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Allgemeiner Stand der
Technik
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1. Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft Verfahren, Zusammensetzungen und Kits zum Nachweisen
von Wasserstoffperoxid oder einer Verbindung, die Wasserstoffperoxid
zu erzeugen vermag.
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Das
klinisch-diagnostische Gebiet hat sowohl hinsichtlich der Vielfalt
an interessierenden Materialien, die sich problemlos und exakt bestimmen
lassen, als auch hinsichtlich der zur Bestimmung eingesetzten Verfahren
in den zurückliegenden
Jahren eine starke Ausdehnung erfahren. Es werden bequeme, verlässliche und
ungefährliche
Mittel zum Nachweisen des Vorhandenseins geringer Konzentrationen
von Materialien in Flüssigkeiten
benötigt.
In der klinischen Chemie können
diese Materialien in Körperfluiden
in Konzentrationen von weniger als 10–12 Mol
vorkommen. Die Schwierigkeit des Nachweises geringer Konzentrationen
dieser Materialien wird noch durch die relativ kleinen Probengrößen, die
verwendet werden können,
verschärft.
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Der
Nachweis geringer Konzentrationen von Wasserstoffperoxid ist für zahlreiche
analytische Verfahren, insbesondere in der klinischen Chemie, von
Nutzen. Wasserstoffperoxid wird von Zellen, wie zum Beispiel Monozyten,
erzeugt und ist ein Indikator einer Monozytenaktivierung. Außerdem kann
jedes beliebige interessierende Material, das in ein Substrat für eine Oxidase
umgewandelt wird oder umgewandelt werden kann, wie zum Beispiel
Xanthenoxidase, Aminosäureoxidase,
NADH-Oxidase, Glucoseoxidase, Galactoseoxidase, Glycerolphosphatoxidase
und dergleichen, anhand des Wasserstoffperoxids nachgewiesen werden,
das durch die Wirkung des Enzyms auf dem Substrat hervorgebracht wird.
Tests auf Glucose, Triglyceride, d-Aminosäuren und Cholesterin können routinemäßig anhand
des Nachweises von Wasserstoffperoxid durchgeführt werden, gewöhnlich durch
Reagieren einer Peroxidase mit einem chromogenen Substrat. Enzym-Immunoassays, die
eine Oxidase wie zum Beispiel Glucoseoxidase als einen Marker verwenden,
bedürfen
ebenfalls eines empfindlichen Verfahrens zum Nachweisen von Wasserstoffperoxid.
Wenn zum Beispiel Glucoseoxidase als ein Marker verwendet wird,
so kann das Wasserstoffperoxid unter Verwendung von Meerrettichperoxidase
und eines chromogenen Substrats nachgewiesen werden, oder das Wasserstoffperoxid
kann elektrochemisch nachgewiesen werden.
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Der
Nachweis von Wasserstoffperoxid gewinnt auch auf dem Gebiet der
Lebensmittel zunehmend an Bedeutung. Zum Beispiel wird in einigen
Ländern
Wasserstoffperoxid als Bleichmittel für Lebensmittel verwendet. Es
ist wichtig, dass der Restgehalt an Wasserstoffperoxid in den Lebensmitteln
nach dem Bleichen im Wesentlichen gleich null ist, um Gesundheitsgefährdungen
zu vermeiden.
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Ein
Verfahren mit höherer
Empfindlichkeit, das weniger Störeinflüssen durch
die Probe unterliegt und mit weniger, aber dafür stabileren Reagenzien arbeitet,
würde die
Einfachheit und Verlässlichkeit
von Assays, die dem Nachweis von Wasserstoffperoxid dienen oder
auf dem Nachweis von Wasserstoffperoxid beruhen, verbessern.
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Es
sind schon homogene Immunoassays für kleine Moleküle beschrieben
worden. Zu diesen Assays gehören
unter anderem der FRAT®-Assay, der EMIT®-Assay,
der Enzymkanalisierungsimmunoassay und der Fluoreszenzenergietransferimmunoassay
(FETI) von der Syva Company; Enzymhemmerimmunoassays (Hoffman LaRoche
und Abbott Laboratories) und der Fluoreszenzpolarisationsimmunoassay
(Dandlicker). Alle diese Verfahren haben eine begrenzte Empfindlichkeit,
und nur einige wenige, darunter FETI und Enzymkanalisierung, eignen
sich für
große
multiepitope Analyten.
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Lumineszente
Verbindungen, wie zum Beispiel Fluoreszenzverbindungen und chemilumineszente Verbindungen,
finden auf dem Gebiet der Assays weite Anwendung, weil sie zur Abgabe
von Licht befähigt sind.
Aus diesem Grund sind schon Leuchtstoffe als Marker in Assays wie
zum Beispiel Nukleinsäureassays und
Immunoassays verwendet worden. Zum Beispiel wird ein Partner eines
bestimmten Bindungspaares mit einem Leuchtstoff konjugiert, und
es werden verschiedene Verfahrensvorschriften angewendet. Das Leuchtstoffkonjugat
kann im Verhältnis
zur Analytmenge in einer Probe, in der man den Analyten vermutet,
zwischen einer festen Phase und einer flüssigen Phase getrennt werden.
Durch Messen der Lumineszenz beider Phasen kann man die beobachtete
Lumineszenzstärke
zu einer Konzentration des Analyten in der Probe in Beziehung setzen.
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Partikel,
wie zum Beispiel Liposome und Erythrocyten-Ghosts, sind schon als Träger von
verkapselten wasserlöslichen
Materialien verwendet worden. Zum Beispiel sind Liposome schon zum
Verkapseln von biologisch aktivem Material für eine Vielzahl verschiedener
Anwendungszwecke verwendet worden, wie zum Beispiel Arzneistoffverabreichungssysteme,
wobei ein Medikament während
der Liposomherstellung eingeschlossen und dann an den zu behandelnden
Patienten verabreicht wird.
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Partikel,
wie zum Beispiel Latexkügelchen
und Liposome, sind ebenfalls schon in Assays verwendet worden. Zum
Beispiel kann in homogenen Assays ein Enzym in der wässrigen
Phase eines Liposoms, das mit einem Antikörper oder Antigen markiert
ist, eingeschlossen sein. Die Liposome werden veranlasst, das Enzym in
Gegenwart einer Probe und eines Komplements freizusetzen. Mit einem
Antikörper
oder einem Antigen markierte Liposome, bei denen wasserlösliche fluoreszente
oder nicht-fluoreszente Farbstoffe in einem Vesikel einer wässrigen
Phase verkapselt sind oder lipidlösliche Farbstoffe in der Lipiddoppelschicht
eines Lipids aufgelöst
sind, sind ebenfalls schon in Assays für Analyten verwendet worden,
die in eine immunchemische Reaktion mit dem oberflächengebundenen
Antikörper
oder Antigen treten können.
Die Farbstoffe wurden mittels Detergenzien aus der wässrigen
Phase der Liposome herausgelöst.
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2. Kurze Beschreibung
des Standes der Technik
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US-Patent
Nr. 5,084,381 (Akimoto und Mitarbeiter) bespricht ein Assayverfahren
zum Nachweisen von Wasserstoffperoxid.
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Prozesse
und Materialien zum Ausführen
spezifischer Bindungsassays sind in der Patentanmeldung WO 86/01899
(Davis und Mitarbeiter) offenbart.
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US-Patent
Nr. 5,108,893 (Baret) offenbart die Verwendung von Oxidaseenzymsystemen
in Chemilumineszenz-Assays.
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Die
europäische
Patentanmeldung 0 421 788 A2 (Allen) offenbart ein Haloperoxidase-Säure-Oxidans-Chemilumineszenz-Assaysystem
zum Feststellen des Vorhandenseins oder der Menge eines Analyten in
einer flüssigen
Probe.
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US-Patent
Nr. 4,315,998 bespricht polymergebundene lichtsensibilisierende
Katalysatoren.
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Lichtaktivierbare
chemilumineszente Matrizes sind in der Patentanmeldung WO 94/03812
(Pease und Mitarbeiter) beschrieben.
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Die
europäische
Patentanmeldung Nr. 0 515 194 A2 offenbart Assayverfahren, die mit
induzierter Lumineszenz arbeiten. US-Patent Nr. 5,017,473 (Wagner)
offenbart einen homogenen Chemilumineszenz-Immunoassay, der mit
einem lichtabsorbierenden Material arbeitet. Die europäische Patentanmeldung
Nr. 0,345,776 (McCapra) offenbart spezifische Bindungsassays, die
einen Sensibilisierer als Marker verwenden. US-Patent Nr. 4,193,983
(Ullman und Mitarbeiter) offenbart markierte Liposompartikelzusammensetzungen und
Immunoassays, die solche enthalten. US-Patent Nr. 4,891,324 (Pease
und Mitarbeiter) beschreibt einen Partikel mit Leuchtstoff für Assays.
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WO-A
95/08677 offenbart eine Zusammensetzung, wobei ein Fotosensibilisierer
und/oder ein Vorläufer
von lichtaktiven Indikatoren kovalent an Partikel gebunden werden
können,
und zwar entweder durch Anordnen von vernetzenden funktionalen Gruppen
an den zu bindenden Bestandteilen oder durch Einarbeiten des Fotosensibilisierers
oder des Vorläufers
von lichtaktiven Indikatoren in ein Polymer, das die Partikel umfasst.
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Kurzdarstellung
der Erfindung
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Im
weitesten Sinne betrifft die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen,
die eine Matrix umfassen, in die ein Marker eingearbeitet ist, der
durch Singulettsauerstoff modifiziert werden kann. Ein Katalysator,
der die Entstehung von Singulettsauerstoff katalysieren kann, ist
an die Oberfläche
der Matrix gebunden oder angeheftet, wodurch Singulettsauerstoff
darin diffundieren kann.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist eine Zusammensetzung, die eine
Matrix umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus Latexpolymeren
und Lipiddoppelschichten ausgewählt
ist. In die Matrix ist ein Marker eingearbeitet, der durch Singulettsauerstoff
aktiviert werden kann. Eine Peroxidase wird an die Oberfläche der Matrix
gebunden, wodurch Singulettsauerstoff darin diffundieren kann.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum
Nachweisen von Wasserstoffperoxid oder einer Verbindung, die Wasserstoffperoxid
zu erzeugen vermag. Es wird eine Kombination bereitgestellt, die
Folgendes umfasst: (i) eine Probe, in der Wasserstoffperoxid oder
eine solche Verbindung, die Wasserstoffperoxid zu erzeugen vermag,
vermutet wird, und (ii) eine Zusammensetzung, die eine Matrix umfasst,
in die ein Marker eingearbeitet ist, der durch Singulettsauerstoff
aktiviert werden kann. Ein Katalysator, der die Entstehung von Singulettsauerstoff
aus Wasserstoffperoxid katalysieren kann, wird an die Matrix gebunden,
wodurch Singulettsauerstoff darin diffundieren kann. Die Kombination
wird Bedingungen ausgesetzt, unter denen dieser Katalysator Singulettsauerstoff
erzeugt. Die Lumineszenz, die durch die Reaktion von Singulettsauerstoff
mit dem Marker hervorgerufen wird, wird festgestellt. Die entsprechende
Reaktion zeigt das Vorhandensein einer solchen Verbindung an.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum
Nachweisen von Wasserstoffperoxid oder einer Substanz, die Wasserstoffperoxid
zu erzeugen vermag. Es wird eine Kombination bereitgestellt, die
Folgendes umfasst: (i) eine Probe, in der Wasserstoffperoxid oder
eine Substanz, die Wasserstoffperoxid zu erzeugen vermag, vermutet
wird, und (ii) eine Zusammensetzung, die eine Matrix umfasst, in
die ein Marker eingearbeitet ist, der durch Singulettsauerstoff
aktiviert werden kann. Ein Katalysator, der die Umwandlung von Wasserstoffperoxid
in Singulettsauerstoff katalysieren kann, wird an die Oberfläche der
Matrix gebunden oder angeheftet, wodurch Singulettsauerstoff darin
diffundieren kann. Die Kombination wird Bedingungen ausgesetzt,
unter denen Wasserstoffperoxid mit dem Katalysator zu Singulettsauerstoff
reagiert. Es wird festgestellt, ob Singulettsauerstoff mit dem Marker
reagiert hat. Das Ausmaß dieser
Reaktion zeigt das Vorhandensein oder die Menge von Wasserstoffperoxid
oder der Substanz in der Probe an.
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Eine
weitere Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist ein Verfahren zum Nachweisen von Wasserstoffperoxid
oder einer Substanz, die Wasserstoffperoxid zu erzeugen vermag.
Es wird eine Kombination bereitgestellt, die Folgendes umfasst:
(i) eine Probe, in der Wasserstoffperoxid oder eine Substanz, die
Wasserstoffperoxid zu erzeugen vermag, vermutet wird, und (ii) eine
Zusammensetzung, die eine Matrix umfasst, die ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus Latexpolymeren und Lipiddoppelschichten.
Die Matrix enthält
ein Olefin, das mit Singulettsauerstoff reagieren kann. Eine Peroxidase
ist an die Oberfläche
der Matrix gebunden, wodurch Singulettsauerstoff darin diffundieren
kann. Die Kombination wird Bedingungen ausgesetzt, unter denen Wasserstoffperoxid
mit der Peroxidase zu Singulettsauerstoff reagiert, und dann wird festgestellt,
ob Singulettsauerstoff mit dem Olefin reagiert hat. Diese Reaktion
zeigt das Vorhandensein von Wasserstoffperoxid oder der Substanz
in die Probe an.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum
Nachweisen eines Analyten, der ein Partner eines spezifischen Bindungspaares
(sBP) ist. Es wird eine Kombination bereitgestellt, die Folgendes umfasst:
(i) eine Probe, in der man den Analyten vermutet, (ii) einen sBP-Partner,
der entweder an eine Oxidase oder eine Peroxidase gebunden ist,
wobei der sBP-Partner in der Lage ist, sich an den Analyten oder an
einen sBP-Partner zu binden, der in der Lage ist, sich an den Analyten
zu binden, (iii) eine Zusammensetzung, die eine Matrix umfasst,
in die ein Marker eingearbeitet ist, der durch Singulettsauerstoff
modifiziert werden kann, (iv) die andere einer Oxidase oder einer
Peroxidase, die an die Matrix gebunden ist oder an einen sBP-Partner
gebunden ist, der in der Lage ist, sich an die Matrix zu binden
(d. h. eine Oxidase ist an die Matrix gebunden, wenn der sBP-Partner
von (ii) oben an eine Peroxidase gebunden ist, und eine Peroxidase
ist an die Matrix gebunden, wenn der sBP-Partner von (ii) oben an eine Oxidase
gebunden ist), wobei die Matrix das Diffundieren von Singulettsauerstoff
darin gestattet, und (v) ein Substrat für die Oxidase, das bei Reaktion
mit der Oxidase Wasserstoffperoxid zu erzeugen vermag. Die Kombination
wird in einem Medium unter Bedingungen inkubiert, die es den sBP-Partnern
ermöglichen,
sich zu binden, und die es dem Substrat für die Oxidase ermöglichen,
mit der Oxidase zu reagieren. Es wird festgestellt, ob Singulettsauerstoff
mit dem Marker reagiert hat. Das Ausmaß einer solchen Reaktion wird
mit dem Vorhandensein und/oder der Menge des Analyten in der Probe
in Beziehung gesetzt.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Kit, das in verpackter Kombination Folgendes
umfasst: (a) eine Zusammensetzung, die eine Matrix umfasst, in die
ein Marker eingearbeitet ist, der durch Singulettsauerstoff modifiziert
werden kann, wobei ein Enzym, das in der Lage ist, die Umwandlung von
Wasserstoffperoxid zu Singulettsauerstoff zu katalysieren, an die
Matrix gebunden ist, oder, wenn es nicht in dieser Weise gebunden
ist, an einen sBP-Partner
gebunden ist, der in der Lage ist, sich an die Matrix zu binden,
und die Matrix das Diffundieren von Singulettsauerstoff darin gestattet,
und (b) ein Substrat für
das Enzym, bei dem es nicht um Wasserstoffperoxid handelt.
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Eine
weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Kit, das in verpackter Kombination Folgendes
umfasst: (a) eine Zusammensetzung, die eine Matrix und einen Marker
umfasst, der durch Singulettsauerstoff modifiziert werden kann,
(b) eine Peroxidase und (c) eine Oxidase. Die Peroxidase und die
Oxidase sind an die Matrix gebunden oder sind in der Lage, an die
Matrix gebunden zu werden.
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Beschreibung
der konkreten Ausführungsformen
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In
einem Aspekt nutzt die vorliegende Erfindung die Entstehung von
Singulettsauerstoff aus Wasserstoffperoxid, um den Nachweis von
Wasserstoffperoxid mit minimalen Störeinflüssen seitens einer Probe zu ermöglichen.
An die Oberfläche
einer Matrix ist ein Katalysator gebunden, der sich in einem Assaymedium nicht
auflöst
und in den ein Marker, wie zum Beispiel ein chemilumineszentes Material,
eingearbeitet ist. Der Katalysator ist in der Lage, direkt oder
indirekt die Entstehung von Singulettsauerstoff über ein Hervorrufen der Umwandlung
von Wasserstoffperoxid zu bewirken. Die Erfindung findet Anwendung
zum Nachweis von Wasserstoffperoxid, das infolge seiner Beigabe
zu einem Medium oder infolge seiner Entstehung als ein Reaktionsprodukt
vorhanden sein kann, zum Beispiel zum Nachweis eines Analyten. In
dieser letzteren Hinsicht findet die vorliegende Erfindung Verwendung
in Assays für
den Nachweis und das Messen einer breiten Vielfalt von Analyten
auf eine einfache, effiziente und reproduzierbare Weise, wobei mit
Beobachtung mit bloßem Auge
oder unter Verwendung herkömmlicher
Geräte
zum Messen der Menge von Licht, das während der Reaktion entsteht,
gearbeitet wird.
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Bevor
wir zu einer Beschreibung der konkreten Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung übergehen,
werden eine Anzahl von Begriffen näher definiert und beschrieben.
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"Marker, der durch
Singulettsauerstoff modifiziert werden kann": eine Substanz, die in Gegenwart von Singulettsauerstoff
eine erkennbare Änderung
erfährt,
wie zum Beispiel eine Reaktion mit Singulettsauerstoff zu einer
anderen Substanz, wie zum Beispiel eine fluoreszente oder chemilumineszente
Substanz oder ein Vorläufer
dafür.
Als nicht-einschränkende
Beispiele solcher Marker seien genannt: Olefine, die in der Lage sind,
mit Singulettsauerstoff beispielsweise zu Hydroperoxiden oder Dioxetanen
zu reagieren; Acetylene, die mit Singulettsauerstoff zu Diketonen
reagieren können;
Hydrazone oder Hydrazide, die Azo-Verbindungen oder Azo-Carbonyle
bilden können;
aromatische Verbindungen, die Endoperoxide bilden können, usw.
Die Marker können
ein erkennbares Signal bei Reaktion mit Singulettsauerstoff entweder
direkt oder mittels anschließender
Reaktion des anfänglichen
Reaktionsprodukts hervorbringen. Das Signal wird in der Regel durch elektromagnetische
Strahlung stimuliert und/oder als elektromagnetische Strahlung erkannt
und ist vorzugsweise Chemilumineszenz, Fluoreszenz oder Phosphoreszenz.
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"Olefine, die in der
Lage sind, mit Singulettsauerstoff zu reagieren": eine typische Reaktion von Olefinen
mit Singulettsauerstoff ist eine 2 + 2-Addition zu einem Dioxetan.
Als nicht-einschränkende
Beispiele dieser Olefine seien chemilumineszente und fluoreszente
Olefin-Vorläufer
genannt. Dioxetane können
spontan oder durch Erwärmen
mit spontaner Chemilumineszenz dissoziieren, oder die gebildeten
Carbonyl-Gruppen können
als Teil einer fluoreszenten Gruppe gebildet werden oder zu anschließenden Reaktionen
befähigt
sein, die zu einem fluoreszenten Molekül führen. Alternativ kann diese
Dissoziationsreaktion zu einer Abtrennung einer Löscher-Gruppe
von einer grundlegend fluoreszenten Gruppe führen, die dadurch ihre Fluoreszenz
wiedererlangt.
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Bei
den oben angesprochenen Olefin-Reaktionen ist die Rate der Bindungsbrüche oft
schneller, wenn das Olefin mit elektronenspendenden Gruppen, wie
zum Beispiel Ethern, Thioethern, Aminen und dergleichen, substituiert
wird.
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Ein
weiterer Reaktionstyp von Singulettsauerstoff mit Olefinen ist die
4 + 2-Cycloaddition mit Dienen, gewöhnlich aromatischen Verbindungen
wie zum Beispiel Naphthalenen und Naphthacenen. Eine solche Reaktion
führt anfänglich zu
einem Endoperoxid. In einigen Fällen
können
sich Endoperoxide zu aktiven Estern oder Anhydriden umordnen, die
in der Lage sind, mit einer in geeigneter Weise platzierten Gruppe
zu einem Lacton oder Lactam zu reagieren, das fluoreszent sein kann.
Alternativ können
die Endoperoxide einen Fluoreszenz- oder Chemilumineszenzverbindungsvorläufer oxidieren.
Endoperoxide können
ebenfalls spontan oder bei Erwärmen
mit chemilumineszenter Abstrahlung dissoziieren.
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Ein
weiterer Reaktionstyp von Singulettsauerstoff mit Olefinen ist die "ene"-Reaktion, die ein
Allylhydroperoxid hervorbringt. Dieses Produkt kann mit einem aktiven
Ester im selben Molekül
zu einem Dioxetanon reagieren, das spontan oder durch Erwärmen mit
chemilumineszenter Abstrahlung dissoziieren kann.
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"Chemilumineszentes
Olefin (CC)": eine
olefinische Substanz, die bei Reaktion mit Singulettsauerstoff zu
einem metastabilen Reaktionsprodukt reagiert, gewöhnlich ein
Dioxetan oder Endoperoxid, das in der Lage ist, sich unter gleichzeitiger
oder anschließender
Abstrahlung von Licht zu zersetzen, gewöhnlich im Wellenlängenbereich
von 250 bis 1200 nm. CCs, die in der vorliegenden Erfindung bevorzugt
sind, sind jene, die mit Singulettsauerstoff zu Dioxetanen reagieren.
Bevorzugte CCs sind elektronenreiche Olefine. Beispiele solcher elektronenreichen
Olefine sind Enolether, Enamine, 9-Alkyliden-N-alkylacridane, Arylvinylether,
1,4-Dioxene, 1,4-Thioxene, 1,4-Oxazine, Arylimidazole, 9-Alkyliden-Xanthene
und Lucigenin.
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Die
interessierenden CCs emittieren bevorzugt mit einer Wellenlänge oberhalb
300 Nanometer, bevorzugt oberhalb 500 Nanometer, und besonders bevorzugt
oberhalb 550 nm. Verbindungen, die Licht mit Wellenlängen jenseits
der Region absorbieren und aussenden, wo die Probenbestandteile
in signifikantem Umfang zur Lichtabsorption beitragen, sind für die vorliegende
Erfindung besonders geeignet. Die Extinktion von Serum fällt oberhalb
500 nm schroff ab und wird oberhalb 600 nm insignifikant. Chemilumineszente
Olefine, die Licht oberhalb 550 nm aussenden, sind von besonderem
Interesse. Jedoch sind chemilumineszente Olefine, die bei kürzeren Wellenlängen absorbieren,
nützlich,
wenn keine störende
Extinktion von der Probe ausgeht. Bevorzugt absorbieren die chemilumineszenten
Olefine Licht mit weniger als etwa 400 nm, um ein bequemes Arbeiten
bei Raumlicht zu ermöglichen,
ohne dass das Risiko einer versehentlichen Entstehung von Singulettsauerstoff
durch Lichtsensibilisierung besteht.
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Wenn
eine langwellige Abstrahlung von dem chemilumineszenten Olefin gewünscht wird,
so kann ein langwelliger Emitter, wie zum Beispiel ein Oxazin-Farbstoff, der an
das chemilumineszente Olefin gebunden ist, verwendet werden. Alternativ
kann ein fluoreszentes Molekül
in das Medium, das das chemilumineszente Olefin enthält, eingebunden
werden. Bevorzugte fluoreszente Moleküle werden durch das aktivierte
chemilumineszente Olefin erregt und strahlen mit einer Wellenlänge an,
die länger
ist als die Abstrahlungswellenlänge des
chemilumineszenten Olefins, gewöhnlich
größer als
550 nm. Beispiele brauchbarer Farbstoffe sind Rubren, bis-Phenylethynylanthracen,
Phthalocyanin, bis-(4-Diimethlyaminophenyl)squarain, Dansyl, Eu(fod)3, Eu(TTA)3 usw.
Im Allgemeinen fungieren diese Farbstoffe als Akzeptoren in Energieübertragungsprozessen und
haben vorzugsweise hohe Fluoreszenzquantenausbeuten und reagieren
nicht rasch mit Singulettsauerstoff. Sie können zusammen mit dem chemilumineszente
Olefin in die Partikel eingearbeitet werden. Die CCs enthalten im
Allgemeinen keine chemisch reaktiven allylischen CH- oder NH-Gruppen.
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Beispiele
geeigneter elektronenreicher chemilumineszenter Olefine sind in
EP-A 0 653 066 dargestellt. Solche Olefine haben im Allgemeinen
eine elektronenspendende Gruppe in Konjugation mit dem Olefin.
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Die
besonders bevorzugten Olefine sind jene, die ein Dioxetan erbringen,
das bei Raumtemperatur rasch zerfällt (weniger als 60 Minuten,
bevorzugt weniger als 5 Minuten, am besten weniger als 30 Sekunden). Die
Dioxetane können
allein oder in Verbindung mit einem fluoreszenten Energieakzeptor
lumineszent sein. Enolether sind Beispiele solcher Olefine. Häufig haben
die Enoletherverbindungen wenigstens eine Aryl-Gruppe, die an die
olefinischen Kohlenstoffe gebunden ist, wobei der Arylring durch
eine elektronenspendende Gruppe an einer Position substituiert ist,
die die Reaktionsfreudigkeit des Olefins mit Singulettsauerstoff
erhöht und/oder
dem Dissiziationsprodukt des entstandenen Dioxetans Fluoreszenz
verleiht. Die elektronenspendende Gruppe kann zum Beispiel Hydroxyl,
Alkoxy, disubstituiertes Amino, Alkylthio, Furyl, Pyryl usw. sein.
Bevorzugt haben die Enolether eine elektronenspendende Gruppe, die
direkt an einen olefinischen Kohlenstoff gebunden ist.
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Enamine
sind ein weiteres Beispiel solcher Olefine. Im Allgemeinen gelten
für brauchbare
Enamine die oben genannten Regeln für Enolether.
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Eine
weitere Familie von CCs sind die 2,4,5-Triphenylimidazole, wobei Lophin der
gängige
Name für das
Mutterprodukt ist. Zu chemilumineszenten Analogen gehören Paradimethylamino-
und -methoxy-Substituenten.
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Weitere
chemilumineszente Olefine, die die oben genannten Anforderungen
erfüllen,
finden sich in der europäischen
Patentanmeldung Nr. 0,345,776.
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Einige
der Dioxetane zersetzen sich spontan, andere durch Erwärmen, mit
der Abgabe von Licht.
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"Fluoreszenzverbindungsvorläufer": meint Verbindungen,
die mit Singulettsauerstoff zu einer Fluoreszenzverbindung oder
zu einer Verbindung reagieren, die mit einer Nebenverbindung reagieren
kann, die daraufhin in eine Fluoreszenzverbindung umgewandelt wird.
Es gibt verschiedene Reaktionstypen von Singulettsauerstoff, die
Verbindungen erbringen können,
die zu einer Fluoreszenzverbindung führen. Der verwendete Reaktionstyp
und die Wahl der gewünschten
Fluoreszenzverbindung sind eine Richtlinie, die zu den Strukturen der
Fluoreszenzverbindungsvorläufer
und allen Nebenverbindungen weist, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden.
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Der
Fluoreszenzverbindungsvorläufer
vollzieht vorzugsweise eine Reaktion mit Singulettsauerstoff, die
sehr schnell abläuft,
gewöhnlich
wenigstens 104 – 106 s–1,
bevorzugt wenigstens 106 – 108 s–1, besonders bevorzugt >108 s–1.
Wenn das anfängliche
Reaktionsprodukt ein Zwischenprodukt ist, das zu einer Fluoreszenzverbindung reagiert,
so hat das Zwischenprodukt bevorzugt eine Lebensdauer, die im Vergleich
zu der gewünschten
Zeit zwischen der Entstehung von Singulettsauerstoff und dem Detektieren
der Fluoreszenz, die von der Fluoreszenzverbindung nach dem Bestrahlen
mit Licht abgegeben wird, relativ kurz ist. Für eine Singulettsauerstofferzeugung
und einen Fluoreszenznachweis, die gleichzeitig stattfinden, ist
die Lebensdauer gewöhnlich
kürzer
als der Gesamtmessungszeitraum, bevorzugt wenigstens 10-mal kürzer. Wenn
die Erzeugung von Singulettsauerstoff und der Fluoreszenznachweis
hintereinander erfolgen, so ist die Lebensdauer gewöhnlich kürzer als
der Zeitraum zwischen der Erzeugung von Singulettsauerstoff und
dem Nachweis, bevorzugt wenigstens 10-mal kürzer.
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Höhere Reaktionsraten
von Singulettsauerstoff erreicht man durch Anordnen von elektronenreichen Singulettsauerstoff-reaktiven
Gruppen in dem Fluoreszenzverbindungsvorläufer. Diese Gruppen sind gewöhnlich ein
Olefin oder Acetylen, Hydrazin- und Hydroxylaminderivate, Selenide
und Telluride, sind aber nicht auf diese Gruppen beschränkt. Zum
Beispiel haben sich Alkyltelluride mit einem β-Wasserstoffatom als besonders brauchbar
erwiesen, weil sie schnell mit Singulettsauerstoff zu einem Olefin
reagieren. Die Reaktionsrate hängt
von der Elektronenverfügbarkeit
(Oxidationspotenzial) des Tellurs. Zum Beispiel können elektronenspendende
Gruppen an einem Arylringsubstituenten an dem Telluratom die Reaktionsrate
erhöhen.
Ein Wechsel von Tellur zu Selen (dem nächstniedrigeren Chalcogenid)
verringert die Rate, erhöht
aber die Stabilität
des Moleküls
gegenüber
spontaner Oxidation.
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Wenn
der Fluoreszenzverbindungsvorläufer
ein Hydrazin oder Hydrazid enthält,
so kann die Reaktion mit Singulettsauerstoff eine Doppelbindung
hervorbringen. Zum Beispiel kann Singulettsauerstoff Hydrazide direkt in
Fluoreszenzverbindungen umwandeln, wie bei der Umwandlung von 1,2-Indazolin-3-one
in 1,2-Indazol-3-one.
Das Oxidationspotenzial eines Hydrazins ist ein wichtiger Faktor
für die
Erreichung einer hohen Reaktionsrate. Elektronenabziehende Gruppen
wie zum Beispiel eine Acyl-Gruppe (zum Beispiel wie in einem Hydrazid)
verlangsamen die Reaktion, obgleich Acylhydrazide und Diacylhydrazide
in der vorliegenden Erfindung immer noch als Fluoreszenzverbindungsvorläufer verwendet
werden können.
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Ein
weiteres Beispiel einer brauchbaren Singulettsauerstoffreaktion
ist die Reaktion mit elektronenreichen Olefinen, wie zum Beispiel
jenen, die in der europäischen
veröffentlichten
Patentanmeldung Nr. 0 515 194 beschrieben sind. Es werden zwei grundlegende
Reaktionstypen beschrieben. Einer davon ist die "ene"-Reaktion,
die die Position einer Doppelbindung verschiebt und ein Hydroperoxid
entstehen lässt.
Die Doppelbindungsverschiebung kann bewirken, dass zwei auxochrome
Gruppen in dem Fluoreszenzverbindungsvorläufer in Konjugation kommen
und so eine Fluoreszenzverbindung entstehen lassen.
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Andere
Fluoreszenzverbindungsvorläufer
reagieren mit Singulettsauerstoff zu Hydroperoxiden, die intern
mit einer oxidierbaren Gruppe zu einer Fluoreszenzverbindung reagieren
können.
Alternativ kann ein Hydroperoxid, das durch Reaktion von Singulettsauerstoff
mit einem Fluoreszenzverbindungsvorläufer gebildet wird, wie zum
Beispiel 1,3-Diphenylpropen, zum Oxidieren der Leuco-Form eines Farbstoffs
dienen, der als eine Nebenverbindung vorliegt, so dass eine Fluoreszenzverbindung
entsteht. Das Hydroperoxid kann auch ein Element der Gruppe V in
einer Nebenverbindung mit Sauerstoff anreichern, damit sie nicht
länger
als ein elektronenspendender Löscher
einer assoziierten fluoreszenten Gruppe agiert. Die Nebenverbindung
könnte alternativ
ein Selen- oder Telluratom haben, das mit einem Hydroperoxid zu
einem Zwischenprodukt reagieren könnte, das anschließend eliminiert
werden könnte,
so dass eine Fluoreszenzverbindung entsteht.
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Die
Struktur des Fluoreszenzverbindungsvorläufers hängt darum von der konkreten
Singulettsauerstoffreaktion ab, die verwendet werden soll, und sie
ist gewöhnlich
dafür ausgelegt
zu gewährleisten,
dass alle anschließenden
Reaktionen, die durch Reaktion mit Singulettsauerstoff initiiert
werden und zum Erzeugen einer Fluoreszenzverbindung erforderlich
sind, relativ schnell ablaufen. Außerdem führt die Struktur des Fluoreszenzverbindungsvorläufers zur
Entstehung einer Fluoreszenzverbindung, die die gewünschten
Absorptions- und
Abstrahlungswellenlängen
hat und relativ hohe Fluoreszenzquantenausbeuten aufweist, bevorzugt >0,1, besonders bevorzugt
größer als
0,4, und einen hohen Extinktionskoeffizienten bei der gewünschten
Erregungswellenlänge
aufweist, bevorzugt >1000
M–1 cm–1,
besonders bevorzugt >10.000
M–1 cm–1.
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Besonders
bevorzugt unter diesen Verbindungen sind jene Verbindungen, die
ein Tellur enthalten.
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Es
können
auch andere Klassen von Fluoreszenzverbindungsvorläufern in
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Zum Beispiel werden
Verbindungen, die bei Reaktion mit Singulettsauerstoff Chemilumineszenz
erzeugen, häufig
zu fluoreszenten Produkten umgewandelt, die als Fluoreszenzverbindungen
der vorliegenden Erfindung dienen können.
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Beispiele
von Fluoreszenzverbindungsvorläufern,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind
dem Fachmann bekannt.
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Andere
Klassen von Vorläufern
für lichtaktive
Indikatoren können
ebenfalls in der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Zum Beispiel
werden Verbindungen, die bei Reaktion mit Singulettsauerstoff chemilumineszieren,
häufig
zu fluoreszenten Produkten umgewandelt, die als lichtempfindliche
Indikatoren der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Beispiele
solcher Vorläufer
für lichtaktive
Indikatoren und die lichtempfindlichen Indikatoren, die bei Reaktion
mit Singulettsauerstoff entstehen, sind dem Fachmann ebenfalls bekannt.
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"Fluoreszenzverbindung": meint ein Molekül, das nach
der Absorption von Licht mit Wellenlängen von 250 bis 1100 nm, bevorzugt
300 bis 950 nm, Licht durch Fluoreszenz oder Phosphoreszenz, bevorzugt
durch Fluoreszenz, abgibt oder seine Erregungsenergie an ein Akzeptormolekül überträgt, das
daraufhin Licht durch Fluoreszenz oder Phosphoreszenz aussendet.
Die Abstrahlungsquantenausbeute ist bevorzugt hoch, gewöhnlich wenigstens
0,1, bevorzugt wenigstens 0,4, besonders bevorzugt größer als
0,7 und der Extinktionskoeffizient des Absorptionsmaximums ist gewöhnlich größer als
5000 M–1 cm–1.
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Zu
typischen Fluoreszenzverbindungen gehören zum Beispiel Fluoreszenzaufheller,
die in der Regel Licht zwischen 300 und 400 Nanometern absorbieren
und zwischen 400 und 500 Nanometern aussenden; Xanthene wie zum
Beispiel Rhodamin und Fluorescein; Bimane; Coumarine wie zum Beispiel
Umbelliferon; aromatische Amine wie zum Beispiel Dansyl; Squarat-Farbstoffe;
Benzofurane; Cyanine, Merocyanine, Seltenerdenchelate und dergleichen.
Zu Phosphoreszenzverbindungen gehören Porphyrine, Phthalocyanine,
polyaromatische Verbindungen wie zum Beispiel Pyren, Anthracen und
Acenaphthen.
-
"Verbindung, die Wasserstoffperoxid
zu erzeugen vermag":
jede Substanz außer
molekularem Sauerstoff, die in der Lage ist, Wasserstoffperoxid
entweder direkt oder über
die Bildung eines oder mehrerer Zwischenprodukte, die in der Lage
sind, Wasserstoffperoxid hervorzubringen, zu erzeugen. Verbindungen,
die zu Wasserstoffperoxid umgewandelt werden können oder die die Entstehung
von Wasserstoffperoxid katalysieren können oder die als Katalysator
für die
Entstehung von Wasserstoffperoxid existieren oder die in einen Katalysator
für die
Entstehung von Wasserstoffperoxid umgewandelt werden können, können als
Analyten in dem Verfahren dieser Erfindung detektiert werden und
sind in der obigen Definition von "Verbindungen, die Wasserstoffperoxid
zu erzeugen vermögen" enthalten.
-
Zum
Beispiel kann die vorliegende Erfindung dafür verwendet werden, Enzyme
wie zum Beispiel Phosphatase, Amylase, Cholinesterase, Creatininkinase
und dergleichen und Enzymsubstrate wie zum Beispiel Glucose, Cholesterin,
Creatinin, Harnsäure
und dergleichen zu detektieren. Die folgende Besprechung veranschaulicht,
beispielhaft und ohne Einschränkung,
das oben Dargelegte, wobei H2O2 entweder
direkt oder indirekt über
die Entstehung eines oder mehrerer Zwischenprodukte in einem System
erzeugt wird, das schlussendlich H2O2 erzeugt
- 1) Amylase
katalysiert die Reaktion ihres Substrats Stärke zu dem Zwischenprodukt
Glucose, einem Substrat für
Glucoseoxidase (1.1.3.4), das in Gegenwart von molekularem Sauerstoff
die Umwandlung von Glucose zu Gluconsäure katalysiert, wobei auch
H2O2 entsteht.
- 2) Cholinesterase katalysiert die Reaktion ihres Substrats Acetylcholin
zu dem Zwischenprodukt Cholin, einem Substrat für Cholinoxidase (1.1.3.17),
das die Umwandlung von Cholin zu Trimethylammoniumacetaldehyd katalysiert,
wobei auch H2O2 entsteht.
- 3) Creatininkinase katalysiert die Reaktion ihres Substrats
Creatinin in Gegenwart von Adenosindiphosphat (ADP) zu dem Zwischenprodukt
Adenosintriphosphat (ATP), das in Gegenwart von Hexokinase die Umwandlung
von Glucose zu dem Zwischenprodukt Glucose-6-phosphat (G-6-P) bewirkt, das seinerseits
ein Substrat für
das Enzym Glucose-6-phosphatdehydrogenase (G-6-PDH) ist, wobei NAD
während
der katalytischen Reaktion von G-6-P mit G-6-PDH zu dem Zwischenprodukt NADH umgewandelt
wird; bei der Reaktion von NADH-FMN-Oxidoreduktase (1.6.99.3) mit
NADH entstehen H2O2 und
NAD.
- 4) Phosphatase katalysiert die Reaktion ihres Substrats CH3-CH2-OPO3-H2 zu dem Zwischenprodukt
Ethanol, das seinerseits ein Substrat für das Enzym Alkoholdehydrogenase
(ADH) ist, wobei NAD während
der katalytischen Reaktion von Ethanol mit ADH zu Acetaldehyd zu
dem Zwischenprodukt NADH umgewandelt wird; bei der Reaktion von
NADH-FMN-Oxidoreduktase (1.6.99.3) mit NADH entstehen H2O2 und NAD.
- 5) Bei der katalytischen Reaktion von Lactatdehydrogenase mit
ihrem Substrat Lactat in Gegenwart von NAD wird das Zwischenprodukt
NADH gebildet; bei der Reaktion von NADH-FMN-Oxidoreduktase (1.6.99.3)
mit NADH entstehen H2O2 und
NAD.
- 6) Glucose ist ein Enzymsubstrat für Glucoseoxidase (1.1.3.4),
wobei als Produkte Gluconsäure
und H2O2 entstehen.
- 7) Cholesterin ist ein Enzymsubstrat für Cholesterinoxidase, wobei
während
der Reaktion H2O2 entsteht.
- 8) Creatinin ist ein Enzymsubstrat für Creatininamidinhydrolase,
wodurch das Zwischenprodukt Sarcosin erzeugt wird, das seinerseits
ein Enzymsubstrat für
das Enzym Sarcosinoxidase (1.5.3.1) ist, wobei die Produkte Formaldehyd
und H2O2 sind.
- 9) Harnsäure
ist ein Enzymsubstrat für
Uricase, wobei H2O2 während der
katalytischen Reaktion entsteht.
-
Wasserstoffperoxid
wird auch durch bestimmte Arten von Zellen erzeugt, so dass die
vorliegende Erfindung den Nachweis von Wasserstoffperoxid als einen
Indikator für
Zellenaktivität
ermöglicht.
-
Wasserstoffperoxid
entsteht auch durch Substrate für
Oxidaseenzyme bei der katalysierten Reaktion des Substrats mit molekularem
Sauerstoff. Bei einer solchen Reaktion wird das Substrat oxidiert
und ist der Wasserstoffspender, und molekularer Sauerstoff ist der
Akzeptor. Zu solchen Substraten und ihren entsprechenden Oxidasen
gehören,
nur beispielhaft und ohne Einschränkung, folgende:
-
"Analyt": die zu detektierende
Verbindung oder Zusammensetzung, die Wasserstoffperoxid oder eine Verbindung,
die Wasserstoffperoxid zu erzeugen vermag, enthält.
-
Der
Begriff "Analyt" beinhaltet auch
Verbindungen oder Zusammensetzungen, bei denen es sich nicht um
Wasserstoffperoxid oder um eine Verbindung, die Wasserstoffperoxid
zu erzeugen vermag, handelt und deren Nachweis die Verwendung eines
signalerzeugenden Systems, zum Beispiel Enzymsystems, beinhaltet, wobei
Wasserstoffperoxid gebildet wird. Der Analyt kann aus einem Partner
eines spezifischen Bindungspaares (sBP) bestehen und kann ein Ligand
sein, der monovalent (monoepitop) oder polyvalent (polyepitop),
gewöhnlich
antigenisch oder haptenisch, ist und eine Einzelverbindung oder
eine Mehrzahl von Verbindungen ist, die wenigstens eine gemeinsame
epitope oder determinante Stelle haben. Der Analyt kann ein Teil
einer Zelle, wie zum Beispiel Bakterien, oder eine Zelle, die ein
Blutgruppenantigen wie zum Beispiel A, B, D usw. trägt, oder
ein HLA-Antigen oder ein Mikroorganismus, zum Beispiel Bakterium,
Pilz, Protozoen oder Virus, sein.
-
Die
polyvalenten Ligand-Analyten sind normalerweise Poly(aminosäuren), d.
h. Polypeptide und Proteine, Polysaccharide, Nukleinsäuren und
Kombinationen davon. Zu solchen Kombinationen gehören Bestandteile
von Bakterien, Viren, Chromosomen, Genen, Mitochondrien, Nuklei,
Zellmembranen und dergleichen.
-
Die
polyepitopen Ligand-Analyten, auf die die vorliegende Erfindung
angewendet werden kann, haben größtenteils
ein Molekulargewicht von wenigstens etwa 5.000, häufiger wenigstens
etwa 10.000. In der Poly(aminosäure)-Kategorie
haben die interessierenden Poly(aminosäuren) im Allgemeinen ein Molekulargewicht
von etwa 5.000 bis 5.000.000, häufiger
von etwa 20.000 bis 1.000.000. Unter den interessierenden Hormonen
liegen die Molekulargewichte gewöhnlich
im Bereich von etwa 5.000 bis 60.000.
-
Eine
breite Vielfalt von Proteinen kann hinsichtlich der Familie von
Proteinen mit ähnlichen
strukturellen Merkmalen, Proteinen mit besonderen biologischen Funktionen,
Proteinen, die zu bestimmten Mikroorganismen, insbesondere krankheitserregende
Mikroorganismen, gehören,
usw. in Betracht gezogen werden. Zu solchen Proteinen gehören zum
Beispiel Immunoglobuline, Cytokine, Enzyme, Hormone, Krebs-Antigene, Ernährungsmarker,
gewebespezifische Antigene usw. Zu solchen Proteinen gehören, nur
beispielhaft und ohne Einschränkung,
Protamine, Histone, Albumine, Globuline, Scleroproteine, Phosphoproteine,
Mucoproteine, Chromoproteine, Lipoproteine, Nukleoproteine, Glycoproteine,
T-Zellenrezeptoren, Proteoglycane, HLA, unklassifizierte Proteine,
zum Beispiel Somatotropin, Prolactin, Insulin, Pepsin, Proteine,
die man in menschlichem Plasma findet, Blutgerinnungsfaktoren, Proteinhormone
wie zum Beispiel follikelstimulierende Hormone, luteinisierende
Hormone, Luteotropin, Prolactin, Choriongonadotropin, Gewebshormone,
Cytokine, Krebs-Antigene wie zum Beispiel PSA, CEA, a-Fetoprotein,
Säurephosphatase,
CA19.9 und CA125, gewebespezifische Antigene, wie zum Beispiel Alkalinphosphatase,
Myoglobin, CPK-MB und Calcitonin, und Peptidhormone. Weitere interessierende
Polymermaterialien sind Mucopolysaccharide und Polysaccharide.
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Die
monoepitopen Ligand-Analyten haben im Allgemeinen ein Molekulargewicht
von etwa 100 bis 2.000, häufiger
von 125 bis 1.000. Zu den Analyten gehören Arzneistoffe, Metaboliten,
Pestizide, Verunreinigungsstoffe und dergleichen. Zu den interessierenden
Arzneistoffen gehören
zum Beispiel Alkaloide. Zu den Alkaloiden gehören Morphinalkaloide, zu denen
Morphin, Codein, Heroin, Dextromethorphan, ihre Derivate und Metaboliten
zählen;
Kokainalkaloide, zu denen Kokain und Benzylecgonin, ihre Derivate
und Metaboliten zählen;
Ergotalkaloide, zu denen das Diethylamid von Lysergsäure zählt; Steroidalkaloide;
Iminazoylalkaloide; Quinazolinalkaloide; Isoquinolinalkaloide; Quinolinalkaloide,
zu denen Quinin und Quinidin zählen;
Diterpenalkaloide, ihre Derivate und Metaboliten.
-
Zur
nächsten
Gruppe von Arzneistoffen gehören
Steroide, zu denen die Östrogene,
Androgene, Andreokortikalsteroide, Gallensäuren, kardiotinischen Glycoside
und Aglycone zählen,
zu denen Digoxin und Digoxigenin, Saponine und Sapogenine, ihre
Derivate und Metaboliten zählen.
Dazu gehören
auch die steroidmimetischen Substanzen, wie zum Beispiel Diethylstilbestrol.
-
Die
nächste
Gruppe von Arzneistoffen sind Laktame mit 5 bis 6 Ringgliedern,
zu denen die Barbiturate, zum Beispiel Phenobarbital und Secobarbital,
Diphenylhydantoin, Primidon, Ethosuximid und ihre Metaboliten gehören.
-
Die
nächste
Gruppe von Arzneistoffen sind Aminoalkylbenzene, mit Alkyl von 2
bis 3 Kohlenstoffatomen, zu denen die Amphetamine; Catecholamine,
zu denen Ephedrin, L-dopa, Epinephrin zählen; Narcein; Papaverin; und
Metaboliten der oben genannten Stoffe gehören.
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Die
nächste
Gruppe von Arzneistoffen sind Benzheterocyclen, zu denen Oxazepam,
Chlorpromazin, Tegretol, ihre Derivate und Metaboliten gehören, wobei
die heterocyclischen Ringe Azepine, Diazepine und Phenothiazine
sind.
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Die
nächste
Gruppe von Arzneistoffen sind Purine, zu denen Theophyllin, Koffein,
ihre Metaboliten und Derivate gehören.
-
Zur
nächsten
Gruppe von Arzneistoffen gehören
jene, die von Marihuana abgeleitet sind, wozu Cannabinol und Tetrahydrocannabinol
zählen.
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Die
nächste
Gruppe von Arzneistoffen sind die Hormone, wie zum Beispiel Thyroxin,
Cortisol, Triiodothyronin, Testosteron, Estradiol, Estrone, Progestron,
Polypeptide wie zum Beispiel Angiotensin, LHRH, und Immunsuppressoren
wie zum Beispiel Cyclosporin, FK506, Mycophenolsäure und so weiter.
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Zur
nächsten
Gruppe von Arzneistoffen gehören
die Vitamine wie zum Beispiel A, B, zum Beispiel B12, C, D, E und
K, Folsäure,
Thiamin.
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Die
nächste
Gruppe von Arzneistoffen sind Prostaglandine, die sich durch den
Grad und die Stellen der Hydroxylierung und Ungesättigtheit
unterscheiden.
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Die
nächste
Gruppe von Arzneistoffen sind die tricyclischen Antidepressiva,
zu denen Imipramin, Dismethylimipramin, Amitriptylin, Nortriptylin,
Protriptylin, Trimipramin, Chlomipramin, Doxepin und Desmethyldoxepin
gehören.
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Die
nächste
Gruppe von Arzneistoffen sind die Anti-Neoplastika, zu denen Methotrexat gehört.
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Die
nächste
Gruppe von Arzneistoffen sind Antibiotika, zu denen Penicillin,
Chlormycetin, Actinomycetin, Tetracyclin, Terramycin, ihre Metaboliten
und Derivate gehören.
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Die
nächste
Gruppe von Arzneistoffen sind die Nukleoside und Nukleotide, zu
denen ATP, NAD, FMN, Adenosin, Guanosin, Thymidin und Cytidin mit
ihren entsprechenden Zucker- und Phosphatsubstituenten gehören.
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Die
nächste
Gruppe von Arzneistoffen sind sonstige individuelle Arzneistoffe,
zu denen Methadon, Meprobamat, Serotonin, Meperidin, Lidocain, Procainamid,
Acetylprocainamid, Propranolol, Griseofulvin, Valpronsäure, Butyrophenone,
Antihistamine, Chloramphenicol, anticholinergenische Arzneistoffe,
wie zum Beispiel Atropin, ihre Metaboliten und Derivate gehören.
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Metaboliten,
die zu Krankheitszuständen
gehören,
zählen
Spermin, Galactose, Phenylpyruvinsäure und Porphyrin Typ 1.
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Die
nächste
Gruppe von Arzneistoffen sind Aminoglycoside, wie zum Beispiel Gentamicin,
Kanamicin, Tobramycin und Amikacin.
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Zu
den interessierenden Pestiziden gehören zum Beispiel polyhalogenierte
Biphenyle, Phosphatester, Thiophosphate, Carbamate, polyhalogenierte
Sulfenamide, ihre Metaboliten und Derivate.
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Bei
Rezeptor-Analyten liegen die Molekulargewichte im Allgemeinen im
Bereich von 10.000 bis 2 × 108, häufiger
von 10.000 bis 106. Bei Immunoglobulin,
IgA, IgG, IgE und IgM variieren die Molekulargewichte im Allgemeinen
von etwa 160.000 bis etwa 106. Enzyme haben
normalerweise ein Molekulargewicht im Bereich von etwa 10.000 bis
1.000.000. Natürliche
Rezeptoren variieren in einem weiten Bereich. Im Allgemeinen beträgt das Molekulargewicht
wenigstens etwa 25.000 und kann bis 106 oder
höher reichen,
wie zum Beispiel bei Materialien wie Avidin, DNS, RNS, thyroxinbindendes
Globulin, thyroxinbindendes Präalbumin,
Transcortin usw.
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Die
Begriff "Analyt" beinhaltet des Weiteren
Polynukleotid-Analyten wie zum Beispiel jene Polynukleotide, die
unten definiert sind. Dazu gehören
m-RNS, r-RNS, t-RNS, DNS, DNS-RNS-Duplexe usw. Der Begriff "Analyt" beinhaltet außerdem Rezeptoren,
die polynukleotidbindende Stoffe sind, wie zum Beispiel Restriktionsenzyme,
Aktivatoren, Repressoren, Nukleasen, Polymerasen, Histone, Reparaturenzyme,
chemotherapeutische Stoffe und dergleichen.
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Der
Analyt kann ein Molekül
sein, das direkt in einer Probe gefunden wird, wie zum Beispiel
biologisches Gewebe, einschließlich
Körperfluiden,
von einem Wirt. Die Probe kann direkt untersucht werden oder kann
vorbehandelt werden, damit der Analyt leichter erkennbar wird. Des
Weiteren kann der interessierende Analyt bestimmt werden, indem
man ein Agens detektiert, das den Nachweis für den interessierenden Analyten
darstellt, wie zum Beispiel ein Partner eines spezifischen Bindungspaares,
der zu dem interessierenden Analyten komplementär ist, dessen Vorhandensein
nur detektiert wird, wenn der interessierenden Analyt in einer Probe
vorliegt. Somit wird das Agens, das den Nachweis für den Analyten
bildet, zum Analyten, der in einem Assay detektiert wird. Zu biologischem
Gewebe zählen
exzidiertes Gewebe von einem Organ oder einem anderen Körperteil
eines Wirtes sowie Körperfluide,
zum Beispiel Urin, Blut, Plasma, Serum, Speichel, Samen, Stuhl,
Sputum, Gehirn-Rückenmarks-Fluid,
Tränen,
Mucus und dergleichen.
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"Katalysator, der
die Entstehung von Singulettsauerstoff katalysieren kann": eine Substanz,
die direkt oder indirekt die Umwandlung von Wasserstoffperoxid zu
Singulettsauerstoff katalysieren kann, gewöhnlich ein Enzym. Zu Beispielen
solcher Katalysatoren gehören,
lediglich zur Veranschaulichung und ohne Einschränkung, Enzyme wie zum Beispiel
Peroxidasen oder Enzyme mit Peroxidaseaktivität, wie zum Beispiel Lactoperoxidase,
Haloperoxidase, Metalle, wie zum Beispiel Platin, und Übergangsmetalle,
wie zum Beispiel Wolframat-, Titanat-, Vanadat- und Molybdatsalze,
und Lanthanidoxide, zum Beispiel Europiumoxid, Ytterbiumoxid und
so weiter.
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Bestimmte
Enzyme erfordern ein anderes Substrat als Wasserstoffperoxid, um
die Entstehung von Singulettsauerstoff hervorzurufen. Dementsprechend
muss ein solches Substrat in einem Assaymedium enthalten sein. Zum
Beispiel sind Chlorid- oder Bromidionen bekannte Substrate für Haloperoxidasen
und Lactoperoxidase und werden durch Wasserstoffperoxid enzymatisch
zu Chlor bzw. Brom oxidiert. Die resultierenden Halogene reagieren
bekanntlich weiter mit Wasserstoffperoxid zu Singulettsauerstoff.
Prinzipiell können
auch andere Peroxidase-Substrate verwendet werden, die die Entstehung
von Singulettsauerstoff bewirken.
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"Matrix": ein Träger, der
aus einem organischen oder anorganischen, festen oder fluiden, wasserunlöslichen
Material besteht, das transparent oder teilweise transparent sein
kann. Die Hauptanforderung an die Matrix ist, dass sie die Diffusion
von Singulettsauerstoff darin wenigstens ungefähr zu der Stelle des eingearbeiteten
Markers gestattet. Es ist bevorzugt, dass die Matrix auch Bestandteile
der Probe ausschließt,
die mit Singulettsauerstoff reagieren können oder das Signal von dem
CC oder der Fluoreszenzverbindung beeinträchtigen können. Die Matrix kann eine
beliebige aus einer Anzahl von Formen haben, wie zum Beispiel Partikel,
einschließlich
Kügelchen,
Film, Membran, Röhre,
Mulde, Streifen, Stab und dergleichen. Die Oberfläche der
Matrix ist vorzugsweise hydrophil oder lässt sich hydrophilieren. Der
Körper
der Matrix ist vorzugsweise hydrophob. Die Matrix kann in dem Medium,
in dem sie verwendet wird, suspendierbar sein. Beispiele suspendierbarer
Matrizes gemäß der vorliegenden
Erfindung sind, lediglich zur Veranschaulichung und ohne Einschränkung, Polymermaterialien
wie zum Beispiel Latex, Lipiddoppelschichten, Öltröpfchen, Zellen und Hydrogele.
Zu weiteren Matrixzusammensetzungen gehören Polymere, wie zum Beispiel
Nitrocellulose, Celluloseacetat, Poly(vinylchlorid), Polyacrylamid,
Polyacrylat, Polyethylen, Polypropylen, Poly(4-methylbuten), Polystyren, Polymethacrylat,
Poly(ethylenterephthalat), Nylon, Poly(vinylbutyrat) usw., entweder
für sich
allein verwendet oder in Verbindung mit anderen Materialien.
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Das
Binden des Katalysators und gegebenenfalls von sBP-Partnern an die Matrix
kann direkt oder indirekt, kovalent oder nicht-kovalent sein und
kann mittels einschlägig
bekannter Techniken erreicht werden, die in der Literatur nachgeschlagen
werden können.
Siehe zum Beispiel "Immobilized
Enzymes", Ichiro
Chibata, Halsted Press, New York (1978), und Cuatrecasas, J. Biol.
Chem., 245:3059 (1970).
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Die
Oberfläche
der Matrix ist gewöhnlich
polyfunktional oder lässt
sich polyfunktionalisieren oder lässt sich durch spezifische
oder unspezifische kovalente oder nicht-kovalente Wechselwirkungen
an einen Katalysator, einen sBP-Partner oder dergleichen binden.
Eine solche Bindung ist indirekt, wo spezifische, nicht-kovalente
Wechselwirkungen stattfinden, und ist direkt, wo kovalente Wechselwirkungen
stattfinden. Ein breite Vielfalt von funktionalen Gruppen stehen
zur Verfügung
oder lassen sich einarbeiten. Zu funktionalen Gruppen gehören Carbonsäuren, Aldehyde,
Amino-Gruppen, Cyano-Gruppen,
Ethylen-Gruppen, Hydroxyl-Gruppen, Mercapto-Gruppen und dergleichen. Die Art und
Weise des Verknüpfees
einer breiten Vielfalt von Verbindungen mit Oberflächen ist
einschlägig
bekannt und ist in der Literatur zur Genüge veranschaulicht (siehe oben). Die
Länge einer
Verknüpfungsgruppe
zu dem Oligonukleotid oder sBP-Partner kann über einen weiten Bereich variieren,
und zwar je nach der Art der verknüpften Verbindung, der Auswirkung
der Entfernung zwischen der zu verknüpfenden Verbindung und der
Oberfläche
auf die Eigenschaften der spezifischen Bindung und dergleichen.
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Die
Menge des Katalysators, der an die Oberfläche der Matrix gebunden wird,
hängt von
einer Reihe von Faktoren ab, darunter der Art des Katalysators und
der vorgesehenen Verwendung der Zusammensetzung. Der Katalysator
liegt auf der Matrix in einer Menge vor, die nach Erfahrungswerten
so gewählt
ist, dass das stärkste
Signal relativ zum Hintergrund in einem Assay entsteht. Weil der
Marker ein Hintergrundsignal haben kann, kann es zweckmäßig sein,
ein hohes Verhältnis
des Katalysators zu der Markerverbindung zu haben, insbesondere
wenn ein Leuchtstoff-Vorläufer
verwendet wird. Relativ hohe Mengen an Katalysator erhöhen auch
die Rate oder die Empfindlichkeit des Assays, aber Kosten und unerwünschte Oberflächeneigenschaften
können
bei einigen Katalysatoren Beschränkungen
auferlegen. Die Oberflächendichte
des Katalysators auf der Matrix liegt im Allgemeinen im Bereich
von etwa 108 bis 1014 Molekülen je Quadratzentimeter,
gewöhnlich
109 bis 1012 Molekülen je Quadratzentimeter.
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Wie
oben angesprochen, ist ein Marker in die Matrix eingearbeitet. Der
Marker kann in die Matrix entweder während oder nach der Herstellung
der Matrix eingearbeitet werden. Der Marker wird gewöhnlich so
gewählt,
dass er sich in der Matrix auflöst,
doch er kann auch kovalent an die Matrix angeheftet werden. Die
Markerverbindungen sind gewöhnlich
hydrophob, um ihre Fähigkeit
zu mindern, sich von der Matrix abzutrennen. Im Allgemeinen wird
die Matrixzusammensetzung so gewählt,
dass eine Assoziation des Markers mit der Matrix begünstigt wird.
Die Menge an Marker, die in die Matrix in den Zusammensetzungen
der Erfindung eingearbeitet wird, hängt von einer Anzahl von Faktoren
ab, wie zum Beispiel der Art des Markers und der Matrix und der
vorgesehenen Verwendung der Zusammensetzung. Der Marker liegt in
der Matrix in einer Menge vor, die notwendig ist, um das Signal,
das gemäß der Erfindung
erzeugt wird, zu maximieren, d. h. um das stärkste Signal relativ zum Hintergrund
in einem Assay zu erhalten. Im Allgemeinen wird die Menge an Marker
anhand von Erfahrungswerten festgelegt und liegt gewöhnlich bei
etwa 10–8 bis
5 M, bevorzugt 10–5 bis 10–2 M,
besonders bevorzugt 10–3 bis 10–1 M.
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Die
Oberflächendichte
des sBP-Partners auf der Matrix liegt im Allgemeinen im Bereich
von etwa 108 bis 1014 Molekülen je Quadratzentimeter,
gewöhnlich
109 bis 1012 Molekülen je Quadratzentimeter.
Die konkrete Menge des sBP-Partners hängt ebenfalls von einer Anzahl
von Faktoren ab und wird gewöhnlich
am besten anhand von Erfahrungswerten bestimmt.
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"Partikel": Partikel von wenigstens
etwa 20 nm und nicht mehr als etwa 20 Mikron, gewöhnlich wenigstens
etwa 40 nm und weniger als etwa 10 Mikron, bevorzugt von etwa 0,10
bis 2,0 Mikron Durchmesser, normalerweise mit einem Volumen von
weniger als 1 Pikoliter. Der Partikel kann jede beliebige Dichte
haben, hat aber bevorzugt eine Dichte ähnlich der von Wasser, im Allgemeinen
etwa 0,7 bis etwa 1,5 g/ml. Die Partikel können gegebenenfalls eine Ladung
haben, und wenn sie geladen sind, so sind sie bevorzugt negativ.
Die Partikel können
fest sein (zum Beispiel aus organischen und anorganischen Polymeren
oder Latex bestehen), als Öltröpfchen (zum
Beispiel Kohlenwasserstoff, Fluorkohlenwasserstoff, Siliciumfluid)
oder als Vesikel vorliegen (zum Beispiel synthetisch, wie zum Beispiel
Phospholipid, oder natürlich,
wie zum Beispiel Zellen und Organellen).
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Die
festen Partikel sind normalerweise Polymere, entweder Additions-
oder Kondensationspolymere, die sich problemlos in dem Assaymedium
dispergieren lassen. Die festen Partikel sind auch adsorptiv oder funktionalisierbar,
um an ihrer Oberfläche,
entweder direkt oder indirekt, einen sBP-Partner zu binden oder
anzuheften und um in ihrem Volumen einen Marker aufzunehmen, der
durch Singulettsauerstoff modifiziert werden kann, wie zum Beispiel
ein chemilumineszentes Olefin.
-
Die
festen Partikel können
aus Polystyren, Polyacrylamid, Homopolymeren und Copolymeren von
Derivaten von Acrylat und Methacrylat, insbesondere Estern und Amiden,
Silikonen und dergleichen bestehen.
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Die
Partikel sind normalerweise an einen Katalysator und, in einigen
Fällen,
an einen sBP-Partner gebunden oder angeheftet, wie oben beschrieben.
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"Öltröpfchen": sind mit Wasser nicht mischbare Fluidpartikel,
die aus einer lipophilen Verbindung bestehen und mit einem Emulgator überzogen
und stabilisiert sind, der ein amphiphiles Molekül ist, wie zum Beispiel Phospholipide,
Sphingomyelin, Albumin und dergleichen, die in einer Suspension
in einer wässrigen
Lösung,
d. h. einer Emulsion, vorliegen.
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Die
Phospholipide basieren auf aliphatischen Carboxylsäureestern
von aliphatischen Polyolen, wobei wenigstens eine Hydroxyl-Gruppe
durch ein Carboxylsäureester
von etwa 8 bis 36, häufiger
von etwa 10 bis 20 Kohlenstoffatomen, substituiert ist, das 0 bis
3 Stellen, häufiger
0 bis 1 Stelle, mit ethylenischer Ungesättigtheit aufweist, und wobei
wenigstens 1, normalerweise nur 1, Hydroxyl-Gruppe durch Phosphat
substituiert ist, so dass ein Phosphatester gebildet wird. Die Phosphat-Gruppe
kann weiter durch kleine aliphatische Verbindungen substituiert
sein, die difunktional oder von höherer Funktionalität sind und
im Allgemeinen Hydroxyl- oder Amino-Gruppen aufweisen.
-
Emulsionen,
die Öltröpfchen umfassen,
können
gemäß den herkömmlichen
Verfahrensweisen hergestellt werden, und zwar durch Kombinieren
der entsprechenden lipophilen Verbindungen mit einer oberflächenaktiven
Substanz, anionisch, kationisch oder nicht-ionisch, wobei die oberflächenaktive
Substanz in etwa 0,1 bis 5, häufiger
von etwa 0,1 bis 2, Gewichtsprozent des Gemisches vorliegt, und
durch Agitieren des Gemisches in einem wässrigen Medium, wie zum Beispiel
mittels Beschallung oder Verwirbelung. Zu veranschaulichenden lipophilen
Verbindungen gehören
Kohlenwasserstofföle,
Halogenkohlenwasserstoffe, einschließlich Fluorkohlenwasserstoffe,
Alkylphthalate, Trialkylphosphate, Triglyceride usw.
-
Ein
Katalysator wird gewöhnlich
an die Oberfläche
des Öltröpfchens
adsorbiert oder direkt oder indirekt an die Oberflächenkomponente
des Öltröpfchens
gebunden.
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Es
folgt eine Aufzählung,
lediglich zur Veranschaulichung und ohne Einschränkung, von amphiphilen Verbindungen,
die zum Stabilisieren von Öltröpfchen verwendet
werden können:
Phosphatidylethanolamin, Phosphatidylcholin, Phosphatidylserin,
Dimyristoylphosphatidylcholin, Ei-Phosphatidylcholin, Dipalmitoylphosphatidylcholin,
Phosphatidinsäure,
Kardiolipin, Lecithin, Galactocerebrosid, Sphingomyelin, Dicetylphosphat,
Phosphatidylinositol, 2-Trihexadecylammoniumethylamin, 1,3-bis(octadecylphosphat)-propanol,
Stearoyloxyethylenphosphate, Phospholipide, Dialkylphosphate, Natriumdodecylsulfat,
kationische Detergenzien, anionische Detergenzien, Proteine wie
zum Beispiel Albumin, nicht-ionische Detergenzien usw.
-
Es
können
noch weitere Verbindungen verwendet werden, die lipophile Gruppen
haben und die zuvor beschrieben wurden. Größtenteils haben diese Verbindungen
eine lipophile Komponente, wie zum Beispiel ein Alkylbenzen, mit
Alkyl-Gruppen von 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, gewöhnlich Gemische
aus Alkyl-Gruppen, die gerad- oder verzweigtkettig sein können, und
eine hydrophile Komponente wie zum Beispiel ein Carboxyl-Gruppe,
eine Hydroxyl-Gruppe, eine Polyoxyalkylen-Gruppe (Alkylen von 2
bis 3 Kohlenstoffatomen), eine Sulfonsäure-Gruppe oder eine Amino-Gruppe.
Es können
aliphatische Fettsäuren
verwendet werden, die normalerweise etwa 10 bis 36, häufiger etwa
12 bis 20 Kohlenstoffatome aufweisen. Es können auch Fettalkohole mit
den Kohlenstoffgrenzwerten, die für die Fettsäuren angezeigt sind, Fettamine
mit ähnlichen
Kohlenstoffbeschränkungen
sowie verschiedene Steroide Verwendung finden.
-
Die Öltröpfchen können ein
Fluorkohlenwasserstofföl
oder ein Silikonöl
(Siliciumpartikel) umfassen. Solche Tröpfchen werden von Giaever in
den US-Patenten Nr. 4,634,681 und Nr. 4,619,904 beschrieben. Diese
Tröpfchen
werden durch Dispergieren eines Fluorkohlenwasserstofföls oder
Silikonöl
in einer wässrigen Phase
gebildet. Die Tröpfchen
stellt man her, indem man eine kleine Menge des gewählten Öls (solche Öle sind
im Allgemeinen auf dem freien Markt erhältlich) in einen Behälter mit
einer großen
Menge der wässrigen Phase
gibt. Das flüssige
System wird agitiert, um eine Emulgierung zu bewirken, und wird
dann zentrifugiert. Die homogene Phase wird entfernt, und die restlichen
Tröpfchen
werden in einem wässrigen
gepufferten Medium resuspendiert. Die oben erwähnten Zentrifugierungs- und
Dekantierungsschritte können
ein- oder mehrere
Male wiederholt werden, bevor die Tröpfchen verwendet werden.
-
Katalysator
und sBP-Partner können
in einer Anzahl von Wegen an die Tröpfchen gebunden werden. Wie
von Giaever beschrieben (siehe oben), kann der konkrete sBP-Partner, zum Beispiel
ein proteinischer sBP-Partner, auf die Tröpfchen aufbeschichtet werden,
indem man einen Überschuss
des sBP-Partners vor oder nach dem Emulgierungsschritt in das wässrige Medium
gibt. Waschschritte sind zweckmäßig, um überschüssigen sBP- Partner zu entfernen.
Eine Funktionalisierung des Öls
führt zu
Funktionalitäten,
die oben für das
Verknüpfen
mit sBP-Partnern beschrieben wurden.
-
Ein
chemilumineszentes Olefin als ein Marker wird oft so gewählt, dass
es in der Ölphase
des Öltröpfchens
löslich
ist. Wenn das Öl
ein Fluorkohlenwasserstoff ist, so ist ein fluoriniertes chemilumineszentes
Olefin oft besser löslich
als die entsprechende unfluorinierte Ableitung.
-
Es
finden noch weitere Öltröpfchen,
die von Giaever beschrieben werden, in der vorliegenden Erfindung
Verwendung.
-
"Liposome": Mikrovesikel, die
aus einer oder mehreren Lipiddoppelschichten bestehen, von ungefährer Kugelgestalt;
sind eines der bevorzugten Materialien zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung. Die Liposome haben einen Durchmesser von wenigstens etwa
20 nm und nicht mehr als etwa 20 Mikron, gewöhnlich wenigstens etwa 40 nm
und weniger als etwa 10 Mikron. Bevorzugt misst der Durchmesser
der Liposome weniger als etwa zwei Mikron, um ein Absetzen oder
Aufschwimmen zu begrenzen.
-
Die äußere Hülle eines
Liposoms besteht aus einer amphiphilen Doppelschicht, die ein Volumen
aus Wasser oder einer wässrigen
Lösung
umschließt.
Liposome mit mehr als einer einzigen Doppelschicht werden als multilamellare
Vesikel bezeichnet. Liposome mit nur einer einzigen Doppelschicht
werden als unilamellare Vesikel bezeichnet. Multilamellare Vesikel
sind in der vorliegenden Erfindung bevorzugt, wenn ein lipophiles chemilumineszentes
Olefin verwendet wird, weil sie größere Mengen dieses Materials
aufnehmen können
als unilamellare Vesikel. Die amphiphile Doppelschicht besteht häufig aus
Phospholipiden. Die Phospholipide, die zur Herstellung von Partikeln
verwendet werden, die sich für
die vorliegende Erfindung eignen, können jedes beliebige Phospholipid
oder Phospholipid-Gemisch sein, das sich in natürlichen Membranen findet, einschließlich Lecithin,
oder synthetische Glycerylphosphatdiester von gesättigten
oder ungesättigten
linearen Fettsäuren
mit 12 Kohlenstoffatomen oder 24 Kohlenstoffatomen, wobei das Phosphat
als ein Monoester oder als ein Ester eines polaren Alkohols vorliegen
kann, wie zum Beispiel Ethanolamin, Cholin, Inositol, Serin, Glycerol und
dergleichen. Zu besonders bevorzugten Phospholipiden gehören L-a-Palmitoyloleoylphosphatidylcholin (POPO),
Palmitoyloleoylphosphatidylglycerol (POPG), L-a-Dioleoylphosphatidylglycerol, L-a(Dioleoyl)-phosphatidylethanolamin
(DOPE) und L-a(dioleoyl)-phosphatidyl-(4-(N-maleimidomethyl)-cyclohexan-1-carboxyamido)ethanol
(DOPE-MCC).
-
Die
Phospholipide in der Doppelschicht können mit Cholesterin ergänzt werden
und können
durch andere amphiphile Verbindungen ersetzt werden, die eine polare
Kopf-Gruppe, gewöhnlich
geladen, und einen hydrophoben Abschnitt aufweisen, der gewöhnlich aus
zwei linearen Kohlenwasserstoffketten besteht. Zu Beispielen solcher
Substituenten gehören
Dialkylphosphate, Dialkoxypropylphosphate, wobei die Alkyl-Gruppen lineare
Ketten von 12-20 Kohlenstoffatomen aufweisen, N-(2,3-di-(9-(Z)-octadecenyloxy))-prop-1-yl-N,N,N-trimethylammoniumchlorid
(DOTMA), Sphingomyelin, Kardiolipin und dergleichen.
-
Liposome,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, haben bevorzugt
ein hohe negative Ladungsdichte, um die Suspension zu stabilisieren
und eine spontane Aggregation zu verhindern.
-
Für Verwendung
in der vorliegenden Erfindung sollten die Liposome in der Lage sein,
sich an einen Katalysator zu binden, und in der Lage sein, einen Marker
zu haben, wie zum Beispiel ein chemilumineszentes Olefin, das entweder
mit der wässrigen
oder die nicht-wässrigen
Phase assoziiert ist.
-
Liposome
können
mittels vielfältiger
Verfahren hergestellt werden, zum Beispiel Hydratation und mechanische
Dispersion von getrocknetem Phospholipid oder Phospholipid-Substitut
in einer wässrigen
Lösung. Auf
diese Weise hergestellte Liposome haben eine Vielfalt von Abmessungen,
Zusammensetzungen und Verhaltensweisen. Ein Verfahren zum Verringern
der Heterogenität
und Ungleichmäßigkeit
des Verhaltens von mechanisch dispergierten Liposomen ist die Beschallung.
Ein solches Verfahren verringert die durchschnittliche Liposomgröße. Alternativ
kann als letzter Schritt während
der Herstellung der Liposome eine Extrusion ausgeführt werden.
US-Patent Nr. 4,529,561 offenbart ein Verfahren zum Extrudieren
von Liposomen unter Druck durch eine Membran von gleichmäßiger Porengröße zum Verbessern
der Größengleichmäßigkeit.
-
Die
Herstellung von Liposomen, die ein chemilumineszentes Olefin enthalten,
das in der Lipiddoppelschicht aufgelöst ist, kann auf verschiedene
Weise vollzogen werden, einschließlich eines Verfahrens, das
von Olsen und Mitarbeiter, Biochemica et Biophysica Acta, 557(9),
1979, beschrieben wurde. Kurz gesagt, wird ein Gemisch aus Lipiden,
die das entsprechende chemilumineszentes Olefin in einem organischen
Lösemittel,
wie zum Beispiel Chloroform, enthalten, an den Wänden eines Glasgefäßes zu einem
dünnen
Film getrocknet. Der Lipidfilm wird in einem geeigneten Puffer durch
Schütteln
oder Verwirbeln hydriert. Danach wird die Lipidsuspension durch
eine Reihe von Polycarbonatfiltermembranen mit sukzessive kleiner
werdenden Porengrößen extrudiert,
zum Beispiel 2,0, 1,0, 0,8, 0,6, 0,4 und 0,2 Mikron. Eine wiederholte
Filtration durch alle Filter, und insbesondere durch den kleinsten
Filter, ist wünschenswert.
Die Liposome können
zum Beispiel durch Gelfiltration gereinigt werden, wie zum Beispiel
durch eine Kolonne einer Sephacryl S-1000. Die Kolonne kann mit Puffer
eluiert werden, und die Liposome können aufgefangen werden. Eine
kühle Lagerung
verlängert
die Verwendbarkeitsdauer der durch dieses Verfahren hergestellten
Liposome. Alternativ kann das chemilumineszente Olefin im Anschluss
an die Herstellung der Liposome zu der flüssigen Suspension gegeben werden.
-
Liposome
und Öltröpfchen haben
oft zum Beispiel Thiol- oder
Maleimid- oder Biotin-Gruppen an den Molekülen, aus denen die Lipiddoppelschicht
besteht. Katalysatormoleküle
und sBP-Partner können
dann an die Oberfläche
gebunden werden, und zwar durch Reaktion der Partikel mit einem
dieser Materialien, das an ein sulfhydrylreaktives Reagens, eine
Sulfhydryl-Gruppe bzw. Avidin gebunden ist. Zu sulfhydrylreaktiven Gruppen
gehören
unter anderem aktivierte Disulfide wie zum Beispiel 2-Pyridyldisulfide
und alkylierende Reagenzien wie zum Beispiel Bromacetamid und Maleimid.
-
Katalysatormoleküle und sBP-Partner
können
durch schwache hydrophobe Wechselwirkungen an die Oberfläche der
Liposompartikel gezogen werden, doch reichen solche Wechselwirkungen
im Allgemeinen nicht aus, um der Scherkraft zu widerstehen, die
während
der Inkubation des Waschens einwirkt. Es ist bevorzugt, Katalysatormoleküle und sBP-Partner
kovalent an einen Liposompartikel zu binden, der funktionalisiert wurde,
zum Beispiel durch Verwendung von DOPE-MCC, wie oben gezeigt, und
zwar durch Kombinieren des Liposoms mit dem gewählten Katalysator oder sBP-Partner,
der mit einer Mercaptan-Gruppe funktionalisiert wurde. Wenn zum
Beispiel der sBP-Partner ein Antikörper ist, so kann er mit S-Acetylmercaptosuccinanhydrid (SAMSA)
reagiert und hydrolysiert werden, so dass ein sulfhydrylmodifizierter
Antikörper
entsteht. Zu weiteren Beispielen gehören die N-hydroxysuccinimidester von Oberflächencarboxyl-Gruppen,
die dann mit einem Linker in Kontakt gebracht werden, der Amino-Gruppen
aufweist, die mit den Ester-Gruppen oder direkt mit einem Katalysator
oder einem sBP-Partner
reagieren, der eine Amino-Gruppe aufweist. Der Linker wird gewöhnlich so
gewählt,
dass unspezifische Bindungen von Assay-Bestandteilen an der Partikeloberfläche verringert
werden, und erzeugen vorzugsweise eine geeignete Funktionalität sowohl
für das
Anhaften an dem Partikel als auch das Anhaften an dem Katalysator
oder sBP-Partner. Zu geeigneten Materialien gehören maleimidiertes Aminodextran
(MAD), Polylysin, Aminosaccharide und dergleichen. MAD kann wie
von Hubert und Mitarbeiter, Proc. Natl. Acad. Sci., 75(7), 3143,
1978, beschrieben hergestellt werden.
-
"Latex-Partikel": "Latex" bezeichnet ein teilchenförmiges,
in Wasser suspendierbares, wasserunlösliches Polymermaterial, gewöhnlich mit
Partikelabmessungen von 20 nm bis 20 μm, besonders bevorzugt 100 bis
1000 nm im Durchmesser. Das Latex ist häufig ein substituiertes Polyethylen,
wie zum Beispiel Polystyrenbutadien, Polyacrylamidpolystyren, Polystyren
mit Amino-Gruppen, Polyacrylsäure,
Polymethacrysäure,
Acrylnitrilbutadien, Styren-Copolymere, Polyvinylacetatacrylat,
Polyvinylpyridin, Vinylchloridacrylat-Copolymere und dergleichen.
Nichtvernetzte Polymere von Styren und carboxyliertem Styren oder
Styren, das mit anderen aktiven Gruppen wie zum Beispiel Amino,
Hydroxyl, Halogen und dergleichen funktionalisiert ist, sind bevorzugt.
Häufig
werden Copolymere von substituierten Styrenen mit Dienen, wie zum
Beispiel Butadien, verwendet.
-
Um
die Marker mit Latex-Partikeln, die in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, zu verbinden, können diese während der
Bildung der Partikel durch Polymerisation eingearbeitet werden,
doch gewöhnlich werden
sie in die vorgeformten Partikel eingearbeitet, gewöhnlich durch
nicht-kovalentes Auflösen
in die Partikel hinein. Gewöhnlich
wird eine Lösung
des Markers verwendet, insbesondere, wenn der Marker ein chemilumineszentes
Olefin ist. Zu Lösemittel,
die verwendet werden können,
gehören
Alkohole, einschließlich
Ethanol, Ethylenglycol und Benzylalkohol; Amide wie zum Beispiel
Dimethylformamid, Formamid, Acetamid und Tetramethylharnstoff und
dergleichen; Sulfoxide wie zum Beispiel Dimethylsulfoxid und Sulfolan;
und Ether wie zum Beispiel Carbitol, Ethylcarbitol, Dimethoxyethan
und dergleichen, und Wasser. Die Verwendung von Lösemitteln
mit hohen Siedepunkten, in denen die Partikel unlöslich sind,
gestattet die Verwendung von erhöhten Temperaturen
zum Erleichtern des Auflösens
der Markerverbindungen in die Partikel hinein und sind besonders
geeignet. Die Lösemittel
können
für sich
allein oder in Kombination verwendet werden.
-
Zum
Einarbeiten chemilumineszenter Olefine in Partikel können Hilfslösemittel
verwendet werden, die dauerhaft in den Partikeln verbleiben. Diese
Lösemittel
dienen als Weichmacher und werden als Lumineszenzverstärker verwendet.
Häufig
werden aromatische Hilfslösemittel
verwendet, einschließlich
Dibutylphthalat, Naphthonitril, Dioctylterephthalat, Decyldichlorbenzen,
Diphenylether, Dibutoxybenzen usw. Diese Hilfslösemittel werden in Konzentrationen
eingesetzt, die gering genug sind, um ein Auflösen der Partikel zu vermeiden, aber
hoch genug sind, um die Partikel zum Schwellen zu bringen.
-
Im
Allgemeinen wird die Temperatur, die während des Verfahrens verwendet
wird, so gewählt,
dass die Singulettsauerstoffentstehung und die Quantenausbeute des
chemilumineszenten Olefins, das mit den Partikeln assoziiert ist,
zu maximieren, unter dem Vorbehalt, dass die Partikel bei der gewählten Temperatur weder
schmelzen noch klumpen dürfen.
Es wird normalerweise mit erhöhten
Temperaturen gearbeitet. Die Temperaturen für das Verfahren liegen im Allgemeinen
im Bereich von 20°C
bis 200°C,
häufiger
von 70°C
bis 130°C.
Es wurde festgestellt, dass einige Verbindungen, die bei Raumtemperatur
nahezu unlöslich
sind, zum Beispiel in Alkoholen mit geringem Molekulargewicht, wie
zum Beispiel Ethanol und Ethoxyethanol und dergleichen, bei erhöhten Temperaturen
löslich
sind. Es hat sich gezeigt, dass carboxylierte modifizierte Latex-Partikel
Alkohole mit geringem Molekulargewicht bei solchen Temperaturen
tolerieren.
-
Ein
Katalysator oder ein sBP-Partner kann physisch auf der Oberfläche der
Latex-Partikel adsorbiert werden oder kann in einer ähnlichen
Weise, wie oben mit Bezug auf andere Matrizes besprochen, kovalent
an den Partikel gebunden oder angeheftet sein.
-
"Partner eines spezifischen
Bindungspaares ("sBP-Partner")": eines von zwei verschiedenen Molekülen, mit
einem Bereich auf der Oberfläche
oder in einem Hohlraum, der sich spezifisch an eine besondere räumliche
und polare Organisation des anderen Moleküls bindet und dadurch als zu
dieser besonderen räumlichen
und polaren Organisation komplementär definiert ist. Die Partner
des spezifischen Bindungspaares sind werden als Ligand und Rezeptor
(Antiligand) bezeichnet. Diese sind gewöhnlich Partner eines immunologischen
Paares, wie zum Beispiel ein Antigen-Antikörper. Obgleich andere spezifische
Bindungspaare, wie zum Beispiel Biotinavidin, Hormone-Hormon-Rezeptoren,
Nukleinsäureduplexe,
IgG-Protein A, Polynukleotidpaare wie zum Beispiel DNS-DNS, DNS-RNS
und dergleichen, keine immunologischen Paare sind, sind sie dennoch in
die Erfindung und die Definition von "sBP-Partner" aufgenommen.
-
"Polynukleotide": eine Verbindung
oder Zusammensetzung, die ein polymeres Nukleotide ist, das im natürlichen
Zustand etwa 50 bis 500.000 oder mehr Nukleotide aufweist und im
isolierten Zustand etwa 15 bis 50.000 oder mehr Nukleotide aufweist,
gewöhnlich
etwa 15 bis 20.000 Nukleotide, häufiger
15 bis 10.000 Nukleotide. Zu den Polynukleotiden gehören Nukleinsäuren aus
jeglicher Quelle in gereinigter oder ungereinigter Form, natürlich vorkommend
oder synthetisch hergestellt, einschließlich DNS (dsDNS und ssDNS)
und RNS, gewöhnlich
DNS, und können
t-RNS, m-RNS, r-RNS, mitochondrische DNS und RNS, Chloroplast-DNS
und -RNS, DNS-RNS-Hybride oder Gemische daraus, Gene, Chromosomen,
Plasmide, die Genome von biologischem Material wie zum Beispiel
Mikroorganismen, zum Beispiel Bakterien, Hefen, Viren, Viroiden,
Schimmel, Pilzen, Pflanzen, Tieren, Menschen und Fragmenten davon
und dergleichen sein.
-
"Ligand": jegliche organische
Verbindung, für
die ein Rezeptor natürlich
vorkommt oder hergestellt werden kann.
-
"Ligandanalog": ein modifizierter
Ligand, ein organisches Radikal oder ein Analytanalog, gewöhnlich mit
einem Molekulargewicht größer als
100, der mit dem analogen Liganden um einen Rezeptor konkurrieren kann,
wobei die Modifizierung Mittel schafft, um einen Ligandanalog mit
einem weiteren Molekül
zu verbinden. Das Ligandanalog unterscheidet sich gewöhnlich von
dem Liganden durch mehr als den Ersatz eines Wasserstoffatoms durch
eine Bindung, die das Ligandanalog mit einem Knotenpunkt oder Marker
verknüpft,
muss aber nicht. Das Ligandanalog kann sich in einer ähnlichen
Weise wie der Ligand an den Rezeptor binden. Das Analog könnte zum
Beispiel ein Antikörper
sein, der gegen den Idiotyp eines Antikörper zu dem Liganden gerichtet
ist.
-
"Rezeptor ("Antiligand")": jede beliebige Verbindung oder Zusammensetzung,
die in der Lage ist, eine besondere räumliche und polare Organisation
eines Moleküls
zu erkennen, zum Beispiel epitope oder determinante Stelle. Zu veranschaulichenden
Rezeptoren gehören
natürlich
vorkommende Rezeptoren, zum Beispiel thyroxinbindendes Globulin,
Antikörper,
Enzyme, Fab-Fragmente,
Lectine, Nukleinsäuren,
Protein A, Komplementkomponente C1q und dergleichen.
-
"Spezifische Bindung": die spezifische
Erkennung eines von zwei verschiedenen Molekülen für das andere im Vergleich mit
bedeutend weniger Erkennung anderer Moleküle. Generell haben die Moleküle Bereiche
auf ihren Oberflächen
oder in Hohlräumen,
die zu einer spezifischen Erkennung zwischen den zwei Molekülen führen. Beispiele
spezifischer Bindungen sind Antikörper-Antigen-Wechselwirkungen,
Enzym-Substrat-Wechselwirkungen,
Polynukleotid-Wechselwirkungen und so weiter.
-
"Unspezifische Bindung": nicht-kovalente
Bindung zwischen Molekülen,
die relativ unabhängig
von spezifischen Oberflächenstrukturen
ist. Eine unspezifische Bindung kann aus verschiedenen Faktoren
herrühren,
darunter hydrophobe Wechselwirkungen zwischen Molekülen.
-
"Antikörper": ein Immunoglobulin,
das sich spezifisch an eine besondere räumliche und polare Organisation
eines weiteren Moleküls
bindet und darum als komplementär
zu dieser besonderen räumlichen
und polaren Organisation des weiteren Moleküls definiert ist. Der Antikörper kann
monoklonal oder polyklonal sein und kann durch einschlägig bekannte
Techniken hergestellt werden, wie zum Beispiel Immunisierung eines Wirtes
und Auffangen von Sera (polyklonal), oder durch Bilden durchgängiger Hybridzellenlinien
und Auffangen des sekretierten Proteins (monoklonal), oder durch
Klonen und Exprimieren von Nukleotidsequenzen oder mutagenisierter
Versionen von Nukleotidsequenzen, die wenigstens für die Aminosäuresequenzen
codieren, die für
eine spezifische Bindung von natürlichen
Antikörpern
erforderlich sind. Antikörper
können
ein vollständiges
Immunoglobulin oder ein Immunoglobulinfragment enthalten, wobei
zu diesem Immunoglobulin die verschiedenen Klassen und Isotypen
gehören,
wie zum Beispiel IgA, IgD, IgE, Ige1, IgG2a, IgG2b und IgG3, IgM usw.
Zu den Immunoglobulinfragmenten können Fab, Fv und F(ab')2,
Fab' und dergleichen
gehören.
Außerdem
können
gegebenenfalls Aggregate, Polymere und Konjugate von Immunoglobulinen
oder ihren Fragmenten verwendet werden, solange die Bindungsaffinität für ein besonderes
Molekül
beibehalten bleibt.
-
Antiserum,
das Antikörper
(polyklonal) enthält,
erhält
man durch bewährte
Techniken, wobei ein Tier, wie zum Beispiel ein Kaninchen, ein Meerschweinchen
oder eine Ziege, mit einem entsprechenden Immunogen immunisiert
wird und man Antisera von dem Blut des immunisierten Tieres nach
einem entsprechenden Wartezeitraum erhält. Den Stand der Technik darstellende
Besprechungen findet man bei Parker, Radioimmunoassay of Biologically
Active Compounds, Prentice-Hall (Englewood Cliffs, New Jersey, USA,
1976), Butler, J. Immunol. Meth. 7: 1-24 (1975); Broughton and Strong,
Clin. Chem. 22: 726-732 (1976); und Playfair und Mitarbeiter, Br.
Med. Bull. 30: 24-31 (1974).
-
Antikörper kann
man auch mittels somatischer Zellhybridisierungstechniken herstellen,
wobei man solche Antikörper üblicherweise
als monoklonale Antikörper
bezeichnet. Monoklonale Antikörper
kann man gemäß den Standardtechniken
von Köhler
und Milstein, Nature 265: 495-497, 1975, herstellen. Besprechungen von
monoklonalen Antikörpertechniken
finden sich in Lymphocyte Hybridomas, ed. Melchers und Mitarbeiter, Springer-Verlag
(New York 1978), Nature 266: 495 (1977), Science 208: 692 (1980),
und Methods of Enzymology 73 (Teil B): 3-46 (1981). Proben eines
entsprechenden Immunogenpräparats
werden einem Tier, zum Beispiel einer Maus, injiziert, und nach
einer ausreichenden Zeit wird das Tier getötet, und es werden Milzzellen entnommen.
Alternativ können
die Milzzellen eines nicht-immunisierten Tieres in vitro für das Immunogen
sensibilisiert werden. Die Milzzellenchromosomen, welche die Basissequenzen
für die
gewünschten
Immunoglobine codieren, können
durch Verschmelzen der Milzzellen, im Allgemeinen in Gegenwart eines
nicht-ionischen Detergens, zum Beispiel Polyethylenglycol, mit einer
Myelomzelllinie komprimiert werden. Die resultierenden Zellen, die
verschmolzene Hybridome enthalten, lässt man in einem selektiven
Medium, wie zum Beispiel HAT-Medium, wachsen, und die überlebenden
immortalisierten Zellen werden in diesem Medium unter Verwendung
begrenzender Verdünnungsbedingungen
gezüchtet.
Die Zellen werden in einem geeigneten Behälter, zum Beispiel Mikrotitermulden,
gezüchtet,
und der Überstand
wird auf monoklonale Antikörper
mit der gewünschten
Spezifizität
geprüft.
-
Es
gibt verschiedene Techniken zum Verbessern der Ausbeute monoklonaler
Antikörper,
wie zum Beispiel Injizieren der Hybridomzellen in die Bauchfellhöhle eines
Säugetierwirtes,
der die Zellen annimmt, und Ernten des Ascites-Fluids. Wo sich eine
unzureichende Menge der monoklonalen Antikörper in dem Ascites-Fluid ansammelt,
wird der Antikörper
aus dem Blut des Wirtes geerntet. Alternativ kann die Zelle, die
den gewünschten
Antikörper
erzeugt, in einer Hohlfaserzellkulturvorrichtung oder einer Spinnerkolbenvorrichtung gezüchtet werden,
die beide einschlägig
bekannt sind. Es gibt verschiedene konventionelle Wege zum Isolieren
und Reinigen der monoklonalen Antikörper von anderen Proteinen
und anderen Kontaminanten (siehe Köhler und Milstein, oben).
-
Bei
einer weiteren Vorgehensweise zur Herstellung von Antikörpern kann
die Sequenz, die für
Antikörperbindungsstellen
codiert, aus cDNS repliziert und in einen Kloning-Vektor eingefügt werden,
der in Bakterien exprimiert werden kann, so dass rekombinante Proteine
mit den entsprechenden Antikörperbindungsstellen entstehen.
-
Im
Allgemeinen können
Antikörper
mittels bekannter Techniken gereinigt werden, wie zum Beispiel Chromatografie,
beispielsweise DEAE-Chromatografie, ABx-Chromatografie und dergleichen,
Filtration und so weiter.
-
"Alkyl": ein monovalentes
verzweigtes oder unverzweigtes Radikal, das aus einem aliphatischen
Kohlenwasserstoff durch Entfernen eines H-Atoms gewonnen wird. Dazu
gehören
sowohl ein niederes Alkyl als auch ein höheres Alkyl.
-
"Niederes Alkyl": Alkyl mit 1 bis
5 Kohlenstoffatomen, wie zum Beispiel Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Isopropyl,
Isobutyl, Pentyl, Isopentyl usw.
-
"Höheres Alkyl": Alkyl mit mehr als 6 Kohlenstoffatomen,
gewöhnlich
6 bis 20 Kohlenstoffatomen, wie zum Beispiel Hexyl, Heptyl, Octyl
usw.
-
"Alkyliden": ein divalentes
organisches Radikal, das aus einem aliphatischen Kohlenwasserstoff
gewonnen wird, wie zum Beispiel Ethyliden, wobei 2 Wasserstoffatome
von demselben Kohlenstoffatom genommen werden.
-
"Aryl": ein organisches
Radikal, das aus einem aromatischen Kohlenwasserstoff durch Entfernen
eines Atoms gewonnen wird und einen oder mehrere aromatische Ringe
enthält,
gewöhnlich
einen bis vier aromatische Ringe, wie zum Beispiel Phenyl (aus Benzen),
Naphthyl (aus Naphthalen) usw.
-
"Aralkyl": ein organisches
Radikal mit einer Alkyl-Gruppe,
an die eine Aryl-Gruppe angeheftet ist, zum Beispiel Benzyl, Phenethyl,
3-Phenylpropyl, 1-Naphthylethyl
usw.
-
"Alkoxy": ein Alkyl-Radikal,
das durch ein Sauerstoffatom an den Rest eines Moleküls angeheftet
ist, zum Beispiel Methoxy, Ethoxy usw.
-
"Aryloxy": ein Aryl-Radikal,
das durch ein Sauerstoffatom an den Rest eines Moleküls angeheftet
ist, zum Beispiel Phenoxy, Naphthoxy usw.
-
"Aralkoxy": ein Aralkyl-Radikal
das durch ein Sauerstoffatom an den Rest eines Moleküls angeheftet ist,
zum Beispiel Benzoxy, 1-Naphthylethoxy usw.
-
"Substituiert": bedeutet, dass
ein Wasserstoffatom eines Moleküls
durch ein anderes Atom ersetzt ist, das ein einzelnes Atom sein
kann, wie zum Beispiel ein Halogen usw., oder Teil einer Gruppe
von Atomen sein kann, die eine Funktionalität bilden, wie zum Beispiel
ein Substituent mit 1 bis 50 Atomen (die nicht den erforderlichen
Wasserstoffatomen entsprechen, die benötigt werden, um die Valenzen
solcher Atome zu füllen),
wobei diese Atome unabhängig
aus der Gruppe bestehend aus Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff,
Schwefel, Halogen (Chlor, Brom, Iod, Fluor) und Phosphor ausgewählt sind,
und wobei diese Atome gegebenenfalls an ein oder mehrere Metallatome
gebunden sein können.
-
"Alkylthio": ein Alkyl-Radikal,
das durch ein Schwefelatom an den Rest eines Moleküls angeheftet
sein kann, zum Beispiel Methylthio, Ethylthio usw.
-
"Arylthio": ein Aryl-Radikal,
das durch ein Schwefelatom an den Rest eines Moleküls angeheftet
sein kann, zum Beispiel Phenylthio, Naphthylthio usw.
-
"Elektronenspendende
Gruppe": ein Substituent,
der, wenn er an ein Molekül
gebunden ist, in der Lage ist, das Molekül so zu polarisieren, dass
die elektronenspendende Gruppe relativ zu einem anderen Abschnitt des
Moleküls
elektronenarm und positiv geladen wird, d. h. eine verringerte Elektronendichte
hat. Zu solchen Gruppen gehören,
lediglich zur Veranschaulichung und ohne Einschränkung, Amine, Ether, Thioether,
Phosphine, Hydroxy, Oxyanionen, Mercaptane und ihre Anionen, Sulfide
usw.
-
"Ein Substituent mit
1 bis 50 Atomen (die nicht den erforderlichen Wasserstoffatomen
entsprechen, die benötigt
werden, um die Valenzen solcher Atome zu füllen), wobei diese Atome unabhängig aus
der Gruppe bestehend aus Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel,
Halogen und Phosphor ausgewählt
sind": ein organisches
Radikal; das organische Radikal hat 1 bis 50 Atome, die nicht der
benötigten
Anzahl von Wasserstoffatomen entsprechen, die erforderlich sind,
um die Valenzen der Atome in dem Radikal zu füllen. Im Allgemeinen ist das
vorherrschende Atom Kohlenstoff (C), aber es kann auch Sauerstoff
(O), Stickstoff (N), Schwefel (S) oder Phosphor (P) sein, wobei
O, N, S oder P, wenn vorhanden, an Kohlenstoff oder beliebig untereinander
oder an Wasserstoff oder ein Metallatom gebunden sind, so dass verschiedene
funktionale Gruppen entstehen, wie zum Beispiel Carboxyl-Gruppen
(Carbonsäuren),
Hydroxyl-Gruppen (Alkohole), Mercapto-Gruppen (Thiole), Carboxamide, Carbamate,
Carboxylsäureester,
Sulfonsäuren,
Sulfonsäureester,
Phosphorsäuren,
Phosphorsäureester,
Harnstoffe, Carbamate, Phosphoramide, Sulfonamide, Ether, Sulfide,
Thioether, Olefine, Acetylene, Amine, Ketone, Aldehyde und Nitrile,
und Alkyl, Alkylidin, Aryl, Aralkyl und Alkyl, Aryl und Aralkyl,
die durch eine oder mehrere der oben genannten funktionalen Gruppen
substituiert sind, zum Beispiel Phenyl, Naphthyl, Phenanthryl, m-Methoxyphenyl, Dimethylamino,
Trityl, Methoxy und N-morpholeno,
und können
zusammengenommen werden, so dass ein Ring entsteht, wie zum Beispiel
Adamantyl, N-methyacridanylid,
Xanthanylidin, 1-(3,4-benzo-5-hydrofuryliden)
und dergleichen.
-
"Verknüpfungsgruppe": eine Gruppe, die
an der kovalenten Verknüpfung
zwischen Molekülen
beteiligt ist. Die Verknüpfungsgruppe
variiert je nach der Art der Moleküle, d. h. Marker, Matrix, Katalysator,
sBP-Partner oder
Molekül,
die mit einem zu verknüpfenden
Partikel assoziiert sind oder ein Teil eines zu verknüpfenden Partikels
sind. Funktionale Gruppen, die normalerweise in einer Matrix, einem
Katalysator oder einem sBP-Partner vorhanden sind oder in eine Matrix,
einen Katalysator oder einen sBP-Partner eingearbeitet werden, werden
zum Verknüpfen
dieser Materialien verwendet.
-
Größtenteils
finden Carbonylfunktionalitäten
Verwendung, sowohl Oxocarbonyl, zum Beispiel Carboxy und Aldehyd,
als auch nicht-Oxocarbonyl (einschließlich Stickstoff- und Schwefelanaloge),
zum Beispiel Amidin, Amidate, Thiocarboxy und Thionocarboxy.
-
Zu
alternativen Funktionalitäten
gehören
aktives Halogen, Diazo, Mercapto, Olefin, insbesondere aktiviertes
Olefin, Amino, Phosphatester und dergleichen. Eine Beschreibung
von Verknüpfungsgruppen
findet sich im US-Patent Nr. 3,817,837.
-
Die
Verknüpfungsgruppen
können
von einer Bindung zu einer Kette mit 1 bis 100 Atomen variieren, gewöhnlich etwa
1 bis 70 Atomen, bevorzugt 1 bis 50 Atomen, besonders bevorzugt
1 bis 20 Atomen, jeweils unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe, die normalerweise aus Kohlenstoff, Sauerstoff, Schwefel,
Stickstoff, Halogen und Phosphor besteht. Die Anzahl der Heteroatome
in den Verknüpfungsgruppen
liegt normalerweise im Bereich von etwa 0 bis 20, gewöhnlich von
etwa 1 bis 15, besonders bevorzugt 2 bis 6. Die Atome in der Kette
können
durch andere Atome als Wasserstoff in einer ähnlichen Weise substituiert
sein, wie es oben für den
Substituenten mit 1 bis 50 Atomen beschrieben ist. Generell gilt,
dass die Länge
einer bestimmten Verknüpfungsgruppe
beliebig so gewählt
werden kann, dass die Synthese erleichtert wird und dass die Einarbeitung
jeder beliebigen gewünschten
Gruppe, wie zum Beispiel ein Energieakzeptor, ein Fluorophor, eine
Gruppe zur Katalyse von Intersystemübergängen, wie zum Beispiel ein
Schweratom, und dergleichen vereinfacht wird. Die Verknüpfungsgruppen
können
aliphatisch oder aromatisch sein, obgleich bei Diazo-Gruppen gewöhnlich aromatische
Gruppen beteiligt sind.
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Wenn
Heteroatome vorhanden sind, so liegt Sauerstoff normalerweise als
Oxo oder Oxy vor und ist an Kohlenstoff, Schwefel, Stickstoff oder
Phosphor gebunden; Stickstoff liegt normalerweise als Nitro, Nitroso oder
Amino vor und ist normalerweise an Kohlenstoff, Sauerstoff, Schwefel
oder Phosphor gebunden; Schwefel wäre analog zu Sauerstoff; während Phosphor
an Kohlenstoff, Schwefel, Sauerstoff oder Stickstoff gebunden ist,
gewöhnlich
als Phosphonat und Phosphatmono- oder -diester.
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Gängige Funktionalitäten bei
der Herstellung einer kovalenten Bindung zwischen der Verknüpfungsgruppe
und dem zu konjugierenden Molekül
sind Alkylamin, Amidin, Thioamid, Ether, Harnstoff, Thioharnstoff, Guanidin,
Azo, Thioether und Carboxylat, Sulfonat und Phosphatester, Amide
und Thioester.
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Größtenteils
hat eine Verknüpfungsgruppe
eine nicht-Oxocarbonyl-Gruppe,
einschließlich
Stickstoff- und Schwefelanaloge, eine Phosphat-Gruppe, eine Amino-Gruppe, ein Alkylierungsmittel
wie zum Beispiel Halogen oder Tosylalkyl, Oxy (Hydroxyl oder das
Schwefelanalog, Mercapto) Oxocarbonyl (zum Beispiel Aldehyd oder
Keton), oder ein aktives Olefin wie zum Beispiel ein Vinylsulfon
oder a,b-ungesättigtes
Ester. Diese Funktionalitäten
werden mit Amin-Gruppen, Carboxyl-Gruppen, aktiven Olefinen, Alkylierungsmitteln,
zum Beispiel Bromacetyl, verknüpft.
Wo ein Amin und Carboxylsäure
oder ihr Stickstoffderivat oder Phosphorsäure verknüpft werden, entstehen Amide,
Amidine und Phosphoramide. Wo Mercaptan und aktiviertes Olefin verknüpft werden,
entstehen Thioether. Wo ein Mercaptan und ein Alkylierungsmittel
verknüpft
werden, entstehen Thioether. Wo Aldehyd und ein Amin unter reduzierenden
Bedingungen verknüpft
werden, entstehet ein Alkylamin. Wo eine Carboxylsäure oder
Phosphatsäure
und ein Alkohol verknüpft
werden, entstehen Ester.
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"Eine Gruppe oder
Funktionalität,
die Hydrophilizität
oder Wasserlöslichkeit
verleiht": ist eine
hydrophile Funktionalität,
welche die Netzbarkeit von Feststoffen mit Wasser und die Wasserlöslichkeit
von Verbindungen, an die sie gebunden ist, erhöhen. Eine solche funktionale
Gruppe oder Funktionalität
kann ein Substituent mit 1 bis 50 oder mehr Atomen sein. Dazu kann
eine Gruppe gehören,
die ein Sulfonat, Sulfat, Phosphat, Amidin, Phosphonat, Carboxylat,
Hydroxyl, insbesondere Polyole, Amin, Ether, Amid und dergleichen
aufweist. Veranschaulichende funktionale Gruppen sind Carboxyalkyl,
Sulfonoxyalkyl, CONHOCH2COOH, CO(glucosamin),
Zucker, Dextran, Cyclodextrin, SO2NHCH2COOH, SO3H, CONHCH2CH2SO3H,
PO3H2, OPO3H2, Hydroxyl, Carboxyl,
Keton und Kombinationen davon. Die meisten der oben genannten Funktionalitäten können auch
als Anheftungsgruppen verwendet werden, die das Anheften eines Katalysators,
eines sBP-Partners oder dergleichen an eine teilchenförmige Zusammensetzung,
die aus dem Marker besteht, gestattet.
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"Eine Gruppe oder
Funktionalität,
die Lipophilizität
oder Lipidlöslichkeit
verleiht": ist eine
lipophile Funktionalität,
welche die Netzbarkeit von Oberflächen durch Wasser und die Wasserlöslichkeit
von Verbindungen. an die sie gebunden ist, verringert. Eine solche
funktionale Gruppe oder Funktionalität kann 1 bis 50 oder mehr Atome,
gewöhnlich
Kohlenstoffatome, enthalten, die durch Wasserstoff oder Halogen
substituiert sind. Dazu können
Alkyl, Alkyliden, Aryl und Aralkyl gehören. Die lipophile Gruppe oder
Funktionalität
hat normalerweise eine bis sechs gerad- oder verzweigtkettige aliphatische
Gruppen mit wenigstens 6 Kohlenstoffatomen, häufiger wenigstens 10 Kohlenstoffatomen,
und bevorzugt wenigstens 12 Kohlenstoffatomen, gewöhnlich nicht
mehr als 30 Kohlenstoffatome. Die aliphatische Gruppe kann an Ringe
mit 5 bis 6 Partnern gebunden sein, die alicyclisch, heterocyclisch
oder aromatisch sein können.
Lipophile Gruppen können
an einen Marker oder eine andere Substanz gebunden sein, um ihre
Löslichkeit
in einer nicht-wässrigen
Matrix zu erhöhen.
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"Energieakzeptor": im vorliegenden
Text auch als Fluoreszenzenergieakzeptor bezeichnet. Ein Chromophor
mit wesentlicher Absorption höher
als 310 nm, normalerweise höher
als 350 nm, und bevorzugt höher als
etwa 400 nm. Die Wahl des Energieakzeptors wird auch durch das konkrete
CC bestimmt. Der Energieakzeptor sollte in der Lage sein, Licht
zu absorbieren, das durch das CC ausgesandt wird. Bevorzugt sollte
das Absorptionsmaximum des Energieakzeptors bei einer ähnlichen
Wellenlänge
liegen wie das Abstrahlungsmaximum des chemilumineszenten Olefins.
Ein hoher Extinktionskoeffizient ist wünschenswert, gewöhnlich höher als
10, bevorzugt höher
als 103, und besonders bevorzugt höher als
104. Der Energieakzeptor muss fluoreszent sein
und hat bevorzugt eine hohe Fluoreszenzquantenausbeute, gewöhnlich wenigstens
0,1, bevorzugt größer als
0,4. Der Energieakzeptor dient einfach dem Verschieben der Abstrahlungswellenlänge und
wird in Partikel, die das CC enthalten, eingearbeitet. Brauchbare
Energieakzeptoren sind alle beliebigen fluoreszenten Moleküle, die
mit langen Wellenlängen
abstrahlen, vorzugsweise hydrophobe Verbindungen, zum Beispiel Phthalocyanine,
Squaraine, Porphyrine, Polyacetylene, Naphthacene, Bisphenylethynylanthracen,
Coumarine, polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe usw.
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Eine
Anzahl verschiedener Moleküle,
die als Energieakzeptor brauchbar sind, werden von Ullman und Mitarbeitern
in den US-Patenten Nr. 4,261,968, Nr. 4,174,384, Nr. 4,199,559 und
Nr. 3,996,345 in den Spalten 8 und 9 beschrieben.
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Eine
weiterer Gruppe von Fluoreszenzverbindungen sind die Naphthylamine
mit einer Amino-Gruppe in der alpha- oder beta-Position, gewöhnlich in
der alpha-Position. Zu den Naphthylamino-Verbindungen gehören unter
anderem 1-Dimethylaminonaphthalen, 1-Anilino-8-naphthalen und 2-p-Toluidinyl-6-naphthalen.
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Der
Marker und Energieakzeptor, wenn einer verwendet wird, werden mit
der Matrix der vorliegenden Erfindung wie oben beschrieben assoziiert.
Im Sinne des vorliegenden Textes beinhaltet der Begriff "assoziiert mit" Folgendes: Die Assoziation
kann durch kovalente oder nicht-kovalente Bindung oder durch Einarbeitung in
die Matrix, wie zum Beispiel einen Partikel, erfolgen. Im Allgemeinen
wird an einen suspendierbaren Partikel, in den der Marker eingearbeitet
ist, vor dem Assay oder während
des Assays ein Katalysator gebunden.
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"Hilfsmaterialien": Häufig werden
verschiedene Hilfsmaterialien in dem Assay gemäß der vorliegenden Erfindung
eingesetzt. Zum Beispiel sind normalerweise Puffer in dem Assaymedium
vorhanden, wie auch Stabilisatoren für das Assaymedium und die Assaybestandteile.
Häufig
können
zusätzlich
zu diesen Zusatzstoffen Proteine enthalten sein, wie zum Beispiel
Albumine; organische Lösemittel
wie zum Beispiel Formamid; quaternäre Ammoniumsalze; Polyanionen
wie zum Beispiel Dextransulfat; oberflächenaktive Substanzen, insbesondere
nicht-ionische oberflächenaktive
Substanzen; Bindungsverstärker,
zum Beispiel Polyalkylenglycole; oder dergleichen.
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"Vollständig oder
teilweise sequenziell":
Wenn die Probe und verschiedene Stoffe, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, auf andere Weise als gleichzeitig kombiniert
werden, so können
einer oder mehrere mit einem oder mehreren der übrigen Stoffe zu einer Teilkombination
kombiniert werden. Jede Teilkombination kann dann einem oder mehreren
Schritten des vorliegenden Verfahrens unterworfen werden. Somit
kann jede der Teilkombinationen unter Bedingungen inkubiert werden,
die zu einem oder mehreren der gewünschten Ergebnisse führen.
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Wie
oben angesprochen, finden die vorliegenden Zusammensetzungen Verwendung
in Verfahren zum Nachweisen von Wasserstoffperoxid oder einer Verbindung,
die Wasserstoffperoxid zu erzeugen vermag. Normalerweise wird der
Assay in der Weise ausgeführt,
dass man die Zusammensetzung mit dem Assaymedium, worin man Wasserstoffperoxid
oder die Verbindung, die Wasserstoffperoxid zu erzeugen vermag,
vermutet, in Kontakt bringt. Wenn Wasserstoffperoxid bei einer Reaktion
eines Analyten entsteht, so sind auch alle nötigen Reagenzien, die erforderlich
sind, um die Reaktion stattfinden zu lassen, in dem Assaymedium
enthalten. Die Zusammensetzungen umfassen eine Matrix, bevorzugt
in der Form von Partikeln. In die Matrix ist ein Marker eingearbeitet,
und an ihre Oberfläche
ist oder wird ein Katalysator gebunden. Wasserstoffperoxid reagiert
mit dem Katalysator unter Entstehung von Singulettsauerstoff, der
in die Matrix diffundieren und mit dem Marker reagieren kann. Im
Fall eines chemilumineszenten Olefins wird ein chemilumineszentes
Signal erzeugt, das zu der Menge an Wasserstoffperoxid in dem Medium
in Beziehung steht.
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Der
Assay wird gewöhnlich
in einem wässrigen
gepufferten Medium bei einem mittleren pH ausgeführt, im Allgemeinen jenem,
der eine optimale Assay-Empfindlichkeit
erbringt. Das wässrige
Medium kann allein Wasser sein oder kann 0,01 bis 80 oder mehr Volumenprozent
eines Hilfslösemittels
enthalten. Der pH für die
Medium liegt gewöhnlich
im Bereich von etwa 4 bis 13, häufiger
im Bereich von etwa 5 bis 10, und bevorzugt im Bereich von etwa
5 bis 9, besonders bevorzugt 6 bis 8. Der pH wird im Allgemeinen
so gewählt,
dass eine optimale Assay-Empfindlichkeit und – Spezifizität erreicht
wird. Zu den Faktoren, die zu berücksichtigen sind, gehören die
pH-Abhängigkeit
der Raten der Reaktionen, die Wasserstoffperoxid entstehen lassen,
die Effizienz der Bildung von Singulettsauerstoff aus Wasserstoffperoxid,
die Bindung der Bindungspartner und die Minimierung unspezifischer
Bindung.
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Verschiedene
Puffer können
verwendet werden, um den gewünschten
pH zu erreichen und den pH während
der Bestimmung aufrecht zu erhalten. Zu veranschaulichenden Puffern
gehören
Acetat, Borat, Phosphat, Carbonat, TRIS, Barbital und dergleichen.
Der konkret verwendete Puffer ist für diese Erfindung nicht maßgeblich,
aber für
einen individuellen Assay kann der eine oder der andere Puffer bevorzugt
sein.
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Mittlere
Temperaturen werden normalerweise zum Ausführen des Assays verwendet,
und eine konstante Temperatur, vorzugsweise Raumtemperatur, wird
gewöhnlich
während
des Messungszeitraums verwendet. Die Inkubationstemperaturen liegen
normalerweise im Bereich von etwa 5° bis 99°C, gewöhnlich von etwa 15° bis 70°C, häufiger 20
bis 45°C.
Die Temperaturen während
der Messungen liegen im Allgemeinen im Bereich von etwa 10° bis 70°C, häufiger von
etwa 20° bis
45°C, häufiger 20° bis 25°C
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In
einigen Fällen
muss das aktivierte CC möglicherweise
erwärmt
werden, um Lumineszenz hervorzubringen, was an seiner relativen
Stabilität
bei Umgebungstemperaturen liegt. Relativ stabile Dioxetanen kann man
zum Beispiel durch Reaktion von Singulettsauerstoff mit Adamantylidenen
herstellen (siehe zum Beispiel McCapra, oben), und relativ stabile
Endoperoxide können
durch Reaktion von Singulettsauerstoff mit 1,4-disubstituierten Naphthacenen herstellen
(siehe zum Beispiel Wilson, J., J. Am. Chem. Soc. (1969) 91: 2387). In
beiden oben genannten Fällen
zersetzen sich die stabilen Materialien beim Erwärmen, gewöhnlich bei einer Temperatur
von weniger als 200°C,
bevorzugt etwa 50 bis 100°C.
Ein solches Erwärmen
kann das rasche Zersetzen des Singulettsauerstoff/Olefin-Addukts
verursachen, und somit kann die Abstrahlung von Licht über einen
kurzen Zeitraum erfolgen. Eine solche Vorgehensweise kann wünschenswert
sein, wenn sehr geringe Konzentrationen von Wasserstoffperoxid nachgewiesen
werden, und wird weiter unten noch eingehender besprochen.
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Die
Konzentration an nachzuweisender Verbindung variiert im Allgemeinen
von etwa 10–5 bis
10–17 M, häufiger von
etwa 10–6 bis
10–14 M. Überlegungen
wie zum Beispiel, ob der Assay qualitativ, semiquantitativ oder
quantitativ ist, die konkrete Nachweistechnik und die Art und Konzentration
der interessierenden Verbindung bestimmen normalerweise die Konzentrationen
der verschiedenen Reagenzien.
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Obgleich
die Konzentrationen der verschiedenen Reagenzien in dem Assaymedium
im Allgemeinen durch den interessierenden Konzentrationsbereich
der nachzuweisenden Verbindung bestimmt werden, wird die endgültige Konzentration
einer jeden der Reagenzien normalerweise anhand von Erfahrungswerten
bestimmt, um die Empfindlichkeit des Assays über den Bereich hinweg zu optimieren.
Das heißt,
eine signifikante Veränderung
der Konzentration der nachzuweisenden Verbindung sollte eine präzise messbare
Signaldifferenz erbringen.
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Obgleich
die Reihenfolge der Beigabe in einem weiten Bereich variiert werden
kann, gibt es bestimmte Präferenzen
in Abhängigkeit
von der Art des Assays. Die einfachste Reihenfolge der Beigabe ist,
alle Materialien gleichzeitig beizugeben. Alternativ können die
Reagenzien vollständig
oder teilweise sequenziell kombiniert werden. Ein oder mehrere Inkubationsschritte
können
folgen, nachdem die Reagenzien kombiniert wurden, im Allgemeinen
im Bereich von etwa 5 Sekunden bis 1 Stunde, häufiger von etwa 20 Sekunden
bis 10 Minuten.
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Es
ist wünschenswert,
dass das Produkt der Reaktion von Singulettsauerstoff mit dem chemilumineszenten
Olefin rasch zerfällt.
Das Produkt, das durch die Aktivierung des CC mit Singulettsauerstoff
entsteht, zersetzt sich bevorzugt spontan unter Abstrahlung von
Licht, gewöhnlich
mit einer Lebensdauer von 10 Mikrosekunden bis 10 Stunden, bevorzugt
100 Mikrosekunden bis 10 Minuten, besonders bevorzugt 300 Mikrosekunden
bis 30 Sekunden.
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Einer
der Faktoren, die die Steuerung der Zeit bis zur Lumineszenz gestatten,
ist die Struktur der CC. Die strukturellen Merkmale, die zu einer
Verzögerung
der Lumineszenz beitragen, sind komplex und nur teilweise vorhersagbar.
Schaap, siehe oben, und McCapra, siehe oben, besprechen einige der
beteiligten Prinzipien.
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Ein
weiterer Faktor, der die Steuerung der Zeit bis zur Lumineszenz
gestattet, ist die Zusammensetzung des Partikels. Wenn der Partikel
aus einem nicht-polaren Material besteht, in dem das CC aufgelöst ist, so
erhöhen
sich im Allgemeinen die Zerfallszeiten und Quanteneffizienzen im
Vergleich zu polaren Materialien.
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Ein
weiterer Faktor, der zum Steuern der Zeit bis zur Lumineszenz verwendet
werden kann, ist die Temperatur. Im Allgemeinen verkürzt ein
Erhöhen
der Temperatur die Zerfallszeit.
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Ein
weiterer Faktor in der Steuerung der Zeit bis zur Lumineszenz ist
das Vorhandensein von Aktivatoren, die die Rate der Zersetzung der
Dioxetane, die bei der Reaktion entstehen, erhöhen. Zu solchen Aktivatoren
gehören
polarisierbare Lösemittel,
wie zum Beispiel Halogenkohlenwasserstoffe, polare Verbindungen wie
zum Beispiel Ester, Nitrile, organometallische Verbindungen und
dergleichen. Der Aktivator liegt gewöhnlich in der Matrix in einer
Menge vor, die ausreicht, um die gewünschten Verzögerung der
Zeit bis zur Lumineszenz zu erreichen. Diese Menge richtet sich
nach der Art des Aktivators und beträgt im Allgemeinen etwa 10–5 bis
10–1 M.
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Die
Chemilumineszenz oder das Licht, die bzw. das infolge des oben Dargelegten
entsteht, kann visuell, fotografisch, aktinometrisch, spektrofotometrisch
oder durch jedes beliebige andere zweckmäßige Mittel zum Bestimmen ihrer
bzw. seiner Menge gemessen werden, die zu der Menge der Verbindung
in dem Medium in Beziehung steht. Gewöhnlich wird Licht, das von
dem chemilumineszenten Material abgegeben wird, gemessen, während sich
das chemilumineszente Material in Kontakt mit dem Assaymedium befindet,
zum Beispiel mit Hilfe eines Luminometers oder eines lichtempfindlichen Materials.
Wenn ein kurzlebiges Singulettsauerstoff/Olefin-Addukt, d. h. das
Produkt der Reaktion von Singulettsauerstoff mit einem CC, gebildet
wird, so ist die Lichtintensität
nahezu proportional zur Konzentration von Wasserstoffperoxid in
dem Medium. Wo die Verbindung, wie zum Beispiel Wasserstoffperoxid,
im Ergebnis einer Reaktion eines Analyten mit Assay-Reagenzien entsteht,
so nimmt die Lichtintensität
mit zunehmender Wasserstoffperoxidkonzentration zu.
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Wie
oben angesprochen, wird zum Nachweis sehr kleiner Mengen Wasserstoffperoxid
ein chemilumineszentes Material verwendet, das nach der Reaktion
mit Singulettsauerstoff nur einen langsamen Chemilumineszenzzerfall
bei Umgebungstemperatur erfährt.
Im Allgemeinen wird für
sehr geringe Konzentrationen von Wasserstoffperoxid die mit Katalysator
beschichtete Matrix über
einen ausreichenden Zeitraum mit dem Assaymedium inkubiert, damit
der größte Teil
des Wasserstoffperoxids mit dem Katalysator zu Singulettsauerstoff
reagieren kann, der mit dem in die Matrix eingearbeiteten CC reagiert.
Während
dieses Zeitraums erfolgt allenfalls eine geringe chemilumineszente
Abstrahlung. Nach der Inkubation wird die Matrix, die das chemilumineszente
Material enthält,
erwärmt,
um die chemilumineszente Zersetzung der Singulettsauerstoff-Addukts zu
bewirken. Das Erwärmen
der Matrix kann erfolgen, während
sie mit dem Reaktionsmedium in Kontakt ist, oder die Matrix kann
optional von dem Reaktionsmedium getrennt sein. Wie oben angesprochen,
erfolgt das Erwärmen
in diesem Fall gewöhnlich
bei einer Temperatur von weniger als 200°C, bevorzugt etwa 50 bis 120°C. Das Erwärmen bewirkt
eine rapide Zersetzung des Singulettsauerstoff/Olefin-Addukts, weshalb
die Abstrahlung über
einen kurzen Zeitraum erfolgt. Weil ein kurzer Lichtausbruch von
hoher Intensität
leichter erkannt wird als ein langes Glimmen von geringer Intensität, das die
gleiche Anzahl von Lichtquanten erzeugt, ermöglicht diese Vorgehensweise
einen empfindlicheren Nachweis von Wasserstoffperoxid. Eine weitere
Vorgehensweise ist die Verwendung eines Fluoreszenzverbindungsvorläufers und
die Überprüfung der
Matrix auf Fluoreszenz.
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Eine
besondere Anwendung des Verfahrens und der Zusammensetzungen der
Erfindung ist ein Verfahren zum Bestimmen eines Analyten, der ein
Partner eines spezifischen Bindungspaares (sBP) ist. Es wird eine
Kombination bereitgestellt, die Folgendes umfasst: (i) eine Probe,
in der der Analyt vermutet wird, (ii) einen ersten sBP-Partner,
der an einen Partner aus einem Enzym-Paar, das aus einer Oxidase
und einer 'Peroxidase
besteht, gebunden ist, wobei der sBP-Partner in der Lage ist, sich
an den Analyten oder an einen weiteren sBP-Partner zu binden, der
in der Lage ist, sich an den Analyten zu binden, (iii) ein Substrat
für die
Oxidase, das bei Reaktion mit der Oxidase Wasserstoffperoxid zu
erzeugen vermag, und (iv) eine Zusammensetzung, die eine Matrix
umfasst, die das Diffundieren von Singulettsauerstoff darin gestattet.
In die Matrix ist ein Marker eingearbeitet, der durch Singulettsauerstoff
modifiziert werden kann, und die Matrix hat auf ihrer Oberfläche (1)
einen zweiten sBP-Partner, der in der Lage ist, den ersten sBP-Partner
in einer Menge zu binden, der von dem Vorhandensein des Analyten
abhängt,
und optional (2) den anderen Partner des Enzym-Paares. Wenn der
andere Partner des Enzym-Paares nicht an die Matrix gebunden ist,
so ist er in der Assay-Kombination enthalten und an einen sBP-Partner
gebunden, der in der Lage ist, sich an die Matrix zu binden. Die Kombination
wird in einem Medium unter Bedingungen inkubiert, die ausreichen,
damit sich die sBP-Partner binden können und das Substrat für die Oxidase
mit der Oxidase reagieren kann. Es wird festgestellt, ob Singulettsauerstoff
mit dem Marker reagiert hat. Das Ausmaß einer solchen Reaktion wird
zu dem Vorhandensein und/oder der Menge des Analyten in der Probe
in Beziehung gesetzt.
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Das
Verfahren und die Zusammensetzungen der Erfindung können an
die meisten Assays angepasst werden, an denen sBP-Partner beteiligt
sind, wie zum Beispiel Ligand-Rezeptor,
beispielsweise Antigen-Antikörper-Reaktionen,
Polynukleotidbindungsassays und so weiter. Die Assays sind gewöhnlich homogen
oder heterogen, bevorzugt homogen, einschließlich kompetitiv und Sandwich.
In einem spezifischen Bindungs-Assay kann die Probe erforderlichenfalls
vorbehandelt werden, um unerwünschte
Materialien zu entfernen.
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Wie
zuvor angesprochen, ist der erste sBP-Partner in der Lage ist, sich
an den Analyten oder an einen sBP-Partner zu binden, der in der Lage ist,
sich an den Analyten zu binden. Wenn der zweite sBP-Partner ebenfalls
in der Lage ist, sich an den Analyten zu binden, so kann ein Sandwichassayprotokoll
die Folge sein. Die immunologische Reaktion für einen Sandwichassay beinhaltet
gewöhnlich
einen sBP-Partner, zum Beispiel einen Antikörper, der zu dem Analyten komplementär ist, einen
zweiten sBP-Partner, zum Beispiel einen Antikörper, der ebenfalls zu dem
Analyten komplementär
ist und an die teilchenförmige
Matrix und die interessierende Probe gebunden ist.
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Einer
der sBP-Partner kann alternativ zu dem Analyten analog sein, wobei
in dem Fall ein kompetitives Assayprotokoll die Folge sein kann.
Die immunologische Reaktion für
ein kompetitives Protokoll beinhaltet gewöhnlich einen sBP-Partner, der
zu dem Analyten komplementär
ist, und einen sBP-Partner, der zu dem Analyten analog ist und gewöhnlich ein
Derivat des Analyten ist. Einer dieser sBP-Partner ist mit der Matrix
assoziiert.
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Bei
einem Assaytyp werden eine Probe, in der ein Analyt vermutet wird,
der ein sBP-Partner ist, und die anderen Assay-Bestandteile, die
ein Enzym umfassen, das an einen sBP-Partner und ein Substrat gebunden
ist, mit einer teilchenförmigen
Matrix der vorliegenden Erfindung kombiniert. Das Medium wird dann
auf das Vorhandensein von chemilumineszenter Abstrahlung untersucht,
gewöhnlich
durch Messen der abgegebenen Lichtmenge, die zu der Analytmenge
in der Probe in Beziehung steht. Diese Vorgehensweise ist ein homogener
Assay, wo kein Trennungsschritt stattfindet. Alternativ kann eine
teilchenförmige
oder nicht-teilchenförmige
Matrix verwendet werden, die nach dem Kombinieren der Assay-Bestandteile
von der flüssigen
Phase getrennt werden kann, woraufhin entweder die feste Phase oder
die flüssige
Phase auf das Vorhandensein von chemilumineszenter Abstrahlung untersucht
werden kann.
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Ein
Assay für
den Analyten wird normalerweise in einem wässrigen gepufferten Medium
bei einem mittleren pH ausgeführt,
im Allgemeinen jenem, der zu einer optimalen Assay-Empfindlichkeit
führt.
Im Allgemeinen gelten die oben dargelegten Parameter für Assaymedium,
pH, Temperatur und so weiter für
den Assay für
einen Analyten gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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Bevorzugte
Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung sind Latex-Partikel oder Liposome, in die ein chemilumineszentes
Olefin eingearbeitet ist, das mit Singulettsauerstoff reagiert.
Eine Peroxidase, wie zum Beispiel eine Lactoperoxidase oder eine
Haloperoxidase, ist an die Oberfläche des Latex-Partikels oder
Liposoms gebunden.
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Die
folgenden Zusammensetzungen und Assays werden – lediglich zur Veranschaulichung
und ohne Einschränkung – bereitgestellt,
damit ein Fachmann den Umfang der vorliegenden Erfindung ermessen
und die Erfindung ohne unnötiges
Experimentieren ausführen
kann. Es versteht sich, dass die Wahl der Analyten, Marker, Katalysatoren,
Partikel, sonstigen Reagenzien und Reaktionsbedingungen dem Fachmann
vor dem Hintergrund der hier gegebenen Offenbarung und der folgenden
Beispiele vorgeschlagen wird.
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In
einem Assay für
den Nachweis von Wasserstoffperoxid wird eine Probe, in der Wasserstoffperoxid vermutet
wird, in 1 ml eines Phosphatpuffers (50 mM, pH) mit 300 nm-Latexkügelchen,
in die der Marker 4-(N,N-dioctadecylcarboxamidomethoxy)-benzalacridan
(hergestellt gemäß Beschreibung
in US-Patent Nr. 5,340,716 in Spalte 51, Zeilen 3-15, und Spalte
48, Zeilen 24-44) eingearbeitet ist, in einer Menge von 5 Gewicht
in Gewicht kombiniert. An die Oberflächen der Latexkügelchen
ist Lactoperoxidase (LP) gebunden (1000 Moleküle LP/Kügelchen). Das Medium, das Natriumbromid
(10 mM) enthält,
wird für
1 Minute bei 25°C
gehalten, und das von dem Medium abgestrahlte Licht wird gemessen.
Die von dem Medium abgestrahlte Lichtmenge steht in direkter Beziehung
zu der Menge an Wasserstoffperoxid in der Probe.
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In
einem Assay zur Messung von Glucose wird eine Probe (10 μl) in 1 ml
Phosphatpuffer (pH etwa 8) mit 200 μl Glucoseoxidase (2,6 μg/ml) und
multilamellaren Liposomen, in deren Doppelschichten 2-Methoxyvinylpyren
eingearbeitet ist und an deren Oberfläche eine Chlorperoxidase gebunden
ist, kombiniert. Das gepufferte Medium enthält außerdem Natriumchlorid (0,1
M). Das Medium wird für
5 Minuten bei 37°C
gehalten, und die Lumineszenzintensität wird mit Hilfe eines Luminometers
gemessen. Die Menge an Lumineszenz steht in direkter Beziehung zu
der Menge an Glucose in der Probe.
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In
einem Assay zur Messung von Cholesterin wird eine Probe (10 μl) in 1 ml
Phosphatpuffer (pH etwa 8) mit 200 μl Cholesterinoxidase (0,2 μg/ml) und Öltröpfchen,
die aus Dodecylnaphthalen bestehen, in das 8% Gewicht in Gewicht
9-(Benzal-9H-xanthen) eingearbeitet ist, kombiniert. Mit der Oberfläche der Öltröpfchen ist eine
Chlorperoxidase assoziiert, an die über einen Dodecamethylen-Spacer
Naphthalen gebunden ist. Das gepufferte Medium enthält außerdem Natriumchlorid
(0,1 M). Das Medium wird für
30 Minuten bei 25°C
gehalten, und die Fluoreszenz wird dann fotometrisch mit Hilfe eines
Fluorometers gemessen. In diesem Beispiel reagiert der Singulettsauerstoff,
der gemäß der vorliegenden
Erfindung entsteht, mit dem Xanthen zu einem Xanthon, das fluoreszent
ist. Die Menge an Fluoreszenz steht in direkter Beziehung zu der
Menge an Cholesterin in der Probe.
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Wie
oben erläutert,
kann das Assayverfahren der vorliegenden Erfindung auf den Nachweis
von anderen Analyten als Wasserstoffperoxid und Verbindungen, die
in der Lage sind, Wasserstoffperoxid hervorzubringen, angewendet
werden. Eine Beispiel – lediglich
zur Veranschaulichung und ohne Einschränkung – ist ein Assay für den Nachweis
von Theophyllin in einer Serumprobe, in der Theophyllin vermutet
wird. Die Serumprobe (2 μl)
wird mit einem Assaymedium, das 1 ml eines Phosphatpuffers (50 mM)
und 20-40 μg
Latexkügelchen
(300 nm), in die der Marker 4-(N,N-dioctadecylcarboxamidomethoxy)-benzalacridan
(hergestellt gemäß Beschreibung
in US-Patent Nr. 5,340,716 in Spalte 51, Zeilen 3-15, und Spalte
48, Zeilen 24-44) eingearbeitet ist, umfasst, in einer Menge von
5% Gewicht in Gewicht kombiniert. An die Oberflächen der Latexkügelchen
sind Lactoperoxidase (LP) (1000 Moleküle LP/Kügelchen) und Antitheophyllin-Antikörper (10 μg Antikörper je
mg Kügelchen)
gebunden. Das Assaymedium enthält
außerdem
(i) ein Konjugat aus Theophyllin, das kovalent an das Enzym Galactoseoxidase
gebunden ist (die Konzentration ist im Bereich von 3,2 × 10–12 bis 3,2 × 10–10 Mol
optimiert), und (ii) β-D-Galactose als ein
Substrat für
die Galactoseoxidase (1,0 mM) und (iii) Natriumbromid (50 mM) als
ein Substrat für
LP. Das Assaymedium wird für
einen Zeitraum von 15 Minuten bei einer Temperatur von 37°C inkubiert,
und die durch das Medium abgestrahlte Lichtmenge steht in direkter
Beziehung zu der Menge an Theophyllin in der Probe.
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Der
oben dargelegte Assay funktioniert in der folgenden Weise: Das Theophyllin-Galactoseoxidase-Konjugat
und das Proben-Theophyllin konkurrieren um die Bindungsstellen an
dem Antitheophyllin-Antikörper.
Konjugat, das sich an den Antikörper
bindet, bewirkt, dass das Oxidase-Enzym in die unmittelbare Nähe der LP
auf dem Latex-Partikel kommt. Die Galactoseoxidase wirkt so auf
ihr Substrat β-D-Galactose
ein, dass Wasserstoffperoxid und D-galactono-δ-lacton entstehen. Die LP wirkt
so auf das Wasserstoffperoxid ein, dass Singulettsauerstoff entsteht,
der an der Oberfläche
der Latex-Partikel gebildet wird und in die Latex-Partikel diffundiert,
wo er mit dem Marker 4-(N,N-dioctadecylcarboxamidomethoxy)-benzalacridan
reagiert, wodurch Licht entsteht. In dem oben angesprochenen Assay
entsteht das Wasserstoffperoxid als Teil eines signalerzeugenden
Systems, das an dem Nachweis des Theophyllin-Analyten beteiligt
ist. In Gegenwart von Proben-Theophyllin erhält man weniger Licht, weil
das Proben-Theophyllin mit dem Konjugat um die Bindungsstellen auf
dem Antitheophyllin-Antikörper
konkurriert. Je größer die
Menge Theophyllin in der Probe, desto geringer die Menge an Konjugat,
das sich an die Latex-Partikel bindet, desto geringer die Menge
an Wasserstoffperoxid, die in der Nähe der LP auf dem Latex entsteht,
und desto geringer die Menge an Singulettsauerstoff, der in den
Latex-Partikel diffundiert, um mit dem Acridan-Marker zu reagieren.
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Ein
weiteres Beispiel – lediglich
zur Veranschaulichung und ohne Einschränkung – der Verwendung der vorliegenden
Erfindung zum Nachweis eines Analyten ist ein Assay für den Nachweis
von menschlichem chorionischen Gonadatropin (HCG) in einer Urinprobe,
in der HCG vermutet wird. Die Probe (100 μl) wird mit einem Assaymedium
kombiniert, das 1 ml eines Phosphatpuffers (50 mM) und multilamellare
Liposome (300 nm) umfasst, in deren Doppelschichten 2-Methoxyvinylpyren
eingearbeitet ist und an deren Oberfläche (i) eine Chlorperoxidase
(CLP) (1000 Moleküle
CLP/Kügelchen)
und (ii) ein Antikörper
zu der (3-Untereinheit von HCG gebunden sind. Das Assaymedium enthält außerdem (i)
Natriumchlorid (0,1 M) und (ii) Platinpartikel, an die Antikörper zu
der α-Untereinheit
von HCG gebunden sind (hergestellt gemäß Beschreibung in US-Patent
Nr. 5,384,265) und (iii) Hydrazin (50 mM). Das Assaymedium wird
für einen
Zeitraum von 15 Minuten bei einer Temperatur von 37°C inkubiert,
und die Lumineszenzintensität
wird mit Hilfe eines Luminometers gemessen. Die Menge an Lumineszenz
steht in direkter Beziehung zu der Menge an HCG in der Probe.
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Der
oben angesprochene Assay funktioniert in der folgenden Weise: Die
HCG-Antikörper
binden sich an alle HCG-Moleküle
in der Probe, das bewirkt, dass die Platin-Partikel in unmittelbare
Nähe zu
den Liposomen gelangen. Platin katalysiert die Oxidation von Hydrazin
unter Entstehung von Wasserstoffperoxid, was kraft der CLP auf der
Oberfläche
der Liposome wiederum zur Entstehung von Singulettsauerstoff nahe
der Oberfläche
der Liposome führt.
Der Singulettsauerstoff diffundiert in die Liposome, wo er mit dem
Marker 2-Methoxyvinylpyren
reagiert, wodurch Lumineszenz entsteht. In dem oben angesprochenen
Assay entsteht das Wasserstoffperoxid als Teil eines signalerzeugenden
Systems, das an dem Nachweis des HCG-Analyten beteiligt ist.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft Kits, die sich
für die
bequeme Ausführung
eines Assayverfahrens der Erfindung zum Bestimmen des Vorhandenseins
oder der Menge einer Verbindung, die Wasserstoffperoxid zu erzeugen
vermag, oder eines Analyten in einer Probe, in der man eine solche
Verbindung oder einen solchen Analyten vermutet, eignen. Zum Erhöhen der
Vielseitigkeit der vorliegenden Erfindung können die Reagenzien in abgepackter
Kombination, im selben oder in separaten Behältern, vorgesehen sein, so
dass das Verhältnis
der Reagenzien für
eine wesentliche Optimierung des Verfahrens und des Assays sorgt.
Die Reagenzien können
sich jeweils in separaten Behältern
befinden, oder verschiedene Reagenzien können in einem oder mehreren
Behältern,
je nach der Kreuzreaktionenfreudigkeit und Stabilität der Reagenzien,
kombiniert sein. Die Kits umfassen in abgepackter Kombination (a)
eine Zusammensetzung, die eine Matrix umfasst, in die ein Marker
eingearbeitet ist, der durch Singulettsauerstoff modifiziert werden
kann, wobei ein Enzym, das in der Lage ist, die Umwandlung von Wasserstoffperoxid
zu Singulettsauerstoff zu katalysieren, an die Matrix gebunden ist
oder, wenn es nicht an die Matrix gebunden ist, an einen sBP-Partner
gebunden ist, der in der Lage ist, sich an die Matrix zu binden,
und die Matrix das Diffundieren von Singulettsauerstoff darin gestattet.
Das Kit enthält
außerdem
ein Substrat für
das Enzym, bei dem es sich nicht um Wasserstoffperoxid handelt.
Das Kit kann des Weiteren noch andere separat abgepackte Reagenzien
zum Durchführen eines
Assay enthalten, wie zum Beispiel einen Energieakzeptor, der in
die Matrix eingearbeitet oder an einen sBP-Partner gebunden ist,
zusätzliche
sBP-Partner, Hilfsreagenzien wie zum Beispiel ein Hilfsenzymsubstrat, und
so weiter. Alternativ kann das Kit in abgepackter Kombination umfassen:
(a) eine Zusammensetzung, die eine Matrix und einen Marker umfasst,
der durch Singulettsauerstoff modifiziert werden kann, (b) eine
Peroxidase und (c) eine Oxidase, wobei die Oxidase ein Enzym oder
ein anderer Katalysator sein kann, der in der Lage ist, Wasserstoffperoxid
zu erzeugen. Die Peroxidase und die Oxidase sind an die Matrix gebunden
oder können
an die Matrix gebunden werden.
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Die
relativen Mengen der verschiedenen Reagenzien in den Kits können in
einem weiten Bereich variiert werden, um Konzentrationen der Reagenzien
bereitzustellen, die wesentlich die Reaktionen optimieren, die während des
vorliegenden Verfahrens stattfinden müssen, und um des Weiteren die
Empfindlichkeit des Assays wesentlich zu erhöhen. Unter entsprechenden Umständen können ein
oder mehrere der Reagenzien in dem Kit als ein Trockenpulver bereitgestellt
werden, gewöhnlich
lyophilisiert, einschließlich
Bindemitteln, die beim Auflösen
eine Reagenslösung
ergeben, die die entsprechenden Konzentrationen zum Durchführen eines Verfahrens
oder Assays gemäß der vorliegenden
Erfindung aufweist. Das Kit kann des Weiteren eine schriftliche
Beschreibung eines Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung,
wie oben beschrieben, enthalten.
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BEISPIELE
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Die
Erfindung wird nun anhand der folgenden veranschaulichenden Beispiele
weiter aufgezeigt. Teile und Prozentangaben, die hier genannt sind,
beziehen sich auf das Gewicht, sofern nichts anderes angegeben ist.
Die Temperaturangaben sind in Grad Celsius (°C).
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Abkürzungen und Materialien
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- s:
- Sekunden
- h:
- Stunden
- min:
- Minuten
- RLE:
- relative Lichteinheiten
- U/min:
- Umdrehungen pro Minute
- EDTS:
- Ethylendiamintetraessigsäure
- MES:
- 2-[N-morpholino]ethansulfonsäure
- CMO:
- Carboxymethoxylaminhemihydrochlorid
- NaOAc:
- Natriumacetat
- DMF:
- Dimethylformamaid
- Dextran T-500 von Pharmacia, Katalognummer
17-0320-02
- Natriumhydroxid von Mallinckrodt AR (Charge 7707 KMRT)
- Wasser (entionisiert) von einer Millipore-Filtrationseinheit
- Minikros Lab System (Microgon, Inc., Katalognummer SYLS 121
01N), und Minikros-Tangentialströmungsmodule
(M25S 300 01N, M25S 600 01N, M21M-300-01N), beide von Microgon,
Inc., Laguna Hills, Kalifornien
- Dinatriumethylendiamintetraessigsäure, EDTS Na2 von
Sigma (Katalognummer E4884)
- Rinderserumalbumin (RSA) von Sigma (Katalognummer A7888).
- Gentamicinsulfat von GIBCO (Katalognummer 15750-011) Kathon
von Rohm & Haas,
Artikelnummer 5A033, Charge Cl.
- NaOH (Pellets), 0,1 N NaOH, HCl (Konz.), H2SO4 (Konz.) und 0,1 N HCl, alle von Mallinckrodt
(AR-Güte)
- Borsäure
(H3BO3, körnig), Essigsäure (Eisessig,
AcOH) und Natriumacetat (NaOAc), alle von Mallinckrodt (AR-Güte).
- Ethanol (200 Proof, EtOH) von Quantum
- p-Dimethylaminobenzaldehyd von Sigma (Katalognummer D-2004)
- Streptavidin von Aaston, Inc., (Katalognummer 1 STA-1G-D), oder Boehringer
Mannheim (Katalognummer 1520679103)
- Tween-20 (Surfact-Amps 20) von Pierce Chemical Company
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Die
Partikelgröße wurde
mittels dynamischer Lichtstreuung in einem Nicomp (Modell 370) bestimmt.
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TRIS:
Tris(hydroxymethyl)aminomethan-HCl (eine 10-fache Lösung) von
BioWhittaker, Walkersville, Maryland, oder von J. T. Baker (Katalognummer
4099-02)
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Puffer
A: Acetatpuffer 0,1 M, pH 5,0; Lösung
(0,2 M) aus Natriumacetat (16,4 g), aufgelöst in 2,0 1 Wasser, mit Essigsäure (0,2
M) zu pH 5,0 kombiniert; mit einem gleichen Volumen Wasser zu Acetatpuffer
(0,1 M) mit pH 5,0 verdünnt
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Puffer
B: proteinfreier Puffer zum Waschen von Streptavidin-beschichteten
Kügelchen;
121,1 g TRIS, 175,3 g NaCl, 93,0 g EDTS Na2·2H2O und 10,0 g Dextran T-500 in 10,0 1 Wasser; eingestellt auf
einen pH von 8,3 mit konzentrierter HCl
-
Puffer
C: 121,1 g TRIS (0,1 M), 175,3 g NaCl (0,3 M), 93,0 g EDTS Na2·2H2O (25 mM), 10,0 g Dextran T-500 (0,1%),
31,25 ml HBR-1 (von Scantibodies Laboratory, Inc., Los Angeles,
Kalifornien) (1/320), 10,0 g RSA mit RIA-Güte (0,1%), 5 ml Kathon (0,05%)
und 20 ml Gentamicinsulfat (0,01%) in 10,0 1 Wasser; eingestellt
auf einen pH von 8,3 mit konzentrierter HCl
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Beispiel 1
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Herstellung von Lactoperoxidase-beschichteten
Chemilumineszenzer-Partikeln
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A. Thioxen C-28 wurde
folgendermaßen
hergestellt:
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Zu
einer Lösung
aus 4-Bromanilin (30 g, 174 mmol) in trockenem DMF (200 ml) wurden
1-Bromtetradecan (89,3 ml, 366 mmol) und N,N-diisopropylethylamin
(62,2 ml, 357 mmol) gegeben. Die Reaktionslösung wurde 16 h lang bei 90°C unter Argon
erwärmt
und anschließend
auf Raumtemperatur gekühlt.
Zu dieser Reaktionslösung
wurden erneut 1-Bromtetradecan (45 ml, 184 mmol) und N,N-diisopropylethylamin
(31 ml, 178 mmol) gegeben, und das Reaktionsgemisch wurde bei 90°C weitere
15 h erwärmt.
Nach dem Abkühlen
wurde die Reaktionslösung
im Vakuum konzentriert, und der Rest wurde mit CH2Cl2 (400 ml) verdünnt. Die CH2Cl2-Lösung
wurde mit 1 N wässriger
NaOH (2-fach), H2O und Sole gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und
im Vakuum konzentriert, so dass ein dunkelbraunes Öl (etwa
110 g) entstand. Präparative
Säulenchromatografie
auf Kieselgel mit einem Waters 500 Prep LC-System und Eluierung
mit Hexan erbrachte ein gelbes Öl,
das überwiegend
das Produkt (4-Brom-N,N-di-(C14H29) -anilin),
zusammen mit einer geringen Komponente 1-Bromtetradecan, enthielt.
Die letztgenannte Verbindung wurde durch Vakuumdestillation (Siedepunkt
105-110°C,
0,6 mm) aus dem Gemisch entfernt, woraufhin 50,2 g (51%) des Produkts
als ein braunes Öl
zurückblieben.
Zu einem Gemisch aus Magnesium-Drehspänen (9,60
g, 395 mmol) in trockenem THF (30 ml) unter Argon wurde eine Lösung des
oben erwähnten
substituierten Anilinprodukts (44,7 g, 79 mmol) in THF (250 ml)
zugetropft. Es wurden ein paar Iodkristalle hinzugegeben, um die
Entstehung des Grignard-Reagens zu initiieren. Als das Reaktionsgemisch
warm wurde und rückzufließen begann,
wurde die Beigaberate so reguliert, dass ein sanfter Rückfluss
beibehalten wurde. Nach vollendeter Beigabe wurde das Gemisch eine weitere
Stunde am Rückfluss
gekocht. Die abgekühlte Überstandslösung wurde
mittels einer Kanüle
in einen Zugabetrichter verbracht und über 2,5 h hinweg zu einer Lösung aus
Phenylglyoxal (11,7 g, 87 mmol) in THF (300 ml) bei –30°C unter Argon
hinzugetropft. Das Reaktionsgemisch wurde allmählich über 1 h hinweg auf 0°C erwärmt und
weitere 30 min gerührt.
Das resultierende Gemisch wurde in ein Gemisch aus Eiswasser (800
ml) und Ethylacetat (250 ml) gegossen. Die organische Phase wurde
abgetrennt, und die wässrige
Phase wurde mit Ethylacetat (3-fach) extrahiert. Die kombinierten
organischen Phasen wurden mit H2O (2-fach)
und Sole gewaschen und über MgSO4 getrocknet. Nach dem Verdampfen des Lösemittels
blieben 48,8 g des Rohprodukts als eine dunkelgrüne ölige Flüssigkeit zurück. Flashsäulenchromatografie
dieser Flüssigkeit
(Gradientelution mit Hexan, 1,5:98,5, 3:97, 5:95 Ethylacetat:Hexan)
ergab 24,7 g (50%) des Benzoin-Produkts
(MS(C42H69NO2):[M – H]+ 618,6, 1H NMR (250
MHz, CDCl3) entsprach dem erwarteten Benzoin-Produkt.
Zu einer Lösung
aus dem oben erwähnten
Benzoin-Produkt (24,7 g, 40 mmol) in trockenem Toluen (500 ml) wurden
der Reihe nach 2-Mercaptoethanol (25 g, 320 mmol) und TMSCI (100
ml, 788 mmol) beigegeben. Die Reaktionslösung wurde 23 h lang unter
Argon am Rückfluss
gekocht und anschließend
auf Raumtemperatur abgekühlt.
Dazu wurde weiteres TMSCI (50 ml, 394 mmol) gegeben, und die Reaktionslösung wurde
weitere 3 h am Rückfluss
gekocht. Die resultierende Lösung
wurde abgekühlt,
mit kaltem wässrigen
NaOH (2,5 N) basisch gestellt und mit CH2Cl2 (3-fach) extrahiert. Die kombinierten organischen
Schichten wurden mit gesättigtem
wässrigen
NaHCO3 (2-fach) und Sole gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und
im Vakuum konzentriert, wodurch eine braune ölige Flüssigkeit entstand. Präparative
Säulenchromatografie
auf Kieselgel mittels eines Waters 500 Prep LC-Systems (Gradientelution
mit Hexan, 1:99, 2:98 Ethylacetat:Hexan) ergab 15,5 g (60%) des
Thioxens C- 28 als
ein orange-gelbes Öl
(MS(C44H71NOS):[M – H)b+ 661,6, 1H NMR (250
MHz, CDCl3) entsprach dem erwarteten Thioxen
C-28-Produkt 2-(4-(N,N-di-(C14H29)-anilino)-3-phenylthioxen.
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B. Chemilumineszenzer-Kügelchen
wurden folgendermaßen
hergestellt:
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Die
Ausgangskügelchen
bestanden aus carboxylatmodifiziertem Latex, das bei Seradyn Particle
Technology, Indianapolis, Indiana, bezogen wurde. Die Kügelchen
enthielten Eu(TTA)3DPP, das folgendermaßen hergestellt
wurde: Durch Kombinieren von 8,69 g Eu(TTA)3·3H2O (10 mMol, Kodak Chemical Company, Rochester
New York) und 1,8 g 1,10-Phenanthrolin (10 mMol, Aldrich) in 50
ml trockenem Toluen und einstündiges
Erwärmen
auf 95°C
in einem Ölbad
wurde DPP/Eu(TTA)3 hergestellt. Toluen wurde
unter verringertem Druck abgezogen. Der aschefarbene Feststoff wurde
aus 10 ml Toluen kristallisiert, wodurch 10 Gramm DPP/Eu(TTA)3 entstanden. Absorptionsspektrum: 270 nm
(20.000), 340 nm (60.000) (Toluen) 1.R(KBr): cm–1: 3440
(s), 1600 (s), 1540 (s), 1400(s), 1300(s). Vier ml 20%iger Suspension
(400 mg) aus gewaschenem carboxylatmodifiziertem Latex (175 nm)
wurden mit 3 ml Ethoxyethanol in einem 25-ml-Rundkolben mit einem Rührstab verdünnt. Der
Rundkolben wurde dann bei 105°C
in ein Ölbad
gestellt und 10 min gerührt.
Dann wurden Thioxen C-28 (3,3 mM) und Eu(TTA)3DPP
(15,5 mM) hinzugegeben, und die Kügelchen wurden weitere 5 min
gerührt.
An diesem Punkt wurden 1,0 ml NaOH (0,1 N) langsam über einen
Zeitraum von 5 min beigegeben. Während
all dieser Beigaben wurde die Ölbadtemperatur
auf 105°C
gehalten. Die Ölbadtemperatur ließ man über einen
Zeitraum von 2 h langsam auf Raumtemperatur abkühlen. Nach dem Abkühlen wurde
das Gemisch mit 20 ml Ethanol verdünnt und zentrifugiert (12.500
U/min, 30 min). Die Überstände wurden
entsorgt, und die Pellets wurden durch Beschallung in Ethanol resuspendiert.
Die Zentrifugierung wurde wiederholt, und das Pellet wurde in Wasser
resuspendiert. Dann wurde die Zentrifugierung wiederholt. Das Pellet
wurde in 5 ml wässrigem
Ethanol auf ein Endvolumen von 40 ml resuspendiert.
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C. Streptavidin-beschichtete
Chemilumineszenzer-Kügelchen
wurden folgendermaßen
hergestellt:
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Streptavidin
von Aaston war eine lyophilisiertes weißes Pulver, das Streptavidin,
Kaliumphosphat, Natriumchlorid und Lactose enthielt. Die Lactose
wurde durch Dialyse gegen Na2HPO4/NaH2PO4(10
mM, pH 7,0) entfernt. Eine Lösung
aus Streptavidin mit 10-12 mg/ml (75-62,5 ml) wurde in Puffer A
(pH 5,0, 0,2 M) hergestellt.
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Aldehyd-Gruppen
wurden an die Oberfläche
von Chemilumineszenzer-Kügelchen,
die wie oben beschrieben hergestellt waren, angeheftet, so dass
Aldehyd-Chemilumineszenzer-Kügelchen
entstanden. Siehe zum Beispiel US-Patent Nr. 4,264,766, insbesondere
Spalte 7, Zeilen 18-42, und Spalte 8, Zeile 63, bis Spalte 9, Zeile
25, und US-Patent Nr. 4,801,504, insbesondere Spalte 6, Zeilen 42-50.
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Es
wurde eine Lösung
aus Aldehyd-Chemilumineszenzer-Kügelchen
(20 mg/ml), die Tween-20 (75 ml) enthielt, hergestellt. Die Lösung, die
die Kügelchen
enthielt, wurde langsam unter vorsichtigem Rühren zu der oben hergestellten
Streptavidin-Lösung,
die in einer 250-ml-Glasflasche
enthalten war, beigegeben. Eine frische Lösung NaCNBH3 in
Wasser wurde hergestellt und dem Reaktionsgemisch beigegeben. Die
endgültige Konzentration
des Reaktionsgemischs war 10 mg/ml in Kügelchen, 5 mg/ml in Streptavidin,
1,0 mg/ml in NaCNBH3 und 0,1% in Tween-20.
Der pH des Reaktionsgemischs wurde auf 5,0 eingestellt. Die Flasche
wurde vor Licht abgeschirmt und bei 100-150 U/min bei 37°C 48-60 h
lang geschüttelt.
Die resultierenden Kügelchen wurden behandelt,
um verbliebene freie Aldehyd-Gruppen zu blockieren. Siehe zum Beispiel
Margel, S., J. Chromatogr. (1989) 46: 177-189.
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Die
Kügelchen
wurden dann mit dem Microgon (0,05 μ Porengröße, 1188 cm2)
ultrafiltriert, erst mit Puffer B, um Protein zu entfernen, und
dann mit Puffer C. Die Größe der Kügelchen
wurde mit dem Nicomp bestimmt und betrug ungefähr 280 nm (intensitätsgewichtet)
in Puffer C.
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D.
Herstellung von Lactoperoxidase-beschichteten Chemilumineszenzer-Kügelchen
Strepavidin-beschichtete Chemilumineszenzer-Kügelchen (30 mg), die wie oben
beschrieben hergestellt waren, in MES-Puffer (1,0 ml, pH 6,0, 10
mM) wurden beschallt. 1,0 ml Biotin-markierte Lactoperoxidase (1,0
mg/ml) (Sigma L-8257; 108 Einheiten/mg Protein; 6 Biotinis/Enzym)
in MES-Puffer (pH 6,0, 10 mM) wurden zu der obigen Lösung gegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde verwirbelt und 90 min lang bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Chemilumineszenzer-Kügelchen wurden zentrifugiert
und dreimal mit MES-Puffer (10 ml, pH 6,0, 10 mM) gewaschen. Die
Chemilumineszenzer-Kügelchen
wurden abschließend
in MES-Puffer (1,0 mg/ml, pH 6,0, 10 mM) mit 1,0 mg/ml RSA resuspendiert.
Die Partikel wurden für
den Assay verwendet.
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Beispiel 2
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Auswirkung des pH auf
das Chemilumineszenzsignal von Lactoperoxidase, die an Chemilumineszenzer-Partikel
gebunden ist
-
Es
wurde eine Lösung
hergestellt, die Wasserstoffperoxid (0,1 mM) in verschiedenen Puffern
enthielt (Acetat, pH 4,2, pH 5,0, 0,1 M, und Phosphat, pH 6,0, pH
7,0, pH 7,4 und pH 8,0, 0,1 M). Zu 1,0 ml der obigen Lösung in
einem Reagenzglas (12 × 75
mm) wurden 0,01 ml Natriumbromid (1,0 M) in entionisiertem Wasser und
0,01 ml Lactoperoxidase-beschichtete Chemilumineszenzer- Partikel
(1 mg/ml in MES-Puffer, 10 mM, pH 6,0) gegeben. Die Lösung wurde
sofort vermischt und das Reagenzglas in ein Chemiluminometer eingebracht. Die
Chemilumineszenz wurde 30 s integriert. Die Ergebnisse sind in Tabelle
1 zusammengefasst.
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Beispiel 3
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Auswirkung der Natriumbromid-Konzentration
auf das Chemilumineszenzsignal von Lactoperoxidase, die an Chemilumineszenzer-Partikel
gebunden ist
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Es
wurde eine Lösung,
die Wasserstoffperoxid (0,1 mM) in Phosphatpuffer (pH 6,0, 0,1 M)
enthielt, hergestellt. Zu 1,0 ml der obigen Lösung in einem Reagenzglas (12 × 75 mm)
wurden 0,0003 ml bis 0,06 ml Natriumbromid (1,0 M) in entionisiertem
Wasser und 0,05 ml Lactoperoxidase-beschichtete Chemilumineszenzer-Partikel (1 mg/ml
in MES-Puffer, 10 mM, pH 6,0) gegeben. Die Lösung wurde sofort vermischt
und das Reagenzglas in ein Chemiluminometer eingebracht. Die Chemilumineszenz
wurde 30 s integriert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
-
-
Beispiel 4
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Bestimmung von Wasserstoffperoxid
-
Eine
Probe oder ein Kalibrator, der Wasserstoffperoxid enthielt, wurde
in Kaliumphosphatpuffer (pH 6,0, 0,1 M) (endgültige Konzentration) hergestellt.
Zu 1 ml dieser Lösung
in einem Reagenzglas (12 × 75
mm) wurden 0,02 ml Natriumbromid (1,0 M) in entionisiertem Wasser
und 0,01 ml des eingeschlossenen Reagens', das eine Suspension aus 1 mg/ml Lactoperoxidase-beschichteten
Chemilumineszenzer-Partikeln in MES-Puffer (pH 6,0) enthält, gegeben.
Die Lösung
wurde sofort vermischt und das Reagenzglas in ein Chemiluminometer
eingebracht. Das Chemilumineszenzsignal wurde 5 s integriert. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefasst.
-
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Beispiel 5
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Bestimmung von Glucose
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Eine
Probe oder ein Kalibrator, der Glucose enthielt, wurde in Kaliumphosphatpuffer
(pH 6,0, 0,1 M) (endgültige
Konzentration) hergestellt, und 0,02 ml Glucoseoxidase (1 mg/ml)
wurde beigegeben. Nach dem Mischen wurde die Lösung 5 min inkubiert.
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Zu
1 ml dieser Lösung
in einem Reagenzglas (12 × 75
mm) wurden 0,02 ml Natriumbromid (1,0 M) in entionisiertem Wasser
und 0,01 ml des eingeschlossenen Reagens', das eine Suspension aus 1 mg/ml Lactoperoxidasebeschichteten
Chemilumineszenzer-Partikeln in MES-Puffer (pH 6,0) enthält, gegeben. Die Lösung wurde
sofort vermischt und das Reagenzglas in ein Chemiluminometer eingebracht.
Das Chemilumineszenzsignal wurde 5 s integriert. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 4 zusammengefasst. TABELLE
4
- *keine
Chemilumineszenzer-Kügelchen
-
Die
obige Besprechung enthält
bestimmte Theorien bezüglich
der Mechanismen, die an der vorliegenden Erfindung beteiligt sind.
Diese Theorien sind nicht so auszulegen, dass sie die vorliegende
Erfindung in irgend einer Weise einschränken, weil aufgezeigt wurde,
dass die vorliegende Erfindung die beschriebenen Ergebnisse erreicht.
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Obgleich
die oben dargelegte Erfindung im Interesse der Klarheit und des
Verständnisses
veranschaulichend und beispielhaft in einiger Detailliertheit beschrieben
wurde, ist klar, dass bestimmte Änderungen
innerhalb des Geltungsbereichs der angehängten Ansprüche vorgenommen werden können.