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EINLEITUNG
UND ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Bei
Alpha-Haloketonen handelt es sich um Alkylierungsagentien, die in
einer Vielfalt von Zusammenhängen
geeignet sind, einschließlich
der Verbindung verschiedener Moleküle an andere sulfhydrylhaltige
Moleküle.
Die α-Haloketone
besitzen jedoch Eigenschaften, die deren Einsatz in Tests und Reaktionen,
in welchen die Komponenten eines Kits zur Verwendung in solchen
Verfahren zusammen und/oder über
einen gewissen Zeitraum gelagert werden müssen, problematisch und unpraktisch
machen. Zum Beispiel reagieren die α-Haloketone spontan mit Wasser,
Alkali und organischen Basen und können deshalb nicht für längere Zeiträume in wäßrigen Lösungen gelagert
werden, insbesondere in Gegenwart von Proteinen mit einem physiologischen
pH-Wert.
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α-Haloketone
werden oft deshalb nicht verwendet, weil sie im allgemeinen zu reaktiv
sind, eine Quervernetzung des Proteins verursachen und ansonsten
hydrolytisch instabil sind. Gäbe
es diese Probleme nicht, würde
deren höhere
Reaktivität
die Verwendung von niedrigeren Konzentrationen des Arzneimittelderivates ermöglichen.
Einige der α-Haloketone
sind ebenfalls nicht ausreichend löslich zur Verwendung in solchen
Zusammenhängen.
Daher werden die α-Haloketone
trotz ihrer potentiellen Nützlichkeit
in einer Reihe von diagnostischen und synthetischen Applikationen
oft als zu instabil erachtet, um in solchen Applikationen eingesetzt zu
werden.
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Auf ähnliche
Weise werden Proteine oft an andere Proteine gebunden, indem eine
Alkylierungsgruppe an ein Protein und eine Sulfhydrylgruppe an die
andere befestigt wird. Es ist jedoch oft schwierig, auf diese Weise
eine quantitative Verbindung zu erhalten, ohne hohe Konzentrationen
eines Proteinglieds und/oder beider Proteinglieder einzusetzen und/oder
mehrere oder einzelne Alkylierungsagentien an eines der Proteine
zu befestigen. Weiterhin darf das Protein, an dem Alkylierungsagentien
befestigt sind, entweder keine Sulfhydrylgruppe enthalten oder seine
Sulfhydrylgruppen müssen
geschützt
sein, um eine Polymerisation zu vermeiden. Das Problem könnte wiederum
umgangen werden, indem ein reaktiveres α-Haloketon verwendet würde, wenn es
nicht so schwierig wäre,
ein Protein herzustellen und aufzubewahren, das ein hochreaktives
Alkylierungsagens enthält.
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Das
US-Patent Nr. 5,714,361 beschreibt Verfahren zur Herstellung von
Haloenolphosphaten, die als Selbstmordhemmer von Phosphaten oder
Phosphodiesteraseenzymen dienen können. Es werden dort Zusammensetzungen
bereitgestellt, die mit einem Enzym reagieren, wodurch das Enzym
derart modifiziert wird, daß das
Enzym seine Aktivität
permanent verliert, so daß die
Zusammensetzung Selbstmord begeht, d.h. ihren Nutzen verliert.
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In
WO97/36616 wird ein Antitumoragens offenbart, umfassend einen makromolekularen
Trägeranteil, einen
aktiven Alkylierungsanteil, der ein Stickstoffsenf ist sowie einen
stabilisierenden Anteil, der den aktiven Alkylierungsanteil mit
dem Trägeranteil
koppelt. Das Alkylierungsreagens wird durch Polypeptid(e) stabilisiert. Um
das Alkylierungsagens zu aktivieren, wird ein Enzym in Kontakt mit
dem stabilisierten Alkylierungsreagens gebracht, worauf das (die)
Polypeptid(e) sich von dem Senf löst (lösen), wobei das Alkylierungsreagens
zurück gelassen
wird. Es gibt dort zwar hergestellte Haloalkylamine oder Sulfonsäurealkylamine,
jedoch keine Haloketone, insbesondere keine α-Haloketone.
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Im
US-Patent Nr. 5,478,729 wird ein Immunoassay für Homocystein offenbart, der
sich mit der Reaktion zwischen BABA (Bromacetylbenzoesäure) und
Homocystein befaßt,
welche ein modifiziertes Homocystein erzeugt, das von einem Antikörper erkannt
werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung stellt neuartige Lösungen für die vorgenannten Probleme
bereit, wodurch sich diese Klasse an Alkylierungsagentien für verschiedene,
unter anderem diagnostische und synthetische, Hilfsmittel als praktisch
erweist. Die vorliegende Erfindung offenbart Verfahren zur Herstellung
und Verwenden von geschützten
Haloketonen, die in einer Vielfalt an Applikationen geeignet sind – beispielsweise
in Tests und Konjugationsreaktionen.
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Als
ein Beispiel für
letzteres werden bestimmte G6PDH-Arzneimittelkonjugate
durch zunächst
die Verknüpfung
der Enzyme mit einer α-Halosäure hergestellt,
um ein α-Haloamid zu bilden
und danach durch Verknüpfung
dieses Konjugats mit einem Sulfhydryl-markierten Arzneimittel. Das
Verfahren ist besonders dann geeignet, wenn das Arzneimittel eine
freie Aminogruppe aufweist, die Auswirkungen auf die Verknüpfung mittels
eines aktiven Esters des Arzneimittels hätte.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Bei
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Haloketon um
ein α-Haloketon.
Bevorzugt enthalten α-Haloketone α-Bromacetylbenzoesäure (BABA)
und α-Chloracetylbenzoesäure (CABA).
Diese Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können ferner
ein nukleophiles Agens und/oder ein Disulfidreduktionsmittel umfassen.
Geeignete Disulfidreduktionsmittel sind u.a. Phosphine, wie beispielsweise
Tris(carboxyethyl)phosphin (TCEP).
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Die
vorliegende Erfindung offenbart ebenfalls verschiedene Kits, wie
beispielsweise Kits zur Durchführung
einer Kupplungsreaktion. Ein solcher Kit umfaßt in einer abgepackten Kombination
ein erstes Reagens, das ein geschütztes Alkylierungsreagens umfaßt, welches
CABA-Enolphosphat oder BABA-Enolphosphat
enthält,
und zwar jeweils in einer Menge, die zur Durchführung wenigstens einer Reaktion
ausreicht.
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Bei
einer Variation enthält
das erste Reagens eine Schutzgruppe aus Phosphatestern. Bei einer
weiteren Variation enthält
das erste Reagens eine Schutzgruppe aus Phosphat.
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Ein
geschütztes
Haloketon der vorliegenden Erfindung umfaßt bevorzugt ein α-Haloketon,
beispielsweise BABA oder CABA.
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Der
Kit kann ferner ein zweites Reagens umfassen, das als Katalysator
eine alkalische Phosphatase umfaßt, der zur Entschützung des
geschützten
Alkylierungsreagens fähig
ist. Bei verschiedenen Ausführungsformen
sind die ersten und zweiten Reagentien in separaten Behältern vorhanden.
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Die
vorliegende Erfindung offenbart ebenfalls Kits zur Verwendung in
einem Verfahren zum Nachweis und zur quantitativen Bestimmung von
Homocystein in einer Probe, umfassend in abgepackter Kombination: Ein
erstes Reagens, das ein geschütztes
Alkylierungsreagens umfaßt,
welches CABA-Enolphosphat oder BABA-Enolphosphat enthält, das in entschützter Form
zur chemischen Modifikation von Homocystein unter Bildung von modifiziertem
Homocystein fähig
ist, ein zweites Reagens, das eine alkalische Phosphatase als Aktivierungsreagens
umfaßt
und zur Entschützung
des geschützten
Alkylierungsreagens fähig
ist, und ein drittes Reagens, das zur spezifischen Bindung an das
modifizierte Homocystein fähig
ist, jeweils in einer Menge, die zur Durchführung wenigstens eines Tests
ausreicht.
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Bei
verschiedenen Kits der vorliegenden Erfindung umfaßt das erste
Reagens CABA- oder BABA-Enolphosphat als geschütztes Haloketon, das eine Phosphatschutzgruppe
hat. Das erste Reagens kann ferner ein Homocysteindisulfidreduktionsmittel
umfassen; es kann ebenfalls ferner eine mit modifiziertem Homocystein
beschichtete Feststoffmatrix umfassen. Das modifizierte Homocystein
kann das Produkt sein, das durch die Entschützung des geschützten Haloketons
und der Reaktion des entschützten
Haloketons mit Homocystein in der Probe gebildet wird. Als Alternative
kann das modifizierte Homocystein ein 4-Carboxyphenacylsulfid-thioether von
Homocystein (hcy-ABA)
sein.
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Bei
verschiedenen alternativen Ausführungsformen
umfaßt
die Feststoffmatrix Latexkügelchen,
Glaskügelchen,
eine Mikrotiterplatte, Nitrocellulose, Agarose, Liposome und ähnliches.
Bei Ausführungsformen,
die ein Homocysteindisulfidreduktionsmittel enthalten, kann dieses
Mittel ein Phosphin umfassen. Ein in den Kits der vorliegenden Erfindung
geeignetes beispielhaftes Phosphin ist TCEP.
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Bei
anderen Ausführungsformen
der Kits gemäß der vorliegenden
Erfindung umfaßt
das zweite Reagens ferner eine alkalische Phosphatase. Andere Variationen
enthalten Kits, bei welchen das zweite Reagens ferner eine mit einem
zur spezifischen Bindung von modifiziertem Homocystein fähigen Rezeptor
beschichtete Feststoffmatrix umfaßt. Der Rezeptor kann einen
Antikörper
oder ein immunologisch aktives Fragment davon umfassen. Falls das
zweite Reagens ferner eine Feststoffmatrix umfaßt, kann diese Matrix Latexkügelchen, Glaskügelchen,
eine Mikrotiterplatte, Nitrocellulose, Agarose, Liposome und ähnliches
umfassen.
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Bei
den verschiedenen Kits der vorliegenden Erfindung kann die Matrix
ferner ein daran befestigtes signalgebendes Agens enthalten. Verschiedene
geeignete signalgebende Agentien enthalten chemilumineszierende
Agens, fluoreszierende Agens und chromogene Agens, um nur einige
Beispiele zu nennen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
offenbart die Erfindung Verfahren zur Herstellung molekularer Konjugate,
welche die folgenden Schritte umfassen:
- (a)
Markieren eines ersten Moleküls
mit einem geschützten
Alkylierungsreagens, das CABA-Enolphosphat oder
BABA-Enolphosphat enthält;
- (b) Versetzen des markierten ersten Moleküls mit einem zweiten Molekül, wobei
das zweite Molekül
eine oder mehrere daran gebundene nukleophile Gruppen enthält;
- (c) Hinzufügen
einer alkalischen Phosphatase als Enzym zur Mischung der ersten
und zweiten Moleküle zum
Starten einer Kupplungsreaktion.
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Bei
einer Variation enthält
das erste Molekül
eine Amino- oder Hydroxylgruppe. Das erste Molekül kann ein kleines Molekül oder ein
großes
Molekül
(oder Polymer) sein.
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Bei
verschiedenen Ausführungsformen
enthält
das zweite Molekül
eine Sulfhydrylgruppe. Wie beim ersten Molekül kann das zweite Molekül ein kleines
Molekül
(z.B. ein Lipid oder modifiziertes Lipid) oder ein großes Molekül (oder
Polymer) sein. Bei Ausführungsformen,
in welchen das zweite Molekül
ein großes
Molekül
oder Polymer umfaßt,
kann das große
Molekül
oder Polymer ausgewählt
werden aus der Gruppe, bestehend aus Proteinen, Glycoproteinen,
Lipopolysacchariden, Lipoproteinen, modifizierten Sacchariden sowie modifizierten
Nukleinsäuremolekülen.
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Bezüglich des
in den Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendeten geschützten Alkylierungsreagens
handelt es sich bei dem Reagens um ein Haloketonenolphosphat, beispielsweise
CABA (Chloracetylbenzoesäure)-Enolphosphat
oder BABA (Bromacetylbenzoesäure)-Enolphosphat.
Bei einer anderen Variation der offenbarten Verfahren handelt es
sich bei dem Enzym um eine alkalische Phosphatase.
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Die
Erfindung offenbart ebenfalls Verfahren zur Bestimmung der Menge
an Homocystein in einer Probe, von der vermutet wird, dass sie Homocystein
enthält,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- (a)
Zusammengeben
- (1) der Probe,
- (2) eines ersten Reagens, das ein geschütztes Alkylierungsreagens umfaßt, welches
CABA-Enolphosphat oder BABA-Enolphosphat enthält und zur chemischen Modifikation
der Sulfhydrylgruppen des Homocysteins unter Bildung von modifiziertem
Homocystein aktiviert werden kann, und
- (3) eines zweiten Reagens, das einen Liganden umfaßt, der
zur spezifischen Bindung an das modifizierte Homocystein unter Bildung
eines Immunkomplexes fähig
ist, und
- (4) eines dritten Reagens, das eine alkalische Phosphatase umfaßt und zur
Aktivierung des geschützten Alkylierungsreagens
fähig ist,
in einem wässrigen
Medium;
- (b) Messen der Menge des Immunkomplexes, wobei dessen Menge
mit der Menge an Homocystein in der Probe in Beziehung steht.
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Bei
einer Ausführungsform
umfaßt
das erste Reagens ferner ein Homocysteindisulfidreduktionsmittel. Bei
dem geschützten
Alkylierungsreagens handelt es sich um ein α-Haloketonenolphosphat. Gemäß der vorliegenden Erfindung
geeignete α-Haloketonenolphosphate
sind u.a. BABA-Enolphosphat und CABA-Enolphosphat.
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Bei
anderen offenbarten Variationen handelt es sich bei dem dritten
Reagens um eine alkalische Phosphatase. Darüber hinaus kann das erste Reagens
ferner eine mit hcy-ABA beschichtete Feststoffmatrix und/oder eine
mit einem zur Bindung von modifiziertem Homocystein fähigen Rezeptor
beschichtete Feststoffmatrix umfassen. Bei Ausführungsformen, die eine Feststoffmatrix
enthalten, kann die Matrix Latexkügelchen, Glaskügelchen,
eine Mikrotiterplatte, Nitrocellulose, Liposome, Agarose usw. umfassen.
Eine weitere Ausführungsform
offenbart, dass der Rezeptor ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus einem Antikörper
oder einem immunologisch aktiven Fragment eines Antikörpers.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
offenbart die Erfindung Verfahren zur Bestimmung der Menge an Homocystein
in einer Probe, wobei wenigstens ein Teil des Homocysteins in der
Disulfidform vorliegt, wobei das Verfahren die folgenden Schritte
umfaßt:
- (a) Herstellen eines Ansatzes, umfassend:
- (1) die Probe,
- (2) ein Freisetzungsmittel zur Freisetzung des Homocysteins
aus der Disulfidform,
- (3) ein geschütztes
Alkylierungsreagens, welches CABA-Enolphosphat oder BABA-Enolphosphat
enthält und
zur chemischen Modifikation der Sulfhydrylgruppen des Homocysteins
unter Bildung von modifiziertem Homocystein aktiviert werden kann,
und
- (4) einen Rezeptor, der zur spezifischen Bindung an das modifizierte
Homocystein unter Bildung eines Immunkomplexes fähig ist, und
- (5) ein Aktivierungsreagens, das eine alkalische Phosphatase
enthält
und zur Entschützung
des geschützten
Alkylierungsreagens fähig
ist;
- (b) Untersuchen des Mediums hinsichtlich der Menge des Immunkomplexes,
wobei dessen Menge mit der Menge an Homocystein in der Probe in
Beziehung steht.
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Gemäß verschiedener
offenbarter Ausführungsformen
kann das Freisetzungsmittel ein Phosphin (z.B. TCEP) sein; das geschützte Alkylierungsreagens
kann ein halogenierten Enenolphosphat sein; der Rezeptor kann ein
Antikörper
oder ein immunologisch aktives Fragment davon sein; und das Aktivierungsreagens
kann eine Phosphatase umfassen.
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Hier
ebenfalls offenbart sind Verfahren zur Herstellung eines stabilen,
geschützten
Haloketons, umfassend die Phosphorylierung des Haloketons, um sein
entsprechendes Enolphosphat zu bilden. Bei einer Ausführungsform
ist das geschützte
Haloketon ein α-Haloketon;
BABA und CABA sind Beispiele eines geschützten Haloketons, die gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind.
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Die
Erfindung offenbart weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines
Haloketonenolphosphats, wobei das Verfahren die folgenden Schritte
umfaßt:
- (a) Reagieren von 4-Acetylbenzoesäureethylester
und einer halogenisierenden Verbindung zur Herstellung eines halogenierten
Acetylbenzoesäureesters;
- (b) Phosphorylierung des Esters in THF mit Phosphorylchlorid
in Gegenwart von Diisopropylethylamin zur Herstellung eines Enolphosphorylesters;
- (c) Behandeln des Enolphosphorylesters mit wässrigem Natriumhydroxid zur
Herstellung eines Enolphosphatester-Natriumsalzes; und
- (d) Behandeln des Enolphosphatester-Natriumsalzes mit Natriumhydroxid,
um Halovinylenolphosphat-Benzoesäurenatriumsalz
zu erhalten.
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Bei
einer Variation ist die halogenisierende Verbindung Sulfurylchlorid.
Bei anderen Variationen wird das Halogen ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Cl, Br und I. Folglich ist bei einer Ausführungsform das Haloketonenolphosphat
BABA-Enolphosphat; bei einer anderen Ausführungsform ist das Haloketonenolphosphat
CABA-Enolphosphat.
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Die
Erfindung offenbart ebenfalls, dass in einem Verfahren zur Bestimmung
der Menge an Homocystein in einer Probe, in welcher das Homocystein
durch ein Reagens modifiziert wird, die Verbesserung das Bereitstellen
eines Vorläufers
des Reagens und ein Enzym umfaßt,
das zur Umwandlung des Vorläufers
in das Reagens fähig
ist. Der Vorläufer
ist ein geschütztes
Alkylierungsreagens und das Enzym ist dazu fähig, das geschützte Alkylierungsreagens
zu entschützen.
Das Reagens ist ein CABA-Enolphosphat oder ein BABA-Enolphosphat und
das Enzym ist eine alkalische Phosphatase.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Es
hat sich herausgestellt, dass α-Haloketone
durch Umwandlung in deren entsprechende Enolphosphate geschützt werden
können.
Die Enolphosphate sind zwar in wässrigen
Lösungen
stabil, können
jedoch rasch durch den Zusatz einer alkalischen Phosphatase in freie α-Haloketone umgewandelt
werden. Es hat sich nun als möglich
erwiesen, die α-Haloketonenolphosphate
in Gegenwart von nukleophilen Reagentien aufzubewahren, die ansonsten
mit den ungeschützten α-Haloketonen
reagieren würden.
Bevor mit einer detaillierten Beschreibung anhand von verschiedenen
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung fortgefahren wird, kann es jedoch hilfreich
sein, einige nützliche
Definitionen anzugeben. Die nachfolgenden Definitionen gelten zu
illustrativen und nicht zu beschränkenden Zwecken der vorliegenden
Erfindung.
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DEFINITIONEN
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Wie
hier verwendet bezieht sich der Begriff „Analyt" auf eine nachzuweisende Verbindung
oder Zusammensetzung. Das Analyt kann ein Glied eines spezifischen
Bindungspaares („sbp") sein und kann ein
Ligand sein, der monovalent (monoepitopisch) oder polyvalent (polyepitopisch)
ist, normalerweise antigenisch oder haptenisch, und ist eine Einzelverbindung
oder eine Vielfalt von Verbindungen, die mindestens eine epitope
oder determinante Stelle gemeinsam haben.
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Neben
anderen Aspekten stellt diese Erfindung Zusammensetzungen bereit,
die in einer Vielfalt von Verfahren zum Nachweis eines Analyts in
einer Probe geeignet sind, die ebenfalls ein Homolog des Analyts enthalten
können,
indem das Analyt und das Homolog chemisch modifiziert werden und
das modifizierte Analyt dann nachgewiesen wird. Daher wird das Analyt
durch Nachweisen eines Reaktionsproduktes festgestellt, dessen Gegenwart
nur dann nachgewiesen wird, wenn das interessierende Analyt in der
Probe gegenwärtig ist
(d.h. das „modifizierte" Analyt wird in dem
Test nachgewiesen). Das Analyt kann direkt in einer Probe nachgewiesen
werden, z.B. als eine Körperflüssigkeit
von einem Wirt, beispielsweise Urin, Blut, Plasma, Serum, Speichel,
Sperma, Stuhl, Sputum, Rückenmarksflüssigkeit,
Tränen,
Schleim oder ähnlichem,
jedoch bevorzugt in Serum oder Plasma. Die Probe kann wie nachfolgend
beschrieben vorbehandelt sein.
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Glied
eines spezifischen Bindungspaares („sbp"-Glied): Wie hier verwendet beziehen
sich diese Begriffe auf ein oder zwei verschiedene Moleküle mit einem
Bereich auf der Oberfläche
oder in einer Höhle,
der sich spezifisch an eine bestimmte räumliche und polare Organisation
des anderen Moleküls
bindet und daher als komplementär
desselben definiert wird. Die Glieder von sbp können als Ligand und Rezeptor
(oder Antiligand) bezeichnet werden, wie z.B. die Glieder eines
immunologischen Paares, z.B. eines Antigen-Antikörpers, oder sie können ein
Operator-Repressor, Nuklease-Nukleotid, Biotin-Avidin, Hormone-Hormonrezeptoren, Nukleinsäure-Doppelstränge, IgG-Protein
A, DNA-DNA, DNA-RNA und ähnliches
sein.
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Wie
hier verwendet bezieht sich der Begriff „Ligand" auf jede Verbindung, für welche
ein Rezeptor entweder natürlich
existiert oder hergestellt werden kann.
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Wie
hier verwendet bezieht sich der Begriff „Rezeptor" auf jede Verbindung oder Zusammensetzung, die
fähig ist,
eine bestimmte räumliche
und polare Organisation eines Moleküls zu erkennen, d.h. eine epitope oder
determinante Stelle. Komplementäre
sbp-Glieder binden aneinander, wie z.B. ein Ligand und sein komplementärer Rezeptor.
Sbp-Glieder können
immunologische Paare, wie z.B. Antigen und Antikörper, oder nicht-immunologische,
wie z.B. Avidin und Biotin, oder die komplementären Stränge eines Oligonukleotids sein.
Sbp-Glieder können
ebenfalls kleine Moleküle
oder Reste kleiner Moleküle
und deren Rezeptoren sein. Illustrative Rezeptoren sind natürlich vorkommende
Rezeptoren (z.B. Thyroxin-bindendes
Globulin, Antikörper,
Enzyme, Fab-Fragmente, Lektine, Nukleinsäuren, Repressoren, Schutzenzyme,
Protein A, DNA-bindende Proteine und ähnliche).
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Die
Begriffe „Hilfsmittel", „Matrix" oder „feste
Phase" können hier
gegenseitig austauschbar verwendet werden und bedeuten jede nichtporöse oder
poröse
Oberfläche,
die eine Form oder eine Reihe von Formen haben kann, wie z.B. ein
Streifen, eine Stange, ein Partikel, eine Platte, ein Objektträger, Kügelchen
mit verschiedenen Formen und Konturen, und ähnliches. Typische Hilfsmitteloberflächen sind
Glas- oder Plastikkügelchen,
Latex- oder Cellulosepartikel, Glas- oder Cellulosefilterpapier, Nitrocellulosemembrane,
Styroporplatten, Magnetpartikel, Plastikröhrchen oder -behälter und ähnliches.
Die Matrix kann aus jeglichem geeigneten Material bestehen, an welches
ein Molekül
sich nicht verbreitend gebunden werden kann und welches sich nicht
auflöst
oder nicht nachteilig mit dem Ligandmedium reagiert. Oftmals besteht
das Hilfsmittel aus Plastik, wie z.B. aus Styropor, Polycarbonat,
Polyacrylat, Polyvinylchlorid, Polyurethan, Teflon und ähnlichem.
Alternativ kann die Matrix aus Metall bestehen, wie z.B. aus Stahl,
Nickel, Kupfer oder Gold. Das Hilfsmittel kann ebenfalls aus einem
Keramikmaterial hergestellt werden, wie z.B. aus Glas, Quarz und ähnlichem.
Besteht das Hilfsmittel oder die Matrix aus Kügelchen, liegen die Kügelchen
im allgemeinen in einer definierten und ungefähr gleichförmigen Größe, bevorzugt mit einem Durchmesser
von etwa 0,2 bis 2,5 μm
vor, und haben je nach Applikation entweder eine rauhe oder eine
glatte Oberfläche.
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Bei
vielen der bevorzugten Ausführungsformen
ist die Oberfläche
bevorzugt glatt. Die Kügelchen
sind bevorzugt abgerundet oder länglich,
normalerweise ungefähr
kugelförmig,
und haben Oberflächeneigenschaften,
die ein nicht-spezifisches Binden minimal halten. Wie in den Tests
der vorliegenden Erfindung verwendet, hat das Hilfsmittel ein Molekül an sich
gebunden – z.B.
ein Ligand, ein Rezeptor oder, eher allgemein, ein Glied eines spezifischen
Bindungspaares. Geeignete Materialien sind auf dem Fachgebiet bekannt
und werden z.B. in Ullman, et al. US-Patent Nr. 5,185,243 (siehe
z.B. Spalten 10–11).
Auf ähnliche
Weise kann das Binden eines sbp-Glieds
an das Hilfsmittel oder die Oberfläche durch bekannte Methoden
ausgeführt
werden, die üblicherweise
in der Literatur zur Verfügung
stehen. Siehe z.B. Chibata, „Immobilized
Enzymes", Halsted
Press, New York (1978) und Cuatrecasas, J. Biol. Chem. 245: 3059
(1970).
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Je
nach Art des verwendeten festen Hilfsmittels kann es ebenfalls eine
Vorbehandlung erfordern, um die Bindung eines Proteins, Liganden
oder Rezeptoren an seine Oberfläche
zu gewährleisten,
ohne störend in
die Funktion des Proteins, Liganden oder Rezeptoren einzugreifen.
Avidin oder Streptavidin beispielsweise, können kovalent an kugelförmige Glaskügelchen
von 0,5–1,5 μm gebunden
und dazu verwendet werden, einen biotinylierten Antikörper einzufangen.
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Wie
hier verwendet bedeutet der Begriff „Immunokomplex" oder „Immunkomplex" den Komplex, der durch
die immunologische Bindung eines Antigens an einen Antikörper gebildet
wird.
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Wie
hier verwendet bezieht sich das signalgebende System („sps") auf eine oder mehrere
Komponenten, wobei mindestens eine Komponente eine Markierung ist,
die ein nachweisbares Signal erzeugt, das in Beziehung zu der Menge
der gebundenen und/oder ungebundenen Markierung steht. Bevorzugt
handelt es sich bei der Markierung um einen Farbstoff, Fluoreszenzstrahler,
eine Strahlenmarkierung, ein Enzym, Chemilumineszenzstrahler oder
Photosensibilisator, der durch die Beobachtung der Enzymaktivität nachgewiesen
wird, Lumineszenz, Fluoreszenz, Lichtabsorption, Radioaktivität oder einige
visuelle Signale. Ein besonders geeignetes System ist eins, das
photoaktivierte Chemilumineszenzmarkierungen einsetzt, was im nachfolgenden Abschnitt
C näher
beschrieben wird – man
sollte jedoch zu schätzen
wissen, dass die Erfindung nicht auf die hier beschriebenen beispielhaften
Systeme beschränkt
ist.
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Zu
Zwecken der Illustration und nicht der Beschränkung sind geeignete Markierungen
Enzyme, wie z.B. die alkalische Phosphatase und Meerrettichperoxidase;
ein Substrat für
eine Replikase, wie z.B. QB-Replikase; Promotoren; Farbstoffe, Fluoreszenzstrahler,
wie z.B. Fluorescein, Rhodaminverbindungen, Phykoerythrin, Phykocyanin,
Allophykocyanin, o-Phthalaldehyd und Fluorescamin; Chemilumineszenzstrahler,
wie z.B. Isoluminol; Sensibilisatoren; Coenzyme; Enzymsubstrate;
Strahlenmarkierungen, wie z.B. 125I, 131I, 14C, 3H, 32P und 35S; Partikel, wie z.B. Latex- oder Kohlenstoffpartikel;
Metallsol; Kristallit; Liposome; Zellen usw., die zusätzlich mit
einem Farbstoff, Katalysator oder einer anderen nachweisbaren Gruppe
und ähnlichem
markiert werden können
oder nicht. Geeignete Enzyme und Coenzyme werden in Litman, et al.,
US-Pat. Nr. 4,275,149, Spalten 19 bis 28 und in Boguslaski, et al.,
US-Pat. Nr. 4,318,980, Spalten 10 bis 14 offenbart; geeignete Fluoreszenzstrahler
und Chemilumineszenzstrahler werden in Litman, et al., US-Pat. Nr.
4,275,149, in Spalten 30 und 31 offenbart. Besonders geeignete photoaktivierte
Chemilumineszenzmarkierungen und -verfahren für deren Herstellung und Gebrauch
sind im US-Patent Nr. 5,340,716, erteilt an Ullman et al., offenbart.
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Wie
hier verwendet bezieht sich der Begriff „Partikel" auf Partikel von mindestens etwa 20
nm und nicht mehr als etwa 20 Mikron, normalerweise von mindestens
etwa 40 nm und nicht mehr als 10 Mikron, bevorzugt von etwa 0,10
bis 2,0 Mikron Durchmesser, normalerweise mit einem Volumen von
weniger als 1 Picoliter. Partikel können organisch oder anorganisch,
quellbar oder nichtquellbar, porös
oder nichtporös
sein, eine beliebige Dichte aufweisen, jedoch bevorzugt eine Dichte
annähernd
der von Wasser, im allgemeinen von etwa 0,7 bis etwa 1,5 g/ml, bevorzugt
in Wasser suspendierbar sein und aus einem Material bestehen, das
transparent, teilweise transparent oder undurchsichtig ist. Die
Partikel können
eine Ladung aufweisen oder nicht, und wenn diese geladen sind, dann
sind sie bevorzugt negativ. Partikel können aus einem Feststoff (z.B.
Polymer, Metall, Glas, organischem und anorganischem Material, wie
z.B. Mineralen, Salzen und Diatomen), Öltröpfchen (z.B. Kohlenwasserstoff,
Fluorkohlenwasserstoff, Siliziumflüssigkeit) oder aus Bläschen (z.B.
synthetische, wie beispielsweise Phospholipid oder natürliche,
wie beispielsweise Zellen und Organellen) bestehen. Die Partikel können Latex
oder andere synthetische oder natürliche Materialien umfassen,
einschließlich
organische oder anorganische Polymere; Lipiddoppelschichten (z.B.
Liposome, Phospholipid sowie nichtphospholipide Bläschen); Öltröpfchen;
Siliziumpartikel; Metallsole; Zellen sowie Farbstoffkristallite.
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Organische
Partikel sind normalerweise Polymere, und zwar entweder Zusatz-
oder Kondensationspolymere, die sich leicht in dem Testmedium dispergieren
lassen. Die organischen Partikel sind bevorzugt ebenfalls adsorptiv
oder können
derart funktionalisiert werden, um ein sbp-Glied entweder direkt oder indirekt an
deren Oberfläche
zu binden und um einen Farbstoff, beispielsweise einen Fluoreszenzstrahler,
einen Photosensibilisator oder eine Photochemisch aktivierbare Chemilumineszenzverbindung
an deren Oberfläche
zu binden oder in deren Volumen miteinzubinden.
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Die
Partikel können
von natürlich
vorkommenden Materialien, natürlich
vorkommenden Materialien, die synthetisch modifiziert sind und von
synthetischen Materialien abgeleitet sein. Natürliche oder synthetische Assemblierungen
werden bevorzugt. Unter den organischen Polymeren von besonderem
Interesse befinden sich Polysaccharide, insbesondere querverbundene
Polysaccharide, wie z.B. Agarose (welche als SEPHAROSE erhältlich ist),
Dextran (erhältlich
als SEPHADEX und SEPHACRYL), Cellulose, Stärke und ähnliches; Zusatzpolymere, wie
z.B. Styropor, Polyacrylamid, Homopolymere und Copolymere der Derivate
von Acrylat und Methacrylat, insbesondere Ester und Amide mit freien
Hydroxylfunktionalitäten,
einschließlich
Hydrogele und ähnliches.
Anorganische Polymere sind Silikon, Glas, erhältlich als Bioglas und ähnliches.
Sole sind Gold, Selen und andere Metalle. Partikel können ebenfalls
dispergierte wasserunlösliche
Farbstoffe sein, wie Prophyrine, Phthalocyanine, usw., die ebenfalls
als Photosensibilisatoren wirken können. Partikel können ebenfalls Diatome,
Zellen, Viruspartikel, Magnetosome, Zellkerne und ähnliches
sein. Bei gewerblich erhältlichen
Partikeln kann die Partikelgröße durch
das Zerbrechen großer
Partikel in kleinere Partikel durch mechanische Mittel, wie Z.B.
durch Zermahlen, Ultraschallbehandlung, Verrühren, usw. variiert werden.
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Die
Partikel sind normalerweise polyfunktionell oder sind in der Lage,
polyfunktionisiert zu werden, oder sind in der Lage an ein sbp-Glied,
einen Photosensibilisator oder eine photochemisch aktivierbare Chemilumineszenzverbindung
durch spezifische oder nichtspezifische kovalente oder nichtkovalente
Wechselwirkungen gebunden zu werden. Eine große Vielfalt an funktionellen
Gruppen steht zur Verfügung
oder kann miteinbezogen werden. Beispielhafte funktionelle Gruppen
sind Carbonsäuren,
Aldehyde, Aminogruppen, Cyangruppen, Ethylengruppen, Hydroxylgruppen,
Mercaptogruppen und ähnliche.
Wird eine kovalente Anbindung eines sbp-Glieds, einer Chemilumineseszenzverbindung
oder eines Photosensibilisators an das Partikel eingesetzt, so ist
die Art und Weise der Vernetzung wohl bekannt und in der Literatur
ausgiebig illustriert. Siehe z.B. Cuatrecasas, J. Biol. Chem. 245:
3059 (1970). Die Länge
einer Verbindungsgruppe kann je nach der Art der zu vernetzenden
Verbindung, der Art des Partikels, dem Effekt der Entfernung zwischen
der zu vernetzenden Verbindung und dem Partikel, der Bindung des
sbp-Glieds sowie dem Analyt und ähnlichem,
stark variieren.
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Partikel
und andere Matrixmaterialien können
ebenfalls mit Markierungsmitteln markiert werden. US-Patent Nr.
5,709,994 beschreibt zum Beispiel Verfahren zur Herstellung von
Partikeln, die mit Photosensibilisator und/oder Chemilumineszenz
und/oder Energieakzeptorverbindungen markiert sind. (Siehe z.B.
Beispiele 1–2
des US-Patents Nr. 5,709,994.)
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Es
bestehen zahlreiche Verfahren, durch welche die Markierung ein durch
externe Mittel nachweisbares Signal erzeugen kann, beispielsweise
die visuelle Untersuchung, elektromagnetische Strahlung, elektrochemischer
Nachweis, photoakustische Spektroskopie und ähnliches. Die Markierung, oder
die anderen sps-Glieder, können
ebenfalls an ein sbp-Glied, andere Moleküle oder an ein Hilfsmittel
gebunden werden. Die Markierung kann ein Signal direkt erzeugen
und daher sind zusätzliche
Komponenten nicht erforderlich, um ein Signal zu erzeugen. Zahlreiche
organische Moleküle,
beispielsweise Fluoreszenzstrahler, sind dazu fähig, ultraviolettes und sichtbares
Licht zu absorbieren, wobei die Lichtabsorption Energie an diese
Moleküle übermittelt
und sie in einen erregten Energiezustand anhebt. Diese absorbierte
Energie wird durch die Emission von Licht bei einer zweiten Wellenlänge abgeleitet.
Andere Markierungen, die ein Signal direkt erzeugen, sind radioaktive
Isotope und Farbstoffe.
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Alternativ
erfordert die Markierung eventuell andere Komponenten, um ein Signal
zu erzeugen, und das sps würde
demzufolge sämtliche
Komponenten enthalten, die zur Erzeugung eines messbaren Signals erforderlich
sind, was Substrate, Coenzyme, Verstärkungsmittel, zusätzliche
Enzyme, Substanzen, die mit enzymatischen Produkten reagieren, Katalysatoren,
Aktivierungsmittel, Cofaktoren, Hemmstoffe, Radikalfänger, Metallione,
spezifisch bindende Substanz, die zur Bindung von signalgebenden
Substanzen erforderlich ist, und ähnliches beinhaltet. Eine detaillierte
Erörterung
von geeigneten signalgebenden Systemen ist in Ullman, et al., US-Pat.
Nr. 5,185,243, Spalten 11–13,
enthalten.
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Die
Markierung kann kovalent an zahlreiche sbp-Glieder gebunden werden:
Ein Antikörper,
der das modifizierte Analyt bindet; ein Rezeptor für einen
Antikörper,
der das modifizierte Analyt bindet; ein Rezeptor, der zur Bindung
an ein kleines Molekül
fähig ist,
das zu einem Antikörper
konjugiert ist, der das modifizierte Analyt bindet; oder ein Ligand,
insbesondere ein Analogon des modifizierten Analyts. Das Binden
an ein sbp-Glied kann durch chemische Reaktionen erreicht werden,
die zum Austausch eines Wasserstoffatoms der Markierung mit einer
Bindung an das sbp-Glied führen,
oder kann eine Verbindungsgruppe zwischen der Markierung und dem
sbp-Glied enthalten.
Andere sps-Glieder können
ebenfalls kovalent an sbp-Glieder gebunden werden. Zum Beispiel
können
zwei sps-Glieder, wie beispielsweise ein Fluoreszenzstrahler und
Löscher,
jeweils an ein Analogon des modifizierten Analyts und einen Antikörper des
Analyts, der mit dem Analogon einen Komplex bildet, gebunden werden.
Die Formation des Komplexes bringt den Fluoreszenzstrahler und den
Löscher
in unmittelbare Nähe,
wodurch es dem Löscher
ermöglicht
wird, in Wechselwirkung mit dem Fluoreszenzstrahler zu treten, um
das Signal zu löschen.
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Verfahren
der Konjugation sind auf dem Fachgebiet bekannt. Siehe zum Beispiel
Rubenstein, et al., US-Pat. Nr. 3,817,837. Diese Erfindung zieht
ebenfalls in Erwägung,
einen Antikörper
an ein erstes Glied eines signalgebenden Systems und eine nachweisbare
Markierung als das zweite Glied eines signalgebenden Systems zu
binden. Wenn z.B. die nachweisbare Markierung an ein Analyt-Analogon
gebunden ist, kann das Ausmaß der
Bindung des Antikörpers
an das Analogon durch den Nachweis des durch die Wechselwirkung
der signalgebenden Systemglieder erzeugten Signals gemessen werden.
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Hilfsmaterialien:
Verschiedene Hilfsmaterialien werden häufig in den Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt. Zum Beispiel sind sowohl Pufferlösungen normalerweise
in dem Testmedium gegenwärtig
als auch Stabilisatoren für
das Testmedium und die Testkomponenten. Häufig werden zusätzlich zu
diesen Zusatzstoffen Proteine verwendet, wie z.B. Albumine, organische
Lösungsmittel,
wie Formamid, quaternäre
Ammoniumsalze, Polykationen, wie z.B. Dextransulfat oder Tenside,
insbesondere nichtionische Tenside, Bindungsverstärker, z.B.
Polyglykole, oder ähnliches.
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Wie
hier verwendet schließt
der Begriff alkylierende Reagentien Haloketone ein. Diese Reagentien sind
fähig mit
Sulfhydryl-, Amino- und Hydroxylgruppen zu reagieren. Alkylierende
Reagentien, die für
Homocystein (hcy) verwendet werden, reagieren mit der Sulfhydrylgruppe
von hcy.
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„Kleine
Moleküle", die hier alternativ
als kleine organische Moleküle
bezeichnet werden können
(d.h. falls sie organische oder organometallische Gruppen enthalten),
Analyte oder Haptene, neigen dazu ein Molekulargewicht von weniger
als etwa 2.000, mehr bevorzugt von bis zu etwa 1.500 und noch mehr
bevorzugt von bis zu etwa 1.000 zu haben. Bei verschiedenen bevorzugten
Ausführungsformen
haben kleine Moleküle ein
Molekulargewicht von mindestens etwa 100, mehr bevorzugt von 200
oder darüber
und noch mehr bevorzugt von 250 oder darüber.
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Viele
der hier offenbarten geeigneten kleinen Molekühle haben ein Molekulargewicht
von 100 bis 2000, bevorzugt von 150 bis 1000, und spezifische Rezeptoren
für die
entsprechenden kleinen Moleküle
existieren entweder bereits, oder können hergestellt werden. Beispiele
kleiner Moleküle
sind Derivate von Biotin, Lysergsäure, Fluorescein oder ein Fluoresceinderivat
sowie Vitamin B12, wobei die entsprechenden
Rezeptoren jeweils Avidin oder Streptavidin, Antilysergsäure, Antifluorescein,
bzw. Intrinsic-Faktor sind. Antikörper an kleinen Moleküle können durch
das Verbinden der kleinen Moleküle
an einen immunogenen Träger
hergestellt werden. Der Begriff „kleines Molekül", wie hier verwendet,
umfaßt
Arzneimittel, Metabolite, Pestizide, Schadstoffe und ähnliches,
wie beispielsweise in den US-Patenten Nr. 5,340,716 und 5,709,994
beschrieben und beispielhaft erläutert.
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Der
Begriff „Polymere", der alternativ
hier als „große Moleküle" oder „Moleküle mit großem Molekulargewicht
(HMW)" bezeichnet
wird, schließt
eine Vielfalt von Molekülen
ein, inklusive Proteine, Oligonukleotide, Lipide, Kohlenhydrate,
Lipopolysaccharide, Glycoproteine und ähnliche. Polymere, wie z.B.
Rezeptoranalyte, können
Molekulargewichte aufweisen, die sich im allgemeinen in einem Bereich
von etwa 10.000 bis 2 × 108, gewöhnlicher
von etwa 10.000 bis 106 bewegen. Bei Immunglobulinen,
wie z.B. IgA, IgG, IgE und IgM, variieren die Molekulargewichte
im allgemeinen von zwischen etwa 160.000 bis etwa 106.
Enzyme liegen im allgemeinen in einem Bereich von etwa 10.000 bis
1.000.000 an Molekulargewicht, obwohl es bei einem Enzym auch denkbar
ist, dass es ein Gewicht von weniger als 10.000 oder mehr als 1.000.000
aufweisen kann. Natürliche
Rezeptoren und Bindungsmoleküle
variieren stark an Molekulargewicht, wie auch deren synthetischen Versionen
und Nachahmer dies tun, obwohl sie im allgemeinen in einem Bereich
von etwa 25.000 bis 106 und mehr liegen.
Rezeptoren/Bindungsmoleküle,
wie z.B. Avidin, DNA, RNA, Thyroxin-bindendes Globulin, Thyroxin-bindendes
Voralbumin, Transcortin, Lektine, Protein A, komplementäre Komponenten
und ähnliches
sind nur einige Beispiele solcher HMW-Moleküle.
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Geschützte alkylierende
Reagentien, die zur Kopplung zweier Moleküle in wässrigen Lösungen geeignet sind, müssen eine
Gruppe aufweisen, die zur Konjugation des Reagens an eines der Moleküle von Interesse
geeignet ist. Die anderen Moleküle
müssen
eine nukleophile Gruppe aufweisen, wie z.B. OH, SH oder Amin, oder
müssen
derart modifiziert sein, um eine solche Gruppe zu beinhalten. Die
beiden Moleküle
werden durch das Kombinieren des an das Reagens konjugierten Moleküls, des
Moleküls
mit einer nukleophilen Gruppe und eines Aktivierungsmittels gekoppelt.
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„Aktivierungsreagens", wie hier verwendet,
bezieht sich auf einen Katalysator, normalerweise einen Biokatalysator,
bevorzugt ein Enzym, Ribozym oder Katalysatorantikörper. In
verschiedenen Ausführungsformen,
enthalten bevorzugte AktivierungsReagentien Enzyme, wie z.B. Hydrolasen,
einschließlich
Phosphatasen, Phosphodiesterasen, Glycosidasen und andere Esterasen.
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Beispiele
geschützter
alkylierender Reagentien, die der nachfolgenden Formel
entsprechen, werden nachfolgend
illustriert. Die AktivierungsReagentien oder Enzyme, die zur Entschützung solcher
geschützten
alkylierenden Reagentien geeignet sind, werden ebenfalls im nachfolgenden
Diagramm aufgeführt.
- *Z
= H oder ein organisches Molekül,
oder NH2. Z kann ein Biopolymer sein, wie
z.B. ein Protein, Polypeptid, Nukleinsäure, Oligonukleotid, Polysaccharid,
usw.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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A. Herstellung der geschützten Reagentien
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Wie
zuvor erwähnt
ist eine Reihe von Schutzgruppen zur Herstellung von geschützten Reagentien
zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet. Zu den geeigneten Schutzgruppen zählen zum
Beispiel Ester oder Ether von Carboxylaten, Kohlenhydraten, Nukleinsäuren, Lipiden,
Phosphaten und ähnlichem. Zur
Entfernung solcher Schutzgruppen geeignete Enzyme zählen demnach
Esterasen, Glycosidasen, Nukleasen, Ribozyme, Lipasen, Hydroxylasen
und Phosphatasen.
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Für eine geeignete
Schutzgruppe kann Ester verwendet werden, bevorzugt eins, das unter
milden Konditionen leicht entfernbar ist – z.B. über die Verwendung eines Enzyms.
Zu dem beispielhaften Ester schützende
Gruppen zählt
Ameisensäureester,
Benzoyl-Ameisensäureester,
Essigsäureester,
substituiertes Essigsäureester, Propionsäureester,
Isobutansäureester,
Levulinsäureester,
Crotonsäureester,
Benzoesäureester, Naphthensäureester
und viele andere Ester. (Siehe zum Beispiel Greene, T. W., Protective
Groups in Organic Chemistry, John Wiley & Sons, New York, 1981.) In ähnlicher
Weise kann eine große
Vielfalt von Kohlenhydraten, von einfachen Zuckern bis hin zu Polysacchariden,
als Schutzgruppen eingesetzt werden, die über die Verwendung eines geeigneten
Enzyms spezifisch entfernbar sind. Wie der Fachmann zu schätzen wissen wird,
können
modifizierte Schutzgruppenenzyme – z.B. Moleküle, die
Ester, Kohlenhydrate, usw. sowie andere Anteile umfassen – ebenfalls
als Schutzgruppen im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Es
versteht sich daher, dass obwohl Phosphatgruppen hier als beispielhafte
Schutzgruppen beschrieben werden, diese genau dies sind: Beispiele
an Molekülen,
die im Zusammenhang dieser Erfindung geeignet sind. Bei einer Variation
der vorliegenden Erfindung hat sich herausgestellt, dass Enolphosphatderivate
von BABA und CABA besonders für
verschiedenen Applikationen geeignet sind, einschließlich der
Konjugation von kleinen und großen
Molekülen
und dem Nachweis von verschiedenen Analyten im Testzusammenhang.
Ein Beispiel des letzteren ist ein Test für Homocystein (hcy).
-
BABA
wird zum Beispiel häufig
als ein alkylierendes Reagens zur Unterscheidung und zum Antikörpernachweis
von Serum- und Plasmahomocystein eingesetzt. Homocystein ist ein
Marker für
Nährstoffbewertung,
kardiovaskulärer
Risikofaktoren und Neugeborenen-Homocystinurie.
BABA-Phosphat, ein „Pro-BABA", weist gegenüber BABA
mehrere Vorteile auf. BABA verfügt über eine
begrenzte Stabilität,
wenn es über
dem physiologischen pH-Wert gelagert wird, und über eine beschränkte Löslichkeit
bei einem niedrigeren pH-Wert. BABA-Phosphat weist eine wesentlich
erhöhte
Stabilität bei
einem höheren
pH-Wert und eine erhöhte
Löslichkeit über einen
weiten pH-Wert Bereich auf. Es verfügt über den zusätzlichen Vorteil einer potentiellen
Verträglichkeit
mit Reagentien in einem Zweikomponentensystem. CABA-Phosphat verhält sich ähnlich und
ist leichter herzustellen. CABA-Phosphat und BABA-Phosphat lassen
sich leicht durch alkalische Phosphatase entschützen.
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Die
chemische Struktur von BABA und die der phosphatgeschützten Form
seines nahen Verwandten, BABA, wird nachfolgend illustriert. Der
Austausch von Br mit Cl in der ersten Struktur stellt die Struktur
für CABA
her; auf ähnliche
Weise stellt der Austausch von Cl mit Br in der zweiten Struktur
die Struktur für
BABA-Phosphat her.
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CABA
und BABA alkylieren die Sulfhydrylgruppen von Cystein (cys) und
Homocystein. Die Aminogruppe des alkylierten Cysteins, jedoch nicht
des alkylierten Homocysteins, reagiert intern mit dem durch CABA
oder BABA eingeführten
Keton, um eine zyklische Struktur abzugeben. Verfahren zur Herstellung
von BABA und CABA stehen auf dem Fachgebiet zur Verfügung; siehe
z.B. US-Patent Nr.
5,478,729 (z.B. Spalten 21–22).
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Weil
Antikörper
des aklylierten Homocysteins (hcy-ABA) hcy-ABA vom zyklischen alkylierten
Cystein (cys-ABA) unterscheiden können, gibt ein Immunoassay
für hcy
unter Verwendung dieser Antikörper
akkurate Ergebnisse ab, auch in Gegenwart von Cystein. Im Gegensatz
dazu kann ein Immunoassay für
hcy ohne vorherige Aklylierung und Verwendung von Antikörpern an
hcy nicht zwischen diesen beiden homologen Aminosäuren unterscheiden.
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BABA
und CABA beziehen eine Vielfalt von bestimmten Funktionalitäten ein,
die unbedingt beibehalten werden sollen. Zum Beispiel sind dabei
die nachfolgenden Funktionalitäten
von Wichtigkeit: 1) die Haloacetylgruppe hat eine rasche Reaktionsgeschwindigkeit
mit Thiolen; 2) Der Phenylring kann einen hoch-immunogenen Anteil
bieten, wenn er an ein Immunsystem bereitgestellt wird; 3) das Carbonsäureester
stellt einen gewissen Grad an Wasserlöslichkeit sowohl als auch einen
bequemen Bindungspunkt an ein Trägerprotein
zur Herstellung eines Immunogens bereit; und 4) das Carbonyl der
Haloacetylgruppe stellt ein bequemes Mittel zur Unterscheidung zwischen
den Cystein- und Homocysteinaddukten bereit.
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Um
alle der vorgenannten Merkmale beizubehalten, während eine erhöhte Stabilität und Löslichkeit bereitgestellt
wird, stellen geschützte
Formen von BABA und CABA (d.h. „Pro-BABA" und „Pro-CABA") Aspekte der vorliegenden Erfindung
dar. Die Verwendung von Enolphosphatderivaten von BABA und CABA
(Pro-BABA und Pro-CABA) stellen diese Vorteile bereit und diese
Derivate können
leicht durch alkalische Phosphatase entschützt werden, um BABA oder CABA
während
des Verfahrens der Durchführung
eines Tests zu ergeben.
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Die
Verwendung von Pro-BABA oder Pro-CABA stellt als einen weiteren
Vorteil die Fähigkeit
bereit, Reagentien zu kombinieren, die ansonsten unverträglich miteinander
wären und
ermöglicht
somit die Durchführung
von Tests mit weniger zusätzlichen
Schritten. Zum Beispiel verlangt ein Test mit ungeschütztem BABA das
Mischen der Probe mit einem Freisetzungsreagens, um hcy-Disulfide zu reduzieren.
BABA wird dann zusammen mit einem Antigenreagens und einem Antikörperreagens
hinzugefügt.
Wenn Pro-BABA oder Pro-CABA verwendet wird, kann das Freisetzungsmittel
und Pro-BABA oder Pro-CABA mit dem Antigen als ein erstes Reagens
verbunden werden und die alkalische Phosphatase kann mit dem Antikörper als
ein zweites Reagens verbunden werden, wodurch die Anzahl der TestReagentien
von drei auf zwei reduziert wird.
-
Obwohl
Enolphosphate Berichten zufolge nur schwierig zu synthetisieren
sind (siehe z.B. Kearney and Valentino, Pharm. Res. 9: 3789 (1992)),
waren wir in der Lage, diese mit großem Erfolg herzustellen. Zum
Beispiel wird CABA-Phosphat erfolgreich auf einer 40-Gramm Skala
mit einer guten Gesamtausbeute hergestellt. In Bezug auf das synthetische
Schema (siehe Schema A) unten entsprechen die Zahlen in Fettdruck
der in der Tabelle dargestellten Struktur, gewerblich erhältlicher
4-Acetylbenzoesäureethylester
(1, 197 mmol) wird wahlweise monochloriert (siehe z.B. Rogic et
al., J. Org. Chem. 46: 4486–9
(1981)) mit einem Ertrag von 78%, was ein 99% pures Produkt ergibt
(wie unter Verwendung der kernmagnetischen Resonanzanalyse (NMR)
festgestellt; siehe Tabelle A). Wurde die Bromierung verwendet,
um das Vinlybromid-Enolphosphatanalogon von BABA zu erhalten, so
fand eine teilweise oder vollständige
Verdrängung
des Broms durch Chlorid während dem
Phosphorylierungsschritt statt. Das Chlorderivat stellte sich als
wirkungsvolles Bromderivat in Tests unter Verwendung von photoaktivierten
chemilumineszenten Markierungen heraus. Die auf dem Chlorderivat
basierende Synthese ist sauberer und reproduzierbarer.
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1. Materialien
-
Sämtliche
Reagentien sind von Reagensgüte
und werden ohne weitere Reinigung verwendet, mit Ausnahme von THF,
welches vor der Verwendung aus Natrium frisch destilliert wird,
und von Diisopropylethylamin, welches über 3 Å-Siebe getrocknet wird. Silica-Gel
250 Analyseobjektträger
werden von der Firma Analtech (Newark, DE) bezogen. 1H-NMR
wird auf einem Bruker 250 MHz FT-NMR Spektrometer unter Verwendung
von deuteriertem Lösungsmittel
registriert, die von der Firma Aldrich (Milwaukee, WI, USA) bezogen
werden. UV-Spektren
werden auf einem Hewlett Packard Modell 8452A Diodentafelspektralphotometer
abgelaufen. Sämtliche
Reaktionen laufen unter einer Argonatmosphäre ab. Elementale Analysen,
Massenspektren und NMR-Spektren (1H, 31P) werden firmenintern oder durch gewerbliche
Instanzen – z.B.
Berkeley Labs, durchgeführt.
-
-
-
2. Synthese (siehe Synthetik – Schema
A)
-
a. Herstellung von 4-(Chloracetyl)Benzoesäureester
(2)
-
4-Acetylbenzoesäureester
(Aldrich 99%, 37,87 g, 197 mmol) wird in 350 ml CCl4 aufgelöst, zu welcher Lösung 11,3
ml (197 mmol) an wasserfreiem Ethanol hinzugefügt wird. Eine Lösung aus
Sulfurylchlorid (20 ml, 236 mmol) in 50 ml CCl4 wird
tropfenweise über
einen Zeitraum von 20 Minuten hinzugefügt. Nach 30 Minuten, wenn das
Schäumen
aufgehört
hat, wird die Reaktion durch NMR und Dünnschichtchromatographie (TLC)
geprüft.
(Das Austauschverhältnis
durch NMR lautet wie folgt: 2% Dichloro: 74% Monochloro: 24% (1).
Weiteres Erhitzen 20 Minuten lang bei 50°C veränderte das Verhältnis nicht.
TLC: 5 × 20
SiO2: (1:3) 4% MeOH/CH2CL2-Hexan).
-
Weitere
sechs (6,0) ml (71 mmol) Sulfurylchlorid in 20 ml CCl4 wird
tropfenweise hinzugefügt.
Nach 20 Minuten hört
das Schäumen
auf. (Das NMR-Verhältnis
lautet: 7,5% Dichloro: 92% Monochloro: 0,5% (1).) Nach zusätzlichen
15 Minuten wird die Reaktion langsam in 500 ml, gut verrührtes, gesättigtes
wässriges NaHCO3 gegossen und mit 100 ml CH2Cl2 gespült
(um eine vorzeitige Kristallisierung zu vermeiden). Die Reaktion
wird gerührt,
bis das Schäumen
aufhört
(pH-Wert = 8). Die Phasen werden abgeschieden und die organische
Phase wird einmal mit 500 ml Wasser gewaschen, mit Na2SO4 getrocknet und bis zur Trockenheit konzentriert.
-
Der
Feststoff wird in 200 ml wasserfreiem Ethanol bei 80 wieder aufgelöst. (Das
NMR-Verhältnis
des aufbereiteten Produkts vor der Kristallisierung beträgt: 8,0%
Dichloro: 92% Monochloro: 0,0% (1, Schema A).) Nach der Kristallisierung
für 3 Stunden
bei Raumtemperatur wird das Produkt gefiltert, mit 50 ml gefriergekühltem Ethanol
gewaschen und getrocknet (0,1 mmHg), was einen ersten Ertrag von
25,5 g ergibt. Das Filtrat wird auf etwa 100 ml konzentriert und
2 Stunden lang im Gefriergerät
gekühlt.
Der zweite Ertrag wird zweimal mit 25 ml-Anteilen des gefriergekühlten Ethanols
gewaschen und getrocknet (0,1 mmHg, 7,4 g).
-
Die
kombinierten Produkte (99% pures Monochloro-Produkt durch NMR) werden direkt im
nächsten Schritt
verwendet. Ein drittes Produkt (1,9 g, pur durch TLC) wird ebenfalls
eingesammelt. Die Gesamtausbeute dieser drei Produkte (34,8 g, 154
mmol) ist 78%.
-
b. Herstellung von 4-(Chloracetyl)Benzoesäureester
Enolphosphatnatriumsalz (3, Schema A) (CABA-Phosphat)
-
Der
4-(Chloracetyl)Benzoesäureethylester
(2, Schema A) (32,15 g, 141,8 mmol) wird in 400 ml THF aufgelöst. Diisopropylethylamin
(86 ml, 496 mmol) wird zu der klaren, farblosen Lösung hinzugefügt. Die
sich daraus ergebende klare, blaß grüngelbe Lösung wird zwei Minuten lang
mit Argon geschäumt
und in einem Eisbad gerührt,
bis die interne Temperatur unter 10°C beträgt. Das in 50 ml THF aufgelöste POCl3 (33 ml, 355 mmol) wird tropfenweise bei
einer derartigen Rate hinzugefügt,
dass die Temperatur 10°C
nicht überschritten wird
(1,5 Stunden). Die Reaktion wird über Nacht stehen gelassen,
um sich auf Raumtemperatur zu erwärmen. Die weißen Kristalle
(Aminhydrochloridsalze) werden durch Filtrierung entfernt und mit
100 ml THF in das Filtrat gewaschen. (Die Kristalle werden getrocknet
und gewogen. Das Gewicht (18,71 g) des puren Amin-HCl-Salzes wird
verwendet, um die Berechnung für
die Menge an NaOH einzustellen, die im Hydrolyseschritt hinzugefügt wird.)
-
Das
klare orangefarbene Filtrat wird tropfenweise zu 2,50 N eisbadgekühltem argongespültem wässrigem
NaOH (1800 mmol) bei einer derartigen Rate hinzugefügt, dass
die Reaktionstemperatur 15°C
nicht überschritten
wird (1,5 Stunden). (Die Menge an NaOH basiert auf 5 × 255 mmol
an verwendetem POCl3 + 142 mmol zu hydrolyliserendem
Ester – 113
mmol Amin-HCl-Salze, durch Filtrierung entfernt). Die Reaktion wird über Nacht
stehen gelassen, um sich auf Raumtemperatur zu erwärmen. Die
durch die Filtrierung entfernten anorganischen Salze werden zweimal
mit 100 ml THF-Anteilen
in das Filtrat gewaschen. (Diese Salze enthalten lediglich Spuren
des Produkts nach UV- Vergleich
mit einem Standard.) Das Zweiphasen-Filtrat wird abgeschieden und
die wässrige
Phase wird zweimal mit 150 ml THF-Anteilen extrahiert. Die Gesamt-THF-Phase wird vernichtet.
(Diese organische Phase wird derart berechnet, um weniger als 1
g an Produkt nach NMR-Analyse des konzentrierten Feststoffs zu enthalten.)
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Die
wässrige
Phase wird mit 25 ml 2,5 N NaOH von einem pH-Wert von 10,9 auf einen
pH-Wert von 12,5 eingestellt und die Lösung wird über Nacht gerührt, um
den restlichen Ester zu hydrolysieren (die Menge an unhydrolysiertem
Ester beträgt
schätzungsweise
24% nach NMR). Die blaßgelbe
Lösung
(pH-Wert 11,8) wird bis zur Trockenheit bei 40°C konzentriert, wobei Spuren
von restlichen organischen Lösungsmitteln
sowie von Diisopropylethylamin entfernt werden. Der Rest (110 g)
wird erneut in 170 ml Wasser bei 50°C aufgelöst, auf Raumtemperatur abgekühlt und
der pH-Wert wird auf 3,0 eingestellt, wobei 90 ml 3 N HCl tropfenweise hinzugefügt wird.
Die cremig weiße
Suspension wird 2 Stunden lang im Kühlschrank gelagert und gefiltert.
Der Filterkuchen wird zweimal mit 100 ml-Anteilen an Eiswasser gewaschen
und auf ein Konstantgewicht (0,1 mmHg) getrocknet. Bei diesem pH-Wert
ist das Präzipitat
immer noch ziemlich wasserlöslich,
weswegen die Wassermenge auf ein Mindestmaß gehalten werden muß. Bei einer
beispielhaften Herstellung wog das getrocknete, pulverweiße Produkt
40,7 g. Das praktische Formelgewicht wird auf 351 mg/mmol nach 250
MHz 1H-NRM unter Anwendung eines internen
Standards (wird in den nachfolgenden beiden Absätzen beschrieben) berechnet,
was gut dem von der elementalen Analyse erhaltenen Wert (360 mg/mmol)
entspricht.
-
Dioxan
(10,0 μl-10,00
ml D2O, 0,00822 mmol/0,70 ml NMR-Lösung, 8 1H
s 3,7, 1,954 Integrationseinheiten) wird als der interne Standard
verwendet. Die CABA-Phosphat (25,4 mg/0,70 ml NMR-Lösung) Vinylproton
E/Z Isomer- Integrationseinheiten
(1H d 6,5, 2,152 Integrationseinheiten)
werden zusammengegeben. (Wenn unter Testbedingungen phosphoryliert,
ergeben beide Isomere das gleiche Produkt).
-
Berechnung:
-
- 8 × 1,15
Vinyl 1H × 0, 00822 = 0,0724 mmol CABA-Phosphat
- 1,954 Dioxan 1H
- 25,4 mg/0,0724 mmol = 351 mg/mmol
-
Das
Formelgewicht des vollständig
protonierten CABA-Phosphats
lautet 278 mg/mmol. Das praktische Formelgewicht berücksichtigt
das Gewicht von Natrium-Gegenionen
in dem Produkt, das Wasser der Hydration und das restliche Natriumchlorid.
Bei Anwendung dieses Formelgewichts stellt 40,7 g 116 mmol CABA-Phosphat
oder einen Ertrag von etwa 82% dar.
-
Das
Produkt wird ebenfalls nach 400 MHz 1H und 31P NMR auf das E/Z-Isomer-Verhältnis und
auf Reinheit als organisches Phosphat (Daten nicht illustriert)
analysiert. Die Massenspektren zeigen das Elternion (277 M-1) und
(299 M-2 + Na) im negativen Ionenmodus an. Die elementale Analyse
(Theorie-%: C 30,00, H 3,08, Cl 14,39, P 8,61, Na 8,69; gefunden
%: C 30,04, H 2,93, Cl 14, 36, P 8, 62, Na 8, 64) stimmt mit dem Dihydrat
des Mononatriumsalzes von CABA-Phosphat überein, und enthält 7.5 Gew.-%
NaCl. Die Berechnungen basierend auf der elementalen Analyse dieser
Charge stimmen mit einem 0,9 Äqu.
Na+ Gegenion, 2 Äqu. Wasser
der Hydration und 7,5% NaCl überein.
Der Prozentsatz des restlichen Natriumchlorids kann durch zusätzliche
Kaltwasserwäschen
des gefällten
Produkts mit einem gleichzeitigen Verlust an Produktausbeute weiter
reduziert werden.
-
B. Beispielhafte Testverfahren
-
1. Allgemeine Übersicht
-
Geeignete
Reaktionszustände
werden zur Durchführung
der Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung gewählt.
Die nachfolgende Beschreibung legt geeignete Konditionen dar, die
je nach den spezifischen Reagentien und dem Testprotokoll, die für eine beliebige
Applikation gewählt
werden, der Modifikation eines Fachmanns unterliegen. Die Verfahren
dieser Erfindung können
zum Beispiel auf zahlreiche Arten von Tests angewendet werden, wie
z.B. heterogene, homogene, kompetitive oder direkte Tests, und die
verwendeten Konditionen und Reagentien werden entsprechend ausgewählt.
-
Die
Probe, bevorzugt in einem geeigneten Medium, kann direkt untersucht
werden oder kann vorbehandelt werden, bevor die Probe zu dem Testmedium
hinzugefügt
wird. Eine Vorbehandlung kann das Analyt einem oder mehreren der
TestReagentien leichter zugänglich
oder leichter nachweisbar machen, indem die Störung in dem Test durch das
Entfernen von ungewünschten
Materialien reduziert wird. Die Probe kann vorbehandelt werden,
um Zellen abzuscheiden oder aufzulösen; um Proteine zu fällen, zu
hydrolysieren oder zu denaturieren; um Lipide zu hydrolysieren;
um das Analyt löslich
zu machen und ähnliches.
Solche Vorbehandlungen können
ohne Einschränkung
folgendes beinhalten: Zentrifugieren; Behandlung der Probe mit einem
organischen Lösungsmittel
(z.B. ein Alkohol, bevorzugt ein Alkohol mit weniger als etwa 7
Kohlenstoffatomen, wie z.B. Methanol); Behandlung mit Reinigungsmitteln;
und Behandlung mit Freisetzungsmittel, die Reduktionsmittel enthalten
können.
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Die
Konzentration der zu testenden Verbindung variiert im allgemeinen
von etwa 10–4 bis
10–15 M,
allgemeiner von etwa 10–5 bis 10–12 M.
Insbesondere bei einem hcy-Analyt variiert die Konzentration im
allgemeinen von etwa 10–4 bis 10–8 M,
allgemeiner von etwa 10–5 bis 10–7 M.
Erwägungen,
beispielsweise ob der Test qualitativ, semi-qualitativ oder quantitativ
ist, die bestimmte Nachweismethode und die Konzentration des Analyts
legen normalerweise die Konzentration der anderen Reagentien fest.
Weiterhin wird die endgültige
Konzentration jedes der Reagentien normalerweise erfahrungsgemäß festgestellt,
um die Sensibilität
des Test über
den Interessenbereich zu optimieren.
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Die
nachfolgend beschriebenen relativen Mengen der verschiedenen in
dem Test verwendeten und in den Kits abgepackten Reagentien können stark
variiert werden, um Konzentrationen an Reagentien bereitzustellen,
welche die Reaktionen wesentlich optimieren, die während dem
vorliegenden Verfahren stattfinden müssen, und um die Sensibilität eines
durchgeführten
Tests im Wesentlichen weiter zu optimieren. Die Konzentration der
Antikörper
in dem Testmedium hängt
von der Art des Tests ab (d.h. heterogen oder homogen, kompetitiv
oder direkt, usw.). Normalerweise ist der antimodifizierte Analyt-Antikörper in
dem Testmedium zu einer Konzentration von etwa der Hälfte von
107 Mal der Konzentration des modifizierten
Analyts gegenwärtig, normalerweise
eher von etwa gleichwertig bis etwa 103 Mal
der Konzentration des modifizierten Analyts.
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Bei
der Ausführung
der Verfahren dieser Erfindung wird bevorzugt ein wässriges
Medium eingesetzt. Andere polare Hilfslösungsmittel können in
dem Medium ebenfalls eingesetzt werden, normalerweise mit Sauerstoff
angereicherte organische Lösungsmittel
von 1–6,
normalerweise eher von 1–4,
Kohlenstoffatome, einschließlich
Alkohole, Ether und ähnliche.
Normalerweise sind diese Hilfslösungsmittel
in einer Menge von weniger als etwa 70 Gewichtsprozent gegenwärtig, und
am meisten in einer Menge von weniger als etwa 30 Gewichtsprozent.
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Bei
Tests gemäß der vorliegenden
Erfindung liegt der pH-Wert für
das Medium normalerweise in einem Bereich von etwa 5–10, wobei
der Bereich von etwa 7–9
etwas vorgezogen wird. Der pH-Wert wird derart ausgewählt, um
ein erhebliches Niveau an Bindung zwischen sbp-Gliedern aufrecht
zu erhalten, während
die signalgebende Leistung optimiert wird. In einigen Fällen wird
zwischen diesen beiden Erwägungen
ein Kompromiss geschlossen. Ferner kann der pH-Wert auch derart
ausgewählt
werden, um eine bestimmte strukturelle Konformation, wie z.B. die
Cyclisierung, aufrechtzuerhalten. Verschiedene Puffer können verwendet
werden, um den gewünschten
pH-Wert zu erhalten und den pH-Wert während der Bestimmung aufrechtzuerhalten.
Zu den illustrativen Puffern zählen
Borat, Phosphat, Carbonat, Tris, Barbital und ähnliche. Der eingesetzte bestimmte
Puffer ist für
diese Erfindung nicht von großer
Bedeutung, bei individuellen Tests kann jedoch ein Puffer einem
anderen vorgezogen werden.
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Normalerweise
werden zur Ausführung
der Verfahren der vorliegenden Erfindung mäßige Temperaturen eingesetzt.
Die Temperatur kann mit dem durchgeführten Schritt variieren. Typischerweise
wird jedoch eine konstante Temperatur während dem relevanten Zeitraum
beibehalten. Die Temperaturen liegen normalerweise in einem Bereich
von etwa 10° bis
etwa 50°C,
gewöhnlich
von etwa 15° bis
etwa 40°C.
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Während die
Reihenfolge des Hinzufügens
der verschiedenen Reagentien stark variieren kann, liegen je nach
Art des verwendeten bestimmten Testformats bestimmte Bevorzugungen
vor. Die Reagentien und die Probe können miteinander und dem Hilfsmittel
gleichzeitig oder gänzlich
oder teilweise aufeinander folgend verbunden werden. Wie hier verwendet
bedeutet der Begriff „gänzlich oder
teilweise aufeinander folgend", dass,
wenn die in der vorliegenden Erfindung verwendeten Probe und verschiedenen
Reagentien nicht begleitend (gleichzeitig) verbunden werden, ein
oder mehrere Reagentien nachfolgend allein oder zusammen mit anderen
Reagentien hinzugefügt
werden können.
Zum Beispiel kann eine Probe, von der vermutet wird, dass die das
Analyt und das Reduzierungsmittel enthält, zuerst verbunden werden,
um die Reduktion etwa vorhandener Disulfidbindungen zu ermöglichen,
gefolgt von dem gleichzeitigen oder dem schrittweisen Hinzufügen der
restlichen Reagentien.
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Als
Option können
nach jedem Hinzufügen
eines Reagens ein oder mehrere Inkubationsschritte beteiligt sein,
die im allgemeinen in einem Bereich von etwa 30 Sekunden bis 6 Stunden
liegen, normalerweise eher von etwa 2 Minuten bis 1 Stunde. Es versteht
sich, dass es bestimmte Reihenfolgen an Schritten gibt, die bequemer
sind, und die Auswahl der bestimmten einzusetzenden Reihenfolge
von der Auswahl der Reagentien und dem Testformat abhängt und
für die
Erfindung nicht von großer
Bedeutung ist.
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Der
endgültige
Schritt eines Immunoassays ist das Messen des Ausmaßes der
Bindung zwischen dem modifizierten Analyt und dem Antikörper, der
in Beziehung zu der Gegenwart oder der Menge des Analyts in der
Probe steht. Es gibt zahlreiche Wege, das Ausmaß der Bindung zu messen, die
alle auf dem Fachgebiet bekannt sind. Diese Verfahren neigen dazu,
abhängig
von der Art des Tests zu differieren – z.B. ob der Test ein kompetitiver,
homogener, heterogener ist, usw.
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Eine
Messung des Ausmaßes
der Bindung zwischen dem modifizierten Analyt und dem Antikörper kann
durch das Hinzufügen
eines nachweisbar markierten modifizierten Analyts, z.B. einem markierten
Analyt-Analogen, und durch den Nachweis des durch die Bindung des
markierten modifizierten Analyts mit dem Antikörper in Konkurrenz mit dem
Binden des modifizierten Analyts erzeugten Signals erreicht werden.
In einem homogenen Test kann die nachweisbare Markierung zum Beispiel
ein Enzym sein und der endgültige Schritt
könnte
die Aktivierung der Enzymmarkierung durch das Hinzufügen eines
Substrats beteiligen. Das erzeugte Signal steht in Beziehung zu
dem Ausmaß der
Bindung zwischen dem markierten modifizierten Analyt und dem Antikörper. Die
Gegenwart oder die Menge des Signals steht dann in Beziehung to
der Gegenwart oder der Menge das Analyts in der Probe.
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Bei
einer anderen Messung in einem kompetitiven, homogenen Test kann
das Ausmaß der
Bindung durch Anwendung eines Fluoreszezstrahler-markierten modifizierten
Analyts und einem Löscher-markierten Antikörper festgestellt
werden. Das Signal steht ebenfalls in Beziehung zu dem Ausmaß der Bindung,
welches wiederum im umgekehrten Verhältnis mit der Menge an Analyt
in Beziehung steht, die in der Probe gegenwärtig ist. Alternativ kann ein
homogener nichtkompetitiver Test eingesetzt werden, in welchem das
Fluoreszenzstrahler-markierte modifizierte Analyt nicht als ein
separates Reagens hinzugefügt
wird, sondern durch Reaktion des Analyts mit einem Fluoreszenzstrahler-markierten
modifizierenden Reagens gebildet wird. In diesem Fall steht das
Signal wieder in Beziehung zu dem Ausmaß der Bindung, die in direkter
Beziehung zu der Menge des Analyts steht, die in der Probe gegenwärtig ist.
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Bei
einem heterogenen Test können
unmarkierte Anti-(modifiziertes
Analyt)Antikörper
an ein Hilfsmittel gebunden werden. Nach der Inkubation des Hilfsmittels
mit dem modifizierten Analyt und dem markierten modifizieren Analyt
wird das Hilfsmittel von der flüssigen
Phase abgeschieden und die Menge des Signals von der Feststoffphase
oder der Flüssigphase
dann festgestellt. Dies zeigt das Ausmaß der Bindung zwischen dem modifizierten
Analyt und dem Antikörper
an und daher auch die Menge des Analyts in der Probe. Für eine detaillierter
Erläuterung
der oben genannten Immunoassaymethoden sowohl als auch andere beispielhafte
Methoden, die hier als geeignet offenbart werden, siehe Maggio,
Edward T., „Enzyme-Immunoassay", CRC Press, Inc.,
Boca Raton, FL., 1980.
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2. Beispiel: hcy-Test
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Zu
illustrativen Zwecken können
die nachfolgenden Testprotokolle eingesetzt werden. Diese Illustrationen
sollten nicht als eine Beschränkung
des Wirkungsbereichs der Erfindung ausgelegt werden; sie gelten lediglich
als Erläuterungen
der qualitativen, semi-qualitativen und quantitativen Testprotokolle,
in welchen die Verfahren dieser Erfindung zur Bestimmung von hcy
oder cys in einer Probe verwendet werden können. Das in diesen Verfahren
nachgewiesene Signal wird mit einem Standard oder einer Kontrollgruppe
mit einer bekannten hcy-Konzentration verglichen.
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Bei
einem Test für
hcy unter Anwendung eines alkylierenden Reagens wird ein monoklonaler
Antikörper,
der sich spezifisch an modifiziertes Hcy bindet – und nicht an modifiziertes
cys – zur
Verwendung bevorzugt. Eine Probe, von der vermutet wird, dass sie
hcy und cys enthält,
wird mit geschütztem
alkylierenden Reagens in einem geeigneten Medium verbunden. Nach
dem Hinzufügen
eines Aktivierungsagens wird das geschützte alkylierende Reagens entschützt und
die Reaktionen finden wie folgt statt: Alkylierungsreagens + hcy > modifiziertes hcy
und Alkylierungsreagens + cys → modifiziertes
cys, falls hcy und cys gegenwärtig
sind. Ein Analogon von modifiziertem hcy, konjugiert auf Glucose-6-Phosphatdehydrogenase
und der antimodifizierte hcy-Antikörper werden ebenfalls zu dem
Medium hinzugefügt.
Die Bindung des antimodifizierten hcy-Antikörpers an das zu G6PDH konjugierte
modifizierte hcy führt
zu einer Hemmung des Enzyms. Nach einer Inkubation von 30 Minuten
wird Glucose-6-Phosphat
hinzugefügt.
Das erzeugte Signal steht in direkter Beziehung zu der Menge an
hcy in der Probe.
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Wie
zuvor erwähnt
wird in einem Probentest ein monoklonaler Antikörper, der spezifisch für modifiziertes
hcy ist (und nicht für
modifiziertes cys), bevorzugt eingesetzt und wird an Glaskügelchen
gebunden. Die Serumprobe wird zunächst mit Dithiothreitol (DTT)
behandelt, um etwa als Disulfide festgebundenes hcy reduzierend
freizusetzen. Überschüssiges DTT
wird durch eine Behandlung mit Natriumarsenit maskiert. Die vorbehandelte
Probe wird dann mit einem geschützten
alkylierenden Reagens verbunden (der mit 3H
markiert ist) und dann mit den an Glaskügelchen gebundenen Antikörper und
das Aktivierungsreagens verbunden. Das Medium wird 10 Minuten lang
inkubiert und die Kügelchen
werden abgeschieden und gewaschen. Die Radioaktivität der Kügelchen
wird dann gemessen. Das erzeugte Signal steht in direkter Beziehung
zu der Menge an hcy in der Probe.
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Bei
einem beispielhaften Test für
hcy unter Anwendung eines geschützten
Alkylierungsreagens wird ein monoklonaler Antikörper, der sich spezifisch an
modifiziertes hcy (und nicht an modifiziertes cys) bindet, an ein
Hilfsmittel gebunden. Ein Analogon eines modifizierten hcy, zu Meerrettichperoxidase
(HRP) konjugiert, wird ebenfalls eingesetzt. Eine Probe, von der
vermutet wird, dass sie hcy und cys enthält, wird mit TCEP verbunden.
Tris (Carboxyethyl) Phosphin und geschützter Aklylierungsreagens in
einem geeigneten Medium. TCEP wird verwendet, um ein Homocystein
in einer Serumprobe zu reduzieren, die in Form eines Disulfids besteht.
Nachdem ausreichend Zeit fortgeschritten ist, so daß die Reduktion
etwa vorhandener Disulfide stattfinden kann, werden dann das antimodifizierte
hcy-Hilfsmittelkonjugat, ein Aktivierungsreagens und das modifizierte
hcy-HRP-Konjugat
zu dem Medium hinzugefügt.
Nach einer Inkubation der Suspension 30 Minuten lang werden die
flüssigen
und festen Phasen abgeschieden und die feste Phase wird gewaschen.
Ein wässriges
Medium, zu welchem Substrat hinzugefügt wurde, wird dann zu der
festen Phase hinzugefügt
und das erzeugte Signal steht in inverser Beziehung zu der Menge
an hcy in der Probe.
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Ein
geeignetes geschütztes
Alkylierungsreagens ist CABA-Phosphat, das ein Enolphosphat von 4-(α-Chloracetyl)-Benzoesäure ist.
Diese Verbindung hat sich im Gegensatz zu ungeschützten AlkylierungsReagentien
auch in Gegenwart von TCEP als stabil herausgestellt. Aufgrund der
Verwendung der Enolphosphat-Schutzgruppe konnten diese ansonsten
unverträglichen
Reagentien zusammen gelagert werden und der Test konnte deshalb
unter Verwendung von nur zwei Reagentien durchgeführt werden.
Das erste Reagens enthielt TCEP, das Enolphosphat von CABA, und
mit Photosensibilisator gefärbte
Partikel, die mit einem durch alkylierendes Homocystein mit CABA
(hcy-ABA) gebildeten Produkt beschichtet sind. Das Mischen dieser
verbundenen Reagentien mit der Probe verursacht eine Reduktion der
Homocysteindisulfide. Das zweite Reagens enthielt eine alkalische
Phosphatase und mit Antikörpern
an hcy-ABA beschichtete Chemilumineszenzkügelchen. (Im allgemeinen handelt
es sich bei Chemilumineszenzkügelchen
um Latexpartikel, in welche eine einfache sauerstoffaktivierbare
Chemilumineszenzmarkierung eingearbeitet wurde. Sensibilisatorkügelchen sind
Partikel oder Kügelchen,
in welche ein Sensibilisatorfarbstoff eingearbeitet wurde.) Nachdem
dieses zweite Reagens hinzugefügt
wird, wird das Enolphosphat zunächst
hydrolysiert. Das daraus entstandene freie CABA reagiert dann mit
Homocystein und das gebildete hcy-ABA bindet sich an die Chemilumineszenzkügelchen.
Jegliche Chemilumineszenzkügelchen,
die noch einen freien Antikörper
aufweisen, binden sich an die Sensibilisatorkügelchen. Die daraus resultierenden
Kügelchenpaare
werden durch Bestrahlung und Messung der darauf folgenden Chemiluminseszenzlichtemission
nachgewiesen.
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CABA-Enolphosphate
und BABA-Enolphosphate werden als besonders geeignet beschrieben,
es versteht sich jedoch, dass sie als beispielhaft und die Erfindung
nicht beschränkend
beschrieben werden. Andere α-Haloketon Enolphosphate,
wie auch verschiedene Halovinylglykoside, können ähnlich hergestellt und wie hier
offenbart verwendet werden.
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C. Einfache sauerstoffaktivierbare
Chemilumineszenzmarkierungen und Verfahren
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Einfache
sauerstoffaktivierbare Chemilumineszenzmarkierungen und Verfahren
sowie die Verwendung derselben sind besonders bei den Verfahren
und Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung geeignet. Es versteht
sich jedoch, dass solche Markierungen, Verfahren und zugehörige Zusammensetzungen (d.h.
markierte Partikel) nicht die einzigen Mittel zur Ausführung der
vorliegenden Erfindung sind.
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Daher
sind in verschiedenen Aspekten der Erfindung die in den US-Patent
Nummern 5,709,994, 5,340,716 und 5,478,729 beschriebenen Markierungen,
Partikel und andere Zusammensetzungen wie in der vorliegenden Spezifikation
offenbart besonders geeignet. Zum Beispiel beschreibt die vorliegende
Erfindung die Verwendung von Kügelchen
(oder anderen Matrizen), die mit Chemilumineszenz- und/oder Sensibilisierungspartikeln,
Verbindungen, Zusammensetzungen oder Molekülen markiert sind. Verfahren
zur Herstellung solcher Chemilumineszenzpartikel werden in den zuvor
erwähnten
US-Patenten beschrieben – siehe
z.B. Spalten 25–33
und 41–43
der US-Patent Nr. 5,709,994 oder Spalten 21–22 der US-Patent Nr. 5,340,716.
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Geeignete
Photosensibilisatoren und Chemilumineszenzmaterialien werden ebenfalls
in den zuvor erwähnten
Patentoffenbarungen eingehend behandelt, wie auch Verfahren zum
Anbinden dieser Materialien an eine Matrix, sei die Matrix ein Feststoff
(d.h. ein Suspensionspartikel) oder eher „flüssiger" oder „flüssig/fester" Natur (d.h. ein Öltröpfchen oder Liposom). Eine
ausgezeichnete Erörterung
eines geeigneten signalgebenden Systems ist auch im US-Patent Nr.
5,185,243 von Ullman, et al., enthalten.
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D. Verfahren zur Herstellung
von geeigneten Antikörpern
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Das
Verfahren dieser Erfindung umfaßt
ferner die Herstellung von polyklonalen und monoklonalen Antikörpern an
Immunogene, die homolog zu dem immunologisch ausgeprägten Analyt
sind, z.B. das "modifizierte" Analyt. Das zum
Erhalten der in den Verfahren der vorliegenden Erfindung geeigneten
Antikörper
geeignete Immunogen ist das modifizierte Analyt, welches durch das
Reagieren der zu testenden Verbindung mit dem ausgewählten Modifizierungsreagens
erhalten wird. Normalerweise werden zur Herstellung des Immunogens zuerst
die löslich
machenden Gruppen der ModifizierungsReagentien zur Anbindung des
Reagens an das immunogene Trägerprotein
verwendet. Diese Anbindungsgruppen werden gewöhnlich zuerst aktiviert und
das Reagens wird dann an das Trägerprotein
gekoppelt. Dem daraus resultierenden Reagens-Proteinkonjugat wird dann ermöglicht,
mit dem Analyt zu reagieren, wird gereinigt und als Immunogen verwendet.
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Diese
Erfindung umfaßt
Reagentien, Kits und Verfahren, die zum Nachweis einer ersten Verbindung in
Gegenwart einer zweiten Verbindung, enthaltend Umstände, in
welchen die zweite Verbindung ein Homolog der ersten ist, geeignet
sind. Daher werden die oben beschriebenen Antikörper auf deren Fähigkeit,
spezifisch mit dem Reaktionsprodukt des Modifizierungsreagens und
entweder der ersten Verbindung (Analyt) oder der zweiten Verbindung
zu reagieren, geprüft;
z.B. auf deren Fähigkeit,
sich entweder an das modifizierte Analyt oder die modifizierte zweite
Verbindung zu binden. Bei einem Test für hcy wäre das Immunogen zum Beispiel das
abgeleitete hcy, das an ein immunogenes Trägerprotein geknüpft ist.
Die daraus resultierenden Antikörper wären dann
dazu fähig,
das modifizierte hcy-Analyt spezifisch zu erkennen und würden nicht
das modifizierte cys erkennen.
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Verschiedene
Anteile, die dazu fähig
sind, das Modifizierungsreagens an den Proteinträger anzubinden, können verwendet
werden, einschließlich
z.B. Aldehyde, Ketone, Diazoniumsalze, Alkylierungsmittel, usw.
In geeigneter Weise werden Carbonsäuren oder Sulfonsäuren zur
Konjugation in aktive Ester oder Säurehalogenide umgewandelt.
Das Trägerprotein
kann jedes Protein sein, bevorzugt jedoch eins, das dem zu immunisierenden
Tier fremd ist, wie z.B. Altschnecken-Hemocyanin oder Rinderserum-Albumin,
falls es sich bei dem Tier beispielsweise um eine Maus, einen Hasen,
ein Schaf oder eine Ziege handelt.
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Die
Herstellung der in den Verfahren dieser Erfindung geeigneten Antikörper wird
durch Verwendung von Verfahren erreicht, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind. Monoklonare Antikörper
werden beispielsweise im wesentlichen durch ein Verfahren erhalten,
das dem in Kohler und Milstein, Nature 256: 495–497 (1975) beschriebenen Verfahren ähnlich ist.
Die Einzelheiten des Milstein-und-Kohler-Verfahrens sind gängig; im
allgemeinen umfaßt
das Verfahren das Injizieren eines Wirts, gewöhnlich einer Maus oder eines
geeigneten Tiers, mit einem Immunogen. Zellen werden von der Milz
des Wirtstiers entnommen. Alternativ kann der Wirt auch desensibilisierte
Milzzellen umfassen, die in vitro dem Immunogen gegenüber desensibilisiert
sind. Die daraus resultierenden Zellen werden dann mit Myelomzellen verschmolzen;
das Ergebnis ist eine als ein „Hybridom" bezeichnete Hybridzelle,
die in vitro kultiviert werden kann. Die Bevölkerung von Hybridomen wird
geprüft
und derart manipuliert, um individuelle Klone zu isolieren, wobei
jeder einen einzigen Antikörper
an das Antigen abgibt.
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Wenn
ein Immunogen in einen Wirt eingeführt wird, reagiert das Immunsystem
des Wirts, indem es eine Vielzahl von Antikörpern produziert, die in der
Lage sind, verschiedene Stellen am Immunogen zu erkennen. Diese
zahlreichen Antikörper
weisen verschiedene Affinitäten
und Spezifitäten
auf. Um diese Antikörper zu
erhalten, die die gewünschten
Affinitäts-
und Spezifitätseigenschaften
für ein
bestimmtes einzusetzendes Testverfahren haben, werden die verschiedenen
Hybridom-Zellinien geprüft,
bis ein Antikörper
mit den gewünschten
Eigenschaften identifiziert worden ist.
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E. Herstellung von Konjugaten
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Andere
Applikationen des zuvor genannten Verfahrens umfassen die Herstellung
von Konjugaten. Zum Beispiel ein Protein, dessen Sulfhydrylgruppen
mit nicht mehr als einem Molekül
von CABA Enolphosphat pro Proteinmolekül markiert ist. Das Konjugat
ist stabil, weil CABA Phosphat kein Alkylierungsmittel ist. Dieses markierte
Material wird dann mit einem Überschuss
an Sulfhydryl enthaltenden Protein zugemischt. Der Zusatz einer
alkalischen Phosphatase leitet eine Kopplungsreaktion ein, die wegen
der hohen Reaktivität
von CABA nahezu quantitativ wäre.
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Deshalb
werden angemessene Ausbeuten von 1:1 an Proteinkonjugaten leicht
ohne störende
Polymerisation des CABA markierten Proteins erzielt. Auf ähnliche
Weise werden Arzneimittelkonjugate mit ähnlichen Verfahren wie oben
beschrieben hergestellt; d.h. ein Sulfhydryl enthaltendes Arzneimittel
wird anstelle von Sulfhydryl enthaltendem Protein verwendet.
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F. Kits
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Der
Einfachheit halber können
die in der vorliegenden Erfindung zur Verwendung kommenden Reagentien
in einem Kit zur Anwendung in einem Testverfahren, in einem Verfahren
zur Konjugation eines Moleküls
an ein anderes (d.h. Proteinkonjugation) oder in jeder praktischen
Applikation der Erfindung bereitgestellt sein. Ein typischer Kit
zur Verwendung in einem Verfahren zum Nachweis von hcy umfaßt in abgepackter
Kombination: ein geschütztes
Alkylierungsreagens das nach Aktivierung fähig ist, hcy und cys chemisch
zu modifizieren, um modifiziertes hcy und modifiziertes cys zu bilden,
einen Antikörper,
der fähig
ist, sich spezifisch an das modifizierte hcy, aber nicht an das
modifizierte cys zu binden sowie ein Aktivierungsreagens. Der Kit
kann ferner ein markiertes Analogon des modifizierten hcy umfassen.
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Wie
bereits an anderer Stelle erwähnt,
kann modifiziertes hcy das durch die Wechselwirkung eines Alkylierungsreagens
mit Homocystein in der Probe gebildete Produkt umfassen – d.h. die
Modifikation der Sulfhydrylgruppen kann stattfinden. Bei einer Variation
ist das modifizierte Homocystein ein Carboxyphenacylsulfid von Homocystein
(hcy-ABA).
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Der
Kit kann ebenfalls ein Freisetzungsmittel umfassen. Geeignete Freisetzungsmittel,
die in der Lage sind, die hcy und cys Sulfurverbindungen von den
Serumproteinen freizusetzen sind auf dem Fachgebiet bekannt, und
enthalten ohne Einschränkung
Reduktionsmittel, wie Natrium und Kaliumborhydrid; Thiole, wie Dithiothreitol,
Dithioerythritol, 2-Mercaptoethanol, Thioglykolsäure und Glutathion; und Phosphine
und Trialkylphosphine, wie Tributylphosphin und Tris-(2- carboxyethyl)phosphin.
Besonders geeignete Reduktionsmittel sind Dithiothreitol und Tris-(2-carboxyethyl)Phosphin
(TCEP), wobei das letztere in Burns, et al., J. Org. Chem. 56 (8):
2648–2650
(1991) beschrieben ist als ein Agens, das zur Freisetzung jedes
Hcy in Disulfidform geeignet ist.
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Ein
Kit für
die Kopplung von zwei Molekülen
in einem wässrigen
Medium enthält
bevorzugt ein geschütztes
Alkylierungsreagens mit einer Bindungsgruppe und einem Aktivierungsreagens
in separaten Behältern.
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Unter
entsprechenden Umständen
können
ein oder mehrere der Reagentien in dem Kit als Lösung oder als ein Trockenpulver,
gewöhnlich
gefriergetrocknet, einschließlich
der Arzneistoffträger,
bereitgestellt sein, welches bei Auflösung eine Reagenslösung mit
den entsprechenden Konzentrationen zur Durchführung eines Verfahrens oder
Tests gemäß der vorliegenden
Erfindung bereitstellt. Um die Vielseitigkeit der betreffenden Erfindung
noch zu erhöhen,
kann das Reagens in abgepackter Kombination, im selben oder einem
separaten Behälter,
derart bereitgestellt sein, daß das
Verhältnis
der Reagentien eine wesentliche Optimierung des Verfahrens und der
Tests bereitstellt. Je nach der Kreuzreaktivität und Stabilität der Reagentien
können
sich die Reagentien jeweils in separaten Behältern oder verschiedene Reagentien
können
sich verbunden in einem oder mehreren Behältern befinden. Der Einfachheit
halber können
die in der vorliegenden Erfindung verwendeten Reagentien in vorher
festgelegten Mengen bereitgestellt werden. Der Kit enthält ebenfalls
schriftliche Anweisungen über
den Gebrauch der Reagentien und/oder wie ein bestimmter Test durchgeführt wird,
zum Beispiel in Form einer Packungsbeilage.
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Es
versteht sich, daß verschiedene
Kombinationen der hier beschriebenen Ausführungsformen im Geltungsbereich der
vorliegenden Erfindung enthalten sind. Andere Merkmale und Vorteile
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den obigen Beschreibungen,
aus den nachfolgenden Beispielen und aus den Ansprüchen.
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ABKÜRZUNGEN
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- Tris HCl
- – Tris(hydroxymethyl)aminomethan-HCl
(eine 10× Lösung) von
BioWhittaker, Walkersville, MD, U.S.A.
- DTT
- – Dithiothreitol von Sigma
Chemical Company, St. Louis, MO, U.S.A.
- HPLC
- – Hochleistungs-Flüssigchromatographie.
- DPP
- – 4.7-Diphenylphenathrolin
von Aldrich Chemical Company, Milwaukee, WI, U.S.A.
- BSA
- – Rinderserum-Albumin von Sigma
Chemical Company, St. Louis, MO, U.S.A.
- ELISA
- – enzymgekoppelter Immunnachweis,
wie in "Enzyme-Immunossay", Edward T. Maggio,
CRC Press, Inc., Boca Raton, Florida (1980) beschrieben.
- g
- – Gramm
- mmol
- – Millimol
- DMF
- – Dimethylformamid
- THF
- – Tetrahydrofuran
- MS
- – Massenspektroskopie
- NMR
- – kernmagnetische Resonanzspektroskopie
- TMSCl
- – Trimethylsilylchlorid
- EDAC
- – 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimidhydrochlorid.
- MES
- – 2-(N-Morpholino)ethansulfonsäure.
- SPDP
- – N-Succinimidyl3-(2-pyridylsulfid)-propionsäure.
- Sulfo-SMCC
- – 4-(N-Maleimidomethyl)cyclohexan-1-carbonsäureester.
- TCEP
- – Tris-Carboxyethylphosphin.
-
BEISPIELE
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Die
nachfolgenden Beispiele illustrieren die vorliegende Erfindung,
ohne diese einzuschränken.
-
Beispiel 1
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Demonstration der Entschützung der
Alkylierungsgruppe
-
1. Entschützung einer
Phosphatschutzgruppe durch alkalische Phosphatase
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Eine
Mischung aus BABA-Phosphat und CABA-Phosphat (das Resultat aus der
Herstellung von BABA-Phosphat), 5 mg in 1 ml pH-Wert 8–9 NaOD-D2O wird mit 1 mg (15 Einheiten) alkalischer
Phosphatase (Sigma, menschliche Plazenta) 15 Minuten lang bei Raumtemperatur
behandelt. Die TLC-Analyse (250 Mikron SiO2 (Analtech
Uniplate), unter Verwendung von 20% H2O-ACN
deutet darauf hin, das die Phosphatgruppe des geschützten Alkylierungsreagens
durch die Behandlung mit der alkalischen Phosphatase entfernt worden ist,
wobei das nicht behandelte geschützte
Alkylierungsreagens intakt bleibt. Dies wird ferner durch die NMR (D2O) Analyse bestätigt, welche das Verschwinden
des Vinylproton-Höchstwertes
(normalerweise bei 6,3 ppm für
das Enolphosphat) anzeigt.
-
Weitere
Demonstrationen der wirksamen Entfernung der Schutzgruppe werden
durch die TLC-Analyse (wie oben) der Reaktion des entschützten Alkylierungsreagens
mit Cystein angezeigt. Die Reaktion des Rohproduktes der Reaktion
mit alkalischer Phosphatase, etwa zehn (10) Minuten lang, mit Cystein
resultiert in dem Verschwinden des ersten Produktes, dem entschützten Alkylierungsreagens,
und dem Auftreten eines mehr polaren Produktes. Bei dem letzteren
wird vermutet, daß es
sich um ein Addukt des Alkylierungsreagens und von Cystein handelt.
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2. Stabilität eines
geschützten
Alkylierungsreagens in Gegenwart eines Reduktionsmittels
-
Die
Stabilität
einer Mischung aus CABA-Phosphat (geschütztes Alkylierungsreagens)
und einem Reduktionsmittel (Tris(carboxyethyl)phosphin oder TECEP)
wird durch die wie oben beschriebene TLC-Analyse unter Anwendung
von BABA, CABA-Phosphat und TCEP als Standards demonstriert. Die
Analyse einer Mischung aus BABA und TCEP (jeweils 5 mm in einem
Phosphatpuffer mit pH-Wert 7) demonstriert, daß die Reaktion des Alkylierungsmittels
mit dem Reduktionsmittel nach einer Inkubation der Mischung 30 Minuten
lang bei Raumtemperatur nahezu komplett ist. Im Gegensatz zu dem
freien Alkylierungsreagens hat sich das Alkylierungsreagens (CABA-Phosphat)
als resistent gegenüber
einer Reaktion mit TCEP nach Inkubation einer Mischung aus den beiden
Reagentien (jeweils 5 mm in einem Phosphatpuffer, pH-Wert 7) sechzehn
(16) Stunden lang bei Raumtemperatur herausgestellt.
-
Beispiel 2
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Homocysteintest unter
Anwendung von LOCI
-
(Lumineszenzsauerstoff-Channeling-Immunoassay)
-
Eine
Vielzahl von Testverfahren und Zusammensetzungen sind für den Nachweis
von Verbindungen und Zusammensetzungen in biologischen Proben geeignet – z.B. in
Serumproben. Ein geeigneter Test, der die hier beschriebenen Zusammensetzungen
und Verfahren anwendet, wird hier als LOCI bezeichnet. (Siehe US-Patente
Nr. 5,709,994, 5,340,716 und 5,478,729 zwecks weiterer Einzelheiten
bezüglich
Lumineszenzsauerstoff-Channeling-Immunoassays.)
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Hcy
existiert in zahlreichen Formen in Plasma – z.B. als ein kleiner Prozentsatz
in freier Form, einige als Disulfide mit sich selbst und Cystein,
und einige als Disulfide mit Albumin (etwa 70%). Das Gesamt-hcy
ist das klinisch relevante Maß,
jedoch bei Referenzwerten in fastenden Probanden von etwa 5 bis
15 μmol/L.
Sogar ein mäßiger Anstieg
an Plasma-hcy, als Hyperhomocysteinemie bezeichnet, wird als ein
Risikofaktor für frühzeitige
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
unter der allgemeinen Bevölkerung
erachtet.
-
Tests
basierend auf Antikörpern
sind beliebte Ausführungen
und wären
leicht auf automatisierte Formen mit hohen Durchsatzraten anpassungsfähig, wenn
das Problem der Probenvorbehandlung – insbesondere eine Offline-Probenvorbehandlung – gelöst werden
könnte.
Deshalb stellt die vorliegende Offenbarung eines Mittels, das den
raschen und vollautomatisierten Nachweis von Homocystein (hcy) und/oder
anderer Moleküle und
Zusammensetzungen ermöglicht,
ein wertvolles Werkzeug dar, das unter Anwendung der hier offenbarten Verfahren
und Zusammensetzungen leicht demonstrierbar ist.
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Im
Wesentlichen enthalten die Schritte eines derartigen Tests (1) die
Umwandlung von hcy-Disulfiden in freies hcy, z.B. mit Tris-(2-carboxyethyl)phosphinhydrochloridreduktion;
(2) der Derivatisierung von hcy mit Bromacetylbenzoesäure (BABA)
oder einem Enolphosphatderivat von BABA zur Herstellung von hcy-ABA; und
(3) dem Nachweis und der Bestimmung der Menge an hcy-ABA durch LOCI.
Der Test wird weiter durch die Verwendung von geschützten Haloketonen
aufgewertet, z.B. Enolphosphatderivate von BABA oder CABA, da deren
Derivatisierungsagens über
einen breiten pH-Wertbereich hinaus eine besser Löslichkeit
und eine längere
Haltbarkeit aufweisen, als entschützte Formen. Weiterhin hat
die Verwendung solcher geschützten Haloketone
den zusätzlichen
Vorteil der Einfachheit, indem sie die Verwendung eines Zwei-Reagensprotokolls auch
in einem automatisierten Zusammenhang ermöglicht.
-
Zu
illustrativen Zwecken wird hier ein automatisiertes Testverfahren
beschrieben. Es versteht sich, daß nicht automatisierte Tests
und Tests, die verschiedene Komponenten und Schritte einsetzen,
ebenfalls zur Anwendung der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
denkbar sind, und daher im Geltungsbereich der Erfindung liegen.
-
A. Materialien
-
Die
folgenden Reagentien, die in verschiedenen nachfolgend beschriebenen
Verfahren verwendet werden, können
von den angegebenen gewerblichen Quellen bezogen werden, sind jedoch
auch von einer breiten Vielfalt von anderen Quellen erhältlich.
Rinderserum-Albumin (BSA; ICN Pharmaceuticals, Costa Mesa, CA, U.S.A.);
Kälberdarm
alkalische Phosphatase (CIAP; Pierce Chemicals, Rockford, IL, U.S.A.);
Sulfosuccinimidyl 6-(Biotinamido)hexansäureester
(NHS-LC-Biotin; Pierce, Rockford, IL, U.S.A.); L-Homocystein, Cystein
und Methionin (Sigma, St. Louis, MO, U.S.A.); L-Homocysteinthiolaktonhydrochlorid (HCTL;
Fluka, Milwaukee, WI, U.S.A.) Tris-(2-carboxyethyl)phosphinhydrochlorid (TCEO;
Molecular Probes, Eugene, OR, U.S.A.); Dextran T-500 (Pharmacia
Co., Piscataway, NJ, U.S.A.); HBR-1 (heterophiles Blockierungsreagens 1;
Scantibodies Lab., Inc., Santee, CA, U.S.A.). Soweit nicht anderweitig
angegeben sollte angenommen werden, daß alle anderen hier verwendeten
Chemikalien von Reagensgüte
sind.
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Die
nachfolgenden Reagentien wurden intern hergestellt: Bromacetylbenzoesäure (BABA);
Bromacetylbenzoesäure-N-Hydroxysuccinamidester
(BABA-NHS); „Pro-CABA" oder CABA-Phosphat
(ein Enolphosphatderivat von CABA); und Homocystein-Acetylbenzoesäure (hcy-ABA).
Ein Anti-hcy-ABA
monoklonaler Antikörper
(z.B. Klon I5C12 zum hcy-ABA-BSA-Konjugat
aus der Syva monoklonalen Gruppe) wird wie nachfolgend beschrieben
verwendet. Andere Äquivalente,
geeignete monoklonale und polyklonale Antikörper können unabhängig von den dem Fachmann bekannten
Methoden (siehe z.B. Abschnitt D oben) leicht erzeugt werden.
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Serumkalibratoren
werden mit bekannten Mengen an Homocystein hergestellt, das in Serumproben von
zusammengefassten normalen Einzelsera beimpft wurde. Der Homocysteinpegel
in diesem zusammengefassten Serum wird durch HPLC gemäß standardmäßigen Methoden
festgestellt. Viele Referenzlaboratorien – z.B. die Cleveland Clinic,
Cleveland, OH – sind
z.B. ausgerüstet,
solche Protokolle durchzuführen.
-
Eine
Feststoffmatrix, bevorzugt eine in Kügelchenform, wird mit Anti-hcy-ABA
monoklonalen Antikörpern
(mAbs) markiert; was wir hier mit „Ab-Akzeptorkügelchen" bezeichnen, wird
im Wesentlich wie folgt hergestellt. Styroporkügelchen werden zunächst mit
Akzeptorfarbstoff (z.B. C-28 Thioxen, DPP/Eu(TTA)3) gefärbt und
dann mit Dextran beschichtet.
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C-28
Thioxen wurde wie folgt hergestellt:
-
Zu
einer Lösung
aus 4-Bromanilin (30 g, 174 mmol) in trockenem DMF (200 ml) wurde
1-Bromtetradecan (89,3 ml, 366 mmol) und N,N-Diisopropylethylamin
(62,2 ml, 357 mmol) hinzugefügt.
Die Reaktionslösung
wurde 16 Stunden lang unter Argon auf 90°C erhitzt, bevor sie auf Raumtemperatur
abgekühlt
wurde. Zu dieser Reaktionslösung
wurde wiederum 1-Bromtetradecan (45 ml, 184 mmol) und N,N-Diisopropylethylamin (31
ml, 178 mmol) hinzugefügt
und die Reaktionsmischung wurde weitere 15 Stunden lang auf 90°C erhitzt. Nach
Abkühlen
wurde die Reaktionslösung
im Vakuum konzentriert und der Rest wurde mit CH2Cl2 (400 ml) verdünnt. Die CH2Cl2-Lösung
wurde mit 1 N wässrigem
NaOH (2×),
H2O und Salzlauge gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und
im Vakuum getrocknet, um ein dunkelbraunes Öl (etwa 110 g) zu erhalten.
Eine präparative
Säulenchromatographie
auf Kieselgel durch ein mit Hexan auswaschendem Waters 500 Prep-LC-System
ermöglichte
ein gelbes Öl,
das hauptsächlich
das Produkt (4-Brom-N,N-di-(C14H29)-anilin) zusammen mit einer geringfügigen Komponente
1-Bromtetradecan enthielt. Die letztere Verbindung wurde durch Vakuumdestillation
(bp 105–110°C, 0,6 mm)
aus der Mischung entfernt, um 50,2 g (51%) des Produktes als braunes Öl zurückzulassen.
Zu einer Mischung aus Magnesiumspänen (9,60 g, 395 mmol) in trockenem
THF (30 ml) unter Argon wurde eine Lösung aus dem oben substituierten
Anilinprodukt (44,7 g, 79 mmol) in THF (250 ml) tropfenweise hinzugefügt. Ein
paar Jodkristalle wurden hinzugefügt, um die Bildung des Grignard-Reagens
einzuleiten. Als die Reaktionsmischung warm wurde und mit dem Rückfluß begann,
wurde die Zusatzrate kontrolliert, um einen sanften Rückfluß aufrechtzuerhalten.
Nachdem der Zusatz fertiggestellt war, wurde die Mischung bei einem
Rückfluß eine zusätzliche
Stunde lang erhitzt. Die abgekühlte Überstandslösung wurde über eine
Kanüle
an einen zusätzlichen
Trichter überführt und
tropfenweise (über
2,5 Stunden) zu einer Lösung
aus Phenylglyoxal (11,7 g, 87 mmol) in THF (300 ml) bei –30°C unter Argon
hinzugefügt.
Die Reaktionsmischung wurde allmählich
auf 0°C über 1 Stunde
aufgewärmt
und 30 weitere Minuten lang verrührt.
Die resultierende Mischung wurde in eine Mischung aus Eiswasser
(800 ml) und Essigsäurethylester
(250 ml) gegossen. Die organische Phase wurde abgeschieden und die
wässrige
Phase wurde mit Essigsäurethylester (3×) extrahiert.
Die verbundenen organischen Phasen wurden mit H2O
(2×),
Salzlauge gewaschen und über MgSo4 getrocknet. Eine Verdampfung des Lösungsmittels
ergab 48,8 g des Rohproduktes als eine dunkelgrüne ölige Flüssigkeit. Eine Verdampfungssäulenchromatographie
dieser Flüssigkeit
(Gradientauswaschung mit Hexan, 1,5:98,5, 3:97, 5:95 Essigsäurethylester:Hexan)
ergab 24,7 g (50%) des Benzoeproduktes (MS (C42H69NO2): [M – H] + 618,6,
1NMR (250 MHz, CDEL3) entsprach dem erwarteten
Benzoeprodukt. Zu einer Lösung
aus dem Benzoeprodukt von oben (24,7 g, 40 mmol) in trockenem Toluol
(500 ml) wurde darauf folgend 2-Mercaptoethanol (25 g, 320 mmol)
und TMSCl (100 ml, 788 mmol) hinzugefügt. Die Reaktionslösung wurde
bei Rückfluß 23 Stunden
lang unter Argon erhitzt, bevor sie auf Raumtemperatur abgekühlt wurde.
Zu dieser wurde zusätzliches
TMSCl (50 ml, 394 mmol) hinzugefügt;
und die Reaktionslösung
wurde bei Rückfluß weitere
3 Stunden lang erhitzt. Die resultierende Lösung wurde abgekühlt, mit
kaltem 2,5 N wässrigem
NaOH basisch gemacht und mit CH2Cl2 (3×)
extrahiert. Die verbundenen organischen Schichten wurden mit gesättigter
wässriger
NaHCO3 (2×) Salzlauge gewaschen, über Na2SO4 getrocknet und
im Vakuum konzentriert, um eine braune ölige Flüssigkeit abzugeben. Eine präparative
Säulenchromotographie
auf Kieselgel unter Verwendung eines Waters 500 Prep-LC-Systems
(Gradientauswaschung mit Hexan, 1:99, 2:98 Essigsäurethylester:Hexan)
stellte 15,5 g (60%) des C-28 Thioxens als ein orangegelbes Öl (MS (C44H71NOS): [M – H] + 661,6,
1H NMR (200 MHz, CDC13) bereit, und entsprach
dem erwarteten C-28 Thioxenprodukt 2-(4-(N,N-Di-(C14H29)-anilino-3-phenylthioxen.
-
DPP/Eu(TTA)3
wurde wie folgt hergestellt:
-
8,69
g Eu(TTA)3. 3H2O (10 mmol, Kodak Chemical
Company, Rochester, NY, U.S.A.) und 1,8 g 1,10-Phenanthrolin (10
mmol, Aldrich) wurden in 50 ml trockenem Toluol verbunden und 1
Stunde lang in einem Ölbad
auf 95°C
erhitzt. Das Toluol wurde unter reduziertem Druck entfernt. Der
aschgraue Feststoff wurde aus 10 ml Toluol kristallisiert um 10
Gramm DPP/Eu(TTA)3 zu ergeben. Absorptionsspektrum: 270 nm (20.000),
340 nm (60.000) (Toluol) 1.R(KBr): CM–1:
3440(s), 1600(s), 1540(s), 1400(s), 1300(s).
-
Die
Caboxyl-Akzeptorkügelchen
wurden wie folgt hergestellt:
-
Bei
den Ausgangskügelchen
handelte es sich um Carbonsäureester-modifizierteesten
Latex, bezogen von der Firma Seradyn Particle Technology, Indianapolis,
IN. Vier ml einer 10%igen Suspension (400 mg) aus gewaschenem 175
nm Carbonsäureester-modifizierte
Latex wurde mit 3 ml Ethoxyethanol in einem 25 ml Rundkolben mit
Rühranker
verdünnt.
Der Rundkolben wurde dann in ein Ölbad mit 105°C gegeben
und 10 Minuten lang gerührt.
Danach wurden 3,3 mm C-28 Thioxen und 15,5 mm Eu(TTA)3DPP in Benzylalkohol
hinzugefügt;
die Kügelchen
wurden weitere 5 Minuten lang gerührt.
-
An
dieser Stelle wurden 1,0 ml 0,1 N NaOH langsam über 5 Minuten hinzugefügt. Während sämtlicher Zusätze wurde
die Ölbadtemperatur
bei 105°C
aufrechterhalten. Die Ölbadtemperatur
wurde über
einen Zeitraum von 2 Stunden langsam auf Raumtemperatur abgekühlt. Nach
dem Abkühlen
wurde die Mischung mit 20 ml Ethanol verdünnt und zentrifugiert (12.500
U/Min, 30 Minuten lang). Die Überstände wurden
vernichtet und die Kügelchen
durch Ultraschallbehandlung in Ethanol resuspendiert. Das Zentrifugieren
wurde wiederholt und die Kügelchen
in Wasser resuspendiert; und das Zentrifugieren wurde nochmals wiederholt.
Die Kügelchen wurden
in 5 ml wässrigem
Ethanol auf ein endgültiges
Volumen von 40 ml resuspendiert.
-
Herstellung von Aminodextran:
-
Hydroxypropylaminodextran:
(1NH2/6 Glucose) wurde durch Auflösen von
Dextran T-500 (Pharmacia, Uppsala, Schweden) (50 g) in 150 ml H2O in einem 3-halsigen Rundkolben, der mit
einem mechanischen Rührwerk
und Tropftrichter ausgerüstet
ist, hergestellt. Zu der oben genannten Lösung wurden 18,8 g Zn (BF4)2 hinzugefügt und die
Temperatur wurde mit einem Heißwasserbad
auf 87°C gebracht.
Epichlorohydrin (350 ml) wurde tropfenweise durch Rühren über einen
Zeitraum von etwa 30 Minuten hinzugefügt, während die Temperatur bei 87–88°C aufrechterhalten
wurde. Die Mischung wurde 4 Stunden lang gerührt, während die Temperatur bei zwischen
80°C und
95°C aufrechterhalten
wurde, danach wurde die Mischung auf Raumtemperatur abgekühlt. Das
Chlorodextranprodukt wurde durch langsames Eingießen in 3
l Methanol unter kräftigem
Rühren
gefällt,
durch Filtrierung zurückgewonnen
und über
Nacht in einem Vakuumofen getrocknet.
-
Das
Chlorodextranprodukt wurde in 200 ml Wasser aufgelöst und zu
2 l konzentriertem wässrigen
Ammoniak (36%) hinzugefügt.
Diese Lösung
wurde 4 Tage lang bei Raumtemperatur gerührt, dann auf etwa 190 ml auf
einem Rotationsverdampfungsapparat konzentriert. Das Konzentrat
wurde in zwei gleichgroße
Chargen aufgeteilt und jede Charge wurde gefällt, indem sie langsam in 2
l rasch gerührtem
Methanol gegossen wurde. Das Endprodukt wurde durch Filtrierung
zurückgewonnen
und unter Vakuum getrocknet.
-
Hydroxypropylaminodextran
(1NH2/7 Glucose), wie oben hergestellt,
wurde in 50 mm MOPS, pH-Wert 7,2, zu 12,5 mg/ml aufgelöst. Die
Lösung
wurde 8 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt, im Kühlschrank gelagert und 45 Minuten
lang bei 15.000 U/Min. in einer Sorvall RC-5B Zentrifuge unmittelbar
vor dem Gebrauch zentrifugiert, um Spuren an Feststoffmaterial zu
entfernen. Zu 10 ml dieser Lösung
wurden 23,1 mg Sulfo-SMCC in 1 ml Wasser hinzugefügt. Diese
Mischung wurde 1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert und ohne
weitere Reinigung verwendet.
-
Maleimidaminodextran
(MAD) wurde wie folgt hergestellt:
-
Sulfo-SMCC
(11,55 mg) wurde in 0,5 ml destilliertem Wasser aufgelöst. Langsam, über einen
Zeitraum von 10 Sekunden, wurde die oben genannte Lösung zu
5 ml gerührtem
Aminodextranlösung
(12,5 mg/ml in 50 mm MOPS, pH-Wert 7,2), wie oben hergestellt, hinzugefügt. Die
Mischung wurde 1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert.
-
Zu
der oben genannten gerührten
Lösung
wurden 5 ml von 20 mg/ml (100 mg) der auf Seite 54 hergestellten
Sensibilisierungskügelchen
in destilliertem Wasser hinzugefügt.
Dann wurde 1 ml von 200 mg/ml NHS (frisch in 50 mm MES, pH-Wert
eingestellt auf 6,0 mit 6 N NaOH) hinzugefügt. 200 mg EDAC wurde in 1 ml
destilliertem Wasser aufgelöst
und diese Lösung
wurde langsam durch Rühren
zu den Sensibilisierungskügelchen
hinzugefügt.
Der pH-Wert wurde auf 6,0 durch den Zusatz von 450 μl von 1 N
HCl eingestellt und die Mischung wurde im Dunkeln über Nacht
inkubiert. Eine Lösung
aus 100 mg Succinanhydrid in 0,5 ml DMSO wurde zu den Sensibilisierungskügelchen
hinzugefügt
und die Mischung wurde 30 Minuten lang bei Raumtemperatur im Dunkeln
inkubiert. Zu dieser Mischung wurde 0,13 ml 10%iges Tween-20 hinzugefügt, wobei
die endgültige
Konzentration von Tween-20 auf 0,1% gebracht wurde. Die Kügelchen
wurden 45 Minuten lang bei 15.000 U/Min wie oben beschrieben zentrifugiert.
Der Überstand
wurde vernichtet und die Kügelchen
wurden in 10 ml eines Puffers (50 mm MOPS, 50 mm EDTA und 0,1% Tween-20,
pH-Wert 7,2) resuspendiert.
Die Mischung wurde mit Ultraschall behandelt, um die Kügelchen
zu dispergieren. Die Kügelchen
wurden 30 Minuten lang wie oben beschrieben zentrifugiert, der Überstand
wurde vernichtet und die Kügelchen
wurden resuspendiert. Dieses Verfahren wurde insgesamt dreimal wiederholt.
Danach wurden die Kügelchen
auf 40 mg/ml in 2,5 ml des oben genannten Puffers resuspendiert,
mit Argon gesättigt
und Tween-20 wurde zu einer Konzentration von 0,1% hinzugefügt. Die
Kügelchen
wurden bei 4°C
gelagert.
-
Die
mit MAD beschichteten Akzeptorkügelchen
wurden wie folgt hergestellt:
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Carboxylakzeptorkügelchen
wie oben hergestellt (99 mg in 4,5 ml Wasser) wurden langsam unter
Verwirbeln zu 5,5 ml des oben genannten MAD (Maleimidaminodextran)
hinzugefügt,
gefolgt von 1 ml an 200 mg/ml NHS in 50 mm MES, pH-Wert 6,1 ml an
200 mg/ml EDAC in Wasser und 450 μl
an 1 M HCl, endgültiger pH-Wert
6. Die Mischung wurde über
Nacht bei Raumtemperatur im Dunkeln inkubiert, dann mit 200 mg Succinanhydrid
in 0,5 ml DMSO 30 Minuten lang bei Raumtemperatur reagieren lassen.
Frisch geöffnetes
Surfact-Amps Tween-20 (Pierce Chemical Company, Rockford, Illinois,
U.S.A.) wurde hinzugefügt
und die Kügelchen
wurden 30 Minuten lang bei 15.000 U/Min in einer Sorvall RC-5B Zentrifuge
zentrifugiert, durch Zentrifugieren mit drei 10 ml Anteilen an 50
mm MOPS, 50 mm EDTA, 0,1% Surfact-Amps Tween-20 (Pierce chemical Company),
pH-Wert 7,2 gewaschen und in 3 ml desselben resuspendiert.
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Die
mit Antikörpern
beschichteten Akzeptorkügelchen
wurden wie folgt hergestellt:
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Monoklonales
Anti-hcy-ABA Ab wurde durch das Mischen von 622 μl (4,28 mg) mit 10, 2 μl SATA (1,25 mg/ml
in Ethanol, 2 Äqu.)
thioliert, 1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert und gegen
2 × 2
l an 150 mm NaCl, 10 mm Na2HPO4,
1 mm EDTA, pH-Wert 7 kaltdialysiert. Der thioacetylierte Antikörper wurde
durch Hinzufügen
von 62,2 μl
Hydroxylamin (1 m H2NOH, 50 mm MOPS, 25
mm EDTA, pH-Wert 7) deacetyliert unter Bläschenbildung mit Argon und
1 Stunde lang bei Raumtemperatur inkubiert. Das Produkt wurde auf
einer Pharmacia PD-10 Säule
(G-25) angewendet und mit 50 mm MOPS, 50 mm EDTA, pH-Wert 7,2 unter
Bläschenbildung
mit Argon ausgewaschen. Nach einem 2,5 ml Zwangslauf wurden drei
1 ml Fraktionen aufgefangen und verbunden. Die Zurückgewinnung
des Antikörpers
betrug 3,66 mg oder 86 nach A280. Surfact-Amps Tween-20 (10 5) wurde
hinzugefügt,
um 0,2% an endgültiger
Konzentration zu ergeben.
-
Ein
1,4 ml Aliquot des wie oben thiolierten Antikörpers (1,71 mg Antikörper) wurde
unmittelbar zu 300 μl
(10 mg) wie oben hergestellten maleimidierten Kügelchen hinzugefügt, plus
ausreichend 10%iges Tween-20, um die endgültige Konzentration in der
Mischung auf 0,2% zu bringen. Das Röhrchen wurde mit Argon gereinigt
und über
Nacht bei Raumtemperatur im Dunkeln inkubiert. Zu dem oben genannten
wurde 3,4 μl
1 m HSCH2COOH in Wasser hinzugefügt. Nach
30 Minuten bei Raumtemperatur wurden 6,8 μl ICH2COOH (1
m in Wasser) hinzugefügt.
Nach 30 Minuten wurde 3,5 ml an 0,17 m Glycin, 0,1 m NaCl, 0,1%
(V/V) Tween-20, 10 mg/ml BASA, pH-Wert 9,2 hinzugefügt und die
Kügelchen
wurden zentrifugiert (30 Minuten bei 15.000 U/min), 3 Stunden lang
in 5 ml desselben Puffers inkubiert, zentrifugiert, durch Zentrifugieren
mit drei 5 ml anteilen an Puffer C gewaschen, in 5 ml an Puffer
C resuspendiert und im Kühlschrank
gelagert. Die im Puffer C festgestellte Größe der Kügelchen betrug 301 ± 56 nm.
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Kügelchen,
die hier mit „Sensibilisierungs"-Kügelchen
bezeichnet sein können,
sind mit hcy-ABA (hcy-Sensibilisierungskügelchen)
markiert. Die Herstellung der Styroporkügelchen, die mit Sensibilisierungsfarbstoff
(z.B. Silicontetra-t-Butylphthalocyanin)
gefärbt
sind, wird im Wesentlichen wie folgt ausgeführt.
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Silicontetra-t-Butylphthalocyanin:
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Frisch
geschnittenes Natriummetall (5,0 g, 208 mmol = wurde zu 300 ml wasserfreiem
Methanol in einem Zwei-Liter,
dreihalsigen Kolben, ausgestattet mit einem Magnetrührer, Rücklaufkondensator,
einem Trockenrohr und einem Gasspüler, hinzugefügt. Nachdem
das Natrium vollständig
aufgelöst
war, wurde unter Anwendung eines Trichters 4-t-Butyl-1,2-dicyanobenzol
(38,64 g, 210 mmol, bezogen von TCI Chemicals, Portland, OR, U.S.A.)
hinzugefügt.
Die Mischung wurde klar und die Temperatur wurde auf etwa 50°C erhöht. An dieser
Stelle wurde ein stetiger wasserfreier Ammoniakgasstrom durch den
Gasspüler
1 Stunde lang in die Reaktionsmischung eingeführt. Die Reaktionsmischung
wurde dann unter Rückfluß 4 Stunden
lang erhitzt, während
der Ammoniakgasstrom weiter geführt
wurde. Während
dem Verlauf der Reaktion begann sich ein Feststoff zu fällen. Die
daraus resultierende Suspension wurde bis zur Trockenheit (Hausvakuum)
verdampft und der Rest wurde in Wasser (400 ml) suspendiert und
gefiltert. Der Feststoff wurde getrocknet (60°C, Hausvakuum, P2O5). Die Ausbeute des Produktes (1,3-Diiminoisoindolin,
42,2 g) war nahezu quantitativ. Dieses Material wurde ohne weitere
Reinigung für
den nächsten
Schritt verwendet. Das oben genannte Produkt (18 g, 89 mmol) und
Chinolin (200 ml, Aldrich Chemical Company, St. Louis, MO, U.S.A.)
wurde in einem 1-Liter, dreihalsigen Kolben, der mit einem Kondensator
und einem Trockenrohr ausgerüstet
war, gegeben. Silicontetrachlorid (11 ml, 95 mmol, Aldrich Chemical
Company) wurde mit einer Spritze zu der gerührten Lösung über einen Zeitraum von 10 Minuten
hinzugefügt.
Nachdem der Zusatz fertig gestellt war, wurde die Reaktionsmischung
1 Stunde lang in einem Ölbad
auf 180–185°C erhitzt.
Die Reaktion wurde zum Abkühlen
auf Raumtemperatur stehen gelassen und konzentriertes HCl wurde
sorgfältig
hinzugefügt,
um die Reaktionsmischung anzusäuern
(pH-Wert 5–6).
Die dunkelbraune Reaktionsmischung wurde abgekühlt und gefiltert. Der Feststoff wurde
mit 100 ml Wasser gewaschen und getrocknet (Hausvakuum, 60°C, P2O5). Das Feststoffmaterial
wurde in einen 1-Liter Rundkolben gegeben und konzentrierte Schwefelsäure (500
ml) wurde unter Rühren
hinzugefügt.
Die Mischung wurde 4 Stunden lang bei 60°C gerührt und dann sorgfältig mit
zerkleinertem Eis (2000 g) verdünnt.
Die daraus resultierende Mischung wurde gefiltert und der Feststoff
wurde mit 100 ml Wasser gewaschen und getrocknet. Der dunkelblaue
Feststoff wurde in einen 1-Liter
Rundkolben übertragen,
konzentriertes Ammoniak (500 ml) wurde hinzugefügt und die Mischung wurde erhitzt
und unter Rückfluß 2 Stunden
lang gerührt,
auf Raumtemperatur abgekühlt
und gefiltert. Der Feststoff wurde mit 50 ml Wasser gewaschen und
unter Vakuum (Hausvakuum, 60°C,
P2O5) getrocknet,
um 12 g des Silicon-tetra-t-butylphthalocyanin-Produkt als einen
dunkelblauen Feststoff zu ergeben. 3-Picolin (12 g, von Aldrich
Chemical Company), Tri-n-butylamin (wasserfrei, 40 ml) und Tri-n-hexalchlorosilan
(11,5 g) wurden zu 12 g des oben genannten Produktes in einen 1-Liter,
dreihalsigen Koben hinzugefügt,
der mit einem Magnetrührer
und einem Rücklaufkondensator
ausgestattet war. Die Mischung wurde unter Rückfluß 1,5 Stunden lang erhitzt
und danach auf Raumtemperatur abgekühlt. Das Picolin wurde unter
Hochvakuum (Ölpumpe
bei etwa 1 mm Hg) zur Trockenheit abdestilliert. Der Rest wurde
in CH2Cl2 aufgelöst und unter
Anwendung einer Kieselgelsäule
(Hexan) aufgereinigt, um 10 g an purem Di-(tri-n-hexylsilyl)-silicontetra-t-butylphthalocyanin-Produkt
als ein dunkelblauer Feststoff zu ergeben. (LSIMS: [M – H]+ 1364,2,
Absorptionsspektrum: Methanol: 674 nm (ε 180.000): Toluol 678 nm, 1H NMR (250 MHz, CDCl3): δ: –2,4 (m,
12 H), –1,3(m,
12H), 0,2–0,9
(m, 54H), 1,8 (s, 36H), 8,3 (d, 3H) und 9,6 (m, 8H) entsprach dem
oben genannten erwarteten Produkt.
-
Herstellung der gefärbten Sensibilisierungskügelchen:
-
Die
Sensibilisierungskügelchen
wurden hergestellt, indem 600 ml an 10%igen festen Carbonsäureester-modifizierten Kügelchen
(Seradyn) in einen dreihalsigen Rundkolben gegeben wurden, der mit
einem mechanischen Rührer,
einem mit einem an seinem Hals und einem Trichter am gegenüberliegenden
Hals befestigten Glasstopfen ausgestattet war. Der Kolben war in
ein Ölbad
mit einer konstanten Temperatur von 94 ± 1°C eingetaucht. Die Kügelchen
wurden durch den Trichter am Hals in den Kolben gegeben und der
Kügelchenbehälter wurde
mit 830 ml Ethoxyethanol ausgespült,
1700 ml Ethylenglycol und 60 ml 0,1 N NaOH und die Spüllösung wurden
durch den Trichter in den Kolben zugegeben. Der Trichter wurde mit
einer 24–40
Scheidewand aus Gummi ersetzt. Die Kügelchen wurden bei 765 U/min
bei einer Temperatur von 94 ± 1°C 40 Minuten
lang gerührt.
-
Silicon-tetra-t-Butylphthalocyanin
(10,0 g), aufgelöst
in 300 ml Benzylalkohol bei 60 ± 5°C, wurde zu dem oben genannten
Rundkolben durch die Scheidewand mittels einer Spritze zugegeben,
die auf 120 ± 10°C bei einer
Rate von 3 ml pro Minute erhitzt war. Nach 15 Minuten wurden 900
ml entionisiertes Wasser und 75 ml 0,1 N NaOH tropfenweise über einen
Zeitraum von 40 Minuten hinzugefügt.
Das Ölbad
wurde stehen gelassen, sodaß sich
die Temperatur langsam auf 40 ± 10°C senken
konnte, woraufhin das Rühren
eingestellt wurde. Die Kügelchen
wurden danach durch einen 43 Mikron Polyesterfilter gefiltert und
einem Microgon Tangentialfluss-Filtrierapparat (Microgon Inc., Laguna
Hills, CA, U.S.A.) unter Anwendung von Ethanol:Wasser, 100:0 bis
10:90 unterworfen.
-
Herstellung von hcy-ABA
Sensibilisierungskügelchen:
-
Die
Immobilisierung von hcy-ABA in Partikel – z.B. in Sensibilisierungskügelchen – wird im
Wesentlichen wie folgt ausgeführt
(siehe ebenfalls US-Patent Nr. 5,478,729). Zunächst werden Carboxy-Sensibilisierungskügelchen
gemäß dem nachfolgenden
Protokoll in Aminodextran-beschichtete Sensibilisierungskügelchen
umgewandelt. 135 mg Aminodextran wurde in 1,35 ml an 0,2 M MES pH-Wert
6,0 unter Rühren
aufgelöst; dann
wurden 9,0 ml Carboxy-Sensibilisierungskügelchen
zu 3 mg/ml herunter zentrifugiert und jeweils in 1,35 ml entionisiertem
H2O resuspendiert. Die Kügelchen wurden tropfenweise
zu einer Aminodextranlösung
unter Rühren
hinzugefügt,
gefolgt von 177,2 μl
EDAC zu 80 mg/ml entionisiertem H2O; und
die Mischung wurde bei Raumtemperatur (RT) über Nacht im Dunkeln inkubiert.
Als nächstes
wurden 5 N NaCl hinzugefügt,
um eine endgültige
Konzentration von 0,5 N herzustellen, und die Mischung wurde dann
bei RT 30 Minuten lang inkubiert. Schließlich wurde die Kügelchensuspension
herunter zentrifugiert und mit 4 × 5 ml 0,1 M Phosphatpuffer gewaschen,
der 0,1 N NaCl und 10 mm EDTA pH-Wert 7,0 enthielt, und in demselben
Puffer zu 24 mg Kügelchen/ml
gelagert.
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Als
nächstes
wurde die nachfolgende Reaktion mit BABA-NHS durchgeführt. (1) 1,0 ml der Aminodextran-beschichteten Kügelchen
(24 mg/ml) wurde herunter zentrifugiert und in 0,5 ml in 0,1 M Phosphat
mit 0,1 N NaCl pH-Wert 7,0 resuspendiert. (2) 28 mg BABA-NHS wurden
in 1,0 ml DMSO aufgelöst
und 250 μl wurde
zu jeder Aminodextran-beschichteten Kügelchensuspension hinzugefügt, gefolgt
von 250 μl
0,1 M Phosphatpuffer pH-Wert 7,0. Die Reaktionsmischung wurde 1,5
Stunden lang bei Raumtemperatur inkubiert. (3) 0,5 ml an 0,1 M Phosphat,
pH-Wert 7,0, wurde hinzugefügt
und die Reaktionsmischung wurde für 1 weitere Stunde inkubiert.
(4) Die Kügelchen
wurden herunter zentrifugiert und mit 4 × 6 ml 0,1 M Phosphat (pH-Wert 7,0)
gewaschen und in 1,0 ml desselben Puffers resuspendiert.
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Die
oben genannten Kügelchen
gingen dann wie folgt eine Reaktion mit Homocystein-Thiolactonhydrochlorid
(HCTL) ein: 92,5 mg HCTL wurde in 1,25 ml 1,0 N NaOH aufgelöst und 10
Minuten lang bei 37°C inkubiert.
5 ml eines 0,5 M Phosphatpuffers, pH-Wert 7,0, wurde hinzugefügt (den
pH-Wert auf 7,0 bringen). Die Reaktionsmischung wurde mit Stickstoffgas
gespült.
1,0 ml der HCTL-Lösung
wurde in zwei Aliquoten zu 1,0 ml entgaster Kügelchensuspension aus Schritt
(4) im vorstehenden Absatz hinzugefügt. Die Reaktionsmischung wurde
bei 37°C
4 Stunden lang inkubiert und die Kügelchen wurden mit 5 ml an
0,17 M Glycin, 0,1 M NaCl, 10 mg/ml BSA, 10 mm EDTA pH-Wert 9,2
Puffer 1 Stunde lang bei RT blockiert. Die Kügelchensuspension wurde mit
1 × 5
ml Puffer aus 0,17 M Glycin, 0,1 M NaCl, 10 mg/ml BSA, 10 mm EDTA,
pH-Wert 9,2, gefolgt von 4 × 5
ml LOCI an Puffer gewaschen und bei 4°C in 5,0 ml an LOCI-Puffer gelagert.
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Der
hier verwendete allgemeine Testpuffer, der auch als „LOCI-Puffer" bezeichnet wird,
enthält
folgendes: 0,1 M Trisbase, 0,3 M NaCl, 25 mm EDTA, 0,1% BSA, 0,1%
Dextran T-500, 0,05% Kathon, 0,01% Gentamicin, 0,1% Zwittergent
3-14 und HBR-1 zu 1/320. Der pH-Wert wird mit konzentriertem HCl
(Milli-Q Wasser wird bei dieser Pufferherstellung verwendet) auf
8,2 eingestellt.
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Zugehörige Puffer
werden wie folgt hergestellt: LOCI-Prestress-Puffer: Der LOCI-Puffer enthält 10 mm Bis-Tris und einen auf
9,0 eingestellten pH-Wert. LOCI-hcy-Testpuffer (Testpuffer): 50 mm Boratpuffer,
0,3 m NaCl, 0,1% Dextran T-500, 0,05% Kathon, 0,01% Gentamincin,
0,1% Tween-20 und HBR-1 bei einer 1/50 Verdünnung der Vorratslösung. Der
pH-Wert wird auf 9,2 eingestellt.
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Die
Reaktionsbeimischung wird 4 Stunden lang bei 37°C inkubiert und die Kügelchen
werden mit 5 ml eines 0,17 M Glycin, 0,1 M NaCl, 10 mg/ml BSA, 10
mm EDTA, pH-Wert 9,2 Puffers 1 Stunde lang bei Raumtemperatur blockiert,
die Kügelchensuspension
wird mit 1 × 5
ml Puffer aus 0,17 m Glycin, 0,1 m NaCl, 10 mg/ml BSA, 10 mm EDTA,
pH-Wert 9,2, gefolgt von einem 4 × 5 ml LOCI-Puffer gewaschen
und bei 4°C
in einem 5,0 ml LOCI-Puffer gelagert.
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Zugehörige Puffer
werden wie folgt hergestellt: LOCI-Prestress-Puffer: Der LOCI-Puffer enthält 10 mm Bis-Tris und einen auf
9,0 eingestellten pH-Wert. LOCI-hcy- Testpuffer (Testpuffer): 50 mm Boratpuffer,
0,3 m NaCl, 0,1% Dextran T-500, 0,05% Kathon, 0,01% Gentamincin,
0,1% Tween-20 und HBR-1 bei einer 1/50 Verdünnung der Vorratslösung. Der
pH-Wert wird auf 9,2 eingestellt.
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Die
nachfolgenden Testprotokolle werden bevorzugt an einem automatisierten
Instrument ausgeführt (z.B.
einem automatisierten Tecan-1 Instrument), können jedoch ebenso zur Verwendung
mit anderen automatisierten Instrumenten oder für nicht automatisierte Zwecke
angepasst werden. Der Fachmann wird in der Lage sein, die nachfolgenden
Protokolle entsprechend zu modifizieren.
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B. Drei-Reagensprotokoll
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Eine
50 μl Mischung
an hcy-ABA-Sensibilisierungskügelchen
(0,1 mg/ml) und 2 mm TCEP werden zu 5 μl hcy-Serumkalibrator in einer
Reaktionsküvette
hinzugefügt,
gefolgt von dem Zusatz von 50 μl
Testpuffer. Die Mischung wird 417 Sekunden lang inkubiert. Danach
werden 50 μl
an 5 mm BABA hinzugefügt,
gefolgt von 45 μl
Testpuffer. Nach der Inkubation von 157 Sekunden werden 50 μl an Ab-beschichteten Akzeptorkügelchen (zu
0,25–0,5
mg/ml) hinzugefügt.
Nach der Inkubation von 154 Sekunden wird die Probe abgelesen.
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C. Zwei-Reagensprotokoll
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Aufgrund
der Unverträglichkeit
der Bromacetylbenzoesäure
(BABA) mit anderen Reagentien sowohl als auch ihrer beschränkten Löslichkeit
und Stabilität
wird ebenfalls ein Enolphosphatderivat von CABA (CABA-Phosphat),
eine Pro-CABA-Verbindung, untersucht. Ein weiterer Vorteil der Verwendung
eines Enolphosphatderivats eines Haloketons als ein Derivatisierungsagens
ist die Möglichkeit
der Verwendung des Zwei-Reagensprotokolls mit einem automatisierten
Instrument, wie z.B. dem in automatisierten LOCI-Tests verwendeten
Instrument.
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Eine
50 μl Mischung
an hcy-ABA-Sensibilisierungskügelchen
(0,1 mg/ml) und 2 mm TCEP und 5 mm CABA-Phosphat werden zu 5 μl hcy-Serumkalibrator in
einer Reaktionsküvette
hinzugefügt,
gefolgt von dem Zusatz von 100 μl
Testpuffer. Die Mischung wird 417 Sekunden lang inkubiert. Danach
wird eine 50 μl
Mischung an Ab-beschichteten Akzeptorkügelchen (0,5 mg/ml) und alkalische
Phosphatase (1 mg/ml) hinzugefügt,
gefolgt von 45 μl
Testpuffer. Nach der Inkubation von 157 Sekunden wird die Probe
wie in dem Drei-Reagens Standardprotokoll abgelesen.
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D. Leistungsverhalten
eines Drei-Reagensprotokolls mit BABA:
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In
dem so genannten Drei-Reagens Testformat werden hcy-Sensibilisierungskügelchen,
gemischt mit TCEP, als das erste Reagens verwendet. Ab-beschichtete
Akzeptorkügelchen
werden als das dritte Reagens verwendet, das nach dem Proben-Derivatisierungsschritt
hinzugefügt
wird. Dies resultiert in einem gleichmäßigen Wettbewerb zwischen dem
löslichen
und dem Kügelchen-gebundenen
hcy-ABA für
Ab an Akzeptorkügelchen
im dritten Schritt. Das maximale Signal wird aufgrund der spezifischen
Kügelchenaggregation
in Abwesenheit von hcy im Serum erhalten. Diese Kügelchenaggregation
wird durch hcy in der Serumprobe gehemmt, so daß das Signal umgekehrt proportional
zu der Menge an hcy im Serum ist. Homocystein im Puffer wird als
Kalibrator verwendet.
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Ein
LOCI-Homocysteintest wird mit dem automatisierten LOCI-Tecan-Instrument
durchgeführt.
Die Reagentien und Serumproben werden an diesem Instrument bei 4°C gehalten,
der Testpuffer und die Reaktionsküvetten werden jedoch bei 37°C gehalten.
Der Test wird bei 37°C
durchgeführt
und das Drei-Reagensprotokoll wird wie hier beschrieben verwendet,
während
das Zwei-Reagens
Testprotokoll ebenfalls in nachfolgenden Arbeiten mit CABA-Phosphat
als ein alternativer Derivatisierungsreagens eingesetzt wird.
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Eine
Homocystein-Standardkurve wird unter Anwendung von sechs Kalibratoren
angelegt, die durch Beimpfung von Homocystein in zusammengefasstes
Serum hergestellt werden, welches durch HPLC quantifiziert wird. Über 60%
einer Signalmodulation wird unter Verwendung von 2% Serumprobe erhalten
(Daten nicht dargestellt). Die Volumen der Reaktionsmischung in
verschiedenen Schritten werden für
eine maximale Konzentration des Reduktionsmittels optimiert, da
dieser Schritt langsamer ist, als der Alkylierungsschritt. Die endgültige Menge
an verwendetem TCEP ist niedriger, als das Alkylierungsmittel.
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Die
Intra-Assay-CVs werden durch Bestimmung der Kalibratoren in Wiederholungen
(unter Verwendung der selben Probe) erhalten. Die CVs der Signalmessung
und der Konzentrationsbestimmung sind in Tabelle 1 aufgeführt. In
Tabelle 1 werden das Drei-Reagens Testprotokoll und das Zwei-Reagens
Testprotokoll wie oben beschrieben verwendet.
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Die
Stabilität
von BABA wird an drei verschiedenen pH-Konditionen wie in Tabelle 2 aufgeführt untersucht.
In Tabelle 2 wird das Drei-Reagensprotokoll wie zuvor beschrieben
verwendet, wobei 5 mm BABA in einem verschiedenen pH-Puffer als
R-2 (Reagens 2) gelagert wird.
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Die
Aktivität
von BABA wird durch die Menge an Gesamttestsignalmodulation überwacht,
die durch LOCI unter Verwendung des Drei-Reagensprotokolls erhalten
wird. Es wird nur eine beschränkte
Stabilität
von BABA erhalten, auch zu der optimalen Kondition, die bei dem
pH-Wert von 6,0 liegt.
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E. Leistungsverhalten
von CABA-Phosphat als Derivatisierungsagens:
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Ein
Enolphosphatderivat von CABA wird synthetisiert. CABA-Phosphat ist über einen
breiten pH-Bereich hinweg leicht löslich und bleibt inaktiv bis
es durch ein Enzym ausgelöst
wird, welches an dem definierten Schritt in dem Test hinzugefügt wird.
Deshalb ist es potentiell für
einen Zwei-Komponententest geeignet. In dem Zwei-Reagensprotokoll
ist Reagens-1 (R1) eine Mischung aus hcy-markierten Sensibilisierungskügelchen
zu 50 μg/ml,
2 mm TCEP und 5 mm CABA-Phosphat in Testpuffer; Reagens-2 (R-2)
besteht aus Ab-beschichteten
Akzeptorkügelchen
zu 0,1 mg/ml, gemischt mit alkalischer Phosphatase zu 1 mg/ml in
Testpuffer. Bei diesem Protokoll werden 50 μl an R1, 5–10 μl der Probe und 50 μl an Testpuffer
gemischt und 7 Minuten lang bei 37°C (Schritt 1) inkubiert, dann
werden 50 μl
an R2 und 100 μl
an Testpuffer hinzugefügt.
Die Reaktionsmischung wird weitere 3 Minuten lang inkubiert. Der
LOCI-Ablesung wird wie oben beschrieben durchgeführt. Die Standardkurve von
hcy-Serumkalibratoren
unter Verwendung von CABA-Phosphat als Derivatisierungsagens und
das Zwei-Reagensprotokoll werden festgestellt (nicht dargestellt). Über 60%
an Signalmodulation wird unter Verwendung von 2% der Serumprobe
erhalten.
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Das
Drei-Reagens Testprotokoll unter Verwendung von CABA-Phosphat als
Derivatisierungsagens wird ebenfalls analysiert. Ähnliche
Ergebnisse werden mit hcy-Serumkalibratoren
erhalten, wie in dem Drei-Reagensprotokoll
unter Verwendung von BABA (nicht dargestellt). Die Stabilität von CABA
wird ebenfalls untersucht. Die Aktivität von CABA-Phosphat als Derivatisierungsagens
wird durch die Menge an Gesamttestsignalmodulation überwacht,
die unter Verwendung des Drei-Reagensprotokolls durch LOCI erhalten
wird. Wie in Tabelle 3 aufgeführt,
weist es eine wesentlich längere
Haltbarkeit auf, als BABA. In Tabelle 3 wird das Drei-Reagens Testprotokoll
verwendet, wobei CABA-Phosphat bei zwei Temperaturen in einem pH-Wert
von 9,0 als R-2 gelagert wird; gemischte hcy-Sensibilisierungskügelchen
und TCEP als R-1; gemischte Ab-Akzeptorkügelchen und alkalische Phosphatase
als R-3.
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F. Korrelationsstudien:
-
Dasselbe
Drei-Reagensprotokoll, das mit BABA sowohl als auch mit CABA-Phosphat
als Derivatisierungsagens verwendet wurde, wird auch in dieser Korrelationsstudie
verwendet. Die Ergebnisse werden in Tabelle 4-a aufgeführt. Ähnliche
Ergebnisse werden mit BABA und auch mit CABA-Phosphat als Derivatisierungsagens
unter Verwendung des Drei-Reagensprotokolls durch LOCI wie in Tabelle
4-a gezeigt erhalten. Die Korrelation von LOCI gegenüber HPLC
unter Verwendung des Zwei-Reagensprotokolls
wird in Tabelle 4-b aufgeführt.
Das Zwei-Reagensprotokoll ergibt eine etwas bessere Korrelation
mit HPLC, als dem Drei-Reagensprotokoll. Dieses Ergebnis kann auf
eine besseren Testgenauigkeit mit dem Zwei-Reagensprotokoll, als
mit dem Drei-Reagensprotokoll
hindeuten, auch mit dem automatisierten Instrument. Hierdurch wird
die Durchführbarkeit
eines raschen – und
sogar vollautomatisierten – Test
auf Antikörperbasis
für die
hcy-Quantifizierung demonstriert.
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TABELLE
1 INTRA-ASSAY
GENAUIGKEIT
-
-
TABELLE
2 STABILITÄT VON BABA
(5 mm) GELAGERT IN VERSCHIEDENEN PH-PUFFERN (NACHWEIS
VON HOMOCYSTEIN IN SERUM BEI 2%)
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TABELLE
3 STABILITÄT VON CABA-PHOSPHAT
GELAGERT BEI ZWEI TEMPERATUREN (5
mm in 50 mm BORATPUFFER pH-WERT 9,0)
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TABELLE
4 TESTKORRELATIONSSTUDIEN
-
Beispiel 3
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EIA zur Bestimmung von
Homocystein in Serum/Plasma
-
A. Materialien
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Ein
Enzym-Immunoassay (EIA) für
Homocystein (hcy) wird üblicherweise
gemäß Standardverfahren durchgeführt, im
Wesentlichen wie folgt. Die nachfolgenden Komponenten können beispielsweise
verwendet werden: Nichtbeschichtete Röhrchen; mit Streptavidin beschichtete
Mikrotiterplatten; ein Reduktionsmittel (z.B. TCEP) in Wasser; CABA-Phosphat
im Puffer; alkalische Phosphataselösung; eine Lösung aus
einem Anti-Homocystein-ABA monoklonalen Antikörper, der mit Biotin konjugiert
ist; eine Lösung
aus Homocystein-ABA, die auf Meerrettichperoxidase (HRP) konjugiert
ist, HRP-Substratlösung
und Spülpuffer.
Homocysteinkalibratoren werden bevorzugt durch Beimpfung des zusammengefassten
Serums oder Plasmas mit bekannten Konzentrationen des Analyts gemäß Standardprotokollen
hergestellt.
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B. Verfahren
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Zunächst werden
5 μl Serum,
Plasmaprobe oder Kalibratorkontrolle mit 10 μl an 10 mm TCEP in Wasser in
Probenherstellungsröhrchen
gemischt. Die Mischung wird 10 Minuten lang bei 37°C inkubiert.
Als nächstes
werden 50 μl
an 8 mm CABA-Phosphat (in 0,1 m Natriumphosphatpuffer, pH-Wert 7,5)
und 50 μl
an alkalischer Phosphataselösung
(1 mg/ml, im Boratpuffer, pH-Wert 9,2) angesetzt; die Mischung wird
5 Minuten lang bei 37°C
inkubiert.
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350 μl Boratpuffer
(pH-Wert 9,0) werden dann zu der Reaktionsmischung hinzugefügt und 100 μl dieser
verdünnten
Reaktionsmischung werden dann in eine mit Streptavidin beschichtete
Mikrotitervertiefung überführt. Als
nächstes
werden 25 μl
mit einem Anti-ABA-Homocystein
monoklonalen Antikörper
markiertem Biotin (enthaltend 2 Picomol Antikörper) in jede Mikrotitervertiefung
hinzugefügt
und die Mischungen werden 20 Minuten lang unter Schütteln bei
Raumtemperatur inkubiert.
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25 μl an HRP-ABA-Homocysteinkonjugat
(enthaltend 0,15 μg
des Enzymkonjugats) werden zu jeder Reaktionsmischung hinzugefügt und die
Mischungen werden weitere 10 Minuten lang unter Schütteln bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Reaktionsmischungen werden dann aspiriert und die
Mikrotitervertiefungen werden mit 0,05% Tween 20 enthaltendem Phosphatpuffer
gewaschen.
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Die
HRP-Substratlösung
(z.B. K-Blue von ELISA Tech.) wird zu den gewaschenen Vertiefungen
hinzugefügt
und die Farbentwicklung wird nach 10 bis 30-minütiger Inkubation bei Raumtemperatur
unter Verwendung eines gewerblich erhältlichen Mikrotiterplattenlesers
abgelesen. Die Farbentwicklung steht in direkter Beziehung mit der
Menge des Enzymkonjugats, das durch die Wechselwirkung mit dem Antikörper an
die Mikrotitervertiefung gebunden ist. Die Menge des gebundenen
Enzymkonjugats steht umgekehrt in Beziehung mit der Menge an Homocystein
in der Probe. Die Bestimmung von Homocystein in der Probe wird aus
einer Standardkurve errechnet, die durch die Bestimmung der Kalibratoren
(siehe unten) hergestellt wird.
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HRP-ABA-Homocysteinkonjugat
wird durch ein Verfahren hergestellt, das dem zur Immobilisierung von
ABA-Homocystein
auf festen Oberflächen
beschriebenen Verfahren ähnlich
ist. Ein Biotin-markierter monoklonaler Antikörper wird durch Verfahren hergestellt,
die dem Fachmann auf dem relevanten Fachgebiet bekannt sind.
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Biotinylisierte
Antikörper:
Ein Anti-Homocystein-ABA monoklonaler Antikörper (z.B. 15C12 von Dade Behring,
Deerfield, IL, U.S.A.) oder jeder beliebig geeignete Anti-hcy-ABA-Antikörper wird
im Wesentlichen wie folgt biotinylisiert. Insgesamt 7,5 mg (9,75
ml) Aliquot wird gegen 2 × 2
l an 0,1 m NaHCO3 (pH-Wert 8,0) in kalten
Konditionen dialysiert und auf dem Centriprep 30 auf ein Volumen
von 4,65 ml konzentriert. Die Konzentration wird durch UV (1,1 mg/ml)
mit einer Rückgewinnung
von 5,13 mg bestimmt. Eine Gelelektrophorese (z.B. Paragon-Gelelektrophorese)
wird verwendet, um die Gegenwart eines Einzelbandes zu bestätigen.
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Als
nächstes
wird Biotinamidhexanoat N-Hydroxysuccinimidester
wird in DMSo zu 13 mm aufgelöst und
dann zu der Antikörperlösung hinzugefügt, um 5:1,
10:1 und 25:1 Molarverhältnisse
zu erhalten. 1,5 mg des Ab wird für jede Herstellung verwendet.
Nach 2 Stunden bei Raumtemperatur im Dunkeln werden die Reaktionsmischungen
gegen 2 × 2
l Phosphat gepufferte Kochsalzlösung
(PBS; 10 mm Na2HPO4,
150 mm NaCl, pH-Wert 7,4) in kalten Konditionen dialysiert. Die
Konzentration wird durch UV bestimmt. Die Produkte werden mit 0,05%
Natriumazid gekühlt
gelagert.
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Serumkalibratoren:
Serumkalibrierungskurven werden mit bekannten Mengen an Homocystein
erzeugt, die in die durch zusammengefasste Sera von Normalpersonen
(z.B. von 38 Normalpersonen) erzeugte Serumproben geimpft wurden.
Die Serumkalibratoren werden entweder mit ausgebeutetem oder unbehandeltem
zusammengefassten Serum hergestellt. Die Homocysteinkonzentration
wird vor und nach der Behandlung durch HPLC, z.B. in einem Referenzlabor,
bestätigt.