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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Assay-Verfahren zum Untersuchen eines Analyten als
biologisches Untersuchungsobjekt oder für die Bestimmung dessen Gegenwart
oder Fehlen, der für
einfache klinische Diagnosen verwendbar ist, sowie ein Kit und eine
für das
Verfahren verwendbare Assay-Vorrichtung; noch spezieller bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf ein Assay-Verfahren zur Untersuchung
einer großen
Anzahl an Kombinationen von zwei oder mehreren Analyt-Spezies, enthalten
in einer Flüssigkeitsprobe
oder deren Gegenwart oder Fehlen, sowie ein Kit und eine Assay-Vorrichtung
hierfür.
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Hintergrund des Standes
der Technik
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Zum Bestimmen der einen Patienten
beeinflussenden Krankheit in einem Labor-Test sollten mehrere Typen
an Labor-Testergebnissen kollektiv untersucht werden. Im allgemeinen
sollten Patienten mehreren Typen derartiger Tests für geeignete
Diagnosen und eine therapeutische Behandlung unterzogen werden.
Jedoch kann ein Laboratoriumsreagenz in den meisten Fällen im
Stand der Technik nur ein Element untersuchen oder bestimmen, so
dass das vom Patient genommene Probenvolumen sich im Verhältnis zur
Anzahl der Tests erhöht,
was als eine physische Belastung für den Patienten wirkt.
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Alternativ ist es erforderlich, unter
Verwendung automatischer Assay-Vorrichtungen herkömmliche
immunologische Tests durchzuführen,
so dass die von einem Patienten genommene Probe an ein Institut,
das mit derartigen automatischen Assay-Vorrichtungen ausgestattet
ist, geliefert wird, wo die Tests durchgeführt werden, und die Testergebnisse werden
dann dem Arzt berichtet. In einer derartigen Art und Weise kann
der Arzt, basierend auf den Ergebnissen und den klinischen Bedingungen
des Patienten, seine Diagnose stellen. Somit ist so eine Vorrichtung
ein Grund für
einen Zeitverlust bei der Behandlung, weil der Arzt keine unmittelbare
Entscheidung treffen kann.
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Um ein derartiges Problem zu überwinden, wurde
ein Verfahren, umfassend eine Kombination von Immunreaktion und
Chromatographie (hierin abgekürzt
als "Immunchromatographie") in den letzten Jahren
entwickelt. Das Standardprinzip der herkömmlichen Immunchromatographie
wird nun nachfolgend beschrieben.
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In der für die herkömmliche Immunchromatographie
eingesetzten Assay-Vorrichtung sind die nachfolgenden Zonen angeordnet:
eine Beladungszone zum Beladen einer einen Analyten enthaltenden
Flüssigkeitsprobe,
die an einem Ende eines Entwicklungselements in Form einer porösen Lage,
wie einem Nitrocellulosefilm, angeordnet ist, eine Wasserabsorptionszone
zur Aufnahme der durch das Kapillarphänomen im Entwicklungselement
transferierten Flüssigkeit,
angeordnet am anderen Ende, eine Einschlusszone, enthaltend eine
mit Marker markierte Immunsubstanz, angeordnet auf einer Seite nahe der
Beladungszone zwischen der Wasserabsorptionszone und der Beladungszone,
und eine Detektionszone, wo eine Immunsubstanz immobilisiert ist, um
einen aus dem Analyt und der markierten Substanz zu sammengesetzten
Komplex zu binden, wobei die Zone auf einer Seite getrennt von der
Beladungszone angeordnet ist.
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Durch das Assay-Verfahren unter Verwendung
einer derartigen Assay-Vorrichtung wird eine Flüssigkeitsprobe, enthaltend
einen zu untersuchenden Analyten, zunächst der Beladungszone zugeführt, und
die Flüssigkeitsprobe
wird dann durch ein Kapillarphänomen
zur Einschlusszone, enthaltend eine mit Marker markierte Immunsubstanz,
transferiert. In der Einschlusszone sind die markermarkierte Immunsubstanz
und der Analyt durch immunologische Affinität miteinander verbunden, um
einen markermarkierten Immunkomplex zu bilden. Der markenmarkierte
Immunkomplex wird entwickelt und durch ein Kapillarphänomen und/oder
Diffusion im Entwicklungselement zur Detektionszone transferiert,
wo eine in der Detektionszone inmobilisierte Immunsubstanz den Komplex
einfängt.
Der Marken im markermarkierten Immunkomplex, der in der Detektionszone
abgefangen wird, wird untersucht oder bestimmt, wodurch die Menge
oder die Gegenwart des in der Flüssigkeitsprobe
enthaltenen Analyten untersucht werden kann.
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Verglichen mit Enzym-Immunoassays
als einem Assay-Verfahren mit immunchemisch aktiven Substanzen ist
das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass während einer Zwischenstufe des
Testens kein Spülen
erforderlich ist, und der Assay kann mit bloßem Auge durchgeführt werden
und erfordert im wesentlichen nie irgendeine Vorrichtung, um den Marken
zu bestimmen, und dadurch, dass das in der Assay-Vorrichtung enthaltene
Reagenz im trockenen Zustand gehalten wird, können diese so bei Raumtemperatur
für lange
Dauer gelagert werden. Nach der herkömmlichen Immunchromatographie
kann der Arzt unmittelbar eine von ihm genommene Probe untersuchen,
und dann kann der Arzt den klinischen Bedingungen eines Patienten
Rechnung tragen sowie den immunologischen Testergebnissen des Patienten,
um dem Patienten in einer kurzen Zeit die Diagnose zu stellen. Demgemäß ist der
Zeitverlust bei der Behandlung in vorteilhafter Weise geringer.
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Eine Anzahl von Patenten, betreffend
die Immunchromatographie, wurde offengelegt. Beispielsweise ist
die Immunchromatographie, beschrieben in der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. Hei 7-13640,
im wesentlichen dieselbe wie die oben beschriebene Immunchromatographie
des Standes der Technik, dadurch gekennzeichnet, dass ein an einen unlöslichen
Teilchenmarker gebundener Ligand eingesetzt wird, und der unlösliche Teilchenmarker
ein gefärbtes
Liposom, ein gefärbtes
Polymerkügelchen oder
Metall oder ein Polymer-Farbstoffteilchen ist. Jedoch umfasst die
Veröffentlichung
keinerlei Beschreibung über
den gleichzeitigen Assay oder die Bestimmung von einem oder mehr
Spezies biologischer Substanzen, wie Antigen oder Antikörper.
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Die
EP 0 698 792 A1 offenbart ein Assay-Reagenz
und ein Kit, wobei das nicht-spezifische Abfangen einer markierten
Substanz durch eine Festphase unterdrückt, und mehr als ein Analyt
durch das Reagenz bestimmt werden kann.
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Die
US
5 141 850 offenbart ein Immuno-Assay-Verfahren für die Bestimmung
und den Nachweis eines immunologisch reaktiven Analyts in einer
wässerigen
Probe.
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Das japanische Patent Nr. 2504923
beschreibt Immunchromatographie, im wesentlichen dieselbe wie die
Immunchromatographie des Standes der Technik, und schlägt eine
Analyse durch ein Sandwich-Verfahren
vor, worin ein Komplex, der in einer Detektionszone gefangen wird,
einen markermarkierten Rezeptor-Analyt-Rezeptor darstellt, genauso
wie die simultane Detektion eines ersten und eines zweiten Analyten
mit verschiedenen biologischen Affinitäten zueinander. Jedoch weist
die Veröffentlichung
nicht darauf hin, dass der markermarkierte Immunkomplex durch die
komplementäre
Bindung zwischen den Nucleinsäure-Basen
in einer Detektionszone gefangen wird oder die Anwendbarkeit des Verfahrens
auf zwei oder mehrere der Analyten oder die Assay-Empfindlichkeit
hiervon.
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Alternativ können Immuno-Assay-Verfahren höhere Empfindlichkeiten
erzielen, wenn eine große Menge
an immunochemisch aktiven Substanzen immobilisiert werden kann,
und in diesem Fall können die
Verfahren dieselben Gehalte an immunchemisch aktiven Substanzen
in einer kürzeren
Zeit nachweisen. Daher war eine höher empfindliche Assay-Technik
auf dem Gebiet der Immunchromatographie erwünscht.
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Es war daher ein Ziel der vorliegenden
Erfindung, ein für
die klinische Diagnose verwendbares Assay-Verfahren bereitzustellen,
das gleichzeitig ein oder mehr Spezies von biologischen Substanzen
untersuchen oder die Gegenwart oder das Fehlen hiervon bei höherer Empfindlichkeit,
mittels einer einzelnen Assay-Vorrichtung in einer einfachen Art
und Weise nachweisen kann, sowie ein Kit und eine Assay-Vorrichtung
für den
Test.
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Offenbarung der Erfindung
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Ein erster Aspekt des Assay-Verfahrens
der vorliegenden Erfindung ist ein Assay-Verfahren mittels eines
Kits, worin ein Reagenz und eine Assay-Vorrichtung getrennt vorgesehen
sind. Das Assay-Verfahren
ist ein Assay-Verfahren zum Untersuchen der Mengen von zwei oder
mehr Spezies von Analyten, die in einer Flüssigkeitsprobe vorliegen, oder
Nachweis der Gegenwart oder des Fehlens hiervon, umfassend:
- (1) In Kontakt bringen einer Flüssigkeitsprobe, enthaltend
ein oder mehr Spezies von Analyten mit einem Reagenz, enthaltend
zwei oder mehr Spezies von markermarkierten Liganden, jeder erzeugt
durch Binden eines Markers an einen ersten Liganden, und zwei oder
mehr Spezies von Bindungselement-markierten Liganden, jeder erzeugt
durch Binden eines Bindungselements, bestehend aus Nucleinsäuren mit
einer vorbestimmten Basensequenz, abhängig von den Analyt-Spezies,
an einen zweiten Liganden, um spezifische Komplexe zu erzeugen,
jeweils zusammengesetzt aus einer spezifischen Analyt-Spezies, einer spezifischen
markermarkierten Ligand-Spezies, spezifisch bindend an die spezifische
Analyt-Spezies und spezifische Bindungselement-markierte Ligand-Spezies,
spezifisch bindend an die spezifische Analyt-Spezies;
- (2) Entwickeln der Spezies von erzeugten Komplexen durch ein
Kapillarphänomen
in einem Entwicklungselement in Lagenform;
- (3) Abfangen eines Komplexes, abhängig von der Analyt-Spezies
durch die komplementäre
Bindung zwischen dem Bindungselement und einem Anti-Bindungselement
in der Detektionszone, erzeugt durch unabhängiges Immobilisieren von Anti-Bindungselementen,
bestehend aus Nucleinsäuren,
jeweils mit einer komplementären
Sequenz zur Basensequenz einer Bindungselement-Spezies in den Komplexen,
wodurch ein unabhängiges
Band gebildet wird; und
- (4) Untersuchen oder Nachweisen des im Band in der Detektionszone
gebildeten Markers.
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Eine weitere Ausführungsform des Assay-Verfahrens
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren mit einer einstückigen Assay-Vorrichtung, enthaltend
ein Reagenz. Das Assay-Verfahren ist ein As say-Verfahren zum Untersuchen
der Mengen von zwei oder mehr Spezies von Analyten, die in einer Flüssigkeitsprobe
vorliegen, oder Nachweis der Gegenwart oder des Fehlens hiervon,
umfassend:
- (1) Zugeben einer Flüssigkeitsprobe
auf ein Entwicklungselement in Lagenform, hierdurch Entwickeln der
Flüssigkeitsprobe
durch ein Kapillarphänomen
im Entwicklungselement;
- (2) Transferieren der Flüssigkeitsprobe,
um die Probe mit einer Einschlusszone in Kontakt zu bringen, worin
Reagenzkomponenten versiegelt sind, einschließlich zwei oder mehr Spezies
von markermarkierten Liganden, jeder erzeugt durch Binden eines
Markers an einen ersten Liganden, der insbesondere für eine spezifische
Analyt-Spezies reaktiv ist, und zwei oder mehr Spezies von Bindungselement-markierten
Liganden, jeder erzeugt durch Binden eines Bindungselements, bestehend
aus Nucleinsäuren
mit einer vorbestimmten Basensequenz, abhängig von der Analyt-Spezies,
an einen zweiten Liganden, der für
die spezifische Analyt-Spezies spezifisch reaktiv ist;
- (3) Entwickeln von Komplexen, jeder zusammengesetzt aus einer
spezifischen Analyt-Spezies, einer spezifischen markermarkierten
Ligand-Spezies, spezifisch bindend an die spezifische Analyt-Spezies, und eine
spezifische Bindungselement-markierte Ligand-Spezies, spezifisch
bindend an die spezifische Analyt-Spezies, oder Entwickeln eines
Reaktionsprodukts auf dem Bildungsweg, durch ein Kapillarphänomen im
Entwicklungselement;
- (4) Abfangen eines Komplexes, abhängig von der Analyt-Spezies
durch komplementäres
Binden zwischen dem Bindungselement und einem Anti-Bindungselement
und Bilden eines unabhängigen
Bands hiervon in einer Detektionszone, wo jede Anti-Bindungselement-Spezies
mit der komplementären
Basensequenz zur Sequenz einer Bindungselement-Spezies im Komplex
immobilisiert ist; und
- (5) Untersuchen oder Nachweisen des Markers, enthalten in dem
in der Detektionszone gebildeten Band.
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Das Assay-Kit der vorliegenden Erfindung
ist ein Assay-Kit zum Untersuchen von zwei oder mehr Spezies von
Analyten in einer Probe oder Nachweis der Gegenwart oder des Fehlens
hiervon in einer Probe, wobei das Assay-Kit umfasst: ein Reagenz und
eine Assay-Vorrichtung eines getrennten Typs von Reagenz, worin
das Reagenz zwei oder mehr Spezies von markermarkierten Liganden
umfasst, jeder erzeugt durch Binden eines Markers an einen ersten
Liganden, spezifisch reaktiv für
eine spezifische Analyt-Spezies, und zwei oder mehr Spezies von
Bindungselement-markierten Liganden, jeder erzeugt durch Binden
eines Bindungselements, bestehend aus Nucleinsäuren mit einer vorbestimmten
Basensequenz, abhängig
von der spezifischen Analyt-Spezies, an einen zweiten Liganden,
der spezifisch für
die spezifische Analyt-Spezies reaktiv ist, und
worin die Assay-Vorrichtung
ein Entwicklungselement in einer Lagenform umfasst, wobei das Entwicklungselement
Analyten, Reagenz und an das Reagenz gebundene Analyten durch ein
Kapillarphänomen
entwickeln kann, und zwei oder mehr Spezies von Anti-Bindungselementen,
umfassend eine Nucleinsäure
mit einer Basensequenz, komplementär zu einem im getrennten Reagenz
enthaltenen Bindungselement, jeder Typ in der Detektionszone des Entwicklungselements
unabhängig
immobilisiert ist, wobei ein Komplex jeder Analyt-Spezies durch
die komplementäre
Bindung zwischen dem Bindungselement und einem Anti-Bindungselement
in der Detektionszone abgefangen wird, wodurch ein unabhängiges Band
gebildet wird.
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Die Assay-Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung ist charakteristischerweise eine im Assay-Kit enthaltene
Assay-Vorrichtung.
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Weiterhin ist die Assay-Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung eine Assay-Vorrichtung zum Untersuchen
von zwei oder mehr Spezies von in einer Probe vorhandenen Analyten
oder zum Nachweis der Gegenwart oder des Fehlens hiervon in der
Probe, worin die Assay-Vorrichtung umfasst
- (1)
ein Entwicklungselement in Lagenform, das in der Lage ist, Analyten,
Reagenz und an das Reagenz gebundene Analyten zu entwickeln;
- (2) eine Beladungszone, um eine Flüssigkeitsprobe von außerhalb
aufzunehmen, wobei die Beladungszone an einem Ende des Entwicklungselements
in der Lagenform positioniert wird und in der Lage ist, eine Flüssigkeitsprobe
von außerhalb
aufzunehmen, und mit einer ausreichenden Zuführstärke, um die aufgenommene Flüssigkeitsprobe
zum anderen Ende zu transferieren, um die zu analysierende Flüssigkeitsprobe
zu einer Einschlusszone, in der die Reagenzkomponenten versiegelt
vorliegen, zuzuführen;
- (3) eine Einschlusszone, in der Reagenzkomponenten versiegelt
vorliegen, einschließlich
zwei oder mehr Spezies von markermarkierten Liganden, jeder erzeugt
durch Binden eines Markers an einen ersten Liganden, der für eine spezifische Analyt-Spezies
spezifisch reaktiv ist, und zwei oder mehr Spezies von Bindungselement-markierten
Liganden, jeder erzeugt durch Binden eines Bindungselements, bestehend
aus Nucleinsäure
mit einer vorbestimmten Basensequenz, abhängig von der Analyt-Spezies,
an einen zweiten Liganden, der für
die spezifische Analyt-Spezies spezifisch reaktiv ist, wobei die
Einschlusszone an einer Position nahe der Beladungszone angeordnet
ist;
- (4) eine Wasserabsorptionszone, angeordnet an einer Position
getrennt von der Beladungszone, wobei die Zone in der Lage ist,
die Analyten, das Reagenz und an das Reagenz gebundene Analyten
nach Diffusion in das Entwicklungselement aufzunehmen, und
- (5) eine Detektionszone, angeordnet zwischen der Einschlusszone
und der Wasserabsorptionszone, wo zwei oder mehr Spezies von Anti-Bindungselementen,
jedes mit einer Basensequenz, komplementär zu einem Bindungselement,
immobilisiert sind, wobei ein aus einem markermarkierten Ligand,
einer Analyt-Spezies und einem Bindungselement-markierten Ligand
gebildeter Komplex, abhängig
von den Analyt-Spezies, abgefangen und nachgewiesen werden kann.
Erfindungsgemäß können zwei
oder mehrere Analyt-Spezies mit einem einzelnen Kit oder einer Assay-Vorrichtung mit einer
hohen Empfindlichkeit untersucht werden.
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Erfindungsgemäß bedeutet der Begriff "Ligand" ein Molekül mit einer
biologischen Affinität
für einen
Analyten, das in der Lage ist, mit einer spezifischen Analyt-Spezies
spezifisch zu reagieren, um ein Paar zu bilden. Erfindungsgemäß kann der
Ausdruck "erster
Ligand" und "zweiter Ligand" dieselben Eigenschaften
haben oder nicht dieselben Eigenschaften haben. Wenn der Analyt
ein Antigen darstellt, können
der erste Ligand und der zweite Ligand Antikörper sein; wenn ein Analyt
ein Antikörper
ist, können
der erste Ligand und der zweite Ligand Antigene darstellen. Ein
weiteres Beispiel der Kombination des Analyten und der Liganden
umfasst eine Kombination eines Rezeptors und Liganden, die in der
Lage sind, am Rezeptor zu binden, eine Kombination einer Nucleinsäure und
komplementärer
Nucleinsäuren,
die in der Lage sind, an die Nucleinsäuren zu binden, eine Kombination
von Lecithin und spezifischen Zuckern, die in der Lage sind, an
Lecithin zu binden.
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Erfindungsgemäß bedeutet der Ausdruck "Bindungselement" eine Nucleinsäure, die
nicht an den Analyten bindet, aber eine von diesen Liganden unterschiedliche
Reaktivität
aufweist. Erfindungsgemäß bedeutet
der Begriff "Anti-Bindungselement" eine Nucleinsäure mit
einer Basensequenz zumindest teilweise komplementär zur Basensequenz
des "Bindungselements", und das Anti-Bindungselement bindet
das Bindungselement in einer komplementären Art und Weise. Die Kombination
des "Bindungselements" und des "Anti-Bindungselements" umfasst eine fast
unbegrenzte Anzahl von Kombinationen, abhängig von den Basensequenzen
der Nucleinsäure-Moleküle, die
das Bindungselement und das Anti-Bindungselement
aufbauen.
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Hinsichtlich der komplementären Bindung zwischen
dem Bindungselement und dem Anti-Bindungselement
können
einzelne Basensequenzen in zufriedenstellender Weise teilweise komplementär oder vollständig komplementär zu einander
sein. Als die als das Bindungselement und Anti-Bindungselement dienenden Nucleinsäuren können DNA,
RNA, Oligonucleotid und Polynucleotid, bevorzugt einschließlich eines
Oligonucleotids einer Länge
von 10 mer oder mehr bis 100 mer oder weniger verwendet werden.
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Die Anti-Bindungselemente sind direkt
oder indirekt durch eine Substanz gebunden und auf dem Entwicklungselement
in einer Detektionszone immobilisiert. Beispielsweise sind die Anti-Bindungselemente
durch kovalente Bindung einer Nucleinsäure als dem Anti-Bindungselement
direkt auf dem Entwicklungselement immobilisiert, durch eine funktionelle
Gruppe, eingeführt
am 5'- oder 3'-Ende einer Nucleinsäure oder
eingeführt
in eine Base einer Nucleinsäure,
mit einer in einem unlöslichen
Träger
als dem Entwicklungselement enthaltenen funktionellen Gruppe. Abhängig von
den zu untersuchenden ein oder mehr Spezies von Analyten werden
individuell unterschiedliche Basensequenzen für die Anti-Bindungselemente
vorbestimmt und getrennt von einander immobilisiert in Form von
Zonen in der Detektionszone.
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Durch Biotin, eingeführt am 5'- oder 3'-Ende einer Nucleinsäure, oder
durch Biotin, eingeführt
in ein eine Nucleinsäure
aufbauendes Nucleotid, sind Nucleinsäuren als Anti-Bindungselemente
an Avidine oder Streptavidine, die zuvor an einen unlöslichen Träger als
dem Entwicklungselement gebunden sind, wobei Nucleinsäuren indirekt
auf dem Entwicklungselement immobilisiert sein können, gebunden.
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Durch Binden einer Nucleinsäure, durch
eine am 5'- oder
3'-Ende einer Nucleinsäure eingeführte funktionelle
Gruppe oder eingeführt
in eine Base der Nucleinsäure,
an ein Protein, und dann Binden des Nucleinsäure-gebundenen Proteins an
einen unlöslichen
Träger
als dem Entwicklungselement, können Nucleinsäuren als
ein Anti-Bindungselement auf dem Entwicklungselement indirekt immobilisiert
werden.
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Als erfindungsgemäß einzusetzende Reagenzkomponente
kann ein "markermarkierter
Ligand", hergestellt
durch Binden eines Markers an einen ersten Liganden, sowie ein "Bindungselementmarkierter
Ligand", erzeugt
durch Binden eines Bindungselements, bestehend aus Nucleinsäuren mit
einer vorbestimmten Basensequenz, abhängig von der Analyt-Spezies,
an einen zweiten Ligand, verwendet werden. Getrennt vom Entwicklungselement
kann die Reagenzkomponente ein zu verwendendes Kit in Kombination
mit dem Entwicklungselement aufbauen. Zusätzlich kann die Reagenzkomponente
in befriedigender Weise in einem trockenen Zustand in der Einschlusszone
des Entwicklungselements zurückgehalten
werden.
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Als ein im markermarkierten Ligand
enthaltener Marker können
speziell enzymatisch aktive Moleküle, Digoxigenin, Metallkolloid,
gefärbter
Latex, gefärbtes
Liposom, Nucleinsäure,
Biotin, Avidin, fluoreszierende Substanz, lumineszierende Substanz, Radioisotop
und dergleichen Verwendung finden. Die Bedeutung des Ausdrucks "Färben" ist hier nicht auf die Abscheidung
einer Farbe beschränkt,
die visuell unterschieden werden kann, sondern umfasst auch die
Abscheidung von fluoreszierenden Substanzen und lumineszierenden
Substanzen.
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Erfindungsgemäß ist das "Entwicklungselement" in Form einer Lage und kann einen Analyten, Reagenz
und an das Reagenz gebundene Analyten in einer chromatographischen
Art und Weise entwickeln. Als das Entwicklungselement können bevorzugt
poröse
unlösliche
Träger,
noch spezieller einschließlich
poröse
Kunststoffträger,
poröse
Celluloseträger
und anorganische poröse
Träger
Verwendung finden. Noch spezieller können Cellulose, Nitrocellulose,
Celluloseacetat, Nylon, Siliciumdioxid oder Derivate hiervon, die
alle porös
sind, verwendet werden. In den auf dem Entwicklungselement gebildeten einzelnen
multiplen Zonen können
verschiedene Materialien verwendet werden oder in Kombination verwendet
werden. In einigen Fällen
kann eine Fläche jeder
der vielen Zonen mit demselben Material als dem Material auf der
anderen Fläche
oder mit einem anderen Material aus dem Material auf der anderen Fläche verstärkt werden.
Zusätzlich
können
diese Zonen im allgemeinen trocken sein, wenn sie für den Assay
nicht verwendet werden.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
schematisch ein Beispiel des Reagenz als einer Komponente des Assay-Kits
für ein oder
mehr Spezies von den betreffenden erfindungsgemäßen Analyten;
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2 zeigt
schematisch ein Beispiel der Assay-Vorrichtung als einer Komponente
des erfindungsgemäßen Assay-Kits;
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3 zeigt
schematisch den Zustand der in Abhängigkeit der Analyt-Spezies
durch ein einfaches klinisches Diagnoseverfahren unter Verwendung
des in 1 und 2 gezeigten Assay-Kits gefangenen markermarkierten
Immunkomplexe;
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4 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Assay-Vorrichtung der vorliegenden Erfindung, die Reagenz in trockenem
Zustand integriert enthält;
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5 zeigt
ein Beispiel, wie die Assay-Vorrichtung von 4 zu verwenden ist, worin die Zusammensetzung
des im trockenen Zustand in der Einschlusszone 18 der Assay-Vorrichtung
enthaltenen Reagenzes gezeigt ist, vorausgesetzt, dass die jeweiligen
Analyten Antigene A, B und C darstellen;
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6 zeigt
schematisch den Zustand der in Abhängigkeit der Analyt-Spezies
durch ein einfaches klinisches Diagnoseverfahren unter Verwendung
der in 4 gezeigten Assay-Vorrichtung
eingefangenen markermarkierten Immunkomplexe;
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7 zeigt
das Prinzip, wie eine Nucleinsäure
als Analyt der erfindungsgemäßen Detektionszone einzufangen
ist, worin der Analyt die Nucleinsäure ist, enthaltend die Oligonucleotide
ON3 und ON2 in deren Sequenz;
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8 zeigt
Nucleinsäure-markierte
IgG-Antikörper,
enthaltend ein Antikörperelement,
bestehend aus Nucleinsäuren,
eingeführt
in den IgG-Antikörper
auf einem unlöslichen
Träger
in der Detektionszone als einer Assay-Vorrichtung zum Nachweis eines
Analyt-Antigens;
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9 zeigt
den Zustand von Sandwich-Immunkomplexen, eingefangen auf der in 8 gezeigten Detektionszone;
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10 zeigt
Nucleinsäuren 27,
immobilisiert durch Biotin-Avidin-Reaktion, durch Binden von biotinylierten
Nucleinsäuren,
erzeugt durch Einführen
eines Biotins in eine Nucleinsäure
auf immobilisierten Avidinen, erzeugt durch Immobilisieren von Avidinen durch
physikalische Adsorption auf einer Detektionszone;
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11 zeigt
immobilisierte Nucleinsäuren als
eine Ausführungsform,
abweichend von den Nucleinsäuren,
immobilisiert durch die Biotin-Avidin-Reaktion, wie gezeigt in 10, worin ein Nucleinsäure-Biotin-Avidin-Komplex
gebunden wird durch komplementäre
Bindung von Nucleinsäuren
an den Nucleinsäure-Biotin-Avidin-Komplex,
gezeigt in 10;
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12 zeigt
Mittel zum Platzieren eines Teststreifens als der Assay-Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung in einem Gehäuse;
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13 zeigt
eine Assay-Vorrichtung in einem Streifen, wie in Beispiel 5 verwendet;
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14 zeigt
eine in Beispiel 8 eingesetzte Assay-Vorrichtung, worin der Querschnittsabschnitt der
Assay-Vorrichtung entlang der longitudinalen Richtung gezeigt ist;
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15 ist
eine Seitenansicht der in Beispiel 8 verwendeten Assay-Vorrichtung
und
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16 zeigt
eine in Beispiel 8 verwendete Assay-Vorrichtung, worin die obere
Flächenansicht der
Assay-Vorrichtung gezeigt wird.
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Beste Ausführungsform
der Erfindung
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1 zeigt
schematisch ein Beispiel des Reagenz als einer Komponente des Assay-Kits
für zwei oder
mehr Spezies von den betreffenden erfindungsgemäßen Analyten, worin die objektiven
Analyten drei Spezies von Antigenen sind, nämlich die Antigene A, B und
C. In 1 sind alle Komponenten
im Rahmen in einem Reagenz enthalten, und das Reagenz kann in einem
trockenen Zustand oder in einer Flüssigkeit vorliegen. In 1 stellen α A, α B und α C Antikörper dar,
die jeweils individuell gegen die Antigene A, B und C sind. Die
Antikörper α A, α B und α C sind durch
individuelle Marker gebunden, so dass diese Antikörper als
markermarkierte Antikörper
dienen. Die in die individuellen Antikörper eingeführten Marker können gleich
oder verschieden sein. Drei Spezies von Antikörpern, nämlich α A, α B und α C, gebunden an die Oligonucleotide
ON1, ON2 und ON3, mit voneinander unterschiedlichen Sequenzen, sind
in dem Reagenz enthalten, und diese drei werden als Antikörper-Oligonucleotid-Bindungsprodukte definiert.
Das den Assay-Kit aufbauende Reagenz kann in flüssigem oder trockenem Zustand
sein.
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2 zeigt
schematisch ein Beispiel der Assay-Vorrichtung als einer Komponente
des erfindungsgemäßen Assay-Kits,
das in Kombination mit dem Reagenz von 1 verwendet werden kann. In 2 stellt 1 ein
Entwicklungselement dar, umfassend ein Stück Streifen einer porösen Lage; 2 stellt eine
Beladungszone dar, angeordnet an einem Ende des Entwicklungselements 1,
um eine beladene Flüssigkeitsprobe
und eine Reagenzmischung zu absorbieren, um sie zum Entwicklungselement 1 zu
liefern; 3 stellt eine Absorptionszone dar, die in der
Lage ist, Analyten, Reagenz und an das Reagenz gebundene Analyten
aufzunehmen, nach Transfer und Diffusion in das Entwicklungselement.
Zwischen der Beladungszone 2 und der Absorptionszone 3 ist
die Detektionszone 4 angeordnet, worin die erste Detektions zone 5 mit
immobilisiertem Oligonucleotid ON1' mit einer komplementären Basensequenz
zu Oligonucleotid ON1, die zweite Detektionszone 6 mit
immobilisiertem Oligonucleotid ON2' mit einer komplementären Sequenz
zu Oligonucleotid ON2 und die dritte Detektionszone 7 mit
immobilisiertem Oligonucleotid ON3' mit einer komplementären Sequenz
zu Oligonucleotid ON3 einzeln getrennt in einem Streifenmuster gebildet
werden.
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Ein einfaches klinisches diagnostisches
Verfahren unter Verwendung des Assay-Kits, umfassend eine Kombination
des Reagenz von 1 und
des Entwicklungselements von 2 ist
nachfolgend gezeigt. Unter Verwendung einer Antigene A, B und C als
Analyten enthaltenden Flüssigkeitsprobe
wird die Probe mit dem Reagenz in einem Behälter gemischt, um eine immunologische
Affinitätsreaktion
zu bewirken. Die resultierende Reaktionslösung wird auf die Beladungszone 2 des
Entwicklungselements 1 gegeben. Die Reaktionlösung kann
befriedigend in einer derartigen Art und Weise aufgegeben werden,
dass die Beladungszone 2 in die Reaktionslösung eingetaucht
wird, oder die Reaktionslösung
wird tropfenweise auf die Beladungszone 2 gegeben, oder
die Reaktionslösung
wird auf die Zone 2 beschichtet. Die Reaktionslösung enthält Analyten,
Reagenz und markermarkierte Immunkomplexe der mit dem Reagenz komplexierten
Analyten. Die Reaktionslösung wird
durch ein Kapillarphänomen
im Entwicklungselement 1 zur Detektionszone 4 transferiert
oder diffundiert, wo die markermarkierten Immunkomplexe durch die
komplementäre
Bindung zwischen einem immobilisierten Oligonucleotid mit einer
vorher auf Basis jeder Analyt-Spezies bestimmten Basensequenz und
einem die markermarkierten Immunkomplexe enthaltenden Oligonucleotid
abgefangen wird.
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3 zeigt
schematisch den Zustand der durch ein einfaches klinisches Diagnoseverfahren unter
Verwendung des in den 1 und 2 gezeigten Assay-Kits in
Abhängigkeit
von den Analyt-Spezies gefangenen markermarkierten Immunkomplexe.
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Als die Reagenzkomponenten der vorliegenden
Erfindung können
der erste im markermarkierten Ligand und der zweite in einem Nucleinsäure-markierten
Ligand enthaltene Ligand dieselbe Reaktivität oder eine unterschiedliche
Reaktivität
von einander aufweisen. Zusätzlich
kann die Kombination des ersten Liganden mit dem zweiten Liganden
eine Kombination eines monoklonalen Antikörpers und eines polyklonalen
Antikörpers
sein, beide gegen dasselbe Antigen, eine Kombination von polyklonalen
Antikörpern
und eine Kombination von monoklonalen Antikörpern mit verschiedenen Bindungsstellen.
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Erfindungsgemäß kann eine Mischung von in
einer Flüssigkeitsprobe
enthaltenen Analyten als Assay-Subjekte untersucht werden, wobei
die Analyten unabhängige
Verbindungen sind, die niemals zur selben Kategorie gehören. Beispielsweise
können Antigen,
Antikörper
und Nucleinsäure
gleichzeitig untersucht werden. Erfindungsgemäß können zusätzlich antagonistische oder
nicht-antagonistische Assay-Verfahren in einer Vielzahl von Modellen
verwendbar sein, ohne eine spezifische Begrenzung auf das Sandwich-Verfahren,
wie oben beschrieben.
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Weil eine fast unbegrenzte Anzahl
von Basensequenzen als die die Nucleinsäure aufbauende Basensequenz
verfügbar
sein können,
sind eine unbegrenzte Anzahl von Analyten in der Detektionszone
nachweisbar.
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4 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Assay-Vorrichtung der vorliegenden Erfindung, die eine Assay-Vorrichtung
darstellt, die Reagenz in trockenem Zustand integriert enthält. In der
Assay-Vorrichtung
von 4 bedeutet 11 ein
Entwicklungselement, prinzipiell umfassend ein Bandstück einer Lage
einer bandähnlichen
porösen
Lage, das mit einer verstärkenden
Lage, wenn nötig,
verbunden ist; 12 bedeutet eine Beladungszone, angeordnet
an einem Ende des Entwicklungselements 11, um beladene
Flüssigkeitsprobe
zu absorbieren, um die Flüssigkeitsprobe
zur Einschlusszone 18 und dem Entwicklungselement 11,
das das Reagenz enthält,
zu befördern; 13 bedeutet
eine Absorptionszone, die in der Lage ist, Analyten, das Reagenz
und mit dem Reagenz gebundene Analyten nach dem Transfer und der
Diffusion in das Entwicklungselement 11 aufzunehmen. Der
Unterschied zu der in 2 gezeigten Assay-Vorrichtung
ist, dass die Einschlusszone 18, die darin Reagenzkomponenten
versiegelt, in engem Kontakt zwischen dem Entwicklungselement 11 und der
Beladungszone 12 so angeordnet ist, dass die von der Beladungszone 12 zur
Einschlusszone 18 beförderte
Flüssigkeitsprobe
zum Entwicklungselement 11 transferiert werden könnte.
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Die Detektionszone 14 ist
zwischen der Einschlusszone 18 und der Absorptionszone 13 im
Entwicklungselement 11 angeordnet, worin die erste Detektionszone 15 mit
immobilisiertem Oligonucleotid ON1' mit einer komplementären Basensequenz
zu Oligonucleotid ON1, die zweite Detektionszone 16 mit
immobilisiertem Oligonucleotid ON2' mit einer komplementären Sequenz
zu Oligonucleotid ON2 und die dritte Detektionszone 17 mit
immobilisiertem Oligonucleotid ON3' mit einer komplementären Sequenz
zu Oligonucleotid ON3 einzeln getrennt in einem Streifenmuster gebildet
sind.
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Als ein Beispiel, wie die Assay-Vorrichtung von 4 zu verwenden ist, wird
ein Fall beschrieben, worin eine zu untersuchende Flüssigkeitsprobe tatsächlich nur
Antigen A und Antikörper
C enthält, vorausgesetzt,
dass die subjektiven Analyten Antigene A und B und Antikörper C darstellen. 5 zeigt die Zusammensetzung
des in diesem Fall in trockenem Zustand in der Einschlusszone 18 enthaltenen Reagenzes.
Verglichen mit der Reagenzzusammensetzung von 1 ist die Reagenzzusammensetzung der
vorliegenden Ausführungsform
einfach wie folgt modifiziert: Der markermarkierte Antikörper α C ist markermarkiertes
Antigen C und Oligonucleotid ON3-markierter Antikörper α C ist Oligonucleotid ON3-markiertes
Antigen C.
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Wenn eine die Analyt-Antigene A und
C enthaltende Flüssigkeitsprobe
auf die Beladungszone 12 gegeben wird, bildet das Antigen
A mit dem markermarkierten Antikörper α A und Oligonucleotid ON1-markiertem
Antikörper α A einen
Sandwich-Immunkomplex, während
die Analyten zusammen mit der Reagenzkomponente durch ein Kapillarphänomen transferiert
werden, um die erste Detektionszone 15 für den Antigen
A-Assay zu erreichen, wo das Antigen A durch die zu einander komplementären Basensequenzen
der Oligonucleotide abgefangen wird. Der Antikörper C bildet mit dem markermarkierten
Antigen C und dem Oligonucleotid ON3-markierten Antigen C einen
Sandwich-Immunkomplex, um die dritte Detektionszone 17 zu
erreichen, wo der Antikörper
C durch die zu einander komplementären Basensequenzen der Oligonucleotide
abgefangen wird. Da Antigen B in der Flüssigkeitsprobe nicht vorhanden
ist, wird kein Sandwich-Immunkomplex gebildet, und daher wird Oligonucleotid
ON2-markierter Antikörper α B in der
zweiten Detektionszone 16 für den Antigen B-Assay abgefangen.
Die Antigene A und C werden untersucht oder die Gegenwart dieser wird
durch die Marker nachgewiesen, enthalten in den somit auf den individuellen
Detektionszonen 15, 16 und 17 abgefangenen
Sandwich-Immunkomplexen, so dass das Fehlen von Antigen B angezeigt wird. 6 zeigt schematisch das
Auftreten der jeweils in Abhängigkeit
von jeder Spezies der Analyten gefangenen markermarkierten Immunkomplexe.
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7 zeigt
das Prinzip, wie die Nucleinsäuren
in den erfindungsgemäßen Detektionszonen
abzufangen sind. In 7 ist
der Analyt 43 eine Nucleinsäure, enthaltend Oligonucleotide
ON3 und ON2 in der Sequenz. Das Prinzip kann in befriedigender Weise
für den
Analyten angewendet werden, der eine Einzelstrang-Nucleinsäure oder
eine Doppelstrang-Nucleinsäure
darstellt. Das in der Detektionszone 40 immobilisierte
Anti-Bindungselement 41 ist eine Oligonucleotid ON1 enthaltende
Nucleinsäure. Die
Reagenzkomponenten umfassen den markermarkierten Liganden 44 und
Nucleinsäure-markierten
Liganden 42; der markermarkierte Ligand 44 ist eine
markergebundene Nucleinsäure
mit Oligonucleotid ON3' mit
einer komplementären
Basensequenz zur Basensequenz von Oligonucleotid ON3 im Analyt 43;
ein Nucleinsäure-markierter
Ligand 42 ist eine Nucleinsäure, enthaltend Oligonucleotid
ON2' mit einer komplementären Basensequenz
zur Basensequenz von Oligonucleotid ON2 im Analyt 43 und
einem Bindungselement-Oligonucleotid ON1' mit einer komplementären Basensequenz
zur Basensequenz des Oligonucleotids ON1 in dem auf der Detektionszone 40 immobilisierten
Anti-Bindungselement 41.
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Unter Verwendung des Assay-Kits oder
der Assay-Vorrichtung, enthaltend ein derartiges erfindungsgemäßes Reagenz,
wird ein objektiver Nucleinsäure-Analyt
abgefangen, und dessen Bindungsmodell ist in 7 gezeigt. Während das Reagenz und eine
Flüssigkeitsprobe
im Entwicklungselement der Assay-Vorrichtung der vorliegenden Erfindung entwickelt
werden, treten die folgenden Reaktionen durch die wechselseitigen
Reaktionen des Analyten, des Reagenzes und des immobilisierten Anti-Bindungselements
auf; die komplementäre
Bindung zwischen Oligonucleotid ON1 im Anti-Bindungselement 41 und Oligonucleotid
ON2' im Nucleinsäure-markierten
Ligand 42, die komplementäre Bindung zwischen Oligonucleotid
ON2' im Nucleinsäure-markierten
Ligand 42 und Oligonucleotid ON2 im Analyt 43 und
die komplementäre
Bindung zwischen Oligonucleotid ON3 im Analyt 43 und Oligonucleotid
ON3' im markermarkierten
Ligand 44. Dann wird ein den Marker und den Analyt 43 enthaltender
Komplex auf dem Anti-Bindungselement 41 abgefangen.
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Entsprechend dem Assay-Verfahren
der vorliegenden Erfindung werden Komplexe von Substanzen mit biologischer
Affinität,
wie Immunkomplexe, vor dem Zugeben zur Assay-Vorrichtung oder in
einem frühen
Stadium nach dem Zugeben erzeugt. Durch die Assay-Vorrichtung der
vorliegenden Erfindung hat die komplementäre Bindung zwischen Nucleinsäuren als
den für
das Abfangen der Komplexe von Substanzen mit biologischer Affinität einzusetzenden
Bindungselementen und Anti-Bindungselementen einen höheren Grad
an Übereinstimmung
bei höherer
Stabilität,
was stärker
gefördert
wird als eine Immunreaktion. Daher können derartige Substanzkomplexe
mit biologischer Affinität
effizient an die Festphase gebunden werden. Daher ist der Assay mittels
der Assay-Vorrichtung viel empfindlicher als bei der herkömmlichen
Immunchromatographie.
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Wenn eine Kombination zwischen einer
Nucleinsäure
und einer Nucleinsäure
mit einer geringen Übereinstimmung
an komplementärer
Bindung ausgewählt
wird, kann im Gegensatz hierzu die Nachweisempfindlichkeit mittels
der Sequenz der Nucleinsäure
gesteuert werden, ohne dass die Reduktion der Menge eines Antikörpers mit
zu geringer Empfindlichkeit, die schließlich auftritt, wenn ein Antikörper bei
hohem Titer verwendet wird, weil die Reaktion einer Nucleinsäure bei
niedriger Stabilität
schwächer ist
als die Immunreaktion, nötig
ist. Eine derartige Kontrolle kann niemals durch herkömmliche
Immunchromatographie verwirklicht werden. Die vorliegende Erfindung
kann charakteristischerweise diese Kontrolle als erstes verwirklichen.
Wenn eine Vielzahl von Elementen gleichzeitig bestimmt werden soll, insbesondere
einzelne Elemente mit verschiedenen normalen und unnormalen Bereichen,
erfordert dies manchmal die Modifikation der Konzentration und Menge
eines Antikörpers.
Erfindungsgemäß kann jedoch
die Einstellung bedeutend vereinfacht werden.
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Verschiedene Verfahren können als
Immobilisierungsmittel der Nucleinsäuren verwendbar sein, die als
Anti-Bindungselemente dienen, immobilisiert auf der Detektionszone
des erfindungsgemäßen Entwicklungselements.
Am 5'- oder 3'-Ende einer Nucleinsäure als
einem Anti-Bindungselement oder an der Position einer geeigneten
funktionellen Gruppe in den Nucleinsäuren außer den Enden, können Nucleinsäuren befriedigenderweise
direkt oder durch eine eingeführte
funktionelle Gruppe an einen wasserunlöslichen Träger in der Detektionszone kovalent
gebunden werden. Nucleinsäuren
können
in befriedigender Weise durch eine in eine Nucleinsäure aktiv eingeführte funktionellen
Gruppe, oder direkt oder durch eine eingeführte funktionelle Gruppe, an
einen wasserunlöslichen
Träger
in der Detektionszone kovalent gebunden werden.
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Ein weiteres Immobilisierungsmittel
für Nucleinsäuren in
der Detektionszone ist das Einschieben einer anderen Substanz zwischen
diese, wodurch ein Binden in befriedigender Weise durchgeführt werden kann.
Durch einleitendes Binden einer Nucleinsäure, beispielsweise durch Binden
aufgrund von biologischer Affinität oder kovalenter Bindung an
eine durch physikalische Adsorption auf der Detektionszone immobilisierte
Substanz, kann das resultierende Bindungsprodukt dann beispielsweise
durch physikalische Adsorption auf der Detektionszone immobilisiert werden.
Bei den 5'- oder
3'-Enden vom Nucleotid oder
bei der Position einer geeigneten funktionellen Gruppe, eingeführt in eine
geeignete Position des Nucleotids, wird beispielsweise eine auf
der Detektionszone physikalisch absorbierbare andere Substanz durch
die funktionelle Gruppe gebunden, die dann auf der Detektionszone
adsorbiert wird. Beispielsweise ist ein Protein eine auf dem unlöslichen Träger physikalisch
adsorbierbare Substanz; beispielsweise wird die SH-Gruppe in die
Aminogruppe des Proteins eingeführt,
und durch die Reaktion der SH-Gruppe mit der an die 5'-Enden des Oligonucleotids
eingeführten
Maleimidgruppe wird das Protein, das auf der Detektionszone durch
eine derartige physikalische Adsorption immobilisiert werden kann,
zusammen kovalent gebunden.
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Die Bindung einer anderen Substanz
an eine Nucleinsäure
kann aus der biologischen Affinität außer der oben beschriebenen
kovalenten Bindung abgeleitet werden. Eine derartige andere Substanz
umfasst beispielsweise ein Protein. Beispiele des Proteins umfassen
Avidin, Rinderserum Albumin, Immunglobulin und dergleichen. Wenn
Immunglobulin immunologische Affinität zu einem Analyten aufweist, kann
die Assay-Empfindlichkeit durch Verwendung der immunologischen Bindung
mit dem Analyt weiter erhöht
werden.
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8 zeigt
Nucleinsäure-markierte
IgG-Antikörper 19 mit
einem Anti-Bindungselement, bestehend aus Nucleinsäuren 20,
eingeführt
in den IgG-Antikörper,
in einem immobilisierten Zustand auf einen unlöslichen Träger in der Detektionszone,
als einer Assay-Vorrichtung zum Bestimmen eines Antigens, das den
Analyten darstellt. Zwei Nucleinsäuren 20, 20 werden
zuvor in den Nucleinsäuremarkierten IgG-Antikörper 19 mit
immunchemischer Aktivität eingeführt, und
ein derartiger Nucleinsäure-markierter
IgG-Antikörper 19 wird
auf der Detektionszone 14 adsorbiert, wo die Nucleinsäure 20 sich
in einem durch den IgG-Antikörper
immobilisierten Zustand befindet.
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9 zeigt
den Zustand eines Sandwich-Immunkomplexes, abgefangen auf der in 8 gezeigten Detektionszone 14.
In 9 werden zwei Spezies
von Immunkomplexen auf dem Nucleinsäuremarkierten IgG-Antikörper 19 abgefangen.
Einer der Komplexe ist ein aus Antigen 22 als dem Analyten, Nucleinsäure-markiertem
Antikörper 21 und
markermarkiertem Antikörper 23 gebildeter
Sandwich-Immunkomplex.
Der andere Komplex ist ein aus dem markermarkierten Antikörper 23 und
Antigen 22 gebildeter Immunkomplex.
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Noch spezieller wird durch Immobilisieren des
mit Nucleinsäure 20 eingeführten Nucleinsäuremarkierten
IgG-Antikörpers 19 in
der Detektionszone 14 in 9 das
Antigen 22 aufgrund der komplementären Bindung zwischen der Nucleinsäure 24 im
Nucleinsäure-markierten
Antikörper 21 als
eine Reagenzkomponente und der Nucleinsäure 20 im Nucleinsäure-markierten
IgG-Antikörper 19 nachgewiesen, aber
zusätzlich
wird das durch die immunchemisch aktive Wirkung des IgG-Antikörpers an
sich gebundene Antigen 22 ebenfalls nachgewiesen.
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Nach dem herkömmlichen Verfahren können nur
zwei Moleküle
eines Assay-Subjekts an ein Molekül einer immobilisierten immunchemisch
aktiven Substanz gebunden werden. In verschiedenen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können jedoch
mehrere Moleküle
eines Antigens als Assay-Subjekt gebunden werden als im Assay nach dem
herkömmlichen
Verfahren, so dass mehrere Markierungsmarker gebunden werden können. Daher
hat das Assay-Verfahren der vorliegenden Erfindung eine höhere Nachweisempfindlichkeit
als die Nachweisempfindlichkeit des herkömmlichen Assay-Verfahrens.
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10 zeigt
Nucleinsäure 27,
immobilisiert durch Biotin-Avidin-Reaktion, durch Binden einer biotinylierten
Nucleinsäure,
erzeugt durch Einführen
von Biotin 26 in die Nucleinsäure 27, auf ein immobilisiertes
Avidin, erzeugt durch Immobilisieren von Avidin durch physikalische
Adsorption auf der Detektionszone 14.
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11 zeigt
eine immobilisierte Nucleinsäure
als eine Ausführungsform,
die sich von der Nucleinsäure,
immobilisiert durch Biotin-Avidin-Reaktion, wie in 10 gezeigt, unterscheidet, worin ein
Nucleinsäure-Biotin-Avidin-Komplex
gebunden wird durch komplementäre
Nucleinsäure-Bindung
an den in 10 gezeigten
Nucleinsäure-Biotin-Avidin-Komplex,
um die Nucleinsäure
zu Immobilisieren. Noch spezieller wird der bei den in 10 gezeigten Mitteln hergestellte
Nucleinsäure-Biotin-Avidin-Komplex zuvor
an die Detektionszone gebunden, und dann bildet eine biotinylierte
Nucleinsäure,
erzeugt durch Einführen
von Biotin 26 in die Nucleinsäure 28 mit einer komplementären Basensequenz
zu der Sequenz der zuvor immobilisierten Nucleinsäure 27,
zusammen mit Avidin 25 einen Komplex, an den dann ein Komplex,
enthaltend die Nucleinsäure 28,
durch die komplementäre
Bindung mit der Nucleinsäure 27 an
den zuvor erwähnten
Nucleinsäure-Biotin-Avidin-Komplex
gebunden wird, um die Nucleinsäure 28 zu
immobilisieren.
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Die Nucleinsäure-immobilisierte Detektionszone,
erlangt durch die in 11 gezeigten
Mittel, wird dreidimensional in der Detektionszone wachsen gelassen
und kann daher mehrere Nucleinsäuren
als Bindungselemente als die in der Ausführungsform von 10 gezeigten Nucleinsäure-Immobilisierungsmittel enthalten, so
dass die Zone mehrere Immunkomplexe mit der resultierenden hohen
Nachweisempfindlichkeit abfangen kann.
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Unter Verwendung von Streptavidin
anstelle von Avidin, eingesetzt in den zwei Arten von Ausführungsformen,
kann gleichzeitig ein Nucleinsäure-gebundener
unlöslicher
Träger
hergestellt werden. Durch die obige Art und Weise kann die Assay-Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung erlangt werden. Die Assay-Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung kann einfach als Teststreifen eingesetzt
werden. Auch kann der Teststreifen zur Verwendung in einem Gehäuse platziert
sein. Weil Blut, Serum und Plasma, die von Patienten gesammelt werden, üblicherweise
hochgradig mit infektiösen
Mikroorganismen kontaminiert sind, sollte der Möglichkeit einer Infektion Rechnung
getragen werden, wenn die Assay-Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
einzeln als Teststreifen verwendet wird. Um die Infektionsproblematik
zu verringern und den Teststreifen direkt mit den Händen zu
handhaben, ist das Platzieren und Handhaben des Teststreifens in
einem Kunststoffgehäuse und
dergleichen eine bevorzugte Ausführungsform.
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Als ein Mittel zum Platzieren des
Teststreifens in einem Gehäuse
kann beispielsweise ein in 12 gezeigtes
Mittel in befriedigender Weise verwendet werden. Noch spezieller
wird der Teststreifen zuvor in einem Kunststoffgehäuse 29 mit
zwei Öffnungen
versiegelt, worin eine Öffnung
eine Probenbeladungsöffnung 30 ist,
angepasst an die Beladungszone des Teststreifens, während die
andere Öffnung
ein Detektionsfenster 31 in der Detektionszone ist, wo
eine abgefangene Nucleinsäure
auf dem Teststreifen gebunden wird, wodurch das Auftreten des abgefangenen
Analyts in der Detektionszone beobachtet werden kann. Mittels des
im Kunststoffgehäuse 29 platzierten
Teststreifens kann die Möglichkeit
einer Infektion durch Proben für
Individuen, die mikrobiologische Labortests durchführen, bedeutend verringert
werden. Beispiele bevorzugter Kunststoffe als Material des Kunststoffgehäuses 29 umfassen Polyethylen,
Polystyrol, Polypropylen, Acrylsäure, Ethylenvinylchlorid,
Polyvinylidenfluorid und dergleichen.
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Die vorliegende Erfindung wird nun
in den folgenden Beispielen im Detail beschrieben.
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Beispiel 1
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Verfahren 1: Herstellung
eines biotinylierten Oligonucleotids
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Wie unten gezeigt, werden Oligonucleotide, die
jeweils eine Aminosäure
am 5'-Ende aufweisen, individuell
synthetisch unter Verwendung eines DNA-Synthetisierers, 391 A, hergestellt
von Perkin Elmer, Co., erzeugt.
Aminogruppe-GAA TTC CCG GGG
ATC CGT CG
(nachfolgend bezeichnet als Paar 1+)
Aminogruppe-CGA
CGG ATC CCC GGG AAT TTC
(nachfolgend bezeichnet als Paar 1–)
Aminogruppe-AAC
GGA ATC TAA TCA GGA GG
(nachfolgend bezeichnet als Paar 8+)
Aminogruppe-CCT
CCT GAT TAG ATT CCG TT
(nachfolgend bezeichnet als Paar 8–)
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Von diesen Oligonucleotiden wurden
jeweils 300 nMol in 0,1 M MOPS-Puffer, pH 7,0, enthaltend 1 mM EDTA,
gelöst,
zu dem N-Hydroxysuccinimid-Biotin zugegeben wurde (30 μMol; NHS-Biotin, hergestellt
von Pierce, Co.), aufgelöst
in N',N'-Dimethylformamid
(nachfolgend bezeichnet als DMF), zur Reaktion bei 37°C für 1 Stunde.
Nach der Umsetzung wurden biotinylierte Oligonucleotide durch Ethanol-Ausfällung abgetrennt.
Durch das Verfahren wurden Oligonucleotide jeweils mit einer mit
fast 80 bis 90% biotinylierten Sequenz gewonnen.
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Verfahren 2: Herstellung
von Anti-HBs-Antikörper und
Anti-CRP-Antikörper
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Antikörper gegen Hepatitis-Typ B-Oberflächen-Antigen
(nachfolgend bezeichnet als HBs) wurden hergestellt durch Immunisieren
eines Kaninchen oder einer Maus mit HBs, erworben von Meiji Milk Products
Industry K. K., in einer üblichen
Art und Weise, und Herstellen eines polyklonalen Antikörpers aus
dem Kaninchen oder eines monoklonalen Antikörpers durch Klonen aus der
Maus. Antikörper
gegen C-reaktives Protein (nachfolgend bezeichnet als CRP) wurde
hergestellt durch Immunisieren eines Kaninchens oder einer Maus
mit CRP, erworben von Sapporo Laboratory Test Center, in einer üblichen
Art und Weise, und Herstellen eines polyklonalen Antikörpers aus
dem Kaninchen oder eines monoklonalen Antikörpers durch Klonen aus der
Maus. Die einzelnen Antikörper
wurden in den Zustand von IgG gereinigt, das dann den nachfolgenden
Experimenten unterzogen wurde.
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Verfahren 3: Herstellung
von kolloidalem Gold-markierten Anti-HBs-Antikörper und kolloidalem Gold-markierten
Anti-CRP-Antikörper
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Polyklonaler Kaninchen-Anti-HBs-Antikörper, hergestellt
bei Verfahren 2, wurde mit kolloidalem Gold markiert. Noch spezieller
wurde ein kolloidaler Gold-markierter polyklonaler Kaninchen-Anti-HBs-Antikörper hergestellt
durch Verwendung von kolloidalem Gold eines Teilchendurchmessers
von 10 nm, hergestellt von Zaimed, Co., nach dem Immun-Goldverfahren,
herausgegeben von Yokota et al., Soft Science, 1992. In ähnlicher
Weise wurde der monoklonale Maus-Anti-CRP-Antikörper mit kolloidalem Gold markiert.
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Verfahren 4: Herstellung
von Oligonucleotid-markiertem Antikörper (Anti-CRP-IgG-markiert
mit Paar 8+, BSA-markiert mit Paar 1–, Anti-HBs-IgG-markiert mit Paar
1+)
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Das polyklonale Kaninchen-Anti-HBs-IgG (10
mg), gewonnen in Verfahren 2, wurde in 0,2 M Natriumborat-Puffer,
pH 8,5 (2,3 ml) gelöst,
gefolgt von der Zugabe von DMF (0,25 ml), mit S-Acetylmercaptosuccinsäureanhydrid
(1,33 mg) darin gelöst, und
die resultierende Mischung wurde einer Umsetzung für 1 Stunde
bei 37°C
unterzogen. Nach der Umsetzung wurden einzeln 1 M Tris-HCl-Puffer,
pH 7,0, und 1 M Hydroxylamin, pH 7,0, mit einer Menge von jeweils
0,5 ml zur resultierenden Reaktionsmischung zur weiteren Umsetzung
für 30
Minuten bei 37°C
zugegeben.
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Nachfolgend wurde die resultierende
Lösung auf
eine Säule
mit 1 cm Durchmesser und 45 cm Länge
gegeben, die zuvor mit Sephadex G-25, hergestellt von Pharmacia,
Co., gefüllt,
und mit 0,1 M Natriumphosphat-Puffer, pH 6,0, enthaltend 5 mM EDTA, equilibriert
wurde, um Anti-HBs-IgG mit eingeführter Sulfhydrylgruppe zu gewinnen.
Die Ausbeute von Anti-HBs-IgG mit eingeführter Sulfhydrylgruppe betrug
9,74 mg. Nach dem Verfahren von Y. Oku et al. (Microbiol. Immunol.,
32, 807–816,
1988) wurde die Sulfhydrylgruppe bestimmt. Es wurde bestätigt, dass 2,84
Moleküle
der Sulfhydrylgruppe pro 1 Molekül IgG
eingeführt
waren.
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Alternativ wurde DMF (300 μl) mit darin
gelöstem
N-(ε-Maleimidcaproyloxy)succinimid
(nachfolgend bezeichnet als EMCS; 10 mg) zu 0,1 M 3-Morpholinopropansulfonsäure (nachfolgend
bezeichnet als MOPS)-Puffer, enthaltend 303 nMol Paar 1–, pH 7,0
(0,8 ml), zur Umsetzung für
30 Minuten bei 37°C zugegeben.
Nach der Umsetzung wurde Oligonucleotid mit eingeführter Maleimidgruppe
durch Ethanol-Ausfällung
gereinigt. Das Oligonucleotid wurde mit einer Ausbeute von 225 nMol
gewonnen. Es wurde durch Bestimmung der Maleimidgruppe bestätigt, dass
1,2 Moleküle
der Maleimidgruppe in 1 Molekül des
Oligonueleotids eingeführt
waren.
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Nachfolgend wurde das gewonnene Anti-HBs-IgG
mit eingeführter
Sulfhydrylgruppe mit dem Oligonucleotid mit eingeführter Maleimidgruppe
gemischt und diese zusammen für
1 Stunde bei 37°C umgesetzt,
und die resultierende Mischung wurde auf eine Säule mit 1,5 cm Durchmesser
und 45 cm Länge
gegeben, die zuvor mit 0,1 M Natriumphosphat-Puffer, pH 6,0, enthaltend
5 mM EDTA, equilibriert wurde. Die Absorption der resultierenden
Fraktionen wurde bei 280 nm und 260 nm gemessen, um eine Fraktion,
entsprechend dem Oligonucleotid-markierten Anti-HBs-IgG, zu sammeln,
die dann durch eine Ultrafiltrationsmembran YM-30, hergestellt von
Millipore, Co., konzentriert wurde.
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Die Protein-Konzentration der gesammelten Fraktionen
wurde unter Verwendung eines Protein-Assay-Kits (BCA-Protein-Assay-Kit, hergestellt von
Pierce, Co.) untersucht. Es wurde angezeigt, dass die Konzentration
2,12 mg/ml war. Der Komplex wird nun abgekürzt als "Anti-HBs-IgG, markiert mit Paar 1–".
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Durch dasselbe oben beschriebene
Verfahren wurden die folgenden markierten Produkte hergestellt;
mit Paar 8+ markiertes Anti-CRP-IgG, hergestellt durch Einführen des
Paar 8+ in das monoklonale Maus-Anti-CRP-IgG, gewonnen in Verfahren
2; BSA, markiert mit Paar 1–,
hergestellt durch Einführen
des Paar 1– in
Rinderserum Albumin (nachfolgend bezeichnet als BSA), und Anti-HBs-IgG,
markiert mit Paar 1+, hergestellt durch Einführen des Paar 1+ in Anti-HBs-IgG.
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Verfahren 5: Herstellung
von Oligonucleotid-markiertem Anti-HBs-Fab'
-
Das polyklonale Kaninchen-Anti-HBs-IgG (12,72
mg), gewonnen in Verfahren 2, wurde in 0,1 M Natriumacetat-Puffer,
pH 4,5, gelöst,
zu dem zur Umsetzung für
15 Stunden bei 37°C
Pepsin (0,25 mg; Boehringer-Mannheim, Co.) zugegeben wurde. Nach der
Umsetzung wurde die Reaktionsmischung dann auf eine Säule mit
1,5 cm Durchmesser und 45 cm Länge
gegeben, die zuvor mit Ultrogel AcA44-Harz, hergestellt von IBF biotechniques
Co., gefüllt
und mit 0,1 M Natriumphosphat-Puffer, pH 6,0, equilibriert wurde.
Eine Fraktion entsprechend F(ab')2 wurde gesammelt und konzentriert. Zu 4,94
mg des resultierenden F(ab')2 wurde Mercaptoethylamin auf eine Endkonzentration
von 10 mM zur Umsetzung für
90 Minuten bei 37°C
zugegeben. Nach der Umsetzung wurde die Mischung auf eine Säule mit
1,0 cm Durchmesser und 45 cm Länge
gegeben, die zuvor mit Sephadex G-25 gefüllt, und mit 0,1 M Natriumphosphat-Puffer,
pH 6,0, equilibriert wurde. Eine Fraktion, entsprechend dem Fab' mit freiliegender
Sulfhydrylgruppe im flexiblen Bereich wurde gesammelt und dann mit
YM-30 konzentriert, um Fab' mit
eingeführter
Sulfhydrylgruppe zu gewinnen. Fab' (3,3 mg) wurde gewonnen. Weiterhin
wurde die Sulfhydrylgruppe bestimmt. Es wurde angezeigt, dass 1,12
Moleküle der
Sulfhydrylgruppe pro 1 Molekül
Fab' eingeführt waren.
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Alternativ wurde das Paar 1+ Oligonucleotid (250
nMol) in 0,1 M MOPS-Puffer, pH 7,0, enthaltend 1 mM EDTA, gelöst, wozu
DMF, enthaltend EMCS (7,7 mg), zur Umsetzung für 1 Stunde bei 37°C zugegeben
wurde. Das Oligonucleotid mit eingeführter Maleimidgruppe wurde
durch Ethanol-Ausfällung gereinigt
und dann in 0,1 M Natriumphosphat-Puffer, pH 6,0, enthaltend 5 mM
EDTA, gelöst.
Das gewonnene Oligonucleotid mit eingeführter Maleimidgruppe betrug
231 nMol, und es wurde angezeigt, dass 0,73 Moleküle Maleimidgruppe
pro 1 Molekül
des Oligonucleotids eingeführt
waren.
-
Das resultierende Fab' mit eingeführter Sulfhydrylgruppe
und das Oligonucleotid mit eingeführter Maleimidgruppe wurden
zusammen gemischt und für 1
Stunde bei 37°C
umgesetzt, und nach der Umsetzung wurde die Mischung auf eine Säule von
1,5 cm Durchmesser und 45 cm Länge
gegeben, die zuvor mit Ultrogel ACA44 gefüllt, und mit 0,1 M Natriumphosphat-Puffer,
pH 6,0, enthaltend 5 mM EDTA, equilibriert wurde. Die Absorption
der resultierenden Fraktionen wurde bei 280 nm und 260 nm gemessen, um
eine Fraktion, entsprechend dem Oligonucleotid-markierten HBs-Fab' zu sammeln, die
dann durch eine Ultrafiltrationsmembran YM-30, hergestellt von Millipore,
Co., konzentriert wurde. Die Protein-Konzentration der gesammelten
Fraktion wurde unter Verwendung eines Protein-Assay-Kits (BCA-Protein-Assay-Kit,
hergestellt von Pierce, Co.) untersucht. Es wurde angezeigt, dass
die Konzentration 5,72 mg/ml betrug.
-
Verfahren 6: Herstellung
von (Paar 1–)-gebundener Membran
-
10 mg Avidin wurden in Phosphat-gepufferter
physiologischer Salzlösung
(20 ml; PBS(–),
hergestellt von Nissui Pharmceuticals, Co., Ltd.) gelöst und dann
eine Membran, geschnitten in 5 × 10
cm große
Stücke
(SPHF-Membran, hergestellt von Millipore, Co.), 1 Stunde in die
Lösung
bei Raumtemperatur eingetaucht und dann mit destilliertem Wasser gespült. Nach
dem Spülen
wurde das Membranstück an
Luft getrocknet. Unter Verwendung eines weichen Stifts (hergestellt
von Platinum Fountain Pen Co.), imprägniert mit 258 mMol/ml Biotin-markiertem
Paar 1–,
hergestellt im Verfahren 1, wurde eine vertikale Linie zur 5 cm-Seite
gezogen, um die Seite in Hälften zu
teilen, um das Biotin-markierte Paar 1– an die Avidin-gebundene SPHF-Membran
zu binden. Nach Trocknen an Luft wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur
ein Blockieren mittels eines Blockierungsmittels (Block Ace, hergestellt
von Snow Brand Milk Products, Co.) durchgeführt und daraufhin die resultierende
Membran mit destilliertem Wasser gespült und an Luft getrocknet,
um die (Paar 1–)-gebundene Membran
herzustellen. Nachfolgend wurde die Membran in ein 0,5 cm breites
und 5 cm langes Stück
geschnitten, und an einem Ende des Stücks wurde ein Glasfilter (hergestellt
von Whatman, Co.; nachfolgend bezeichnet als GF) mit einer Klammer
befestigt und unter Trockenbedingungen gelagert.
-
Verfahren 7: Abfangen
von Sandwich-Immunkomplex auf der Membran
-
Unter Verwendung einer Lösung von
Phosphat-gepufferter physiologischer Salzlösung (hergestellt von Nissui
Pharmaceuticals Co.; PBS(–))
mit Zugabe von 0,1% BSA und 0,35 M Natriumchlorid (nachfolgend bezeichnet
als MPBS), wurde (Paar 1+)-markiertes Anti-HBs-IgG, wie hergestellt
in Verfahren 4, auf eine Endkonzentration von 1,54 μg/ml eingestellt
und kolloidales Gold, hergestellt in Verfahren 3 (mit kolloidalem
Gold markierter Anti-HBs-Antikörper),
auf eine Absorption von 0,5 bei 520 nm eingestellt. HBs-Antigen
wurde dann zu den resultierenden einzelnen markierten Produkten
auf eine Endkonzentration von 100 ng/ml, 50 ng/ml oder 0 ng/ml zugegeben,
und 100 μl
von jeder der Lösungen
wurde in Teströhrchen
aufgeteilt. Die in Verfahren 6 hergestellte (Paar 1–)-gebundene
Membran wurde rasch in das Teströhrchen
gegeben, wobei man den GF nach oben hielt, um die Reaktivität zu untersuchen.
Die Reaktivität
wurde bei HBs-Endkonzentrationen von 100 ng/ml und 50 ng/ml überprüft. Keine Reaktivität wurde
bei der Kontrolllösung,
enthaltend kein HBs darin (0 ng/ml), gefunden. Die Ergebnisse zeigen
an, dass ein Sandwich-Immunkomplex aus (Paar 1+)-markiertem Anti-HBs-IgG,
dem HBs-Antigen
und mit kolloidalem Gold markiertem Anti-HBs-Antikörper gebildet
wurde, worin das Paar 1+ im Sandwich-Immunkomplex und das Paar 1– in der (Paar
1–)-gebundenen
Membran in komplementärer Art
und Weise miteinander gebunden waren, wodurch der Sandwich-Immunkomplex
auf der Membran abgefangen wurde.
-
Beispiel 2
-
Verfahren 1: Herstellung
von (Paar 1+)-markiertem Avidin und (Paar 1–)-markiertem Avidin
-
Das Biotin-markierte Paar 1+ (112
nMol), hergestellt im Verfahren 1 in Beispiel 1, wurde mit Avidin
(1,52 mg) in MPBS (0,7 ml) 3 Stunden bei 37°C umgesetzt und daraufhin die
Mischung zu Ultrogel AcA44-Harz, hergestellt von IBF biotechniques, zugeführt, das
zuvor mit PBS equilibriert wurde, um Paar 1+-markiertes Avidin zu
gewinnen. Durch dasselbe Verfahren wurde zusätzlich Paar 1+-markiertes Avidin
gewonnen.
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Verfahren 2: Herstellung
von Oligonucleotid-Avidin-Matrix-gebundener Membran
-
Avidin (10 mg) wurde in Phosphat-gepufferter
physiologischer Salzlösung
(hergestellt von Nissui Pharmceuticals, Co., Ltd., PBS(–)) gelöst und dann
eine Membran, geschnitten in 5 × 10
cm große Stücke (SPHF-Membran,
hergestellt von Millipore, Co.), 1 Stunde in die Lösung bei
Raumtemperatur eingetaucht und dann mit destilliertem Wasser gespült. Nach
dem Spülen
wurde das Membranstück
an Luft getrocknet. Unter Verwendung eines weichen Stifts (hergestellt
von Platinum Fountain Pen Co.), imprägniert mit 258 mMol/ml Biotin-markiertem
Paar 1–,
hergestellt im Verfahren 1, wurde eine vertikale Linie zur 5 cm-Seite
gezogen, um die Seite in Hälften zu
teilen, um das Biotin-markierte Paar 1– an die Avidin-gebundene SPHF-Membran
zu binden. Nach Trocknen an Luft wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur
ein Blockieren mittels eines Blockierungsmittels (Block Ace, hergestellt
von Snow Brand Milk Products, Co.) durchgeführt und daraufhin die resultierende
Membran mit destilliertem Wasser gespült und an Luft getrocknet,
um die (Paar 1–)-gebundene SPHF-Membran
herzustellen. Die (Paar 1–)-gebundene SPHF-Membran
reagierte in MPBS, enthaltend Paar 1+ – markiertes Avidin (1 μg/ml) und
Paar-1– -markiertes
Avidin (2 μg/ml),
für 1 Stunde
bei Raumtemperatur, um eine Oligonucleotid-Avidin-Matrix-gebundene
Membran herzustellen. Die Membran wurde mit destilliertem Wasser
gespült
und an Luft getrocknet. Nachfolgend wurde die Membran in ein 0,5 cm
breites und 5 cm langes Stück
geschnitten, und an einem Ende des Stücks wurde ein GF mit einer Klammer
befestigt und unter Trockenbedingungen gelagert.
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Verfahren 3: Abfangen
von Sandwich-Immunkomplex auf der Membran
-
Unter Verwendung von MPBS wurde (Paar 1+)-markiertes
Anti-HBs-IgG, wie in Verfahren 4 in Beispiel 1 hergestellt, auf
eine Endkonzentration von 1,54 μg/ml
eingestellt und mit kolloidalem Gold markiertem Anti-HBs-Antikörper, wie
in Verfahren 3 in Beispiel 1 hergestellt, auf eine Absorption von
0,5 bei 520 nm eingestellt. HBs-Antigen wurde dann zu den resultierenden
einzelnen markierten Produkten auf eine Endkonzentration von 100
ng/ml, 80 ng/ml, 60 ng/ml, 40 ng/ml, 20 ng/ml, 0 ng/ml zugegeben
und 100 μl
von jeder der Lösungen
in Teströhrchen
aufgeteilt. Die in Verfahren 2 in Beispiel 2 hergestellte Oligonucleotid-Avidin-Matrix-gebundene
Membran wurde rasch in die Teströhrchen
gegeben, während
man den GF nach oben hielt, um die Reaktivität zu untersuchen. Folglich
wurde die Reaktivität
bei den HBs-Endkonzentrationen von 100 ng/ml, 80 ng/ml und 60 ng/ml
bestimmt. Keine Reaktivität
wurde bei Konzentrationen unter 40 ng/ml gefunden.
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Beispiel 3
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Verfahren 1: Herstellung
von (Paar 1–)-gebundener SPHF-Membran
-
Unter Verwendung eines weichen Stifts
(hergestellt von Platinum Fountain Pen Co.), imprägniert mit
2 mg/ml (Paar 1–)-markierter
BSA, wie in Beispiel 1, Verfahren 4, hergestellt, wurde eine vertikale
Linie zu der 5 cm-Seite einer Membran, die in eine Größe von 5 × 10 cm
(SPHF-Membran; hergestellt von Millipore, Co.) geschnitten war,
gezogen, um die Seite in Hälften
aufzuteilen, um das BSA durch physikalische Adsorption an die Membran
zu binden. Nach Trocknen an Luft wurde ein Blockieren mittels eines
Blockierungsmittels (Block Ace; hergestellt von Snow Brand Milk
Products, Co.) für
30 Minuten bei Raumtemperatur durchgeführt und nachfolgend die resultierende
Membran mit destilliertem Wasser gespült und an Luft getrocknet,
um (Paar 1–)-gebundene SPHF-Membran
herzustellen. Nach Trocknen der Membran an Luft wurde die Membran
in ein 0,5 cm breites und 5 cm langes Stück geschnitten, an einem Ende
des Stücks
wurde ein GF mit einer Klammer fixiert und unter Trockenbedingungen
gelagert.
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Verfahren 2: Abfangen
von einem Sandwich-Immunkomplex auf der Membran
-
Unter Verwendung von MPBS wurde (Paar 1+)-markiertes
Anti-HBs-IgG, wie hergestellt in Verfahren 4 in Beispiel 1, auf
eine Endkonzentration von 1,54 μg/ml
eingestellt und mit kolloidalem Gold markierter Anti-HBs-Antikörper, wie
hergestellt in Verfahren 3 in Beispiel 1, auf eine Absorption von
0,5 bei 520 nm eingestellt. HBs-Antigen wurde dann zu den resultierenden
einzelnen markierten Produkten auf eine Endkonzentration von 100
ng/ml, 50 ng/ml, 25 ng/ml, 10 ng/ml, 5 ng/ml oder 0 ng/ml eingestellt,
und 100 μl
von jeder der Lösungen
wurde auf Teströhrchen
verteilt. Im Verfahren 1 in Beispiel 3 hergestellte (Paar 1–)-gebundene
SPHF-Membran wurde rasch in die Teströhrchen gegeben, während man
den GF nach oben hielt, um die Reaktivität zu untersuchen. Folglich
wurde die Reaktivität
bei den HBs-Endkonzentrationen von 100 ng/ml, 50 ng/ml, 25 ng/ml,
10 ng/ml und 5 ng/ml bestimmt. Keine Reaktivität wurde bei Konzentrationen
von 0 ng/ml gefunden.
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Beispiel 4
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Verfahren 1: Herstellung
von [(Paar 1–)
+ (Anti-HBs-IgG)]-gebundender SPHF-Membran
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Unter Verwendung eines weichen Stifts
(hergestellt von Platinum Fountain Pen Co.), imprägniert mit
0,5 mg/ml (Paar 1–)-markiertem
Anti-HBs-IgG, wie in Beispiel 1, Verfahren 4, hergestellt, wurde
eine vertikale Linie zur 5 cm-Seite einer Membran, die in eine Größe von 5 × 10 cm
(SPHF-Membran; hergestellt von Millipore, Co.) geschnitten war,
gezogen, um die Seite in Hälften
aufzuteilen, um das (Paar 1–)-markierte
Anti-HBs-IgG durch physikalische Adsorption an die Membran zu binden.
Nach Trocknen an Luft wurde ein Blockieren mittels eines Blockierungsmittels
(Block Ace; hergestellt von Snow Brand Milk Products, Co.) für 30 Minuten
bei Raumtemperatur durchgeführt
und nachfolgend die resultierende Membran mit destilliertem Wasser
gespült
und an Luft getrocknet, um [(Paar 1–) + (Anti-HBs-IgG)]-gebundene SPHF-Membran herzustellen.
Nach Trocknen der Membran an Luft wurde die Membran in ein 0,5 cm
breites und 5 cm langes Stück
geschniten und an einem Ende des Stücks wurde ein GF mit einer Klammer
fixiert und unter Trockenbedingungen gelagert.
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Verfahren 2: Abfangen
eines Sandwich-Immunkomplex auf der Membran
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Unter Verwendung von MPBS wurde (Paar 1+)-markiertes
Anti-HBs-Fab', wie
hergestellt in Verfahren 5 in Beispiel 1, auf eine Endkonzentration
von 1,54 μg/ml
eingestellt, und das kolloidale Gold, wie hergestellt in Verfahren
3 in Beispiel 1, auf eine Absorption von 0,5 bei 520 nm eingestellt.
HBs-Antigen wurde
dann zu den resultierenden einzelnen Produkten auf eine Endkonzentration
von 100 ng/ml, 50 ng/ml, 25 ng/ml, 10 ng/ml, 5 ng/ml, 2,5 ng/ml
oder 0 ng/ml eingestellt, und 100 μl von jeder der Lösungen wurde
auf Teströhrchen
verteilt. Die [(Paar 1–)
+ (Anti-HBs-IgG)]-gebundene SPHF-Membran,
hergestellt in Beispiel 4, wurde schnell in die Teströhrchen gegeben,
während
man den GF nach oben hielt, um die Reaktivität zu untersuchen. Folglich
wurde die Reaktivität
bei den HBs-Endkonzentrationen
von 100 ng/ml, 50 ng/ml, 25 ng/ml, 10 ng/ml, 5 ng/ml und 2,5 ng/ml
bestimmt. Keine Reaktivität
wurde bei Konzentrationen von 0 ng/ml gefunden.
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Beispiel 5
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Aufbau der Assay-Vorrichtung
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13 zeigt
eine Assay-Vorrichtung in Streifenform, wie in Beispiel 5 verwendet.
Im Streifen von 13 bedeutet 109 einen
Tageslicht-Projektorfilm, hergestellt von Highland, Co., zur Verwendung
als Verstärkungsträgerfilm
in der Assay-Vorrichtung in Beispiel 5. Ein SPHF-Membran-Streifen 102 klebt über die
gesamte Fläche
des doppelseitigen Bandes 107 (hergestellt von Nichiban,
Co.), außer
beiden Enden des doppelseitigen Bands 107, um den Film
lose zu unterstützen
und ein Entwicklungselement aufzubauen. Die SPHF-Membran 102 wird
mit dem gleichen Verfahren wie dem Verfahren 6 des Beispiels 1 hergestellt,
worin Paar 1– an
eine Zwischenposition der Detektionszone 106 gebunden wird.
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An einem Ende des Entwicklungselements ist
die Beladungszone 101 angeordnet, umfassend einen Filter,
zuvor mit einem Blockierungsmittel (Block Ace; hergestellt von Snow
Brand Milk Products, Co.) zum Blockieren bearbeitet, und zusätzlich ist
eine die Reagenzkomponenten einschließende Einschlusszone 105 zwischen
der Beladungszone 101 und dem Entwicklungselement und in
engem Kontakt mit der Zone und dem Element angeordnet, so dass eine
aufgegebene Flüssigkeitsprobe
hiervon transferiert werden kann. Die Einschlusszone 105 ist aus
einer Glaspapierlage hergestellt (hergestellt von Millipore, Co.),
zuvor mit einem Blockierungsmittel (Block Ace; hergestellt von Snow
Brand Milk Products, Co.) bearbeitet zum Blockieren, sowie der Einschlusszone 105,
die darin mit kolloidalem Gold markiertes Kaninchen-Anti-HBs-IgG 103 (0,15 μg) und (Paar
1+)-markiertes Anti-HBs-IgG 104 in vorgegebener Menge versiegelt.
Das mit kolloidalem Gold markierte Kaninchen-Anti-HBs-IgG 103 wird
im Verfahren 3 in Beispiel 1 hergestellt, und das (Paar 1+)-markierte
Anti-HBs-IgG 104 wird im Verfahren 4 in Beispiel 1 hergestellt.
Am anderen Ende des Entwicklungselements wird die den GF umfassende
Absorptionszone 108 angeordnet. Der derart hergestellte
Streifen zum Nachweis von HBs-Antigen hat eine Breite von 5 mm und
eine Länge
von 60 mm und wird unter trockenen Bedingungen gelagert.
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Analysebeispiel
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Zur Beladungszone 101 der
Assay-Vorrichtung zum Nachweis von HBs-Antigen, wie aufgebaut im
Verfahren des vorliegenden Beispiels 5, wurde MPBS (100 μl), eingestellt
auf 100 ng/ml HBs-Antigen,
zugegeben, während
zur Beladungszone 101 einer anderen derartigen Assay-Vorrichtung
zum Nachweis von HBs-Antigen MPBS (100 μl), das keines enthielt, zugegeben
wurde. 30 Minuten später wurde
die Reaktivität
bei den einzelnen Assay-Vorrichtungen beurteilt. Eine Färbung von
kolloidalem Gold wurde in der Nachweiszone des Streifens bei Zugabe
von 100 ng/ml HBs-Antigen beobachtet, aber keine Färbung wurde
bei dem Streifen mit einfacher Zugabe von MPBS beobachtet.
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Beispiel 6
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Aufbau der Assay-Vorrichtung
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Eine Nylon-Membran (Biodyne C; hergestellt von
Pall, Co.) wurde in ein 5 × 10
cm großes
Stück geschnitten,
das dann 15 Minuten in eine EDC-Lösung eingetaucht, mit destilliertem
Wasser gespült und
an Luft getrocknet wurde, um ein aktiviertes Biodyne C herzustellen.
Auf dem aktivierten Biodyne C wurde eine vertikale Linie zur 5 cm-Seite
gezogen, um die Seiten in Hälften
aufzuteilen, wobei ein weicher Stift (hergestellt von Platinum Fountain
Pen, Co.), imprägniert
mit 20 μg/ml
des Paar 1– mit
eingeführter
Aminogruppe, hergestellt im Verfahren 1 des Beispiels 1, verwendet
wurde, um das Paar 1– an
das Biodyne C zu binden. Das Biodyne C wurde mit destilliertem Wasser
gespült
und mit einem Blockierungsmittel (Block Ace; hergestellt von Snow
Brand Milk Products, Co.) blockiert, gefolgt von einem weiteren
Spülen
und Trocknen an Luft. Nach dem Trocknen an Luft wurde das Biodyne
C mit einem Papierschneider in ein 0,5 cm breites und 5 cm langes Stück geschnitten,
und ein GF an einem Ende befestigt. Dann wurde das resultierende
Biodyne C bei trockenen Bedingungen gelagert.
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Für
die derart aufgebaute Assay-Vorrichtung zum Nachweis von HBs-Antigen
wurde das in Verfahren 4 des Beispiels 1 hergestellte (Paar 1+)-markierte Anti-HBs-IgG
auf eine Endkonzentration von 1,54 μg/ml eingestellt und in Verfahren
3 des Beispiels 1, hergestelltes kolloidales Gold auf eine Absorption von
0,5 bei 520 nm unter Verwendung von MPBS eingestellt.
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Analysebeispiel
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Zur Beladungszone der Assay-Vorrichtung zum
Nachweis von HBs-Antigen, wie aufgebaut im Verfahren des vorliegenden
Beispiels 6, wurde HBs-Antigen auf eine Endkonzentration von 20 μg/ml oder
0 ng/ml zugegeben. 100 μl
hiervon wurden in ein Teströhrchen
verteilt. Das im Verfahren des Beispiels 6 hergestellte (Paar 1–)-gebundene
Biodyne C wurde rasch zugegeben, während man den GF nach oben hielt,
um die Reaktivität
zu untersuchen. Folglich wurde die Reaktivität bei der HBs-Endkonzentration
von 20 μg/ml
bestätigt.
Keine Reaktivität
wurde bei einer Null-Konzentration gefunden.
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Beispiel 7
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Aufbau der Assay-Vorrichtung
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Eine SPHF-Membran, geschnitten in
ein 5 × 10
cm großes
Stück,
wurde in Phosphat-gepufferte physiologische Salzlösung getaucht
(20 ml; PBS(–); hergestellt
von Nissui Pharmaceuticals, Co.), worin Avidin (10 mg) gelöst wurde,
und die Membran wurde dann mit destilliertem Wasser gespült. Auf
der gespülten
und an Luft getrockneten Membran wurde eine Linie an einer Position
2 cm entfernt von einem Ende und vertikal zur 5 cm-Seite unter Verwendung eines
weichen Stifts (hergestellt von Platinum Fountain Pen, Co.), imprägniert mit
Biotin-markiertem Paar 1– mit
einer Konzentration von 258 nMol/l, wie hergestellt im Verfahren
1 des Beispiels 1, gezogen, um das Biotin-markierte Paar 1– an die
Avidingebundene SPHF-Membran zu binden. In ähnlicher Weise wurde eine Linie
vertikal zu einer Position 2 cm entfernt vom anderen Ende unter
Verwendung eines weichen Stifts (hergestellt von Platinum Fountain Pen,
Co.), imprägniert
mit dem Biotin-markierten Paar 8–, gezogen, um das Biotin-markierte
Paar 8– an
die Avidin-gebundene SPHF-Membran zu binden. Nach Trocknen der durch
Biotin-Avidin-Bindung an Luft erzeugten (Paar 8–)-immobilisierten SPHF-Membran,
wurde die Membran durch Behandlung mit einem Blockierungsmittel
(Block Ace; hergestellt von Snow Brand Milk Products, Co.) 30 Minuten bei
Raumtemperatur blockiert und dann mit destilliertem Wasser gespült und daraufhin
an Luft getrocknet. Nach dem Trocknen an Luft wurde die Membran in
ein 0,5 cm breites und 5 cm langes Stück geschnitten, und dann wurde
ein GF, hergestellt von Whatman, Co., an einem Ende mit einer Klammer
fixiert. Die resultierende Membran wurde unter trockenen Bedingungen
zur Verwendung in der Assay-Vorrichtung
in Beispiel 7 gelagert.
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Analysebeispiel
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Unter Verwendung von MPBS, hergestellt durch
Zugabe von 0,1% BSA und 0,35 M Natriumchlorid in Phosphat-gepufferter
physiologischer Salzlösung
(PBS(–);
hergestellt von Nissui Pharmaceuticals, Co.), wurde eine Testlösung, so
hergestellt, dass das (Paar 1+)-markierte Anti-HBs-IgG und das (Paar
8+)-markierte Anti-CRP-IgG, wie hergestellt in Verfahren 4 des Beispiels
1, jeweils bei einer Endkonzentration von 1,54 μg/ml vorlagen und mit kolloidalem
Gold markiertes Anti-HBs-IgG und mit kolloidalem Gold markiertes
Anti-CRP-IgG, hergestellt im Verfahren 3 des Beispiels 1, eine Absorption
von 0,5 bei 520 nm zeigten.
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Vier verschiedene Proben wurden durch
Zugabe von HBs-Antigen und CRP-Antigen, jeweils auf eine Endkonzentration
von 100 ng/ml in die Testlösung
zugegeben, wobei nur HBs-Antigen auf eine Endkonzentration von 100
ng/ml in die Lösung
gegeben wurde, und nur CRP-Antigen auf eine Endkonzentration von
100 ng/ml zugegeben, und keines der Antigene zur Testlösung gegeben
wurde. 100 μl
von jedem wurden in einzelne Teströhrchen aufgeteilt. Die Testvorrichtung,
umfassend die im Verfahren des Beispiels 7 hergestellte (Paar 8–)-immobilisierte SPHF-Membran
wurde rasch in die Teströhrchen
gegeben, während
man den GF nach oben hielt, um die Reaktivität zu bestimmen.
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Folglich waren die Proben, beide
enthaltend die Antigene, an den Bindungsregionen von Paar 1– und Paar
8+ gefärbt.
Die nur das HBs-Antigen enthaltende Probe war nur an der Bindungsregion
von Paar 1– gefärbt. Die
Probe, nur enthaltend das CRP-Antigen, war nur an der Bindungsregion
von Paar 8+ gefärbt.
Zusätzlich
war die keines der Antigene enthaltende Probe an keiner der Bindungsregionen
von Paar 1– und
Paar 8+ gefärbt.
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Beispiel 8
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Aufbau der Assay-Vorrichtung
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14 bis 16 zeigen die im vorliegenden Beispiel
8 verwendete Assay-Vorrichtung; 14 zeigt
die Querschnittsansicht entlang der Längsrichtung der Assay-Vorrichtung. 15 zeigt die Seitenansicht
und 16 zeigt die obere
Flächenansicht. In 14 bis 16 bedeutet 201 ein Kunststoffgehäuse, zusammengesetzt
aus einem oberen Gehäuse 202 und
einem unteren Gehäuse 203.
Die in Beispiel 5 aufgebaute Streifen-Assay-Vorrichtung wurde im unteren
Gehäuse 203 eingerichtet, über das
das obere Gehäuse 202 einstückig aufgebracht
wurde.
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Die Proben-Beladungsöffnung 204 und
das Detektionsfenster 205 sind an den Positionen des oberen
Gehäuses 202,
entsprechend der Beladungszone und der Detektionszone der Streifen-Assay-Vorrichtung, offen.
Durch Anordnen der in Beispiel 5 aufgebauten Streifen-Assay-Vorrichtung
im Gehäuse 201 wird
die HBs-Antigen-Nachweis-Assay-Vorrichtung des Beispiels 8 aufgebaut.
Die Vorrichtung wurde unter trockenen Bedingungen gelagert.
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Analysebeispiel
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Durch die Probe-Beladungsöffnung 204 der im
Verfahren des Beispiels 8 aufgebauten HBs-Antigen-Nachweis-Assay-Vorrichtung wurde
MPBS (100 μl),
eingestellt auf 100 ng/ml HBs-Antigen, zugegeben, während MPBS
(100 μl),
das keines enthielt, zu einer weiteren derartigen zusätzlich hergestellten HBs-Antigen-Nachweis-Assay-Vorrichtung
zugegeben wurde, und 30 Minuten später wurde die Reaktivität in der
Detektionszone 106, gebunden mit Paar 1–, durch das Detektionsfenster 205 einzeln
beobachtet. Das Färben
von kolloidalem Gold wurde in der Assay-Vorrichtung unter Zugabe
von 100 ng/ml HBs-Antigen beobachtet, aber kein Einfärben wurde in
der Assay-Vorrichtung bei Zugabe von nur MPBS beobachtet.
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Vergleichsbeispiel 1
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Das vorliegende Vergleichsbeispiel
1 ist zum Vergleich der Nachweisempfindlichkeit des herkömmlichen
Verfahrens, worin Antikörper
als Bindungselemente auf der Detektionszone immobilisiert werden,
mit der Nachweisempfindlichkeit der vorliegenden Erfindung.
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Aufbau der Assay-Vorrichtung
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Unter Verwendung eines weichen Stifts
(hergestellt von Platinum Fountain Pen Co.), imprägniert mit
2,0 mg/ml Kaninchen-Anti-HBs-IgG, wurde eine Linie vertikal zur
5 cm-Seite einer in 5 × 10
cm große Stücke geschnittenen
Membran (SPHF-Membran; hergestellt von Millipore, Co.) gezogen,
um die Seite in Hälften
aufzuteilen, um die Kaninchen-Anti-HBs-IgG durch physikalische Adsorption
an die SPHF-Membran zu binden. Nach Trocknen an Luft wurde die Membran
mit einem Blockierungsmittel (Block Ace, hergestellt von Snow Brand
Milk Products, Co.) 30 Minuten bei Raumtemperatur blockiert und
daraufhin die resultierende Membran in destilliertem Wasser gespült, um die
Kaninchen-Anti-HBs-IgG-gebundene
SPHF-Membran zu gewinnen. Nach Trocknen an Luft wurde die Membran
in ein 5 cm breites und 5 cm langes Stück geschnitten und an einem
Ende des Stücks
ein GF mit einer Klammer befestigt, um unter trockenen Bedingungen gelagert
zu werden. Das resultierende Stück
wurde definiert als die Assay-Vorrichtung des Vergleichsbeispiels
1. Wenn eine Kaninchen-Anti-HBs-IgG bei einer Konzentration über 2,0
mg/ml vorlag, wurde die nicht-spezifische Reaktion verstärkt. Daher
wurde Kaninchen-Anti-HBs-IgG bei 2,0 mg/ml verwendet.
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Analysebeispiel
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Die Nachweisempfindlichkeit des herkömmlichen
Verfahrens wurde bei den folgenden Versuchen beurteilt. Noch spezieller
wurde eine Testlösung
so hergestellt, dass im Verfahren 3 des Beispiels 1 hergestelltes
kolloidales Gold eine Absorption von 0,5 bei 520 nm hatte. Zur resultierenden
Lösung
wurde HBs-Antigen auf eine Endkonzentration von 100 ng/ml, 50 ng/ml,
25 ng/ml, 10 ng/ml, 5 ng/ml, 2,5 ng/ml oder 0 ng/ml zugegeben.
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100 μl der resultierenden jeweiligen
Reagenz-Antigen-Mischung wurden in Teströhrchen verteilt. Die Assay-Vorrichtung
des Vergleichsbeispiels 1, umfassend die Anti-HBs-IgG-gebundene SPHF-Membran, hergestellt
im Verfahren des Vergleichsbeispiels 1, wurde rasch in die Teströhrchen gegeben,
wozu die Mischungslösung
der Antigenlösung
und des Reagenz, wie hergestellt im Verfahren des Vergleichsbeispiels
1, zugegeben wurden, während
man den GF nach oben hielt. Die Reaktivität wurde dann beurteilt. Folglich
wurde die Reaktivität bei
den End-HBs-Konzentrationen von 100 ng/ml, 50 ng/ml, 25 ng/ml und
10 ng/ml bestätigt,
aber keine Reaktivität
wurde bei einer Konzentration von unterhalb 10 ng/ml gefunden.
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Die Nachweisempfindlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
wurde alternativ mit den nachfolgenden Versuchen beurteilt. Noch
spezieller wurde eine Testlösung,
hergestellt unter Verwendung von MPBS, so dass das (Paar 1+)-markierte
Anti-HBs-Fab' bei
einer Konzentration von 1,54 μg/ml vorlag,
und in Verfahren 3 des Beispiels 1 hergestelltes kolloidales Gold
bei einer Absorption von 0,5 bei 520 nm war. Zur resultierenden
Lösung
wurde HBs-Antigen auf eine Endkonzentration von 100 ng/ml, 50 ng/ml,
25 ng/ml, 10 ng/ml, 5 ng/ml, 2,5 ng/ml oder 0 ng/ml zugegeben.
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100 μl der jeweils resultierenden
Reagenz-Antigen-Mischung wurden in Teströhrchen verteilt. Die in Beispiel
4 hergestellte [(Paar 1–)
+ (Anti-HBs-IgG)]-gebundene SPHF-Membran wurde rasch in die Teströhrchen gegeben,
während
man den GF nach oben hielt. Die Reaktivität wurde dann beurteilt. Folglich
wurde die Reaktivität
bei den HBs-Endkonzentrationen von 100 ng/ml, 50 ng/ml, 25 ng/ml,
10 ng/ml, 5 ng/ml und 2,5 ng/ml bestätigt, aber keine Reaktivität wurde
bei einer Konzentration unter 10 ng/ml gefunden.
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Die oben beschriebenen Ergebnisse
zeigen an, dass die Assay-Vorrichtung, umfassend Nucleinsäuren als
das erfindungsgemäße Bindungselement und
Anti-Bindungselement, eine 4-fach höhere Nachweisempfindlichkeit
aufweist als die herkömmlichen immunchemisch
aktiven Substanzen als Bindungselement und Anti-Bindungselement.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Entsprechend der vorliegenden Erfindung
ist die komplementäre
Bindung zwischen Nucleinsäuren als
einem immobilisierten Anti-Bindungselement und Nucleinsäuren als
einem Bindungselement, enthalten in einem erzeugenten Komplex, eine
hochstabile Reaktion mit einem hohen Basen-Übereinstimmungsverhältnis, und
kann noch stärker
gefördert werden
als die Immunreaktion, so dass biologische Substanz-Komplexe mit
hoher Affinität
effektiv an die Festphase gebunden werden können. Zum Immobilisieren von
Nucleinsäuren
als den Anti-Bindungselementen durch hochmolekulare Substanzen,
wie Proteine, können
Nucleinsäuren
kleinerer Moleküle
als denjenigen von Protein an die viel größere Anzahl an Protein- und
Nucleinsäuremoleküle (Anti-Bindungselemente)
gebunden werden, als die Zahl an Proteinmolekülen, die gebunden werden können. Daher können eine
größere Anzahl
von biologischen Substanz-Komplexen mit hoher Affinität, einschließlich Analyten,
abgefangen werden, die eine hohe Empfindlichkeit gegenüber der
herkömmlichen
Immunchromatographie verwirklichen.
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Erfindungsgemäß wird ein durch die Reaktion
eines Analyten mit einem markermarkierten ersten Liganden und einem
Nucleinsäure-markierten
Liganden erzeugter Komplex durch Chromatographie transferiert und
in der Detektionszone abgefangen, um die Menge hiervon zu untersuchen
und dessen Gegenwart nachzuweisen, worin ein oder mehr Spezies von
Analyten mit einer fast unbegrenzten Anzahl von Analyten untersucht
oder nachgewiesen werden können
durch Bilden von einzelnen Zonen, entsprechend einzelnen Spezies
von Analyten, weil die Analyten durch die komplementäre Bindung
zwischen den immobilisierten Nucleinsäuren und den im erzeugten Komplex
enthaltenen Nucleinsäuren
abgefangen werden können.
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Entsprechend dem einfachen klinischen
Laborverfahren der vorliegenden Erfindung kann die Nachweisempfindlichkeit
von zu untersuchenden und nachzuweisenden Analyten in einfacher
Art und Weise kontrolliert werden, indem das Übereinstimmungsverhältnis der
komplementären
Basen zwischen den einzelnen Nucleinsäuren in der komplementären Bindung
der immobilisierten Nucleinsäuren und
der den erzeugten Komplex enthaltenden Nucleinsäuren modifiziert wird. Dieses
Merkmal ist insbesondere vorteilhaft zum gleichzeitigen Nachweis
einer Vielzahl von Elementen, die erfordern, dass sich die normalen
Bereiche und anormalen Bereich von einzelnen Elementen voneinander
unterscheiden, was im wesentlichen die Modifikation der Konzentrationen
und Mengen der Antikörper
erfordert.