-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung betrifft Verfahren zur Früherkennung von Krebs bei Patienten
durch Untersuchen auf große
DNA-Fragmente. Verfahren der Erfindung sind insbesondere beim Nachweis
von Colonkrebs brauchbar.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Veränderungen
der genomischen Unversehrtheit sind oft mit einer Krankheit oder
mit der Neigung zu einer Krankheit verbunden. Beispielsweise glaubt
man von vielen Krebsarten, dass sie durch eine Reihe von Mutationen
in genomischer DNA, die zu genomischer Instabilität in Form
von unkontrolliertem Zellenwachstum führen, entstehen. In normalen Zellen
führt eine
Beschädigung
von genomischer DNA typischerweise zur Expression von Tumor-Suppressoren,
wie dem Zellzyklus-Regulator p53. Beispielsweise führt eine
Beschädigung
von zellulärer DNA
zu gesteigerter Expression von p53, der den Zellzyklus anhält, um eine
Reparatur des Schadens zu erlauben. Wenn die beschädigte DNA
nicht repariert werden kann, unterliegt die Zelle der Apoptose, was
die Anhäufung
zusätzlicher
Mutationen in Tochterzellen verhindert. Wenn es jedoch eine Mutation
in dem p53-Gen selbst (oder in einem anderen Zellzyklus-Regulator)
gibt, gehen beschädigte
Zellen weiter durch den Zellzyklus, was zu Nachkommenschaft führt, in
die zusätzliche
DNA-Mutationen ungeprüft hineingehen.
Es ist die Anhäufung
dieser Mutationen, die das Kennzeichen vieler Krebsarten ist.
-
Der
Prozess der Apoptose ist nicht nur bei der Regulierung des zellulären Metabolismus
wichtig, sondern auch bei der Hemmung der Onkogenese. Wenn Zellen
der Apoptose unterliegen, wird der Kern klein und fragmentiert.
Kern-DNA wird zu Spindelfragmenten verdaut, die im Allgemeinen nicht
größer als
etwa 200 Basenpaare sind. Wenn der Prozess fortschreitet, üblicherweise
auf vielen Wegen, löst
sich die Zellmembran auf, und die Zellinhalte werden metabolisiert.
Als ein Ergeb nis werden Zellen, die das Potenzial haben, den vielschrittigen
Weg, der zu Krebs führt,
zu beschreiten, beseitigt.
-
Viele
Krebsarten sind heilbar, wenn sie früh in ihrer Entwicklung nachgewiesen
werden. Beispielsweise entstehen colorektale Krebsarten typischerweise
im Colonepithel und sind während
frühen Entwicklungsstadien
nicht extensiv mit Gefäßen versorgt
(und daher nicht invasiv). Der Übergang
zu einem hochgradig mit Gefäßen versorgten,
invasiven und schließlich
metastasierenden Krebs dauert gewöhnlich 10 Jahre oder länger. Wenn
das Vorliegen von Krebs vor der extensiven Versorgung mit Gefäßen nachgewiesen
wird, ist eine chirurgische Entfernung typischerweise eine effektive
Heilung. Colorektaler Krebs wird jedoch oft erst bei der Manifestation klinischer
Symptome, wie Schmerzen und schwarzem Teerstuhl, nachgewiesen. Im
Allgemeinen liegen derartige Symptome erst vor, wenn die Krankheit
gut ausgebildet ist, und oft nachdem eine Metastase stattgefunden
hat. Die Früherkennung
von colorektalem Krebs ist daher wichtig, um seine Krankheitshäufigkeit
signifikant zu verringern.
-
Invasive
diagnostische Verfahren, wie eine endoskopische Untersuchung, erlauben
eine direkte visuelle Identifizierung, Entfernung und Biopsie von möglicherweise
kanzerösem
Gewebe. Eine Endoskopie ist kostspielig, unbequem, inhärent risikoreich und
kein praktisches Werkzeug zur Frühdiagnose.
-
Etablierte
nicht-invasive Untersuchungsverfahren bzw. Screening-Verfahren beinhalten
die Prüfung
von Stuhlproben auf die Anwesenheit von fäkalem okkultem Blut oder auf
erhöhte
Gehalte an carzinoembryonalem Antigen, die beide das Vorliegen von
colorektalem Krebs nahelegen. Zusätzlich stellen kürzliche
Entwicklungen der Molekularbiologie Verfahren von großem Potenzial
zum Nachweisen des Vorliegens eines Bereichs von DNA-Mutationen, die
auf colorektalen Krebs hinweisen, bereit. Das Vorliegen derartiger
Mutationen kann in DNA, die man in Stuhlproben während verschiedener Stadien von
colorektalem Krebs findet, nachgewiesen werden. Stuhl weist jedoch
Zellen und Zellfragmente von dem Patienten, von Mikroorganismen
und von Nahrungsmitteln auf, was zu einer heterogenen Population
von Zellen führt.
Dies macht es schwierig, kleine spezifische Subpopulationen zuverlässig nachzuweisen.
-
Es
gibt in der Technik einen Bedarf an zusätzlichen nicht-invasiven Verfahren
zur Frühdiagnose
von Krebs, die charakteristische Merkmale nachweisen, die auf das
Vorliegen von Krebs hinweisen.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zum Identifizieren von Hinweisen
auf Krebs in Gewebe- oder Körperflüssigkeits-Proben
durch Identifizieren von nicht-apoptotischer
DNA in jenen Proben bereit. Die Erfindung stellt auch Verfahren
zum Identifizieren von Hinweisen auf Krebs oder eine Krebs-Vorstufe
in Proben, die abgestoßene
Epithelzellen enthalten, bereit. Es wurde nun erkannt, dass von
abgestoßenen
normalen (nicht-kanzerösen)
Zellen erhaltene DNA anders ist als DNA, die von abgestoßenen Krebszellen
oder Krebs-Vorstufen-Zellen erhalten wurde. Normale abgestoßene Zellen
haben typischerweise eine Apoptose durchgemacht und produzieren
daher Zellen oder Zellfragmente (abhängig vom Stadium der Apoptose),
die DNA aufweisen, die im Wesentlichen abgebaut worden ist. Abgestoßene Krebszellen
oder Krebs-Vorstufen-Zellen haben typischerweise keine Apoptose
durchgemacht, und derartige Zellen oder ihre Fragmente produzieren
zwar einige sehr kleine Fragmente als ein Ergebnis des Abbaus in
der Probe, enthalten aber typischerweise auch einen höheren Anteil
an großen
DNA-Fragmenten (verglichen mit denjenigen, die in Zellen oder Fragmenten
von abgestoßenen
normalen Zellen beobachtet werden). Der Unterschied in der DNA-Unversehrtheit
zwischen normalen und abnormalen Zellen ist ein Marker für das Vorliegen
von Krebs oder einer Vorstufe von Krebs in einer Probe, die abgestoßene bzw.
abgeschälte
Zellen aufweist.
-
Stuhl
ist eine gute Probe zur beispielhaften Darstellung von Verfahren
der Erfindung. Das Colonepithel unterliegt einem andauernden Abstoßungsprozess.
Normale Epithelzellen unterliegen der Apoptose und werden in das
Lumen des Colons und auf den sich bildenden Stuhl abgeschilfert.
Zellen von Polypen und Tumoren werden auch auf den sich bildenden
Stuhl abgeschilfert. Zellen von Polypen oder Tumoren sind jedoch
definitionsgemäß nicht
apoptotisch. Verfahren der Erfindung ziehen Vorteile aus den unterschiedlichen
charakteristischen Eigenschaften zwischen apoptotischen und nicht-apoptotischen
Zellen, um Patientenproben auf Hinweise auf Krebs oder eine Krebs-Vorstufe
zu untersuchen.
-
Wie
oben angegeben, unterliegen nicht-kanzeröse (normale) Zellen in regelmäßigen Intervallen oder
als Reaktion auf eine irreparable Zell-Beschädigung der Apoptose. Als ein
Ergebnis der Apoptose wird DNA von normalen Zellen in kleine Fragmente mit
etwa 200 oder weniger Basenpaaren, und typischerweise 180 Basenpaaren
oder weniger, gespalten. Im Gegensatz dazu ist DNA, die von Krebszellen oder
Krebs-Vorstufen-Zellen erhalten wurde, viel größer als die typischen apoptotischen
Fragmente. So ist die Anwesenheit großer DNA-Fragmente in einer Probe
(z.B. von abgeschilfertem Colonepithel) ein Hinweis, dass es in
der Probe (oder dem Untersuchungsmaterial, von dem sie erhalten
wurde) Zellen gibt oder gab, die der Apoptose und dem damit einhergehenden
Abbau von DNA entgangen sind. Die Anwesenheit großer DNA-Fragmente
stellt einen positiven Screen auf Krebs oder eine Krebs-Vorstufe dar.
-
Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung ein in-vitro-Verfahren zum Untersuchen
bzw. Screenen eines Patienten auf Krebs oder eine Krebs-Vorstufe
bereit, wobei das Verfahren die Schritte aufweist des Nachweisens
in einer Probe von Gewebe oder Körperflüssigkeit
des Patienten, die abgestoßene
Zellen oder Zellfragmente aufweist, von DNA-Fragmenten, die größer als
ein typisches apoptotisches Spindelfragment sind, wobei die DNA-Fragmente
von abgestoßenen
Zellen oder Zellfragmenten erhalten werden, wobei das Vorhandensein
der Fragmente in einer größeren Menge
als ein vorbestimmter Gehalt, der für nicht-kanzeröse Zellen oder nicht-präkanzeröse Zellen
erwartet oder nachgewiesen wird, auf Krebs oder eine Krebs-Vorstufe
hinweist, und wobei die Fragmente (a) größer als etwa 170 Basenpaare
lang sind; oder (b) größer als
etwa 500 Basenpaare lang sind; oder c) zwischen etwa 200 Basenpaaren
und etwa 3500 Basenpaaren lang sind; oder (d) zwischen etwa 500
Basenpaaren und etwa 2500 Basenpaaren lang sind; oder (e) zwischen
etwa 200 Basenpaaren und etwa 1000 Basenpaaren lang sind; oder (f)
zwischen etwa 200 Basenpaaren und etwa 600 Basenpaaren lang sind;
oder (g) 1,8 Kb und länger
sind. Bei bevorzugten Verfahren werden Patienten, die Proben mit
einem hohen Anteil an nicht-apoptotischen Nucleinsäuren, wie durch
Verfahren der Erfindung bestimmt, liefern, weiter auf das Vorliegen
eines Tumors, eines Adenoms oder einer anderen kanzerösen oder
präkanzerösen Läsion geprüft.
-
Im
Allgemeinen weisen Verfahren der Erfindung das Nachweisen eines
DNA-Fragments oder von
DNA-Fragmenten einer Länge,
die in nicht-kanzerösen
Zellen oder nicht-kanzerösen
Zellfragmenten im Wesentlichen nicht vorliegen würden, nämlich einer Länge, die
größer als
ein typisches apoptotisches Spindelfragment ist, in einer biologischen
Probe auf.
-
Bevorzugte
Verfahren der Erfindung weisen das Amplifizieren von Nucleinsäuren in
einer repräsentativen
Stuhlprobe unter Verwendung von human-spezifischen Primern und das
Nachweisen von Amplicons mit Längen,
die größer als
ein typisches apoptotisches Spindelfragment sind, auf. In einer hochgradig
bevorzugten Ausführungsform
wird die Amplifizierung durch Polymerasekettenreaktion (PCR – polymerase
chain reaction) unter Verwendung von Vorwärts- und Rückwärts-Primern (forward and reverse
Primern), die gegen human-spezifische Nucleinsäure-Fragmente gerichtet sind und beabstandet
sind, um eine Untergrenze für
die sich ergebenden Amplicons zu schaffen, ausgeführt. Ebenfalls in
einer hochgradig bevorzugten Ausführungsform sind die Primer
für die
PCR gegen humane Onkogen- oder Tumorsuppressorsequenzen gerichtet.
Zu bevorzugten Ziel-Nucleinsäuren
für PCR-Primer
gehören
p53, Kras, apc, dcc und andere Gene, die dafür bekannt sind oder verdächtigt werden,
mit Krebs, und insbesondere colorektalem Krebs, in Verbindung zu stehen.
Verfahren zur Durchführung
der PCR sind in dem US-Patent Nr. 4 683 202 angegeben. Die Anwesenheit
eines Amplicons mit einer größeren Länge als
der eines typischen apoptotischen Spindelfragments weist auf eine
Matrizen-Nucleinsäure
jener Länge
(oder länger)
in der Probe hin. Gemäß Verfahren
der Erfindung stellen solche langen Sequenzen einen positiven Screen
dar und weisen auf Krebs oder eine Krebs-Vorstufe hin.
-
Zu
bevorzugten biologischen Proben gehören Stuhl, Eiter und Urin.
Verfahren der Erfindung sind insbesondere brauchbar zum Nachweis
großer DNA-Fragmente
in Proben, die Abgestoßenes
enthalten. Gewebe (z.B. Colon, Lungen, Blase), in dem Zellen, insbesondere
Epithelzellen, abgestoßen
werden, sind für
Untersuchungsverfahren der Erfindung am meisten bevorzugt. In derartigen
Geweben erfordert die andauernde Zellerneuerung, dass Zellen regelmäßig abgeschilfert
werden, nachdem sie eine Apoptose durchgemacht haben. Proben des
Abgestoßenen
(Gewebe oder Körperflüssigkeit,
das (die) die abgestoßenen
Zellen enthält)
weisen vorherrschend apoptotische DNA auf.
-
Bevorzugte
Verfahren der Erfindung zur Verwendung an einer Stuhlprobe weisen
das Erhalten einer repräsentativen
Stuhlprobe auf. Ein besonders bevorzugtes Verfahren zur Vorbereitung
einer Stuhlprobe ist in dem US-Patent Nr. 5 741 650 und in dem US-Patent
Nr. 5 952 178 mit gleicher Inhaberschaft offenbart.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
weisen Verfahren der Erfindung das Homogenisieren einer repräsentativen
Stuhlprobe in einem Lösungsmittel
auf, um ein homogenisiertes Probengemisch mit einem Verhältnis von
Lösungsmittelvolumen
zu Stuhlmasse von mindestens 5:1 zu bilden. Ein besonders bevorzugtes
Verhältnis
von Lösungsmittelvolumen
zu Stuhlmasse beträgt
etwa 20:1. Ein bevorzugtes Lösungsmittel
zur Herstellung von Stuhlproben gemäß der Erfindung ist ein physiologisch
verträglicher
Puffer, der ein Detergens und eine Proteinase und gewünschtenfalls
einen DNase-Inhibitor aufweist, wie ein Puffer, der Tris-EDTA-NaCl aufweist.
Ein bevorzugter Puffer ist 50 mM Tris, 150 mM EDTA und 10 mM NaCl
bei pH 9,0. Ein anderes bevorzugtes Lösungsmittel ist Guanidin-isothiocyanat (GITC).
Die Bereitstellung eines optimalen Verhältnisses von Lösungsmittelvolumen
zu Stuhlmasse erhöht
allgemein die Ausbeute an Nucleinsäure aus der Probe. Weitere
Details bezüglich
der Probenherstellung sind in dem US-Patent Nr. 6 268 136 mit gleicher Inhaberschaft
offenbart.
-
Bevorzugte
Verfahren der Erfindung weisen außerdem das Anreichern der Probe
an humaner DNA auf. Bevorzugte Anreichungsverfahren zur Verwendung
bei der Erfindung umfassen das Anreichern einer gewünschten
humanen Zielsequenz unter Verwendung einer Affinitätssäule, sequenzspezifischem Abfangen
oder durch die Verwendung bevorzugter Puffer, die auf eine Isolierung
humaner DNA hinlenken. Ein bevorzugtes Anreicherungsverfahren basiert
auf dem Abfangen von einzig humanen Nucleinsäuren unter Verwendung, beispielsweise,
einer Affinitätssäule. Details
derartiger Verfahren sind unten angegeben.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
weisen die Verfahren außerdem
den Schritt des Extrahierens von DNA aus dem homogenisierten Probengemisch
unter Verwendung Sequenz-spezifischer Nucleinsäure-Sonden auf. Besonders bevorzugt
sind Sonden, die an humane DNA hybridisieren. Die Sonden sind bevorzugt
markiert. Zu bevorzugten Markierungen gehören radioaktive Markierungen,
fluoreszierende Markierungen, Molekulargewicht-Markierungen und
enzymatische Markierungen. Andere Markierungen sind in der Technik
wohlbekannt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Gelelektrophorese, Affinitätschromatografie oder Massenspektrometrie
verwendet, um große DNA-Fragmente
(Fragmente, die mehr als etwa 200 Basenpaare aufweisen) nachzuweisen.
Die Anwesenheit großer
DNA-Fragmente in der Probe weist auf colorektalen Krebs hin.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
weisen Abfangsonden DNA, RNA oder PNA auf und sind unter Verwendung
von Verfahren, die in der Technik bekannt sind, nachweisbar markiert.
In einer Ausführungsform
sind die Sonden mit radioaktiven Isotopen wie 32P, 33P, 35S, 125I oder irgendeinem anderen nachweisbaren
Isotop, das zur Markierung einer Hybridisierungssonde brauchbar
ist, markiert. In einer anderen Ausführungsform sind die Sonden
mit fluoreszierenden Molekülen
markiert. In der Technik sind zahlreiche fluoreszierende Markierungen
bekannt, und zur Durchführung
der Erfindung ist jede beliebige nachweisbare fluoreszierende Sondenmarkierung brauchbar.
Alternativ sind die Sonden an Komponenten gebunden, die ihr Molekulargewicht
erhöhen. Beispielsweise
kann eine Sonde direkt an ein Glycoprotein oder an ein Glaskügelchen
oder an irgendeine Verbindung, die eine nachweisbare Wirkung auf das
Molekulargewicht der Sonde hat, gebunden sein. In einer weiteren
Ausführungsform
sind die Sonden mit einer Verbindung markiert, die wegen speziellen Wechselwirkungen
mit einer zusätzlichen
Verbindung nachweisbar ist. Beispielsweise sind biotinylierte Sonden über die
Wechselwirkung mit Streptavidin nachweisbar. Die Streptavidin-Komponente
ist an eine nachweisbare Markierung wie ein Kügelchen, eine fluoreszierende
Kennzeichnung oder ein Enzym gebunden. In einem anderen Beispiel
sind die Sonden mit einem Hapten oder einem anderen Antigen, das
von einem Antikörper
spezifisch erkannt wird, markiert. Der Antikörper ist unter Verwendung von
in der Technik bekannten Verfahren, wozu radioaktive Isotope, fluoreszierende
Kennzeichnungen und Enzymreaktionen gehören, nachweisbar gemacht. In
einem weiteren Beispiel sind die Sonden direkt an ein Enzym, das über eine
spezifische Enzymkatalysierte Reaktion, die ein nachweisbares Produkt
erzeugt, nachweisbar ist, gebunden.
-
Schließlich erlaubt
es einem die Erfindung, auf der Basis der relativen Menge an DNA-Fragmenten
in einer Stuhlprobe, die länger
als 200 Basenpaare sind, die Position einer colorektalen Läsion im
Colon näherungsweise
zu bestimmen. Die ser Aspekt der Erfindung stützt sich auf die Tatsache,
dass die lytischen Eigenschaften von Stuhl im proximalen Colon größer sind
als sie im distalen Colon sind. Im proximalen Colon befindet sich
Stuhl typischerweise in flüssiger
Form. Daher haben die Zell-Lyse- und die DNA-abbauenden Enzyme im
Colon besseren Zugang zu abgestoßenen Zellen in dem flüssigen Gemisch
des proximalen Colons im Vergleich zu ihrem Zugang zu abgestoßenen Zellen,
die auf gebildeten oder sich bildenden Stuhl abgeschilfert werden,
was im distalen Colon typisch ist. Als eine Folge der Unterschiede
zwischen den Umgebungen des proximalen und des distalen Colons sieht
die vorliegende Erfindung vor, dass typische DNA-Fragmente von Zellen,
die in das proximale Colon abgestoßen werden, kleiner sind als
DNA-Fragmente von Zellen, die in das distale Colon abgestoßen werden. 1 liefert ein
Beispiel der Staffelung von DNA-Größen, die für Krebs- oder Krebs-Vorstufen-Zellen,
die in verschiedene Bereiche des Colons abgestoßen werden, erwartet werden.
Die Größe von DNA-Fragmenten
von nicht-kanzerösen
oder präkanzerösen Zellen
ist wegen der Tatsache, dass die DNA von jenen Zellen in erster
Linie durch Apoptose abgebaut wird, überall im Colon dieselbe. So
spielen Zell-Lyse und DNA-Abbau nur geringere Rollen bei der Bestimmung
der Größe von DNA-Fragmenten
der meisten überall
im Colon abgestoßenen
normalen Zellen. Es wird jedoch festgestellt, dass normale Zellen,
die beispielsweise mechanisch vom Colon abgeschert werden, denselben
lytischen und Abbau-Zyklus wie die typische Krebszelle oder Krebs-Vorstufen-Zelle
durchmachen. Der Beitrag solcher nicht-apoptotischer normaler Zellen
zu dem Gesamtgehalt an DNA in der Stuhlprobe ist jedoch klein und
wird durch das Erstellen von Standards, wie sie unten gelehrt werden,
beherrscht.
-
Weitere
Aspekte und Vorteile der Erfindung sind in ihrer folgenden genauen
Beschreibung enthalten.
-
Beschreibung
der Zeichnungen
-
1 zeigt
eine schematische Darstellung des Colons und die repräsentative
(typische) DNA-Fragmentlänge
für DNA,
die von einer abgestoßenen
Krebs- oder Krebs-Vorstufen-Zelle erhalten wurde, gegenüber der
repräsentativen
(typischen) apoptotischen (normalen) DNA-Fragmentlänge für verschiedene
Bereiche des Colons.
-
2 ist
eine Gel-Fotografie, die Ergebnisse der Amplifizierung von Kras
(Exon 1)-DNA, die aus Stuhl unter Verwendung von Vorwärts- und
Rückwärts-Primern,
die etwa 200 bp beabstandet waren, isoliert wurde, zeigt. Die Bandenintensität betrifft
die Menge an 200 bp-Produkt oder größer in der Probe. Die Bahnen
1 bis 4 sind Ergebnisse von Patienten mit Krebs oder Adenom, Bahn
5 ist eine positive Kontrolle, die Bahnen 6 bis 10 sind von Patienten,
bei denen kein Krebs oder Adenom vorlag, die Bahnen 11 bis 12 sind
negative Kontrollen, und die Bahnen 13 bis 18 sind Standardsubstanzen
mit dem in der Figur angegebenen angenäherten Molekulargewicht.
-
3 ist
eine Gel-Fotografie, die Ergebnisse der Amplifizierung von apc (Exon
15)-DNA, die aus Stuhl unter Verwendung von Vorwärts- und Rückwärts-Primern, die etwa 200 bp
beabstandet waren, isoliert wurde, zeigt. Die Bandenintensität betrifft
die Menge an 200 bp-Produkt oder größer in der Probe. Die Bahnen
1 bis 4 sind Ergebnisse von Patienten mit Krebs oder Adenom, Bahn
5 ist eine positive Kontrolle, die Bahnen 6 bis 10 sind von Patienten,
bei denen kein Krebs oder Adenom vorlag, die Bahnen 11 bis 12 sind
negative Kontrollen, und die Bahnen 13 bis 18 sind Stadardsubstanzen
mit dem in der Figur angegebenen angenäherten Molekulargewicht.
-
4 ist
eine Gel-Fotografie, die Ergebnisse der Amplifizierung von apc (Exon
15)-DNA, die aus Stuhl unter Verwendung von Vorwärts- und Rückwärts-Primern, die etwa 200 bp beabstandet
waren, isoliert wurde, zeigt. Die Bandenintensität betrifft die Menge an 200
bp-Produkt oder größer in der
Probe. Die Bahnen 1 bis 4 sind Ergebnisse von Patienten mit Krebs
oder Adenom, Bahn 5 ist eine positive Kontrolle, die Bahnen 6 bis
10 sind von Patienten, bei denen kein Krebs oder Adenom vorlag,
die Bahnen 11 bis 12 sind negative Kontrollen, und die Bahnen 13
bis 18 sind Standardsubstanzen mit dem in der Figur angegebenen
angenäherten
Molekulargewicht.
-
5 ist
eine Gel-Fotografie, die Ergebnisse der Amplifizierung von apc (Exon
15)-DNA, die aus Stuhl unter Verwendung von Vorwärts- und Rückwärts-Primern, die etwa 200 bp beabstandet
waren, isoliert wurde, zeigt. Die Bandenintensität betrifft die Menge an 200
bp-Produkt oder größer in der
Probe. Die Bahnen 1 bis 4 sind Ergebnisse von Patienten mit Krebs
oder Adenom, Bahn 5 ist eine positive Kontrolle, die Bahnen 6 bis
10 sind von Patienten, bei denen kein Krebs oder Adenom vorlag,
die Bahnen 11 bis 12 sind negative Kontrollen, und die Bahnen 13
bis 18 sind Standardsubstanzen mit dem in der Figur angegebenen
angenäherten
Molekulargewicht.
-
6 ist
eine Gel-Fotografie, die Ergebnisse der Amplifizierung von p53 (Exon
5)-DNA, die aus Stuhl unter Verwendung von Vorwärts- und Rückwärts-Primern, die etwa 200 bp
beabstandet waren, isoliert wurde, zeigt. Die Bandenintensität betrifft
die Menge an 200 bp-Produkt oder größer in der Probe. Die Bahnen
1 bis 4 sind Ergebnisse von Patienten mit Krebs oder Adenom, Bahn
5 ist eine positive Kontrolle, die Bahnen 6 bis 10 sind von Patienten,
bei denen kein Krebs oder Adenom vorlag, die Bahnen 11 bis 12 sind
negative Kontrollen, und die Bahnen 13 bis 18 sind Standardsubstanzen
mit dem in der Figur angegebenen angenäherten Molekulargewicht.
-
7 ist
eine Gel-Fotografie, die Ergebnisse der Amplifizierung von p53 (Exon
7)-DNA, die aus Stuhl unter Verwendung von Vorwärts- und Rückwärts-Primern, die etwa 200 bp
beabstandet waren, isoliert wurde, zeigt. Die Bandenintensität betrifft
die Menge an 200 bp-Produkt oder größer in der Probe. Die Bahnen
1 bis 4 sind Ergebnisse von Patienten mit Krebs oder Adenom, Bahn
5 ist eine positive Kontrolle, die Bahnen 6 bis 10 sind von Patienten,
bei denen kein Krebs oder Adenom vorlag, die Bahnen 11 bis 12 sind
negative Kontrollen, und die Bahnen 13 bis 18 sind Standardsubstanzen
mit dem in der Figur angegebenen angenäherten Molekulargewicht.
-
8 ist
eine Gel-Fotografie, die Ergebnisse der Amplifizierung von p53 (Exon
8)-DNA, die aus Stuhl unter Verwendung von Vorwärts- und Rückwärts-Primern, die etwa 200 bp
beabstandet waren, isoliert wurde, zeigt. Die Bandenintensität betrifft
die Menge an 200 bp-Produkt oder größer in der Probe. Die Bahnen
1 bis 4 sind Ergebnisse von Patienten mit Krebs oder Adenom, Bahn
5 ist eine positive Kontrolle, die Bahnen 6 bis 10 sind von Patienten,
bei denen kein Krebs oder Adenom vorlag, die Bahnen 11 bis 12 sind
negative Kontrollen, und die Bahnen 13 bis 18 sind Standardsubstanzen
mit dem in der Figur angegebenen angenäherten Molekulargewicht.
-
9 ist
eine Gel-Fotografie von Ergebnissen der Amplifizierung von DNA aus
Stuhlproben unter Verwendung von Vorwärts- und Rückwärts-Primern, die näherungsweise
1,8 Kb beabstandet waren. Die Bandenintensität zeigt die Menge an Produkt mit
1,8 Kb oder größer. Die
Bahnen 1, 8 und 9 sind negative Kontrollen, die Bahnen 2, 3 und
5 sind Ergebnisse von Patienten mit Krebs oder Adenom, die Bahnen
4, 6 und 7 sind Ergebnisse von Patienten, bei denen kein Krebs oder
Adenom vorlag, und die Bahnen 10 bis 14 sind Molekulargewicht-Standardsubstanzen.
-
10 ist
eine Gel-Fotografie von Ergebnissen der Amplifizierung von DNA aus
Stuhlproben unter Verwendung von Vorwärts- und Rückwärts-Primern, die näherungsweise
1,8 Kb beabstandet waren. Die Bandenintensität zeigt die Menge an Produkt mit
1,8 Kb oder größer. Die
Bahnen 1, 8 und 9 sind negative Kontrollen, die Bahnen 2, 3 und
5 sind Ergebnisse von Patienten mit Krebs oder Adenom, die Bahnen
4, 6 und 7 sind Ergebnisse von Patienten, bei denen kein Krebs oder
Adenom vorlag, und die Bahnen 10 bis 14 sind Molekulargewicht-Standardsubstanzen.
-
11 ist
eine Gel-Fotografie von Ergebnissen der Amplifizierung von DNA aus
Stuhlproben unter Verwendung von Vorwärts- und Rückwärts-Primern, die näherungsweise
1,8 Kb beabstandet waren. Die Bandenintensität zeigt die Menge an Produkt mit
1,8 Kb oder größer. Die
Bahnen 1, 8 und 9 sind negative Kontrollen, die Bahnen 2, 3 und
5 sind Ergebnisse von Patienten mit Krebs oder Adenom, die Bahnen
4, 6 und 7 sind Ergebnisse von Patienten, bei denen kein Krebs oder
Adenom vorlag, und die Bahnen 10 bis 14 sind Molekulargewicht-Standardsubstanzen.
-
GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Verfahren
der Erfindung basieren auf der Beobachtung, dass Proben, die Zellen
von Patienten mit Krebs oder einer Krebs-Vorstufe aufweisen, eine
größere Menge
an DNA-Fragmenten mit hohem Molekulargewicht (langer Sequenz), verglichen
mit entsprechenden Proben, die von Individuen erhalten wurden, die
frei von Krebs/einer Krebs-Vorstufe sind, enthalten. Dementsprechend
stellen Verfah ren der Erfindung genaue Untersuchungsverfahren und
diagnostische Verfahren für
Krebs oder Krebs-Vorstufen bereit.
-
Verfahren
der Erfindung sind brauchbar, um in irgendeiner Probe von Gewebe
oder Körperflüssigkeit
Nucleinsäure-Hinweise
auf Krebs oder eine Krebs-Vorstufe nachzuweisen. Beispielsweise
werden Sputum-Proben verwendet, um die Anwesenheit von DNA mit hohem
Molekulargewicht (langer Sequenz) als Marker für Krebs nachzuweisen. Die Mehrheit
der Zellen, die in Sputum bzw. Auswurf abgestoßen werden, haben eine Apoptose
und einen nachfolgenden weiteren enzymatischen Abbau durchgemacht.
Die vorherrschende DNA aus jenen Zellen ist kleine, apoptotische
DNA. Krebszellen, die beispielsweise von den Lungen, den Nasengängen oder
der Luftröhre
erzeugt werden, werden auch in Sputum abgeschilfert. Die DNA von
jenen Zellen wurde jedoch, während
sie enzymatischen Prozessen ausgesetzt war, nicht von Apoptose beeinträchtigt. Dementsprechend
sind Fragmente von Krebszellen oder Krebs-Vorstufen-Zellen, die
man in Sputum findet, größer als
Fragmente, von denen man erwartet, dass sie von normalen Zellen
erzeugt werden.
-
In ähnlicher
Weise erzeugen Zellen, die von kanzerösen oder präkanzerösen Läsionen in der Blase oder in
der Niere abgeschilfert werden, nicht-apoptotische DNA im Urin,
führen
kanzeröse
oder präkanzeröse Läsionen in
den Lymphknoten zu nicht-apoptotischen DNA-Fragmenten in Lymphe, und
schilfern kanzeröse
oder präkanzeröse Zellen
in der Brust nicht-apoptotische DNA enthaltende Zellen ab, die durch
Absaugen entnommen werden können. Dementsprechend
sind Verfahren der Erfindung in jedem beliebigen Gewebe oder jeder
beliebigen Körperflüssigkeit
brauchbar. Zu Zwecken einer beispielhaften Veranschaulichung der
hierin beschriebenen Verfahren wurden jedoch Stuhlproben verwendet, um
das Vorliegen von colorektalem Krebs oder einer Vorstufe von colorektalem
Krebs vorherzusagen. Stuhl ist wegen der charakteristischen Abstoßung von
Colonepithel, wie oben beschrieben, ein hervorragendes Untersuchungsmaterial
zur Analyse.
-
Verfahren
der Erfindung werden durchgeführt
durch Nachweisen der Anwesenheit von DNA-Fragmenten mit einer Sequenzlänge, von
der man nicht erwarten würde,
dass sie in einer Probe, die von einem gesunden Individuum (d.h.
einem Individuum, das nicht Krebs oder eine Krebs-Vorstufe hat)
erhalten wurde, vor handen sein würde.
Eine Schwellenmenge an großen
Fragmenten ist eine Menge, die einen vorbestimmten Gehalt überschreitet,
der für
nicht-kanzeröse/nicht-präkanzeröse Zellen
erwartet oder bestimmt wird. Der vorbestimmte Gehalt oder Standard
kann durch Nachweisen der Menge einer bestimmten DNA-Fragmentgröße (bevorzugt
apoptotische Fragmente, die für
normale Zellen charakteristisch sind) in einer Population oder Subpopulation
normaler Patienten bestimmt werden. Standards können empirisch bestimmt werden
und können,
einmal bestimmt, als die Basis für
weitere Untersuchungen verwendet werden.
-
Die
Größe von zu
verwendenden Fragmenten wird nach dem Belieben des Individuums,
das die Untersuchung durchführt,
gewählt.
Faktoren, die die Größe von Fragmenten,
die bei Untersuchungsverfahren oder diagnostischen Verfahren der
Erfindung verwendet werden, beeinflussen, umfassen die Verfügbarkeit
und die Kosten von Sonden und Primern, das gewünschte Amplifikationsziel,
die Krebsart, die untersucht wird, und die Patientenprobe, an der
die Untersuchung stattfindet. Die Erfindung zieht Vorteile aus der
Erkenntnis, dass große
Fragmente in abnormalen Proben in größerer Fülle vorhanden sind als in normalen
Proben. Dementsprechend ist die genaue Größe von Fragmenten, die in Verfahren
der Erfindung verwendet werden, nicht wichtig. Für irgendeine gegebene Größe von zu
analysierenden Fragmenten muss eine Abschneidegröße bestimmt werden, um zwischen
normalen und abnormalen Proben zu unterscheiden. Bevorzugt wird
die Abschneidegröße empirisch
auf der Basis bekannter normaler und abnormaler Proben bestimmt
und dann in künftigen
Untersuchungen verwendet.
-
Die
folgenden Beispiele liefern weitere Details von Verfahren gemäß der Erfindung.
Zu Zwecken der beispielhaften Veranschaulichung liefern die folgenden
Beispiele Details der Verwendung des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung beim Nachweis von Colonkrebs. Folglich ist die Erfindung,
wenn sie auch in der folgenden Weise beispielhaft veranschaulicht
ist, nicht so beschränkt,
und der Fachmann wird bei ihrer Betrachtung ihren breiten Anwendungsbereich
zu schätzen
wissen.
-
Beispielhaftes
Verfahren zum Nachweis von Colonkrebs
-
Zur
Analyse von Stuhlproben weisen bevorzugte Verfahren der Erfindung
das Erhalten mindestens eines Querschnitts-Bereichs oder eines Umfangs-Bereichs
eines ausgeschiedenen Stuhls auf, wie es in dem US-Patent Nr. 5
741 650 und in dem gleichfalls anhängigen US-Patent Nr. 5 952
178 mit gleicher Inhaberschaft gelehrt wird. Während ein Querschnitts- oder
Umfangs-Bereich von Stuhl wünschenswert
ist, werden hierin bereitgestellte Verfahren an willkürlichen
Proben, die von ausgeschiedenem Stuhl erhalten wurden, die Abstriche
oder Abschabsel umfassen, durchführt.
Sobald es erhalten wurde, wird das Stuhl-Untersuchungsmaterial homogenisiert.
Ein bevorzugter Puffer zur Homogenisierung ist einer, der mindestens
16 mM Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA) enthält.
Es wurde jedoch entdeckt, dass, wie in dem US-Patent Nr. 6 551 777
mit gleicher Inhaberschaft gelehrt, die Verwendung von mindestens
150 mM EDTA die Ausbeute an Nucleinsäure aus Stuhl stark verbessert.
Daher enthält
ein bevorzugter Puffer zur Stuhlhomogenisierung Phosphat-gepufferte
Kochsalzlösung,
20 bis 100 mM NaCl oder KCl, mindestens 150 mM EDTA, und gewünschtenfalls
ein Detergens (wie SDS) und eine Proteinase (z.B. Proteinase K).
-
Nach
der Homogenisierung wird die Nucleinsäure bevorzugt aus der Stuhlprobe
isoliert. Eine Isolierung oder Extraktion von Nucleinsäure ist
nicht in allen Verfahren der Erfindung erforderlich, da bestimmte
Nachweistechniken in passender Weise in homogenisiertem Stuhl ohne
Isolierung von Nucleinsäuren
durchgeführt
werden können.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird jedoch homogenisierter Stuhl in schnelle Drehung versetzt,
um einen Überstand
zu erzeugen, der Nucleinsäuren,
Proteine, Lipide und andere Zellfragmente enthält. Der Überstand wird mit einem Detergens
und Proteinase behandelt, um Protein abzubauen, und die Nucleinsäure wird
Phenol-Chloroform-extrahiert. Die extrahierten Nucleinsäuren werden
dann mit Alkohol gefällt.
Andere Techniken können
verwendet werden, um Nucleinsäure
aus der Probe zu isolieren. Derartige Techniken umfassen Hybrid-Abfangen
und Amplifizierung direkt aus dem homogenisierten Stuhl. Nucleinsäuren können in
dem Ausmaß,
das der zu verwendende Screening-Assay
braucht, gereinigt und/oder isoliert werden. Die Gesamt-DNA wird
unter Verwendung von auf dem Gebiet bekannten Techniken isoliert.
-
Wenn
die DNA isoliert ist, wird die Probe bevorzugt unter Verwendung
von Sequenz-spezifischen Abfangsonden an humanen Nucleinsäuren angereichert.
Pelletisierte DNA wird erneut in TE-Puffer suspendiert. Dann wird
Guanidin-isothiocyanat (GITC) zugegeben. Ein Überschuss an Abfangsonden,
die auf humane DNA abzielen, wird zu der Probe zugegeben. Die Probe
wird erhitzt, um die DNA zu denaturieren, und dann abgekühlt. Schließlich lässt man
Sonde und Ziel-DNA
hybridisieren. Streptavidin-beschichtete magnetisierte Kügelchen werden
in Wasser suspendiert und zu dem Gemisch zugegeben. Nach kurzem
Mischen wird das Gemisch näherungsweise
30 min lang bei Raumtemperatur gehalten. Wenn die Affinitäts-Bindung
abgeschlossen ist, wird ein magnetisches Feld an der Probe angelegt,
um die magnetisierten Isolationskügelchen (sowohl mit als auch
ohne hybridisierten Komplex) anzuziehen. Die Kügelchen werden dann vier (4)
Mal in 1M GITC/0,1 % Igepal (Sigma, St. Louis, MO)-Lösung 15
min lang gewaschen, gefolgt von zwei (2) Wäschen mit warmem Puffer (TE
mit 1M NaCl) für
15 min, um komplexiertes Streptavidin zu isolieren. Schließlich wird
zu den Kügelchen
destilliertes Wasser gegeben und erhitzt, um die DNA zu eluieren. Dann
kann an der humanen DNA, die abgefangen wurde, eine Gelelektrophorese
durchgeführt
werden.
-
III. Bestimmung der Fragmentlänge
-
Die
Größe der oben
erhaltenen Fragmente humaner DNA kann durch zahlreiche Mittel bestimmt werden.
Beispielsweise kann humane DNA unter Verwendung von Gelelektrophorese
aufgetrennt werden. Ein 5%iges Acrylamidgel wird unter Verwendung
von auf dem Gebiet bekannten Techniken hergestellt. Siehe Ausubel
et al., Short Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, 1195, Seiten 2-23-2-24.
Die Größe der Fragmente
humaner DNA wird dann durch Vergleich mit bekannten Standards bestimmt.
Fragmente, die größer als
etwa 200 bp sind, liefern einen positiven Screen. Es kann zwar auf der
Basis des Screens alleine eine Diagnose erstellt werden, aber bevorzugt
wird Patienten, die einen positiven Screen vorlegen, geraten, Nachfolgetests
zu suchen, um eine bestätigte
Diagnose zu erhalten.
-
Ein
bevorzugtes Mittel zur Bestimmung der Fragmentlänge humaner DNA besteht in
der Verwendung von PCR. Verfahren zur Ausführung von PCR sind wohlbe kannt.
Bei der vorliegenden Erfindung werden humane DNA-Fragmente unter
Verwendung human-spezifischer Primer amplifiziert. Ein durch PCR
erzeugtes Amplicon von mehr als etwa 200 bp stellt einen positiven
Screen dar. Andere Amplifizierungsreaktionen und PCR-Modifikationen
wie Ligasekettenreaktion, Umkehrphasen-PCR (reverse phase PCR),
Q-PCR und andere, können
verwendet werden, um nachweisbare Amplicon-Gehalte zu erzeugen.
Ein Amplicon kann durch Koppeln an einen Reporter (z.B. Fluoreszenzstrahler,
Radioisotope und dergleichen), durch Sequenzierung, durch Gelelektrophorese,
durch Massenspektrometrie, oder durch irgendein anderes in der Technik
bekanntes Mittel nachgewiesen werden, solange die Länge, das Gewicht
oder eine andere charakteristische Eigenschaft der Amplicons sie
größenmäßig identifiziert.
-
BEISPIELE
-
Es
wurden Experimente durchgeführt,
um zu bestimmen, ob charakteristische Eigenschaften von amplifizierbarer
DNA in Stuhl auf Krebs oder eine Krebs-Vorstufe bei Patienten, von
denen die Stuhlproben erhalten wurden, schließen lassen. In dem ersten Experiment
wurde die Menge an amplifizierbarer DNA in jeder von mehreren Stuhlproben
unter Verwendung von PCR-Amplifizierung gemessen, um in der Probe
DNA-Fragmente mit einer Länge
von mindestens 200 Basenpaaren nachzuweisen. Das zweite Experiment
bestimmte die Menge an langen (größer als 200 Basenpaare) Fragmenten
in denselben Proben, um dann Verhältnisse von langem Produkt
zu kurzem Produkt zu bestimmen.
-
I. Die Verwendung
von amplifizierbarer DNA als ein Marker für Krebs oder eine Krebs-Vorstufe
-
Stuhlproben
wurden von 9 Patienten, die sich mit Symptomen oder einer medizinischen
Vorgeschichte, die anzeigte, dass eine Colonspiegelung durchgeführt werden
sollte, vorstellten, gesammelt. Jede Stuhlprobe wurde gefroren.
Unmittelbar nach dem Liefern einer Stuhlprobe wurde an jedem Patienten
eine Colonspiegelung durchgeführt,
um den Krankheits-Status des Patienten zu bestimmen. Auf der Basis
der Ergebnisse der Colonspiegelung und einer nachfolgenden histologischen
Analyse von Biopsie-Proben, die während der Colonspiegelung genommen wurden,
wurden die Individuen einer von zwei Gruppen zugeteilt: normal oder
abnormal. Die abnormale Gruppe bestand aus Patienten mit Krebs oder
mit einem Adenom von mindestens 1 cm Durchmesser. Auf der Basis
dieser Ergebnisse wurden vier der neun Patienten der abnormalen
Gruppe zugeteilt.
-
Die
Proben wurden untersucht durch Hybrid-Abfang humaner DNA und Bestimmen
der Menge an amplifizierbarer DNA mit mindestens 200 Basenpaaren.
Jedes gefrorene Stuhl-Untersuchungsmaterial, das von 7 bis 33 g
wog, wurde aufgetaut und in 500 mM Tris, 16 mM EDTA und 10 mM NaCl,
pH 9,0, mit einem Verhältnis
von Volumen: Masse von 3:1 homogenisiert. Die Proben wurden dann
erneut in demselben Puffer in einem endgültigen Verhältnis von Volumen: Masse von
20:1 homogenisiert und in Glas-Makrokügelchen bei 2356 × g in schnelle
Drehung versetzt. Der Überstand
wurde gesammelt und mit SDS und Proteinase k behandelt. Die DNA
wurde dann mit Phenol-Chloroform extrahiert und mit Alkohol gefällt. Der
Niederschlag wurde in 10 mM Tris und 1 mM EDTA (1 × TE), pH
7,4, suspendiert. Schließlich
wurde die DNA mit RNase behandelt.
-
Humane
DNA wurde aus dem Niederschlag durch Sequenz-spezifischen Hybrid-Abfang isoliert. Biotinylierte
Sonden gegen Bereiche der p53-, Kras- und apc-Gene wurden verwendet. Die Kras-Sonde war 5'GTGGAGTATTTGATAGTGTATTAACCTTATGTGTGAC3' (SEQ ID NO: 1).
Es gab zwei apc-Sonden: apc-1309 war 5'TTCCAGCAGTGTCACAGCACCCTAGAACCAAATCCAG3' (SEQ ID NO: 2),
und apc-1378 war 5'CAGATAGCCCTGGACAAACAATGCCACGAAGCAGAAG3' (SEQ ID NO: 3).
Es gab vier Sonden gegen p53, die erste (die an einen Bereich von
Exon 5 hybridisierte) war 5'TACTCCCCTGCCCTCAACAA-GATGTTTTGCCAACTGG3' (SEQ ID NO: 4), die
zweite (die an einen Bereich von Exon 7 hybridisierte) war 5'ATTTCTTCCATACTACTACCCATCGACCTCTCATC3' (SEQ ID NO: 5),
die dritte, die auch an einen Bereich von Exon 7 hybridisierte,
war 5'ATGAGGCCAGTGCGCCTTGGGGAGACCTGTGGCAAGC3' (SEQ ID NO: 6);
und eine Sonde gegen Exon 8 hatte schließlich die Sequenz 5'GAAAGGACAAGGGTGGTTGGGAGTAGATGGAGCCTGG3' (SEQ ID NO: 7).
Eine 10 μl
Teilmenge jeder Sonde (20 pmol/Abfangreaktion) wurde bei Raumtemperatur
für 2 h
zu einer Suspension, die 300 μl
DNA enthielt, in Anwesenheit von 310 μl 6M GITC-Puffer zugegeben.
Hybrid-Komplexe wurden unter Verwendung von Streptavidin-beschichteten Kügelchen
(Dynal) isoliert. Nach dem Waschen wurden Sonde-Kügelchen-Komplexe
bei 25°C
1 h lang in 0,1 × TE-Puffer,
pH 7,4, sus pendiert. Die Suspension wurde dann 4 min lang bei 85°C erhitzt,
und die Kügelchen
wurden entfernt.
-
Abgefangene
DNA wurde dann unter Verwendung von PCR amplifiziert, im Wesentlichen
wie es in dem US-Patent Nr. 4 683 202 beschrieben ist. Jede Probe
wurde unter Verwendung von Vorwärts- und
Rückwärts-Primern über 7 Orte
(Kras, Exon 1, APC, Exon 15 (3 getrennte Orte), p53, Exon 5, p53, Exon
7, und p53, Exon 8) zweifach amplifiziert (für insgesamt 14 Amplifizierungen
für jeden
Ort). 7 getrennte PCRs (jeweils 33 Zyklen) wurden doppelt durchgeführt, wobei
Primer verwendet wurden, die darauf gerichtet waren, Fragmente mit
200 Basenpaaren oder mehr in der Probe nachzuweisen. Amplifizierte
DNA wurde auf ein 4%iges Nusieve (FMC Biochemical)-Gel (3% Nusieve,
1 % Agarose) gebracht und mit Ethidiumbromid (0,5 μg/ml) gefärbt. Die
sich ergebende amplifizierte DNA wurde auf der Basis der relativen
Intensität
der gefärbten
Gele eingestuft. Die Ergebnisse sind in den 2 bis 8 gezeigt.
Jede Figur repräsentiert
die Ergebnisse für
alle neun Patienten (einschließlich
Standards) für
die 7 verschiedenen Orte, die amplifiziert wurden. Wie in den Figuren gezeigt
ist, wurde jede Probe von einem Patienten mit Krebs oder einem Adenom
als eine Bande mit signifikant größerer Intensität als die
Banden, die Proben von Patienten, bei denen kein Krebs oder eine Krebs-Vorstufe
vorlag, zugeordnet waren, nachgewiesen. Alle vier Krebs-Adenom-Patienten,
die unter Verwendung der Colonspiegelung identifiziert wurden, wurden
durch Bestimmung der Menge an amplifizierbarer DNA mit einer Länge von
200 Basenpaaren oder mehr korrekt identifiziert. Wie in den 2 bis 8 gezeigt
ist, waren die Ergebnisse unabhängig
davon, welcher Ort amplifiziert wurde, dieselben. Dementsprechend
ließ die
Menge an DNA von 200 bp oder mehr in einer Probe auf den Krankheits-Status
eines Patienten schließen.
-
BEISPIEL 2
-
Es
wurde ein Experiment durchgeführt,
das im Wesentlichen mit dem oben im Beispiel 1 beschriebenen identisch
war, aber die Vorwärts-
und Rückwärts-Primer
wurden so angebracht, dass Fragmente von etwa 1,8 Kb und darüber amplifiziert
wurden.
-
DNA
wurde wie oben beschrieben hergestellt. Vorwärts- und Rückwärts-Primer waren beabstandet,
so dass sie näherungsweise
1,8 Kb entfernt an drei unterschiedliche Orte (Kras, Exon 1, APC, Exon
15, und p53, Exon 5) hybridisierten. Es wurden 33 Amplifizierungsrunden
durchgeführt,
und die sich ergebende DNA wurde auf ein 5%iges Acrylamidgel gebracht.
Die Ergebnisse sind in den 9 bis 11 gezeigt.
Wie in den Figuren gezeigt ist (die Ergebnisse von drei getrennten
Experimenten zum Amplifizieren und Nachweisen von „langem" Produkt zeigen),
erzeugten Proben von Individuen mit Krebs oder einer Krebs-Vorstufe
große
Mengen an DNA mit hohem Molekulargewicht (in diesem Fall 1,8 Kb
und darüber);
während
Proben von Patienten, bei denen kein Krebs oder eine Krebs-Vorstufe vorlag,
keine DNA in dem Bereich von etwa 1,8 Kb und höher erzeugten. So wies die
Anwesenheit von DNA mit hohem Molekulargewicht auf den Krankheits-Status des
Patienten hin.
-
Die
Erfindung wurde in Form ihrer bevorzugten Ausführungsformen beschrieben. Alternative Ausführungsformen
sind für
den Fachmann bei Prüfung
der Beschreibung und der Ansprüche
offenkundig.