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Die
Erfindung betrifft Verfahren zum gleichzeitigen Nachweis von beiden
Partnern eines Bindepaares in einer biologischen Probe.
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Blutprodukte
für den
Gebrauch in der Transfusion oder dem Transfer von Blutkomponenten
müssen
routinemäßig auf
die Anwesenheit von infektiösen
Agentien wie menschliches Immunschwäche-Virus (HIV), Hepatitisviren,
menschliches T-lymphocytotropes Virus und Cytomegalievirus abgesucht
werden. Solche Agentien werden normalerweise entweder über die
Identifizierung des Virus-Antigens
oder über
den Nachweis einer Immunantwort gegenüber dem Virus (z.B.: vom Wirt
stammende antivirale Antikörper)
mittels Enzymimmuntest (EIA) oder Radioimmuntest (RIA) nachgewiesen.
Immuntestverfahren eignen sich nur begrenzt, das Vorhandensein von
viralen infektiösen
Agentien in den frühen
Infektionsphasen nachzuweisen, wobei das zeitliche Fenster zwischen
der Infektion mit einem Virus und dem Nachweis durch ein Immuntestverfahren
von zwei bis vier Wochen für
HIV und bis zu etwa 10 Wochen für Hepatitis
C-Virus (HCV) reicht. Verfahren wie Umkehrtranskriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR)
oder verzweigtkettige DNA-Analyse kann den Zeitraum zwischen Infektion
und Nachweis verkürzen,
aber verbieten sich aufgrund der Kosten für die Verwendung bei einem
Einzelspender und beheben nicht das zeitliche Fenster.
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EP-A-0
595 211 beschreibt ein Verfahren zum gleichzeitigen Nachweis von
einem Antigen eines verursachenden Agens und von einem Antikörper gegen
dieses verursachende Agens, nicht aber das Antigen. Das Verfahren
umfasst das Binden des Antigens und des Antikörpers an die Rezeptoren R1 beziehungsweise
R2, beide an eine feste Phase gebunden, und den Nachweis des Antigens
und Antikörpers
durch Binden der Rezeptoren R3 beziehungsweise R4, dazu sind beide
mit dem gleichen Marker markiert. Das US-Patent Nr. 5,627,026 beschreibt
ein Verfahren zum gleichzeitigen Nachweis eines Antigens und eines
Antikörpers
in einer biologischen Probe. Das Verfahren umfasst das Inkontaktbringen
eines festen Substrats, das eine Antikörper-beschichtete erste Stelle
und eine Antigen-beschichtete
zweite Stelle aufweist, mit der biologischen Probe und einem Gemisch
eines markierten Antigens und eines markierten Antikörpers und
die Bestimmung, ob ein Marker an der entsprechenden Stelle auf dem
festen Substrat vorkommt.
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Die
Erfindung beruht auf einem schnellen und sensitiven Verfahren zum
gleichzeitigen Nachweis beider Partner eines Bindepaares wie zum
Beispiel einem Liganden und einem Rezeptor oder einem Antigen und
einem Wirts-Antikörper
aus einer biologischen Probe. Die erfindungsgemäßen Verfahren können zum
Beispiel die Fähigkeit,
Infektionen in einer frühen
Phase nachzuweisen steigern, was zu einer früheren Behandlung der Infektion
führt.
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Die
Erfindung bietet ein Verfahren zur gleichzeitigen Messung von beiden
Partner A und B eines Bindepaares in einer biologischen Probe. Die
biologische Probe wird aus einer Gruppe bestehend aus Blut, Plasma
Serum Urin, Cerebrospinalflüssigkeit, Sputum,
Tränen,
amniotischer Flüssigkeit,
Glaskörper-Humor,
Speichel und Gewebekultur-Überstände ausgewählt. Das
Verfahren umfasst das Bereitstellen eines Festphasenreagenzes, welches
ein Teilchen einschließt,
das mit Einfang-Antikörpern mit
spezifischen Bindeaffinitäten
für den
Partner A des Bindepaares beschichtet ist, und das Inkontaktbringen
der biologischen Probe mit dem Festphasenreagenz unter Bedingungen,
unter denen der Partner A, wenn er vorhanden ist, an das Teilchen
gebunden wird, um ein erstes reagiertes Teilchen auszubilden. Die
Einfang-Antikörper
können
monoclonal sein. Das erste reagierte Teilchen wird mit ersten Antikörpern mit spezifischen
Bindeaffinitäten
für den
Partner A in Kontakt gebracht, wobei die ersten Antikörper mit
einer ersten Markierung markiert sind, und mit zweiten Antikörpern mit
spezifischer Bindeaffinität
für den Partner
B des Bindepaares, wobei die zweiten Antikörper mit einer zweiten Markierung
markiert sind, die unterschiedlich zu der ersten Markierung ist,
um ein zweites reagiertes Teilchen auszubilden. Die ersten und zweiten
Antikörper
können
monoclonal sein. Die erste und zweite Markierung (z.B. Fluorophore) werden
auf dem zweiten reagierten Teilchen mittels Durchflusscytometrie
gemessen.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
sind im Wesentlichen alle Einfang-Antikörper so auf dem Teilchen angeordnet,
dass die Antigen-bindenden Regionen der Einfang-Antikörper für das Binden des Partners A
des Bindepaares zugänglich
sind.
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Partner
A des Bindepaares kann zum Beispiel ein Antigen und Partner B ein
Wirts-Antikörper sein.
Das Antigen kann ein Virus-Antigen wie zum Beispiel ein Hepatitis
C-Antigen, ein Hepatitis B-Antigen oder ein menschliches Immunschwäche-Virus-Antigen sein oder
ein Autoantigen wie zum Beispiel Glutaminsäure-Decarboxylase. Partner
A des Bindepaares kann auch ein Ligand sein, wie zum Beispiel ein
Cytokin, und Partner B ein Rezeptor, wie zum Beispiel ein Cytokin-Rezeptor.
Außerdem
kann Partner A ein Enzym und Partner B ein Substrat sein. Zum Beispiel
kann das Enzym Caspase-3 oder Caspase-1 und das Substrat Poly(ADP-Ribose)-Polymerase
beziehungsweise Pro-Interleukin-1 sein.
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Die
Erfindung bietet auch ein Kit zur gleichzeitigen Messung beider
Partner A und B des Bindepaares in einer biologischen Probe. Der
Kit umfasst ein Festphasereagenz, welches ein Teilchen einschließt, das
mit Einfang-Antikörpern
mit spezifischen Bindeaffinitäten
für den
Partner A des Bindepaares beschichtet ist, erste Antikörper mit
spezifischen Bindeaffinitäten
für den
Partner A des Bindepaares, wobei die ersten Antikörper mit
einer ersten Markierung markiert sind, und mit zweiten Antikörpern mit
spezifischer Bindeaffinität
für den
Partner B des Bindepaares, wobei die zweiten Antikörper mit einer
zweiten Markierung markiert sind, die unterschiedlich zu der ersten
Markierung ist. Im Wesentlichen sind alle Einfang-Antikörper so
auf dem Teilchen angeordnet sind, dass die Antigen-bindenden Regionen
der Einfang-Antikörper für das Binden
des Partners A des Bindepaares zugänglich sind. Der Kit enthält des weiteren
ein Etikett oder Beipackzettel, welche anzeigen, dass das Festphasenreagenz,
die markierten erste Antikörper
und die markierten zweiten Antikörper
für das
gleichzeitige Messen beider Partner A und B des Bindepaares in einer
biologischen Probe mittels Durchflusscytometrie verwendet werden
können.
Sofern nicht anders ausgewiesen haben alle hier verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Begriffe die gleiche Bedeutung wie gemeinhin
von einer gewöhnlichen
Fachkraft auf dem Gebiet, zu dem diese Erfindung gehört, verstanden
wird. Wenngleich Verfahren und Materialien, die ähnlich oder entsprechend den
hier Beschriebenen verwendet werden können, um die Erfindung auszuführen, werden
geeignete Verfahren und Materialien nachstehend beschrieben. Im
Falle eines Widerspruchs mit Veröffentlichungen,
Patentanmeldungen, Patenten und andere hierin aufgeführte Druckschriften
ist die vorliegende Ausführung
einschließlich
der Definitionen entscheidend. Des weiteren sind die Materialien,
Verfahren und Beispiele nur zur Veranschaulichung und nicht zur
Beschränkung
vorgesehen.
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Andere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden durch die nachstehende
ausführliche Beschreibung
und durch die Ansprüche
ersichtlich.
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Bei 1 handelt
es sich um eine schematische Darstellung eines Tests zum Nachweis
eines Partners A und eines Wirt-anti-Partner A-Antikörpers (Partner
B).
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Die 2A–2H sind
Streudiagramme, welche den gleichzeitigen Nachweis von Hepatitis B-Virus
(HBV)-Oberflächenantigen,
Wirt-anti-HBV-Antikörper,
HCV-Kapsidantigen
und Wirt-anti-HCV-Antikörper
mittels Durchflusscytometrie zeigen. 2A zeigt
HBV-Antigen und -Antikörper
in einer normalen Probe. 2B zeigt
HCV-Antigen und -Antikörper
in einer normalen Probe. 2C zeigt HBV-Antigen
und -Antikörper
in einer HBV-positiven Probe. 2D zeigt
HCV-Antigen und -Antikörper
in einer HBV-positiven Probe. 2E zeigt
HBV-Antigen und -Antikörper
in einer HCV-positiven Probe. 2F zeigt
HCV-Antigen und -Antikörper
in einer HCV-positiven Probe. 2G zeigt
HBV-Antigen und -Antikörper
in einer HBV-positiven/HCV-positiven Probe. 2H zeigt
HCV-Antigen und -Antikörper
in einer HBV-positiven/HCV-positiven Probe.
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IMMUNTEST AUSFÜHRUNG
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Im
allgemeinen wird bei der Erfindung ein Sandwich-Immuntestverfahren
zum gleichzeitigen Nachweis beider Partner eines Bindepaares in
einer biologischen Probe verwendet. Bindepaare umfassen jede Kombination
von Molekülen,
die einen Komplex bilden, einschließlich Paaren, die aus Nucleinsäuren, Proteinen
oder einem kleinen Molekül
und einem Protein zusammengesetzt sind. Nucleinsäurepaare können DNA:RNA-Paare oder DNA:DNA-Paare
sein. Zum Beispiel ein DNA/RNA-Bindepaar
wie eine einzelsträngige
(ss) DNA und eine mRNA kann als PCR-Produkt-Nachweissystem verwendet werden. Ein
DNA/DNA-Bindepaar wie zum Beispiel eine ssDNA und eine virale DNA
können
in einem Verdrängungstest
zur Quantifizierung des Viruses je amplifizierter DNA verwendet
werden.
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Nicht
einschränkende
Beispiele eines Proteins oder eines kleinen Moleküls und Proteins
sowie Bindepaare umfassen ein Hormon, ein Cytokin, ein Peptid, ein
Arzneistoff, ein Virusprotein oder anderes Antigen und ein dazugehörender Rezeptor
oder Wirts-Antikörper.
Virusprotein/Rezeptor-Bindepaare könne zum Beispiel HIV gp120
und lösliches
CD4 sein. Arzneistoff- und Arzneistoff-Rezeptor-Bindepaare können zum
Beispiel Kokain und ein Dopamin-Rezeptor sein. Peptid- und Peptid-Rezeptor-Bindepaare
können
zum Beispiel Acetylcholin und ein Muskarin-Rezeptor oder Dopamin
und ein Dopamin-Rezeptor sein. Hormon- und Hormon-Rezeptor-Bindepaare können zum
Beispiel Insulin und Insulin-Rezeptor sein. Cytokin- und Cytokin-Rezeptor-Bindepaare
können
zum Beispiel Tumornekrosefaktor (TNF) und ein TNF-Typ 1- oder Typ
2-Rezeptor oder Interleukin 2 (IL-2) und IL-2-Rezeptor sein. Antigen-
und Antikörperpaare
können
zum Beispiel ein Virusprotein und ein Wirt-anti-Virusprotein-Antikörper oder ein Autoantigen und
ein Wirt-anti-Autoantigen-Antikörper sein.
HIV p24/Mensch-anti-HIV-Antikörper,
HIV gp120/Mensch-anti-HIV-gp120-Antikörper, HBV-Oberflächenantigen/Mensch-anti-HBV-Oberflächenantigen-Antikörper und HCV-Kapsidprotein/Mensch-anti-HCV-Kapsidprotein-Antikörper sind
Beispiele für
Virusprotein- und Wirts-Antikörper-Bindepaare.
Ein Autoantigen- und Wirt-anti-Autoantigen-Antikörper-Bindepaar kann zum Beispiel
Glutaminsäure-Decarboxylase (GAD) und
Wirt-anti-GAD-Antikörper
sein.
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Andere
Protein-Bindepaare, die nachgewiesen werden können, sind Enzym- und Substrat-Bindepaare.
Zum Beispiel kann das Enzym/Substrat-Bindepaar Caspase-3/Poly(ADP-Ribose)-Polymerase
oder Caspase-1/Pro-Interleukin-1 sein.
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Partner
A, der jeder Partner des Bindepaares sein kann, wird eingefangen
mit einem Festphasereagenz, das aus einem Teilchen besteht, welches
mit Einfang-Antikörpern mit
spezifischen Bindeaffinitäten für den Partner
A beschichtet ist. Zum Beispiel, wenn das gleichzeitig nachzuweisende
Bindepaar HIV gp120/Wirt-anti-HIV gp120-Antikörper ist, kann das Teilchen
mit Antikörpern
mit spezifischen Bindeaffinitäten
für HIV
gp120 oder Anti-Wirts-Immunglobulin (Ig) beschichtet sein.
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Partner
A wird eingefangen durch das Inkontaktbringen einer biologischen
Probe mit dem Teilchen, das mit den Einfang-Antikörpern beschichtet ist.
Wie hierin verwendet, enthalten geeignete biologische Proben Zellen
oder zelluläres
Material und umfassen zum Beispiel Blut, Plasma, Serum, Urin, Speichel,
Sputum, Tränen,
amniotische Flüssigkeit, Glaskörper-Humor,
und Cerebrospinalflüssigkeit.
Andere Proben können
in vitro Gewebekultur-Medium/-Überstand
beinhalten. Biologische Proben können
mit einem nichtionischen Detergenz wie 0,5% Triton-X 100 oder Nonidet
P40 (Sigma Chemical Company, St. Louis, MO) behandelt werden, um
Kapsidantigene von Pathogenen freizulegen.
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Das
Festphasenreagenz und die biologische Probe werden unter Bedingungen
in Kontakt gebracht, die das Binden von Partner A, wenn er vorhanden
ist, an das Teilchen vereinfachen, um das erste reagierte Teilchen
auszubilden. Solche Bedingungen können die Verwendung eines Puffers,
der 1 % fötales
Kälberserum
(FBS) und 0,1% Natriumazid in phospatgepufferter Salzlösung (PBS)
bei Raumtemperatur oder die Verwendung einer biologischen Flüssigkeit
unter physiologischen pH-Bedingungen einschließen. Das erste reagierte Teilchen
wird dann mit zwei Sätzen
markierter Antikörper
(d.h. Rezeptor-Antikörper)
in Kontakt gebracht, um ein zweites reagiertes Teilchen auszubilden.
Die ersten Antikörper
haben spezifische Bindeaffinitäten
für den
Partner A und sind mit einer ersten Markierung markiert. Die ersten
Antikörper
sind in der Lage, Partner A zu binden, während Partner A an den Einfang-Antikörper gebunden
ist. Somit müssen
die Einfang-Antikörper
und die ersten Antikörper
als Paar arbeiten. Die zweiten Antikörper haben spezifische Bindeaffinitäten für den Partner
B des Bindepaares und sind mit einer zweiten Markierung markiert.
Fluoreszenz-markierte Antikörper
sind besonders nützlich
bei diesem Verfahren.
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1 liefert
ein Schema für
einen Test zum Nachweis von Partner A und Wirt-anti-Partner A-Antikörper. In
dieser Ausführungsform
haben die biotinylierten Einfang-Antikörper spezifische
Bindeaffinitäten
für Partner
A und sind über
Avidin an die Antigen-Infangkügelchen
gekoppelt. Die ersten Antikörper
besitzen spezifische Bindeaffinitäten für den Partner A und sind markiert
mit Phycoerythrin (erste Markierung). Die zweiten Antikörper sind
markiert mit Cyanin-Phycoerythrin (zweite Markierung) und weisen eine
spezifische Bindeaffinitäten
für das
Wirts-Ig (Partner B) auf. Das erste reagierte Teilchen umfasst: Partner
A, Wirt-anti-Partner A-Antikörper,
Einfang-Antikörper
und das Festphasenreagenz (z.B. Antigen-Einfang-Kügelchen);
wobei das zweite reagierte Teilchen das erste reagierte Teilchen
und die zwei markierten Antikörper
umfasst.
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Durchflusscytometrie
kann verwendet werden, um die Menge der Markierung auf dem zweiten reagierten
Teilchen zu messen. Der Begriff „messen" wie er hier verwendet wird, bezieht
sich auf qualitative und quantitative Messungen. In anderen Worten umfasst
der Begriff „messen", die Anzeige des
Vorhandenseins oder der Abwesenheit einer Markierung auf dem zweiten
reagierten Teilchen, sowie die Bestimmung der Menge der vorhandenen
Markierung. Durchflusscytometer sind in der Lage, mindestens drei
getrennte Fluoreszenzemissionswellenlängenbereiche zu messen. Dies
gelingt durch die Verwendung von optischen Filtern, um die Fluoreszenzemission
zu teilen, und getrennten Photovervielfacher-Röhrchen, um die einzelnen Emissionssignale zu
verstärken.
Die Intensität
der mit dem Teilchen assoziierten Fluoreszenzemission ist direkt
proportional zu der Konzentration des Anylats in der biologischen Probe.
Daher erlaubt die Verwendung von verschiedenen Farbstoffen mit unterschiedlichen
Emissionsspektren, wobei jeder Farbstoff an einen anderen Antikörper gekoppelt
ist, die Analyse von mehreren Analyten je Teilchenpopulation. Das
Durchflusscytometer kann auch Teilchen von verschiedener Größe unterscheiden,
so dass ein Teilchen, das zum Beispiel einen Durchmesser von etwa
7 μm besitzt,
von einem Teilchen mit einem Durchmesser von etwa 10 μm unterschieden
werden kann. Daher können
zusätzliche
Komponenten durch die Verwendung einer Kombination von mehreren
Fluoreszenzfarbstoffen und zwei oder drei Teilchenpopulationen mit
unterschiedlichen durchschnittlichen Durchmessern nachgewiesen werden.
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HERSTELLUNG DER ANTIKÖRPER
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Antikörper mit
spezifischen Bindeaffinitäten für den Partner
A oder den Partner B können
mittels Standardverfahren hergestellt werden. Wahlweise können die
Antikörper
auch im Handel erworben werden, zum Beispiel von BiosPacific (Emeryville,
CA), Coulter (Hialeah, FL), Maine Biotechnology Service (Portland,
ME) oder Biodesign International (Kennnebunk, ME). Die Begriffe „der Antikörper" oder „die Antikörper" wie hier verwendet,
umfassen intakte Moleküle
genauso wie Fragmente davon, die in der Lage sind, an eine Epitopdeterminante
des Partners A oder des Partners B zu binden. Der Begriff „Epitop" bezieht sich auf
eine Antigendeterminante auf einem Antigen, an welches das Paratop
des Antikörpers bindet.
Epitopdeterminanten bestehen in der Regel aus chemisch aktiven Oberflächengruppierungen von
Molekülen,
wie zum Beispiel Aminosäuren
oder Zuckerseitenketten, und haben üblicherweise spezifische dreidimensionale
Struktureigenschaften sowie spezifische Ladungseigenschaften. Epitope
besitzen gewöhnlich
mindestens fünf
aneinander grenzende Aminosäuren.
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Daher
schließt
der Begriff „der
Antikörper" und „die Antikörper" polyclonale Antikörper, monoclonale
Antikörper,
humanisierte oder chimäre
Antikörper,
einkettige Fv-Antikörperfragmente,
Fab-Fragment und F(ab)2-Fragment mit ein.
Monoclonale Antikörper
sind besonders nützlich.
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Für gewöhnlich wird
ein Protein von Interesse rekombinant hergestellt, durch chemische
Synthese oder durch Aufreinigung des nativen Proteins und dann zur
Immunisierung der Tiere verwendet. Verschiedene Wirtstiere, einschließlich zum
Beispiel Kaninchen, Hühner,
Mäuse,
Meerschweinchen und Ratten können
durch Injektion des Proteins von Interesse immunisiert werden. Adjuvantien
können
verwendet werden, um die Immunantwort zu verstärken, abhängig von der Wirtsart, und
umfassen Freundsches Adjuvans (komplett und inkomplett), Mineralgele
wie zum Beispiel Aluminiumhydroxid, oberflächenaktive Substanzen wie zum
Beispiel Lysolecithin, Pluronic-Polyole, Polyanionen, Peptide, Ölemulsionen, Schlüssellochschnecke-Hämocyanin
(KLH) und Dinitrophenol. Polyclonale Antikörper sind heterogene Populationen
von Antikörpermolekülen, die
spezifisch für
ein bestimmtes Antigen und in den Seren von immunisierten Tieren
enthalten sind. Monoclonale Antikörper sind homogene Populationen
von Antikörpern
gegen ein bestimmtes Epitop, das innerhalb eines Antigens enthalten
ist, und können
unter Verwendung von Standard-Hybridomverfahren hergestellt werden.
Im Besonderen können
monoclonale Antikörper
mit jedem Verfahren gewonnen werden, das die Herstellung der Antikörpermoleküle durch kontinuierliche
Zelllinien in Kultur vorsieht wie von Köhler, G. et al., Nature, 1975,
256:495 beschrieben; das menschliche B-Zell-Hybridomverfahren (Kosbor et al.,
Immunology Today 1983, 4:72; Cole et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 1983, 80:2026) und das EBV-Hybridomverfahren (Cole et al., "Monoclonal Antibodies
and Cancer Therapy",
Alan R. Liss, Inc., 1983, Seiten 77-96). Solche Antikörper können von jeder
Immunglobulin-Klasse einschließlich
IgG, IgM, IgE, IgA, IgD und jede Subklasse davon sein. Das Hybridom,
das die erfindungsgemäßen monoclonalen
Antikörper
produziert kann in vitro oder in vivo gezüchtet werden.
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Ein
chimärer
Antikörper
ist ein Molekül
in dem verschieden Teile von unterschiedlichen Tierarten stammen
wie solche, die eine variable Region von einem Maus-monoclonalen
Antikörper
und eine menschliche konstante Immunglobulin-Region haben. Chimäre Antikörper können durch jedes Standardverfahren
hergestellt werden.
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Antikörperfragmente,
die spezifische Bindeaffinitäten
für den
Partner A oder B haben, können mittels
bekannter Verfahren hergestellt werden. Zum Beispiel umfassen solche
Fragmente, ohne darauf beschränkt
zu sein, F(ab')2-Fragmente, die durch Pepsin-Verdau des
Antikörpermoleküls hergestellt werden
können,
und Fab-Fragmente,
die durch die Reduktion der Disulfidbrücken des F(ab')2-Fragments erzeugt
werden können.
Wahlweise können
Fab-Expressionsbanken hergestellt werden. Siehe dazu zum Beispiel
Huse et al., 1989, Science, 246:1275: Einkettige Fv-Antikörperfragmente
werden erzeugt durch Verbinden der schweren und leichten Kettenfragmente
der Fv-Region über
eine Aminosäurebrücke (z.B.
15 bis 18 Aminosäuren),
was ein einzelkettiges Polypeptid ergibt. Einzelkettige Fv-Antikörperfragmente
können
durch Standardverfahren hergestellt werden. Siehe zum Beispiel U.S.
Patent Nr. 4,946,778.
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Wenn
die Antikörper
hergestellt sind, werden sie auf die Erkennung des Partners A oder
des Partners B mittels Standardimmuntestverfahren, einschließlich zum
Beispiel ELISA-Verfahren oder RIA, getestet. Siehe, „Short
Protocols in Molecular Biology, Kapitel 11, Green Publishing Associates
und John Wiley & Sons,
herausgegeben von Ausubel, F.M. et al., 1992. Geeignete Antikörper haben
vorzugsweise die gleichen Bindeaffinitäten für rekombinante und native Proteine.
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In
einer anderen Ausführungsform
können die
Antikörper
hinsichtlich ihrer Fähigkeit
Bindepaare auszubilden in einem Sandwich-Test der folgenden Art
getestet werden. Kügelchen
können
mit biotinylierten Antikörpern
beschichtet werden, zum Beispiel Anti-Virusprotein-Antikörper, dann
für die
Dauer von etwa 30 Minuten mit 2 ng/ml eines geeigneten Proteins,
z.B. dem rekombinanten Virusprotein, in einem Volumen von 100 μl inkubiert
werden. Nach dem zweimaligen Waschen der Kügelchen mit 2 ml Puffer, der
1 % FCS und 0,1 % Natriumazid in PBS enthält, werden die Kügelchen
mit etwa 0,5 μg
Phycoerythrin-markiertem Antikörper
inkubiert. Paare von Antikörpern,
die ein starkes Fluoreszenzsignal erzeugen, sind für die Verwendung
in den erfindungsgemäßen Tests
geeignet.
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FESTPHASENREAGENZIEN
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Geeignete
Teilchen (z.B. Kügelchen)
weisen einen durchschnittlichen Durchmesser von etwa 2 μm bis 15 μm auf und
können
aus Polystyrol und ferromagnetisch oder paramagnetisch sein. Zum
Beispiel können
die Teilchen einen durchschnittlichen Durchmesser von etwa 4 μm bis etwa
11 μm haben. Für gewöhnlich liegen
die durchschnittlichen Teilchendurchmesser bei etwa 4-5 μm, 7-8 μm und 10-11 μm. Die Teilchen
sind im Handel erhältlich,
zum Beispiel bei Spherotech Inc., Libertyville, IL. Die Teilchen können mit
den Einfang-Antikörpern
mittels bekannter Verfahren beschichtet werden. Zum Beispiel können Avidin-
oder Streptavidin-beschichtete paramagnetische Kügelchen mit biotinylierten
Einfang-Antikörpern
beschichtet werden. Im Allgemeinen werden die Avidin- oder Streptavidin-beschichteten
Kügelchen
in einer Salzlösung,
wie zum Beispiel PBS, resuspendiert, mit biotinylierten Antikörpern unter
sättigenden
Bedingungen (etwa 40 μg
Protein je 3,9 × 107 7 μm
Kügelchen)
gemischt und bei Raumtemperatur inkubiert. Nach Vervollständigung
der Bindung werden die Kügelchen
mit zum Beispiel einem Puffer, der 1 % FCS und 0,1 % Natriumazid
in PBS enthält,
gewaschen und blockiert.
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Avidin-
oder Streptavidin-beschichtete Kügelchen
können
an biotinylierte Nucleinsäuren
gekoppelt werden, wenn Nucleinsäure-Bindepaare
gemessen werden. Nucleinsäuren
können
mit Biotin durch den Einbau von Biotin-11-dUTP mit einer Standard-Nick-Translationsreaktion
markiert werden.
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Bei
besonderen Ausführungsformen
sind im Wesentlichen alle der Einfang-Antikörper auf dem Teilchen so orientiert,
dass die Antigen-bindenden Regionen für die Bindung des Partners
A zugänglich sind,
was insgesamt die Sensitivität
des Tests erhöht. Der
Begriff „im
Wesentlichen alle" weist
darauf hin, dass mindestens 80% und vorzugsweise mindestens 90%
(z.B. 95% oder 99%) der Antikörper
in dieser Art und Weise orientiert sind. Die prozentuale Orientierung
kann qualitativ abgeschätzt
werden durch Messen der Fluoreszenz, die mit dem Binden von Phycoerythrin-markiertem
Ziege-anti-Maus-Antikörper
assoziiert ist, und dem Vergleich mit standardisierten fluoreszierenden
Teilchen. Die Antigen-bindenden Regionen der Antikörper stehen
für das
Binden des Partners A zur Verfügung,
wenn der Antikörper
an einem Aminosäurerest
vornehmlich außerhalb
der Antigen-bindenden
Region biotinyliert ist. Daher werden während der Biotinylierung der
Antikörper
ein Molverhältnis
von Biotin:Antikörper
von etwa 5:1 bis etwa 10:1 und andere Standard-Reaktionsbedingungen verwendet.
Zum Beispiel können
Biotin-N-Hydroxysuccinimidylester
oder Biotin-Succinimidylester bei einem pH-Wert von etwa 8,1 verwendet
werden. In einer anderen Ausführungsform
kann Biotin-Hydrazin bei einem pH-Wert von 4,5-5,0 verwendet werden.
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Die
Testsensitivität
kann auch erhöht
werden, da das Einfangen des Partners A aus einer biologischen Probe
nicht beschränkt
ist auf Reaktionsvolumina von 200 μl oder weniger, wie in herkömmlichen
Tests. Die Teilchen sind leicht aus einem großen Volumen einer biologischen
Probe durch entweder magnetische Trennung oder Zentrifugation zu
gewinnen. Des weiteren enthält
jedes Teilchen im Durchschnitt etwa 180 000 bis 240 000 Antikörperbindungstellen
und etwa 300 000 bis 350 000 biotinylierte Antigenbindungsstellen
je Teilchen. Daher hat jedes Teilchen eine große Bindekapazität und einen großen wirksamen
Bereich zur Analyse der Antigenkonzentration.
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NACHWEISBARE MARKIERUNGEN
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Jeder
markierte Antikörper
kann unterschiedlich dargestellt werden, indem er mit einem Fluorophor,
das Licht einer mit anderen Fluorophoren kontrastierenden Farbe
emittiert, markiert wird. Zum Beispiel kann eine Kombination der
folgenden Fluorophore verwendet werden: 7-Amino-4-methylcumarin-3-essigsäure (AMCA),
Texas RedTM (Molecular Probes, Inc., Eugene,
OR), 5-(und-6)-Carboxy-X-rhodamin, Lissamin-Rhodamin B, 5-(und-6)-Carboxyfluorescein,
Fluorescein-5-isothiocyanat (FITC), 7-Diethylaminocumarin-3-carbonsäure, Tetramethylrhodamin-5-(und-6)-isothiocyanat, 5-(und-6)-Carboxytetramethylrhodamin,
7-Hydroxycumarin-3-carbonsäure, 6-[Fluorescein 5-(und-6)-carboxyamido]hexansäure, N-(4,4-Difluor-5,7-dimethyh4-bora-3a,4a-diaza-3-indacenproprionsäure, Eosin-5-isothiocyanat,
Erythrosin-5-isothiocyanat, Phycoerythrin (B-, R- oder Cyanin-),
Allophycocyanin, Oregon GreenTM und CascadeTM Blau-Acetylazid (Molecular Probes, Inc.,
Eugene, OR).
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Die
Antikörper
können
auch mit Halbleiter-Nanokristallen markiert werden. Wasserlösliche Nanokristalle
sind zusammengesetzt aus unterschiedlichen Größen von Cadmiumselenid/Cadmiumsulfid-Kern-Hülle-Nanokristallen,
eingeschlossen in eine Silika-Hülle,
oder Cadmiumselenid/Zinksulfid-Nanokristalle, gelöst in Mercaptoessigsäure. Solche
wasserlöslichen
Nanokristalle haben ein enges, abstimmbares, symmetrisches Emissionsspektrum und
sind photometrisch stabil. Siehe, Bruchez Jr. et al., Science, 1998,
281:2013-2016 und Chan et al., Science, 1998, 281:2016-2018.
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NACHWEIS VON MEHREREN
ANTIGENEN UND WIRTS-ANTIKÖRPER
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Eine
Kombination von Markierungen wie Oregon GreenTM (Molecular
Probes, Inc., Eugene, OR), Phycoerythrin und Cyanin-Phycoerythrin
können
für den
Nachweis von unter anderem zwei Antigenen und einem Wirts-Antikörper verwendet
werden. Zum Beispiel können
HCV, HBV-Oberflächenantigen,
Wirt-anti-HCV-Antikörper
und Wirt-anti-HBV-Oberflächenantigen-Antikörper gleichzeitig nachgewiesen
werden durch die Verwendung der Phycoerythrin-markierten Antikörper mit
spezifischen Bindeaffinitäten
für HCV,
der Oregon GreenTM-markierten Antikörper mit
spezifischen Bindeaffinitäten für das HBV-Oberflächenantigen
und der Cyanin-Phycoerythrin-markierten
anti-Wirts-Ig-Antikörper.
Die Verwendung von drei unterschiedlichen Markierungen und zwei
Teilchenpopulationen mit unterschiedlichen Größen (z.B. durchschnittlicher
Durchmesser von 7-8 μm
und 10-11 μm)
erlaubt den gleichzeitigen Nachweis von bis zu 6 verschiedenen Virus-Antigenen
und Wirts-Antikörpern.
Die Verwendung einer dritten Teilchenpopulation mit einem unterschiedlichen
durchschnittlichen Durchmesser erlaubt den Nachweis von bis zu 9
verschiedenen Virus-Antigenen und Wirts-Antikörpern.
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Sobald
ein Individuum serokonvertiert ist (es hat z.B. Wirts-Antikörper entwickelt)
können
Virus-Antigene in Plasmaproben schwer nachgewiesen werden, da die
Bindungsstellen für
die Einfang- oder Reporter-Antikörper
auf dem Viruspartikel durch den Wirts-Antikörper blockiert sind. Die vorliegende Erfindung
bewältigt
diese Schwierigkeiten durch die verbesserte Sensitivität des Tests
gegenüber
herkömmlichen
Immuntestausführungen.
Daher kann mit den vorliegenden Verfahren ein Virus-Antigen in Situationen
nachgewiesen werden, in denen herkömmliche Immuntestausführungen
dies nicht können.
Wie hierin beschrieben, können
Virus-Antigene durch Teilchen eingefangen werden, die mit monoclonalen
Antikörpern
mit spezifischen Bindeaffinitäten
für das
Virusprotein beschichtet sind, und ihr Vorkommen kann mit monoclonalen
Reporter-Antikörpern,
die gegen das Virus-Antigen gerichtet sind, in seropositiven Individuen
nachgewiesen werden. Der Wirts-Antikörper gegen das Virusprotein
kann gleichzeitig unter Verwendung eines markierten Ziege-anti-menschliches-Ig
nachgewiesen werden. Der Nachweis des Virusproteins ohne Wirts-Antikörper weist darauf
hin, dass sich der Wirt erst kürzlich
infiziert hat und noch nicht serokonvertiert ist, wohingegen der Nachweis
des Virusproteins und des Wirts-Antikörpers auf die Anwesenheit der
Infektion sowie die Serokonversion hinweist. In bestimmten Proben
kann vielleicht der Wirts-Antikörper,
aber nicht das Virusprotein nachgewiesen werden, wenn zum Beispiel die
Bindungsstellen für
den ersten Antikörper
nicht zugänglich
sind. Obwohl in diesem Fall die Virusproteine nicht direkt gemessen
werden, sind die Virusproteine dennoch in der Probe vorhanden, da
das Antikörper-beschichtete
Einfang-Kügelchen,
welches gegen das Virus-Antigen gerichtet ist, den Immunkomplex
aus Virus-Antigen und Wirts-Antikörper einfängt.
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Die
Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter beschrieben, die
den in den Ansprüchen beschriebenen
Schutzbereich der Erfindung nicht einschränken.
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BEISPIEL 1 – BIOTINYLIERUNG
VON PROTEINEN
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Die
Antikörper
wurden in einer Konzentration von 5 mg/ml konjugiert; die Virus-Antigene wurden in einer
Konzentration von 1 mg/ml konjugiert. Um die Anti-Virusprotein-Antikörper und
die Virus-Antigene mit Biotin zu markieren, wurden die Proteine
unter Verwendung eines Centricon (Amicon)-Filters der entsprechenden
Größe in 100
mM KH2CO3-Puffer (pH
8,3) umgepuffert.
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Biotin-N-Hydroxysuccinimidylester
(Molecular Probes, Eugene, OR) in DMSO (10 mg/ml, Sigma Chemical
Co., St. Louis, MO, Cat. #D8779) wurde kurz vor Gebrauch hergestellt
und zu dem zu biotinylierenden Protein in einem Molverhältnis von
5:1 oder 10:1 gegeben. Die Reaktionen wurden ausgeführt durch
leichtes Verwirbeln der Proteinlösung,
Hinzufügen
des Biotin/DMSO zur Proteinlösung
und gründliches
Mischen. Protein und Biotinester wurden für eine Stunde bei Raumtemperatur
im Dunkeln umgesetzt. Das konjugierte Protein wurde von freiem Biotin
getrennt, indem es mittels einer 10 ml Sephadex-25-Gelsäule oder
einer Spinsäule
aufgetrennt wurde, dabei wurde für
die Elution 1 × PBS
verwendet. Einzelne 1 ml-Fraktionen wurden gesammelt und die Extinktion
bei A280 nm gemessen. Fraktionen, die den Anfangs-Peak von A280
ausmachten, wurden gesammelt und vereinigt, während die verbleibenden Fraktionen
einschließlich
jene, die den zweiten A280-Peak ausmachten, verworfen wurden.
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Bei
der Verwendung von Spinsäulen
wurde das Reaktionsgemisch gleichmäßig auf vier Spinsäulen verteilt
und mittels einer Serofuge-Zentrifuge auf höchster Geschwindigkeit für die Dauer
von 2 Minuten zentrifugiert. Das Material, welches durch die Säule hindurchgelaufen
war, wurde gesammelt. Dann wurden die Säulen gewaschen, indem die Säulen mit
1 × PBS
befüllt
und in einer Serofuge für
die Dauer von 2 Minuten bei der höchsten Geschwindigkeit zentrifugiert
wurden. Dies wurde fünfmal
wiederholt. Das gesammelte Material wurde wieder auf die vier Säulen verteilt
und dann unter Verwendung der Serofuge-Zentrifuge für die Dauer
von 2 Minuten bei Höchstgeschwindigkeit
zentrifugiert. Das Material, welches durch die Säule hindurchgelaufen war, wurde
gesammelt, vereinigt und wieder hinsichtlich A280 analysiert und
die Konzentration bestimmt. Das konjugierte Protein wurde bei 4°C aufbewahrt.
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BEISPIEL 2 – HERSTELLUNG
VON ANALYT-EINFANG-KÜGELCHEN
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Analyt-Einfang-Kügelchen
wurden hergestellt durch vollständiges
Resuspendieren von Avidin-beschichteten paramagnetischen Kügelchen
(7 μm, Spherotech,
VM-60-100) und gutem
Durchmischen. Die Kügelchen
(normalerweise 3,8 × 106 Kügelchen)
wurden in ein 50 ml-Zentrifugenröhrchen gegeben
und mit 30 ml 1 × PBS
gemischt. Während die
Kügelchen
mit Magneten auf der Seite des Röhrchens
zurückgehalten
wurden, wurde das gesamte PBS entfernt. Die Kügelchen wurden zwei weitere Male
mit PBS gewaschen.
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Nach
dem letzten PBS-Waschgang, wurde das erforderliche Volumen des biotinylierten
Antikörpers
(normalerweise 40 μg)
und 2 ml 1 × PBS
zu den Kügelchen
gegeben. Die Kügelchen
wurden durch fortlaufendes Verwirbeln für die Dauer von mindestens
3 Stunden resuspendiert oder durch Verwirbeln für die Dauer von einer Stunde
gefolgt von der Aufbewahrung über
Nacht bei 4°C.
Die Kügelchen,
die über Nacht
aufbewahrt worden waren, wurden am nächsten Morgen für weitere
2 Stunden verwirbelt. Ungefähr
30 ml eines Puffers, der 1 % FCS und 0,1 % NaN3 in
PBS enthält,
wurden verwendet, um die konjugierten Kügelchen dreimal zu waschen.
Die Kügelchen
wurden in 19,25 ml des gleichen Puffers resuspendiert und bei 4°C bis zu
ihrer Verwendung aufbewahrt.
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Um
die Antikörper
mit dem Fluorescein-Abkömmling
Oregon GreenTM (Molecular Probes, Inc., Eugene,
OR) zu markieren, wurden die Antikörper in 100 mM KH2CO3-Puffer
(pH 9,0) in einer Konzentration von 5 mg/ml umgepuffert. Oregon
GreenTM (10 mg/ml in Dimethylformamid, DMF)
wurde zu dem Antikörper
in einem Molverhältnis
von 25:1 gegeben und für
die Dauer von einer Stunde bei Raumtemperatur im Dunkeln inkubiert.
Freies Oregon GreenTM wurde auf einer G-25-Sephadex-Säule vom
Antikörper
getrennt. R-Phycoerythrin (PE, Intergen BioDiagnostics, Purchase,
NY) und Cyanin-Phycoerythrin (Cy5PE)-Konjugate wurden unter Verwendung
von 2-Iminothiolan
(Pierce Chemicals Co., Rockford, IL) in einem Molverhältnis von
1625:1 hergestellt, um die Fluorochrome zu modifizieren, und Sulfo-SMCC (Pierce)
in einem Molverhältnis
von 20:1, um den Antikörper
zu modifizieren. Die modifizierten Fluorochrome und der Antikörper wurden
zusammen für
die Dauer von einer Stunde bei Raumtemperatur im Dunkeln inkubiert.
Freie Fluorochrome und Antikörper wurden
vom Fluorochrom-konjugierten Antikörper auf einer Sephacryl S-300-HR
Säule (Sigma
Chemical Co., St. Louis, MO) getrennt. Ziege-F(ab')2-anti-menschliches Ig-Antiserum
(schwere und leichte Kette spezifisch), affinitätsgereinigt und gegen Maus-,
Pferd-, Rind-, Ratte- und Kaninchen-Antikörper absorbiert, wurde mit
PE oder Cy5-PE markiert. Abänderungen
im Verhältnis
von Fluorochrom zu Protein können
gemacht werden, um das Fluoreszenzsignal für einen bestimmten Antikörper oder
ein bestimmtes Virus-Antigen zu optimieren.
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BEISPIEL 3 – NACHWEIS
VON VIRUS-ANTIGENENEN UND WIRTS-ANTIKÖRPER
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Plasmaproben
von normalen Individuen und von HCV-, HIV- oder HBV-positiven Individuen
wurden bezogen von New York Biologicals (Southampton, NY), Scantibodies
Laboratory (Santee, CA) oder Intergen BioDiagnostics (Purchase,
NY). Die Plasmaproben wurden mit dem Detergens Triton-X 100, mit
einer Endkonzentration von 0,5%, behandelt, um die Virusmembranen
zu lysieren und die Kapsidpartikel vor dem Testen freizulegen. Von
E. coli stammende, rekombinante Virus-Antigene, einschließlich Oberflächen- und
Kapsidantigene, wurden von BiosPacific (Emeryville, CA) oder Intergen
BioDiagnostics bezogen. Die Antigene wurden zu normalen, nicht-pathologischen
Serumproben gegeben, um eine Vergleichsstandardkurve zu entwickeln
und für den
Gebrauch bei Einsatz/Wiedergewinnungs-Analysen.
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Eine
durchflusscytometrische Analyse wurde mit einem Coulter EPICS Profile
II, einem COULTER XL oder einem Partec PAS-Durchflusscytometer durchgeführt, dabei
wurde eine Vorwärts-
vs. Seitenlichtstreuung verwendet, um die Kügelchenpopulation zu steuern.
Die Fluoreszenzsignale wurden logarithmisch verstärkt. Die
Fluoreszenzemissionen wurden durch optische Filter in die einzelnen Farben
aufgespalten. Ein 525 nm-Bandpassfilter wurde verwendet, um die
grüne Fluoreszenz
(Oregon Green und FITC), ein 565 nm Bandpassfilter, um die orangene Fluoreszenz
(PE) und ein 630 nm langer Passfilter, um die rote Fluoreszenz (Cy5PE)
zu bündeln.
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Die
Proben wurden mit PE- und Cy5PE-markiertem F(ab')-Ziege-anti-menschliches Ig (schwere und
leichte Kette spezifischem) Antikörper inkubiert. In jedem Fall
wurden mit dem eingefangenen Antigen Wirt-anti-Virus-Antikörper auf
den Kügelchen
nachgewiesen, nur nicht auf den Kügelchen von normalen Proben
oder einem fehlerhaften Virus. HBV-Oberflächenantigen und Anti-HBV-Antikörper sowie HCV-Kapsidantigen
und Anti-HCV-Antikörper
wurden unter Verwendung eines PE-markierten
Antikörpers
mit spezifischer Bindeaffinität
für das
HCV-Kapsidantigen, eines Oregon Green-markierter Antikörpers mit
einer spezifischen Bindeaffinität
für das HBV-Oberflächenantigen
und eines Cy5PE-markierter Ziege-anti-menschliches Ig-Antikörpers nachgewiesen.
Wie in den 2A–2H gezeigt,
war der einzelne und der gleichzeitige Nachweis von HCV, HBV und
Wirts-Antikörper
möglich.