DE19913117A1 - Entstörung durch Rheumafaktoren - Google Patents
Entstörung durch RheumafaktorenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines Analyten, wobei zur Verringerung bzw. Vermeidung eines Hook-Effekts als Entstörungsreagenz Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnliche Substanzen zugesetzt werden. Weiterhin betrifft die Erfindung für die Durchführung des Verfahrens geeignete Reagenzienkits.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines Analyten, wobei
zur Verringerung bzw. Vermeidung eines Hook-Effekts als Entstörungs
reagenz Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnliche Substanzen zugesetzt
werden. Weiterhin betrifft die Erfindung für die Durchführung des Ver
fahrens geeignete Reagenzienkits.
Zur quantitativen Bestimmung von Analyten in einer Probe werden häufig
sog. Sandwich-Assays verwendet, wobei zwei gegen gleiche oder
verschiedene Epitope des Analyten gerichtete Rezeptoren mit einer den zu
bestimmenden Analyten enthaltenden Probe inkubiert werden. Dabei ist
vorzugsweise ein erster löslicher Rezeptor direkt oder indirekt mit einem
signalerzeugenden System, d. h. mit einer Markierung gekoppelt, während -
in einem heterogenen Nachweisverfahren - ein zweiter Rezeptor an eine
Festphase gekoppelt vorliegt oder mit einer Bindekomponente versehen ist,
wie z. B. Biotin, die zur Bindung mit einer entsprechend beschichteten
Festphase fähig ist.
Bei einer Anzahl diagnostisch wichtiger Parameter kann die Analytkonzen
tration in der Probe stark variieren, was bedeutet, daß ein breiter Meßbe
reich wünschenswert bzw. sogar erforderlich ist. Bei der Bestimmung
derartiger Analyten ist es einerseits diagnostisch wichtig, einen möglichst
exakten Wert in hohen Konzentrationsbereichen zu erhalten. Andererseits
muß auch in unteren Konzentrationsbereichen eine exakte Bestimmung
durchführbar sein, um zu einer qualitativ korrekten Diagnose Ja/Nein zu
gelangen, die ihrerseits grundlegende therapeutische Konsequenzen nach
sich ziehen kann.
Ein Problem bei hohen Analytkonzentrationen in einer zu untersuchenden
Probe ist der sogenannte "High Dose Hook-Effekt", worunter ein Rückgang
des Meßsignals bei sehr hohen Analytkonzentrationen zu verstehen ist. In
diesem Fall kann ein bestimmtes Meßsignal durch zwei unterschiedliche
Analytkonzentrationen hervorgerufen werden. Dieser "Hook-Effekt" schränkt
die Anwendung von Sandwich-Assays erheblich ein.
Besonders gravierend ist das Auftreten des Hook-Effekts bei Einschritt-
Sandwich-Assays. Als Einschritt-Assay werden alle Tests bezeichnet, bei
denen der zu bestimmende Analyt mit mindestens zwei für ihn spezifischen,
d. h. mit ihm ein "Sandwich" bildenden Rezeptoren in derselben Lösung zur
Reaktion gebracht und dabei z. B. durch Immobilisierung an einer Festphase
nachgewiesen wird, im Gegensatz zur sequentiellen Reaktionsführung, bei
der nach Reaktion des Analyten mit einem ersten spezifischen Rezeptor und
Fixierung des gebildeten Komplexes an einer Festphase der nichtgebundene
Analyt durch Waschen der Festphase vor der Reaktion mit einem zweiten
spezifischen markierten Rezeptor entfernt wird.
Sandwich-Assays können auch zum Nachweis von Antikörpern durch
geführt werden, beispielsweise als Brückentests, wobei ein für die
nachzuweisenden Antikörper spezifisches immobilisiertes oder immobilisier
bares Antigen und ein zweites markiertes Antigen verwendet wird. Derartige
Brückentest- oder Doppelantigen-Sandwich-Bestimmungen sind beispiels
weise in EP-A-0 280 211 beschrieben.
Auch Analytbestimmungen mit Hilfe des DSAP(Double Antibody Solid
Phase)-Sandwichprinzips, bei welchem die beiden analytspezifischen
Rezeptoren löslich sind und der Komplex mit dem Analyten mit einem
weiteren Rezeptor an der Festphase fixiert wird, sind im obigen Sinne
Einschritt-Tests und zeigen einen Hook-Effekt.
Zur Erkennung bzw. Vermeidung des Hook-Effekts wurden zahlreiche
Versuche unternommen, z. B. die Durchführung des Assays in einem
Zweischritt- oder Mehrschrittverfahren, wobei nach dem ersten Reaktions
schritt gewaschen wird (Hoffmann et al., Clin. Chem. 30 (1984), 1499).
Nachteil dieses Verfahrens ist jedoch ein höherer Arbeitsaufwand, eine
erhöhte Gesamtinkubationszeit und darüber hinaus oftmals ein Sensitivitäts
verlust sowie unter Umständen keine komplette Beseitigung des Hook-
Effekts.
Weiterhin wurde vorgeschlagen, mehrere Bestimmungen an einer einzigen
Probe mit jeweils unterschiedlichen Verdünnungen durchzuführen. Auch
dieses Verfahren führt jedoch zu einem erhöhten Zeit- und Arbeitsaufwand
sowie zu erhöhten Kosten für den Anwender.
Hoffmann et al. (1984), supra, beschreiben zusätzlich ein Bestimmungsver
fahren für einen Einschritt-Sandwichtest, bei dem die Reaktion des Analyten
mit dem Rezeptor kinetisch verfolgt und die Werte in einem Computer
gespeichert werden. Dabei können Meßergebnisse, die durch den Hook-
Effekt hervorgerufen werden, von anderen Werten unterschieden werden.
Dieses Verfahren besitzt den Nachteil, daß es äußerst aufwendige und teure
Computeranalysen erfordert, um zu erkennen, ob bei der Bestimmung ein
Hook-Effekt vorliegt.
Auch weitere Vorschläge, die zur Verringerung bzw. zur Vermeidung des
Hook-Effekts gemacht wurden, führen zu erheblichen Nachteilen. So hat
eine Verringerung des Probevolumens im allgemeinen einen erheblichen
Sensitivitätsverlust zur Folge. Eine Erhöhung der Rezeptorkonzentration
(Festphasenbindungsrezeptor oder/und markierter Rezeptor) führt oftmals
zu deutlich erhöhten Kosten sowie bei Erhöhung der Konzentration des
markierten Rezeptors zu Leerwertproblemen und damit verbunden zu einem
Sensitivitätsverlust. Darüber hinaus hat die Erhöhung der Rezeptorkonzen
tration nur ein relativ geringes Potential zur Verringerung des Hook-Effekts.
Weiterhin wurde beispielsweise in US-A-4,595,661, US-A-4,743,542 oder
EP-A-0 617 285 die Zugabe unmarkierter Antikörper oder Antigene zum
Testreagenz vorgeschlagen. Auch diese führt jedoch in der Regel zu einem
Sensitivitätsverlust und zu deutlich erhöhten Reagenzkosten.
EP-A-0 572 845 offenbart ein Verfahren zur immunchemischen Bestimmung
eines Analyten in einer Probe mittels eines ersten spezifischen Bindungs
partners, wobei der spezifische Bindungspartner an einem Träger immobili
siert ist und das Ausmaß der Bindung des Analyten an den spezifischen
Bindungspartner mittels eines weiteren spezifischen Bindungspartners, der
direkt oder indirekt eine Markierung trägt, bestimmt wird und wobei dem
Verfahren zusätzlich ein Bindefaktor zugegeben wird, der mehr als eine
bindungsfähige Stelle für den Analyten aufweist, keine Affinität zu dem
immobilisierten spezifischen Bindungspartner aufweist und nicht markiert
ist. Beispiele solcher Bindefaktoren sind mono- und polyklonale Antikörper,
sowie Fragmente davon, Lectine bzw. Konjugate mehrerer Lectine oder
Konjugate von Lectinen mit analytspezifischen Antikörpern oder deren
Fragmente. Wenn der Analyt ein Antikörper ist, sind die als Bindefaktoren
verwendeten Antikörper nicht homolog zu den Analytantikörpern und gegen
die spezifische Immunglobulinklasse des Analytantikörpers gerichtet. Die
Verwendung von Rheumafaktoren zur Bestimmung von Humanantikörpern
wird weder offenbart noch nahegelegt.
Gemäß EP-A-0 572 845 findet die Ausbildung eines Immunkomplexes
unabhängig davon statt, ob der Bindefaktor vorhanden ist oder nicht.
Weiterhin wird betont, daß sich aufgrund einer dem Fachmann bekannten
Rückreaktion der Komplex aus Analyt und spezifischen Rezeptor wieder
auflösen und sich so der Nachweisreaktion entziehen kann, wodurch die
Sensitivität stark eingeschränkt wird. Aus diesem Grund ist die diagno
stische Leistungsfähigkeit des Tests eingeschränkt, wenn die Rück
reaktionsrate zwischen immobilisiertem Rezeptor und nachzuweisendem
Analyten sehr hoch ist. Eine solche Rückreaktionsrate ist vor allem im
unteren Meßbereich, also bei niedrigen Konzentrationen des Analyten oder
bei niederaffinen Anti-Analyt-Antikörpern von Bedeutung.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand somit
darin, die oben genannten Nachteile des Standes der Technik zumindest
weitgehend zu vermeiden. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß
polyklonale oder/und monoklonale Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-
ähnliche Substanzen als Entstörungsreagenzien dem Testansatz zugegeben
werden. Auf diese Weise können durch den Hook-Effekt bedingte Falsch
messungen ohne zusätzlichen Aufwand an Zeit und Arbeit sowie ohne
Sensitivitätsverlust verringert oder vollständig vermieden werden.
Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur
Bestimmung eines Analyten in einer Probe, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man zur Entstörung Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnliche
Substanzen zusetzt. Vorzugsweise erfolgt die Bestimmung durch einen
Sandwich-Assay, insbesondere durch einen Einschritt-Sandwich-Assay.
Weiterhin ist bevorzugt, daß die Bestimmung durch ein heterogenes
Nachweisverfahren, d. h. über eine Festphasenbindung des Analyten erfolgt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren steht die Vermeidung falsch-negativer
Testresultate aufgrund des Hook-Effekts im Vordergrund. Eine möglicher
weise hohe Rückreaktionsrate im Komplex aus Festphasen-gebundenen
Analyten und Anti-Analytantikörper spielt keine wesentliche Rolle, da beim
Hook-Effekt definitionsgemäß eine sehr hohe Analytkonzentration vorliegt
und somit die Rückreaktionsrate nicht kritisch ist.
Rheumafaktoren sind Autoantikörper, die gegen körpereigenes Immunglobu
lin, beispielsweise IgG gerichtet sind. Meistens handelt es sich bei den
Rheumafaktoren um Antikörper der Klasse IgM. Besonders bevorzugt sind
humane Rheumafaktoren. Rheumafaktoren sind in der Literatur oftmals als
Störsubstanzen für immunologische Nachweisverfahren beschrieben worden
(vgl. z. B. EP-A-0 163 312; Henle et al., Clin. Exp. Immunol. 36 (1979),
415-422; Ho et al., J. Clin. Microbiol. 27 (1989), 952-958; Thorfason und
Diderholm, J. Meth. Virol. (1982), 157-170; Espersen et al., Scand. J.
Rheumathology, 75 (1988), 40-45; EP-A-0 292 810; DE-OS 42 02 923;
PCT/EP 95/04307 und PCT/EP 95/04308). Angesichts dieses Standes der
Technik war es in höchstem Maße überraschend, daß der Zusatz von
Rheumafaktoren zu einer Verringerung oder sogar zu einer Beseitigung des
Hook-Effekts führen kann.
Neben Rheumafaktoren können auch Rheumafaktor-ähnliche Substanzen
eingesetzt werden, d. h. Entstörreagenzien, die gleiche oder ähnliche
Eigenschaften aufweisen wie Rheumafaktoren. Insbesondere sind Rheuma
faktor-ähnliche Substanzen in der Lage oligomere oder polymere bzw.
vernetzte oder an den Analyten gebundene Immunglobuline besser zu
binden als Immunglobuline in Monomerform. Unter Rheumafaktor-ähnlichen
Substanzen sind dabei Bindefaktoren zu verstehen, die mehr als eine
bioaffine Bindestelle für den Nachweisantikörper besitzen. Spezifische
Beispiele solcher Rheumafaktor-ähnlicher Substanzen sind human-IgG-
bindende Peptide wie etwa Peptidfragmente von C1q, die im US-Patent
5,759,863 beschrieben sind, oder monoklonale IgM-Antikörper, die
oligomeres Human-IgG von monomerem Human-IgG unterscheiden können.
Solche Antikörper sind erhältlich durch Immunisierung von Versuchstieren
mit vernetztem Human IgG und Gewinnung von monoklonalen IgM-Antikör
pern mit hoher Affinität zu oligomerem Human-IgG und geringer Affinität zu
monomerem Human-IgG.
Die Probe, in der der zu bestimmende Analyt vorliegt, ist vorzugsweise eine
biologische Probe, z. B. eine aus einer Körperflüssigkeit stammende Probe
wie etwa Blut, Serum, Plasma, Urin, Speichel, Sperma oder Cerebrospinal
flüssigkeit oder eine Gewebe- oder Zellkulturprobe. Bevorzugt ist die Probe
eine Blut-, Serum- oder Plasmaprobe, insbesondere eine humane Probe.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise als heterogener
Sandwich-Assay ausgeführt und umfaßt die Schritte:
- (a) Inkontaktbringen der Probe mit einer Festphase, einem ersten analytspezifischen Rezeptor, der an die Festphase gebunden oder mit der Festphase bindefähig ist, und einem zweiten analytspezifischen Rezeptor, der eine signalgebende Gruppe trägt oder mit einer signalgebenden Gruppe bindefähig ist und
- (b) Nachweisen des Vorhandenseins oder/und der Menge des Analyten durch Bestimmung der signalgebenden Gruppe auf der Festphase.
Weiterhin bevorzugt umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren eine
immunologische Reaktion, d. h. eine Antigen-Antikörper-Wechselwirkung, die
direkt oder indirekt zur Bestimmung des Analyten verwendet wird.
Grundsätzlich kann das erfindungsgemäße Verfahren jedoch auch bei
anderen Bestimmungsreaktionen verwendet werden, die auf einer hoch
affinen Wechselwirkung beruhen und bei denen die Gefahr des Auftretens
eines Hook-Effekts besteht.
Der zu bestimmende Analyt kann jede in einer biologischen Probe vor
liegende Substanz sein, beispielsweise ein in einer Körperflüssigkeit
vorliegender Antikörper, insbesondere ein Autoantikörper, ein Tumorantikör
per oder ein gegen ein Pathogen, z. B. einen Virus wie etwa HIV oder
Hepatitisviren gerichteten Antikörper. Andererseits kann der Analyt auch ein
Antigen, d. h. auch ein mit einem Antikörper bindefähige Substanz sein,
beispielsweise ein Tumormarker wie etwa α-Fetoprotein oder Karzinogen-
embryonales Antigen oder ein Schwangerschaftsmarker wie etwa humanes
Choriongonadotropin.
Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße Entstörung durch Rheumafaktoren
oder Rheumafaktor-ähnliche Substanzen bei der Bestimmung von Antikör
pern, insbesondere von humanen Antikörpern, verwendet. Besonders
bevorzugt ist dabei eine Bestimmung nach dem zuvor bereits beschriebenen
Brückentestverfahren. Weiterhin bevorzugt ist auch das sog. indirekte
Verfahren zum Nachweis von Antikörpern, wobei ein für den zu bestimmen
den Antikörper spezifisches Antigen in immobilisierter oder immobilisierbarer
Form eingesetzt wird und die Bindung des Analytantikörpers über einen
gegen den Analytantikörper gerichteten Antikörper, der direkt oder indirekt
markiert ist, nachgewiesen wird.
Sofern das Nachweisverfahren nicht als turbidimetrischer oder nephelome
trischer Test durchgeführt wird, verwendet man zum Nachweis des
Analyten üblicherweise eine signalgebende Gruppe, die aus im Stand der
Technik bekannten Markierungen ausgewählt werden kann. Beispiele sind
Radiomarkierungen, Enzyme, Farbstoffe, Fluoreszenzgruppen und Elek
trochemilumineszenzgruppen. Besonders bevorzugt sind Elektrochemilumi
neszenzgruppen, z. B. lumineszierende Metallchelat-Markierungsgruppen wie
etwa Rutheniumchelate, z. B. Ruthenium-(Bipyridyl)-3-Komplexe, die in
EP-A-0 178 450, EP-A-0 255 534, EP-A-0 580 979 und WO 90/05301 be
schrieben sind. Die signalgebende Gruppe kann entweder direkt an einen
analytspezifischen Rezeptor (direkte Markierung) oder an einen weiteren
Rezeptor, der mit dem analytspezifischen Rezeptor bindefähig ist (indirekte
Markierung), gebunden sein.
Als Festphase können für das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise
partikuläre Medien, insbesondere Mikrobeads wie etwa Latexpartikel und
besonders bevorzugt magnetische Mikrobeads oder Oberflächen von
Reaktionsgefäßen, insbesondere Mikrotiterplatten, Küvetten, Teströhrchen,
Chips und Sensoren verwendet werden.
Bei Verwendung einer Festphase in einem heterogenen Nachweisverfahren
enthält das Testreagenz einen festphasenseitigen analytspezifischen
Rezeptor. Dieser festphasenseitige Rezeptor kann bereits vor dem Test an
die Festphase gebunden werden, beispielsweise durch adsorptive oder
kovalente Wechselwirkungen, bevorzugt jedoch durch spezifische hoch
affine Wechselwirkungen, z. B. Streptavidin oder Avidin/Biotin oder
Antikörper/Antigen-Wechselwirkungen. Andererseits kann der festphasen
seitige Rezeptor auch in einer an die Festphase bindefähigen Form vorliegen,
d. h. er wird erst während des Assays vorzugsweise über eine hochaffine
Wechselwirkung an die Festphase gebunden. Besonders bevorzugt werden
mit Streptavidin oder Avidin beschichtete Festphasen und biotinylierte
festphasenseitige analytspezifische Rezeptoren verwendet. In diesem
Zusammenhang ist anzumerken, daß die festphasenseitigen Rezeptoren
sowohl direkt als auch indirekt über einen oder mehrere weitere Rezeptoren
an die Festphase gebunden werden können.
Die Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnlichen Substanzen werden beim
erfindungsgemäßen Verfahren dem Testansatz in einer ausreichenden
Menge zugesetzt, um einerseits eine möglichst weitgehende Entstörung zu
erreichen, d. h. den Hook-Effekt zu verringern, und andererseits die
Durchführung der Nachweisreaktion nicht wesentlich zu beeinträchtigen.
Hierzu können Rheumafaktoren vorzugsweise in einer Menge eingesetzt
werden, so daß sie in einer Endkonzentration von 1 bis 1000 U/ml (gemäß
WHO-Standard 64/2) im Testansatz vorliegen. In Abhängigkeit des
Ausmaßes der Entstörung können bereits kleinste Konzentrationen an
Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnlichen Substanzen wirksam sein.
Die maximal einsetzbare Konzentration wird durch die Löslichkeit des
Rheumafaktors oder der anderen Entstörsubstanzen bestimmt.
Die Rheumafaktoren können beim erfindungsgemäßen Verfahren in Form
von polyklonalen oder/und monoklonalen Antikörpern, in aufgereinigter Form
oder in Form von Serum, Plasma oder Fraktionen davon, eingesetzt werden.
Gegebenenfalls kann man auch Antikörperfragmente verwenden.
In einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnliche Substanzen in löslicher
Form direkt dem Testansatz zugegeben. In einer weiteren Ausführungsform
werden die Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnlichen Substanzen -
entsprechend dem festphasenseitigen analytspezifischen Rezeptor -
gebunden an eine Festphase oder in einer mit der Festphase bindefähigen
Form eingesetzt. So können beispielsweise bei Verwendung von mit
Streptavidin oder Avidin beschichteten Festphasen biotinylierte Rheumafak
toren eingesetzt werden. In noch einer weiteren Ausführungsform wird
zusätzlich ein für Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnliche Substanzen
spezifischer festphasenseitiger Rezeptor verwendet, d. h. ein mit den
Entstörungsreagenzien spezifisch bindefähiger Rezeptor, der selbst an die
Festphase gebunden oder mit der Festphase bindefähig ist. Als Rheumafak
tor-spezifischer Rezeptor kann beispielsweise ein Anti-IgM-Antikörper, z. B.
ein Anti-Human-IgM-Antikörper verwendet werden. Auch in dieser
Ausführungsform ist die Verwendung von mit Streptavidin oder Avidin
beschichteten Festphasen und biotinylierten Rheumafaktoren oder
biotinylierten Rheumafaktor-spezfischen Rezeptoren bzw. biotinylierten
Rheumafaktor-ähnlichen Substanzen oder biotinylierten Rezeptoren dafür
bevorzugt.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von
Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnliche Substanzen als Entstörungs
reagenzien in einem Nachweisverfahren, insbesondere in einem diagnosti
schen Nachweisverfahren zur Bestimmung eines Analyten in einer
biologischen Probe, z. B. einer Körperflüssigkeit. Vorzugsweise werden
Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnliche Substanzen zur Verringerung
oder zur Vermeidung des Hook-Effekts insbesondere in einem immunologi
schen Verfahren eingesetzt.
Noch ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Reagenzienkit zur
Bestimmung eines Analyten, der neben anderen Reagenzien als Entstörungs
reagenz Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnliche Substanzen enthält.
Vorzugsweise enthält der Reagenzienkit weiterhin eine Festphase, einen
ersten analytspezifischen Rezeptor, der an die Festphase gebunden oder der
mit der Festphase bindefähig ist und einen zweiten analytspezifischen
Rezeptor, der eine signalgebende Gruppe trägt oder mit einer signalgeben
den Gruppe bindefähig ist.
Weiterhin wird die Erfindung durch die nachfolgenden Beispiele und
Abbildungen näher erläutert. Es zeigen:
Abb. 1 das Ergebnis eines Nachweises von Anti-HBc-Antikörpern mit
einer unterschiedlich verdünnten Probe in Abhängigkeit vom
Zusatz von Rheumafaktoren,
Abb. 2 das Ergebnis des Nachweises von Anti-HBs-Antikörpern in
verschiedenen Probenverdünnungen in Abhängigkeit vom
Zusatz von Rheumafaktoren.
Der Test wurde als Doppelantigen-Sandwich-Assay durchgeführt und beruht
auf der Verwendung eines biotinylierten HBc-Antigens und eines mit einem
elektrochemilumineszenzfähigen Rutheniumkomplex-markierten HBc-
Antigens.
Die Biotinylierung des Antigens kann nach dem Fachmann bekannten
Methoden erfolgen. Die Herstellung von Ruthenium-markierten Antigenen
kann beispielsweise nach der in WO 96/03651 beschriebenen Methode
erfolgen.
Ein für Anti-HBc-Antikörper-positives Serum mit einem Gehalt von ca.
10 000 U/ml wurde in verschiedenen Verdünnungsstufen mit bzw. ohne
Zusatz von Rheumafaktoren und Anti-Human-IgM-Antikörper-Biotinkon
jugaten sowie mit Streptavidin (SA) beschichteten Magnetpartikeln
vermessen.
Zur Messung wurde das Gerät Elecsys® 2010 (Hersteller Boehringer
Mannheim/Hitachi) entsprechend der Bedienungsanleitung mit der Program
mierung "Testprotokoll 2" verwendet. Die Testreagenzien wurden wie folgt
eingesetzt:
- - Volumina: 10 µl Probe, 75 µl Reagenz 1, 75 µl Reagenz 2, 40 µl Streptavidin-Beads
- - Inkubationszeiten: 9 min Reagenz 1 und Reagenz 2 mit Probe, weitere 9 min mit SA-Beads
- - Reagenz 1: 100 mM Na-Phosphatpuffer, pH 7,4, Rinderserumbe standteile, Detergenz, Konservierungsmittel und biotinyliertes HBcAg (1400 ng/ml)
- - Reagenz 2: 100 mM Na-Phosphatpuffer, pH 7,4, Rinderserumbe standteile, Detergenz, Konservierungsmittel und ruthenyliertes HBcAg (700 ng/ml).
Biotinyliertes und ruthenyliertes HBcAg werden zusammen mit der Probe 9
min inkubiert. Nach Zugabe von Streptavidin-beschichteten Beads wird
weitere 9 min inkubiert, bevor die Elektrochemilumineszenz bestimmt wird.
In dem vorliegenden Beispiel enthält Reagenz 1 zusätzlich 0 oder 200 U/ml
Rheumafaktor sowie Reagenz 2 zusätzlich 0 oder 700 ng/ml biotinylierte
monoklonale anti-h-IgM-Antikörper.
Die Endkonzentration der Rheumafaktoren im Testansatz beträgt 74 U/ml.
Das Ergebnis des Versuchs ist in Abb. 1 sowie in der nachfolgenden Tabelle
1 gezeigt.
Während ohne Zusatz von Rheumafaktoren und biotinyliertem Anti-IgM das
positive Anti-HBc-Serum erst ab einer Vorverdünnung von 1 : 64 eine
Differenzierung von positiv zu negativ möglich ist, kann bei Zusatz von
Rheumafaktoren und biotinyliertem Anti-IgM bereits in der unverdünnten
Probe ein positiver Befund (mehr als 59 000 Counts) erhalten werden.
Auch dieser Test erfolgte als Doppelantigen-Sandwich-Assay unter
Verwendung eines biotinylierten HBs-Antigens und eines Ruthenium-
markierten HBs-Antigens am Elecsys® 2010 Gerät mit der Programmierung
"Testprotokoll 2".
Ein hochtitiriges positives HBs-Serum (ca. 400 000 IU/L) wurde in
verschiedenen Verdünnungsstufen mit bzw. ohne Zusatz von Rheumafakto
ren und Anti-Human-IgM-Biotinkonjugat vermessen. Die Reagenzien wurden
wie folgt eingesetzt:
- - Volumina: 40 µl Probe, 65 µl Reagenz 1, 60 µl Reagenz 2, 35 µl Streptavidin-Beads
- - Inkubationszeiten: 9 min Reagenz 1 und Reagenz 2 mit Probe, weitere 9 min mit SA-Beads
- - Reagenz 1: 80 mM MES-Puffer, pH 6,5 Rinderserumbestandteile, Detergenz, Konservierungsmittel und biotinyliertes HBsAg (800 ng/ml)
- - Reagenz 2: 80 mM MES-Puffer, pH 6,5 Rinderserumbestandteile, Detergenz, Konservierungsmittel und ruthenyliertes HBsAg (500 ng/ml).
Biotinyliertes und ruthenyliertes HBsAg werden zusammen mit der Probe 9
min inkubiert. Nach Zugabe von Streptavidin-beschichteten Beads wird
weitere 9 min inkubiert, bevor die Elektrochemilumineszenz bestimmt wird.
In dem vorliegenden Beispiel enthält Reagenz 1 zusätzlich 0 oder 200 U/ml
Rheumafaktor sowie Reagenz 2 zusätzlich 0 oder 700 ng/ml biotinylierte
monoklonale anti-h-IgM-Antikörper.
Die Endkonzentration der Rheumafaktoren im Testansatz war 65 U/ml.
Das Ergebnis des Versuchs ist in Tabelle 2 und Abb. 2 gezeigt.
Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß durch Zusatz von Rheumafaktoren
und biotinyliertem Anti-IgM das Auftreten des Hook-Effekts in einen höheren
Konzentrationsbereich ohne Verlust der Testsensitivität verschoben werden
kann. Bei unverdünnten oder nur gering verdünnten Proben (1 : 2 oder 1 : 4)
wird durch den Zusatz von Rheumafaktoren ein signifikanter Sensitivitäts
gewinn erzielt.
Der Test wurde entsprechend dem HIV-Kombitest gemäß der deutschen
Patentanmeldung DE 197 27 943.0 durchgeführt. Es handelt sich hierbei
um einen kombinierten HIV-Antigen-/Antikörper-Nachweis. Als fest
phasengebundene Rezeptoren werden biotinylierte monoklonale Anti-p24-
Antikörper (R1) und verschiedene biotinylierte HIV-Antigene (R3 und R5)
eingesetzt. Als markierte, zur Detektion verwendete, ruthenylierte Rezepto
ren werden ruthenylierte monoklonale Anti-p24-Antikörper (R2) und
ruthenylierte HIV-Antigene (R4) und (R6) eingesetzt:
- - R1: biotinylierte monoklonale anti-p24-IgG Antikörper
- - R2: ruthenylierte monoklonale anti-p24-IgG Antikörper
- - R3: biotinylierte gp36-, gp41-Peptide und Polyhaptene entsprechend den im Enzymun®-Test Anti-HIV1+2+SubO, Best-Nr. 1557319, Boehringer Mannheim, Deutschland, verwendeten Peptiden
- - R4: ruthenylierte gp36-, gp41-Peptide und Polyhaptene; die Sequen zen entsprechen den im Enzymun®-Test Anti-HIV1+2+SubO, Best.- Nr. 1557319, Boehringer Mannheim, Deutschland, verwendeten Peptiden; sie sind jedoch ruthenyliert und nicht mit Digoxigenin markiert
- - R5: biotinyliertes RT-Antigen hergestellt aus RT (Reverse Trans kriptase), Best-Nr. 1465333, Boehringer Mannheim, Deutschland
- - R6: ruthenyliertes RT-Antigen hergestellt aus RT, Best.-Nr. 1465333, Boehringer Mannheim, Deutschland.
Ruthenium-markierte HIV-Antigene und deren Herstellung sind beispiels
weise in der WO 96/03651 beschrieben. Die Biotinylierung von Antigenen
erfolgt nach dem Fachmann bekannten Methoden. Die Herstellung von
Polyhaptenen ist in der WO 96/03652 erläutert.
Hochtitrigen anti-HIV-positiv Proben wurden in zwei Verdünnungsstufen mit
bzw. ohne Zusatz von Rheumafaktoren (Konzentrationen 20, 70, 200 U/ml
in Reagenz 1) vermessen.
Die Versuchsdurchführung erfolgte an dem Gerät Elecsys® 2010 ent
sprechend Bedienungsanleitung mit der Programmierung "Testprotokoll 2".
Es wurden Testreagenzien wie folgt verwendet:
- - Volumina: 50 µl Probe, 50 µl Reagenz 1, 50 µl Reagenz 2, 50 µl Streptavidin-Beads
- - Inkubationszeiten: 9 min Reagenz 1 und Reagenz 2 mit Probe, weitere 9 min mit Beads
- - Reagenz 1: Trispuffer pH 8,0, Rinderserumbestandteile, Detergenz, Konservierungsmittel und biotinylierte Antigene bzw. Antikörper (R1, R3, R5)
- - Reagenz 2: Trispuffer pH 8,0, Rinderserumbestandteile, Detergenz, Konservierungsmittel und ruthenylierte Antigene bzw. Antikörper (R2, R4, R6).
Die Rezeptoren R1 bis R6 (Antikörper, Polyhaptene und RT jeweils
100-2000 ng/ml, Peptide 10-100 ng/ml) in den Reagenzien 1 und 2 werden
zusammen mit der Probe 9 min inkubiert. Nach Zugabe von Streptavidin-
beschichteten Beads wird weitere 9 min inkubiert, bevor die Elektrochemilu
mineszenz bestimmt wird.
In dem vorliegenden Beispiel enthält Reagenz 1 zusätzlich 0, 20, 70 oder
200 U/ml Rheumafaktor, indem die entsprechende Menge Humanserum
(Rheumaserum) zugesetzt wurde (Endkonzentration der Rheumafaktoren im
Testansatz: 0; 5; 17,5 bzw. 50 U/ml).
Das Ergebnis des Versuchs ist in Tabelle 3 dargestellt.
Aus den Ergebnissen ist ersichtlich, daß die Anwesenheit von Rheumafakto
ren den Hook-Effekt deutlich verringert. Während bei verdünnten Proben nur
ein geringer oder sogar gar kein Effekt zu sehen ist, wird bei den unver
dünnten Proben das Meßsignal stark erhöht und der Hook-Effekt somit
deutlich abgeschwächt.
Claims (25)
1. Verfahren zur Bestimmung eines Analyten in einer Probe,
dadurch gekennzeichnet,
daß man zur Entstörung Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnliche
Substanzen zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bestimmung durch einen Sandwich-Assay erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bestimmung durch einen Einschritt-Sandwich-Assay erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es die Bindung des Analyten an einer Festphase umfaßt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es die Schritte umfaßt:
- (a) Inkontaktbringen der Probe mit einer Festphase, einem ersten analytspezifischen Rezeptor, der an die Festphase gebunden oder mit der Festphase bindefähig ist, und einem zweiten analytspezifischen Rezeptor, der eine signalgebende Gruppe trägt oder mit einer signalgebenden Gruppe bindefähig ist und
- (b) Nachweisen des Vorhandenseins oder/und der Menge des Analyten durch Bestimmung der signalgebenden Gruppe auf der Festphase.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es eine immunologische Reaktion umfaßt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Analyt ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus
Antikörpern und Antigenen.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Analyt ein Antikörper ist und die Bestimmung durch einen
Doppelantigen-Brückentest erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Analyt ein Antikörper ist und die Bestimmung durch ein
indirektes Nachweisverfahren erfolgt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Nachweis des Analyten eine signalgebende Gruppe
verwendet wird ausgewählt aus Radiomarkierungen, Enzymen,
Farbstoffen, Fluoreszenzgruppen und Elektrochemilumineszenz
gruppen.
11. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Festphase ausgewählt wird aus partikulären Medien,
insbesondere Mikrobeads, oder der Oberfläche von Reaktions
gefäßen, insbesondere Mikrotiterplatten, Küvetten, Teströhrchen,
Chips und Sensoren.
12. Verfahren nach Anspruch 4, 5 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine mit Streptavidin oder Avidin beschichtete Festphase und ein
biotinylierter erster analytspezifischer Rezeptor verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnlichen Substanzen in
einer Endkonzentration von 1 bis 1000 IU/ml Testansatz vorliegen.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnlichen Substanzen in
löslicher Form zugesetzt werden.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnliche Substanzen
gebunden an eine Festphase oder in einer mit einer Festphase
bindefähigen Form eingesetzt werden.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich ein für die Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-
ähnlichen Substanzen spezifischer Rezeptor verwendet wird, der an
eine Festphase gebunden oder mit einer Festphase bindefähig ist.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Rheumafaktor-spezifischer Rezeptor ein anti-IgM-Antikörper
verwendet wird.
18. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine mit Streptavidin oder Avidin beschichtete Festphase und ein
biotinylierter Rheumafaktor bzw. eine biotinylierte Rheumafaktor-
ähnliche Substanz verwendet wird.
19. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine mit Streptavidin oder Avidin beschichtete Festphase und ein
biotinylierter für Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnliche
Substanzen spezifischer Rezeptor verwendet wird.
20. Verwendung von Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnlichen
Substanzen als Enstörungsreagenzien in einem Nachweisverfahren.
21. Verwendung nach Anspruch 20 zur Verringerung oder Vermeidung
des Hook-Effekts.
22. Verwendung nach Anspruch 20 oder 21 in einem immunologischen
Verfahren.
23. Verfahren zur Entstörung von Immunoassays durch den Zusatz von
Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-ähnlichen Substanzen.
24. Reagenzienkit zur Bestimmung eines Analyten,
dadurch gekennzeichnet,
daß er als Entstörungsreagenz Rheumafaktoren oder Rheumafaktor-
ähnliche Substanzen enthält.
25. Reagenzienkit nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß er weiterhin eine Festphase, einen ersten analytspezifischen
Rezeptor, der an die Festphase gebunden oder mit der Festphase
bindefähig ist, und einen zweiten analytspezifischen Rezeptor, der
eine signalgebende Gruppe trägt oder mit einer signalgebenden
Gruppe bindefähig ist, enthält.
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---|---|---|---|
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EP99108860A EP0957360B1 (de) | 1998-05-06 | 1999-05-04 | Entstörung durch Rheumafaktoren |
AT99108860T ATE221657T1 (de) | 1998-05-06 | 1999-05-04 | Entstörung durch rheumafaktoren |
ES99108860T ES2180241T3 (es) | 1998-05-06 | 1999-05-04 | Eliminacion de interferencias causadas por factores reumaticos. |
US09/306,600 US6489131B1 (en) | 1998-05-06 | 1999-05-06 | Interference reduction by rheumatoid factors |
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1504264A2 (de) * | 2002-02-08 | 2005-02-09 | BECKMAN Coulter, Inc. | Verfahren und reagentien zur durchführung von multiplex-assays für mehrere analyten |
EP2267452A1 (de) * | 2001-06-22 | 2010-12-29 | Roche Diagnostics GmbH | Löslicher Komplex mit einem retroviralen Oberflächenglykoprotein |
CN111795956A (zh) * | 2020-06-29 | 2020-10-20 | 中国科学院苏州生物医学工程技术研究所 | 一种判断均相时间分辨荧光免疫分析钩状效应的方法 |
-
1999
- 1999-03-23 DE DE19913117A patent/DE19913117A1/de not_active Withdrawn
- 1999-05-04 DE DE59902168T patent/DE59902168D1/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP1504264A4 (de) * | 2002-02-08 | 2006-06-14 | Beckman Coulter Inc | Verfahren und reagentien zur durchführung von multiplex-assays für mehrere analyten |
CN111795956A (zh) * | 2020-06-29 | 2020-10-20 | 中国科学院苏州生物医学工程技术研究所 | 一种判断均相时间分辨荧光免疫分析钩状效应的方法 |
CN111795956B (zh) * | 2020-06-29 | 2021-11-02 | 中国科学院苏州生物医学工程技术研究所 | 一种判断均相时间分辨荧光免疫分析钩状效应的方法 |
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DE59902168D1 (de) | 2002-09-05 |
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