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Technisches
Gebiet
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Diese
Erfindung betrifft einen vernetzten Kautschukartikel mit hoher Hitzebeständigkeit,
hoher Biegeermüdungsfestigkeit,
guter Dehnung und niedriger bleibender Verformung und eine Kautschuk-Zusammensetzung,
die dazu geeignet ist, mit Dampf vernetzt zu werden und den vernetzten
Kautschukartikel zu ergeben.
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Hintergrund
des Standes der Technik
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Ein
Nitrilgruppen-enthaltender, hochgradig gesättigter Copolymer-Kautschuk
ist bislang dafür
bekannt, dass er gute Hitzebeständigkeit, Ölbeständigkeit
und Ozonbeständigkeit
zeigt. Ein vernetzter Artikel des Nitrilgruppen-enthaltenden, hochgradig
gesättigten
Copolymer-Kautschuks wird für
verschiedenartige Automobilteile, wie einen Zahnriemen, einen Schlauch,
einen Dichtungsring, eine Dichtung und einen Simmerring, verwendet.
Um einen hochgradig kompakten und leistungsstarken Motor zu entwickeln,
ist ein Kautschukmaterial mit hoher Hitzebeständigkeit stark erwünscht.
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Unter
den Automobilteilen werden im Allgemeinen Schläuche durch ein Verfahren hergestellt,
in dem ein unvernetzter Artikel, der durch Extrusion eines Kautschukmaterials
hergestellt wurde, einer Behandlung mit Dampf in einem Vulkanisator
unterworfen wird, um dadurch vernetzt zu werden. Wenn ein hochgradig
gesättigter
Nitrilkautschuk mit einem darin eingearbeiteten Schwefel-Vernetzungsmittel
als ein Material für
Schläuche
verwendet wird, besitzen die resultierenden Schläuche eine schlechte Hitzebeständigkeit
und eine niedrige me chanische Festigkeit. Wenn im Gegensatz dazu
ein hochgradig gesättigter
Nitrilkautschuk mit einem darin eingearbeiteten organischen Peroxid-Vernetzungsmittel
verwendet wird, tritt ein derartiges Problem auf, dass Radikale
eines organischen Peroxids bei Kontakt mit Luft deaktiviert werden
und auf diese Weise ein großer
Unterschied im Vernetzungsgrad zwischen dem Oberflächenteil
des vernetzten Schlauches und seinem inneren Teil besteht. Dementsprechend
kann kein vernetzter Hochleistungskautschukschlauch mit Dampfvernetzen,
das nach dem Formen durchgeführt
wird, erhalten werden.
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Wenn
ein hochgradig gesättigter
Nitrilkautschuk mit einem organischen Peroxid-Vernetzungsmittel vernetzt
wird, kann ein vernetzter Kautschukartikel mit einer verringerten
bleibenden Verformung erhalten werden. Wenn jedoch der vernetzte
Kautschukartikel eine hohle Form mit einem Hohlraum im Zentrum,
wie z. B. ein O-Ring, besitzt, ist die Verringerung der bleibenden
Verformung kleiner.
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Offenbarung
der Erfindung
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Eine
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen vernetzten
Artikel mit hoher Hitzebeständigkeit,
hoher Biegeermüdungsfestigkeit,
guter Dehnung und niedriger bleibender Verformung, der aus einem Nitrilgruppen-enthaltenden,
hochgradig gesättigten
Copolymer-Kautschuk hergestellt wurde, bereitzustellen.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung führten experimentelle Forschung
auf dem Gebiet der Vernetzungsbedingungen Nitrilgruppen-enthaltender,
hochgradig gesättigter
Copolymer-Kautschuke
durch und fanden, dass, wenn ein Nitrilgruppen-enthaltender, hochgradig gesättigter
Copolymer-Kautschuk mit Einheiten eines ethylenisch ungesättigten
Dicarbonsäuremonoalkylester-Monomers
mit einem Polyamin- oder Polyhydrazidver netzungsmittel in der Gegenwart
eines basischen Vernetzungsbeschleunigers vernetzt wird, ein vernetzter
Kautschukartikel mit gewünschten,
guten Eigenschaften erhalten werden kann. Auf Basis dieses Ergebnisses
ist die vorliegende Erfindung vervollständigt worden.
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Auf
diese Weise wird erfindungsgemäß eine vernetzbare
Kautschuk-Zusammensetzung bereitgestellt, die (a) 100 Gewichtsteile
eines Nitrilgruppen-enthaltenden, hochgradig gesättigten Copolymer-Kautschuks, enthaltend
Einheiten eines ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuremonoalkylester-Monomers, (b) 0,5
bis 10 Gewichtsteile eines Polyamin- oder Polyhydrazidvernetzungsmittels
und (c) 0,5 bis 10 Gewichtsteile eines basischen Vernetzungsbeschleunigers
umfasst.
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Erfindungsgemäß wird weiter
eine vernetzbare Kautschuk-Zusammensetzung
bereitgestellt, die (a) 100 Gewichtsteile eines Nitrilgruppen-enthaltenden,
hochgradig gesättigten
Copolymer-Kautschuks, enthaltend Einheiten eines ethylenisch ungesättigten
Dicarbonsäuremonoalkylester-Monomers,
(d) 10 bis 90 Gewichtsteile eines Acrylkautschuks, (b) 0,5 bis 10
Gewichtsteile eines Polyamin- oder Polyhydrazidvernetzungsmittels
und (c) 0,5 bis 10 Gewichtsteile eines basischen Vernetzungsmittels
umfasst, wobei die Mengen des Polyamin- oder Polyhydrazidvernetzungsmittels
(b) und des basischen Vernetzungsmittels (c) auf 100 Gewichtsteile
der Summe des Nitrilgruppen-enthaltenden, hochgradig gesättigten
Copolymer-Kautschuks
(a) und des Acrylkautschuks (d) bezogen sind.
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Weiter
stellt die vorliegende Erfindung einen vernetzten Kautschukartikel
bereit, der durch Vernetzen der vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung
hergestellt wurde.
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Beste Art und Weise zur
Durchführung
der Erfindung
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Vernetzbare Kautschuk-Zusammensetzung
(1)
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Die
vernetzbare Kautschuk-Zusammensetzung (1) der vorliegenden Erfindung
umfasst (a) 100 Gewichtsteile eines Nitrilgruppen-enthaltenden,
hochgradig gesättigten
Copolymer-Kautschuks,
enthaltend Einheiten eines ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuremonoalkylester-Monomers,
(b) 0,5 bis 10 Gewichtsteile eines Polyamin- oder Polyhydrazidvernetzungsmittels
und (c) 0,5 bis 10 Gewichtsteile eines basischen Vernetzungsbeschleunigers.
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Nitrilgruppen-enthaltender,
hochgradig gesättigter
Copolymer-Kautschuk
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Der
Nitrilgruppen-enthaltende, hochgradig gesättigte Copolymer-Kautschuk,
enthaltend Einheiten eines ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuremonoalkylester-Monomers
(a), ist (i) ein Kautschuk, umfassend ethylenisch ungesättigte Dicarbonsäuremonoalkylester-Monomer-Einheiten, α,β-ethylenisch
ungesättigte
Nitril-Monomer-Einheiten, α-Olefin-Monomer-
oder Dien-Monomer-Einheiten und ggf. Einheiten eines anderen damit
copolymerisierbaren Monomers, oder (ii) ein Kautschuk, hergestellt
durch Hydrieren ungesättigter
Bindungen der Dien-Monomer-Einheiten,
die in dem Kautschuk (i) enthalten sind.
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Das
ethylenisch ungesättigte
Dicarbonsäuremonoalkyester-Monomer ist eine
Esterverbindung, die aus einer ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäure und
einem aliphatischen Alkohol hergestellt wurde. Die ethylenisch ungesättigte Dicarbonsäure besitzt
vorzugsweise nicht mehr als 5 Kohlenstoffatome und, als spezifische
Beispiele davon, können
Maleinsäure,
Fumarsäure
und Itaconsäure
erwähnt
werden. Der die Esterverbindung bildende aliphatische Alkohol besitzt
vorzugsweise nicht mehr als 5 Kohlenstoffatome. Ein aliphatischer
Alkohol mit einer größeren Anzahl
von Kohlenstoffatomen neigt dazu, einen Copolymer-Kautschuk zu ergeben,
der eine niedrige Vernetzungsgeschwindigkeit besitzt und ein vernetztes
Produkt mit schlechten physikalischen Eigenschaften ergibt.
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Als
spezifische Beispiele des ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuremonoalkylester-Monomers können Maleinsäuremonoalkylester
wie Maleinsäuremonomethylester,
Maleinsäuremonoethylester,
Maleinsäuremono-n-propylester,
Maleinsäuremonoisopropylester,
Maleinsäuremono-n-butylester
und Maleinsäuremonoisobutylester,
Fumarsäuremonoalkylester
wie Fumarsäuremonomethylester,
Fumarsäuremonoethylester,
Fumarsäuremonopropylester
und Fumarsäuremono-n-butylester
und Itaconsäuremonoalkylester
wie Itaconsäuremonomethylester,
Itaconsäuremonoethylester,
Itaconsäuremonopropylester
und Itaconsäuremonon-butylester
erwähnt
werden. Itaconsäuremono-n-butylester
ist besonders bevorzugt.
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Der
Gehalt an ethylenisch ungesättigten
Dicarbonsäuremonoalkylester-Einheiten
des Nitrilgruppen-enthaltenden, hochgradig gesättigten Copolymer-Kautschuk
(a) ist vorzugsweise im Bereich von 0,5 Gew.-% bis 15 Gew.-%, bevorzugter
1 Gew.-% bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt 2 Gew.-% bis 5 Gew.-%.
Wenn dieser Gehalt zu niedrig ist, besitzt das Copolymer wahrscheinlich
eine verringerte Vernetzbarkeit. Wenn dieser Gehalt im Gegensatz
dazu zu hoch ist, neigt ein vernetzter Kautschukartikel dazu, eine schlechte
Wasserfestigkeit wegen verbliebener Carboxylgruppen im vernetzten
Kautschukartikel zu besitzen.
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Als
bevorzugte Beispiele des α,β-ethylenisch
ungesättigten
Nitrilmonomers können
Acrylnitril, mit Acrylnitril und α-Chloracrylnitril
angeführt
werden. Acrylnitril ist besonders bevorzugt. Der Gehalt an α,β-ethylenisch
ungesättigten Nitrilmonomer-Einheiten
in dem Nitrilgruppen-enthaltenden, hochgradig gesättigten
Copolymer-Kautschuk (a) liegt vorzugsweise im Bereich von 10 Gew.-%
bis 60 Gew.-%, bevorzugter 15 Gew.-% bis 55 Gew.-% und besonders
bevorzugt 20 Gew.-% bis 50 Gew.-%. Wenn dieser Gehalt zu niedrig
ist, besitzt ein vernetzter Kautschukartikel wahrscheinlich eine
schlechte Ölbeständigkeit.
Wenn dieser Gehalt im Gegensatz dazu zu hoch ist, besitzt ein vernetzter
Kautschukartikel wahrscheinlich eine schlechte Kältebeständigkeit.
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Das α-Olefinmonomer
besitzt vorzugsweise 2 bis 12 Kohlenstoffatome und, als spezifische
Beispiele davon, können
Ethen, Propen, 1-Buten, 4-Methyl-1-penten, 1-Hexen und 1-Octen angeführt werden.
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Als
spezifische Beispiele des Dienmonomers können konjugierte Dienmonomere
mit mindestens vier Kohlenstoffatomen wie 1,3-Butadien, Isopren, 2,3-Dimethyl-1,3-butadien
und 1,3-Pentadien
und nicht-konjugierte Dienmonomere mit vorzugsweise 5 bis 12 Kohlenstoffatomen
wie 1,4-Pentadien und 1,4-Hexadien angeführt werden.
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Der
Gehalt an Dienmonomer-Einheiten oder α-Olefinmonomer-Einheiten in dem
Nitrilgruppen-enthaltenden, hochgradig gesättigten Copolymer-Kautschuk
(a) ist vorzugsweise im Bereich von 25 Gew.-% bis 85 Gew.-%, bevorzugter
35 Gew.-% bis 80 Gew.-% und besonders bevorzugt 45 Gew.-% bis 75
Gew.-%. Wenn der Gehalt an Dienmonomer-Einheiten zu niedrig ist,
neigt die Kautschukelastizität
dazu, schlechter zu werden. Wenn der Gehalt im Gegensatz dazu zu
hoch ist, werden die Hitzebeständigkeit
und die chemische Stabilität
wahrscheinlich schlecht. Sogar wenn der Gehalt an Dienmonomer-Einheiten
in diesem Bereich liegt, wird, wenn dieser Gehalt relativ hoch ist,
die Iodzahl ggf. zu hoch. In diesem Fall sollten ungesättigte Bindungen
der Polymerkette der Dienmonomer-Einheiten wie oben erwähnt durch
Hydrierung gesättigt
werden.
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Das
fakultative, mit dem α,β-ethylenisch
ungesättigten
Nitrilmonomer und anderen Monomeren copolymerisierbare Monomer enthält beispielsweise
andere ethylenisch ungesättigte
Carbonsäureester
als den ethylenisch ungesättigten
Dicarbonsäuremonoalkylester,
Vinylmononmere, ethylenisch ungesättigte Polycarbonsäureanhydride
und copolymerisierbare Alterungsschutzmittel.
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Als
spezifische Beispiele der anderen ethylenisch ungesättigten
Carbonsäureester
als der ethylenisch ungesättigte
Dicarbonsäuremonoalkylester
können
Methylacrylat, Ethylacrylat, n-Dodecylacrylat,
Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Methoxymethylacrylat, Methoxyethylmethacrylat, α-Cyanoethylacrylat, β-Cyanoethylacrylat,
Cyanobutylmethacrylat, Hydroxyethylacrylat, Hydroxypropylacrylat,
Dimethylmaleat, Dimethylfumarat, Dimethylitaconat, Diethylitaconat,
Dimethylaminomethylacrylat, Diethylaminoethylacrylat, Trifluorethylacrylat,
Tetrafluorpropylmethacrylat und Fluorbenzylacrylat angeführt werden.
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Als
spezifische Beispiele des Vinylmonomers (anders als die oben erwähnten ethylenisch
ungesättigten
Carbonsäureester)
können
aromatische Vinylmonomere wie z. B. Styrol, α-Methylstyrol und Vinylpyridin, Fluor-enthaltende
Vinylmonomere wie Fluorethylvinylether, Fluorpropylvinylether, Difluorethen
und Tetrafluorethen, und Fluor-enthaltende aromatische Vinylmonomere
(die eine Art von aromatischem Vinylmonomer und eine Art von Fluor-enthaltendem
Vinylmonomer sind), wie z. B. o-Trifluormethylstyrol und Vinylpentafluorbenzoat,
angeführt
werden.
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Als
spezifische Beispiele der ethylenisch ungesättigten Polycarbonsäureanhydride
können
Maleinsäureanhydrid
und Citraconsäureanhydrid
angeführt
werden.
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Als
spezifische Beispiele der copolymerisierbaren Alterungsschutzmittel
können
N-(4-Anilinophenyl)acrylamid, N-(4-Anilinophenyl)methacrylamid, N-(4-Anilinophenyl)zimtamid,
N-(4-Anilinophenyl)crotonamid,
N-(Phenyl-4-(3-vinylbenzyloxy)anilin und N-Phenyl-4-(4-vinylbenzyloxy)anilin
angeführt
werden.
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Diese
copolymerisierbaren Monomere können
als eine Kombination von mindestens zwei davon verwendet werden.
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Der
in der vorliegenden Erfindung verwendete, Nitrilgruppen-enthaltende, hochgradig
gesättigte
Copolymer-Kautschuk (a) besitzt vorzugsweise eine Mooney-Viskosität [ML(1+4), 100°C]
im Bereich von 15 bis 200, bevorzugter 30 bis 150 und besonders
bevorzugt 45 bis 100. Wenn die Mooney-Viskosität zu niedrig ist, besitzt ein
vernetztes Kautschukprodukt eine schlechte mechanische Festigkeit.
Wenn die Mooney-Viskosität im
Gegensatz dazu zu hoch ist, besitzt die Kautschuk-Zusammensetzung
eine schlechte Verarbeitbarkeit.
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Der
Nitrilgruppen-enthaltende, hochgradig gesättigte Copolymer-Kautschuk
(a) besitzt vorzugsweise eine Iodzahl von nicht größer als
120, bevorzugter nicht größer als
80 und besonders bevorzugt nicht größer als 40. Eine zu hohe Iodzahl
ergibt einen vernetzten Kautschukartikel, der eine verringerte Alterungsbeständigkeit
in heißer
Luft zeigt.
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Polyamin- oder Polyhydrazidvernetzungsmittel
(b)
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Das
Polyamin- oder Polyhydrazidvernetzungsmittel (b), das in der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, ist eine Verbin dung mit mindestens zwei
Aminogruppen und mit einer derartigen Struktur, dass mindestens
zwei Wasserstoffatome eines aliphatischen Kohlenwasserstoffs oder
eines aromatischen Kohlenwasserstoffs durch Aminogruppen oder durch
die Formel -CONHNH2 dargestellte Strukturen
ersetzt sind. Als spezifische Beispiele des Polyamin- oder Polyhydrazidvernetzungsmittels
(b) können
aliphatische Polyamine wie Hexamethylendiamin, Hexamethylendiamincarbamat,
Tetramethylenpentamin, ein Additionsprodukt aus Hexamethylendiamin
und Zimtaldehyd und ein Hexamethylendiamindibenzoatsalz, aromatische
Polyamine wie 4,4'-Methylendianilin,
4,4'-Oxydiphenylamin,
m-Phenylendiamin, p-Phenylendiamin und 4,4'-Methylenbis(o-chloranilin), und Verbindungen
mit mindestens zwei durch die Formel -CONHNH2 dargestellte
Strukturen wie Isophtalsäuredihydrazid,
Adipinsäuredihydrazid
und Sebacinsäuredihydrazid
angeführt
werden.
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Der
Gehalt an Polyamin- oder Polyhydrazidvernetzungsmittel (b) in der
Kautschuk-Zusammensetzung ist im Bereich von 0,5 bis 10 Gewichtsteile,
vorzugsweise 1 bis 7,5 Gewichtsteile und besonders bevorzugt 2 bis
5 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Nitrilgruppen-enthaltenden,
hochgradig gesättigten Copolymer-Kautschuks
(a). Wenn die Menge des Polyamin- oder Polyhydrazidvernetzungsmittels
(b) zu niedrig ist, sind die Vernetzungsgeschwindigkeit und die
Vernetzungsdichte wahrscheinlich reduziert. Wenn diese Menge im
Gegensatz dazu zu hoch ist, neigt eine Kautschuk-Zusammensetzung
dazu, eine verringerte Lagerstabilität zu besitzen, zeigt eine zu
hohe Vernetzungsdichte und ergibt manchmal einen spröden, vernetzten Kautschukartikel.
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Basischer Vernetzungsbeschleuniger(c)
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In
der vorliegenden Erfindung wird ein basischer Vernetzungsbeschleuniger
(c) als ein Vernetzungshilfsmittel verwendet.
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Als
spezifische Beispiele des Vernetzungsbeschleunigers (c) können Guanidin-Vernetzungsbeschleuniger
wie Tetramethylguanidin, Tetraethylguanidin, Diphenylguanidin, Di-o-tolylguanidin, o-Tolylbiguanid
und ein Di-o-tolylguanidinsalz von Dicathecholborsäure, und
Aldehydamin-Vernetzungsbeschleuniger wie n-Butylaldehydanilin, Acetimin
und Hexamethylentetramin angeführt
werden. Von diesen sind Guanidin-Vernetzungsbeschleuniger
bevorzugt.
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Der
Gehalt an basischem Vernetzungsbeschleuniger (c) in der Kautschuk-Zusammensetzung
ist im Bereich von 0,5 bis 10 Gewichtsteilen, vorzugsweise 1 bis
7,5 Gewichtsteilen und besonders bevorzugt 2 bis 5 Gewichtsteilen,
bezogen auf 100 Gewichtsteile des Nitrilgruppen-enthaltenden, hochgradig
gesättigten
Copolymer-Kautschuks (a). Wenn die Menge des basischen Vernetzungsbeschleunigers
(c) zu gering ist, wird die Vernetzungsgeschwindigkeit wahrscheinlich
zu niedrig und die Vernetzungsdichte ist manchmal erniedrigt. Wenn
diese Menge im Gegensatz dazu zu hoch ist, neigt die Vernetzungsgeschwindigkeit
dazu, zu hoch zu werden, ein Scorch tritt wahrscheinlich auf und
die Lagerstabilität
ist gelegentlich verschlechtert.
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Andere Inhaltsstoffe
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Nach
Bedarf können
verschiedene Inhaltsstoffe zusätzlich
zu den oben erwähnten
Inhaltsstoffen in die Kautschuk-Zusammensetzung
(1) der vorliegenden Erfindung aufgenommen werden, mit der Maßgabe, dass die
Aufgabe der Erfindung im Wesentlichen erzielt werden kann. Derartige
Inhaltsstoffe enthalten beispielsweise ein Verstärkungsmittel, einen Füllstoff,
ein Alterungsschutzmittel, ein Antioxidationsmittel, einen Lichtstabilisator,
einen Scorch-Verzögerer,
einen Weichmacher, ein Verarbeitungshilfsmittel, einen Schmierstoff,
eine Klebstoffmasse, ein Gleitmittel, ein Flammschutzmittel, ein
Moderschutzmittel, ein Antistatikum, ein Farbmit tel, ein Schwefel-enthaltendes
Vernetzungsmittel, ein organisches Peroxid-Vernetzungsmittel, einen
anderen Vernetzungshilfsstoff als den basischen Vernetzungsbeschleuniger
(b) und einen Vernetzungsverzögerer.
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Verschiedene
Kautschuke, Elastomere und/oder Harze können zusätzlich zu den oben erwähnten Inhaltsstoffen
in die Kautschuk-Zusammensetzung (1) der vorliegenden Erfindung
mit der Maßgabe
aufgenommen sein, dass die Aufgabe der vorliegenden Erfindung im
Wesentlichen erzielt werden kann. Als spezifische Beispiele derartiger
Inhaltsstoffe können
ein Olefinelastomer, ein Styrolelastomer, ein Vinylchloridelastomer, ein
Polyesterelastomer, ein Polyamidelastomer, ein Polyurethanelastomer,
ein Polysiloxanelastomer, ein natürlicher Kautschuk, ein Polybutadienkautschuk,
ein Polyisoprenkautschuk, ein Styrol-Butadien-Kautschuk, ein Acrylnitril-Butadien-Kautschuk
und ein Chloroprenkautschuk angeführt werden. Weiter können Vernetzungsmittel,
Vernetzungsbeschleuniger und andere Vernetzungshilfsstoffe, die
zum Vernetzen dieser Kautschuke, Elastomere und Harze verwendet
werden, aufgenommen sein.
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Vernetzbare Kautschuk-Zusammensetzung
(2)
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Die
Kautschuk-Zusammensetzung (2) der vorliegenden Erfindung umfasst
(a) 100 Gewichtsteile eines Nitrilgruppen-enthaltenden, hochgradig gesättigten
Copolymer-Kautschuks enthaltend Einheiten eines ethylenisch ungesättigten
Dicarbonsäuremonoalkylester-Monomers,
(d) 10 bis 90 Gewichtsteile eines Acrylkautschuks und, bezogen auf
100 Gewichtsteile der Summe des Nitrilgruppen-enthaltenden, hochgradig
gesättigten
Copolymer-Kautschuks (a) und des Acrylkautschuks (d), (b) 0,5 bis
10 Gewichtsteile eines Polyamin- oder Polyhydrazidvernetzungsmittels
und (c) 0,5 bis 10 Gewichtsteile eines basischen Vernetzungsmittels.
Diese Kautschuk-Zusammensetzung (2) mit einem darin enthaltenen
Acrylkautschuk (d) ergibt einen vernetzten Kautschukartikel, der
dadurch charakterisiert ist, dass er, sogar wenn er eine hohle Form
mit einem Hohlraum im Zentrum besitzt, wie z. B. ein O-Ring, eine
zu einem beträchtlichen
Maß verringerte
bleibende Verformung zeigt und die Ölbeständigkeit und Hitzebeständigkeit
ausgezeichnet sind.
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Nitrilgruppen-enthaltender,
hochgradig gesättigter
Copolymer-Kautschuk (a)
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Der
Nitrilgruppen-enthaltende, hochgradig gesättigte Copolymer-Kautschuk
(a), der Einheiten eines ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuremonoalkylester-Monomers
enthält
und in der Kautschuk-Zusammensetzung (2) enthalten ist, ist derselbe
wie der Nitrilgruppen-enthaltende, hochgradig gesättigte Copoylmer-Kautschuk
(a) der in der Kautschuk-Zusammensetzung (1) enthalten ist.
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Acrylkautschuk (d)
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Der
Acrylkautschuk (d), der in der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, ist ein Kautschuk, der Acrylsäureester-Monomer-Einheiten und vernetzbare Monomer-Einheiten
enthält.
Die Gesamtmenge der Acrylsäureester-Monomer-Einheiten
und der vernetzenden Monomer-Einheiten ist vorzugsweise mindestens
70 Gew.-%, bevorzugter mindestens 80 Gew.-% und besonders bevorzugt
mindestens 90 Gew.-%, bezogen auf den Acrylkautschuk (d).
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Die
Menge der Acrylsäureester-Monomer-Einheiten,
bezogen auf die Summe der Acrylsäureester-Monomer-Einheiten
und der vernetzenden Monomer-Einheiten, ist vorzugsweise im Bereich
von 90 Gew.-% bis 99,5 Gew.-% und bevorzugter 95 Gew.-% bis 99 Gew.-%
und die Menge der vernetzenden Monomer-Einheiten ist vorzugsweise
im Bereich von 0,5 Gew.-% bis 10 Gew.-% und bevorzugter 1 Gew.-%
bis 5 Gew.-%. Wenn die relative Menge der Acrylsäureester-Monomer-Einheiten
zu hoch ist, neigt die Vernetzbarkeit dazu verringert zu sein. Wenn
die relative Menge der Acrylsäureester-Monomer-Einheiten
im Gegensatz dazu zu niedrig ist, zeigt eine vernetzte Kautschuk-Zusammensetzung
gelegentlich schlechte mechanische Festigkeit und Dehnung.
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Vorzugsweise
bestehen die Acrylsäureester-Monomer-Einheiten
in dem Acrylkautschuk (d) aus Acrylsäureester-Monomer-Einheiten und Acrylsäurealkoxyalkylester-Monomer-Einheiten
und enthalten keine anderen Acrylsäureester-Monomer-Einheiten. Die relative
Menge der Acrylsäurealkylester-Monomer-Einheiten an
der Summe der Acrylsäurealkylester-Monomer-Einheiten
und der Acrylsäurealkoxyalkylester-Monomer-Einheiten ist vorzugsweise
im Bereich von 40 Gew.-% bis 90 Gew.-% und bevorzugter 50 Gew.-%
bis 80 Gew.-%. Wenn die relative Menge der Acrylsäurealkylester-Monomer-Einheiten
zu gering ist, ist die Hitzebeständigkeit
wahrscheinlich schlecht. Wenn die relative Menge der Acrylsäurealkylester-Monomer-Einheiten
im Gegensatz dazu zu hoch ist, ist die Kältebeständigkeit wahrscheinlich schlecht.
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Das
Acrylsäurealkylester-Monomer
besitzt gewöhnlicherweise
1 bis 8 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 2 bis 4 Kohlenstoffatome
und als spezifische Beispiele davon können Methylacrylat, Ethylacrylat,
Propylacrylat und Butylacrylat angeführt werden.
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Das
Acrylsäurealkoxyalkylester-Monomer
besitzt vorzugsweise 2 bis 8 Kohlenstoffatome und als spezifische
Beispiele davon können
Methoxymethylacrylat, Methoxyethylacrylat, Ethoxyethylacrylat, und
Butoxyethylacrylat angeführt
werden.
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Als
spezifische Beispiele des vernetzenden Monomers können aktive
Chloratome enthaltende ungesättigte
Monomere wie Vi nylchloracetat, Vinylbenzylchlorid, Allylchloracetat,
Vinylchlorbutyrat, 2-Chloretyhlacrylat, 3-Chlorpropylacrylat, 4-Chlorbutylacrylat,
2-Chlorethylmethacrylat, 2-Chlorethylvinylether, Chlormethylvinylketon,
1-Chlor-2-butenylacrylat, 5-Chlormethyl-2-norbornen, 5-Chloracetoxymethyl-2-norbornen
und 5-(α,β-Dichlorpropionylmethyl)-2-norbornen,
Epoxygruppen-enthaltende
Monomere, die ungesättigte
Glycidylester-Monomere wie Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat,
Diglycidylitaconat, Triglycidylbutentricarboxylat und Glycidyl-p-styrolcarboxylat
und ungesättigte
Glycidylether-Monomere wie Vinylglycidylether, Allylglycidylether und
Methacrylglycidylether enthalten, ungesättigte Monocarbonsäure-Monomere,
wie Acrylsäure,
Methacrylsäure,
Itaconsäure,
Maleinsäure,
Fumarsäure,
2-Norbonen-5-carbonsäure
und Monomethylmaleat, ungesättigte
Carbonsäureanhydride
wie Maleinsäureanhydrid
und Citraconsäureanhydrid
und Dienmonomere wie Butadien, Isopren, Cyclopentadien, Methylcyclopentadien,
Ethylidennorbornen und Vinylnorbornen angeführt werden.
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Wenn
ein ein aktives Chloratom-enthaltendes Monomer, ein eine Epoxygruppe-enthaltendes
Monomer oder ein eine Carboxylgruppe-enthaltendes Monomer unter
den oben erwähnten
vernetzenden Monomeren für
einen Acrylkautschuk (d) copolymerisiert wird, zeigt der resultierende
vernetzte Kautschukartikel eine zu einem hohen Maß verringerte
bleibende Verformung, sogar wenn er eine hohle Form mit einem Hohlraum im
Zentrum besitzt, wie z. B. ein O-Ring.
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Mit
der Maßgabe,
dass die Aufgabe der vorliegenden Erfindung gelöst werden kann, können andere Monomere
mit dem Acrylsäureestermonomer
und dem vernetzenden Monomer copolymerisiert werden. Derartige andere
Monomere enthalten andere ethylenisch ungesättigte Monomere als das oben
erwähnte
Acrylsäureester-Monomer
und als das vernetzende Monomer, und als spezifische Beispiele davon
können
Ethen, Acrylnitril, Vinylace tat, Styrol, α-Methylstyrol, Acrylamid, Polyalkylenglycolacrylat,
Methylmethacrylat und Methacrylnitril angeführt werden. Die Menge dieser
Momomer-Einheiten in dem Acrylkautschuk (d) ist vorzugsweise nicht
größer als
30 Gew.-%, bevorzugter nicht größer als
20 Gew.-% und besonders bevorzugt nicht größer als 10 Gew.-%.
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Ein
Verfahren zur Herstellung des Acrylkautschuks (d) ist nicht speziell
begrenzt und es kann ein gebräuchliches
Verfahren verwendet werden. Beispielsweise können unter Verwendung eines
Radikalinitiators, enthaltend Persulfatsalze wie Kaliumpersulfat
und Ammoniumpersulfat und organische Peroxide wie Cumolhydroperoxid,
ein Emulsionspolymerisations-, Suspensionspolymerisations-, Lösungspolymerisations-
oder Massenpolymerisationsverfahren verwendet werden. Die Polymerisation
kann entweder chargenweise oder während eine oder mehrere Arten
von Monomeren kontinuierlich oder mit Unterbrechungen zugefügt werden durchgeführt werden.
Die Polymerisationstemperatur ist vorzugsweise im Bereich von 0
bis 100°C
und mehr bevorzugt 2 bis 80°C.
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Der
in der vorliegenden Erfindung verwendete Acrylkautschuk (d) besitzt
vorzugsweise eine Mooney-Viskosität [ML(1+4),
100°C] im
Bereich von 10 bis 100, bevorzugter 20 bis 80 und besonders bevorzugt
30 bis 60. Wenn die Mooney-Viskosität zu niedrig ist, besitzt ein
vernetztes Kautschukprodukt eine schlechte mechanische Festigkeit.
Wenn die Mooney-Viskosität
im Gegensatz dazu zu hoch ist, besitzt eine Kautschuk-Zusammensetzung eine
schlechte Verarbeitbarkeit.
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Die
Menge des Acrylkautschuks (d) in der Kautschuk-Zusammensetzung (2) ist vorzugsweise
im Bereich von 10 bis 90 Gewichtsteilen, bevorzugter 15 bis 85 Gewichtsteilen
und besonders bevorzugt 20 bis 80 Gewichtsteilen, bezogen auf 100
Gewichtsteile des Nitrilgruppen-enthaltenden, hochgradig ge sättigten
Copolymer-Kautschuks. Wenn die Menge des Acrylkautschuks (d) zu
gering ist, besitzt ein hohlgeformter Kautschukartikel eine hohe
bleibende Verformung ebenso wie eine schlechte Ölbeständigkeit und Hitzebeständigkeit.
Wenn die Menge des Acrylkautschuks (d) im Gegensatz dazu zu hoch
ist, besitzt ein geformter Kautschukartikel eine schlechte mechanische
Festigkeit.
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Polyamin- oder Polyhydrazidvernetzungsmittel
(b)
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Das
in der vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung (2) enthaltene Polyamin-
oder Polyhydrazidvernetzungsmittel ist dasselbe wie das in der vernetzbaren
Harz-Zusammensetzung (1).
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Die
Menge des Polyamin- oder Polyhydrazidvernetzungsmittels (b) in der
vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung (2) ist im Bereich von 0,5
bis 10 Gewichtsteilen, vorzugsweise 1 bis 7,5 Gewichtsteilen und besonders
bevorzugt 2 bis 5 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
der Summe aus Nitrilgruppen-enthaltendem, hochgradig gesättigtem
Copolymer-Kautschuk (a) und Acrylkautschuk (d). Wenn die Menge des Polyamin-
oder Polyhydrazidvernetzungsmittels (b) zu gering ist, ist die Vernetzungsgeschwindigkeit
und die Vernetzungsdichte wahrscheinlich verringert. Wenn diese
Menge im Gegensatz dazu zu hoch ist, neigt eine Kautschuk-Zusammensetzung
dazu eine verringerte Lagerstabilität zu besitzen, zeigt eine zu
hohe Vernetzungsdichte und ergibt manchmal einen spröden vernetzten
Kautschukartikel.
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Basischer Vernetzungsbeschleuniger
(c)
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Der
in der vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung (2) enthaltene, basische
Vernetzungsbeschleuniger (c) ist derselbe wie der in der vernetzbaren
Kautschuk-Zusammensetzung (1).
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Die
Menge des basischen Vernetzungsbeschleunigers (c) in der vernetzbaren
Kautschuk-Zusammensetzung ist im Bereich von 0,5 bis 10 Gewichtsteilen,
vorzugsweise 1 bis 7,5 Gewichtsteilen und besonders bevorzugt 2
bis 5 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile der Summe aus
Nitrilgruppen-enthaltendem, hochgradig gesättigten Copolymer-Kautschuk
(a) und Acrylkautschuk (d). Wenn die Menge des basischen Vernetzungsbeschleunigers
(c) zu gering ist, wird die Vernetzungsgeschwindigkeit wahrscheinlich
niedrig und die Vernetzungsdichte ist manchmal verringert. Wenn
diese Menge im Gegensatz dazu zu hoch ist, neigt die Vernetzungsgeschwindigkeit
dazu zu hoch zu werden, wahrscheinlich tritt Scorch auf und die
Lagerstabilität ist
ggf. verschlechtert.
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Andere Inhaltsstoffe
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Andere
Inhaltsstoffe können
in der vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung
(2) enthalten sein. Die Art und Menge derartiger Inhaltsstoffe sind
dieselben wie diejenigen, die oben für die vernetzbare Kautschuk-Zusammensetzung
(1) angeführt
sind.
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Verfahren zur Herstellung
einer vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung
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Die
vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzungen (1) und (2) können durch
Vermischen der oben erwähnten
Inhaltsstoffe unter Verwendung eines geeigneten Mischverfahrens
wie Walzenmischen, Banbury-Mischen, Schneckenmischen oder Lösungsmischen
hergestellt werden. Die Reihenfolge des Mischens ist nicht speziell
beschränkt.
Beispielsweise werden die Inhaltsstoffe, die bei einer Knettemperatur
stabil sind, wie der Nitrilgruppen-enthaltende, hochgradig gesättigte Copolymer-Kautschuk
(a) und der Acrylkautschuk (d), zunächst innig miteinander verknetet
und dann wird ein Inhaltsstoff, der nach Erhitzen leicht reagiert,
wie ein Polyamin- oder Polyhydrazidvernetzungsmittel (c), mit der
gekneteten Mischung bei einer Temperatur verknetet, in der der Inhaltsstoff
nicht reagiert.
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Vernetzter Kautschukartikel
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Der
vernetzte Kautschukartikel der vorliegenden Erfindung wird durch
Vernetzen der oben erwähnten vernetzbaren
Kautschuk-Zusammensetzungen (1) und (2) hergestellt.
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Verfahren zum Vernetzen
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Der
vernetzte Kautschukartikel kann durch ein Verfahren hergestellt
werden, in dem Formen und Vernetzen gleichzeitig durchgeführt werden
oder durch ein Verfahren, in dem zunächst das Formen und dann das Vernetzen
durchgeführt
werden. Ein geeignetes Verfahren wird in Abhängigkeit von der speziellen
Form des vernetzten Artikels oder anderen Faktoren ausgewählt. Das
zuerst genannte Verfahren der gleichzeitigen Durchführung von
Formen und Vernetzen enthält
beispielsweise Formpressen, Transferpressen und Spritzgießen. Das
letzte Verfahren des Formens und nachfolgenden Vernetzen enthält beispielsweise
ein Verfahren, in dem eine Harz-Zusammensetzung
geformt und der geformte, unvernetzte Kautschukartikel einer Dampfvernetzung
unterzogen wird, der geformte, unvernetzte Kautschukartikel wird
nämlich
in einen Vulkanisiertiegel eingesetzt und Dampf wird eingeblasen,
um den Kautschukartikel zu erhitzen.
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Die
vernetzbare Kautschuk-Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
wird durch Erhitzen vernetzt. Die Heiztemperatur ist vorzugsweise
im Bereich von 130 bis 200°C
und bevorzugter 140 bis 200°C. Wenn
die Heiztemperatur zu niedrig ist, ist eine im Wesentlichen zu lange
Zeit zum Vernetzen erforderlich und die Vernetzungsdichte ist wahrscheinlich
verringert. Wenn die Heiztemperatur im Gegensatz dazu zu hoch ist, ist
die Vernetzungszeit zu kurz und ein fehlerhaftes Formteil wird wahrscheinlich
produziert.
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Nach
dem Vernetzen, das heißt
dem ersten Vernetzen, kann der vernetzte Kautschukartikel einem zweiten
Vernetzen unterworfen werden. Die Vernetzungszeit für das erste
Vernetzen und das zweite Vernetzen kann in Bezug auf die Vernetzungsdichte
und die Produktivität
in Abhängigkeit
vom Vernetzungsverfahren, der Temperatur und der Form des Kautschukartikels
ausgewählt
werden. Gewöhnlicherweise
werden die betreffenden Vernetzungszeiten im Bereich von 1 Minute
bis 5 Stunden gewählt.
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Das
Heizmittel kann geeigneterweise aus denjenigen ausgewählt werden,
die zum Kautschukvernetzen verwendet werden und beispielsweise Presserhitzen,
Dampferhitzen, Ofenerhitzen und Heißlufterhitzen enthalten.
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Der
vernetzte Kautschukartikel der vorliegenden Erfindung besitzt hohe
mechanische Eigenschaften, Wasserfestigkeit und Ölbeständigkeit und eine verringerte
bleibende Verformung. Weiter ist das vernetzende Haftvermögen hoch.
Daher wird der vernetzte Kautschukartikel in verschiedenen Automobilkautschukteilen wie
Zahnriemen, Schlauch, Dichtungsring, Dichtung und Simmerring verwendet.
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Die
Erfindung wird speziell durch die folgenden Arbeitsbeispiele erläutert, in
denen Teile und % jeweils auf Gewicht bezogen sind, soweit nichts
anderes angegeben ist. Eigenschaften der vernetzten Kautschukartikel
werden durch die folgenden Verfahren bewertet.
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(1) Mechanische Eigenschaften
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Eine
Kautschuk-Zusammensetzung wurde Pressvulkanisieren (erstes Vernetzen)
bei 160°C
für 20
Minuten unter einem Druck von 10 MPa und einem zweiten Härten bei
150°C für zwei Stunden
durch einen Geer-Ofen unterzogen, um ein Blatt mit einer Dicke von
2 mm herzustellen. Das Blatt wurde mit einer Dumbbell-Matrize Nr.
3 gestanzt, um eine pressvulkanisierte Probe zu erzeugen.
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Eine
Kautschuk-Zusammensetzung wurde in ein Blatt mit einer Dicke von
2 mm bei 100°C
für 5 Minuten
unter einem Druck von 10 MPa vorgeformt. Das vorgeformte Blatt wurde
einem Dampfvulkanisieren bei 160°C
für 60
Minuten in einem Vulkanisierofen und dann einem zweiten Vulkanisieren
bei 150°C
für 2 Stunden in
einem Geer-Ofen unterworfen. Das vulkanisierte Blatt wurde mit einer
Dumbbell-Matrize Nr. 3 gestanzt, um eine dampfvulkanisierte Probe
zu erzeugen.
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Unter
Verwendung der pressvulkanisierten Probe und der dampfvulkanisierten
Probe wurden die Zugfestigkeit und der 100%-Zugmodul gemäß dem JIS (Japanischer Industriestandard)
K6251 gemessen und die Härte
wurde unter Verwendung eines Durometer-Härtetestgeräts Typ A gemäß JIS K6263
gemessen.
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Eine
Kautschuk-Zusammensetzung wurde einem Pressvulkanisieren bei 160°C für 30 Minuten
unter einem Druck von 10 MPa unterzogen, wobei das Formen und das
Vernetzen gleichzeitig durchgeführt
wurden und dann ein zweites Vulkanisieren bei 150°C für 2 Stunden
durch einen Geer-Ofen durchgeführt
wurde, um eine pressvulkanisierte JIS-Probe mit bleibender Verformung
zu erzeugen.
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Eine
Kautschuk-Zusammensetzung wurde bei 100°C für 5 Minuten unter einem Druck
von 10 MPa vorgeformt und dann einem Dampf vulkanisieren bei 160°C für 60 Minuten
unterworfen und weiter wurde ein zweites Vulkanisieren bei 150°C für 2 Stunden
durch einen Geer-Ofen durchgeführt,
um eine dampfvulkanisierte JIS-Probe
mit permanenter Verformung zu erzeugen.
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Eine
Kautschuk-Zusammensetzung wurde bei 160°C für 20 Minuten unter einem Druck
von 10 MPa unter Verwendung eines Formwerkzeugs mit einem inneren
Durchmesser von 30 mm und einem Ringdurchmesser von 3 mm pressvulkanisiert
und dann wurde ein zweites Vulkanisieren bei 150°C für zwei Stunden durchgeführt, um
eine pressvulkanisierte O-Ringprobe mit bleibender Verformung zu
erzeugen.
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Unter
Verwendung der obigen Proben wurde die bleibende Verformung gemäß JIS K6262
unter Bedingung A, worin eine Probe in einem 25%-komprimierten Zustand
bei 150°C
für 72
Stunden gehalten wurde, oder unter Bedingung B gemessen, worin eine
Probe in einem 25%-komprimierten Zustand bei 150°C für 68 Stunden gehalten wurde.
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Wie
für Kautschuke
mit einem darin enthaltenen Acrylkautschuk, die in den Beispielen
5 bis 8 und Vergleichsbeispielen 3 und 4 hergestellt wurden, wurde
die bleibende Verformung anhand von nur durch Pressvulkanisieren
hergestellten Proben bewertet.
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(2) Wasserfestigkeit
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Gemäß einem
im JIS K6258 festgelegten Tauchprüfverfahren wird eine pressvulkanisierte
Kautschukprobe bei 80°C
für 70
Stunden in destilliertes Wasser getaucht und danach werden Volumenänderung,
Zugfestigkeit, 100%-Zugmodul, Dehnung und Härte gemessen.
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(3) Ölbeständigkeit
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Gemäß dem in
JIS K6258 festgelegten Tauchprüfverfahren
wird eine pressvulkanisierte Kautschukprobe bei 150°C für 72 Stunden
in ein Automobilmotorenöl
getaucht und danach werden Volumenänderung, Zugfestigkeit, 100%-Zugmodul,
Dehnung und Härte
gemessen.
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(4) Haftvermögen an eine
Faser
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Unter
Verwendung eines Nitrilgruppen-enthaltenden, hochgradig gesättigten
Copolymer-Kautschuklatex (Iodzahl des Kautschuks: 30, durchschnittlicher
Teilchendurchmesser des Latex: 0,1 μm, Feststoffgehalt im Latex:
40%, gebundener Acrylnitril-Gehalt: 36%) wurde eine Nylonschnur
(Nylon-66, Struktur 1890 d/2) in RFL-Flüssigkeit eingetaucht. Die eingetauchte
Schnur wurde bei 140°C
für 1 Minute
getrocknet und dann bei 230°C
für 1 Minute
unter Erhalt einer behandelten Nylonschnur hitzebehandelt.
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Die
verwendete RFL-Flüssigkeit
wurde durch Zugabe von 250 Teilen des Latex, 22,6 Teilen 14%iger wässriger
Ammoniaklösung
und 47,9 Gewichtsteilen destilliertem Wasser zu 266 Gewichtsteilen
RF-Flüssigkeit
und dann altern der erhaltenen gemischten Flüssigkeit bei 25°C für 20 Stunden
hergestellt. Die verwendete RF-Flüssigkeit wurde durch Zugabe
von 235,8 Teilen destilliertem Wasser zu einem Gemisch aus 11 Gewichtsteilen
Resorcin, 16,2 Gewichtsteilen 37%igem wässrigem Formaldehyd und 3 Gewichtsteilen
10%iger wässriger
Natriumhydroxidlösung
und altern der erhaltenen gemischten Flüssigkeit bei 25°C für 6 Stunden
hergestellt.
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Eine
vernetzbare Kautschuk-Zusammensetzung wurde in ein Blatt einer unvernetzten
Kautschuk-Zusammensetzung mit einer Dicke von 2,5 mm geformt. Die
behandelte Nylonschnur wurde zwischen zwei Blättern der unvernetzten Kautschuk-Zusammensetzung
gelegt, so dass 31 Schnüre
pro 25 mm parallel in gleichem Abstand gelegt wurden, und vernetzendes
Verkleben wurde bei 160°C
für 30
Minuten durchgeführt,
um eine Abzugtestprobe zu erzeugen.
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Unter
Verwendung der Abzugtestprobe wurde die Klebefestigkeit durch ein
Instron-Zugfestigkeitstestgerät
bei einer Trennungsgeschwindigkeit von 50 mm/min bewertet.
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Beispiel 1
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Eine
Metallflasche wurde mit 180 Teilen desionisiertem Wasser, 25 Teilen
10%iger wässriger
Natriumdodecylbenzolsulfonat-Lösung,
37 Teilen Acrylnitril, 2 Teilen Itaconsäuremonoethylester und 0,5 Teilen
t-Dodecylmercaptan als Molekulargewichtsveränderer in dieser Reihenfolge
beschickt. Die innere Atmosphäre wurde
dreimal durch Stickstoff ersetzt und dann wurden 61 Teile Butadien
zugegeben.
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Die
Metallflasche wurde bei 5°C
gehalten und 0,1 Teile Cumolhydroperoxid wurden als Polymerisationsinitiator
zugegeben. Die Polymerisation wurde für 16 Stunden durchgeführt, während die
Metallflasche gedreht wurde.
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0,1
Teile einer 10%igen wässrigen
Hydrochinon-Lösung
wurden als Polymerisationsabbrecher zugegeben, um die Polymerisation
zu beenden. Unter Verwendung eines Rotationsverdampfers, der bei
einer Wassertemperatur von 60°C
gehalten wurde, wurden überschüssige Monomere
unter Erhalt eines Copolymer-Kautschuklatex
mit einem Feststoffgehalt von etwa 30% entfernt. Der Copolymer-Kautschuk
war ein Copolymer aus Acrylnitril, Butadien und ungesättigtem
Dicarbonsäuremonoalkylester,
das aus 37% Acrylnitril-Einheiten, 61% Butadien-Einheiten und 2% Itaconsäuremonoethylester-Einheiten
bestand.
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In
einem Autoklaven wurde der Copolymer-Kautschuklatex bei 50°C für 6 Stunden
bei einem Wasserstoffgasdruck von 3 MPa unter Verwendung eines Palladiumkatalysators
unter Erhalt eines Nitrilgruppen-enthaltenden, hochgradig gesättigten
Copolymer-Kautschuklatex hydriert. Der verwendete Palladiumkatalysator wurde
durch Vermischen einer wässrigen
1%igen Palladiumacetatlösung
mit einer gleichen Menge entionisiertem Wasser zur Herstellung eines
Palladiumacetats, dann Lösen
des Palladiumacetats in Aceton und dann Zugabe von entionisiertem
Wasser hergestellt. Die Menge des verwendeten Palladiumkatalysators
betrug 1000 ppm Palladiumgewicht bezogen auf den Gehalt trockenen
Kautschuks in dem Latex.
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Zu
dem erhaltenen, Nitrilgruppen-enthaltenden, hochgradig gesättigten
Copolymer-Kautschuklatex wurde Methanol gegeben, um den Latex zu
coagulieren. Der coagulierte Latex wurde bei 60°C für 12 Stunden unter Erhalt eines
Nitrilgruppen-enthaltenden,
hochgradig gesättigten
Copolymer-Kautschuks HNBR 1 im Vakuum getrocknet. HNBR 1 besaß eine Iodzahl
von 10 und eine Mooney-Viskosität
[ML(1+4) 100°C] von 85.
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Zu
100 Teilen HNBR 1 wurden 1 Teil Stearinsäure, 50 Teile SRF-Schwarzruß („Asahi
50", erhältlich von
Asahi Carbon K.K.), 5 Teile eines Weichmachers („ADKcizer-C-8", erhältlich von
Asahidenka Kogyo K.K.), 2 Teile 2,2,4-Trimethyl-1,2-dihydrochinolin als
ein Alterungsschutzmittel, 1,2 Teile Hexamethylendiamincarbamat
als ein Polyaminvernetzungsmittel (nachfolgend als „Vernetzungsmittel
1" bezeichnet) und
4 Teile Di-o-tolylguanidin als ein basischer Vernetzungsbeschleuniger
(nachfolgend als „Vernetzungshilfsstoff
1" bezeichnet) gegeben,
um eine vernetzbare Kautschuk-Zusammensetzung zu erzeugen. Eigenschaften
dieser vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung
und ihres vernetzten Produkts wurden bewertet. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 1 und Tabelle 2 gezeigt.
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Beispiel 2
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Durch
dieselben Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben wurde ein Copolymer-Kautschuklatex
aus Acrylnitril, Butadien und ungesättigtem Dicarbonsäuremonoalkylester
hergestellt, in dem die Menge von Itaconsäuremonoethylester und Butadien
jeweils auf 4 Teile und 59 Teile geändert wurden, wobei alle anderen Bedingungen
dieselben blieben. Das Copolymer bestand zu 37% aus Acrylnitril-Einheiten,
zu 59% aus Butadien-Einheiten und zu 4% aus Itakonsäuremonoethylester-Einheiten.
Dieses Copolymer wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 unter
Erhalt von HNBR 2 hydriert. HNBR 2 besaß eine Iodzahl von 10 und eine
Mooney-Viskosität
[ML(1+4) 100°C] von 87.
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Unter
Verwendung von HNBR 2 anstelle von HNBR 1 wurde eine vernetzbare
Kautschuk-Zusammensetzung auf die gleiche Weise wie in Beispiel
1 hergestellt, worin die Menge eines Polyaminvernetzungsmittels (Vernetzungsmittel
1) auf 2,2 Teile geändert
wurde, wobei alle anderen Bedingungen dieselben blieben. Die Eigenschaften
der vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung
und ihres vernetzten Produkts wurden bewertet. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 1 und Tabelle 2 gezeigt.
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Beispiel 3
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Durch
dieselben Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben wurde ein Copolymer-Kautschuklatex
aus Acrylnitril, Butadien und ungesättigtem Dicarbonsäuremonoalkylester
hergestellt, in dem 2,4 Teile Itaconsäuremonobutylester anstelle
von 2 Teilen Itaconsäuremonoethylester
verwendet wurden und die Menge des Butadiens auf 60,6 Teile geändert wurde,
wobei alle anderen Bedingungen dieselben blieben. Das Copolymer
bestand zu 37% aus Acrylnitril-Einheiten, zu 61% aus Butadien-Einheiten
und zu 2% aus Itaconsäuremonobutylester-Einheiten.
Dieses Copoly mer wurde auf die gleiche Art wie in Beispiel 1 unter
Erhalt von HNBR 3 hydriert. HNBR 3 besaß eine Iodzahl von 10 und eine
Mooney-Viskosität
[ML(1+4) 100°C] von 82.
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Unter
Verwendung von HNBR 3 anstelle von HNBR 1 wurde eine vernetzbare
Kautschuk-Zusammensetzung auf die gleiche Weise und unter denselben
Bedingungen wie diejenigen in Beispiel 1 hergestellt. Eigenschaften
der vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung
und ihres vernetzten Produkts wurden bewertet. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 1 und Tabelle 2 gezeigt.
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Beispiel 4
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Durch
dieselben Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben wurde ein Copolymer-Kautschuklatex
aus Acrylnitril, Butadien und ungesättigtem Dicarbonsäuremonoalkylester
hergestellt, in dem 4,4 Teile Itaconsäuremonobutylester anstelle
von 2 Teilen Itaconsäuremonoethylester
verwendet wurden und die Menge des Butadiens auf 58,6 Teile geändert wurde,
wobei alle anderen Bedingungen dieselben blieben. Das Copolymer
bestand zu 37% aus Acrylnitril-Einheiten, 59% Butadien-Einheiten
und 4% Itaconsäuremonobutylester-Einheiten.
Dieses Copolymer wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 unter
Erhalt von HNBR 4 hydriert. HNBR 4 besaß eine Iodzahl von 10 und eine
Mooney-Viskosität [ML(1+4) 100°C]
von 84.
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Unter
Verwendung von HNBR 4 anstelle von HNBR 1 wurde eine vernetzbare
Kautschuk-Zusammensetzung auf die gleiche Weise wie in Beispiel
1 hergestellt, in der die Menge eines Polyaminvernetzungsmittels (Vernetzungsmittel
1) auf 2,2 Teile geändert
wurde, wobei alle anderen Bedingungen dieselben blieben. Die Eigenschaften
der vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung
und ihres vernetzten Produkts wurden bewertet. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 1 und Tabelle 2 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 1
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Durch
dieselben Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben wurde eine vernetzbare
Kautschuk-Zusammensetzung aus HNBR 1 hergestellt, in der 5 Teile
eines organischen Peroxid-Vernetzungsmittels (1,3-Bis(t-butylperoxyisopropyl),
nachfolgend als „Vernetzungsmittel
2" bezeichnet) anstelle
eines Polyaminvernetzungsmittels und 2 Teile Triallylcyanuratbenzol
(nachfolgend als „Vernetzungshilfsstoff
2" bezeichnet) anstelle
eines basischen Vernetzungsbeschleunigers (Vernetzungshilfsstoff
1) verwendet wurden, wobei alle anderen Bedingungen dieselben blieben.
Die Eigenschaften der vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung und
ihres vernetzten Produkts wurden bewertet. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 und Tabelle 2 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 2
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Durch
dieselben Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben wurde eine Acrylnitril-Butadien-Copolymer-Kautschuklatex
hergestellt, in dem Itaconsäuremonoethylester
nicht verwendet wurde und 37 Teile Acrylnitril und 63 Teile Butadien
verwendet wurden, wobei alle anderen Bedingungen dieselben blieben.
Das Copolymer bestand zu 37% aus Acrylnitril-Einheiten und zu 63%
aus Butadien-Einheiten. Dieses Copolymer wurde auf die gleiche Weise
wie in Beispiel 1 unter Erhalt von HNBR 5 hydriert. HNBR 5 besaß eine Iodzahl
von 10 und eine Mooney-Viskosität
[ML(1+4) 100°C] von 86.
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Unter
Verwendung von HNBR 5 anstelle von HNBR 1 wurde eine vernetzbare
Kautschuk-Zusammensetzung auf die gleiche Weise wie in Beispiel
1 hergestellt, in der 5 Teile eines organischen Peroxid-Vernetzungsmittels
(Vernetzungsmittel 2) anstelle eines Polyaminvernetzungsmittels
und 2 Teile Vernetzungshilfsstoff 2 anstelle eines basischen Vernetzungsbe schleunigers
verwendet wurden, wobei alle anderen Bedingungen dieselben blieben.
Eigenschaften der vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung und ihres vernetzten Produkts
wurden bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 und Tabelle 2
gezeigt.
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Referenzbeispiel 1
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Ein
mit einem Thermometer, einem Rührer,
einem Stickstoffeinlass und einem Druckminderer ausgestatteter Reaktor
wurde mit 1000 Teilen entionisiertem Wasser, 20 Teilen Natriumdodecylbenzolsulfonat,
10 Teilen Natriumnaphtalinsulfonat, 3 Teilen Natriumsulfat, 0,2
Teilen Tetranatriumethylendiamintetraacetat, 0,005 Teilen Natrium-Eisen(III)-ethylendiamintetra acetat,
350 Teilen Ethylacrylat, 150 Teilen Butylacrylat, 470 Teilen Methoxyethylacrylat
und 30 Teilen Vinylchloracetat beschickt. Der pH-Wert des Gemisches
wurde auf 7 eingestellt und die Temperatur des Gemisches wurde unter
Rühren
auf 5°C
erniedrigt. Entlüftung
und Ersetzen durch Stickstoff wurden wiederholt, wobei Sauerstoff
in der inneren Atmosphäre
vollständig
entfernt wurde.
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Dann
wurden 0,2 Teile Natriumthiosulfat, 0,2 Teile Natriumformaldehydsulfoxylat
und 0,1 Teile p-Menthanhydroperoxid zugegeben, um die Polymerisation
zu initiieren. Während
die Temperatur auf 5°C
gehalten wurde, wurde die Polymerisation für 16 Stunden durchgeführt. Die
Polymerisationsumwandlung war etwa 97%. Nach Abschluss der Polymerisation
wurden 5 Teile Calciumchlorid, bezogen auf 100 Teile Polymer, in entionisiertem
Wasser gelöst,
so dass eine wässrige
Calciumchloridlösung
von gleichem Volumen wie eine Polymerisationsflüssigkeit hergestellt wurde.
Die Polymerisationsflüssigkeit
wurde nach und nach in die wässrige Calciumchloridlösung gegossen,
um das Polymer zu coagulieren. Das Polymer wurde sorgfältig mit
Wasser gewaschen und dann bei 60°C
für 24
Stunden unter Erhalt eines Acrylkautschuks A1 getrocknet. Acrylkautschuk
A1 besaß eine
Mooney-Viskosität
[ML(1+4) 100°C] von 55.
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Referenzbeispiel 2
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Durch
dieselben Verfahren wie in Referenzbeispiel 1 beschrieben wurde
Acrylkautschuk A2 hergestellt, worin Methacrylsäure anstelle von Vinylchloracetat
verwendet wurde, wobei alle anderen Bedingungen dieselben blieben.
Acrylkautschuk A2 besaß eine
Mooney-Viskosität
[ML(1+4) 100°C] von 50.
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Beispiel 5
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Durch
dieselben Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben wurde eine vernetzbare
Kautschuk-Zusammensetzung hergestellt, in der die Menge von HNBR
1 auf 70 Teile geändert
wurde und 30 Teile Acrylkautschuk A1 verwendet wurden, wobei alle
anderen Bedingungen dieselben blieben. Die Eigenschaften eines vernetzten
Produkts der vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung wurden bewertet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Beispiel 6
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Durch
dieselben Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben wurde eine vernetzbare
Kautschuk-Zusammensetzung hergestellt, in der die Menge von HNBR
1 auf 50 Teile geändert
wurde und 50 Teile Acrylkautschuk A1 verwendet wurden, wobei alle
anderen Bedingungen dieselben blieben. Eigenschaften eines vernetzten
Produkts der vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung wurden bewertet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Beispiel 7
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Durch
dieselben Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben wurde eine vernetzbare
Kautschuk-Zusammensetzung hergestellt, in der 50 Teile HNBR 3 und
50 Teile Acrylkautschuk A1 anstelle von 100 Teilen HNBR 1 verwendet
wurden, wobei alle anderen Bedingungen dieselben blieben. Eigenschaften
eines vernetzten Produkts der vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung
wurden bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Beispiel 8
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Durch
dieselben Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben wurde eine vernetzbare
Kautschuk-Zusammensetzung hergestellt, in der 50 Teile HNBR 3 und
50 Teile Acrylkautschuk A2 anstelle von 100 Teilen HNBR 1 verwendet
wurden, wobei alle anderen Bedingungen dieselben blieben. Eigenschaften
eines vernetzten Produkts der vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung
wurden bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 3
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Durch
dieselben Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben wurde eine vernetzbare
Kautschuk-Zusammensetzung hergestellt, in der Acrylkautschuk A1
anstelle von HNBR 1 verwendet wurde, wobei alle anderen Bedingungen
dieselben blieben. Eigenschaften eines vernetzten Produkts der vernetzbaren
Kautschuk-Zusammensetzung
wurden bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 4
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Durch
dieselben Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben wurde eine vernetzbare
Kautschuk-Zusammensetzung hergestellt, in der 50 Teile HNBR 5 und
50 Teile Acrylkautschuk A1 anstelle von 100 Teilen HNBR 1 verwendet
wurden, wobei alle anderen Bedingungen dieselben blieben. Eigenschaften
eines vernetzten Produkts der vernetzbaren Kautschuk-Zusammensetzung
wurden bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Ein
vernetztes Kautschukprodukt, das durch Vernetzen eines Nitrilgruppen-enthaltenden,
hochgradig gesättigten
Copolymer-Kautschuks,
der Einheiten eines ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuremonoalkylesters
enthält,
mit einem Polyaminvernetzungsmittel und einem basischen Vernetzungsbeschleuniger
(Beispiele 1 bis 4) hergestellt wurde, zeigt eine gut ausgewogene
mechanische Festigkeit, Wasserfestigkeit, Ölbeständigkeit und bleibende Verformung
und besitzt ein ausgezeichnetes Vernetzungshaftvermögen. Sogar
obwohl das vernetzte Kautschukprodukt durch Dampfvulkanisieren hergestellt
wurde, zeigt es ausgezeichnete Eigenschaften.
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Ein
vernetztes Kautschukprodukt, das durch Vernetzen einer vernetzbaren
Kautschuk-Zusammensetzung, die einen Nitrilgruppen-enthaltenden,
hochgradig gesättigten
Copolymer-Kautschuk, der Einheiten eines ethylenisch ungesättigten
Dicarbonsäuremonoalkylesters
enthält,
und einen Acrylkautschuk umfasst, mit einem Polyaminvernetzungsmittel
und einem basischen Vernetzungsbeschleuniger (Beispiele 5 bis 8)
hergestellt wurde, zeigt eine gut ausgewogene mechanische Festigkeit, Ölbeständigkeit
und bleibende Verformung. Sogar obwohl das vernetzte Kautschukprodukt
durch Dampfvulkanisieren hergestellt wurde, zeigt es ausgezeichnete
Eigenschaften.
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Im
Gegensatz dazu besitzt ein vernetztes Kautschukprodukt, das durch
Vernetzen des Nitrilgruppen-enthaltenden, hochgradig gesättigten
Copolymer-Kautschuks, der Einheiten eines ethylenisch ungesättigten
Dicarbonsäuremonoalkylesters
enthält,
mit einem organischen Peroxid-Vernetzungsmittel und einem Vernetzungshilfsstoff
anstelle eines Polyaminvernetzungsmittels und eines basischen Vernetzungsbeschleunigers
(Vergleichsbeispiel 1) ein Problem. Wenn nämlich das Vernetzen durch Heißpressen
durchgeführt
wird, besteht kein großer
Unterschied in den Vernetzungseigenschaften zwischen dem vernetzten
Produkt des Vergleichsbeispiels und dem vernetzten Produkt der vorliegenden
Erfindung. Wenn aber die Vernetzung durch Dampf durchgeführt wird,
zeigt das vernetzte Produkt eine unerwünscht hohe Dehnung und einen
verringerten 100%-Zugmodul.
Das vernetzte Produkt, das durch Pressvulkanisieren hergestellt
wurde, besitzt eine schlechte Wasserfestigkeit und Ölbeständigkeit
und zeigt unerwünscht
erhöhte
Unterschiede in den Eigenschaften, besonders in der Zugfestigkeit.
Ferner ist die nach dem O-Ringverfahren gemessene bleibende Verformung größer als
die nach dem JIS-Verfahren gemessene und das Haftvermögen an einer
Faser ist relativ gering.
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Ein
vernetztes Kautschukprodukt, das durch Vernetzen von HNBR 5, das
keine Einheiten eines ethylenisch ungesättigten Dicarbonsäuremonoalkylesters
enthält,
mit einem organischen Peroxid-Vernetzungsmittel und einem Vernetzungshilfsstoff
anstelle eines Polyaminvernetzungsmittels und eines basischen Vernetzungsbeschleunigers
(Vergleichsbeispiel 2) hergestellt wurde, besitzt ein Problem. Wenn
nämlich
das Vernetzen durch Dampf durchgeführt wird, zeigt das vernetzte
Produkt eine unerwünscht
große
Dehnung und einen verringerten 100%-Zugmodul. Das durch Pressvulkanisieren
hergestellte vernetzte Produkt besitzt eine schlechte Ölbeständigkeit,
eine hohe Volumenänderung,
eine verringerte Dehnung und einen vergrößerten 100%-Zugmodul. Ferner ist die nach dem O-Ringverfahren
gemessene bleibende Verformung größer als die nach dem JIS-Verfahren
gemessene und das Haftvermögen
an einer Faser ist relativ niedrig.
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Wenn
ein Acrylkautschuk allein mit einem Polyaminvernetzungsmittel und
einem basischen Vernetzungsbeschleuniger (Vergleichsbeispiel 3)
vernetzt wird, zeigt ein vernetztes Produkt eine niedrige Zugfestigkeit
und eine geringe Dehnung. Weiter zeigt das vernetzte Produkt eine
schlechte Ölbeständigkeit,
eine hohe Volumenänderung
und eine hohe nach dem O-Ringverfahren
gemessene bleibende Verformung.
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Ein
vernetztes Kautschukprodukt, das durch Vernetzen einer Kautschuk-Zusammensetzung,
die HNBR 5 (das keine Einheiten eines ethylenisch ungesättigten
Dicarbonsäuremonoalkylesters
enthält)
und einen Acrylkautschuk umfasst, mit einem organischen Peroxid-Vernetzungsmittel
und einem Vernetzungshilfsstoff anstelle eines Polyaminvernetzungsmittels
und eines basischen Vernetzungsbeschleunigers (Vergleichsbeispiel
4) hergestellt wurde, besitzt ein Problem darin, dass ein dampfvulkanisiertes
Produkt eine größere permanente
Verformung besitzt als das pressvulkanisierte Produkt.
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Gewerbliche
Anwendbarkeit
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Der
vernetzte Kautschukartikel der vorliegenden Erfindung besitzt gute
mechanische Eigenschaften, Wasserfestigkeit und Ölbeständigkeit sowie eine verringerte
bleibende Verformung. Ferner ist das Vernetzungshaftvermögen hoch.
Daher wird der vernetzte Kautschukartikel besonders in Form verschiedener
Automobilkautschukteile wie Zahnriemen, Schlauch, Dichtungsring,
Dichtung und Simmerring verwendet.