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Die
Erfindung betrifft Zusammensetzungen, die als Wirkstoff in einem
physiologisch akzeptablen Medium Dextransulfat in Kombination mit
Aescin enthalten, ihre Verwendung und ein Verfahren zur kosmetischen Behandlung
von Rötungen
und/oder Tränensäcken und/oder
Augenringen.
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Der
Körper
ist im Allgemeinen empfindlich gegenüber äußeren, durch das moderne Leben
verursachten Angriffen (UV-Exposition, große Schwankungen in der Luftfeuchtigkeit
und Temperatur, Luftverschmutzung und dergleichen). Die Antwort
auf diese Angriffe kann unter anderem durch das Auftreten von Rötungen,
die mit einer lokalen Vasodilatation zusammenhängen, oder durch das Auftreten
von lokalen Ödemen
zum Ausdruck kommen.
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Es
ist auf dem Gebiet der Hautstörungen
bekannt, dass manche Hauttypen empfindlicher auf äußere Angriffe
reagieren als andere.
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Die
Anmelderin konnte ermitteln, dass die mit empfindlicher Haut zusammenhängenden
Symptome insbesondere subjektive Anzeichen sind, bei denen es sich
im Wesentlichen um dysästhesische
Empfindungen handelt. Unter dysästhesischen
Empfindungen werden mehr oder weniger schmerzhafte Empfindungen verstanden,
die in einem Bereich der Haut verspürt werden, wie beispielsweise
Prickeln, Kribbeln, Jucken oder Juckreiz, Brennen, Hitzegefühl, Unbehagen,
Spannen und dergleichen, die als Antwort auf verschiedene Faktoren
wie Umwelt, Emotionen, Lebensmittel, Wind, Reibung, Rasur, Seife,
grenzflächenaktive
Stoffe, Wasser mit hohem Kalkgehalt, Temperaturänderungen oder Wolle auftreten.
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Der
Bereich um die Augen ist wegen seiner Struktur und starken Innervation
eine gegenüber
Angriffen oder mechanischem Stress (Reibung) besonders empfindliche
anatomische Stelle. Nach solche Stimuli und auf Grund einer sehr
niedrigen inneren Schwelle für
die neurogene Sensibilität
zeigt der Augenbereich bei einigen empfindlicheren Personen schnell
Rötungen
und/oder Juckreiz als Folge einer gesteigerten Vasodilatation, d.
h. ein vorübergehendes
Unbehagen, jedoch auch Tränensäcke und/oder
Augenringe und/oder Ödeme, bleibendere
Unannehmlichkeiten, die eine größere Stoffwechselerschöpfung der
Dermis und Epidermis ausdrücken.
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Neben
diesen physiologischen Gegebenheiten wurden Rötungen, Augenringe und Tränensäcke bekanntlich
einfach aus kosmetischer Sicht als unästhetisch eingestuft; sie sollten
immer überdeckt
oder sogar beseitigt werden.
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Die
Anmelderin hat nun überraschend
festgestellt, dass die Kombination von Dextransulfat und Aescin bemerkenswerte
beruhigende und/oder die Vasodilatation inhibierende und/oder antiödematöse Eigenschaften
aufweist, und zwar in einem Ausmaß, das die einfache Summe der
mit jeder einzelnen Komponente erhaltenen Wirkungen übersteigt.
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Das
Dextran ist ein neutrales Polysaccharid ohne geladene Gruppe, das
biologisch inert ist, durch Fermentation von Zuckerrüben hergestellt
wird und lediglich Hydroxygruppen enthält. Es ist möglich aus
nativem Dextran durch Hydrolyse und Reinigung Dextranfraktionen
mit unterschiedlichen Molekulargewichten zu erhalten. Das Dextran
kann als Dextransulfat vorliegen.
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Neben
den physikalisch-chemischen Eigenschaften des Dextransulfat, die
im Stand der Technik bekannt sind und die dafür sorgen, dass es als für kosmetische
Zusammensetzungen geeignete Verbin dung angesehen wird (hohe Löslichkeit
in Wasser und Salzlösungen,
große
Stabilität
in Lösungen
mit einem pH-Wert von 4 bis 10 bei Umgebungstemperatur), wurde auch
beschrieben, dass das Dextransulfat die folgenden Eigenschaften
besitzt: Wasseradsorption, Schutzwirkungen gegen die durch freie
Radikale hervorgerufenen Schäden,
insbesondere bei topischer Anwendung, Stabilisierung von Proteinen
oder instabilen Substanzen und Hydratisierung wegen seiner hervorragenden
hydrophilen Eigenschaften. Die biologischen Eigenschaften, beispielsweise
eine gerinnungshemmende Wirkung, eine inhibierende Wirkung auf Enzyme
wie Hyaluronidase, Glucosidasen, Elastase oder Thrombin und eine
antivirale Aktivität
sind ebenfalls beschrieben worden.
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In
Hinblick auf die Haut und den Schutz der Haut ist das Dextransulfat
wegen seiner Antifaltenwirkung, entzündungshemmenden Eigenschaften,
antiallergischen Eigenschaften und Anti-Age-Wirkungen und seine Rolle
bei der Behandlung von rauher und schuppiger Haut und bei der Hydratisierung
bekannt.
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Aescin
ist ein chemisches Molekül,
das aus einer Glucuronsäure
und zwei Zuckern (Glucose-Xylose) besteht, die an ein Aglycon, das
Desglucoaescin gebunden sind, welches eine Molmasse von 1131,24
aufweist. Es handelt sich um ein Molekül, das beispielsweise in Pflanzenextrakten,
insbesondere in Rosskastanienextrakten vorhanden ist.
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Im
Stand der Technik wurde das Aescin in schlanker machenden Zusammensetzungen
(FR-2729856, EP-034153, WO-9742928, WO-9815259), in Zusammensetzungen,
die die Blutzirkulation fördern (EP-158090,
US-4983626), in Zusammensetzungen, die für die Behandlung der Haut vorgesehen
sind, als entzündungshemmender
Wirkstoff (EP-728472), zur Verbesserung der Kohäsion von Dermis und Epidermis (WO-9819664)
und in aufhellenden kosmetischen Zusammensetzungen (JP-07076512)
beschrieben.
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Im
Stand der Technik ist auch die Verwendung von Aescin in Zusammensetzungen
bekannt, die für die
Behandlung von Tränensäcken und
Falten im Bereich der Augen vorgesehen sind (FR-2668061, US-5273916,
US-5571503).
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Nach
Kenntnis der Anmelderin wurde jedoch der überraschende Synergismuseffekt,
der für
die Kombination von Aescin und Dextransulfat bei der Inhibierung
der Vasodilatation und/oder der Wirkung gegen Ödeme und/oder der beruhigenden
Wirkung auf empfindliche Haut auftritt, im Stand der Technik noch
niemals beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft nach einem ersten Gegenstand eine
Zusammensetzung, die als Wirkstoff in einem physiologisch akzeptablen
Medium die Kombination von Dextransulfat und Aescin enthält.
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Unter
einem physiologisch akzeptablen Medium wird ein Medium verstanden,
das mit der Haut, den Schleimhäuten,
den Nägeln
und den Haaren verträglich
ist.
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Gemäß der Erfindung
enthält
die Zusammensetzung das Dextransulfat vorzugsweise als Natriumsalz.
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Das
Dextransulfat hat erfindungsgemäß eine Molmasse
im Bereich von 2·103 bis 5·106 und vorzugsweise 5·103 bis
105.
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Das
Dextransulfat kann natürlich
beliebiger Herkunft sein. Die Zusammensetzung enthält vorzugsweise
das Dextransulfat, das von der Firma Pharmacia Biotech unter der
Bezeichnung Dextran sulfate 10 sodium salt® enthält.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
enthält
das Aescin, wobei es synthetischer oder natürlicher Herkunft sein kann.
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Unter
synthetischer Herkunft wird das durch chemische Synthese hergestellte
Aescin im reinen Zustand oder in Lösung unabhängig von seiner Konzentration
in der Lösung
verstanden.
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Unter
natürlicher
Herkunft wird das Aescin im reinen Zustand oder in Lösung verstanden,
wobei seine Konzentration in der Lösung beliebig ist, das aus
einer natürlichen
Quelle erhalten wird, beispielsweise einem Pflanzenextrakt und insbesondere
einem Rosskastanienextrakt.
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Gemäß der Erfindung
enthält
die Zusammensetzung vorzugsweise das Aescin, das von der Firma Indena
unter der Handelsbezeichnung escine 3030000® im
Handel angeboten wird, oder das Aescin, das von der Firma LEK unter
der Handelsbezeichnung amorphes beta Aescin® vertrieben
wird.
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Die
Mengenanteile des Dextransulfat und Aescin, die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendet
werden können,
hängen
natürlich
von der gewünschten
Wirkung ab.
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Der
Mengenanteil des Dextransulfat, der in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendet werden kann, kann beispielsweise im Bereich von 0,01 bis
5 % und vorzugsweise 0,05 bis 2 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung
liegen.
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Der
Mengenanteil des Aescin, der erfindungsgemäß verwendbar ist, macht 0,005
bis 5 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung und vorzugsweise
0,01 bis 2 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung aus, wobei diese
Werte als Größenordnung
zu verstehen sind.
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Das
Gewichtsverhältnis
von Dextransulfat und Aescin liegt in der erfindungsgemäi3en Zusammensetzung
im Bereich von 2·10–3 bis
103 und vorzugsweise 25·10–3 bis
200.
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Auch
wenn alle Applikationsformen verwendet werden können, ist die erfindungsgemäße Zusammensetzung
vorzugsweise für
eine topische Anwendung vorgesehen.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann eine kosmetische oder dermatologische Zusammensetzung sein.
Die Zusammensetzung ist erfindungsgemäß bevorzugt eine kosmetische
Zusammensetzung und noch bevorzugter eine kosmetische Zusammensetzung
zur topischen Anwendung.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
die Verwendung der Kombination von Dextransulfat und Aescin zur Herstellung
einer Zusammensetzung, die dazu vorgesehen ist, präventiv oder
kurativ Ödeme
der Haut und/oder empfindliche Haut und/oder Prickeln und/oder Kribbeln
und/oder Pruritus und/oder Spannen und/oder Brennen und/oder Erytheme
zu behandeln.
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Die
mit empfindlicher Haut verbundenen klinischen Anzeichen sind nämlich im
Wesentlich subjektiv: Prickeln, Kribbeln, Juckreiz, Spannen, Brennen
und sie gehen manchmal mit Erythemen einher.
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Es
geht aus dem vorstehenden Text hervor, dass der Bereich um die Augen
ein gegenüber äußeren Angriffen
besonders empfindlicher Bereich ist.
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Die
Erfindung betrifft auch die kosmetische Verwendung der Kombination
von Dextransulfat und Aescin in einer Zusammensetzung, um präventiv oder
kurativ Rötungen,
Tränensäcke und/oder
Augenringe zu behandeln.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
oder die erfindungsgemäß verwendete
Zusammensetzung enthält
natürlich
einen kosmetisch akzeptablen Träger,
d. h. einen Träger,
der mit der Haut, den Schleimhäuten,
den Nägeln
und den Haaren verträglich
ist; sie kann in allen galenischen Formen vorliegen, die gewöhnlich für eine topische
Anwendung verwendet werden, insbesondere als wässrige, wässrig-alkoholische oder ölige Lösung, Öl-in-Wasser-Emulsion,
Wasser-in-Öl-Emulsion,
multiple Emulsion, wässriges
oder öliges
Gel, flüssiges,
pastöses
oder festes wasserfreies Produkt, Dispersion von Öl in einer
wässrigen
Phase mithilfe von Kügelchen,
wobei die Kügelchen
polymere Nanopartikel sein können,
wie Nanosphären
und Nanokapseln oder besser Lipidvesikel vom ionischen und/oder
nichtionischen Typ.
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Die
Zusammensetzung kann mehr oder weniger flüssig sein und wie eine weiße oder
farbige Creme, eine Salbe, eine Milch, eine Lotion, ein Serum, eine
Paste oder ein Schaum aussieht. Sie kann auch als Aerosol auf die
Haut aufgebracht werden. Sie kann ebenfalls in fester Form vorliegen,
beispielsweise als Stift. Sie kann als Produkt zur Pflege, als Produkt
zur Reinigung, als Produkt zum Schminken oder als einfaches deodorisierendes
Produkt verwendet werden.
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Die
Zusammensetzung kann in bekannter Weise auch in der Kosmetik oder
Dermatologie übliche
Zusatzstoffe enthalten, wie hydrophile oder lipophile Gelbildner,
hydrophile oder lipophile Wirkstoffe, Konservierungsmittel, Antioxidantien,
Lösungsmittel,
Parfums, Füllstoffe,
Filter, Pigmente, Chelatbildner, Geruchsabsorber und Farbmittel.
Die Mengenanteile der verschiedenen Zusatzstoffe sind so, wie sie
herkömmlich
auf den jeweiligen Gebieten verwendet werden und liegen beispielsweise
im Bereich von 0,01 bis 20 % des Gesamtgewichts der Zusammensetzung.
Die Zusatzstoffe können
in Abhängigkeit
von ihrer Art in die Fettphase, die wässrige Phase, die Lipidvesikel
und/oder Nanopartikel eingearbeitet werden.
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Wenn
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
eine Emulsion ist, kann der Mengenanteil der Fettphase im Bereich
von 5 bis 80 Gew.-% und vorzugsweise 5 bis 50 % des Gesamtgewichts
der Zusammensetzung liegen. Die Öle,
Emulgatoren und Coemulgatoren, die in der als Emulsion vorliegenden
Zusammensetzung verwendet werden, sind unter den Verbindungen ausgewählt, die
gewöhnlich
auf dem jeweiligen Gebiet verwendet werden. Der Emulgator und der
Coemulgator liegen in der Zusammensetzung in einer Menge von 0,3
bis 30 Gew.-% und vorzugsweise 0,5 bis 20 % des Gesamtgewichts der
Zusammensetzung, vor.
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Von
den erfindungsgemäß verwendeten Ölen sind
die Mineralöle,
die Öle
pflanzlicher Herkunft (Aprikosenkernöl, Sonnenblumenöl), die Öle tierischen
Ursprungs, die synthetischen Öle,
die Siliconöle
und die fluorierten Öle
(Perfluorpolyether) zu nennen. Es können auch Fettalkohole (Cetylalkohol),
Fettsäuren
und Wachse (Bienenwachs) als Fettsubstanzen verwendet werden.
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Von
den Emulgatoren und Coemulgatoren, die erfindungsgemäß verwendbar
sind, sind beispielsweise die Ester von Fettsäuren und Polyethylenglykol,
wie PEG-40-Stearat, PEG-100-Stearat, die Ester von Fettsäuren und
Polyolen, wie Glycerylstearat und Sorbitantristearat zu nennen.
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Von
den hydrophilen Gelbildnern kommen insbesondere die Carboxyvinylpolymere
(Carbomer), Acrylcopolymere, wie die Copolymere von Acrylaten/Alkylacrylaten,
Polysaccharide, natürliche
Gummen und Tone in Betracht. Von den lipophilen Gelbildnern können die
modifizierten Tone wie die Bentone, Metallsalze von Fettsäuren, hydrophobe
Kieselsäure
und Polyethylene genannt werden.
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Die
Zusammensetzung kann auch weitere hydrophile Wirkstoffe enthalten,
wie beispielsweise Proteine oder Proteinhydrolysate, Aminosäuren, Polyole,
Harnstoff, Allantoin, Zucker und Zuckerderivate, wasserlösliche Vitamine,
Pflanzenextrakte und Hydroxysäuren.
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Von
den lipophilen Wirkstoffen können
Retinol (Vitamin A) und seine Derivate, Tocopherol (Vitamin E) und
seine Derivate, essentielle Fettsäuren, Ceramide, etherische Öle und Salicylsäure und
ihre Derivate verwendet werden.
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Es
ist auch möglich,
in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
neben der erfindungsgemäßen Kombination
Verbindungen zu verwenden, die unter den folgenden Verbindungen
ausgewählt
sind:
- – pflanzlichen
Hormonen;
- – Calciumantagonisten,
wie Verapamil und Ditiazem;
- – OH-Radikalfängern, wie
Dimethylsulfoxid;
- – Chlorkanalöffnern;
- – Pflanzenextrakten,
beispielsweise Extrakten von Iridaceae, Rosaceae oder Soja, wobei
die Extrakte gegebenenfalls Isoflavone enthalten können;
- – Extrakten
von Mikroorganismen und insbesondere Bakterienextrakten, wie beispielsweise
von filamentösen
Bakterien, die nicht zur Photosynthese befähigt sind.
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Zu
der oben angegebenen Liste können
auch andere Verbindungen hinzugefügt werden, nämlich beispielsweise
Kaliumkanalöffner,
wie Diazoxid und Minoxidil, Spiroxazon, Phospholipide, wie Lecithin,
Linolsäure
und Linolensäure,
Salicylsäure
und ihre Derivate, die in dem französischen Patent FR 2 581 542
beschrieben sind, beispielsweise die Derivate der Salicylsäure, die
in 5-Stellung des Benzolrings eine Alkanoylgruppe mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
tragen, Hydroxycarbonsäuren
und Ketocarbonsäuren
und deren Ester, Lactone und ihre entsprechenden Salze, Anthralin,
Carotinoide, Eicosatetraensäure
oder Eicosatrensäure
und ihre Ester und Amide, Vitamin D und seine Derivate.
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Gemäß der Erfindung
können
in die erfindungsgemäße Zusammensetzung
auch weitere Wirkstoffe eingearbeitet werden, die insbesondere für die Vorbeugung
und/oder Behandlung von Hautaffektionen vorgesehen sind. Von diesen
Wirkstoffen sind beispielsweise zu nennen:
- – Mittel,
die die Differenzierung und/oder Proliferation und/oder Pigmentierung
der Haut verändern,
wie Retinsäure
und ihre Isomere, Retinol und seine Ester, Vitamin D und seine Derivate,
die Estrogene, wie Estradiol, Kojisäure oder Hydrochinon;
- – antibakterielle
Wirkstoffe, wie Clindamycinphosphat, Erythromycin oder Antibiotika
aus der Gruppe der Tetracycline;
- – Stoffe,
die die bakterielle Adhäsion
auf der Haut und/oder den Schleimhäuten verändern, wie beispielsweise Honig
und insbesondere Akazienhonig und verschiedene Zuckerderivate;
- – antiparasitäre Wirkstoffe,
insbesondere Metronidazol, Crotamiton oder die Pyrethrinoide;
- – Antimykotika,
insbesondere die Verbindungen aus der Gruppe der Imidazole, wie
Econazol, Ketoconazol oder Miconazol oder ihre Salze, Polyenverbindungen,
wie Amphotericin B, Verbindungen aus der Gruppe der Allylamine,
wie Terbinafin, oder auch Octopirox;
- - antivirale Wirkstoffe, wie Aciclovir;
- – steroidale
entzündungshemmende
Wirkstoffe, wie Hydrocortison, Betamethasonvalterat oder Clobetasolpropionat,
oder nichtsteroidale Antiphogistika, wie Ibuprofen und seine Salze,
Diclofenac und seine Salze, Acetylsalicylsäure, Acetaminophen oder Glycerrhetinsäure;
- – anästhesierende
Wirkstoffe, wie das Hydrochlorid von Lidocain und seine Derivate;
- – juckreizstillende
Mittel, wie Thenaldin, Trimeprazin oder Cyproheptadin;
- – Keratolytika,
wie die α-
und β-Hydroxycarbonsäuren oder β-Ketocarbonsäuren, deren
Salze, Amide oder Ester und insbesondere die Hydroxysäuren, wie
Glykolsäure,
Milchsäure,
Salicylsäure,
Citro nensäure
und ganz allgemein Fruchtsäuren
und 5-(n-Octanoyl)salicylsäure;
- – Radikalfänger für freie
Radikale, beispielsweise α-Tocopherol
oder seine Ester, die Superoxid-Dismutasen, einige Metallchelatbildner
oder Ascorbinsäure
und ihre Salze;
- – Antiseborrhoeika
wie Progesteron;
- – Antischuppenmittel,
wie Octopirox oder Pyrithion-Zink;
- – Wirkstoffe
gegen Akne, wie Benzoylperoxid; und
- – Substanzen
wie die Antagonisten der Substanz P, CGRP-Antagonisten, Bradykinin-Antagonisten,
Inhibitoren der NO-Synthase oder Inhibitoren der Natriumkanäle, wobei
diese Verbindungen als Wirkstoffe bei der Behandlung von empfindlicher
Haut und als reizlindernd beschrieben wurden, insbesondere im Hinblick auf
reizende Verbindungen, die gegebenenfalls in den Zusammensetzungen
enthalten sind;
- – Stoffe,
die befähigt
sind, die allergische Antwort der Haut zu modifizieren, wie LPV.
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Von
den Wirkstoffen können
insbesondere die Hydratisierungsmittel, beispielsweise Polyole (wie
Glycerin), Vitamine (beispielsweise D-Panthenol), entzündungshemmende
Wirkstoffe, beruhigende Wirkstoffe (Allantoin, Kornblumenwasser),
UV-A- und UV-B-Filter, mattierende Stoffe (beispielsweise die Polydimethylorganosiloxane,
die partiell vernetzt sind und unter der Bezeichnung KSG® von
Shin Etsu im Handel angeboten werden) und deren Gemische verwendet
werden.
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Es
können
auch Wirkstoffe gegen Falten eingearbeitet werden und besonders
straffende Produkte, wie beispielsweise pflanzliche Proteine und
deren Hydrolysate, insbesondere der Extrakt von Sojaproteinen, der
unter der Bezeichnung Eleseryl® von der Firma LSN angeboten
wird, oder der Haferextrakt, der unter der Bezeichnung Reductine® von
der Firma Silab im Handel ist.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur kosmetischen Behandlung
von Tränensäcken und
Augenringen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass auf die Haut eine
kosmetische Zusammensetzung aufgetragen wird, die zumindest die
Kombination von Dextransulfat und Aescin enthält.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
handelt es sich insofern um ein kosmetisches Verfahren, als es das ästhetische
Aussehen einer Person verbessern soll.
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Das
erfindungsgemäße kosmetische
Behandlungsverfahren kann insbesondere durchgeführt werden, indem die oben
definierten kosmetischen Zusammensetzungen nach für diese
Zusammensetzungen üblichen Anwendungstechniken
aufgebracht werden, beispielsweise: Auftragen von Cremes, Gelen,
Seren, Lotionen, Milchen und Sonnenschutzmitteln auf die Haut.
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Die
folgenden Beispiele und Zusammensetzungen erläutern die Erfindung, ohne sie
in irgendeiner Weise einzuschränken.
In den Zusammensetzungen sind die angegebenen Mengenanteile als
Gewichtsprozent ausgedrückt.
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Beispiel
1: Untersuchung der Antiödemwirkung
und inhibierenden Wirkung auf die Vasodilatation der Kombination
von Dextransulfat und Aescin:
Die Aufgabe dieser Untersuchung
besteht darin, die Wirkung der Kombination von Dextransulfat und
Aescin gegen Ödeme
und die inhibierende Wirkung auf die Vasodilatation in einem am
Leben gehaltenen Hautmodell (Lid) nach der Induktion eines Ödems und
der Induktion der Vasodilatation durch eine Neuromediatorkombination
(Substanz P) / tumoraler Necrosefaktor vom Typ α (TNFα) / Arachidonsäure zu zeigen.
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Es
wurden die folgenden Vergleiche durchgeführt:
- – als Vergleich
dienende Haut: vollkommen unbehandelte Haut;
- – Haut,
die der Substanz P, TNFα und
Arachidonsäure
ausgesetzt war;
- – Haut,
die der Substanz P, TNFα und
Arachidonsäure
ausgesetzt war und mit Aescin behandelt wurde;
- – Haut,
die der Substanz P, TNFα und
Arachidonsäure
ausgesetzt war und mit Dextransulfat behandelt wurde; und
- – Haut,
die der Substanz P, TNFα und
Arachidonsäure
ausgesetzt war und mit der Kombination Dextransulfat / Aescin behandelt
wurde.
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A) Material und Methoden
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1) Am Überleben halten von Fragmenten
humaner Haut
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Fragmente
von normaler humaner Haut, die von drei verschiedenen Spendern stammen
(plastische Chirurgie) und mechanisch vom Unterhautfett und der
inneren Dermisschicht befreit wurden, werden jeweils auf einen zur
Kultur dienenden Einsatz aufgebracht, der aus einer porösen Membran
besteht (Porendurchmesser 12 μm)
(Costar), wobei der Dermisanteil des Hautfragments mit der porösen Membran
in Kontakt gebracht wird. Der auf diese Weise hergestellte Aufbau
wird in die Vertiefungen einer Kulturplatte mit 13 Vertiefungen der
Marke Costar gegeben und unter einer angefeuchteten Atmosphäre mit 5
% CO2 in einem Inkubator 24 h bei 37 °C belassen.
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Das
Kulturmedium DMEM (Gibco-BRL) mit 100 U/ml Penicillin und 100 μg/ml Streptomycin,
200 μg/ml L-Glutamin
und 0,1 % fetales Kälberserum
(D.A.P., Frankreich) wird so in die Vertiefungen gegeben, dass die Flüssigkeit
die poröse
Membran erreicht, jedoch nicht übersteigt.
So ist die Haut an ihrer Innenseite durch die poröse Membran
hindurch mit dem Kulturmedium in Kontakt, wobei durch langsame Diffusion
zwischen den beiden Kompartimenten ein Übergang stattfindet.
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2) Induktion des Ödems und
der Dilatation der Kapillaren durch die Kombination aus einem Neuromediator, TNFα und Arachidonsäure
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Das Ödem und
die Vasodilatation werden experimentell realisiert, indem auf die
Hautoberfläche
in einem Kulturmedium ein Gemisch aufgebracht wird, das aus 25 μm Neuromediator
(Substanz P von 5 μM),
Arachidonsäure
(25 μl Lösung von
40 mg/ml in Glycerin) und TNFα (50
ng/ml) besteht, das auch als "Cocktail
A" bezeichnet wird.
Die Substanzen werden 2 Stunden im Kontakt mit der Haut belassen.
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3) Aufbringen des zu testenden
Produkts
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Die
zu testenden Produkte werden während
der Ödem/Vasodilatation-Induktion
topisch auf die Hautfragmente aufgebracht.
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Das
Aescin ist in einer Endkonzentration von 0,075 % in Wasser gelöst.
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Das
Dextransulfat ist in einer Endkonzentration von 0,20 % in Propylenglykol
gelöst.
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Die
Temperatur wird während
der gesamten Versuchsdauer auf 37 °C gehalten.
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4) Histologische Analyse
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Die
histologischen Analysen werden nach herkömmlichen Verfahren, die im
Stand der Technik bekannt sind, ohne Abwandlungen der Vorgehensweisen
durchgeführt.
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Nach
der Behandlung werden die Hautfragmente entnommen und für die histologischen
Analysen in Bouins-Lösung
fixiert und in Paraffin eingeschlossen.
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Nach
Anfärben
mit Hämalaun-Eosin
werden die beiden Kriterien, d. h. das Ödem und die Dilatation der
Kapillaren, mit semiquantitativen histologischen Untersuchungen
bewertet. Die histologische Bewertung wird an der Dermisoberfläche und
in dem obersten Teil der zentralen Dermis an der gleichen Anzahl
von Feldern ermittelt (4 Felder bei Vergrößerung 10).
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Wenn
das Aussehen der Kapillaren oder des Ödems an dem gesamten Schnitt
identisch ist, wird nur eine Bewertungsziffer vergeben (Beispiel:
Bewertung 1).
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Wenn
für einen
Schnitt zwei Werte notiert wurden, wird eine mittlere Bewertungszahl
vergeben (beispielsweise eine Bewertung von 1 und 2 entspricht einer
Bewertungszahl von 1, 5).
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Wenn
das Aussehen nicht gleichförmig
ist, wird die Bewertung Feld für
Feld durchgeführt
und ein Mittelwert für
alle Felder gebildet.
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a)
Histologische Bewertung des Ödems
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b)
Histologische Bewertung der vaskulären Veränderungen
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a) Beurteilung des Ödems
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Durch
gleichzeitiges topisches Aufbringen von Arachidonsäure (25 μl einer Lösung von
40 mg/ml in Glycerin), Substanz P (5 μM) und TNFα (50 ng/ml) in dem Kulturmedium
kann ein Ödem
gebildet werden. Die Verschlimmerung des Ödems (Bewertungszahl 2,8) ist,
bezogen auf die als Vergleich dienende Hautprobe, für die eine
Bewertungszahl von 0,62 erhalten wird, statistisch signifikant (Student-Test,
p < 0,05).
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Das
Aufbringen von Aescin führt
zu einer Verminderung des Ödems
(Bewertungszahl 1,16, wobei die Abnahme in Bezug auf die reizenden
Produkte alleine (Cocktail A) signifikant ist (Student-Test, p < 0,05).
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Das
Aufbringen des Dextransulfat führt
tendenziell zu einer Abnahme des Ödems (Bewertungszahl 2,1).
Diese Verminderung ist wegen der hohen Standardabweichung im Vergleich
zu den irritierenden Produkten nicht signifikant.
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Das
gemeinsame Aufbringen von Aescin und Dextransulfat führt zu einer
Verminderung des Ödems (Bewertungszahl
0,43). Diese Ergebnisse sind statistisch signifikant (p < 0,05), bezogen
auf die reizenden Produkte alleine (Cocktails A).
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Im
Vergleich mit den getrennt voneinander aufgetragenen Produkten führt das
Aufbringen der Kombination zu einem überraschenden synergistischen
Effekt hinsichtlich der Verbesserung der Ödembewertungszahl. Die erhaltene
Bewertungszahl ist nämlich
niedriger als die Bewertungszahlen für die einzeln verwendeten Produkte.
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b) Vasodilatation
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Durch
das gemeinsame topische Aufbringen von Arachidonsäure (25 μl Lösung von
40 mg/ml in Glycerin), Substanz P (t μM) und TNFα (50 ng/ml) in dem Kulturmedium
kann in der Dermis eine Dilatation der Kapillaren hervorgerufen
werden.
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Die
Zunahme der vaskulären
Veränderungen
(Bewertungszahl 2,2) ist statistisch, bezogen auf die als Vergleich
dienenden Hautproben (Bewertungszahl 0,37), signifikant (Student-Test,
p < 0,05).
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Durch
das Aufbringen des Aescin wird tendenziell die Verminderung der
Dilatation der Kapillaren induziert (Bewertungszahl 1, 5). Im Hinblick
auf die reizenden Produkte alleine ist die Verminderung statistisch nicht
signifikant.
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Durch
das Aufbringen des Dextransulfat wird tendenziell die Verminderung
der Dilatation der Kapillaren induziert (Bewertungszahl 1,8).
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Im
Hinblick auf die reizenden Produkte alleine ist die Verminderung
statistisch nicht signifikant.
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Das
gemeinsame Aufbringen der Produkte führt zu einer Verminderung der
Dilatation der Kapillaren (Bewertungszahl 0, 5).
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Die
Ergebnisse sind im Vergleich mit den reizenden Produkten alleine
(Arachidonsäure,
Substrat P und TNFα)
statistisch signifikant.
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Im
Hinblick auf die einzeln aufgetragenen Produkte führt das
Aufbringen der Kombination zu einem überraschenden synergistischen
Effekt bei der Verbesserung der Bewertungszahl für die Dilatation der Kapillaren.
Die erhaltene Zahl liegt nämlich
unter den Bewertungszahlen für
die einzeln verwendeten Produkte.
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C) Schlussfolgerung
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In
dem Modell der am Leben gehaltenen, humanen Haut kann durch das
gemeinsame Aufbringen von Aescin und Dextransulfat ein überraschender
synergistischer Effekt für
die beiden Produkte verzeichnet werden, wobei das Ödem und
die vaskuläre
Dilatation, die von Substanz P, Arachidonsäure und TNFα hervorgerufen werden, kleiner
wurden. Beispiel
2: Beispiele für
Zusammensetzungen Zusammensetzung
1: Wässrige
Zusammensetzung
Aescin | 0,50
% |
Dextransulfat | 0,80
% |
Wasser | ad.
100 % |
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Bei
dem Wasser der Zusammensetzung handelt es sich um ein steriles entmineralisiertes
Wasser, das jedoch auch ganz oder teilweise durch ein Quellwasser
oder ein Mineralwasser vom Typ: Wasser aus Roche Posay oder Wasser
aus Vichy (Quelle Lucas) ersetzt werden kann.
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Diese
Zusammensetzung kann in reiner Form oder verdünnt verwendet werden.
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Sie
kann auch in Pads, Kompressen oder sterilen Pads zur Beruhigung
der Lider eingearbeitet werden. Zusammensetzung
2: Beruhigende Pads
Aescin | 0,10
% |
Dextransulfat | 0,20
% |
Kornblumenasser | 1,00
% |
Glycerin | 3,00
% |
Wasser | ad.
100 % |
-
Die
Pads werden mit der Lösung
imprägniert.
-
Sie
kann auch in Patches eingebracht werden. Zusammensetzung
3: Konzentrierte Zusammensetzung
Glycerin | 30,000
% |
Polyacrylsäure | 8,000
% |
Polynatriumacrylat | 5
500 % |
Cellulosegummi | 3
500 % |
Methylparaben | 0
160 % |
Dextransulfat | 0,160
% |
Aescin | 0,030
% |
Wasser | ad.
100 % |
-
Die
Kombination kann in Gele, Wasser-in-Öl-Emulsionen oder Öl-in-Wasser-Emulsionen
für die
Pflege der Augen, gegen Tränensäcke oder
gegen Augenringe eingearbeitet werden.
-
Sie
kann auch in zweiphasige Zusammensetzungen oder Vesikelträger vom
Typ der Liposomen oder Niosomen eingebracht werden. Zusammensetzung
4: Gel gegen Tränensäcke
Carbomer | 0,20
% |
Copolymer
Acrylamid/Natriumacrylamido-2-methylpropansulfonat/Isoparaffin/Wasser | 2,50
% |
Aescin | 0,05
% |
Dextransulfat | 0,08
% |
Natriumhydroxid | 0,05
% |
Wasser | ad.
100 % |
Zusammensetzung
5: Im Augenbereich aufzubringende Emulsion gegen Augenringe
Vaseline | 4,00
% |
Sorbitantristearat | 0,90
% |
Myristylmyristat | 2,00
% |
Methylparaben | 0
25 % |
Aescin | 0,50
% |
Dextransulfat | 1,00
% |
Wasser
aus VICHY (Quelle Lucas) | 5
00 % |
Wasser | ad.
100 % |
-
Diese
Zusammensetzung kann auch in Produkte zum Schminken eingebracht
werden, die Pigmente enthalten, um durch die Gegenwart der Pigmente
eine sofortige Wirkung im Hinblick auf die Augenringe zu erzielen
und durch die biologische Aktivität der Kombination einen langfristigen
Erfolg zu erzielen. Zusammensetzung
6: Beruhigende Emulsion gegen Augenringe
Vaseline | 4,00
% |
Sorbitantristearat | 0,90
% |
Myristylmyristat | 2,00
% |
Methylparaben | 0,25
% |
Aescin | 0,50
% |
Dextransulfat | 1,00
% |
Wasser
aus Roche Posay | 10
00 % |
Wasser | ad.
100 % |