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Die Erfindung betrifft die Verwendung
mindestens eines Hydroxystilben in einer straffenden Zusammensetzung
oder zur Herstellung einer straffenden Zusammensetzung. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind insbesondere dazu vorgesehen, die Restrukturierung der Haut
und/oder der Schleimhäute durch
Stimulierung der Kollagensynthese und/oder durch Stimulierung der
Proliferation der Fibroblasten der Dermis zu stimulieren.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf
straffende Zusammensetzungen, die mindestens ein Hydroxystilben
enthalten.
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Die menschliche Haut besteht aus
zwei Kompartimenten, nämlich
einem Kompartiment an der Oberfläche,
der Epidermis, und einem tiefer liegenden Kompartiment, der Dermis.
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Die natürliche menschliche Epidermis
setzt sich hauptsächlich
aus drei Arten von Zellen zusammen, nämlich überwiegend Keratinocyten, Melanocyten
und Langerhans-Zellen. Jeder Zelltyp trägt durch seine eigenen Funktionen
zu der wesentlichen Rolle bei, die der Haut im Organismus zukommt.
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Die Dermis bildet einen festen Träger für die Epidermis.
Sie bildet außerdem
ihr Nährelement.
Sie besteht hautsächlich
aus Fibroblasten und einer extrazellulären Matrix, die sich wiederum
aus verschiedenen extrazellulären
Proteinen zusammensetzt, wobei von diesen insbesondere die Kollagenfasern,
Elastin und verschiedene Glykoproteine zu nennen sind. Die gesamten
extrazellulären
Komponenten werden von den Fibroblasten synthetisiert. In der Dermis
befinden sich auch Leukozyten, Mastzellen und Gewebsmakrophagen.
Die Dermis enthält
auch Blutgefäße und Nervenfasern.
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Der Fibroblast ist aufgrund seiner
Aktivität
bei der Synthese von extrazellulären
Matrixproteinen (Proteoglykane, Kollagenfasern und weitere Strukturglykoproteine)
hauptsächlich
am strukturellen Aufbau der Dermis beteiligt.
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Die Kollagenfasern gewährleisten
die Festigkeit der Dermis. Sie sind sehr beständig, jedoch gegenüber verschiedenen
Enzymen, die im Allgemeinen als Kollagenasen bezeichnet werden,
sehr empfindlich. In der Dermis bestehen die Kollagenfasern aus
Fibrillen, die aneinander fixiert sind und auf diese Weise mehr
als zehn Typen unterschiedlicher Strukturen ausbilden. Die Struktur
der Dermis beruht großteils
auf der Verflechtung von dicht gedrängten Kollagenfasern. Die Kollagenfasern
sind an der Tonizität
der Haut beteiligt.
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Die Kollagenfasern werden regelmäßig erneuert,
diese Erneuerung nimmt jedoch mit dem Alter ab, wodurch insbesondere
die Dermis dünner
wird. Es ist auch anzunehmen, dass äußere Faktoren, wie UV-Strahlung
oder Tabak einen Effekt auf die Haut und ihren Kollagengehalt haben.
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Einige Faktoren führen jedoch zur Zersetzung
des Kollagen mit allen Konsequenzen, die man sich für die Struktur
und/oder Festigkeit der Haut und/oder der Schleimhäute vorstellen
kann.
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Die Kollagenfasern sind zwar beständig, sie
sind jedoch gegenüber
einigen als Kollagenasen bezeichneten Enzymen empfindlich. Die Degradation
der Kollagenfasern führt
zu weicher und faltiger Haut, die die Menschen, die sich eine glatte
und feste Haut wünschen,
schon immer bekämpfen
wollten.
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Die Kollagenasen sind Teil einer
Enzymgruppe, die als Metalloproteinasen (MMPs) bezeichnet werden und
die selbst Mitglieder einer Gruppe von proteolytischen Enzymen (Endoproteasen)
sind, die ein Zinkatom besitzen, das mit drei Cysteingruppen und
einem Methionin in ihrem aktiven Zentrum koordiniert sind, und die die
makromolekularen Komponenten der extrazellulären Matrix und der Basalmembran
bei neutralem pH-Wert degradieren (Kollagen, Elastin, etc.). Diese
Enzyme sind in Lebewesen weit verbreitet und sie liegen unter normalen
physiologischen Bedingungen, wie dem Wachstum der Organe und der
Erneuerung der Gewebe, vor, sie werden jedoch in geringem Maße exprimiert.
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Die Familie der Metalloproteinasen
besteht aus mehreren Gruppen, die aufgrund ihrer Ähnlichkeit
hinsichtlich der Struktur und Substratspezifität wohl definiert sind (siehe
J. F. Woessner, Faseb Journal, Band 5, 1991, 2145). Von diesen Gruppen
können
die Kollagenasen angegeben werden, die die fibrillären Kollagene degradieren
sollen (MMP-1 oder interstitielle Kollagenase, MMP-8 oder neutrophile
Kollagenase, MMP-13 oder Kollagenase 3), die Gelatinasen, die Kollagen
vom Typ IV oder beliebige Arten von denaturiertem Kollagen abbauen
(MMP-2 oder Gelatinase A (72 kDa), MMP-9 oder Gelatinase B (92 kDa),
Stromelysine (MMP-3), deren großes
Aktivitätsspektrum
gegen die Proteine der extrazellulären Matrix gerichtet ist, wie
beispielsweise die Glykoproteine (Fibronectin, Laminin), Proteoglykane
und dergleichen, oder auch Membran-Metalloproteinasen.
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Ausgedehnte Exposition gegenüber UV-Strahlung
und insbesondere UV-Strahlung von Typ A und/oder B bewirkt eine
Stimulation der Expression von Kollagenasen und insbesondere MMP-1.
Dies stellt eine der Komponenten der lichtinduzierten Hautalterung
dar.
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Die hauptsächlichen Veränderungen
in der Menopause, die die Dermis betreffen, sind eine Verminderung
des Kollagengehalts und der Dermisdicke. Dies führt bei den Frauen, die die
Wechseljahre hinter sich haben, zu einem Dünnerwerden der Haut. Die Frau
verspürt
dann eine "trockene
Haut" oder Haut,
die spannt, und stellt eine Verstärkung der feinen Falten und
Fältchen
an der Oberfläche
fest. Die Haut fühlt
sich rau an. Schließlich
ist die Haut auch weniger geschmeidig.
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Es hat sich herausgestellt, dass
die Frauen in den Jahren nach der Menopause allmählich ihr Kollagen verlieren
und 30% des Gesamtgehalts in den ersten fünf Jahren nach der Menopause
verloren gehen.
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Die Gegenwart von Kollagenfasern
in der Haut ist also wichtig und es ist wesentlich, ihre Gegenwart zu
erhalten oder sogar zu fördern.
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Es ist daher wesentlich, Produkte
angeben zu können,
deren Effekt darin besteht, den Kollagengehalt in der Haut aufrechtzuerhalten
und ein glattes und straffes Aussehen der Haut zu erhalten.
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Die Anmelderin hat in dieser Hinsicht überraschend
und unerwartet festgestellt, dass die Hydroxystilbene die Eigenschaft
besitzen, die Kollagensynthese zu stimulieren und/oder die Proliferation
von Fibroblasten der Dermis zu stimulieren und/oder die Expression
von Proteasen der extrazellulären
Matrix zu inhibieren, insbesondere von Metalloproteinasen und vor
allem der Metalloproteinase vom Typ 1.
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Die Hydroxystilbene sind Verbindungen,
die der folgenden allgemeinen Formel I entsprechen:
worin n 0 oder eine ganze
Zahl von 1 bis 4 und m 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 5 bedeutet.
Diese Verbindungen können
in cis- oder trans-Form vorliegen.
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Der Ausdruck Hydroxystilben deckt
erfindungsgemäß sowohl
die Verbindungen der Formel I als auch ihre hydroxyalkylierten Derivate
ab.
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Die Hydroxystilbene sind Verbindungen,
die in der Natur in Pflanzen der Art Spermatophyten und besonders
in Wein anzutreffen sind. Diese Verbindungen, wie beispielsweise
das Resveratrol, kommen in Weintrauben und Wein vor.
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Im Stand der Technik werden die Hydroxystilbene
unter anderem als Depigmentierungsmittel (JP 87-192040), als Vasodilatatoren
(EP 96-830517), als antithrombotische Wirkstoffe (
JP 05016413 ), bei der Behandlung
verschiedener cardio-vaskulärer
Erkrankungen (CA 2187990), als Inhibitoren der Mutagenese und Karzinogenese
(
JP 06024967 ) oder
auch als Antioxidantien beschrieben.
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Von diesen Verbindungen wurde das
Resveratrol (oder 3,5,4'-Trihydroxystilben)
im Hinblick auf die oben beschriebenen hauptsächlichen Aktivitäten besonders
untersucht, da es sich um eine natürliche Verbindung handelt,
die in der Haut von Weintrauben und in Wein vorkommt. Hierzu kann
auf den Artikel von Soleas und Mitarbeitern (Clinical Biochemistry,
Band 30, Nr. 2, Seiten 91–113,
1997) verwiesen werden, der den Wissensstand hinsichtlich dieser
Verbindung und der Hydroxystilbene hervorragend zusammenfasst.
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Die Fähigkeit der Hydroxystilbene
zur Stimulierung der Synthese von Kollagen und/ oder der Proliferation
von Fibroblasten der Dermis und/oder die Inhibierung der Expression
von Proteasen der extrazellulären Matrix
wurde bis heute noch niemals beschrieben.
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Die Erfindung betrifft daher die
Verwendung mindestens eines Hydroxystilben in einer wirksamen Menge
als Wirkstoff in einer Zusammensetzung oder zur Herstellung einer
Zusammensetzung, wobei das Hydroxystilben oder die Zusammensetzung
dazu vorgesehen sind, die Synthese von Kollagen zu stimulieren und/oder
die Proliferation der Fibroblasten der Dermis zu stimulieren und/oder
die Expression von Proteasen der extrazellulären Matrix zu inhibieren, be sonders
die Expression der Metalloproteinasen und insbesondere der Metalloproteinase
vom Typ 1.
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Von den Hydroxystilbenen können die
Mono-, Di-, Tri-, Tetra-, Penta-, Hexa-, Hepta-, Octo- und Nona-Hydroxystilbene
oder auch deren hydroxyalkylierten Derivate angegeben werden.
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Gemäß der Erfindung können die
Hydroxystilbene einzeln oder in beliebigen Gemischen verwendet werden
und sie können
natürlicher
oder synthetischer Herkunft sein.
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Hydroxystilbene, die erfindungsgemäß verwendbar
sind, sind ausgewählt
unter:
4'-Hydroxystilben,
2',4'-Dihydroxystilben,
3',4'-Dihydroxystilben,
4,4'-Dihydroxystilben,
2',4',4-Trihydroxystilben,
3',4',4-Trihydroxystilben,
2,4,4'-Trihydroxystilben,
3,4,4'-Trihydroxystilben,
3,4',5-Trihydroxystilben,
2',3,4-Trihydroxystilben,
2,3',4-Trihydroxystilben,
2',2,4'-Trihydroxystilben,
2,4,4',5-Tetrahydroxystilben,
2',3,4',5-Tetrahydroxystilben,
2,2',4,4'-Tetrahydroxystilben,
3,3',4',5-Tetrahydroxystilben,
2,3',4,4'-Tetrahydroxystilben,
3,3',4,4'-Tetrahydroxystilben,
3,3',4',5,5'-Pentahydroxystilben,
2,2',4,4',6-Pentahydroxystilben,
2,3',4,4',6-Pentahydroxystilben,
2,2',4,4',6,6'-Hexahydroxystilben.
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Erfindungsgemäß wird bevorzugt das 3,4',5-Trihydroxystilben
oder Resveratrol verwendet.
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Das Hydroxystilben oder die Zusammensetzung,
die das Hydroxystilben enthält,
werden gemäß der Erfindung
insbesondere topisch auf die Haut angewandt.
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Aus dem oben Gesagten geht hervor,
dass das Kollagen für
die Festigkeit der Dermis und daher die Festigkeit der Haut und/oder
der Schleimhäute
eine Rolle spielt und dass die Fibroblasten für die Synthese der Proteine
der extrazellulären
Matrix der Dermis und insbesondere von Kollagen verantwortlich sind.
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Ein Aspekt der Erfindung besteht
daher darin, die Verwendung einer wirksamen Menge mindestens eines
Hydroxystilben als Wirkstoff in einer Zusammensetzung oder zur Herstellung
einer Zusammensetzung anzugeben, wobei das Hydroxystilben und die
Zusammensetzung dazu vorgesehen sind, präventiv oder kurativ die Anzeichen
der Hautalterung zu bekämpfen
und insbesondere präventiv
oder kurativ schlaffe und/oder faltige Haut zu behandeln.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung
besteht darin, mindestens ein Hydroxystilben in einer wirksamen Menge
als Wirkstoff in einer Zusammensetzung oder zur Herstellung einer
Zusammensetzung zu verwenden, wobei das Hydroxystilben oder die
Zusammensetzung dazu vorgesehen sind, die Straffung der Haut zu
stimulieren.
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Nach einem anderen Aspekt betrifft
die Erfindung die Verwendung mindestens eines Hydroxystilben in
einer wirksamen Menge als Wirkstoff in einer Zusammensetzung oder
zur Herstellung einer Zusammensetzung, wobei das Hydroxystilben
oder die Zusammensetzung dazu vorgesehen sind, die Glättung der
Haut zu begünstigen
und/oder die Haut zu straffen.
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Nach einem anderen Aspekt bezieht
sich die Erfindung auf die Verwendung mindestens eines Hydroxystilben
in einer wirksamen Menge als Wirkstoff in einer Zusammensetzung
oder zur Herstellung einer Zusammensetzung, wobei das Hydroxystilben
oder die Zusammensetzung dazu dienen sollen, die Wirkungen der Menopause
auf die Haut zu bekämpfen
und insbesondere die Wirkungen der Menopause auf das Kollagen und/oder
die Fibroblasten.
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Die Hydroxystilbenmenge, die gemäß der Erfindung
verwendet werden kann, hängt
natürlich
von der gewünschten
Wirkung ab; das Hydroxystilben muss in einer Menge vorliegen, die
wirksam ist, um die Synthese des Kollagen und/oder die Proliferation
der Fibroblasten der Dermis zu stimulieren und/oder die Expression der
Proteasen der extrazellulären
Matrix zu inhibieren.
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Der erfindungsgemäß verwendbare Mengenanteil
des Hydroxystilben kann beispielsweise im Bereich von 0,001 bis
10% und vorzugsweise 0,005 bis 5% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung
liegen.
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Unter einem kosmetisch akzeptablen
Medium wird ein Medium verstanden, das mit der Haut, den Schleimhäuten, den
Nägeln
und den Haaren kompatibel ist.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält natürlich einen
kosmetisch akzeptablen Träger;
sie kann in beliebigen galenischen Formen vorliegen, die gewöhnlich für eine topische
Anwendung eingesetzt werden, insbesondere als wässrige, wässrig-alkoholische oder ölige Lotion,
als Öl-in-Wasser-Emulsion,
Wasser-in-Öl-Emulsion
oder multiple Emulsion, als wässriges
oder öliges
Gel, als flüssiges,
pastöses
oder festes wasserfreies Produkt, als Dispersion von Öl in einer
wässrigen
Phase mithilfe von Kügelchen,
wobei es sich bei den Kügelchen
um Polymernanopartikel, beispielsweise Nanokugeln und Nanokapseln
oder besser Lipidvesikel vom ionischen und/oder nichtionischen Typ
handeln kann.
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Die Zusammensetzung kann mehr oder
weniger fluide sein und wie eine weiße oder farbige Creme, eine
Pomade, eine Milch, eine Lotion, ein Serum, eine Paste oder ein
Schaum aussehen. Sie kann gegebenenfalls auch in Form eines Aerosols
auf die Haut aufgebracht werden. Sie kann ferner in fester Form
vorliegen, beispielsweise als Stift. Sie kann als Produkt zur Pflege,
als Produkt zur Reinigung, als Produkt zum Schminken oder auch als
einfaches desodorierendes Produkt verwendet werden.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann in
bekannter Weise auch in der Kosmetik und Dermatologie übliche Zusatzstoffe
enthalten, beispielsweise hydrophile oder lipophile Gelbildner,
hydrophile oder lipophile Wirkstoffe, Konservierungsmittel, Antioxidantien,
Lösungsmittel,
Parfums, Füllstoffe,
Filter, Pigmente, Chelatbildner, Geruchsabsorber und Farbmittel.
Die Mengenanteile dieser verschiedenen Zusatzstoffe sind so, wie
sie herkömmlich
auf den jeweiligen Gebieten verwendet werden und liegen beispielsweise
im Bereich von 0,01 bis 20% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung.
Die Zusatzstoffe können
in Abhängigkeit
von ihrer Art in die Fettphase, die wässrige Phase oder in die Lipidvesikel
und/oder Nanopartikel gegeben werden.
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Wenn die erfindungsgemäße Zusammensetzung
eine Emulsion ist, kann der Anteil der Fettphase im Bereich von
5 bis 80 Gew.-% und vorzugsweise 5 bis 50% des Gesamtgewichts der
Zusammensetzung liegen. Die in der als Emulsion vorliegenden Zusammensetzung
verwendeten Öle,
Emulgatoren und Coemulgatoren sind unter den Verbindungen ausgewählt, die
gewöhnlich
auf diesem Gebiet verwendet werden. Der Emulgator und der Coemulgator
liegen in der Zusammensetzung in einer Menge von 0,3 bis 30 Gew.-%
und vorzugsweise 0,5 bis 20% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung
vor.
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Von den erfindungsgemäß verwendbaren Ölen kommen
die Mineralöle, Öle pflanzlicher
Herkunft (Aprikosenkernöl,
Sonnenblumenöl), Öle tierische
Herkunft, synthetische Öle,
Siliconöle
und fluorierte Öle (Perfluorpolyether)
in Betracht. Von den Fettsubstanzen können auch Fettalkohole (Cetylalkohol),
Fettsäuren und
Wachse (Bienenwachs) verwendet werden.
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Von den erfindungsgemäß verwendbaren
Emulgatoren und Coemulgatoren können
beispielsweise die Ester einer Fettsäure und Polyethylenglykol,
wie PEG-40-Stearat, PEG-100-Stearat, die Ester einer Fettsäure und
eines Polyols, wie Glycerylstearat und Sorbitantristearat angegeben
werden.
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Von den hydrophilen Gelbildnern sind
insbesondere die Carboxyvinylpolymere (Carbomer), die Acrylcopolymere,
wie beispielsweise Acrylat/Alkylacrylat-Copolymere, Polyacrylamide,
Polysaccharide, natürliche Gummen
und Tone zu nennen; von den lipophilen Gelbildnern kommen die modifizierten
Tone, wie die Bentone, Metallsalze von Fettsäuren, hydrophobe Kieselsäure und
Polyethylene in Betracht.
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Die Zusammensetzung kann weitere
hydrophile Wirkstoffe enthalten, beispielsweise Proteine oder Proteinhydrolysate,
Aminosäuren,
Polyole, Harnstoff, Allantoin, Zucker und Zuckerderivate, wasserlösliche Vitamine,
Pflanzenextrakte und Hydroxysäuren.
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Von den lipophilen Wirkstoffen können Retinol
(Vitamin A) und seine Derivate, Tocopherol (Vitamin E) und seine
Derivate, die essentiellen Fettsäuren,
Ceramide, etherische Öle,
Salicylsäure
oder ihre Derivate verwendet werden.
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Mit dem erfindungsgemäß verwendeten
Hydroxystilben können
auch in Kombination Verbindungen eingesetzt werden, die ausgewählt sind
unter:
- – pflanzlichen
Hormonen;
- – OH-Radikalfängern, wie
Dimethylsulfoxid;
- – Chlorkanalöffnern;
- – Pflanzenextrakten,
beispielsweise Extrakten von Iridaceae, Rosaceae oder Soja, wobei
die Extrakte dann gegebenenfalls Isoflavone enthalten können;
- – Extrakten
von Mikroorganismen, und insbesondere Bakterienextrakten, wie beispielsweise
von filamentösen
Bakterien, die nicht zur Photosynthese befähigt sind.
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Zu der oben angegebenen Liste können auch
andere Verbindungen hinzugefügt
werden, nämlich
beispielsweise Phospholipide, wie Lecithin, Linolsäure und
Linolensäure,
Salicylsäure
und ihre in dem französischen
Patent FR 2 581 542 beschriebenen Derivate, beispielsweise die Derivate
von Salicylsäure,
die in 5-Stellung des Benzolrings eine Alkanoylgruppe mit 2 bis
12 Kohlenstoffatomen tragen, Hydroxycarbonsäuren oder Ketocarbonsäuren und
deren Ester, Lactone und ihre entsprechenden Salze, Carotinoide,
Eicosatetraensäure
oder Eicosatriensäure
oder ihre Ester und Amide, Vitamin D und seine Derivate.
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Gemäß der Erfindung können mit
mindestens einem Hydroxystilben auch andere Wirkstoffe kombiniert
werden. Von diesen Wirkstoffen sind beispielsweise zu nennen:
- – Wirkstoffe,
die die Pigmentierung der Haut verändern, wie beispielsweise Kojisäure oder
Hydrochinon;
- – Wirkstoffe,
die die bakterielle Adhäsion
auf der Haut und/oder den Schleimhäuten verändern, wie beispielsweise Honig
und insbesondere Akazienhonig und verschiedene Zuckerderivate;
- – Keratolytika,
wie die α-
und β-Hydroxycarbonsäuren oder β-Ketocarbonsäuren, ihre
Salze, Amide oder Ester und insbesondere die Hydroxysäuren, wie
beispielsweise Glykolsäure,
Milchsäure,
Salicylsäure,
Citronensäure
und ganz allgemein die Fruchtsäuren
und 5-n-Octanoyl-Salicylsäure;
- – Radikalfänger für freie
Radikale, wie beispielsweise α-Tocopherol
und seine Ester, die Superoxid-Dismutasen, verschiedene Metallchelatbildner
oder Ascorbinsäure
und ihre Ester;
- – Wirkstoffe
gegen Schuppen, wie Octopirox oder Pyrithion-Zink;
- – Wirkstoffe
gegen Akne, wie Benzoylperoxid; und
- – Substanzen
wie die Antagonisten der Substanz P, CGRP-Antagonisten, Bradykinin-Antagonisten,
Inhibitoren der NO-Synthase oder Inhibitoren der Natriumkanäle, wobei
diese Verbindungen als Wirkstoffe bei der Behandlung von empfindlicher
Haut und als reizlindernd beschrieben wurden, insbesondere im Hinblick auf
reizende Verbindungen, die gegebenenfalls in den Zusammensetzungen
vorliegen.
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Von den Wirkstoffen können insbesondere
die Hydratisierungsmittel, wie die Polyole (beispielsweise Glycerin),
Vitamine (beispielsweise D-Panthenol), beruhigende Wirkstoffe (Allantoin,
Kornblumenwasser), UV-A- und UV-B-Filter, Mattierungsmittel (beispielsweise
die teilweise vernetzten Polydimethylorganosiloxane, die von der
Firma Shin Etsu unter der Bezeichnung KSG® angeboten
werden) und deren Gemische verwendet werden.
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Es können auch Wirkstoffe gegen
Falten eingearbeitet werden und besonders straffende Produkte, wie
beispielsweise pflanzliche Proteine und deren Hydrolysate, insbesondere
der Extrakt von Sojaprote inen, der unter der Bezeichnung Eleseryl® von
der Firma LSN oder der Haferextrakt, der unter der Bezeichnung Reductine® von
der Firma Silab im Handel ist.
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Da die Haut natürlich neben Kollagen und den
Fibroblasten aus weiteren Komponenten besteht, hat es sich als interessant
erwiesen, bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Hydroxystilben gleichzeitig
die Synthese der weiteren Komponenten zu fördern, wie beispielsweise der
Lipide, und/oder die Proliferation weiterer zellulärer Komponenten
zu begünstigen,
wie beispielsweise der Keratinocyten.
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Die Erfindung betrifft daher eine
kosmetische Zusammensetzung, die in einem kosmetisch akzeptablen
Medium mindestens ein Hydroxystilben und mindestens ein weiteres
Produkt enthält,
das die Synthese von Lipiden und/oder die Proliferation von Keratinocyten
stimuliert.
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Von den Produkten, die die Synthese
von Lipiden stimulieren, können
die pflanzlichen Hormone, beispielsweise die Auxine, oder Verbindungen
pflanzlicher Herkunft, wie Zimtsäure,
und als Produkte, die die Proliferation von Keratinocyten stimulieren,
Verbindungen pflanzlicher Herkunft, wie Phloroglucin angegeben werden.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können daher
neben dem Hydroxystilben Zimtsäure oder
ihre Derivate und/oder ein pflanzliches Hormon, insbesondere ein
Auxin, das unter Indolessigsäure
(IAA), 4-Chlor-3-indolessigsäure
(4-Cl-IAA), Phenylessigsäure
(PAA), 3-Indolbuttersäure
(IBA), 2,4-Dichlorphenoxyessigsäure
(2,4-D), α-Naphthalinessigsäure (α-NAA), β-Naphthoxyessigsäure, Indolethanol,
Indolacetaldehyd und Indolacetonitril, und/oder eine pflanzliche
Verbindung wie Phloroglucin enthalten.
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Die Hydroxystilbene können natürlich für die Herstellung
von kosmetischen und/oder pharmazeutischen, insbesondere dermatologischen
Zusammensetzungen verwendet werden, die dazu vorgesehen sind, die
Kollagensynthese und/oder die Proliferation der Fibroblasten der
Dermis zu stimulieren.
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Weitere Eigenschaften und Vorteile
der Erfindung werden durch die folgenden Beispiele noch besser verständlich,
die zur Erläuterung
angegeben sind und nicht einschränkend
zu verstehen sind. Die Mengenangaben sind in der gesamten Beschreibung,
falls nichts anderes angegeben ist, in Gewichtsprozent ausgedrückt.
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Beispiel 1: Untersuchung
der Wirkung von Resveratrol auf die Kollagensynthese
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Die Untersuchung erfolgt durch Messung
des Einbaus von radioaktivem Prolin in Proteine, die von Kulturen
normaler menschlicher Fibroblasten der Dermis neosynthetisiert werden.
Die neosynthetisierten Proteine sind hauptsächlich Kollagenfasern.
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Die Kultur der Fibroblasten erfolgt
nach herkömmlichen
Verfahren der Zellkultur, d. h. in einem Medium MEM/M199 von der
Firma Gibco in Gegenwart von Natriumhydrogencarbonat (1,87 mg/ml),
L-Glutamin (2 mM), Penicillin (50 IE/ml) und 10% fetalem Kälberserum
(Gibco).
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Der Test wird an Zellkulturen mit
80% Konfluenz in 24-Loch-Platten durchgeführt. Das Resveratrol wird in
einer Konzentration von 10–4 M 48 h mit den Zellen
in Kontakt gebracht. Das Markieren mit dem mit Tritium markierten
Prolin (L-(2,3-3H]-Prolin, von der Firma
Amersham im Handel, 33 μCi/ml)
erfolgt während
24 h.
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Der Gehalt des eingebauten, mit Tritium
markierten Prolin wird am Ende des Tests durch saures Fällen der
Proteine an Filtern und Flüssigkeitsszintillationszählung ermittelt.
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Die Ergebnisse werden in Bezug auf
eine Vergleichsprobe bewertet, welche aus Zellen besteht, die nicht
mit Resveratrol behandelt wurden.
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Eine positive Vergleichsprobe (Vitamin
C, 20 μg/ml),
das für
die Stimulierung der Kollagensynthese bekannt ist, dient in dem
Test als Referenz.
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Die Ergebnisse dieses Tests sind
in der folgenden Tabelle angegeben.
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- cpm
- Counts pro Minute
- SA
- Standardabweichung
- P
- Konfidenzintervall,
nach der Dunett-Methode berechnet.
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Aus den Ergebnissen geht hervor,
dass das Resveratrol signifikant den Einbau von Prolin in das Kollagen
stimuliert und also die Neosynthese von Proteinen und insbesondere
Kollagen aktiviert.
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Beispiel 2: Untersuchung
der Wirkung des Resveratrol auf die Proliferation von Fibroblasten
der Dermis
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Die Untersuchung wird durch Messung
des Einbaus von radioaktivem Thymidin in Kulturen von normalen menschlichen
Fibroblasten der Dermis durchgeführt.
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Die Kultur der Fibroblasten erfolgt
nach herkömmlichen
Verfahren der Zellkultur, d. h. in einem Medium MEM/M199 von der
Firma Gibco in Gegenwart von Natriumhydrogencarbonat (1,87 mg/ml),
L-Glutamin (2 mM),
Penicillin (50 IE/ml) und 10% fetalem Kälberserum (Gibco).
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Der Test wird an Zellkulturen mit
80% Konfluenz in 24-Loch-Platten durchgeführt. Das Resveratrol wird in
einer Konzentration von 1,25 μM
und 5 μM
48 h mit den Zellen in Kontakt gebracht. Die Markierung mit dem mit
Tritium markierten Thymidin ([3H-Methyl]thymidin von der Firma Amersham,
82 Ci/mmol) erfolgt während 24
h.
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Der Gehalt des eingebauten, mit Tritium
markierten Thymidin wird am Ende des Tests durch saures Fällen der
Proteine an Filtern und Flüssigkeitsszintillationszählung ermittelt.
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Die Ergebnisse werden in Bezug auf
eine Vergleichsprobe ermittelt, die aus Zellen besteht, welche nicht
mit Resveratrol behandelt wurden.
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Ein positiver Vergleich (fetales
Kälberserum
von 20%), das für
die Stimulierung der Kollagensynthese bekannt ist, dient in diesem
Test als Referenz.
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Die Ergebnisse des Tests sind in
der folgenden Tabelle angegeben.
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- cpm
- Counts pro Minute
- SA
- Standardabweichung
- P
- Konfidenzintervall,
nach der Dunett-Methode berechnet.
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Beispiel 3: Wirkung des
Resveratrol auf die Expression von Kollagenasen
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Die Wirkung des Resveratrol auf die
Bildung der interstitiellen Kollagenase erfolgt an einem Zellkulturmodell
A2058 (aus menschlichen Melanomen; N. S. Templeton et al. 1990;
Cancer Research; 50: 5431–5431).
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Die Zellen werden in einem MEM-Medium
ohne Phenolrot inkubiert, das Aminosäuren in einer Konzentration
von 2 mM, Natriumpyruvat in einer Konzentration von 1 mM und Kälberserum
von 10% enthält.
Sie werden dann in einer Dichte von 20 000 Zellen pro Vertiefung
in 24-Loch-Platten kultiviert.
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24 Stunden nach der Kultur werden
die Zellen mit dem Resveratrol in Kontakt gebracht. Die Bildung der
interstitiellen Kollagenase wird 96 h später in dem Kulturmedium ermittelt.
Der Test erfolgt mit einem Elisa-Kit (Biotrack human MMP1; Amersham).
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Das Resveratrol wird in Konzentrationen
von 2·10–7 M
und 2·10–6 M
getestet.
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Die in Prozent ausgedrückten Ergebnisse
stellen die Verminderung der Bildung der interstitiellen Kollagenase
im Vergleich mit der Kontrollprobe dar, d. h. im Vergleich mit einer
Kultur, die unter den gleichen Bedingungen in Abwesenheit des Resveratrol
durchgeführt
wurde.
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Die Ergebnisse zeigen, dass das Resveratrol
die Bildung der interstitiellen Kollagenase durch die Zellen A 2058
dosisabhängig
vermindert.
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Beispiel 4: Beispiele
für erfindungsgemäße Zusammensetzungen
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Diese Zusammensetzungen werden nach
Verfahren hergestellt, die in der Kosmetik oder Pharmazie üblich sind. Zusammensetzung
1: Pflegecreme
Bienenwachs | 1,50% |
Aprikosenkernöl | 13,00% |
Parfum | 0,40% |
Resveratrol | 1,00% |
Xanthangummi | 0,
50% |
Cyclopentadimethylsiloxan | 5,00% |
Saccharose-mono-,
-di-palmitostearat | 3,00% |
Methylglucose-Sesquistearat | 3,00% |
Stearinsäure | 1,00% |
Cetylalkohol | 3,00% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
sterilisiertes
entmineralisiertes Wasser | ad.
100,00% |
Zusammensetzung
2: Körperöl
Vaselineöl | 47,99% |
Aprikosenkernöl | 6,00% |
Parfum | 1,00% |
Resveratrol | 0,50% |
Cyclopentadimethylsiloxan | 45,00% |
Zusammensetzung
3: Milch zum Abschminken
2-Ethylhexylpalmitat | 10,50% |
flüssige Fraktion
von Sheabutter | 16,50% |
Konservierungsmittel | 0,30% |
Parfum | 0,15% |
Resveratrol | 0,10% |
Natriumhydroxid | 0,04% |
Carboxyvinylpolymer | 0,20% |
sterilisiertes
entmineralisiertes Wasser | 69,80% |