
bilisierung verwendeten, nicht modifizierten z. B.
inmobilisierten Allergene ohne jede Modifizierung
eingesetzt werden können. Darüber hinaus war es Aufgabe
der Erfindung, ein Testverfahren zur Verfügung zu
stellen, das einfach und schnell durchzuführen ist und
in möglichst kurzer Zeit die gewünschten Ergebnisse
liefert.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Be
stimmung von allergenspezifischen Antikörpern in Kör
perflüssigkeiten nach dem Prinzip des Immunoassays
durch Inkubation mit mindestens zwei Rezeptoren R 1 und
R 2, die mit dem zu bestimmenden Antikörper bindefähig
sind, wobei R 2 eine Markierung trägt, Trennung der
festen von der flüssigen Phase und Messung der Markie
rung in einer der beiden Phasen, das dadurch gekenn
zeichnet ist, daß man als R 1 das mit dem zu bestimmenden
Antikörper spezifisch bindefähige Allergen und als R 2
ein Konjugat aus einem gegen den Fc-Teil von IgE oder
IgG gerichteten Antikörper und einer Markierung verwendet.
Überraschenderweise gelingt es mit dem erfindungsge
mäßen Verfahren, bei Verwendung von nicht immobilisier
ten Allergenen, allergenspezifische Antikörper genau
und auch in sehr geringen Mengen nachzuweisen. Das
erfindungsgemäße Verfahren bietet die Möglichkeit,
allergenspezifische Antikörper praktisch gegen alle
Allergene, die im Handel sind, und insbesondere gegen
Allergene, die für in vivo-Methoden verwendet werden,
nachzuweisen.
Das Reaktionsprinzip einer bevorzugten Variante des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Fig. 1 dargestellt.
Dabei reagiert das als Rezeptor R 1 bezeichnete Allergen
mit den in der Probe vorhandenen allergenspezifischen
Antikörpern. Abhängig von Anzahl und Art der Epitope
auf dem Allergen reagieren jeweils mehrere, in der
Probe vorhandene allergenspezifische Antikörper mit dem
Allergen. Durch Zugabe von Rezeptor R 3, der entweder an
eine Festphase gebunden ist (Fig. 1a) oder die Bindung
an die Festphase vermittelt (Fig. 1b) und einen Antikör
per, der gegen den Fc-Teil von IgE bzw. IgG gerichtet
ist, enthält und von Rezeptor R 2, der ein Konjugat aus
einem gegen den Fc-Teil von IgE bzw. IgG gerichteten
Antikörper und einer Markierung ist, wird das Allergen,
an das die in der Probelösung befindlichen allergenspe
zifischen Antikörper gebunden sind, an einer Festphase
immobilisiert, wobei die nicht an der Immobilisierung
beteiligten, am Allergen gebundenen Antikörper das mit
einer Markierung versehene Konjugat tragen. Nach Abtren
nung der festen von der flüssigen Phase kann dann der
Anteil an allergenspezifischen Antikörpern über den An
teil an gebundener Markierung bestimmt werden.
Für dieses erfindungsgemäß definierte Verfahrensprinzip
gibt es mehrere Durchführungsvarianten.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
die Probe entweder gleichzeitig oder nacheinander mit
mindestens zwei Rezeptoren inkubiert. Dabei ist der
erste Rezeptor R 1 das mit dem zu bestimmenden Antikörper
spezifisch bindefähige Allergen. Hier können alle
Substanzen verwendet werden, deren allergene Wirkung
bekannt ist. Insbesondere geeignet sind die in der in
vivo-Diagnostik verwendeten Allergene. Wenn das Verfahren
zur Überprüfung des Erfolgs einer Hyposensibilisierungs
behandlung verwendet wird, so werden bevorzugt die für
die Hyposensibilisierung verwendeten Allergene ebenfalls
im Testverfahren eingesetzt.
Das Allergen wird in flüssiger Phase eingesetzt.
Der zweite, für das erfindungsgemäße Verfahren erfor
derliche Rezeptor R 2 ist ein Konjugat aus einem Anti-
IgE- bzw. -IgG-Antikörper bzw. dessen Fragment und
einer Markierung. Bevorzugt wird als Markierung ein
Enzym, eine fluoreszierende, chemilumineszierende oder
radioaktive Substanz verwendet. Verfahren zur Markie
rung von Antikörpern und Antikörperfragmenten sind dem
Fachmann bekannt und bedürfen hier keiner weiteren Er
läuterung. Die Bestimmung von gebundener Markierung und
die Auswertung erfolgen ebenfalls nach dem Fachmann
geläufigen Methoden.
In einer weiteren Ausführungsform kann der Rezeptor R 2
auch aus einem Konjugat aus Anti-IgE- bzw. IgG-Anti
körpern und einem partikulären Träger bestehen. Als
partikuläre Träger geeignet sind z. B. Latexpartikel,
Bentonit oder Erythrozyten. Durch Reaktion mit dem Kom
plex aus Allergen und allergenspezifischem Antikörper
kommt es dann durch netzwerkartige Verbindung zu einer
Agglutination, die turbidimetrisch nachgewiesen werden
kann. Diese Form der Markierung wird insbesondere
bevorzugt, wenn das Verfahren nur mit zwei Rezeptoren -
dem Allergen und einem markierten Antikörper - durchge
führt wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das erfin
dungsgemäße Verfahren mit einem weiteren Rezeptor R 3,
der die Bindung an die feste Phase vermittelt, durch
geführt. Der Rezeptor R 3 besteht zum einen Teil aus
einem gegen den Fc-Teil von IgE bzw. IgG gerichteten
Antikörper. Dieser Antikörper ist so derivatisiert, daß
er entweder an eine feste Phase gebunden vorliegt oder
aber an eine feste Phase kuppelbar ist.
Als Antikörper wird hierzu bevorzugt ein Antikörper
verwendet, dessen Paratop mit solchen Epitopen des Fc-
Teils von IgE- bzw. IgG-Antikörpern bindet, daß eine
Bindung eines weiteren Rezeptors R 2 an den Fc-Teil
unmöglich gemacht wird. Dadurch werden unspezifische
Anlagerungen verhindert und die Genauigkeit des Testes
noch weiter erhöht.
Der für den Rezeptor R 3 verwendete Antikörper kann ein
monoklonaler oder polyklonaler Antikörper sein. Unter
Antikörper werden in diesem Zusammenhang auch Antikör
perfragmente verstanden.
Der Rezeptor R 3 vermittelt die Bindung des Komplexes
aus Allergen und zu bestimmenden Antikörpern an eine
feste Phase. Dazu kann in einer Ausführungsform der
Rezeptor R 3 an eine feste Phase gebunden sein. Die Bin
dung erfolgt dabei nach den üblichen, dem Fachmann
bekannten Methoden. Sowohl eine kovalente als auch eine
adsorptive Bindung ist geeignet. Bevorzugt wird jedoch
wegen der hierbei erzielbaren höheren Ausbeute und der
vereinfachten Arbeitsweise eine lediglich adsorptive
Bindung, beispielsweise an Kunststoff. Als feste Phase
besonders geeignet sind Reagenzgläschen oder Mikroti
terplatten aus Polystyrol und ähnlichen Kunststoffen,
die adsorptiv an der Innenoberfläche mit R 3 beschichtet
sind. Weiterhin geeignet sind auch teilchenförmige Sub
stanzen, z. B. Molekularsiebmaterialien, Glasperlen,
Kunststoffschläuche und dergleichen. Ebenfalls geeignet
sind als feste Phase auch poröse schichtförmige Träger
wie Papier.
In einer anderen Variante des erfindungsgemäßen Verfah
rens besteht der Rezeptor R 3 aus einem Konjugat des
Anti-IgE- bzw. -IgG-Antikörpers mit einem Bindungspart
ner eines spezifisch bindenden Paares. Dieser Bindungs
partner eines spezifisch bindenden Paares vermittelt
dann die Bindung an die feste Phase. Dazu kann der
andere Bindungspartner an der festen Phase gebunden
sein, so daß die Immobilisierung durch Bindung der
beiden Partner miteinander erfolgt. Besonders bevorzugt
wird dazu eine Festphase, an der Streptavidin gebunden
ist und ein biotinylierter Rezeptor R 3 verwendet, so
daß Biotin als Partner des spezifisch bindenden Paares
Biotin/Streptavidin die Bindung an die mit Streptavidin
beschichtete Festphase vermittelt.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist die
feste Phase ebenfalls mit einem Bindungspartner eines
spezifisch bindenden Paares beschichtet. Die Bestimmungs
reaktion wird dann in homogener Phase durchgeführt und
nach Abschluß der Reaktion wird dann eine zweite spezi
fisch bindefähige Substanz zugegeben, die sowohl Bin
dungsstellen für den an den Antikörper gebundenen
Bindungspartner aufweist als auch Bindungsstellen für
den an die feste Phase gebundenen Bindungspartner.
Diese Substanz bewirkt dann die Immobilisierung des
Konjugates. Als Bindungspartner, mit denen der Rezeptor
R 3 konjugiert werden kann, sind z. B. Biotin, Avidin,
Haptene, Antigene sowie Protein A u. a. geeignet. Die
zur Immobilisierung an der festen Phase gebundene bzw.
zugegebene Substanz enthält dann den jeweils spezifisch
mit diesem Bindungspartner bindenden anderen Partner,
also insbesondere Avidin, Streptavidin, Biotin und
Immunglobulin. Ebenso sind derartige Bindungspaare
geeignet für die Bindung zwischen der festen Phase und
der die Bindung vermittelnden zweiten Substanz.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
gibt es verschiedene Varianten. Das Verfahren kann ein
stufig oder mehrstufig durchgeführt werden. Das erfin
dungsgemäße Verfahren ist für die verschiedensten
Durchführungsarten, die dem Fachmann bekannt sind, ge
eignet.
So kann in einer bevorzugten Ausführungsform zuerst eine
den zu bestimmenden Antikörper enthaltende Probe mit
dem als Rezeptor R 1 bezeichneten spezifischen Allergen
inkubiert werden. Im zweiten Schritt wird dann Rezeptor
R 3 sowie Rezeptor R 2 zugegeben und nochmals inkubiert.
Nach der üblichen Behandlung des Reaktionssystems wird
dann nach Abtrennung der gebundenen von der ungebunde
nen Markierung die Markierung in einer der Phasen
in bekannter Weise bestimmt.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird zuerst eine
den zu bestimmenden Antikörper enthaltende Probe mit
dem an die feste Phase gebundenen Rezeptor R 3 inkubiert.
Dabei werden die in der Probelösung vorhandenen Anti
körper der IgE- bzw. IgG-Klasse über ihren Fc-Teil an
R 3 gebunden. Nach dem Auswaschen wird anschließend die
Lösung mit dem Allergen, das mit den zu bestinmenden
allergenspezifischen Antikörpern bindet, inkubiert.
Dabei binden nur die allergenspezifischen, an R 3 ge
bundenen IgE- bzw. IgG-Antikörper diese Allergenmole
küle. Nach erneutem Auswaschen wird nochmals eine die
zu bestimmenden Antikörper enthaltende Probelösung zu
gegeben und inkubiert. Da bevorzugt alle an der festen
Phase vorhandenen Bindungsstellen für IgE- bzw. IgG-Anti
körper durch die erste Inkubation abgesättigt sind,
binden die entsprechenden, in der Probelösung vorhan
denen allergenspezifischen Antikörper an die immobili
sierten Allergenmoleküle. Gleichzeitig oder nach er
neutem Auswaschen wird dann der Reaktionslösung, die
den Komplex aus R 3, zu bestimmendem allergenspezifi
schen Antikörper und Allergen enthält, eine Lösung von
R 2 zugegeben. R 2 wird über den Antikörperanteil an den
Fc-Teil der am Allergen gebundenen, zu bestimmenden
Antikörper gebunden. Um eine genaue Bestimmung ohne
Verfälschungen durch unspezifische Anlagerungen durch
führen zu können, muß ausgeschlossen werden, daß R 2 an
andere als die zu bestimmenden allergenspezifischen
Antikörper bindet. Um dies sicherzustellen, wird in
einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung für R 3 ein Anti-IgE- bzw. -IgG-Antikörper
verwendet, dessen Paratop mit solchen Epitopen des
Fc-Teils von IgE- bzw. IgG-Antikörpern binden, daß
eine Bindung eines weiteren Rezeptors R 2 an den Fc-Teil
unmöglich gemacht wird.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorlie
genden Erfindung wird die unspezifische Bindung dadurch
verhindert, daß man nach Inkubation von R 3 mit der
Probe, wobei die zu bestimmenden Antikörper an R 3 ge
bunden werden, Fc-Fragmente von IgE- bzw. IgG-Antikör
pern im Überschuß zugibt, so daß alle noch vorhandenen
Bindungsstellen der an R 3 gebundenen, zu bestimmenden
Antikörper abgedeckt werden.
Nach Trennung der festen von der flüssigen Phase wird
die Menge an gebundener Markierung in an sich bekannter
Weise bestimmt. Gleichzeitig mit dem Bestimmungsverfah
ren wird eine zweite Bestimmung durchgeführt, bei der
statt der Probe eine Vergleichslösung eingesetzt wird,
die sicher keine für das fragliche Allergen spezifischen
Antikörper enthält. Geeignet sind dazu z. B. Seren von
Nichtallergikern. Durch Vergleich der für die beiden
Proben erhaltenen Werte kann dann die Konzentration des
allergenspezifischen Antikörpers in der Probe bestimmt
werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das
erfindungsgemäße Verfahren einstufig durchgeführt.
Dabei werden bevorzugt in einem Reaktionsgefäß, das an
eine Festphase gebunden einen Partner eines spezifisch
bindenden Paares enthält, die Probe zusammen mit den
Rezeptoren R 2 und R 3 inkubiert. Dabei binden die in der
Probe vorhandenen allergenspezifischen Antikörper an
das zugegebene Allergen. Weiterhin binden die Rezeptoren
R 2 und R 3 jeweils an den Fc-Teil des zu bestimmenden
allergenspezifischen Antikörpers. Die Konzentration der
beiden Rezeptoren R 2 und R 3 wird so gewählt, daß gewähr
leistet ist, daß an jedem Allergenkomplex genügend R 3
und R 2 gebunden wird, um einerseits die Festphasen
bindung zu sichern und andererseits ausreichend spezi
fisch gebundenen R 2 für die Nachweisreaktion zur Verfü
gung zu haben. Dies bedeutet, daß R 2 weder in einem
großen Überschuß, noch in einem großen Unterschuß
gegenüber R 3 vorhanden sein darf. Das optimale Verhält
nis von R 2 zu R 3 kann experimentell über die Optimierung
des Meßsignals ermittelt werden. Das Verhältnis von R 2
zu R 3 liegt vorzugsweise im Bereich von 1:1.
Besonders bevorzugt wird für diese Verfahrensvariante
als Rezeptor R 3 ein Konjugat aus dem Anti-IgE- bzw.
Anti-IgG-Antikörper und einem Bindungspartner eines
spezifisch bindenden Paares verwendet. Die Reaktion
zwischen Allergen, zu bestimmendem Antikörper und den
Rezeptoren R 2 und R 3 verläuft dann praktisch in homo
gener Phase. Entweder liegt der andere Bindungspartner
an die Festphase gebunden vor, so daß die Reaktion mit
dem an der Festphase gebundenen Bindungspartner sehr
viel langsamer stattfindet oder nach beendeter Reaktion
wird eine Substanz zugegeben, die sowohl mit dem an der
Festphase gebundenen Bindungspartner als auch mit dem
Bindungspartner des Rezeptors R 3 bindefähig ist, um die
gebildeten Allergen-Antikörper-Komplexe zu immobilisieren.
Die Auswertung erfolgt dann in an sich bekannter Weise
über die gebundene Markierung.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können allergen
spezifische Antikörper in Körperflüssigkeiten genau und
spezifisch nachgewiesen werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren liefert darüber hinaus die Möglichkeit, die
zur Hyposensibilisierung oder zum Provokationstest
verwendeten Allergene patientenspezifisch zu testen und
zu standardisieren.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Reagenz
zur Bestimmung von allergenspezifischen Antikörpern in
Körperflüssigkeiten, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß es einen Rezeptor R 1, der ein mit dem zu bestimmen
den Antikörper spezifisches Allergen ist und einen
Rezeptor R 2, der ein Konjugat aus einem gegen den
Fc-Teil von IgE oder IgG gerichteten Antikörper und
einer Markierung ist, physikalisch voneinander getrennt
enthält.
Mit diesem Reagenz kann das Verfahren zur Bestimmung
eines allergenspezifischen Antikörpers für jedes Allergen,
das dem Arzt zur Verfügung steht, durchgeführt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Reagenz
noch einen weiteren Rezeptor R 3, der einen gegen den
Fc-Teil in IgE oder IgG gerichteten Antikörper enthält
und die Bindung an die feste Phase vermittelt.
Die Erfindung wird durch die Figur und die folgenden
Beispiele erläutert.
Fig. 1a zeigt ein Schema für das Reaktionsprinzip
einer bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens. Nach Umsetzung einer
Probelösung mit 3 Rezeptoren R 1, R 2 und R 3,
von denen R 1 das mit dem zu bestimmenden
allergenspezifischen Antikörper spezifische
Allergen ist, R 2 ein Konjugat aus einem gegen
den Fc-Teil von IgE bzw. IgG gerichteten
Antikörper und einer Markierung und R 3 ein
die Bindung an die Festphase vermittelnder
Rezeptor, der einen gegen den Fc-Teil von IgE
bzw. IgG gerichteten Antikörper enthält, ist,
bildet sich der dargestellte Komplex. An das
Allergen 1 sind die in der Probelösung enthal
tenen, zu bestimmenden allergenspezifischen
Antikörper 3 gebunden. Die Immobilisierung
erfolgt über an den Fc-Teil eines allergen
spezifischen Antikörpers gebundene Rezeptoren
5, die an eine Festphase 7 gebunden sind. An
die übrigen allergenspezifischen Antikörper 3
sind markierte Rezeptoren 9 gebunden.
Fig. 1b zeigt ein Schema für das Reaktionsprinzip
einer anderen bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Nach Umsetzung
einer Probelösung mit 3 Rezeptoren R 1, R 2 und
R 3, von denen R 1 das mit dem zu bestimmenden
allergenspezifischen Antikörper spezifische
Allergen ist, R 2 ein Konjugat aus einem gegen
den Fc-Teil von IgE bzw. IgG gerichteten
Antikörper und einer Markierung und R 3 ein
Konjugat aus einem gegen den Fc-Teil von IgE
bzw. IgG gerichteten Antikörper und Biotin
ist, in Gegenwart einer Festphase, an der
Biotin gebunden ist, bildet sich der darge
stellte Komplex. An das Allergen 1 sind die
in der Probelösung enthaltenen, zu bestimmen
den allergenspezifischen Antikörper 3 gebun
den, an die wiederum Rezeptoren R 2 9 und R 3 5
gebunden sind. Die Immobilisierung erfolgt
durch Zugabe von Streptavidin 11, das dann
den gebildeten Komplex über die Bindung mit
dem in R 3 enthaltenen Biotin und dem an der
Festphase gebundenen Biotin fixiert.
Die beiden in den Beispielen erwähnten monoklonalen
Antikörper gegen humanes IgE sind bei der European
Collection of Animal Cell Cultures, Porton Down, GB
hinterlegt unter folgenden Bezeichnungen:
MAK 323 : ECACC 88022505
MAK 748 : ECACC 88022506.
MAK 323 : ECACC 88022505
MAK 748 : ECACC 88022506.
Es wurden monoklonale Maus-Antikörper gegen humanes
Immunglobulin E hergestellt.
Balb/c-Mäuse wurden mit humanem IgE (100 µg in 0,3 ml
komplettem Freund′schem Adjuvans) intraperitoneal pri
mär immunisiert. In vier- bis sechswöchigen Abständen
wurde die Immunisierung mit je 50 µg IgE in 0,2 ml
inkomplettem Freund′schem Adjuvans intraperitoneal und
einmal mit 50 µg IgG in 0,2 ml physiologischer Koch
salzlösung intravenös verstärkt.
Am Tag vor der Fusion wurden die Balb/c-Mäuse durch
cervicale Dislokation getötet. Unter sterilen Bedin
gungen wurden 4 bis 5 ml PBS in die Bauchhöhle ge
spritzt und nach einer Minute wieder abgesaugt. Die
ausgespülten Zellen wurden in DMEM gewaschen und in
DMEM-Vollmedium in einer Dichte von 5×104 pro Einzel
tüpfel auf 24 Tüpfelkulturplatten verteilt.
Einer immunisierten Maus wurde unter aseptischen Bedin
gungen die Milz entnommen. Das Milzgewebe wurde zer
schnitten und die freigesetzten Zellen in DMEM
(Dulbeccos Minimal Essential Medium) suspendiert (ca.
5×107 Zellen). Zu der Zellsuspension wurden 5×107 Zel
len der Maus-Myelom-Linie Ag8.653, die unter der Be
zeichnung CRL-1580 bei ATCC erhältlich ist, gegeben.
Das Zellgemisch wurde durch Zentrifugation sedimentiert
und die überstehende Flüssigkeit vollständig abgesaugt.
Zu dem Zellsediment wurden 0,8 ml einer 50%igen PEG-
Lösung (Polyethylenglykol) bei 37°C zugegeben und eine
Minute lang gleichmäßig verteilt und anschließend 5 ml
DMEM bei Raumtemperatur zugegeben und 5 Minuten lang
gleichmäßig verteilt. Nach Zugabe von weiteren 20 ml
DMEM wurden die Zellen durch Zentrifugation sedimen
tiert, in 96 ml frischem DMEM Vollmedium (DMEM +15%
phoetales Kälberserum + Glutamin + Pyruvat) resuspen
diert und auf 4×24 Tüpfelkulturplatten verteilt, die
mit Maus-Bauchhöhlen-Makrophagen vorbeschickt worden
waren. Die Kulturen wurden am 2., 3., 5., 7., 10. und
12. Tag mit HAT-DMEM-Vollmedium (DMEM-Vollmedium, das
4×10-7 M Aminopterin, 1×10-4 M Thymidin und 3×10-5 M
Hypoxanthin enthält) gefüttert.
Mikrotiterplatten wurden mit Anti-Maus-Ig vom Schaf
(10 µg/ml 0,9%ige NaCl-Lösung; 150 µl Antikörperlösung
pro Tüpfel) beschichtet und nach einer Stunde bei Raum
temperatur dreimal mit einer Lösung, die 1% RSA und
0,9% NaCl enthielt, gewaschen. Je 100 µl Kulturüber
stand wurden in die beschichteten Tüpfel pipettiert und
eine Stunde bei Raumtemperatur inkubiert. Nach Absaugen
der Überstände wurden die Tüpfel mit 100 µl einer
Lösung, die ein Konjugat aus IgE und Peroxidase ent
hielt und der 100 µg humanes IgG/ml zugemischt worden
waren, beschickt und eine Stunde bei Raumtemperatur
inkubiert. Nach dreimaligem Waschen wurden je 100 µl
ABTS-Lösung, das als Substrat diente, pipettiert und
die Farbentwicklung nach 20minütiger Reaktionszeit
photometrisch bestimmt.
Hybridomzellen aus Primärkulturen wurden getrennt in
Suspension gebracht (ca. 1×105/ml DMEM) und mittels
eines Zellsorters auf 4×24 Zellkulturplatten, deren
Tüpfel mit DMEM-Vollmedium und 103 pro Tüpfel Maus-
Makrophagen vorbeschickt waren, so ausgesät, daß in
jeden Tüpfel nur eine Hybridomzelle gelangte. Pro Zell
kulturplatte wuchsen 20 bis 60% der Tüpfel-Hybridom
klone aus.
Ab dem 14. Tag nach der Fusion war in allen 96 Teilkul
turen Hybridomwachstum erkennbar. 12 Teilkulturen,
deren Überstände bei der Überprüfung im Anti-IgE-Elisa
deutlich positive Reaktionen ergaben, wurden auf ca.
5×106 Zellen expandiert und über den Cytofluorograph
durch Einzelzellablage kloniert. Die Überstände von
heranwachsenden Klonen wurden erneut auf ihren Gehalt
an Anti-IgE im Elisa geprüft. Ca. 40 Klone mit posi
tiver Reaktion wurden durch Kryopräservation in flüs
sigem N2 gesichert. Die Antikörper von 23 Einzelklonen
wurden auf ihre Feinspezifität durch Elisa untersucht.
Die Antikörper aller 23 Klone reagierten mit humanem
IgE, nicht aber mit menschlichem IgG, IgA, IgM oder IgD
und auch nicht mit anderen Bestandteilen im menschlichen
Blutplasma.
Im Serum eines Allergikers wurde die Menge an Antikör
pern gegen Katzenepithelien untersucht. Dazu wurden die
folgenden Reagenzien verwendet:
Konjugatpuffer:
0,1 M Tris-HCl, pH 7,6,
0,04 M KCl,
0,2% RSA (Rinderserumalbumin)
3,0% Polyethylenglykol (PEG) 40 000
0,02% Dimethyl-aminoantipyrin,
0,01% Merthiolat.
0,1 M Tris-HCl, pH 7,6,
0,04 M KCl,
0,2% RSA (Rinderserumalbumin)
3,0% Polyethylenglykol (PEG) 40 000
0,02% Dimethyl-aminoantipyrin,
0,01% Merthiolat.
Inkubationspuffer:
0,1 M Tris-HCl, pH 7,6,
0,04 M KCl,
0,2% RSA,
3,0% PEG 40 000,
0,01% Merthiolat.
0,1 M Tris-HCl, pH 7,6,
0,04 M KCl,
0,2% RSA,
3,0% PEG 40 000,
0,01% Merthiolat.
Waschlösung:
0,9% NaCl-Lösung,
1,6% Zusatz (Proteine, Detergenz).
0,9% NaCl-Lösung,
1,6% Zusatz (Proteine, Detergenz).
Es wurde das Serum eines Allergikers RAST-Klasse 3 sowie
ein Nichtallergiker-Serum verwendet. Je 500 µl Serum
wurden eine Stunde bei Raumtemperatur in Lurantubes, die
mit gemäß Beispiel 1 erhaltenem monoklonalem Antikörper
gegen IgE (MAK M 323, ECACC 88022505) beschichtet waren,
inkubiert. Es wurde dreimal mit Waschlösung gewaschen.
Anschließend wurden 500 µl einer Lösung von Katzenepi
thelien Nummer 240A/86 (Allergopharm, Ch. 025969) in
einer Verdünnung von 1:100 in Inkubationspuffer zuge
geben und 16 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert.
Danach wurde dreimal mit Waschlösung gewaschen. Es
wurden jeweils weitere 500 µl Serum zugegeben und
eine Stunde bei Raumtemperatur inkubiert und danach
dreimal mit Waschlösung gewaschen. Dann wurden 500 µl
einer Lösung, die 100 mU/ml eines Konjugats aus dem
Fab-Fragment des gemäß Beispiel 1 erhaltenen monoklo
nalen Antikörpers gegen IgE MAK M 323 und β-Galactosi
dase (50 U/ml) verdünnt in Konjugatpuffer enthielt,
zugegeben und zwei Stunden bei Raumtemperatur inku
biert. Anschließend wurde dreimal mit Waschlösung
gewaschen. Zur Bestimmung der gebundenen Markierung
wurden 500 µl Chlorphenolrot-Galactosid 50 mM zugegeben
und 4 Stunden bei 37°C inkubiert. Die Extinktion wurde
dann bei 550 nm gegen den Substratleerwert gemessen.
Zur Bestinmung der unspezifischen Bindung wird der Test
mit Serum durchgeführt, wobei jedoch statt mit Allergen
mit Inkubationspuffer inkubiert wird.
Für die Inkubation mit Inkubationspuffer wurde eine
Extinktionsdifferenz Δ E von 0,276 gemessen. Die Extink
tionsdifferenz für die Inkubation mit der Allergenlö
sung Δ E war gleich 0,435. Damit betrug die Differenz
zwischen beiden Werten, die der Bindung von allergen
spezifischen Antikörpern zuzuschreiben ist, 0,159 E.
Bei der Auswertung des Nichtallergikerserums ergab sich
kein Anstieg der Extinktion gegenüber der Inkubation
mit Inkubationspuffer statt Allergen.
Wie im Beispiel 2 beschrieben, wurde eine Antikörperbe
stimmung gegen Katzenepithelien durchgeführt, wobei an
stelle von MAK M 323 der MAK 7H8 (ECACC 88022506) ver
wendet wurde.
Dabei wurde für die Inkubation mit Inkubationspuffer
Δ E=0,460, für die Inkubation mit der Allergenlösung
Δ E=0,599 gemessen. Die Differenz, die der Bindung von
allergenspezifischen Antikörpern zuzuschreiben ist
betrug Δ E=0,139. Bei der Auswertung des Nichtallergi
kerserums ergab sich wie im Beispiel 2 kein Extink
tionsanstieg.
Es wurde die Menge an allergenspezifischen Antikörpern
in einem Humanserum bestimmt, wobei das Testverfahren
einstufig durchgeführt wurde.
Für die Durchführung wurden als Konjugatpuffer und In
kubationspuffer Lösungen verwendet, die dieselbe Zu
sammensetzung wie im Beispiel 2 hatten. Als Waschlösung
wurde eine Lösung, die 0,025% NaCl und 1 mg/l Kupfer
sulfat enthielt, verwendet. Die Inkubation erfolgte in
Tubes, die mit Thermo-RSA und Streptavidin beschichtet
waren. Die Beschichtung erfolgte wie in DE 36 40 412
beschrieben. Die Beladekonzentration betrug 10 000 µg/ml.
Je 100 µl Serum (Allergikerserum RAST-Klasse 3; Nicht
allergikerserum) wurden mit 150 µl Inkubationspuffer
und 250 µl eines Lösung von Katzenepithelien Nr. 240A/86
Allergopharm, Ch. 025969 (Verdünnung 1 : 100 in Inkubations
puffer) eine Stunde bei Raumtemperatur in Thermo-RSA-
Streptavidintubes inkubiert. Eine Lösung eines Konjuga
tes aus dem Fab-Fragment des gemäß Beispiel 1 erhalte
nen Antikörpers M323 und aus Peroxidase mit 300 U/ml in
Konjugatpuffer wurde mit einer Lösung des gemäß Bei
spiel 1 erhaltenen Antikörpers M323 in biotinylierter
Form mit einer Konzentration von 0,5 µg/ml in Inkubations
puffer 1 : 1 gemischt und 500 µl dieser Mischung wurden
in die Thermo-RSA-Streptavidintubes pipettiert und 16
Stunden bei Raumtemperatur inkubiert. Danach wurde
dreimal mit Waschlösung gewaschen. Zur Auswertung
wurden 1000 µl ABTS-Lösung (1,9 mmol/l) als Substrat
zugegeben und eine Stunde bei Raumtemperatur inkubiert.
Die Extinktion wurde bei 405 nm gegen den Substratleer
wert gemessen.
Zur Bestimmung der unspezifischen Bindung wurde der
Test wie oben beschrieben, durchgeführt, wobei jedoch
statt Allergen Inkubationspuffer verwendet wurde. Die
folgenden Extinktionsdifferenzen wurden erhalten:
Es wurde eine Bestimmung allergenspezifischer Antikör
per unter Verwendung von Latexpartikeln als fester
Phase durchgeführt.
Als Inkubationspuffer wurde eine Lösung, die 0,1 M Tris
HCl, pH 7,5; 0,04 M KCl; 3% PEG 6000 und 0,5% Pluronic
F 68 enthielt, verwendet.
Zur Beschichtung der als Markierung verwendeten Latex
partikel wurden Antikörper, die gemäß Beispiel 1 erhal
ten worden waren, in 5 ml 15 mM Imidazolpuffer, pH 7,5,
der 20 mM NaCl enthielt, zu 0,5 mg/ml angelöst. Nach
Zugabe von 180 µl Latexsuspension wurde 2 Stunden bei
4°C gerührt. Anschließend wurde 40 Minuten zentrifugiert
und der Überstand in 50 mM Glycinpuffer +0,15% Tween
20 resuspendiert. Der Waschvorgang wurde dreimal
wiederholt, wobei beim zweiten und dritten Waschen kein
Tween 20 mehr verwendet wurde. Nach Beendigung des
dritten Waschschrittes wurde der Niederschlag in 1,7 ml
200 mM Glycinpuffer aufgenommen. Man erhielt eine
Suspension, die 1% Latexpartikel enthielt.
10 µl Allergikerserum RAST-Klasse 3 und 50 µl einer
Lösung von Katzenepithelien Nr. 240A/86 Allergopharm
Ch. 025969, die 1:10 000 in Inkubationspuffer verdünnt
war, wurden direkt in eine Küvette pipettiert und
zusammen bei 37°C 10 Minuten inkubiert. Anschließend
wurden 20 µl der Latexsuspension zugegeben. Nach Zugabe
von 920 µl Inkubationspuffer wurde die Extinktion bei
623 nm bei 37°C im Spektralphotometer gemessen. Jede
Küvette wurde im Zyklus von einer Minute 15 Minuten
lang gemessen.
Zur Bestimmung unspezifischer Agglutinationen wurde der
Test, wie oben beschrieben, durchgeführt, wobei statt
Serum Inkubationspuffer verwendet wird. Die folgenden
Ergebnisse wurden erhalten:
Claims (12)
1. Verfahren zur Bestimmung von allergenspezifischen
Antikörpern in Körperflüssigkeiten nach dem Prin
zip des Immunoassays durch Inkubation mit minde
stens zwei Rezeptoren R 1 und R 2, die mit dem zu
bestimmenden Antikörper bindefähig sind, wobei R 2
eine Markierung trägt, Trennung der festen von der
flüssigen Phase und Messung der Markierung in
einer der beiden Phasen, dadurch
gekennzeichnet, daß man als R 1
das mit dem zu bestimmenden Antikörper spezifisch
bindefähige Allergen und als R 2 ein Konjugat aus
einem gegen den Fc-Teil von IgE oder IgG gerich
teten Antikörper und einer Markierung verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man die
den zu bestimmenden Antikörper enthaltende Probe
mit einem weiteren Rezeptor R 3 inkubiert, der die
Bindung an die feste Phase vermittelt und ein
gegen den Fc-Teil von IgE oder IgG gerichteter
Antikörper ist, der in geeigneter Weise derivati
siert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als R 3 ein
gegen den Fc-Teil von IgE oder IgG gerichteter
Antikörper, der an eine Festphase gebunden ist,
verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man als R 3
ein Konjugat aus einem gegen den Fc-Teil von IgE
oder IgG gerichteter Antikörper und einem Partner
eines spezifisch bindenden Paares verwendet, wobei
die Immobilisierung dann in einem weiteren Inku
bationsschritt über den zweiten Partner des spe
zifisch bindenden Paares erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der für R 3 verwendete Antikörper ein Antikör
per ist, dessen Paratop mit solchen Epitopen des
Fc-Teils von IgE- bzw. IgG-Antikörpers bindet, daß
eine Bindung eines weiteren Rezeptors R 2 an den
Fc-Teil unmöglich gemacht ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß R 2 und R 3 denselben Antikörper enthalten.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß man nach Inkubation der Probe mit R 3 vor In
kubation der Probe mit R 2 der Lösung Fc-Fragmente
von Anti-IgE- bzw. -IgG-Antikörpern zusetzt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man zuerst R 3 mit einem Teil der Probe, an
schließend mit R 1 dann mit dem Rest der Probe und
mit R 2 inkubiert.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rezeptor R 2 als Markierung ein Enzym, eine
fluoreszierende, chemilumineszierende oder radio
aktive Substanz aufweist.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man als
Markierung für den Rezeptor R 2 partikuläre agglu
tinierbare Träger verwendet.
11. Reagenz zur Bestimmung von allergenspezifischen
Antikörpern in Körperflüssigkeiten nach einem der
Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß es einen
Rezeptor R 1, der ein für den zu bestimmenden Anti
körper spezifisches Allergen ist und einen Rezep
tor R 2, der ein Konjugat aus einem gegen den
Fc-Teil von IgE oder IgG gerichteten Antikörper
und einer Markierung ist, enthält.
12. Reagenz nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß es weiter
hin einen Rezeptor R 3 enthält, der einen gegen den
Fc-Teil von IgE oder IgG gerichteten Antikörper
enthält und die Bindung an die feste Phase vermit
telt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883820556 DE3820556A1 (de) | 1988-06-16 | 1988-06-16 | Verfahren zur bestimmung von allergenspezifischen antikoerpern in koerperfluessigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883820556 DE3820556A1 (de) | 1988-06-16 | 1988-06-16 | Verfahren zur bestimmung von allergenspezifischen antikoerpern in koerperfluessigkeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3820556A1 true DE3820556A1 (de) | 1989-12-21 |
Family
ID=6356704
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883820556 Withdrawn DE3820556A1 (de) | 1988-06-16 | 1988-06-16 | Verfahren zur bestimmung von allergenspezifischen antikoerpern in koerperfluessigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3820556A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998023961A1 (de) * | 1996-11-29 | 1998-06-04 | Roche Diagnostics Gmbh | ANTIGENSPEZIFISCHER IgG-NACHWEIS |
WO1999051988A1 (en) * | 1998-04-08 | 1999-10-14 | Heska Corporation | Method to detect biologically active, allergen-specific immunoglobulins |
WO2002066602A2 (en) * | 2001-01-03 | 2002-08-29 | Heska Corporation | Detection of allergen-specific ige |
US6889145B1 (en) | 2000-03-15 | 2005-05-03 | Northwestern University | Three-dimensional model of a Fc region of an IgE antibody and uses thereof |
RU2616266C1 (ru) * | 2015-12-18 | 2017-04-13 | Федеральное бюджетное учреждение науки "Московский научно-исследовательский институт эпидемиологии и микробиологии им. Г.Н. Габричевского" Федеральной службы по надзору в сфере защиты прав потребителей и благополучия человека | Способ получения иммуноглобулинового препарата для наружного применения |
-
1988
- 1988-06-16 DE DE19883820556 patent/DE3820556A1/de not_active Withdrawn
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