-
Gegenstand
der Erfindung sind Androgenderivate und ihre Anwendung in der Therapie.
-
Testosteron,
ein anabolisches, androgenes C19-Steroid mit einer Hydroxygruppe
in Position 17, stellt das wichtigste männliche Geschlechtshormon dar.
Es wird entweder aus Cholesterol synthetisiert und von den Leydig-Zellen
in den Hoden sezerniert oder in der Nebennierenrinde gebildet [Ganong,
Kapitel 23 in Review of Medical Physiology, (1979), S. 336–339]. Testosteron
wird in Androgen-abhängigen
Zielgeweben, wie zum Beispiel in den Hoden, den Nieren, der Haut,
der Leber und der Prostata gefunden, wo es von der 5α-Reduktase
in 5α-Dihydrotestosteron
(DHT) umgewandelt wird. DHT ist für die männliche Sexualdifferenzierung
erforderlich. Testosteron kommt auch im Gehirn vor, wo es von der
Aromatase in Estradiol umgewandelt wird. Diese Umwandlung erlaubt
die Vermittlung androgener Effekte, zu denen die Regulation der
Gonadotropinsekretion, die sexuelle Funktion und Proteinsynthese
gehören
[Handelsman, „Testosterone
and Other Androgens: Physiology, Pharmacology, and Therapeutic Use", in Endocrinology-
Volume 3, Hrsg. DeGroot et al., (1995), S. 2351–2361].
-
Testosteron
kommt auch im Skelettmuskel vor. Im Skelettmuskelgewebe wird Testosteron
jedoch aufgrund der geringen 5α-Reduktaseaktivität nicht
in DHT umgewandelt [Handelsman, vorstehend]. Nach Catlin erhöhen die
anabolischen, androgenen Steroide, wie zum Beispiel Testosteron,
die Breite und die Querschnittsfläche der Muskelfasern durch
Erhöhung
der Myofilament- und Myofaserzahl [Catlin, „Anabolic Steroids", in Endocrinology – Volume
3, Hrsg. DeGroot et al., (1995), S. 2362–2376]. Bei hypogonadalen Männern führt dies
zu einer Zunahme der Lean Body Mass und des Körpergewichts und einer Abnahme
des Körperfettes
[Hndelsman, „Testosterone
and Other Androgens: Physiology, Pharmacology, and Therapeutic Use", in Endocrinology-
Volume 3, Hrsg. DeGroot et al., (1995), S. 2351–2361; Catlin, „Anabolic
Steroids", in Endocrinology – Volume
3, Hrsg. DeGroot et al., (1955), S, 2362–2376].
-
Testosteron
und verwandte synthetische Androgene werden häufig in der Androgen-Substitutionstherapie
angewendet, um pharmakologische androgene Wirkungen zur Behandlung
von Zuständen,
wie zum Beispiel Hypogonadismus, zu erhalten. Hypogonadismus kann
durch eine Testosterondefizienz hervorgerufen werden, die zu Manifestationen
der Androgendefizienz, wie zum Beispiel uneindeutigen Genitalien,
sexueller Dysfunktion, Osteoporose, Hitzewallungen, verzögerter Pubertät, Mikrophallus,
Anämie,
zufälliger
biochemischer Diagnose oder exzessiver Ermüdbarkeit führen [Handelsman, „Testosterone
and Other Androgens: Physiology, Pharmacology, and Therapeutic Use", in Endocrinology-Volume
3, Hrsg. DeGroot et al. (1995), S. 23512361]. Die Androgen-Substitutionstherapie
wurde auch zur Behandlung von Muskelerkrankungen angewendet. Eine
derartige Behandlung beinhaltet jedoch im Allgemeinen die orale
Verabreichung von aktiven 17α-alkylierten
Androgenen, die hepatotoxisch sind [Handelsman, „Testosterone and Other Androgens:
Physiology, Pharmacology, and Therapeutic Use", in Endocrinology – Volume 3, Hrsg. DeGroot et
al., (1995), S. 2351–2361].
-
Bei
der Behandlung des Hypogonadismus besteht die Androgen-Substitutionstherapie
häufig
aus der Verabreichung von Testosteron-Verbindungen an einen Patienten
zur Aufrechterhaltung der Testosteronspiegel über eine verlängerte Zeitdauer.
Wenn es oral verabreicht wird, ist Testosteron aufgrund der schlechten Absorption
im Darm und dem raschen hepatischen Metabolismus unwirksam [Daggett
et al., Hormone Res. 9:121–129
(1978)]. Deshalb müssen
die Wirkungen des Testosterons durch alternative Mittel, einschließlich der
Verabreichung von sublingualem Methyltestosteron, der Injektion
von Testosteron oder von Testosteronestern, der Implantation von
Testosteron, der Verabreichung oraler Testosterondertvate, z. B.
Fluoxymesteron, oder Applikation von Testosteron durch transdermale
Mittel, erhalten werden [Bals-Pratsch et al., Acta Endocrinologica
(Copenh), 118:7–13
(1988)]. Für
das letztere Verfahren werden große Pflaster benötigt, die
irritieren können
oder wenn sie auf das Skroturn appliziert werden, unbequem sind.
Die Applikation von Pflastern kann außerdem unpraktisch sein und
nur wirksam sein, wenn die Anweisungen in aller Einzelheit befolgt
werden.
-
Orale
Testosterondertvate schließen
17β-Ester,
7α-Methyl,
17α-Alkyl
oder -Methyl, 19-Normethyl und D-Homoandrogene ein [Handelsman, „Testosterone
and Other Androgens: Physiology, Pharmacology, and Therapeutic Use", in Endocrinology – Volume
3, Hrsg. DeGroot et al. (1995), S. 2351–2361]. Andere bekannte Testosterondervate
schließen
Testosteron ein, das an der C1-Position mit Methyl, z. B. Methenolon
und Mesterolon, substituiert ist. Diese Verbindungen weisen jedoch
eine reduzierte orale Potenz auf. Verbindungen mit Substitutionen
im und Additionen am A-Ring, z. B. Oxandrolon und Stanozolol, sind
auch bekannt (Catlin, vorstehend).
-
Testosteron
wurde auch in Kombination mit einem Progestogen angewendet, um eine
reversible männliche
Kontrazeption zu erreichen [Wu et al., Journal of Clinical Endocrinology
and Metabolism 84(1): 112–122
(Jan. 1999)].
-
US-A-5612317
offenbart Verfahren zur Behandlung und Prävention der Osteoporose und
der Linderung der Menopause-Symptome durch Verabreichung eines Estrogen-Glycosids
oder Orthoester-Glycosids von
Estrogen. Die Verbindungen weisen die Formel (I) auf:
worin R
1 und
R
2 unabhängig
Wasserstoff oder einen gerad- oder verzweigtkettigen glycosidischen
Rest mit 1–20
Glycosideinheit(en) pro Rest darstellen, oder R
1 oder
R
2 eine Orthoester-Glycosidkomponente der
Formel (II) darstellt:
worin A einen Glycofuranosyl-
oder Glycopyranosylring darstellt;
R
3 Wasserstoff;
niederes C
1-4-Alkyl; C
7-10-Aralkyl;
Phenyl oder Phenyl substituiert durch Chloro, Fluoro, Bromo, Iodo,
niederes C
1-4-Alkyl oder niederes C
1-4-Alkoxy; oder Naphthyl darstellt; und
R
4 Wasserstoff oder einen gerad- oder verzweigtkettigen
glycosidischen Rest mit 1–20
Glycosideinheit(en) pro Rest darstellt;
unter der weiteren
Voraussetzung, dass mindestens eines von R
1 und
R
2 entweder einen glycosidischen Rest oder
eine Orthoester-Glycosidkomponente darstellen.
-
Hirotani
und Furuya offenbaren die Biotransformation durch kultivierte Tabakzellen
des C-19-Steroid-Testosterons zu einer Reihe verschiedener Steroid-Glucoside,
von denen eines Testosteron-17-glucosid darstellt [Hirotani und
Furuya, Phytochemistry 13:2135–2142
(1974)].
-
Kocovský et al.
offenbaren die Synthese einer Reihe verschiedener Steroid-Glucoside,
einschließlich des
Testosteron-17-glucosids und Testosteron-17-glucosid-Tetraacetats
[Kocovský et
al., Coll. Czech. Chem. Commun. 38:3273–3278 (1978)].
-
Becker
und Galili offenbaren die Synthese von Testosteron-17-glucosid [Becker
und Galili, Tetrahedron Lett. 33:4775–4778(1992)].
-
Vojtíšková et al.
offenbaren eine Studie zur biologischen Aktivität von Testosteron-17-glucosid
in Mäusen
[Vojtíšková et al.,
Int. J. Immunopharmac. 4:469–474
(1982)]. Dieses Glucosid wies sehr wenig in vivo-Aktivität und bestimmt
weniger als über
die gleiche Route verabreichtes Testosteron auf.
-
Mellor
et al. offenbaren eine Studie zur Steroid-β-D-glucosidase-Aktivität in Kaninchengeweben
[Mellor et al., J. Biol. Chem. 246, 2377–80 (1971)]. Die Synthese einer
Anzahl von Steroid-Glucosiden wird offenbart, einschließlich Estradiol-17-gucoside.
-
In
zwei getrennten Studien von Cunningham et al. werden die Faktoren,
die sich auf die Steroid-Bindungsspezifität von Androgen-Rezeptoren
auswirken, untersucht [Cunningham et al., Steroids 33, 261–76 (1979)
und Steroids 41, 617–26
(1983)]. Es wird eine Reihe verschiedener Androgenderivate offenbart,
einschließlich
17-Glucuronide.
-
GB 1175219 betrifft die
3-substituierten Steroidderivate, die eine Digitalis-ähnliche
Aktivität
aufweisen. Eine Synthese des 17β-Glucosids
von Dihydrotestosteron wird auch offenbart.
-
Schneider
et al. offenbaren die Synthese einer Anzahl von Steroid-17-β-D-glucopyranosiden,
einschließlich
des 17-β-D-Glucopyranosids
von Androstendiol [Schneider et al., Carbohyd. Res 17, 199–207 (1971)].
-
Es
wurde nun überraschend
gefunden, dass oral eingenommene Androgen-Glycoside für den Abbau in
der Leber weniger anfällig
sind als das entsprechende nicht glycosylierte Androgen und nur
nach der ersten Passage durch die Leber wesentlich deglycosyliert
werden, wobei sie zu höheren
zirkulatorischen Spiegeln des Androgens führen. Diese Verbindungen scheinen
auch mehr für
eine Aufnahme im Magen bereit zu sein.
-
Folglich
wird in einem ersten erfindungsgemäßen Aspekt eine Verbindung
bereitgestellt, die die Formel (III) aufweist:
worin
die gestrichelte Linie eine Einfach- oder Doppelbindung darstellt;
die
Ringe
P und
Q unabhängig
gesättigt
oder teilweise ungesättigt
sind;
R Wasserstoff oder einen gerad- oder verzweigtkettigen
glycosidischen Rest mit 1 – 20
Glycosideinheit(en) pro Rest darstellt oder R eine Orthoester-Glycosidkomponente
der Formel (IV) darstellt:
worin der bei „C" angezeigte halb
gestrichelte Ring einen Glycofuranosyl- oder Glycopyranosylring
darstellt;
R
8 Wasserstoff; C
1-4-Alkyl; C
7-10-Aralkyl;
Phenyl; Phenyl substituiert durch Chloro, Fluoro, Bromo, Iodo, C
1-4-Alkyl oder C
1-4-Alkoxy
darstellt; oder Naphthyl darstellt;
R
9 Wasserstoff
oder einen gerad- oder verzweigtkettigen glycosidischen Rest mit
1 – 20
Glycosideinheit(en) darstellt;
R
1 Wasserstoff,
C
1-4-Alkyl, C
2-4-Alkenyl,
C
2-4-Alkynyl, C
1-4-Alkanoyl
darstellt oder R
1 und R zusammen mit den Atomen,
an die sie gebunden sind, eine Carbonylgruppe bilden;
R
2 Wasserstoff oder C
1-4-Alkyl
darstellt;
R
3 Wasserstoff oder Hydroxy
darstellt;
R
4, wenn anwesend, Wasserstoff
oder ein Halogenatom darstellt;
R
5,
wenn anwesend, Wasserstoff oder C
1-4-Alkyl
darstellt;
R
6 Wasserstoff oder C
1-4-Alkyl darstellt;
R
14 Wasserstoff
oder C
1-4-Alkyl darstellt;
A Sauerstoff, ≡H, >C=CHOH darstellt, oder
die Gruppe >CHR
13 darstellt, worin R
13 Wasserstoff
oder eine C
1-4-Alkylgruppe darstellt, oder
A und B zusammen einen optional substituierten Pyrazol- oder Isoxazolrig
bilden;
B eine Carbonylgruppe, ≡H, >CH
2, >CHOR
7 oder
=C(OR
7)- darstellt, worin R
7 Wasserstoff
oder einen gerad- oder verzweigtkettigen glycosidischen Rest mit
1 – 20
Glycosideinheit(en) darstellt, oder R
7 eine
Orthoester-Glycosidkomponente der Formel (V) darstellt:
worin der bei „D" angezeigte halb
gestrichelte Ring einen Glycofuranosyl- oder Glycopyranosylring
darstellt;
R
10 Wasserstoff; C
1-4-Alkyl; C
7-10-Aralkyl;
Phenyl; Phenyl substituiert durch Chloro, Fluoro, Bromo, Iodo, C
1-4-Alkyl oder C1-4-Alkoxy darstellt; oder
Naphthyl darstellt; und
R
11 Wasserstoff
oder einen gerad- oder verzweigtkettigen glycosidischen Rest mit
1 – 20
Glycosideinheit(en) darstellt;
und Ester davon;
vorausgesetzt,
dass die Verbindung kein nicht substituiertes Glucosid von Testosteron, 5αAndrostan-3β,17β-diol oder
Epiandrosteron darstellt und dass, wenn R Wasserstoff darstellt,
B dann >CHOR
7 oder =C(OR
7)- darstellt,
und R
7 einen glycosidischen Rest oder eine
Orthoester-Glycosidkomponente darstellt,
und vorausgesetzt,
dass die Verbindung nicht Folgendes darstellt:
Testosteron-Glucosid,
17β-Estradiol-l7-gucosid,
17β-(β-D-Glucopyranosyloxy)-5α-androstan-3-on,
ein
nicht substituiertes Glucosid von Epiandrosteron,
ein nicht
substituiertes Glucosid von 5α-Androstan-3β,17β-diol,
ein
Glucopyranosid von Androstendiol oder einen Ester davon.
-
Man
sollte zur Kenntnis nehmen, dass die Ringe P und Q niemals vollkommen
ungesättigt
sind, und es ist bevorzugt, dass die tetracyclische Kernstruktur
der eines bekannten Androgens entspricht. Wenn hierin Substituenten
spezifiziert sind, so sind diese im Allgemeinen unter Bezugnahme
auf eine derartige Erwägung bevorzugt.
-
Wenn
in den Verbindungen der Formel (III) A und B zusammen einen Ring
bilden, dann ist es bevorzugt, dass der Ring einen [2,3-d]-Isoxazol-
oder einen [3,2-c]-Pyrazolring darstellt. Wenn C und D anwesend sind,
wird bevorzugt, dass sie Glycopyranosylringe darstellen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
steht R13 nicht für Wasserstoff.
-
Wenn
die Verbindung einen Ester darstellt, dann ist es bevorzugt, dass
es sich um ein Orthoester-Glycosid
handelt, worin bevorzugt mindestens ein glycosidischer Rest acyliert
ist. Die Acylierung erfolgt bevorzugt durch eine Gruppe R12-(=O)-, worin R12 für Wasserstoff,
C1-6-Alkyl, C6-10-substituiertes
oder nicht substituierts Aryl steht oder für C1-6-Aralkyl
steht. Insbesondere bevorzugt ist, wenn R12 für Methyl
steht.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist weiter ein Androgen-Glycosid zur
Anwendung in der Therapie und kann jedwede Verbindung wie vorstehend
definiert, einschließlich
Testosteron-Glucosid sein. Die Therapie stellt bevorzugt jedwede
der hierin beschriebenen dar.
-
Besonders
bevorzugte Verbindungen stellen 17β-O-(1'-β'-Glucopyranosyl)-3-androsteron,
5-Androsen-3-β-O-(1'-β'-glucopyranosyl)-17-on und Testosteron-17-β-1'-β'-D-glucopyranose dar.
-
Man
wird erkennen, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen Präkursoren
für das
freie Androgen darstellen.
-
Gegenstand
der Erfindung sind weiter Verfahren zur Behandlung der Androgendefizienz
bei einem Tier mit Bedarf daran; ein Verfahren zur Behandlung des
Hypogonadismus und verwandter Zustände, wie zum Beispiel Osteoporose,
sexueller Dysfunktion und Gewichtsverlust bei einem Tier mit Bedarf
daran; ein Verfahren zur Steigerung der Muskelmasse bei einem Tier
mit Bedarf daran; und ein Verfahren zur Induktion der Kontrazeption
bei einem männlichen
Tier mit Bedarf daran; umfassend die Verabreichung einer wirksamen
Menge einer erfindungsgemäßen Verbindung
an das Tier.
-
Eine
der potenziellem Nebenwirkungen der oralen Gabe von Testosteron
stellt sein biologischer First-pass-Effekt in der Leber dar. Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
reduzieren das Potenzial für
solche Effekte. Testosteron-17β-gycosid
wird durch den Darm absorbiert und tritt in den Portalkreislauf
ein. Dann wird es als nicht metabolisierte Testosteron-Glycoside
in den systemischen Kreislauf abgegeben. Die β-Glycosidasen im Körper entfernen
das β-Glycosid
zur Freisetzung von freiem Testosteron, was zu einer biologischen Wirkung
auf die Zielgewebe führt.
-
Die
Nummerierung des Steroid-Ringsystems erfolgt gemäß den IUPAC-Regeln. Die Valenz
von jedwedem gegebenem Kohlenstoff der Formel III stellt immer 4
dar.
-
Gegenstand
der Erfindung sind auch pharmazeutische Zusammensetzungen, umfassend
eine erfindungsgemäße Verbindung
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
dafür.
-
Man
wird erkennen, dass der Begriff „Androgen" überall
bekannt und im Stand der Technik anerkannt ist und im Allgemeinen
jedwede Verbindung betrifft, die eine dem Testosteron ähnliche
Wirkung im System eines Säugers,
insbesondere eines Menschen, ausübt.
Als ein Androgen kann insbesondere eine Verbindung in Betracht gezogen
werden, wenn sie in der Substitutionstherapie bei den zum Beispiel
hypogonadalen Erkrankungen des Mannes und in anderen Situationen
angewendet werden kann, in denen Testosteron anderweitig angezeigt
ist.
-
Zu
bevorzugten Androgenen, die glycosyliert werden können, zählen: Boldenon,
Clostebol, Drostanolon, Epitiostanol, Formebolon, Mepitiostan, Mesterolon,
Methenolon, Nandrolon, Oxabolon, Prasteron, Quinbolon, Stanolon,
Testosteron und Trenbolon. Die Anwendung solcher Verbindungen wie
Danazol, Ethylestrenol, Fluoxymestron, Furazabol, Methandienon,
Methyltestosteron, Norethandrolon, Oxandrolon, Oxymetholon und Stanozolol
werden auch erfindungsgemäß in Betracht
gezogen. Diese letzteren Verbindungen stellen 17α-alkylierte Verbindungen dar
und können
gelegentlich von Hepatotoxizität
begleitet sein, man wird aber erkennen, dass jedwede Verbindung,
die als ein Androgen dient und die zur therapeutischen Verabreichung
zugelassen ist, erfindungsgemäß eingesetzt
werden kann.
-
Die
Glycosylierung der erfindungsgemäßen Verbindungen
kann an jedem geeigneten Punkt erfolgen, fimdet aber bevorzugt an
entweder der 3- oder 17-Position statt. Die allgemeine Struktur
des Kerns der erfindungsgemäßen Verbindungen
ist nachstehend dargelegt:
-
-
Man
wird erkennen, dass diese Struktur auf dem Cholesterol-System basiert
und jedwede Bezugnahme auf die Ringnummerierung hierin unter Bezugnahme
auf die vorstehende Figur erfolgt.
-
Im
Allgemeinen kann jedwede Form der Glycosylierung eingesetzt werden,
vorausgesetzt, dass sie im Wesentlichen nicht toxisch für den Patienten
ist. Viele geeignete glycosidische Komponenten sind bekannt und bevorzugte
glycosidische Komponenten schließen die Glycoside und Orthoester
davon ein, von denen nachstehend Beispiele gegeben sind.
-
Die
erfindungsgemäßen Verfahren
und Verbindungen umfassen allgemeiner Glycoside und Orthoester-Glycoside
von Steroiden mit androgener Aktivität, wie zum Beispiel diejenigen,
die in den folgenden US-Patenten offenbart sind: 3862193; 3917831;
3944576; 3966713; 3983144; 4220599; 4292251; 4329296; 5486511; 5545634;
5629303; 5753639; 5795883; 5855905 und 5872114.
-
Gegenstand
der Erfindung ist insbesondere die Entdeckung, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen
zur Behandlung oder Prävention
der hierin beschriebenen verschiedenen Zustände angewendet werden können.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
stellt R1 Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Ethynyl
dar oder R1 und R, zusammen mit den Atomen,
an die sie gebunden sind, bilden eine Carbonylgruppe; stellt R2 Methyl dar; stellt R3 Wasserstoff
oder Hydroxy dar; stellt R4 Wasserstoff
oder Fluor dar; stellt R5 nichts, Wasserstoff
oder Methyl dar; stellt R6 Wasserstoff oder
Methyl dar; stellt A Sauerstoff, =CH, C=CHOH oder CH2 dar;
stellt B Carbonyl, CH2, =CH oder CHOH dar;
stellt R14 Wasserstoff oder Methyl dar;
oder bilden A und B zusammen ein [2,3-d]-Isoxazol oder ein [3,2-c]-Pyrazol;
können
sich Doppelbindungen, wann immer sie anwesend sind, an den 1,2; 4,5;
5,6; 9,10; 11,12; oder an den 5,10 Positionen am Steroidring befinden;
und stellen C und D Glycopyranosylringe dar.
-
In
anderen bevorzugten Ausführungsformen
stellen R1, R3,
R4 und R6 Wasserstoff
dar, stellen R2 und R5 Methyl
dar, stellt A Methinyl dar und stellt B Carbonyl dar; stellen R1, R3, R4 und
R6 Wasserstoff dar, stellen R2 und
R5 Methyl dar, stellt A Methinyl dar und
stellt B CHOH dar; stellen R1, R2 und R5 Methyl dar,
stellen R3, R4 und
R6 Wasserstoff dar, stellt A Methinyl dar
und stellt B ein Carbonyl dar; stellt R1 Ethyl
dar, stellt R2 Methyl dar, stellen R3, R4, R5 und
R6 Wasserstoff dar und stellen A und B Methinyl
dar; stellen R1, R2 und
R5 Methyl dar, stellt R3 eine
Hydroxygruppe dar, stellt R4 Fluor dar,
stellt R6 Wasserstoff dar, stellt A Methinyl
dar und stellt B ein Carbonyl dar; stellen R1,
R2 und R5 Methyl
dar, stellen R3, R4 und
R6 Wasserstoff dar und bilden A und B einen
Pyrazolring; stellen R1, R3,
R4, R5 und R6 Wasserstoff dar, stellt R2 Methyl
dar, stellt A Methinyl dar und stellt B Carbonyl dar; stellen R1, R2 und R5 Methyl dar, stellen R3,
R4 und R6 Wasserstoff
dar, stellt A Methinyl dar und stellt B CHOH dar; stellen R, und
R2 Methyl dar, stellen R3 und
R6 Wasserstoff dar, stellen R5 und
R4 nichts dar, stellt A Methinyl dar, stellt
B eine Carbonylgruppe dar und es befindet sich eine Doppelbindung
zwischen den Positionen 9 und 10 des Steroidrings; stellen R1, R2 und R6 Methyl dar, stellen R3,
R4 und R5 Wasserstoff
dar, stellt A Methinyl dar und stellt B eine Carbonylgruppe dar;
stellt R1 Ethyl dar, stellt R2 Methyl
dar, stellen R3, R4,
R5 und R6 Wasserstoff
dar, stellt A Methinyl dar und stellt B eine Carbonylgruppe dar;
stellt R1 eine Ethynylgruppe dar, stellen
R2 und R5 Methyl
dar, stellt R3, R4 und
R5 Wasserstoff dar und bilden A und B eine
Isoxazolgruppe; stellen R1, R2 und
R5 Methyl dar, stellen R3,
R4 und R5 Wasserstoff
dar, stellt A Sauerstoff dar und stellt B eine Carbonylgruppe dar;
stellt R1 eine Acetylgruppe dar, stellen
R2 und R5 Methyl
dar, stellen R3, R4 und
R5 Wasserstoff dar, stellt A CHR13 dar, worin R13 für Methyl
steht und B für
eine Carbonylgruppe steht; stellen R1, R3, R4 und R6 Wasserstoff dar, stellen R2 und
R5 Methyl dar, stellt A CHR13 dar,
worin R13 für Methyl steht und B für eine Carbonylgruppe
steht; stellen R3, R4 und
R6 Wasserstoff dar, stellen R2 und
R5 Methyl dar, befindet sich ein Carbonyl
an der 17-Position des Steroidrings, stellt A CHR13 dar,
worin R13 für Wasserstoff steht, B für CHOH steht
und sich eine Doppelbindung zwischen Positionen 5 und 6 des Steroidrings befindet;
oder stellen R, R1, R3,
R4 und R6 Wasserstoff
dar, stellen R2 und R5 Methyl
dar, stellt A CHR13 dar, worin R13 für
Wasserstoff steht und B für
eine Carbonylgruppe steht. Man wird erkennen, dass erfindungsgemäß jede der
vorstehend bevorzugten Ausführungsformen
individuell in Betracht gezogen wird. Dies trifft auch auf jegliche
Listen oder Gruppen zu, die hierin in irgendeiner Weise als bevorzugt
angegeben sind.
-
Bevorzugte
Verbindungen weisen Doppelbindungen zwischen den Positionen 4 und
5 oder Positionen 5 und 6 des Steroidrings und Einfachbindungen
in allen anderen Positionen des Steroidrings auf.
-
Obwohl
sie nicht darauf beschränkt
sind, schließen
bevorzugte Verbindungen folgende ein: Testosteron-17β-glucosid,
4-Androstendiol-17β-glucosid,
5α-Dihydrotestosteron-17β-glucosid,
Methyltestosteron-17β-glucosid,
Ethylestrenol-17β-glucosid,
Fluoxymesteron-17β-glucosid,
Stanozolol-17β-glucosid,
Nandrolon-17β-glucosid,
Methandriol-17β-glucosid,
Methyltrienolon-17β-glucosid, Dimethyl-19-nortestosteron-17β-glucosid,
Norethandrolon-17β-glucosid,
Danazol-17β-glucosid,
Oxandrolon-17β-glucosid,
Oxymetholon-17β-glucosid,
Methandrostenolon-17β-glucosid,
Miboleron-17β-glucosid, Boldenon-17β-glucosid,
Methenolon-17β-glucosid,
Tibolon-17β-glucosid,
Stanolon-17β-glucosid,
Prasteron-3β-glucosid
und Ester, insbesondere Orthoester davon. Erfindungsgemäß wird,
wie vorstehend angemerkt, jede der vorstehend individuell aufgelisteten
in Betracht gezogen.
-
Jedes
Tier, das von Androgen-Glycosiden profitieren kann, z. B. diejenigen,
die eine Androgendefizienz und Hypogonadismus und damit verwandte
Zustände,
wie zum Beispiel Osteoporose, sexuelle Dysfunktion und Gewichtsverlust,
erfahren haben oder die dafür
anfällig
sind und diejenigen, die eine Abnahme der Muskelmasse erfahren haben
oder dafür
anfällig
sind, können
erfindungsgemäß behandelt
werden. Bevorzugte Tiere sind Menschen, insbesondere, ältere Männer und
Frauen und humane Patienten, die an AIDS und anderen schwächenden
Erkrankungen leiden. Es ist beabsichtigt, dass die Phrase „schwächende Erkrankungen" Erkrankungen umfasst,
die zu einem Kräfteverlust
oder -mangel führen.
Nach Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindungen ist es möglich, die
adversen Folgen der geringen Muskelmasse umzukehren und aufzuhalten
und/oder die weitere Verschlechterung des Muskelgewebes umzukehren.
-
Die
hierin definierten Verbindungen können auch an männliche
Tiere als ein Kontrazeptivum verabreicht werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
können
die Verbindungen mit einer progestativen Verbindung, wie zum Beispiel
Progesteron, kombiniert und/oder mit ihm gemeinsam verabreicht werden
[vgl. Zhengwei, Y et al., Fert. Steril. 69:89–95 (1998); Meriggiola, M.
C. et al., Fert. Steril. 68:844–850
(1997); und Wu, F. C. W. et al., J. Clin. Endocrin. Met. 84:112–122 (1999)
für verwandte
Verfahren mit Testosteron und -derivaten davon]. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
können
folglich zusammen mit der progestativen Verbindung, entweder als
getrennte Dosierungsformen oder als eine einheitliche pharmazeutische
Zusammensetzung, verabreicht werden.
-
Unter
Glycosideinheiten versteht man Glycopyranosyl oder Glycofuranosyl
ebenso wie ihre Aminozuckerderivate. Die Reste können Homopolymere, statistische
oder alternierende, oder Blockcopolymere davon darstellen. Die Glycosideinheiten
besitzen freie Hydroxygruppen, die optional verestert sein können, wie
zum Beispiel durch Acylierung mit einer Gruppe R12-(C=O)-,
worin R12 Wasserstoff, C1-6-Alkyl,
C6-10-substituiertes oder nicht substituiertes
Aryl oder C7-16-Aralkyl darstellt. Die Acylgruppen
stellen bevorzugt Acetyl oder Propionyl dar. Andere bevorzugte R12-Gruppen stellen Phenyl, Nitrophenyl, Halophenyl,
niederes Alkyl-substituiertes Phenyl, niederes Alkoxy-substituiertes
Phenyl und dergleichen oder Benzyl, niederes Alkoxy-substituiertes Benzyl
und dergleichen dar.
-
Die
bei der erfindungsgemäßen praktischen
Ausführung
nützlichen
Verbindungen enthalten mindestens einen Glycosid- oder Orthoester-Glycosidrest,
bevorzugt an der Position 3 oder 17. Das Glycosid oder Orthoester-Glycosid
ist bevorzugt über
den 1-Kohlenstoff mit der 17-Position am Testosteron und Stanolon-basierenden
Molekülen
und an der 3-Position von Prasteron-basierenden Molekülen verknüpft.
-
Das
Glycosid kann bis zu und einschließlich 20 Glycosideinheiten
umfassen. Bevorzugt sind jedoch diejenigen, die weniger als 10 aufweisen,
während
die mit 3 oder weniger Glycosideinheiten am bevorzugtesten sind.
Spezifische Beispiele stellen diejenigen dar, die 1 oder 2 Glycosideinheit(en)
im Glycosidrest enthalten.
-
Im
Allgemeinen ist das vollständig
oder teilweise veresterte Glycosid als ein definiertes Intermediärprodukt
bei der Synthese des deacylierten Materials nützlich.
-
Unter
den bevorzugten möglichen
Glycopyranosylstrukturen befinden sich Glucose, Mannose, Galactose,
Gulose, Allose, Altrose, Idose oder Talose. Bevorzugte Furanosylstrukturen
leiten sich von Fructose, Arabinose oder Xylose her. Unter bevorzugten
Diglycosiden befinden sich Saccharose, Cellobiose, Maltose, Lactose,
Trehalose, Gentiobiose und Melibiose. Bevorzugte Triglycoside schließen Raffinose
und Gentianose ein. Zu den bevorzugten Aminoderivaten gehören N-Acetyl-D-galactosamin,
N-Acetyl-D-glucosamin, N-Acetyl-D-mannosamin, N-Acetylnewaminsäure, D-Glucosamin,
Lyxosylamin, D-Galactosamin und dergleichen.
-
Wenn
an einer einzelnen Hydroxygruppe mehr als eine Glycosideinheit vorliegt,
d. h. di- oder polyglycosidische Reste, dann können die individuellen glycosidischen
Ringe durch 1-1-, 1-2-, 1-3-, 1-4-, 1-5- oder 1-6-, am bevorzugtesten
1-2-, 1-4- und 1-6-Bindungen gebunden sein. Die Verknüpfungen
zwischen individuellen glycosidischen Ringen können α oder β darstellen.
-
Die
wasserlöslichen
Glycosidderivate der vorstehend erwähnten Verbindungen können gemäß den von
Holick in US-A-4410515 offenbarten allgemeinen Verfahren erhalten
werden, deren Inhalt unter Bezugnahme hierin vollständig enthalten
ist. Die Glycosyl-Orthoesterverbindungen können gemäß US-A-4521410 erhalten werden,
deren Inhalt unter Bezugnahme hierin vollständig enthalten ist. Bevorzugte
Testosteron-glycosyl-Orthoester stellen Testosteron-17β-(α1-D-glucopyranosyl-1',2'-orthoacetat)
und Testosteron-17β-1-glucopyranosyl-1',2'-orthoacetat dar.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in jedwedem geeigneten pharmazeutisch verträglichen Träger zur oralen Gabe verabreicht
werden, da die Testosteron-Glycoside und -derivate davon nach der
oralen Verabreichung biologisch aktiv sind, wobei es sich um die
bevorzugte Route handelt. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch
in jedwedem geeigneten pharmazeutischen Träger zur parenteralen, intramuskulären oder
topischen Gabe verabreicht werden. Sie können durch jedwedes Mittel
zur Behandlung der Androgendefizienz und Hypogonadismus und verwandten
Zuständen,
wie zum Beispiel der Osteoporose, sexuellen Dysfunktion und Gewichtsverlust,
zur Behandlung oder Prävention
der verminderten Muskelmasse oder Steigerung der Muskelmasse, insbesondere
bei älteren
Menschen oder Patienten, die an Muskelschwäche, AIDS oder jedweder schwächenden
Erkrankung leiden, verabreicht werden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können außerdem durch
jedwedes Mittel verabreicht werden, wobei die Verbindungen als männliche
Kontrazeptiva funktionieren.
-
Die
verabreichte Dosierung hängt
vom Alter, Gesundheitsheitszustand und Gewicht des Empfängers, gegebenenfalls
von der Art der Begleitbehandlung, der Frequenz der Behandlung und
der Natur der gewünschten
Wirkung ab. Eine beispielhafte systemische tägliche Dosierung besteht aus
ca. 0,001 bis ca. 100,0 mg/kg Körpergewicht.
In der Regel sind zum Erhalt der gewünschten Ergebnisse von ca.
0,01 bis ca. 10,0 mg/kg Körpergewicht
des Glycosids oder des Orthoester-Glycosids, in einer oder mehr
Dosierungen) pro Tag, wirksam. Ein Durchschnittsfachmann kann die
optimalen Dosierungen und Konzentrationen von anderen aktiven Testosteron-Verbindungen
und Orthoester-Glycosid-Verbindungen lediglich anhand der Routineexperimentierung
ermitteln.
-
Die
Verbindungen können
in Dosierungsformen, wie zum Beispiel Tabletten, Kapseln oder Pulverpackungen
oder flüssigen
Lösungen,
Suspensionen oder Elixieren zur oralen Verabreichung ebenso wie
als sterile Flüssigkeit
für Formulierungen,
wie zum Beispiel Lösungen
oder Suspensionen zur parenteralen Anwendung eingesetzt werden.
Ein Lipidvehikel kann bei der parenteralen Verabreichung verwendet
werden. Die Verbindungen könnten
auch topisch über
Pflaster, Salben, Gele oder andere transdermale Applikationen verabreicht
werden. In solchen Zusammensetzungen liegt der Wirkstoff gewöhnlich in
einer Menge von mindestens 0,1 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung und nicht mehr als 90 Gew.-% vor. Ein inerter
pharmazeutisch verträglicher
Träger
ist bevorzugt, wie zum Beispiel 95 % Ethanol, pflanzliche Öle, Propylenglykole,
Puffer aus Kochsalzlösung,
Sesamöl
usw. Hinsichtlich der Verfahren zur Herstellung pharmazeutischer
Zusammensetzungen wird auf Remington's Pharmaceutical Sciences, 18. Auflage,
Gennaro et al. (Hrsg.), 1990, verwiesen.
-
Gegenstand
der Erfindung sind auch pharmazeutische Kombinationen, umfassend
eine erfindungsgemäße Verbindung
zusammen mit einer progestativen Verbindung, wie zum Beispiel Progesteron,
worin jede Verbindung in einer Menge vorliegt, die zur Induktion
der Kontrazeption in einem männlichen
Tier wirksam ist. Solche pharmazeutischen Zusammensetzungen können auch
einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
wie hierin beschrieben umfassen.
-
Die
verabreichten Verbindungen sind bevorzugt im Wesentlichen rein,
worunter man versteht, dass die Verbindungen durch chemische Synthese
und/oder im Wesentlichen frei von Chemikalien erzeugt werden, welche
die Verbindungen im natürlichen
Zustand begleiten können,
wie anhand der Dünnschichtchromatographie
(DC) oder der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC) belegt werden konnte (siehe Beispiel 3). Man sollte zur Kenntnis
nehmen, dass einige erfindungsgemäße Verbindungen als Keto-/Enol-Isomere
vorliegen können.
Einige der Verbindungen können überdies
als Stereoisomere, einschließlich
optischer Isomere vorliegen. Die Erfindung schließt alle
Stereoisomere und sowohl die racemischen Gemische solcher Steroisomere
als auch die individuellen Enantiomere ein, die gemäß dem Durchschnittsfachmann überall bekannten Verfahren
getrennt werden können.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nun weiter anhand der folgenden Beispiele,
die lediglich zu Zwecken der Erläuterung
und sofern nicht anderweitig spezifiziert, nicht zur Einschränkung beabsichtigt
sind, erläutert. Alle
hierin angeführten
Patente, Patentanmeldungen und Veröffentlichungen sind unter Bezugnahme
vollständig
enthalten.
-
BEISPIEL 1
-
Organische
Synthese von Testosteron-Glucosid
-
Die
synthetische Sequenz beginnt mit dem Testosteron, das im Handel
von der Sigma Chemical Co., St. Louis, MO (T-1500) erhältlich ist.
Bei 4-Androsten-17-β-ol-3-on
handelt es sich um die IUPAC-Bezeichnung für Testosteron (CAS-Nr. 58-22-0).
Acetobrom-α-D-glucose,
der bei der Konjugation verwendete Bromzucker, ist im Handel von
der Sigma Chemical Co. (A-1750) erhältlich. Die IUPAC-Bezeichnung
für Acetobrom-α-D-glucose
ist 2,3,4,6-Tetra-O-acetyl-α-D-glucopyranosyl-bromid
(CAS-Nr. 572-09-8). Cadmiumsalze wurden von der Aldrich Chemical
Co. Inc., Milwaukee, WI, bezogen und ohne weitere Reinigung verwendet. Silberfluorid
und Silbernitrat wurden von der Aldrich Chemical Co., Inc. bezogen
und ohne weitere Reinigung verwendet. Hydratisiertes Natriummetasilikat,
Valerolacton und Maleinsäureanhydrid
wurden auch von Aldrich bezogen und ohne weitere Reinigung zur Synthese
von Silbersilikat und Silbersalzen von Carbonsäuren verwendet. Silbersilikat
zur Konjugation von Acetobrom-α-D-glucose
wurde aus Silberfluorid und Natriummetasilikat hergestellt. Silbernitrat
wurde bei der Herstellung von Silbercarboxylaten entweder durch
den Austausch von Natriumanionen der Carboxylat- oder Lanthanidsalze, bevorzugt Uran-carboxylaten
gegen Silberionen verwendet. Die Silbersalze wurden frisch hergestellt
und vor Gebrauch getrocknet.
-
Die
synthetische Sequenz beinhaltet die Konjugation von Testosteron
mit Acetobrom-α-
D-glucose mit Salzen wie Cadmiumcarbonat oder Cadmiumacetat in inerten
Lösungsmitteln
wie Benzen, Toluen oder Xylen, worin die Ausgangsmaterialien und
-produkte, während
sie heiß vorlagen,
löslich
waren. Die Reaktionen von Silbersalzen wurden in der Nähe der Raumtemperatur
in chlorierten organischen Lösungsmitteln
wie Dichlormethan, Ether oder Acetonitril durchgeführt.
-
BEISPIEL 2
-
Testosteron-17-β-(2',3',4',6'-tetra-O-acetyl-β-D-glucopyraaose)
-
(Testosteron-gucosid-Tetraacetat)
-
Testosteron
(2,3 g; 8 mmol) und Acetobrom-α-D-glucose
(3,94 g; 9,6 mmol) wurden einer Suspension aus Cadmiumcarbonat (2,06
g) in Xylen (100 ml) zugefügt.
Die Suspension wurde auf Rückfluss
erhitzt und unter einer inerten Atmosphäre ca. 5 Stunden gerührt, während welcher
Zeit die Reaktion im Wesentlichen abgeschlossen war. Der Reaktionsablauf
wurde mithilfe von Umkehrphasen-DC-Platten überwacht. Die Reaktion ergab
einen blauen Farbton auf der Cadmiumoberfläche. Das Reaktionsgemisch wurde
zur Entfernung von Xylenen unter reduziertem Druck verdampft und
auf Silikagel chromatographiert und mit Ethylacetat und Hexan eluiert,
was im vorstehend benannten Tetraacetat zu einem kristallinen Feststoff
(1,1 g, aus Diethylether) führte.
Testosteron (1 g) wurde zurückgewonnen
und in sich anschließenden
Reaktionen ohne irgendwelche Reinigung verwendet.
-
BEISPIEL 3
-
Testosteron-17-β-1'-β'-D-glucopyranose: Testosteron-Glucosid
-
Ein
Gemisch aus Testosteron (5,76 g; 20 mmol) und Acetobrom-α-D-glucose
(9,86 g; 24 mmol) wurde frisch hergestelltem trockenem Cadmiumacetat
(aus 5,4 g Dihydrat; 20 mmol) zugefügt, das in trockenem Benzen
(85 ml) suspendiert war. Das Gemisch wurde 3 Stunden auf Rückfluss
erhitzt, zu welcher Zeit festgestellt wurde, dass die Reaktion im
Wesentlichen abgeschlossen war. Auf der Cadmiumoberfläche trat
während
des Einsetzens der Reaktion ein distinkter purpurfarbener Farbton
auf. Testosteron (3,2 g) und Testosteron-Tetraacetat (2,6 g) wurden
nach der Chromatographie als weiße Feststoffe erhalten.
-
1
g Tetraacetat von Testosteron-Glucosid wurde in 80 ml Methanol aufgelöst, und
es wurden 4 g Dowex 550 A-OH-Harz zugefügt. Die gerührte Suspension wurde 4 Stunden
auf Rückfluss
erhitzt, während
welcher Zeit die Reaktion abgeschlossen war. Das Produkt wurde durch
Abfiltrieren des Harzes, Abdampfung der Lösungsmittel und Kristallisation
des Rohgummis aus Ethylacetat isoliert, was 800 mg weiße Kristalle
ergab.
-
Testosteron-17β-1'-β'-D-glucopyranose
-
Spectraldaten
-
NMR-Spektrum
des Tetraacetats von Testosteron-β-glucosid:
- δ 0,9
(Singulett, 3H, 18 gewinkeltes Methyl);
- δ 1,1
(Singulett, 3H, gewinkeltes Methyl);
- vier überlappende
Singuletts, zentriert bei δ 2,0
(Acetat-Methylgruppen);
- Multiplett δ 2,5–0,9 (20H;
CH2- und CH-Protonen);
- δ 5,7
(Singulett; 1H, Enon);
- δ 5,25
bis 4,9 (drei überlappende
Tripletts 3H; Kopplungskonstante 10 Hertz);
- δ 4,5
(1H; Dublett, Kopplungskonstante 10,2 Hertz; kennzeichnet eine β-glycosidische
Verknüpfung);
- δ 3,2–4,25 (4H;
3 Protonen vom Zuckerrest und 1H von der 17-Position).
- NMR-Spektrum von Testosteron-17-β-glucosid:
- δ 0,9
(Singulett, 3H, C18-Methyl);
- δ 1,1
(Singulett, 3H, gewinkeltes Methyl);
- δ 0,91–2,5 (komplexe
Multipletts für
20H, CH2- und CH-Protonen);
- δ 5,8
(Singulett, 1H, Enon);
- δ 4,3
(Dublett, Kopplungskonstante 9,8 Hertz; 1H, anomerer Zucker-Wasserstoff);
- δ 3,2–3,9 (Multipletts,
7H, 1 Proton von der 17-Position des Steroids und der Rest vom Zucker).
-
Massenspektrum:
-
Die
Natriumionenbombardierung ergab ein molekulares Ion bei 473,27,
d. h. es entspricht einem Molekulargewicht von 450,27, was mit der
Struktur übereinstimmt.
-
HPLC-Analyse:
-
Die
Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung einer C18-Säule ergab einen einzelnen Peak.
Retentionszeit 5,04 unter Verwendung von einem Gemisch aus Wasser:
Methanol (2: 1).
-
BEISPIEL 4
-
17-β-O-[1'-β'-Glucopyranosyl]-3-androstanon:
Stanolon-Guucosid
-
Ein
Gemisch aus Cadmiumcarbonat (6 g), Stanolon (2 g) und Acetobrom-α-D-glucose
(6,8 g) wurde als eine Aufschlämmung
in trockenem Toluen (80 ml) unter Argon auf Rückfluss erhitzt. Die Feuchtigkeit
in den Ausgangsmaterialien wurde unter Verwendung eines Dean-Stark-Apparates
azeotrop abdestilliert. Das Gemisch wurde weitere 5 Stunden auf
Rückfluss
erhitzt. Die DC-Untersuchung zeigte, dass die Reaktion abgeschlossen
war (zum Färben
wurde eine 2%ige Kupfersulfatlösung
in 10 % Schwefelsäure
verwendet). Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt und der Silikagel-Säulenchromatographie
unterzogen. Stanolon-glucosid-Tetraacetat (17-β-O-[1'-β'-2',3',4',6'-Tetra-O-acetyl-glucopyranosyl]-3-androstanon)
wurde als ein gummiartiger Feststoff erhalten. Es wurde trockener
Diethylether zugefügt,
und das Produkt wurde als ein weißer Feststoff auskristallisiert
(2,4 g).
-
Stanolon-glucosid-Tetraacetat
(1,8 g) und Dowex-110-OH-Harz (5,8 g) in Methanol (60 ml) wurden
6 Stunden unter Argon auf Rückfluss
erhitzt. Das Gemisch wurde, während
es heiß war,
filtriert, und das Lösungsmittel
wurde verdampft. Das Produkt kristallisierte als ein harter Feststoff.
Dieser wurde pulverisiert und mit einem 50%igen Ethylacetat-Ethergemisch
gewaschen. Der Feststoff wurde gesammelt und getrocknet. Das Produkt,
Stanolon-Glucosid (17-β-O-[1'-β'-Glucopyranosyl]-3-androstanon), wog
850 mg, und es wurde mittels spektroskopischer Mittel festgestellt,
dass es homogen war.
-
Spectraldaten
-
NMR-Spektrum
von Stanolon-glucosid-Tetraacetat: (CDCl3)
- δ 5,3
bis 3,5 (8H, Zucker-H und C17-H),
- δ 1,9
bis 2,1 (überlappende
Singuletts, 12H, Acetate),
- δ 2,4
bis 0,8 (Multipletts, aliphatisches H, 22H),
- δ 1,0
(Singulett, 3H, Methyl) und
- δ 0,7
(Singulett, 3H, C18-CH3)
-
Massenspektrum:
-
Das
molekulare Ion mit Na+ bei 643,3 amu entspricht
620,3 amu. Der erwartete theoretische Wert beträgt 620,3 amu.
-
NMR-Spektrum
von Stanolon-Glucosid: In deuteriertem Dimethylsulfoxid
- δ 0,7 (Singulett,
3H, CH3),
- δ 0,9
(Singulett, 3H, CH3),
- δ 4,1
(Dublett, anomere Kopplung 8 Hz, 1H, β-Verknüpfung),
- δ 0,75
bis 2,5 (Multipletts, aliphartisches H, 22H),
- δ 2,8
bis 4,7 (Multipletts, Zucker-H und C17-H, 7H).
-
Massenspektrum:
-
Es
wurde ein molekulares Ion mit Na+ bei 475,4
amu, das 452,4 amu entspricht, erhalten. Der erwartete theoretische
Wert beträgt
475,4 amu.
-
BEISPIEL 5
-
5-Androsten-3-β-O-(1'-β'-glucopyranosyl)-17-on: Prasteron-Glucosid
-
Ein
Gemisch aus Dehydroisoandrosteron (5,0 g), Cadmiumcarbonat (13,8
g) und Acetobrom-α-D-glucose (13,0 g)
in Toluen (200 ml) wurde unter Argon auf Rückfluss erhitzt. Die Feuchtigkeit
aus den Reaktanten wurde unter Verwendung des Dean-Stark-Apparates
entfernt. Das Gemisch wurde weitere 5 Stunden auf Rückfluss
erhitzt. Die DC-Untersuchung gab zu erkennen, dass die Reaktion
im Wesentlichen abgeschlossen war. Das Produkt wurde als eine Aufschlämmung mittels
der Silikagel-Säulenchromatographie
getrennt. Das Produkt, Prasteron-glucosid-Tetraacetat [5-Androsten-3-β-O-(1'-β'-2',3',4',6'-tetra-O-acetyl)-gluco-pyranosyl-17-on],
wurde als ein kristalliner Feststoff (5,9 g) erhalten.
-
Ein
Gemisch aus Prasteron-glucosid-Tetraacetat (2,0 g) in Methanol (60
ml) und Dowex-11-OH-Harz (6 g) wurde 8 Stunden unter Argon auf Rückfluss
erhitzt. Das Gemisch wurde während
es heiß war,
filtriert und auf Trockene verdampft. Die Triturierung des Feststoffs
mit 50%igem Ethylacetat-Ethergemisch ließ einen weißen Feststoff zurück. Der
Feststoff wurde filtriert und mit Ether gewaschen, um 670 mg reines
Prasteron-Glucosid (5-Androsten-3-β-O-(1'-β'-glucopyranosyl)-17-on)
zu erhalten.
-
Spectraldaten
-
NMR-Spektrum
von Prasteron-gucosid-Tetraacetat:
- δ 4,52 (Dublett, 7,5 Hz, anomeres-H, β-Verknüpfung),
- δ 5,4–3,4 (Multipletts,
Zucker-H, und C3-H, und C6-vinylisches-H, 9H), und
- δ 0,8
und 1,0 (zwei Singuletts, CH3, 6H),
- δ 2,0
bis 2,1 (vier überlappende
Singuletts, Acetate, 12H) und
- δ 1,0
bis 2,5 (Multipletts, aliphatisches-H, 19H).
-
Massenspektrum:
-
Es
wurde ein molekulares Ion mit Na+ bei 641,4,
das 618,4 amu entspricht, erhalten. Der erwartete theoretische Wert
beträgt
618,5 amu.
-
NMR-Spektrum
von Prasteron-Glucosid: (d6-DMSO)
- δ 0,8 und
0,95 (zwei Singuletts, CH3, 6H),
- δ 1,0
bis 2,4 (Multipletts, aliphatisches-H, 19H),
- δ 2,7
bis 4,3 (Multipletts, 8H, Zucker-H und C3-H und anomeres-H ist ein
Dublett, 8 Hz bei δ 4,2)
- und δ 5,3
(breites Singulett, vinylisches-H, 1H).
-
Massenspektrum:
-
Es
wurde ein molekulares Ion mit Na+ bei 473,2,
das 450,2 amu entspricht, erhalten. Der erwartete theoretische Wert
beträgt
450,4 amu.
-
BEISPIEL 6
-
Testosteron-17-β-1'-β'-D-glucopyranose: Testosteron-Glucosid
-
Testosteron
(1,15 g; 4 mmol) und Acetobrom-α-D-glucose
(1,97 g; 4,8 mmol) wurden einer Suspension aus Silbersilikat (4
g; Überschuss)
in Dichlormethan (50 ml) zugefügt.
Das Reaktionsgemisch wurde für
eine Zeitdauer von 5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt, und
während
dieser Zeit wurde das gesamte Testosteron verbraucht. Nach der Entfernung
der Feststoffe und Verdampfung des Lösungsmittels, wurde das Produkt als
solches bei der Deacetylierung wie in Beispiel 3 verwendet. Das
Produkt aus der Deacetylierung wurde aus Ethylacetat rekristallisiert,
um 900 mg des gewünschten β-glucosylierten
Testosterons zu erhalten. Die Spektralmerkmale der in diesen Experimenten
isolierten Verbindungen waren mit den in den Beispielen 2 und 3
beschriebenen Verbindungen identisch.
-
BEISPIEL 7
-
5-Androsten-3-β-O-(1'-β'-glucopyranosyl)-17-on: Prasteron-Glucosid
-
Ein
Gemisch aus Dehydroisoandrosteron (1 g) und Silbersilikat (2,5 g)
in Dichlormethan (50 ml) wurde bei 0 °C gerührt. Acetobrom-α-D-glucose
(2 g) wurde zugefügt,
und das Gemisch wurde auf Raumtemperatur erwärmt. Nach 3 Stunden wurde das
Produkt nach Entfernung der Silbersalze isoliert und das Lösungsmittel verdampft.
Prasteron-gucosid-Tetraacetat wurde in nahezu quantitativer Ausbeute
isoliert. Die Spektraldaten sind identisch mit denen der in Beispiel
5 beschriebenen Verbindung.
-
BEISPIEL 8
-
Studie
zur Bestimmung der Fähigkeit
von Testosteron-Glucosid zur Steigerung von Serumtestosteron in
orchiektomierten Ratten
-
Experimentelles Verfahren
-
- 1. Fünfzehn
männliche
Sprague-Dawley-Ratten (200 g) wurden orchiektomiert und durften
sich 1 Woche in den Charles River Laboratories erholen.
- 2. Die Ratten wurden an das Laboratory Animal Science Center
an der Boston University School of Medicine versandt, randomisiert,
codiert, gewogen und einzeln mit Futter und Wasser ad libitum 24
Stunden in Käfigen
untergebracht.
Tiertestgruppen:
- C
- = Kontrolle
- TIM
- = Intramuskulär injiziertes
Testosteron
- TO
- = Oral verabreichtes
Testosteron
- GIM
- = Intramuskulär injiziertes
Testosteron-Glucosid
- GO
- = Oral verabreichtes
Testosteron-Glucosid
- 3. Die Rattern wurden mit Ketamin anästhesiert, und es wurden von
jedem Tier durch Anknipsen des Schwanzes 1,5 ml Blut entnommen,
und die Wunden wurden mit Silbernitrat kauterisiert.
- 4. Die Blutproben wurden zum Abtrennen des Serums geschleudert,
das Serum wurde in neue Röhrchen pipettiert
und bei –70 °C eingefroren.
- 5. Den Tieren wurde über
6 Tage täglich
1 mg Testosteron oder ein molares Äquivalent (1,56 mg) von Testosteron-Glucosid
in 100 μl
25%igem EtOH/Propylenglykol durch intramuskuläre Injektion oder orale Gabe verabreicht.
- 6. Vier Stunden nach der endgültigen Dosis wurden die Ratten
mit Ketamin anästhesiert,
und es wurden von jedem Tier durch Herzpunktur 5 ml Blut entnommen
und die Kadaver zum Verbrennen geschickt.
- 7. Die Blutproben wurden zum Abtrennen des Serums geschleudert,
das Serum wurde in neue Röhrchen pipettiert
und bei –70 °C eingefroren.
-
Analytisches Verfahren
-
- 1. Die Serumproben wurden in einem Eisbad aufgetaut,
und 50 μl
Aliquote wurden in 12 × 75
mm Borsilikat-Teströhrchen
zur Dreifachbestimmung gegeben.
- 2. Die in Aliquote aufgeteilten Proben wurden für einen
Testosteron-Radioimmunassay (Diagnostic Systems Laboratories; Webster,
Texas) zur Bestimmung der Serumtestosteron-Konzentrationen angewendet.
- 3. Für
jedes Tier wurden durchschnittliche Serumtestosteronwerte bestimmt,
und an jeder Testgruppe wurde eine statistische Analyse zur Berechnung
der Mittelwerte und Standardabweichungen durchgeführt. Diese
berechneten Werte sind in 1 ersichtlich.
-
1 stellt
ein Balkendiagramm dar, das die Wirkungen des injizierten und oral
verabreichen Testosterons und Testosteron-Glucosids auf die Serumtestosteronspiegel
bei orchiektomierten männlichen
Ratten erläutert.
Wie vorstehend beschrieben wurde den orchiektomierten männlichen
Ratten (3 Tieren pro Gruppe) 1 mg Testosteron (Test) oder ein molares Äquivalent
(1,56 mg) Testosteron-Glucosid (TG) in 100 μl 25%igem EtOH/Propylenglykol
durch intramuskuläre
Injektion (IM) oder orale Verabreichung täglich über 6 Tage gegeben. Vier Stunden
nach der endgültigen
Dosis wurden Blutproben entnommen. Die Serumtestosteronspiegel wurden
für jede
Gruppe anhand des Testosteron-Radioimmunassays bestimmt. Die Balken
stellen den Mittwert der Serumtestosteronspiegel ± der Standardabweichung
für jede
Gruppe dar. * Bezeichnet p < 0,001
versus Kontrolltiere.
-
Die
Tiere, die orales Testosteron erhielten, wiesen niedrigere Testosteronspiegel
im Blut als die Tiere auf, die Testosteron-Glucosid, oral und intramuskulär, erhielten.
Die Ergebnisse weisen nach, dass Testosteron-Glucosid bei oraler
wie auch intramuskulärer
Gabe bioverfügbar
ist und ohne weiteres zu Testosteron metabolisiert wird.