-
Gebiet der
Technik
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Modellieren der Einspritzung eines Fluids in eine Form, welche eine
dreidimensionale Höhlung
definiert, sowie eine Computerhardware-Einrichtung zum Modellieren
der Einspritzung eines Fluids in eine Form, welche eine dreidimensionale
Höhlung
definiert.
-
Hintergrund
-
Die Verwendung von Spritzguß-Kunststoffbauteilen
stieg in vielen Industriebereichen in den vergangenen Jahren dramatisch
an. Hersteller von elektronischen Gerätschaften, Verbraucherbedarfsgütern, medizinischen
Gerätschaften
und Kraftfahrzeugelementen stellen zunehmend mehr als jemals zuvor
von ihren Produkten und den Bauteilen, welche in deren Produkten
verwendet werden, aus Kunststoffen her. Zur gleichen Zeit drängt der
Druck des Wettbewerbs Hersteller in der Kunststoffspritzgußindustrie,
die Gestaltungen zu optimieren, um die Gestaltungen besser auf den
Herstellungsvorgang abzustimmen. Wenn die Notwendigkeit von Abwandlungen
der Bauteil- bzw.
Formgestaltung spät
in dem Gestaltungsentwicklungsverfahren entdeckt wird, steigen die
Verzögerungsdauer
und die damit verbundenen Kosten des Verwirklichens der notwendigen Änderungen
rasch an. Firmen, welche sicherstellen wollen, daß ihre Bauteile
herstellbar sind und ihre Funktion optimal erfüllen, begannen, computergestützte Konstruktionstechniken
zu verwenden, um die komplexen Strömungen in einer Spritzgußform zu
simulieren bzw. modellieren, um den Herstellungsvorgang besser zu
verstehen und diese Kenntnisse früh in der Gestaltungsphase in
die Gestaltung der Bauteile einzubeziehen.
-
Es gibt eine Anzahl von Faktoren,
welche beim Gestalten einer Spritzgußform und des Bauteils, welches
darin hergestellt werden soll, berücksichtigt werden sollten.
Parameter, wie etwa die geometrische Gesamtgestalt, minimale und
maximale Wanddicken, Anzahl und Orte von Öffnungen in der Form, durch
welche das flüssige
Polymer eingespritzt wird, Anzahl und Orte von Lüftungsöffnungen in der Form, durch
welche Gas in der Höhlung
entweicht, Polymerzusammensetzung und -eigenschaften sowie Schrumpfungszugaben,
sind einige davon. Aufgrund der eng verknüpften Beziehung können Bauteil-
und Formgestaltung nicht zuverlässig durch
Gestalt und Funktion des Endbauteils begründet werden, sondern es sollten
ferner die Wirkungen des Herstellungsvorgangs berücksichtigt
werden.
-
Computergestützte Konstruktionssimulationen
können
vorteilhaft verwendet werden, um Gestaltungs- und Herstellungstechniker
mit optischen und numerischen Rückmeldungen
im Hinblick darauf, was in der Formhöhlung während des Spritzgußvorgangs
wahrscheinlich geschieht, zu versorgen, wodurch diesen ermöglicht wird,
das Verhalten geplanter Bauteilgestaltungen besser zu verstehen
und vorherzusagen, so daß der
traditionelle teure Ansatz von Versuch und Irrtum beim Herstellen
im wesentlichen ausgeräumt
werden kann. Die Verwendung computergestützter Konstruktionssimulationen
ermöglicht
das Optimieren von Bauteilgestaltungen, Formgestaltungen und Herstellungsvorgangsparametern
während
der Gestaltungsphase, in welcher notwendige Änderungen einfach mit den geringsten
Kosten und Auswirkungen auf den Zeitplan verwirklicht werden können.
-
Eine elementare Erörterung
des Spritzgußverfahrens
und der Herausforderungen, welche mit dem Herstellen von Spritzgußbauteilen
hoher Ausbeute und Güte
verknüpft
sind, wird in der Einführung "Moldflow Design Principles:
Quality and Productivity by Design", vertrieben durch Moldflow Pty. Ltd.,
Kilsyth, Victoria, Australien, dem Inhaber der vorliegenden Patentanmeldung,
behandelt.
-
Kurz ausgedrückt, ist das Spritzgußverfahren
ein komplexes, zweischrittiges Verfahren. In dem ersten Schritt,
welcher als Füllphase
bezeichnet wird, wird ein Polymermaterial unter Druck in die Formhöhlung gedrängt, bis
das Höhlungsvolumen
gefüllt
ist. Danach wird in dem zweiten Schritt, welcher als Packphase bezeichnet
wird, ein Druck auf das Polymer aufrechterhalten, um einen weiteren
Polymerfluß in
die Höhlung
zu ermöglichen,
um eine Schrumpfung auszugleichen, wenn sich das Material verfestigt
und kontrahiert. Wenn das Bauteil fest genug ist, kann das Bauteil
aus der Form entnommen werden. Sowohl thermoplastische als auch
duroplastische Polymere sind zum Spritzgießen geeignet.
-
Wenn thermoplastische Materialien
geformt werden, wird die Temperatur der Form an der Oberfläche bzw.
Wand der Höhlung
auf einer Temperatur unter der Schmelztemperatur des einzuspritzenden
Materials gehalten. Wenn das Material in die Höhlung fließt, bildet das flüssige Material
eine verfestigte Schicht an der Wand der Höhlung. Diese Schicht kann als
erstarrte Schicht bezeichnet werden, und die Dicke davon kann sich
während
des Füllens ändern, abhängig von
den Verarbeitungsbedingungen und dem verwendeten Material. Die Dicke
der erstarrten Schicht ist wichtig, da die erstarrte Schicht die
wirksame Kanalbreite für
eine Strömung
in der Höhlung
vermindert und aufgrund der thermorheologischen Eigenschaften thermoplastischer
Materialien dadurch typischerweise die Viskosität des fließenden Materials beeinflußt.
-
Frühe analytische Simulationstechniken
beruhten auf zweidimensionalen Modellen finiter Elemente, welche
sich als nützlich
beim Simulieren des Spritzgießens
relativ einfacher, dünnwandiger
Bauteile erwiesen. Fortgeschrittenere Simulationstechniken werden
beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung Nr. PCT/AU98/00130
erörtert,
gehalten von dem Inhaber der vorliegenden Erfindung. Bei dicken
bzw. komplexen Bauteilen jedoch, bei welchen geschmolzener Kunststoff
in sämtlichen
Richtungen fließen
kann, sind traditionelle analytische Voraussetzungen dünner Wände, welche
auf ebenen Bereichen bestimmter Dicke beruhen, typischerweise nicht
in der Lage, diesen Strömungstyp
vorherzusagen. Um hohe Genauigkeit und Vorhersagbarkeit zu erreichen,
ist eine vollständige
dreidimensionale Simulation wünschenswert,
um beispielsweise zu bestimmen, wo sich Schweißnähte bilden, Lufttaschen auftreten
und die Strömung
vorauseilt bzw. zurückbleibt.
-
Um Spritzgußbauteilgestaltungen in drei
Dimensionen zu analysieren, ist es generell wünschenswert, mit einem Computer-Festmodellpaket
zu beginnen, wie etwa Pro-EngineerTM, CATIATM, I-DEASTM, Solid WorksTM, Solid EdgeTM oder
einem anderen, welches üblicherweise
bei mechanischen Gestaltungs- und Zuganwendungen verwendet wird.
Das Modellpaket kann verwendet werden, um dreidimensionale, fotorealistische
Beschreibungen der geometrischen Gestalt des Bauteils zu erzeugen,
welche als Festmodell bezeichnet werden. Gegenwärtig verwenden Kodes einer
Analyse mittels finiter Elemente, welche direkt auf Festmodellen beruhen,
Knoten, um Festelemente zu definieren, wie etwa Tetraeder oder Hexaeder.
Um die Physik zu berücksichtigen,
welche mit dem Spritzgießen
verbunden ist, ist es generell wünschenswert,
fünf Größen pro Knoten
des Modells finiter Elemente zu berechnen, nämlich Druck, drei orthogonale
Geschwindigkeitskomponenten und Temperatur. Unter der Vorgabe, daß ein geeignetes
Modell Hunderttausende von Knoten enthalten kann, ist eine Lösung derart
komplexer numerischer Probleme schwierig und erfordert erhebliche
Rechnerkapazitäten.
-
Das U.S.-Patent Nr. 5,835,379, erteilt
für Nakano,
und die verwandte europäische
Patentanmeldung Nr.
EP
0 698 467 A1 schlagen ein Verfahren zum Vermindern der
Anzahl der zu bestimmenden Variablen eines Spritzgußmodells
finiter Elemente während
der Füllphase
vor, um eine Berechnung unter Verwendung geringerer Rechnerkapazitäten zu ermöglichen,
als andernfalls erforderlich wären.
Die Offenbarung von Nakano wurde als Grundlage des Vorkennzeichnungsabschnitts
der unabhängigen
Ansprüche
verwendet, und diese wird als repräsentativ für den am engsten verwandten Stand
der Technik erachtet. Nakano erörtert
das Konzept des Fließvermögens κ, um die
Anzahl der Variablen auf zwei zu vermindern, nämlich Druck und Fließvermögen. Gemäß Verwendung
in der vorliegenden Schrift werden die Ausdrücke "Fließvermögen", "Fluidfließvermögen" und "Fluidität" austauschbar verwendet
und sind als synonym zu betrachten. Die Wirkung des Änderns der
Materialviskosität
wird durch die Variable des Fließvermögens in die Berechnung aufgenommen. Dies
ist notwendigerweise mit der Extrapolation von Viskositätsdaten
verbunden, und es wird angenommen, daß dies zu einem beträchtlichen
Fehler in der Berechnung der Viskosität führt. Ferner beginnt das Material
in unmittelbarer Nähe
der Wände
der Höhlung
während
der Füll-
und der Packphase zu erstarren, und die Dicke der Schicht wächst mit
der Zeit an, bis das Bauteil entnommen wird, was vermutlich zu einem
zusätzlichen Fehler
führt,
wenn das Verfahren von Nakano angewandt wird.
-
Die Viskosität η einer Polymerschmelze wird
häufig
als Funktion der Temperatur und der Deformationsgeschwindigkeit
gemessen. Wenn eine Messung erfolgt, ist es nicht möglich, die
Viskosität
bei niedrigen Temperaturen zu messen, welche sich der Temperatur
nähern,
bei welcher sich das Material verfestigt, da die Viskosität bei diesen
niedrigen Temperaturen relativ hoch ist und die Erfinder feststellten,
daß die
viskose Reibungswärme
bei vernünftigen
Deformationsgeschwindigkeiten bedeutend ist. Demgemäß werden
Viskositätsmessungen
generell in dem Temperaturbereich vorgenommen, in welchem die Schmelze
im wesentlichen gut fließt.
Nach einer Messung wird eine Funktion an die Meßdaten angepaßt. Die
verfügbaren
Datenanpassungsfunktionen sind bei hohen Temperaturen generell vernünftig und
bleiben in einem breiten Deformationsbereich gültig; wenn jedoch Material
an der Wand betrachtet wird, welches sich unterhalb oder nahe bei
der Verfestigungstemperatur befindet, ist es notwendig, die Viskosität deutlich über den
experimentellen Bereich hinaus zu extrapolieren. Dies führt zu Fehlern
des Viskositätswerts,
was wiederum einen Fehler des Fließvermö gens erzeugt, da Viskosität und Fließvermögen durch
die folgende Beziehung verknüpft
sind:
was auch in der Form dargestellt
werden kann:
-
Ferner weist, wie durch Nakano bemerkt,
der Wert des Fließvermögens an
der Wand der Höhlung
einen kleinen Wert auf und steigt mit der Entfernung von der Wand
an. An der Wand ist der Wert des Fließvermögens aufgrund der sehr hohen
Viskosität
dort nahe bei oder gleich null. Eine allgemeine Geschwindigkeitsrandbedingung
einer Fluidströmung
ist eine Geschwindigkeit von null an der Wand. Dies entspricht einer
Nichtgleitbedingung. Wenn ein Gleiten erfolgt, ist die Geschwindigkeit
an der Wand von null verschieden und kann in verschiedener Weise
behandelt werden. Bei Verwendung des Fließvermögensansatzes kann das Fließvermögen auf
einen kleinen, von null verschiedenen Wert festgelegt werden. Dennoch
gibt es im Ergebnis in Wirklichkeit Änderungen des Fließvermögens in
der erstarrten Schicht, welche um Größenordnungen kleiner als in der
Schmelze sind. Eine derart breite Streuung der Werte führt zu Fehlern
in dem numerischen Schema von Nakano und anderen beim Berechnen
des Fließvermögens.
-
Während
der Packphase können
die Druckwerte auch dadurch erhalten werden, daß zuerst nach dem Fließvermögen aufgelöst wird.
Die Erfinder stellten fest, daß die
erstarrte Schicht sehr bedeutend wird, bis zu dem Grad, daß sich schließlich die
Mehrheit der Knoten unterhalb der Verfestigungstemperatur befindet.
Daher werden die oben umrissenen Probleme in der Packphase übermäßig vergrößert.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Herkömmliche dreidimensionale Modellierungstechniken
beruhen hauptsächlich
auf den zugrundeliegenden Erhaltungssätzen für Masse und Impuls, um die
Fluidströmung
in einer Spritzgußformhöhlung vorherzusagen.
Um jedoch eine hohe Genauigkeit und eine hohe Vorhersagbarkeit in
einer vollständigen
dreidimensionalen Simulation des Spritzgußverfahrens zu erreichen, entschieden
die Erfinder, daß das
Prinzip der Energieerhaltung gleichfalls behandelt werden sollte.
Um alle drei Forderungen zugleich zu erfüllen, ohne übermäßige Rechenkapazitäten zu beanspruchen,
wurden auf Basis einer Vielfalt neuer Modellierungsansätze und -verfahrensweisen
kreative Verfahren gemäß der Erfindung
entwickelt.
-
Demgemäß ist es eine Aufgabe der Erfindung,
das Prinzip der Energieerhaltung beim Modellieren der Fluidströmung in
einer Höhlung
zu verwenden. Das Fluid kann eine viskose Flüssigkeit sein, wie etwa eine
Polymerschmelze bei einem Spritzgußverfahren oder ein geschmolzenes
bzw. halbfestes Metall, welches bei einem Gußverfahren verwendet wird.
Da das Material ferner einen Phasenübergang von dem flüssigen Zustand in
einen festen Zustand durchläuft,
wurde es für
wichtig befunden, die Wärmewirkungen,
welche dem Prinzip der Energieerhaltung zugrunde liegen, sowohl
bei der anfänglichen
Strömung
als auch bei der Verfestigung zu berücksichtigen.
-
Beispielsweise wurde erkannt, daß während der
Füll- und
der Packphase drei Haupt-Wärmeübertragungsmechanismen
zu berücksichtigen
sind: Konvektion aus der einströmenden
Schmelze, Leitung nach außen
zu der Formwand und viskose Reibung, welche die Wärmeenergie
betrifft, welche bei Deformationsvorgängen in dem fließenden Polymer
erzeugt wird. Ferner kann es weitere Mechanismen geben, wie etwa
Kompressionserwärmungswirkungen
infolge von Wärme,
welche durch Kompression erzeugt wird, und Kühlen infolge einer Dekompression.
Alle drei Hauptmechanismen tragen bedeutend zur Energiebilanz beim
Füllen
bei. Demgemäß erfordert
eine ge naue Spritzgußsimulation
typischerweise eine nicht-isotherme Analyse des geschmolzenen Polymers
beim Fließen
in die Form. Während
der Packphase wird die Materialströmung jedoch bedeutend vermindert,
und die Wärme-Hauptübertragungsmechanismen
sind die Leitung zu der Formwand und die Konvektion der Schmelze
von Bereichen mit hohem Druck zu Bereichen mit niedrigerem Druck.
Die Konvektion wirkt in den ersten Stufen des Packens, wenn erstmals
ein Druck angewandt wird, relativ stark. Ferner sei bemerkt, daß die Packdrücke niedriger
oder höher
als der Fülldruck
sein können
und mit einem Verlaufsprofil versehen werden können, das bedeutet, daß diese
zeitlich veränderlich
gemacht werden können. Folglich
kann Material durch das Zuleitungssystem in die Form und ebenso
aus der Form fließen,
abhängig von
der Differenz zwischen dem Druck in der Höhlung und dem ausgeübten Druck
in dem Zuleitungssystem. Eine Analyse der Packphase erfordert typischerweise
ferner, die Schmelze als kompressibles Fluid zu behandeln.
-
Während
herkömmliche
Verfahren das Fließvermögen bei
einer Vielzahl kleiner Elemente bestimmen, welche den Bereich, in
welchem ein Fluid fließt,
teilen, wird das Fließvermögen gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung bei jedem der Knoten jedes Elements berechnet.
Diese Technik ermöglicht es,
einen genaueren Wert des Fließvermögens zu
definieren, wobei sich das Fließvermögen beliebig
in einer Vielfalt erwünschter
Weisen zwischen den Knoten ändern
kann. Die Änderungen
hängen
von dem Typ finiter Elemente ab, welcher verwendet wird, um das
Problem zu diskretisieren. Eine Verwendung eines Knotenwerts ist
gegenüber
einer Verwendung eines Elementwerts zu bevorzugen, da weitere Größen, wie
etwa Temperatur, Druck und Geschwindigkeit als Punktwerte genauer
definiert werden und wiederum zwischen den Knoten in beliebiger
Weise interpoliert werden können.
Diese Interpolationsmöglichkeit
ermöglicht
es ferner, den Ort der Grenzfläche
zwischen dem festen und dem geschmolzenen Polymer genau zu bestimmen,
wobei dies für
besonders bedeutsam für
die Vorhersagegenauigkeit einer Simulation befunden wurde.
-
Gemäß einem ersten Aspekt schafft
die Erfindung ein Verfahren zum Modellieren des Einspritzens eines
Fluids in eine Form, welche eine dreidimensionale Höhlung definiert,
wobei das Verfahren die Schritte umfaßt:
- (a)
Vorbereiten eines dreidimensionalen Computer-Festmodells, welches
die Höhlung
definiert;
- (b) Diskretisieren einer Lösungsdomäne auf Basis
des Festmodells;
- (c) Festlegen der Randbedingungen; und Bestimmen einer Lösung für die einen
oder beide der
- (d) Füllphasenvorgangsvariablen
mindestens in einem ersten Abschnitt der Lösungsdomäne, um jeweilige Füllungslösungen dafür mindestens
für den
ersten Abschnitt der Lösungsdomäne zu liefern;
und der
- (e) Packphasenvorgangsvariablen mindestens in einem Teil des
ersten Abschnitts der Lösungsdomäne, teilweise
auf Basis jeweiliger Zustände
der Vorgangsvariablen bei Beendigung des Füllens, um jeweilige Packphasenlösungen dafür mindestens
für einen
Teil des ersten Abschnitts der Lösungsdomäne zu liefern; und
- (f) Entscheiden, ob mindestens eine der jeweiligen Füllphasenlösungen und
Packphasenlösungen
annehmbar ist, wobei mindestens einer der Schritte (d) und (e) die
Teilschritte umfaßt:
Verwenden
einer ersten Beschreibung einer Verteilung einer Vorgangsvariablen
um jeden inneren Knoten bzw. jedes Element einer Vielzahl davon
in dem jeweiligen Abschnitt der Lösungsdomäne; und
Verwenden einer
zweiten Beschreibung der Verteilung der Vorgangsvariablen mindestens
in einem zweiten Abschnitt der Lösungsdomäne, welche
die erste Vielzahl innerer Knoten bzw. Elemente enthält, wobei
die zweite Beschreibung Gleichungen der Masseerhaltung, der Impulserhaltung
und der Energieerhaltung verwendet.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt schafft
die Erfindung ein Verfahren zum Modellieren der Einspritzung eines
Fluids in eine Form, welche eine dreidimensionale Höhlung definiert,
wobei das Verfahren die Schritte umfaßt:
- (a)
Vorbereiten eines dreidimensionalen Computermodells, welches die
Höhlung
definiert;
- (b) Diskretisieren einer Lösungsdomäne auf Basis
des Modells;
- (c) Festlegen der Randbedingungen; und
- (d) Bestimmen einer Lösung
für Vorgangsvariablen
unter Verwendung von Gleichungen der Masseerhaltung, der Impulserhaltung
und der Energieerhaltung mindestens für einen Abschnitt der Lösungsdomäne, wobei
Schritt (d) den Teilschritt umfaßt, ein explizites Schema beim
Lösen der
Energieerhaltungsgleichung zu verwenden.
-
Gemäß einem dritten Aspekt schafft
die Erfindung eine Computerhardware-Vorrichtung gemäß Definition
in Anspruch 37. Spezielle Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind Gegenstand der jeweiligen abhängigen Ansprüche.
-
Das Verfahren kann eine eindimensionale
analytische Funktion verwenden, um die lokale Temperaturverteilung
bei einem Knoten zu beschreiben. Alternativ bzw. zusätzlich kann
die zeitliche Änderung
einer eindimensionalen analytischen Funktion definiert werden, um
eine Wärmekonvektion zu
berücksichtigen.
Bei einer weiteren Ausführungsweise
der Erfindung wird die Änderung
einer eindimensionalen analytischen Funktion definiert, um eine
viskose Wärmeerzeugung
zu berücksichtigen.
Bei einer weiteren Ausführungsweise
wird ein explizites Temperaturkonvektionsschema unter Verwendung
der eindimensionalen analytischen Funktion definiert. Bei einer
weiteren Ausführungsweise
wird eine anisotrope Gitterverfeinerung finiter Elemente geschaffen,
wobei dies einen Berechnungsalgorithmus für die Entfernung von der Höhlungswand
umfaßt.
-
Ferner umfaßt die vorliegende Erfindung
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
das Konzept einer erstarrten Schicht, um bestimmte Probleme im Hinblick
auf die oben erwähnten
herkömmlichen
Simulationstechniken zu lösen.
Es wird ein Kriterium verwendet, um die Grenzfläche zwischen dem geschmolzenen
Polymer und dem verfestigten Polymer an der Formhöhlungswand
zu definieren. Dieses Kriterium kann eine Temperatur, ein Minimalwert
der Geschwindigkeit, eine Kombination der beiden oder eine andere
physikalische Größe sein.
In dem erstarrten Bereich gibt es keine bedeutende Bewegung des
Polymers, und daher ist es nicht notwendig, dort das Fließvermögen zu berechnen.
Knoten, für
welche entschieden wird, daß sich
diese in dem erstarrten Bereich befinden, können aus dem Lösungsverfahren
für Geschwindigkeit,
Druck und Fließvermögen entfernt
werden. Lediglich die Temperatur braucht in der erstarrten Schicht
berechnet zu werden. Es sei jedoch bemerkt, daß auch andere Eigenschaften
als die Temperatur in der erstarrten Schicht berechnet werden können. Beispielsweise ändert sich
die Morphologie des Materials bei einer Zustandsänderung. Die Kristallinität semikristalliner
Polymere ändert
sich mit der Temperatur, und von Kristallbildung kann lediglich
dann gesprochen werden, wenn die Schmelze ausreichend von dem Schmelzzustand
abgekühlt
ist. Der Spannungszustand hängt
gleichfalls von der Temperatur ab und ist zwischen flüssigen und
festen Phasen verschieden. Polymere sind viskoelastisch, daher ändert sich
deren Spannungszustand selbst in der festen zeitlich und mit der
Temperatur.
-
Im Ergebnis vermindert dies dadurch,
daß lediglich
die Temperatur berechnet wird, die Anzahl der zu bestimmenden Variablen
in der erstarrten Schicht auf eine und erhöht dadurch die Berechnungsgeschwindigkeit
stark, während
der erforderliche Speicherplatz verkleinert wird. Durch Entfernen
der erstarrten Knoten wird die Notwendigkeit zur Extrapolation der
Viskosität
ausgeräumt,
und somit werden auch die damit verbundenen Fehler ausgeräumt. Ferner
werden durch Entfernen der Knoten in der erstarrten Schicht aus
der Analyse sehr kleine Werte des Fließvermögens beseitigt, und die zu
lösenden
Gleichungen werden besser abgestimmt als bei herkömmlichen
Verfahren. Ferner wurde festgestellt, daß dadurch, daß in diesen
Bereichen kein Fließvermögen berechnet
wird, nicht nur die Problemgröße erheblich
vermindert wird, sondern auch die Stabilität numerischer Verfahren verbessert
wird.
-
Die Füll- und Packphasenvorgangsvariablen
können
Dichte, Fluidität,
Formhöhlungsfüllzeit,
Formhöhlungspackzeit,
Druck, Deformationsgeschwindigkeit, Schubspannung, Temperatur, Geschwindigkeit,
Viskosität
und Volumenschrumpfung umfassen. In dem Fall, daß die Füll- und/oder Packphasenlösungen nicht
annehmbar sind, können
die Randbedingungen und/oder die diskretisierte Lösungsdomäne abgewandelt
und die Analyse wiederholt werden, bis ein annehmbares Ergebnis
erreicht wird. Um einen Verwender beim Entscheiden, ob die Ergebnisse
annehmbar sind, zu unterstützen,
kann eine Vielzahl von Füll-
und Packphasenlösungen
grafisch angezeigt werden, wie etwa Füllzeit, Packzeit, Dichte, Druck,
Deformationsgeschwindigkeit, Schubspannung, Temperatur, Geschwindigkeit,
Viskosität
und Volumenschrumpfung.
-
Der Diskretisierungsschritt kann
den Teilschritt umfassen, ein Gitter finiter Elemente auf Basis
des Festmodells durch Unterteilen des Modells in eine Vielzahl verbundener
Elemente, welche durch eine Vielzahl von Knoten definiert werden,
zu erzeugen. Der Teilschritt der Gittererzeugung kann das Erzeugen
eines anisotropen Gitters in dicken und dünnen Zonen des Modells umfassen,
so daß eine
Gitterverfeinerung eine verbesserte Auflösung in einer Dickerichtung
liefert, ohne die Gitterverfeinerung in einer Längsrichtung wesentlich zu steigern.
-
Die Randbedingungen können Parameter,
wie etwa Fluidzusammensetzung; Fluideinspritzort, Fluideinspritztemperatur,
Fluideinspritzdruck, Fluideinspritz-Volumendurchfluß, Formtemperatur,
Höhlungsmaße, Höhlungsgestalt
und Formteilungsebene sowie Änderungen
davon umfassen.
-
Das Bestimmen einer Lösung für die Füllphasenvorgangsvariablen
kann die Teilschritte des Bestimmens einer Lösung für Fluidität, Druck, Geschwindigkeit und
Viskosität
mindestens für
einen Teil der Lösungsdomäne, wo die
Viskosität
auf der Temperatur basiert, umfassen. Die Temperatur wiederum kann
auf Wärmeübertragungsbeiträgen durch
Konvektion, Leitung und/oder viskose Reibung basieren. Geschwindigkeit und/oder
Viskosität
können
iterativ berechnet werden, bis der Druck konvergiert.
-
Dieses Verfahren kann ferner den
Teilschritt umfassen, die Entwicklung der freien Fluidoberfläche in der
Höhlung
auf Basis der Geschwindigkeit mit einer gegebenen Zeitschrittweite
zu bestimmen, wobei die Entwicklung der freien Oberfläche iterativ
bestimmt wird, bis die Höhlung
gefüllt
ist.
-
Wenn die Simulationsmodellierung
ergibt, daß die
Höhlung
gefüllt
ist, kann das Verfahren sodann eine Lösung im Hinblick auf Packphasenvorgangsvariablen
unter Verwendung der Erhaltung von Masse, Impuls und Energie mindestens
für einen
Abschnitt der Lösungsdomäne auf Basis
jeweiliger Zustände
der Vorgangsvariablen bei Beendigung des Füllens ausführen, um jeweilige Packphasenlösungen mindestens
für einen
Teil der Lösungsdomäne zu liefern.
Sodann kann eine Entscheidung getroffen werden, ob die Packphasenlösungen für die Einspritzung
des Fluids während
des Packens der Formhöhlung
annehmbar sind.
-
Wiederum kann das Bestimmen einer
Lösung
für die
Packphasenvorgangsvariablen das Bestimmen einer Lösung für Fluidität, Druck,
Geschwindigkeit und Viskosität
mindestens für
einen Teil der Lösungsdomäne umfassen,
wo die Viskosität
auf der Temperatur basiert. Die Temperatur wiederum kann auf Wärmeübertragungsbeiträgen durch
Konvektion, Leitung und/oder viskose Reibung basieren. Geschwindigkeit
und/oder Viskosität
können
iterativ berechnet werden, bis der Druck konvergiert. Die Masseeigenschaften
eines Bauteils, welches gemäß den Randbedingungen
erzeugt wird, können
gleichfalls bestimmt werden. Die Masseeigenschaften können Bauteildichte,
Volumenschrumpfung, Bauteilmasse und Bauteilvolumen umfassen und können ferner
iterativ gemeinsam mit Geschwindigkeit und Viskosität berechnet
werden, bis ein vorbestimmter Druckverlauf vollendet ist.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
Die neuartigen Merkmale, welche als
für die
Erfindung kennzeichnend erachtet werden, sind in den beigefügten Ansprüchen dargelegt
und differenziert. Die Erfindung ist genauer in der folgenden genauen
Beschreibung bei Betrachtung in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung
beschrieben, wobei:
-
1 eine
schematische Darstellung einer Computerhardware-Vorrichtung ist, welche zur Verwendung
in Verbindung mit den offenbarten Verfahren zum Modellieren der
Einspritzung eines Fluids in eine Formhöhlung gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung geeignet ist;
-
2 eine
schematische Darstellung eines Systemflußdiagramms auf oberster Stufe
ist, welches bestimmte Verfahrensschritte gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Endung zusammenfaßt;
-
3A und 3B schematische Darstellungen
eines inneren Punkts in der Formhöhlung und der entsprechenden
Temperaturverteilung auf einer Linie, welche den inneren Punkt und
die Formwand verbindet, sind;
-
4 eine
schematische Darstellung der Zuordnung einer eindimensionalen analytischen
Funktion für eine
Temperaturverteilung an jedem Punkt i in einer Formhöhlung ist;
-
5 eine
schematische Darstellung der Schritte, welche mit einer vollständigen Temperaturlösung für einen
Globalzeitschritt gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung verbunden sind, in Form eines Flußdiagramms ist;
-
6 eine
schematische Darstellung einer Geschwindigkeit an einem Knoten und
der Beziehung davon zu umgebenden Elementen ist;
-
7 eine
schematische Darstellung einer Geschwindigkeit an einer Seite eines
Elements ist;
-
8 eine
schematische Darstellung einer Geschwindigkeit an einem Knoten und
der Beziehung davon zu einem damit verbundenen tetraedrischen Element
in Zustromrichtung ist;
-
9 eine
schematische Darstellung einer Geschwindigkeit an einer Seite eines
Elements und der Beziehung davon zu einem damit verbundenen tetraedrischen
Element in Zustromrichtung ist;
-
10A und 10B schematische Darstellungen
eines inneren Punkts in der Formhöhlung und einer Interpolation
der Temperatur in Zustromrichtung unter Verwendung einer eindimensionalen
analytischen Funktion bei Elementknoten in Zustromrichtung sind;
-
11 eine
schematische Darstellung von Seitenteilungskombinationen eines tetraedrischen
Elements ist;
-
12 eine
schematische Darstellung eines Schemas zum Teilen eines tetraedrischen
Elements an einer Kante ist;
-
13A eine
schematische Darstellung eines Schemas zum Teilen eines tetraedrischen
Elements an zwei benachbarten Kanten ist;
-
13B eine
schematische Darstellung eines Schemas zum Teilen einer Pyramide
mit vierseitiger Basis ist;
-
13C eine
schematische Darstellung eines Schemas zum Teilen eines tetraedrischen
Elements an zwei gegenüberliegenden
Kanten ist;
-
14A eine
schematische Darstellung eines Schemas zum Teilen eines tetraedrischen
Elements an drei Kanten mit einer gemeinsam geteilten Seite ist;
-
14B eine
schematische Darstellung eines Schemas zum Teilen eines tetraedrischen
Elements an drei Kanten mit einem gemeinsamen Knoten ist;
-
14C eine
schematische Darstellung eines Schemas zum Teilen eines Dreiecksprismas
ist;
-
14D eine
schematische Darstellung eines Schemas zum Teilen eines tetraedrischen
Elements an drei Kanten nacheinander ist;
-
15A eine
schematische Darstellung eines Schemas zum Teilen eines tetraedrischen
Elements an vier gegenüberliegenden
Kanten ist;
-
15B eine
schematische Darstellung eines Schemas zum Teilen eines tetraedrischen
Elements an vier benachbarten Kanten ist;
-
16 eine
schematische Darstellung zum Teilen eines tetraedrischen Elements
an fünf
Kanten ist;
-
17 eine
schematische Darstellung eines Schemas zum Teilen eines tetraedrischen
Elements an sechs Kanten ist;
-
18A und 18B schematische Darstellungen
der Knotenschichtnumerierung und der Verbindungsbäume sind,
welche bei der Bestimmung der Entfernung von der Höhlungswand
verwendet wurden, um den möglichen
Suchbereich zu begrenzen;
-
19 eine
schematische Darstellung eines Verfahrens zum Bestimmen der Position
der Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche in einem
Element unter Verwendung der Verfestigungstemperatur und einer eindimensionalen
analytischen Funktion für
eine Temperaturverteilung an jedem flüssigen Knoten ist;
-
20 eine
schematische Darstellung der Änderung
der Viskosität
in einem Element ist, welches eine Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche enthält;
-
21 eine
schematische Darstellung einer Fluidströmung in der Nähe einer
Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche ist;
-
22 eine
schematische Darstellung eines Verfahrens zum Bestimmen eines Kernknotens
ist, welcher mit jedem Wandknoten und jedem inneren Knoten verbunden
ist;
-
23A bis 23C schematische Darstellungen
der Beziehung zwischen Wand, inneren Knoten und Kernknoten sowie
eines Verfahrens zum Bestimmen des Drucks an erstarrten Knoten sind;
-
24 eine
schematische Darstellung eines Füllphasen-Flußdiagramms
ist, welches bestimmte Verfahrensschritte gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zusammenfaßt; und
-
25 eine
schematische Darstellung eines Packphasen-Flußdiagramms
ist, welches bestimmte Verfahrensschritte gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zusammenfaßt.
-
Genaue Beschreibung
der Erfindung
-
Das Modellieren des Spritzgußvorgangs
in einer dreidimensionalen Simulation kann durch die Erhaltungsgleichungen
für Masse,
Impuls bzw. Energie folgendermaßen
beschrieben werden:
wobei ρ die Dichte, ν die Geschwindigkeit
und t die Zeit ist und ∇ für den Gradienten
bezüglich
eines Positionsvektors steht und → eine vektorielle Größe bezeichnet.
wobei P der Impulsstrom ist
und g die Schwerkraft ist.
wobei U die spezifische innere
Energie ist, D der Deformationsgeschwindigkeitstensor ist, q der
Wärmefluß ist und
Q die spezifische Wärmeänderung
ist, welche andere Wärmequellen
bzw. -ableitungen kennzeichnet.
-
Gleichung 4 wird allgemein durch
Temperatur und Druck ausgedrückt,
und für
den Fall, daß Q
= 0, das bedeutet, ohne zusätzliche
Wärmequellen
bzw. -ableitungen, was typisch für
thermoplastische Kunststoffe ist, nimmt diese die Form an
wobei
C
p die spezifische Wärme ist, T die Temperatur ist,
p der Druck ist, η die
Viskosität
ist, . die Deformationsgeschwindigkeit ist und κ die Wärmeleitfähigkeit ist. Dieses κ ist nicht
mit dem Fließvermögen zu verwechseln.
-
Generell sind diese Gleichungen nicht
analytisch behandelbar, daher werden diese durch ein diskretes numerisches
Verfahren gelöst,
wie etwa ein Randelementverfahren, ein Verfahren finiter Elemente,
ein Verfahren finiter Differenzen, ein Verfahren finiter Volumina
oder ein gitterloses Verfahren. Gemäß dem Verfahren finiter Elemente
erfordert die Lösung
eine Unterteilung der Lösungsdomäne in eine
Gruppe kleinerer Teildomänen
und eine Umformung der Gleichungen in einen Satz diskreter Gleichungen,
welcher die Gruppe der kleineren Teildomänen beschreibt. Eine Anwendung
des Verfahrens finiter Elemente auf eine dreidimensionale Domäne führt zu dreidimensionalen
Teildomänen,
welche als Elemente bezeichnet werden. Gemäß einem Verfahren können vierknotige
lineare tetraedrische Elemente verwendet werden, wobei die Elemente
durch Knoten an den Eckpunkten jedes tetraedrischen Elements definiert
werden und der Ausdruck "linear" die polynomische
Ordnung der Elementinterpolations- bzw. Formfunktionen betrifft.
-
Die üblichste Praxis finiter Elemente
führt zu
einer Diskretisierung der Domäne,
so daß die
interessierenden Feldvariablen an den Knotenpunkten berechnet werden
und die Materialeigenschaften, welche für eine Analyse erforderlich
sind, in einem Element konstant sind. Um die Genauigkeit besonders
in Bereichen mit großem
Gradienten zu steigern, wurde festgestellt, daß es wünschenswert ist, die Gleichungen
derart zu formulieren, daß sowohl
die Feldvariablen (wie etwa Druck, Temperatur und Geschwindigkeit)
als auch die Materialeigenschaften (wie etwa Viskosität) an den
Knoten definiert sind und in einem Element gemäß der Elementformfunktion interpoliert
werden, sofern nicht anders angegeben. Es wurde festgestellt, daß eine Diskretisierung
in dieser Weise nicht nur zusätzliche
Rechengenauigkeit erbringt, sondern auch die Verwendung fortgeschrittener
Interpolationen höherer
Ordnung ermöglicht,
welche nachfolgend vollständiger
beschrieben werden.
-
Letztlich hängt die Genauigkeit einer Simulation
eines physikalischen Vorgangs stark davon ab, wie gut das Modell,
welches bei der Simulation verwendet wird, wichtige Erscheinungen
beschreiben kann, welche für
den Vorgang kennzeichnend sind. Beim Spritzgießen gibt es eine Anzahl spezifischer
Erscheinungen, welche die komplexe Natur des Vorgangs spiegeln und
welche gut modelliert werden müssen,
um genaue vorhersagende Simulationsergebnisse zu erreichen. Zu diesen
Erscheinungen zählen:
sehr große
und stark veränderliche
Temperaturgradienten in der Nähe
der Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche; zeitliche Änderung
der Position der Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche und
deren Ort in der Formhöhlung;
große Änderungen
der Polymermaterialeigenschaften an allen Orten und zu jeder Zeit
während
des Formens; und eine zeitliche Vergrößerung des Volumens des festen
Materials, wenn sich das eingespritzte flüssige Material beim Formen
verfestigt.
-
Es ist möglich, diese spezifischen Erscheinungen
in einer Anzahl von Weisen zu erfassen. Ein Verfahren ist, das Gitter
zu verfeinern. Dies entspricht einem ausreichenden Verkleinern der
Elementgröße, um zu gewährleisten,
daß lineare
Interpolationen in benachbarten Elementen schnelle räumliche Änderungen
der Feldvariablen angemessen erfassen können. Ein Nachteil dieses Ansatzes
ist jedoch, daß die
Anzahl der Elemente und Knoten enorm ansteigt, was die Rechenkosten
häufig
unzulässig
hoch macht. Dies gilt insbesondere für eine Spritzgußsimulation,
wobei Teilmaße,
wie etwa Dicke und Länge,
sich um zwei Größenordnungen oder
mehr unterscheiden können
und wobei die größten räumlichen
Gradienten der Feldvariablen innerhalb der kleinsten räumlichen
Ausdehnung, nämlich
der Dicke, zu finden sind.
-
Es ist eine Alternative, Elemente
mit Formfunktionen höherer
Ordnung zu verwenden, wie etwa Polynomfunktionen. Formfunktionen
höherer
Ordnung ermöglichen
nichtlineare Interpolationen der Feldvariablen in einem Element
mit der Erwartung, daß weniger
Elemente erforderlich sind. Die Anzahl der Knoten, welche erforderlich
sind, um die Formfunktionen höherer
Ordnung in diesen Elementen zu definieren, steigt jedoch an, und
folglich ist das Gleichungssystem weiterhin unzulässig groß.
-
Demgemäß wurde festgestellt, daß bestimmte
Modellierungsfunktionen und -voraussetzungen alleine oder in Kombination
verwendet werden können,
um die Simulationsgenauigkeit bedeutend zu verbessern, ohne die
Anzahl der Knoten wesentlich zu erhöhen, wobei eine begleitende
nachteilige Wirkung auf Rechenzeit bzw. -kapazitäten erfolgt.
-
Im Hinblick darauf, daß eine Simulation
des Spritzgußvorgangs
einen bedeutenden Rechenaufwand erfordert, ist in 1 eine Computerhardware-Vorrichtung 10 dargestellt,
welche zur Verwendung in Verbindung mit den offenbarten erfindungsgemäßen Verfahren
zum Modellieren der Einspritzung eines Fluids in eine Formhöhlung geeignet
ist. Die Vorrichtung 10 kann ein tragbarer Computer, ein
Kleincomputer oder ein anderer geeigneter Computer sein, welcher
die notwendige Rechengeschwindigkeit und -kapazität zum Unterstützen der
Funktionsweise, welche im folgenden genauer erörtert wird, aufweist. Der Computer 10 umfaßt typischerweise
eine oder mehrere zentrale Verarbeitungseinheiten 12 zum
Ausführen
der Befehle, welche in dem Softwarekode enthalten sind, welcher
das Simulationsmodell umfaßt.
Ein Speicher 14, wie etwa ein Direktzugriffsspeicher und
ein Festwertspeicher, ist vorgesehen, um sowohl den Modellcode als
auch weitere Betriebssoftware, welche durch den Computer 10 benötigt wird,
zeitweilig oder dauerhaft zu speichern. Typischerweise werden feste
Lese-Schreib-Permanentspeicher, wie etwa Festplatten, verwendet,
um den Code zu speichern, sowohl während dessen Verwendung als
auch dessen inaktiver Zeit, und Daten zu speichern, welche durch die
Software erzeugt werden. Ferner umfaßt der Computer 10 eine
oder mehrere Eingabevorrichtungen, 16, wie etwa eine Tastatur
und ein Plattenlesegerät,
um Eingaben, wie etwa Daten und Befehle, von einem Verwender zu
empfangen, und eine oder mehrere Ausgabevorrichtungen, wie etwa
einen Monitor oder einen Drucker, um Simulationsergebnisse in grafischen
und anderen Formaten zu liefern. Ferner sind Datenübertragungsbusse
und Eingabe-Ausgabe-Anschlüsse
vorgesehen, um sämtliche
der Bauelemente miteinander zu verbinden und einen Datenaustausch
mit anderen Computern und Computernetzwerken zu ermöglichen,
wie dies erwünscht
ist.
-
2 ist
eine schematische Darstellung eines stark vereinfachten Systemflußdiagramms
der obersten Stufe, welches bestimmte Verfahrensschritte gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung zusammenfaßt. Als erster Schritt 20 wird
ein dreidimensionales computergestütztes Gestaltungs-Festmodell der
Formhöhlung
erzeugt bzw. geliefert, wie oben erörtert. Die Modellösungsdomäne wird
sodann durch ein beliebiges Verfahren einer Vielfalt davon definiert
und diskretisiert, wie etwa durch eine Analyse mittels finiter Elemente,
wobei ein Modell finiter Elemente durch Erzeugen eines Gitters finiter
Elemente auf Basis des Festmodells in Schritt 30 hergestellt
wird. Das Gitter besteht aus einer Vielzahl benachbarter Festelemente,
welche durch gemeinsame Knoten definiert sind. Wenn das resultierende
Modell finiter Elemente bzw. eine andere diskretisierte Lösungsdomäne definiert
ist, bestimmt ein Verwender in Schritt 40 die Randbedingungen
für die Analyse.
Diese Randbedingungen können
beispielsweise geometrische Beschränkungen und numerische Werte
im Hinblick auf Fluidzusammensetzung, Fluideinspritzort, Fluideinspritztemperatur,
Fluideinspritzdruck, Fluideinspritz-Volumendurchfluß, Formtemperatur,
Höhlungsmaße, Formteilungsebene
und weitere Anfangsgestaltungsdaten umfassen. Ferner brauchen diese
Bedingungen keine konstanten Werte zu sein, sondern können stattdessen
zeitabhängige
bzw. verteilte Verläufe
darstellen. Beispielsweise kann sich der Einspritzdruck zeitlich
verändern,
oder die Formtemperatur kann infolge einer vorherigen Kühlanalyse
bzw. einer aktiven Kühlung
in verschiedenen Bereichen verschieden sein.
-
Wenn die Randbedingungen eingegeben
wurden, führt
der Computer 10 die Befehle gemäß dem Simulationsmodell aus,
um zuerst relevante Füllphasenvorgangsvariablen
für die
Knoten in Schritt 50 zu berechnen bzw. eine Lösung dafür zu bestimmen.
Wie im folgenden sehr genau unter Verweis auf das Füllphasen-Flußdiagramm,
welches in 24 dargestellt
ist, erörtert
wird, können
derartige Variablen Fluidität,
Formhöhlungsfüllzeit,
Druck, Deformationsgeschwindigkeit, Spannung, Geschwindigkeit, Viskosität und Temperatur umfassen.
Ferner ist das, was berechnet werden kann, nicht auf diese Variablen
begrenzt; dies sind jedoch Basisvariablen, welche verwendet werden
können,
um eine Lösung
für andere
Variablen zu finden, welche in Berechnungen von Gegenständen, wie
etwa Kristallisationskinetik und Faserorientierungsverteilungen,
enthalten sind. Ferner kann eine Lösung für das Füllen auch für ein kompressibles Fluid erfolgen,
wobei in dem Fall Masseterme, welche in den Packphasenberechnungen
enthalten sind (beispielsweise, Dichte, Masse und Volumenschrumpfung)
gleichfalls in der Füllphase
berechnet werden können.
Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
kann die Simulation auf der Voraussetzung basieren, daß das Fluid
in der Füllpha se
inkompressibel und in der Packphase kompressibel ist. Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
kann vorausgesetzt werden, daß das
Fluid sowohl in der Füll-
als auch in der Packphase kompressibel ist. Ferner ist es, wie unten
unter Verweis auf 24 und 25 genauer erörtert, weder
zwingend notwendig, eine Lösung
für die
Fluidität
vor Druck, Geschwindigkeit und Viskosität zu bestimmen, noch ist es
notwendig, überhaupt
eine Lösung
für die Fluidität zu bestimmen.
Dies ist generell lediglich dann erforderlich, wenn ein Verfahren
wie das bei Nakano erörterte
verwendet wird, um die Masse- und Impulserhaltungsgleichungen zu
lösen.
Die Erhaltung von Masse und Impuls kann ferner unter Verwendung
von Formulierungen wie denen von Stokes und Navier-Stokes gelöst werden.
Demgemäß sind die
hier vorgestellten Prinzipien auf sämtliche dieser Beschreibungen
des physikalischen Vorgangs anwendbar, wie etwa die von Nakano,
Stokes und Navier-Stokes.
-
Wenn die Simulation die Stufe der
Analyse erreicht, wo entschieden wird, daß die Formhöhlung gefüllt wurde, führt der
Computer 10 die Befehle gemäß dem Simulationsmodell aus,
um als nächstes
relevante Packphasenvorgangsvariablen für die Knoten in Schritt 60 zu
berechnen bzw. eine Lösung
dafür zu
bestimmen. Wie im folgenden unter Verweis auf das Packphasen-Flußdiagramm,
welches in 25 dargestellt
ist, sehr genau erörtert
wird, können
derartige Variablen die Masseeigenschaften des Bauteils, welches
gemäß dem Simulationsmodell
hergestellt wird, umfassen, wie etwa Dichte und Volumenschrumpfung
in Verbindung mit Fluidität, Packzeit,
Druck, Deformationsgeschwindigkeit, Spannung, Geschwindigkeit, Viskosität und Temperatur.
-
Nach Vollendung der Analyse können die
Analyseergebnisse in Schritt 70 in vielfältiger Weise
ausgegeben werden. Beispielsweise können die relevanten Variablen
in einem grafischen Format in Überlagerung des
Festmodells zur Sichtbeobachtung durch den Verwender angezeigt werden
oder können
elektronisch zur weiteren Verarbeitung bzw. Analyse ausgegeben werden.
Wenn in Schritt 80 entschieden wird, daß die Ergebnisse der Füllphase
und der Packphase annehmbar sind, endet die Simulation in Schritt 100,
und der Verwender kann damit fortfahren, die Gestaltung zur Herstellung
freizugeben. Aufgrund der Tatsache, daß die festgelegten Randbedingungen
Informationen über
die Gestaltung der Spritzgußform
und die Vorgangsparameter enthielten, kann die Gestaltung zur maschinellen
Fertigung der Spritzgußform
freigegeben werden und können die
Ablaufspläne
des Spritzgußverfahrens
direkt erzeugt werden.
-
Wenn der Verwender jedoch entscheidet,
daß die
Ergebnisse der Simulation in Schritt 70 nicht annehmbar
oder schlechter als optimal sind, hat der Verwender in Schritt 90 die
Option, eine oder mehrere der Randbedingungen und/oder die Diskretisierung
der Modellösungsdomäne abzuwandeln
und danach die Simulationsschritte 50 bis 70 solange
iterativ zu wiederholen, bis der Verwender mit den Ergebnissen zufrieden
ist. Beispiele unannehmbarer Ergebnisse umfassen analytische Instabilität des Modells
oder Verfahrensfehler, wie etwa unzureichende Einspritzungen, wobei
die Formhöhlung
unvollständig
gefüllt
wird, oder die Erzeugung übermäßiger Temperaturen,
Geschwindigkeiten oder Drücke
beim Füllen,
welche die Polymermaterialeigenschaften des Bauteils verschlechtern
oder übermäßige Restspannungen
in den Bauteilen bewirken könnten, welche
sich nachteilig auf die Produktionsausbeute auswirken würden und
zu vorzeitigem Versagen des Bauteils führen können. Durch Vorsehen dieser
hochgenauen analytischen Simulationsmöglichkeit früh in dem
Gestaltungsverfahren können
bedeutende Kosten und Verzögerungen
nachher während
der ersten Produktionsläufe
vermieden werden.
-
Vor Betrachtung der Verfahrensschritte
des Füllphasen-
und des Packphasen-Flußdiagramms
von 24 und 25 kann es vorteilhaft
sein, die zugrundeliegende Theorie und Basis für bestimmte der in der vorliegenden
Schrift verwendeten Ansätze
zu entwickeln.
-
Wie oben erörtert, betreffen bestimmte
Beschränkungen
herkömmlicher
dreidimensionaler Spritzgußmodellierungstechniken
die großen
Temperaturgradienten, die Bewegung der Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche, große Materialeigenschaftsänderungen
bei der Verfestigung und die Verfestigung von Schmelzenmaterial
beim Formen. Grob eingeteilt wurden etwa fünf neuartige Verfahrensweisen,
welche eine vorteilhafte Anwendung von Energieerhaltungsprinzipien
betreffen, bestimmt, welche wesentliche Verbesserungen der Vorhersagegenauigkeit
und/oder der Rechenzeit ermöglichen.
Die erste ist die Verwendung einer eindimensionalen analytischen
Funktion zum Beschreiben der lokalen Temperaturverteilung bei einem
Knoten. Die nächste ist
die Definition der zeitlichen Änderung
einer eindimensionalen analytischen Funktion zum Berücksichtigen der
Wärmekonvektion.
Die dritte betrifft die Beschreibung der Änderung einer eindimensionalen
analytischen Funktion zum Berücksichtigen
der viskosen Wärmeerzeugung.
Die nächste
ist mit der Beschreibung eines expliziten Temperaturverteilungsschemas
unter Verwendung der eindimensionalen analytischen Funktion verbunden.
Und die fünfte
betrifft eine Verfeinerung eines Gitters finiter Elemente, wobei
dies einen Berechnungsalgorithmus für die Entfernung von der Wand
umfaßt.
Obgleich die Berücksichtigung
und Anwendung des Energieerhaltungssatzes auf die Modellierung einer
Spritzgußsimulation
hier in fünf
generellen Bereichen kategorisiert werden, sind diese nicht als
begrenzend oder anders zu verstehen, und diese werden lediglich
aus Klarheitsgründen
in dieser Weise vorgestellt.
-
Bei Betrachtung zunächst einer
Verwendung einer eindimensionalen analytischen Funktion zum Beschreiben
der lokalen Temperaturverteilung an einem Knoten zu einem beliebigen
Zeitpunkt während
des Füllens
und Packens der Form existiert eine Temperaturverteilung zwischen
jedem gegebenen inneren Punkt in dem Material in der Höhlung und
dem Abschnitt der Formwand in der unmittelbaren Nähe des inneren
Punkts. Generell kann die Temperaturverteilung auf einer Linie genommen
werden, welche die kürzeste
Entfernung d zwischen dem inneren Punkt und der Formwand ist. Siehe
bei spielsweise 3A. 3B ist eine schematische
Darstellung des Temperaturverlaufs in dem Fluid auf einer Linie,
welche einen inneren Punkt in der Formhöhlung und die Formwand verbindet,
als Funktion der Entfernung d von der Formwand.
-
Es kann eine Vielfalt analytischer
Funktionen oder diskreter Funktionen verwendet werden, um die Temperaturverteilung
zu beschreiben. Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
kann eine Fehlerfunktionsformulierung verwendet werden, aufgrund
der physikalischen Bedeutsamkeit davon bei der Lösung einer Wärmeleitungsübertragung
in einem semiinfiniten Festkörper.
Erfindungsgemäß wird jeglicher
innere Punkt behandelt, als ob dieser Teil der Domäne eines
semiinfiniten Festkörpers
wäre. Jeder
Punkt wird unabhängig
von jedem anderen Punkt behandelt. Die Gleichung für die Wärmeleitung
in einem semiinfiniten Festkörper
wird mit einer Abwandlung verwendet, um eine bessere Schätzung der
lokalen Temperaturverteilung an einem Punkt in der Höhlung an
sämtlichen
Orten und Zeitpunkten während
des Spritzgußvorgangs
zu liefern und sämtliche
bedeutenden Übertragungsmechanismen
zu berücksichtigen.
-
Die Temperaturverteilung in einem
semiinfiniten Festkörper ändert sich
zeitlich und mit der Entfernung von der finiten Grenze. Bei dieser
Anwendung kann die finite Grenze als Formhöhlungswand definiert werden. Wenn
die Temperatur an der finiten Grenze eines semiinfiniten Festkörpers, welcher
sich zu Beginn auf einer gleichförmigen
Temperatur T
∞ befand,
plötzlich
zu einer anderen Temperatur T
w geändert wird, ändert sich
die Temperaturverteilung in dem Festkörper mit der Entfernung von
der Wand und zeitlich gemäß der folgenden Funktion:
wobei:
-
- serf = Fehlerfunktion;
- d = Entfernung von der Wand;
- t = Zeit;
- T∞ =
Temperatur in unendlicher Entfernung von der Wand;
- Tw = Wandtemperatur; und
- α =
Temperaturleitfähigkeit
des Festkörpers.
-
Siehe beispielsweise Transport Phenomena
von R. B. Bird, W. E. Stewart und E. N. Lightfoot, veröffentlicht
durch John Wiley & Sons
1960.
-
Es wurde festgestellt, daß diese
Funktion verschiedene nützliche
Eigenschaften bei der Anwendung auf eine Spritzgußsimulation
aufweist. Beispielsweise kann diese eine räumliche und zeitliche Änderung
der Temperatur sowohl für
kurze als auch lange Entfernungen und Zeiten erfassen. Diese ist
von einfacher Form und einfach zu berechnen. Es gibt wenige abzugleichende
Parameter. Diese ist von physikalischer Bedeutsamkeit, da Wärmeleitung
ein Wärme-Hauptübertragungsmechanismus
ist, und bei kurzen Kontaktzeiten ist die Gleichung eine enge Näherung an
die Lösung
für eine
finite Platte, das bedeutet, für
einen Festkörper,
welcher durch Wände
an beiden Seiten begrenzt wird, ähnlich
der Situation in einer Formhöhlung.
-
Diese Funktion kann vorteilhaft verwendet
werden, um die lokale Temperaturgenauigkeit zu verbessern, denn
für kurze
Zeitperioden ist die Temperaturverteilung während des Spritzgießens über eine
relativ große
Entfernung stark nichtlinear. Da es generell wünschenswert ist, die Anzahl von
Knoten und Elementen relativ klein zu halten, um die Rechenkosten
zu vermindern, sind die Elementmaße relativ groß, verglichen
mit der lokalen geometrischen Formgestalt, welche modelliert wird.
Ferner weisen die Elemente lineare Formfunktionen auf. Folglich
können
diese die Änderung
der Temperatur unter Umständen,
wobei die Temperaturverteilung stark nichtlinear ist, nicht angemessen
beschreiben. Diese Fehlerfunktionsformulierung kann eine derartige
nichtlineare Temperaturverteilung beschreiben.
-
Bei deren Anwendung kann diese Funktion
für jeglichen
inneren Knoten in der dreidimensionalen Domäne definiert werden. Die Gleichungsparameter
für jeden
Knoten werden für
jeden Knoten getrennt definiert. Siehe beispielsweise 4, welche die Zuordnung
einer eindimensionalen analytischen Funktion für die Temperaturverteilung
an jedem Punkt i in einer Formhöhlung
schematisch darstellt. Es sind drei Punkte dargestellt.
-
Die nächste neuartige Verfahrensweise
betrifft die Definition der zeitlichen Änderung einer eindimensionalen
analytischen Funktion zum Berücksichtigen
der Wärmekonvektion.
Die Verwendung der Fehlerfunktionsgleichung in der oben vorgestellten
Form reicht unter bestimmten Umständen möglicherweise nicht aus, um
die einzigartige Änderung
der Temperatur eines Fluids beim Spritzgießen angemessen zu modellieren.
In strengem Sinn soll die Fehlerfunktion auf ein Fluid angewendet
werden, welches von semiinfiniter Ausdehnung und unbeweglich ist.
Bei einer echten Spritzgußanwendung
jedoch ist das Fluid von endlicher Ausdehnung, wobei dieses durch
die Höhlungswände begrenzt
wird, und das Fluid befindet sich während eines großen Teils des
Vorgangs in Bewegung. Insbesondere bewirkt die Fluidbewegung einen
weiteren bedeutenden Wärmeübertragungsmechanismus,
nämlich
Konvektion, deren Beitrag in der Analyse der Gesamtenergieerhaltung
enthalten sein sollte, um die Vorhersagegenauigkeit der Simulation
zu verbessern.
-
Man betrachte den physikalischen
Vorgang des Spritzgießens.
Materialkontakt ermöglicht,
daß die Wärmeleitung
fortschreitet, welche in Abwesenheit anderer Wärmeübertragungsmechanismen durch
die Fehlerfunktion für
kurze Zeiten angemessen beschrieben wird. Eine konvektive Wärmeübertragung
ist diesem Mechanismus jedoch überlagert.
Eine konvektive Wärmeübertragung
hat die Wirkung, den Wärmeverlust
durch Leitung zu vermindern, da das Spritzgießen während der Füllphase kontinuierlich warmes
Material aus Zustromrichtung zu jedem betrachteten Punkt bringt.
-
Es sei bemerkt, daß die Fehlerfunktionsgleichung
einen Term für
die Zeit umfaßt.
Demgemäß wurde festgestellt,
daß eine
Weise, die eingehende Wärme
zu behandeln, ist, zu berücksichtigen,
daß die
konvektive Übertragung
von Wärme
die Wirkung hat, den zeitlichen Verlauf der Leitung bei jedem betrachteten
Punkt zu verzögern.
Daher kann, während
die echte globale Uhr mit einer konstanten Geschwindigkeit läuft, welche
den Verlauf der Einspritzzeit vom Füllen bis zum Packen beschreibt,
jeder Knoten derart behandelt werden, daß dieser dessen eigene Knotenwärmeuhr trägt, welche
sich örtlich ändert und
typischerweise mit einer anderen Geschwindigkeit als die globale
Uhr laufen kann.
-
Beispielsweise gibt die Knotenwärmeuhr dann,
wenn das Fluid an einem inneren Punkt in der Höhlung unbeweglich ist, solange
dies zutrifft, die Zeit mit der gleichen Geschwindigkeit wie die
globale Uhr an. Wenn sich das Fluid an einem inneren Knoten jedoch
sehr schnell bewegt, so daß die
Wärmeübertragung
durch Konvektion dominiert, so wird jedem lokalen Wärmeverlust
durch Leitung vollständig
durch eingehende Wärme
infolge von Konvektion ausgeglichen. In diesem Fall ist die Knotenwärmeuhr unbeweglich,
wobei diese überhaupt
nicht vorrückt,
selbst wenn sich die globale Uhr fortbewegt.
-
In dem Fall, daß sich die Strömung dazwischen
befindet, so daß weder
Leitung noch Konvektion dominieren, kann die Knotenwärmeuhr für einen
beliebigen Knoten i gemäß der folgenden
Gleichung vorgerückt werden:
wobei:
t
i
k = Knotenwärmeuhrzeit, welche in der Fehlerfunktionsgleichung
für einen
Knoten i beim Zeitschritt k verwendet wird;
t
i
k
-1 = Knotenwärmeuhrzeit,
welche in der Fehlerfunktionsgleichung für einen Knoten i bei einem
vorangehenden Zeitschritt k-1 verwendet wird;
Pe
i =
Péclet-Zahl
für einen
Knoten i;
F
pe = Abgleichsparameter;
und
Δt
= Schritt der Globalzeituhr;
und wobei ferner:
wobei:
d
i =
Wandentfernung eines Knotens i;
ν
i =
lokale Geschwindigkeit eines Knotens i; und
α
i =
Temperaturleitvermögen
eines Knotens i.
-
Obgleich eine beliebige von einer
Anzahl von Gleichungen verwendet werden kann, um das Vorrücken der
Knotenwärmeuhrzeit
zu beschreiben, wurde diese empirische Gleichung ausgewählt, da
diese die erwünschten
Eigenschaften aufweist. Insbesondere:
-
Die Abgleichsparameterkonstante Fpe wird durch Abgleichen von Simulationsergebnisse
mit experimentellen Daten gefunden. Die Daten können explizite Temperaturverteilungsdaten
aus Spritzgußexperimenten
oder indirekte Daten, wie etwa Einspritzdruckmessungen, sein. Es
wurde festgestellt, daß die
Konstante Fpe generell in dem Bereich zwischen
etwa null und eins angesetzt werden kann.
-
Eine weitere neuartige Verfahrensweise
betrifft die Änderung
einer eindimensionalen analytischen Funktion zum Berücksichtigen
einer viskosen Wärmeerzeugung.
Da eine Bewegung des Fluids mechanische Arbeit erfordert, erfordern
thermodynamische Gesetze, daß dem
System durch diese Arbeit auch Wärme
zugeführt
wird. In dem Fall einer Fluidbewegung nimmt diese Arbeit die Form
viskoser Reibung bzw. Reibungswärme
an. Die Reibungswärme ändert sich
beim Spritzgießen
zeitlich in dem gesamten Inneren der Formhöhlung. In jeder Zeitperiode
ist dieser Wärmeenergiebeitrag
durch das Produkt der lokalen Schubspannung und der lokalen Deformationsgeschwindigkeit
in dieser Zeitspanne gegeben. Es wurde festgestellt, daß dieser Wärmebeitrag
in der Nähe
von Festkörper-Fluid-Grenzen,
wo sowohl die Viskosität
aufgrund der relativ niedrigen Temperatur in unmittelbarer Nähe des erstarrten
Materials groß ist
als auch die Spannung aufgrund der Bewegung dieses viskosen Fluids
groß ist, äußerst bedeutsam
zu sein neigt.
-
Reibungswärme kann als lokale, zeitlich
veränderliche
Wärmequelle
an jedem Punkt in der Höhlung behandelt
werden. Diese lokale Wärmezufuhr
kann durch die oben erwähnte
Fehlerfunktionsgleichung in deren Standardform nicht berücksichtigt
werden. Bis zu diesem Punkt gibt es keinen Mechanismus zum Erhöhen der
Fluidtemperatur in der Funktionsbeschreibung über den maximalen Wert, welcher
durch den Wert von T∞ definiert ist; hingegen
wurde bei Einspritzversuchen festgestellt, daß die Temperatur des Fluids
in unmittelbarer Nähe
der Festkörper-Flüssigkeits-Grenze
nicht nur T∞,
sondern auch die Temperatur des Fluids an dem Punkt der Einspritzung
in die Formhöhlung überschreiten
kann.
-
Demgemäß sollte die Reibungswärme in der
Analyse berücksichtigt
werden, um die Temperatur des Fluids in der Höhlung in einer Simulation genau
zu modellieren. Wenn dies erfolgt, kann es geschehen, daß die lokale
Temperatur sogar nach Konvektion und Leitung über T
∞ hinaus
angestiegen ist. Diese Temperaturverschiebung kann durch Abgleichen
der Fernbereichstemperatur T
∞ an dem Ende jedes Zeitschritts
in der Simulation erfolgen, beispielsweise durch Einsetzen der berechneten
Knotentemperatur nach Lösung
der Energiegleichung in die Fehlerfunktionsgleichung und Ableiten
eines neuen Werts von T
∞ an jedem Knoten i in
der Höhlung,
wie folgt:
-
Für
jeden inneren Knoten gibt es daher ein Schema zum Beschreiben der
lokalen eindimensionalen Temperaturverteilung und deren räumlicher
und zeitlicher Änderung.
Dies ermöglicht
die Verwendung einer besseren Näherung
als einer einfachen linearen Interpolation oder selbst einer Polynominterpolation
höherer Ordnung,
welche durch die Elementformfunktion erreicht wird. Die neue Funktion
kann verwendet werden, um die Genauigkeit von Berechnungen der konvektiven
Wärmeübertragung
stark zu verbessern und die Position der Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche zu jeder
Zeit während
des Spritzgußvorgangs
zu berechnen.
-
5 ist
eine schematische Darstellung der Schritte, welche mit der Gesamttemperaturlösung für einen
Globalzeitschritt Δt
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung verbunden sind, in Form eines Flußdiagramms, wobei die Einzelheiten
davon im folgenden vollständiger
erörtert
werden. In einem ersten Schritt 15 wird der Beitrag konvektiver
Wärmeübertragung
für den
Zeitschritt berechnet. Sodann wird in Schritt 25 der Beitrag
der Wärmeübertragung
durch viskose Reibung berechnet. Danach wird in Schritt 35 die
Gesamtenergiegleichung gelöst,
wobei die Wärmeleitung
für den
Zeitschritt berücksichtigt
wird. Sodann wird die Temperatur T∞ für jeden
Knoten aktualisiert, wobei die Entwicklung der Strömungsgrenze
während
der Füllphase
bestimmt wird und die Materialeigenschaftsänderung quantifiziert wird,
wie im folgenden genauer erörtert.
-
Ein weiteres Gebiet, welches durch
die vorliegende Erfindung behandelt wurde, betrifft die Beschreibung
eines expliziten Temperaturkonvektionsschemas unter Verwendung der
eindimensionalen analytischen Funktion. Eine Lösung der Energieerhaltungsgleichung
für einen
Spritzgußvorgang
erfordert teilweise die Berechnung des Beitrags der Konvektion zu
dem gesamten Wärmeübertragungsvorgang.
Obgleich eine Anzahl von Mechanismen zum Behandeln der konvektiven
Wärmeübertragung
erwogen wurden, wird gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein explizites Schema verwendet, wobei der Beitrag
zur Temperaturänderung
an jedem Knoten individuell berechnet wird.
-
Aufgrund der Tatsache, daß ein explizites
Schema damit verbunden ist, den Punkt in Zustromrichtung zu finden,
welcher in einem gegebenen Zeitschritt zu einem Zielknoten strömt, und
eine Interpolation der Temperatur an diesem Punkt in Zustromrichtung
vorzunehmen, kann die zuvor beschrie bene eindimensionale analytische
Funktion verwendet werden, um eine wesentlich genauere Interpolation
der Temperatur an dem Punkt in Zustromrichtung zu erreichen als
anders. Eine Lagrange-Interpolation wird verwendet, um die Zustromrichtungsterme
zu bestimmen, welche ansonsten als Advektionsterme bekannt sind.
Der gleiche Mechanismus kann verwendet werden, um eine Lösung sowohl
für die
Advektion der Temperatur (Konvektion), welche für die Energiegleichungslösung erforderlich
ist, als auch die Advektion der Materie (Konzentration), welche
für die
Lösung
der Position der freien Oberfläche
bzw. Strömungsgrenze
erforderlich ist, in der Formhöhlung
während
der Füllphase
zu bestimmen.
-
Die Péclet-Zahlen für die Energie-
und Konzentrationsfunktionsgleichungen sind sehr groß bzw. unendlich.
Herkömmliche
Verfahren finiter Elemente zum Simulieren dieses Merkmals sind instabil
oder neigen zum Beinhalten eines unannehmbaren Diffusionsniveaus,
welches die Genauigkeit zerstört.
Dies beruht darauf, daß herkömmliche
Berechnungsverfahren der kleinsten Quadrate unnatürliche Behandlungsweisen
des Problems sind. Es wurde festgestellt, das der natürliche Behandlungsweg
für hyperbolische
Differentialgleichungen ist, die Funktion entlang deren Feldlinien
zu verfolgen. In dem Fall einer Fluidströmung im Zusammenhang mit Spritzgießen bedeutet
dies, den Weg eines beliebigen "Teilchens" in dem Kontinuum
zu verfolgen.
-
Es ist eine Aufgabe des Algorithmus,
für einen
beliebigen gegebenen Punkt in einer dreidimensionalen Domäne (insbesondere
einen Knoten) das Geschwindigkeitsfeld zu verwenden, um den Ursprung
des Teilchens, welches den Knoten nun besetzt, für den letzten Zeitschritt zu
verfolgen. Anders ausgedrückt,
ist das Konzept, in Zustromrichtung zu sehen, um festzustellen,
wo sich das Teilchen, welches den Knoten nun besetzt, einen Zeitschritt
zuvor befand. Wenn der Ursprung bestimmt ist, kann eine Interpolation
erfolgen, um den Wert der Konzentrationsfunktion oder der Temperatur
dort an dem Punkt in Zustromrichtung zu bestimmen. Sodann kann mit
diesem ge gebenen Wert der Wert an dem betrachteten Knoten in dem
vorliegenden Zeitschritt genau aktualisiert werden.
-
In 6 ist,
mit einem Knoten beginnend, der Geschwindigkeitsvektor an einem
Knoten A dargestellt. Ohne Verlust der Allgemeinheit sind die Elemente
in den Figuren als Dreiecke statt als Tetraeder dargestellt, um
die Darstellung zu erleichtern; wie oben erwähnt, können die Elemente jedoch auch
Hexaeder oder andere geeignete Elementformen umfassen, abhängig von
dem verwendeten Gitterverfahren und dem Aufbau des Modells.
-
Eine flüchtige Betrachtung der Figur
legt nahe, daß das
Teilchen, welches den Knoten A gegenwärtig besetzt, von dem Dreieck
kommt, welches die gegenüberliegende
Seite L aufweist. Ein Algorithmus erkennt dies jedoch durch Probieren,
um festzustellen, welches Dreieck/Tetraeder alle geforderten Kriterien
erfüllt.
Der Test sollte schnell zu berechnen sein. Dieser Teil der Berechnungen
zum Bestimmen, welches der umgebenden Dreiecke/Tetraeder das richtige
ist, erfolgt in einem Unterprogramm upwelm1.F, welches im folgenden
erörtert
wird.
-
Wenn das richtige Dreieck/Tetraeder
erfaßt
ist, ist es möglich,
daß das
Teilchen von jenseits der Seite L kommt. Dies kann durch Vergleichen
der vorliegenden Zeitschrittgröße mit der
Zeit, welche erforderlich ist, daß ein Teilchen das Dreieck/Tetraeder
ausgehend von der Seite L durchquert, bestätigt werden. Wenn es erforderlich
ist, die Suche über
L hinaus in ein benachbartes Dreieck/Tetraeder zu erweitern, bestimmt
das Unterprogramm contig.F; welches gleichfalls im folgenden erörtert wird,
das richtige benachbarte Dreieck/Tetraeder und stellt die Werte
der lokalen Formfunktion entsprechend um. Beim Beispiel von Dreiecken
sei angenommen, daß das
Formfunktionsschema bei L [0,2; 0,8; 0,0] ist. Wenn dann die Reihenfolge
der Knotenzahlen auf L in dem benachbarten Element umgekehrt ist,
wird das Formfunktionsschema zu [0,8; 0,2; 0,0], wobei vorausgesetzt
wird, daß sowohl der
dritte Knoten als auch A die letzten Knoten in den Elementen sind,
daher der Wert 0,0 bei der Seite L.
-
Das nächste Problem ist schematisch
in 7 dargestellt. Die
Geschwindigkeit bei der relevanten Position auf L wird berechnet
und wird verwendet, um zu bestimmen, von welcher Seite ein Teilchen
mit dieser Geschwindigkeit stammen könnte. Dies wird in dem Unterprogramm
upwelm2.F berechnet, welches unten erörtert wird. Es sei bemerkt,
daß der
Hauptunterschied zwischen upwelm1.F und upwelm2.F ist, daß bei dem ersteren
die Suche von einem Knoten ausgehend für das in Zustromrichtung befindliche
Element der verbundenen Elemente erfolgt; während bei dem letzteren die
Suche von einer Seite ausgehend für die in Zustromrichtung befindliche
Seite in dem gleichen Element erfolgt. Ferner sei bemerkt, daß, wenn
das Teilchen von jenseits der gegenüberliegenden Seite kommt, dann
nach dem Umstellen der Numerierung in contig.F sämtliche weiteren Suchvorgänge in upwelm2.F
durchgeführt
werden können.
-
Beide Unterprogramme upwelm1.F und
upwelm2.F beginnen bei der fundamentalen Beziehung zwischen den
globalen und den lokalen Koordinaten:
-
Die Buchstaben sind fett dargestellt,
um einen Vektor (x, L) oder eine Matrix (J) zu bezeichnen, wobei: x
ein beliebiger globaler Positionsvektor ist (Koordinaten); L der
lokale Koordinatenvektor ist; J die Jacobi-Matrix der Transformation
zwischen den zwei Koordinatensystemen ist; und x4 der
Ort des vierten Knotens des Elements in dem globalen Koordinatensystem
ist.
-
Das Unterprogramm upwelm1.F kann
unter Verweis auf 8 folgendermaßen beschrieben
werden. Bei Beginn bei einem Knoten A ist es wünschenswert, den ersten Schnittpunkt
mit einer Elementseitenfläche zu finden,
bzw. den Ort in Zustromrichtung in dem Element, wenn der Zeitschritt
nicht ausreicht, um die Seitenfläche
zu erreichen. Die Geschwindigkeit bei A ist bekannt, wie in 8 dargestellt.
-
In einem ersten Fall sei angenommen,
daß A
der vierte Knoten in der Elementknoten-Reihenfolge des Tetraeders
ist, welches in der Figur dargestellt ist. Dies ergibt:
-
Der nächste Schritt ist, festzustellen,
wo die Teilchenbahn die (unendliche) Ebene kreuzt, welche durch
die Seitenfläche
gegenüber
dem Knoten A definiert wird. Es sei bemerkt, daß es irgendwo einen Schnittpunkt
geben muß,
sofern die Geschwindigkeit nicht parallel zu der Ebene ist. Eine
Position x befindet sich auf der Bahn des Teilchens, wenn
-
Hierbei ist k die Zeit in Zustromrichtung
von x
4. Bei Einsetzen von Gleichung (13)
in Gleichung (12) sind die lokalen Koordinaten dieser Position x:
-
Die Bahn kreuzt die Ebene, wo L
4 = 0, daher:
-
Eine Entwicklung davon ergibt:
-
Auflösen der Formel nach k:
-
Damit diese Seitenfläche ein
Kandidat ist, muß k
sowohl positiv (das bedeutet, eine Seitenfläche in Zustromrichtung von
A) als auch endlich sein. Ein unendlicher Wert besagt, daß die Geschwindigkeit
parallel zu der gegenüberliegenden
Seite L ist. Wenn k sowohl positiv als auch endlich ist, ist es
der nächste
Schritt, zu prüfen,
ob sich der Schnittpunkt mit der Seitenflächenebene innerhalb der Grenzen
der Seitenfläche
befindet. Dies ist dann und nur dann der Fall, wenn sämtliche
drei Komponenten von L, welche mit den Seitenflächenknoten verbunden sind,
nicht negativ sind. Die Komponenten können sodann durch Substituieren
von k gemäß Gleichung
(17) in Gleichung (14) berechnet werden.
-
In einem zweiten Fall sei angenommen,
daß A
nicht der vierte Knoten ist, sondern ein Knoten m, wobei m ein beliebiger
Wert von 1, 2 oder 3 ist. Dann befindet sich der Schnittpunkt der
Bahn mit der Ebene der Seitenfläche
gegenüber
von A dort, wo L
m = 0. Angenommen, dies
ist bei einer Position x der Fall, so daß:
-
Einsetzen von Gleichung (18) in Gleichung
(12) und Betrachten des m-ten Knotens (die Schreibweise verwendet
m, um sowohl die lokale als auch die globale Knotennummer zu beschreiben)
ergibt:
-
Das hochgestellte Zeichen bei x zeigt
die Koordinatenkomponente an (beispielsweise x
2 ≡ y, x
3 ≡ z). Auflösen der
Formel nach k ergibt:
-
Damit diese Seitenfläche ein
Kandidat ist, muß k
sowohl positiv (das bedeutet, eine Seitenfläche in Zustromrichtung des
Knotens A) als auch endlich sein. Ein unendlicher Wert besagt, daß die Geschwindigkeit parallel
zu der gegenüberliegenden
Seite L ist. Wenn k sowohl positiv als auch endlich ist, ist es
der nächste Schritt,
zu prüfen,
ob sich der Schnittpunkt mit der Seitenflächenebene innerhalb der Grenzen
der Seitenfläche befindet.
Dies ist dann und nur dann der Fall, wenn sämtliche drei Komponenten von
L, welche mit den Seitenflächenknoten
verbunden sind, nicht negativ sind. Die Komponenten können sodann
durch Substituieren von k gemäß Gleichung
(20) in Gleichung (14) berechnet werden.
-
Nach dem Finden der richtigen Seitenfläche ist
es der nächste
Schritt, durch Vergleichen von k an dem Schnittpunkt mit dem Zeitschritt Δt zu bestimmen,
ob sich der Punkt in Zustromrichtung weiterhin in Zustromrichtung
befindet. Wenn weiteres Vorgehen in Zustromrichtung erforderlich
ist, wird das Unterprogramm contig.f aufgerufen, um das Element
zu finden, welches der neuen gekreuzten Seitenfläche benachbart ist, und der
Logikwert opface wird auf wahr gesetzt, in Bereitschaft zum Aufrufen
des Unterprogramms upwelm2.F. Wenn sich der Punkt in Zustromrichtung
jedoch in dem vorliegenden Element befindet, können die lokalen Koordinaten
durch Verwenden von Δt
anstatt k in Gleichung (4) bestimmt werden, wobei in dem Fall opface
auf falsch belassen wird.
-
Das Unterprogramm upwelm2.F kann
unter Verweis auf 9 folgendermaßen beschrieben
werden. Zuerst wird die lokale Geschwindigkeit v bei dem vorliegenden
Schnittpunkt xi durch Interpolation auf
der Seitenfläche
L berechnet. Aufgrund der Tatsache, daß bereits einige Zeit benötigt wurde,
um L von dem ursprünglichen
Knoten A aus zu erreichen, verbleibt lediglich eine gewisse Zeit Δtrem, von dem ursprünglichen Zeitschritt Δt. Es gibt
drei Seitenflächen,
welche Kandidaten sind, welche durch Prüfen des Schnittpunkts der Bahn
mit jeder von deren Ebenen geprüft
werden. Dies kann durch Setzen von Li =
0 für jeden
Knoten der vorliegenden Seitenfläche
erfolgen, in 9 für die Knoten
a, b und c.
-
Eine Position x befindet sich auf
der Bahn, wenn:
-
Die lokalen Koordinaten von Punkten
auf der Bahn sind daher:
-
Die folgenden Gleichungen werden
nacheinander für
jeden Knoten a, b und c verwendet. Der Einfachheit halber sei angenommen,
daß die
folgenden Fälle
lediglich zum Prüfen
der Seitenfläche
gegenüber
dem Knoten a dienen. In einem ersten Fall sei angenommen, daß der Knoten
a der vierte Knoten in der Elementknoten-Reihenfolge des Tetraeders
ist, welches in
9 dargestellt
ist. Es wird L
4 = 0 gesetzt, um den Seitenflächen-Schnittpunkt zu finden.
Dies beinhaltet Gleichung (15), welche unter Verwendung von Gleichung
(22) entwickelt wird, um zu ergeben:
-
Auflösen davon nach k ergibt:
-
In einem zweiten Fall sei angenommen,
daß a
nicht der vierte Knoten, sondern ein Knoten m ist, wobei m ein beliebiger
Wert von 1, 2 oder 3 ist. Dann befindet sich der Schnittpunkt der
Bahn mit der Ebene der Seitenfläche
gegenüber
dem Knoten a dort, wo L
m = 0. Einsetzen
davon in Gleichung (22) ergibt:
-
Auflösen davon nach k ergibt:
-
Um zu bestimmen, ob diese Seitenfläche richtig
ist, können
die gleichen Prüfungen
durchgeführt
werden, wie oben für
upwelm1.F beschrieben. Nach dem Finden der richtigen Seitenfläche ist
es der nächste Schritt,
durch Vergleichen von k an dem Schnittpunkt mit Δtr
em zu bestimmen, ob sich der Punkt in Zustromrichtung
weiterhin in Zustromrichtung befindet. Wenn weiteres Vorgehen in
Zustromrichtung erforderlich ist, kann das Unterprogramm contig.f
aufgerufen werden, um das Element zu finden, welches der neuen gekreuzten
Ebene benachbart ist, und das obige Verfahren kann wiederholt werden.
In diesem Fall wird Δtr
em geeignet verkleinert.
Wenn sich der Punkt in Zustromrichtung jedoch in dem vorliegenden
Element befindet, können
die lokalen Koordinaten unter Verwendung von Δtr
em anstatt von k in Gleichung (12) bestimmt
werden, und upwelm2.F kann dann verlassen werden.
-
Wenn der Punkt in Zustromrichtung,
welcher in einem gegebenen Zeitschritt zu einem Zielknoten strömt, gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren identifiziert wurde, muß die Temperatur an diesem
Punkt in Zustromrichtung bestimmt werden. Ein genaues Verfahren
zum Bestimmen der Temperatur des Punkts in Zustromrichtung verwendet
eine eindimensionale analytische Temperaturfunktion, wie in 10A und 10B dargestellt. Wie zuvor sind zur Erleichterung
der Veranschaulichung ohne Verlust der Allgemeinheit dreieckige
Elemente dargestellt, wobei das Konzept jedoch auf dreidimensionale
Elemente anwendbar ist.
-
Generell wird für jeden Knoten der jeweilige
Punkt in Zustromrichtung bestimmt, welcher in dem geforderten Zeitschritt
zu dem Knoten "strömt" bzw. durch Konvektion
bewegt wird. Dies kann ein Punkt in dem Element sein, von welchem
der Knoten einen Teil bildet, oder dies kann ein Punkt in einem
anderen Element in einiger Entfernung sein. Der Punkt in Zustromrichtung
kann mit einem Knoten in Zustromrichtung übereinstimmen oder nicht. Wenn
nicht, ist eine Interpolation erforderlich, um die Temperatur an
dem Punkt in Zustromrichtung zu schätzen. Gemäß einem Verfahren können zwei
Schritte verwendet werden.
-
In dem ersten Schritt wird die Entfernung
von der Höhlungswand
des Punkts in Zustromrichtung geschätzt. Obgleich die Wand bei
diesem Ausführungsbeispiel
als Bezugsoberfläche
verwendet wird, können
bei anderen Ausführungsbeispielen
andere Bezugspunkte, wie etwa die Oberfläche der erstarrten Schicht,
lokal verwendet werden. Beim Bestimmen der Entfernung von der Wand
kann eine Vielzahl von Verfahren verwendet werden. Aufgrund der
Tatsache, daß der
Punkt in Zustromrichtung im allgemeinen nicht mit einem Knoten übereinstimmt,
kann dessen Entfernung von der Wand durch eine lineare Interpolation
der Entfernungen sämtlicher
Knoten in dem Ele ment, welche den Punkt in Zustromrichtung umgeben,
zu der Wand bestimmt werden. Diese Interpolation verwendet die Elementformfunktion.
-
In dem zweiten Schritt wird die eindimensionale
analytische Funktion an jedem der Knoten in dem Element verwendet,
um Schätzwerte
der Temperatur an dem Punkt in Zustromrichtung durch Einsetzen der
Entfernung des Punkts in Zustromrichtung von der Wand zu liefern.
Die Endtemperatur an dem Punkt in Zustromrichtung wird durch eine
Interpolation der vier Knotenschätzwerte
gemäß der Elementformfunktion
erhalten. Dies ist dann der Wert der Temperatur, welcher in einem
gegebenen Zeitschritt durch Konvektion zu dem betrachteten Knoten
bewegt wird.
-
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
werden die Entfernung von der Wand und die eindimensionale analytische
Funktion, welche die Temperaturverteilung beschreibt, des Punkts
in Zustromrichtung für
den nächsten
Knoten in dem Element in Zustromrichtung genommen.
-
Obgleich verschiedene Fälle zu behandeln
sind, beispielsweise, wenn der Punkt in Zustromrichtung der Einspritzort
ist, weichen diese Fälle
nicht von der grundsätzlichen
Idee bzw. Verwendung der eindimensionalen analytischen Funktion
zum Schätzen
der Temperatur ab.
-
Eine weitere neuartige Verfahrensweise
betrifft eine anisotrope Gitterverfeinerung, wobei dies einen Algorithmus
zur Berechnung der Entfernung von der Formhöhlungswand umfaßt. Die
anisotrope Gitterverfeinerung ist ein starkes Mittel zum Steigern
der Auflösung
in einer Formhöhlung
ohne unnötige
Steigerung des Rechenaufwands bei der Verfeinerung. Das verwirklichte
Verfeinerungsverfahren teilt die vorhandenen tetraedrischen Elemente
in kleinere Tetraeder auf. Das Verfahren wird jedoch lediglich dann
angewandt, wenn eine ungenügende
Anzahl von Schichten vorliegt. Wenn genügend Schichten vorhanden sind,
um die Lösung
der Variablen genau zu erfassen, so erfolgt keine Verfeinerung.
Der Algorithmus verfährt
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung folgendermaßen.
-
Ein vorliegendes tetraedrisches Gitter
wird mit Schichtzahlen gekennzeichnet. Zuerst werden sämtliche
Knoten an der Höhlungswand
als Schicht null gekennzeichnet. Dann werden sämtliche Knoten, welche an Schicht
null angrenzen, als Schicht eins gekennzeichnet. Als nächstes werden
sämtliche
Knoten, welche an Schicht eins angrenzen, als Schicht zwei gekennzeichnet
und dies mit fortschreitend ansteigenden Schichtzahlen wiederholt,
bis sämtlichen
Knoten eine Schichtzahl zugeordnet ist. Dies dient dem Zweck, festzustellen, wieviele
Schichten in jedem Bereich der Formhöhlung vorhanden sind, und eine
Verfeinerung auf eine erforderliche Anzahl von Schichten lediglich
in den Bereichen vorzunehmen, bei welchen dies erforderlich ist.
-
In jedem Bereich, für welchen
die Anzahl der Schichten nicht genügt, werden die tetraedrischen
Elemente geteilt. Der Teilungsvorgang führt zu Elementen mit größerem Längenverhältnis als
das ursprüngliche Tetraeder.
Infolgedessen wird das verfeinerte Gitter anisotrop im Hinblick
darauf, daß das
Längenverhältnis bedeutend
von eins abweicht. Aufgrund der Tatsache, daß der Teilungsvorgang zwischen
aufeinanderfolgenden Schichten erfolgt, ist die Verfeinerung auf
eine Steigerung der Dichte der Elemente und Knoten in der Dickerichtung
ausgerichtet. Dies ist genau das, was zum Steigern der Genauigkeit
bei Simulationen erforderlich ist, da sich, wie früher beschrieben,
die Feldvariablen über
die Abschnittsdicke hinweg äußerst bedeutend ändern. Die 11 bis 17 stellen mögliche Weisen
dar, in welchen ein Tetraeder geteilt werden kann.
-
Genauer ist 11 eine schematische Darstellung von
Seitenteilungskombinationen tetraedrischer Elemente. Sämtliche
der Elementteilungsschemata in den folgenden Zeichnungen erzeugen
eines der drei Muster auf den Elementseiten, welche in 11 dargestellt sind. Es
können
eine, zwei oder drei Kanten verfeinert werden. Wäre dies nicht der Fall, so wäre keine
Gitterseitenkontinuität
bei der Verfeinerung möglich. 12 ist eine schematische
Darstellung eines Schemas zum Teilen eines tetraedrischen Elements
an einer Kante. 13A ist
eine schematische Darstellung eines Schemas zum Teilen eines tetraedrischen
Elements an zwei benachbarten Kanten, welches mit einer ersten Teilung
in zwei Elemente, wovon eine eine Pyramide mit vierseitiger Basis
ist, und sodann mit einer nachfolgenden Teilung der Pyramide in
zwei tetraedrische Elemente gemäß dem Schema,
welches in 13B dargestellt
ist, verbunden ist. Als generelle Regel zum Teilen einer Pyramide
mit vierseitiger Basis ist die Diagonale der Basis zum Teilen daran
zu wählen,
welche den Knoten mit der niedrigsten Zahl von den vier Basisknoten
enthält. 13C ist ein Schema zum Teilen
eines tetraedrischen Elements an zwei gegenüberliegenden Kanten. Die erste
Teilung ergibt zwei tetraedrische Elemente, welche jeweils eine
Teilung an einer Kante unter Verwendung des geeigneten Schemas erfordern.
-
14A ist
eine schematische Darstellung eines Schemas zum Teilen eines tetraedrischen
Elements an drei Kanten mit einer gemeinsam geteilten Seite, und 14B ist eine schematische
Darstellung zum Teilen eines tetraedrischen Elements an drei Kanten
mit einem gemeinsamen Knoten. Das letztere führt zu einem tetraedrischen
Element und einem Dreiecksprisma-Element, welches gemäß dem in 14C dargestellten Schema
geteilt werden kann. Es sei bemerkt, daß Knoten A der Knoten mit der
niedrigsten Knotenzahl der sechs vorhandenen Knoten ist. Dies gewährleistet,
daß die
zwei Vierecke, welche durch den ersten Schritt geteilt werden, derart
geteilt werden, daß die
Diagonale den niedrigsten Knoten umfaßt. Ferner erzeugt der erste Schritt
ein tetraedrisches Element und eine Pyramide mit viereckiger Basis,
welche danach geteilt werden kann. 14D ist
ein Schema zum Teilen eines tetraedrischen Elements an drei Kanten
nacheinander, welches zu zwei möglichen
Kombinationen führt,
abhängig
davon, welche Knoten die niedrigste Knotenzahl aufweisen.
-
15A ist
ein Schema zum Teilen eines tetraedrischen Elements an vier gegenüberliegenden
Kanten. Eine erste symmetrische Teilung führt zu zwei Dreiecksprismen,
welche wiederum geteilt werden, wie in 14C dargestellt. 15B ist ein Schema zum Teilen eines tetraedrischen
Elements an vier benachbarten Kanten. Die Teilung erzeugt zwei tetraedrische
Elemente und zwei Pyramiden mit viereckiger Basis, welche unter
Verwendung des geeigneten Schemas und der geeigneten Regeln, welche
oben erörtert
wurden, geteilt werden können.
-
16 ist
ein Schema zum Teilen eines tetraedrischen Elements an fünf Kanten,
welches zwei tetraedrische Elemente sowie ein Dreiecksprisma und
eine Pyramide mit viereckiger Basis ergibt, welche beide unter Verwendung
der geeigneten Schemata, welche oben erörtert wurden, geteilt werden
können.
Als letztes ist 17 ein
Schema zum Teilen eines tetraedrischen Elements an sechs Kanten.
Das Abschneiden eines tetraedrischen Elements von jeder Ecke ergibt
einen Hauptkörper
mit acht dreieckigen Seiten. Das Teilen des Hauptkörpers in
Hälften
entlang einer viereckigen Ebene ergibt zwei Viereckspyramiden, welche
gemäß dem oben
erörterten
Schema weiter geteilt werden können.
-
Im nochmaligen Hinblick auf die Schichtung
wurde bestimmt, daß sechs
eine optimale Anzahl von Schichten ist und fünfzehn ein optimales Längenverhältnis ist.
Werte außerhalb
dieses Bereichs können
verwendet werden, doch wenn die Anzahl der Schichten abnimmt und
das maximale Längenverhältnis zunimmt, wird
die Genauigkeit generell vermindert. Demgegenüber wächst, wenn die Anzahl der Schichten
zunimmt und das Längenverhältnis abnimmt,
die Anzahl der Elemente schnell an, und es besteht die Neigung,
daß die
Rechenkosten unzulässig
hoch werden.
-
Um die Entfernung zu der Wand für jeden
inneren Knoten zu berechnen, werden die Knoten gemäß deren
Schicht numeriert und ein Baum als Hilfe zum Finden der nächsten Wandstelle
konstruiert. Der Algorithmus verfährt gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung folgendermaßen.
-
Zuerst werden sämtliche Knoten an der Höhlungswand
als Schicht null gekennzeichnet. Dann werden sämtliche Knoten, welche an Schicht
null angrenzen, als Schicht eins gekennzeichnet. Als nächstes werden sämtliche
Knoten, welche an Schicht eins angrenzen, als Schicht zwei gekennzeichnet
und dies mit fortschreitend ansteigenden Schichtzahlen wiederholt,
bis sämtlichen
Knoten eine Schichtzahl zugeordnet ist. Danach wird für jeden
Knoten ein Baum von Knotenverbindungen für sämtliche verbundenen Knoten,
welche eine niedrigere Knotenzahl aufweisen, bis hinab zur Schichtzahl
null, das bedeutet, zu den Wandknoten, konstruiert. Sodann wird
der Zielknoten auf alle Seiten projiziert, welche durch die Knoten
der Schicht null in dem Baum gebildet werden. Die Entfernung von
der Wand wird als kürzeste
Entfernung in der Menge möglicher Entfernungen
erfaßt.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, den möglichen Suchbereich für die kürzeste Entfernung zu
verengen. In dem Fall, daß der
Knoten nicht auf eine Seite projiziert werden kann, welche durch
Knoten mit Schichtzahl null in dessen Baum gebildet wird, wird dann
die Entfernung zu dem nächsten
Knoten der Schicht null als Entfernung genommen.
-
Dieser Algorithmus ist grafisch in 18A und 18B dargestellt. In 18A begrenzen die Knotenschichtnumerierung
und der Verbindungsbaum den Suchbereich für die Projektion des Zielknotens
auf Seiten "A" und "B", was eine wesentlich kleinere Menge
als sämtliche
möglichen
Seiten in einer Höhlung
ist und daher sehr effizient ist. In dem Fall, welcher in 18B dargestellt ist, wo
der Zielknoten in dessen Verbindungsbaum weder auf Seite "A" noch "B" projiziert
werden kann, wird die Entfernung d zu dem nächsten Wandknoten genommen.
Wie oben erörtert,
wurden bedeutende Verbesserungen der Vorhersagegenauigkeit einer Simulation
nicht nur durch Berücksichtigung
und Anwendung des Energieerhaltungssatzes, sondern auch durch Behandeln
der sich bildenden erstarrten bzw. sich verfestigenden Schicht in
unmittelbarer Nähe
der Höhlungswand
erreicht. Begrenzungen herkömmlicher
dreidimensionaler Spritzgußmodellierungstechniken betreffen
häufig
die großen
Temperaturgradienten, die Bewegung der Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche, große Materialeigenschaftsänderungen
bei der Verfestigung und die Verfestigung von Schmelzenmaterial während des
Formens.
-
Grob eingeteilt, wurden etwa fünf neuartige
Verfahrensweisen, welche eine vorteilhafte Behandlung des verfestigten
Materials betreffen, bestimmt, welche wesentliche Verbesserungen
der Vorhersagegenauigkeit und/oder Rechenzeit gegenüber herkömmlichen
Simulationsverfahren ermöglichen.
Die erste betrifft die Bestimmung der Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche. Die
nächste
ist die Formulierung von Elementen mit einer durchgehend linearen Änderung
der Materialeigenschaften. Die dritte betrifft die Bestimmung einer
Funktion der effektiven Viskosität
in Elementen, welche die Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche enthalten.
Die nächste
ist mit der Entfernung erstarrter Knoten und Elemente aus der Lösungsdomäne verbunden.
Und die fünfte
betrifft die Berechnung des effektiven Drucks in Bereichen, welche
sich verfestigten.
-
Zuerst sei die Bestimmung der Position
der Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche betrachtet,
wobei sich in einem Element, in welchem eine Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche vorliegt,
das bedeutet, in einem Element, welches sowohl einen festen Bereich
als auch einen flüssigen
Bereich enthält,
die Materialeigenschaften an der Grenzfläche typischerweise um mehrere
Größenordnungen ändern. Insbesondere
ist die Viskosität
in dem festen Bereich (wenn es sinnvoll ist, den Ausdruck "Viskosität" überhaupt zu verwenden) praktisch
unendlich, während
die Viskosität
in dem flüssigen
Bereich endlich und relativ klein ist. Demgemäß führen einfache herkömmliche
Elementanordnungsverfahren, welche bei dem Verfahren finiter Elemente
verwendet werden, zu einer effektiven Überschätzung des Elementwiderstands
gegen das Fließen,
da die Elementsteifigkeit stark zu dem hohen Vis kositätswert hin
verschoben wird. Dies ist der Fall, gleichgültig, wieviel von dem Element
tatsächlich
erstarrt ist. Das Gesamtergebnis ist eine überhöhte Vorhersage des Druckabfalls
beim Strömen.
-
Gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung kann dieses Problem durch Verwendung der eindimensionalen
analytischen Funktion für
die Temperatur zum genaueren Schätzen
der Position der Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche und
sodann durch Definieren einer effektiven Knotenviskosität in Zusammenhang
mit der Menge erstarrten Materials in einem Element gelöst werden.
Die Position der Grenzfläche
wird durch Prüfen
des Schnittpunkts des Temperaturverlaufs und der Verfestigungstemperatur
des Polymermaterials bestimmt. Die Verfestigungstemperatur TS definiert den Übergang zwischen festem und
flüssigem
Zustand.
-
Das Verfahren ist schematisch in 19 dargestellt. Zur Einfachheit
der Darstellung werden wiederum zweidimensionale Elemente verwendet,
doch ist das neuartige Konzept ohne Verlust der Allgemeinheit auf dreidimensionale
Elemente anwendbar. Die Zeichnung stellt die Bestimmung der Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche in einem
Element unter Verwendung sowohl der Verfestigungstemperatur TS als auch der eindimensionalen analytischen
Funktionen für
die Temperaturverteilung bei jedem der flüssigen Knoten dar.
-
Das nächste neuartige Verfahren betrifft
die Formulierung von Elementen mit einer durchgehend linearen Änderung
der Materialeigenschaften in jedem Element. Ein großer Teil
der herkömmlichen
Praxis finiter Elemente führt
zu einer Diskretisierung der Domäne,
so daß die
Feldvariablen an den Knotenpunkten berechnet werden und die Materialeigenschaften,
welche zur Analyse erforderlich sind, in einem Element konstant sind.
Obgleich diese Technik annehmbare Ergebnisse bei bestimmten weniger
strengen Anwendungen liefern kann, werden beim Anwenden des Verfahrens
finiter Elemente auf die Fluidströmung beim Spritzgießen die Gleichungen
derart for muliert, daß sowohl
Feldvariablen (wie etwa Druck, Temperatur, Fließvermögen und Geschwindigkeit) als
auch Materialeigenschaften (wie etwa Viskosität) an den Knoten definiert
sind und, sofern nichts anderes angegeben wird, in einem Element
gemäß der Elementformfunktion
interpoliert werden. Eine Diskretisierung in dieser Weise liefert
zusätzliche
Berechnungsgenauigkeit und erwies sich als besonders vorteilhaft
für fortgeschrittene
Interpolationen höherer
Ordnung.
-
Beispielsweise kann die Gleichung
für das
Fließvermögen, welche
von Nakano angegeben wird, welche die Materialeigenschaft der Viskosität verwendet,
umgeformt werden zu:
wobei das tiefgestellte k
ein Indexwert 1, 2 oder 3 ist, welcher jede Koordinatenrichtung
x, y bzw. z bezeichnet.
-
Anwenden einer Galerkin-Gewichtungsintegration
für das
Element ergibt:
wobei das Fließvermögen und
die Viskosität
der Elemente jeweils gegeben sind durch:
und wobei Ω
e das Volumen eines Elements bezeichnet,
N
i die Elementformfunktion an jedem Knoten
in dem Element i ist und das hochgestellte e ein Elementindex ist.
-
Anwenden des Divergenzsatzes ergibt:
wobei
n
k der Normalvektor an der Elementgrenze Γ ist.
-
Es wird vorausgesetzt, daß der erste
Term während
der Elementanordnung an den inneren Elementseiten aufgrund des gleichen
und entgegengesetzten Beitrags benachbarter Elemente verschwindet.
Dies ist der Fall, da die Elementviskosität, welche auf einer Interpolation
von Knotenwerten basiert, an der Grenze zwischen zwei benachbarten
Elemente angeglichen wird. Ferner wird vorausgesetzt, daß die Gradienten
des Fließvermögens auf
jeder Seite der Elementgrenze gleich sind. Lediglich der Normalvektor
weist in benachbarten Elementen ein entgegengesetztes Vorzeichen
auf, was dazu führt,
daß sich
die Beiträge
von benachbarten Elementen zu null aufheben. An der Höhlungsgrenze
in dem gefüllten
Bereich wird das Grenzflächenintegral
nicht benötigt,
wenn eine Randbedingung konstanten Werts (κ = 0) angewandt wird. In dem
Fall jedoch, daß ein
Wandgleitvorgang erforderlich ist, gilt dies auch für den Grenzflächenintegralterm.
In jedem Fall muß der
Grenzflächenintegralterm
an der Grenze der freien Oberfläche
und der Einspritzungsgrenze ausgewertet werden.
-
Die Gleichungen (29) und (30), welche
die lineare Änderung
der Eigenschaften in einem Element anzeigen, können in Gleichung (31) eingesetzt
werden, wobei dies ergibt:
-
Es ist bekannt, daß das exakte
Integral für
ein Tetraeder mit einer Formfunktion in natürlichen Koordinaten ist:
wobei:
N
i die
Formfunktion ist,
V das Volumen des Elements ist und
α, β und γ ganzzahlige
Exponenten sind.
-
Unter Verwendung dieser Integration
ergibt Beziehung (33) mit Gleichung (32):
wobei
die Summierung von Viskositäten
in dem Grenzflächenintegral
lediglich für
die drei Knoten erfolgt, welche jede Seite bilden. Vollständigkeitshalber
ist das Integral hier für
jede Seite f dargestellt. Die Seitennumerierung stimmt mit der Zahl
des gegenüberliegenden
Eckpunkts überein.
-
Somit ist dargestellt, wie die Gleichung
für das
Fließvermögen, welche
die Materialeigenschaft der Viskosität benötigt, als System finiter Elemente
formuliert werden kann, wobei sich die Viskosität in jedem Element gemäß der Elementformfunktion ändert.
-
Ein weiteres Gebiet der Erneuerung
betrifft die Bestimmung einer Funktion der effektiven Viskosität in Elementen,
welche die Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche enthalten.
Die häufigsten
teilweise erstarrten Elemente treten angrenzend an die Formhöhlung auf,
wo diese sowohl "kalte" Wallknoten und "warme" innere Höhlungsknoten
enthalten. Eine lineare Änderung
der Viskosität,
welche auf der Voraussetzung einer linearen Änderung der Viskosität in den
Elementen beruht und durch die Verwendung von Elementen mit linearen Formfunktionen
entsteht, überschätzt gewöhnlich die
effektive Viskosität
derartiger Elemente, wobei in vielen Fällen ein bedeutender Fehler
erzeugt wird, wobei teilweise erstarrte Elemente der häufigste
und bedeutendste sind. Siehe beispielsweise 20, welche einen lineares Viskositätsverlauf
mit einem realistischeren, stark nichtlinearen Verlauf vergleicht.
Diese Linearitätsvoraussetzung
führt zu
einem künstlicherweise
großen
Strömungswiderstand
in der Simulation, was sich in Einspritzdrücken spiegelt, welche über 100%
größer als
in Wirklichkeit sein können.
Die Näherung
einer linearen Viskositätsänderung
ist somit bei teilweise erstarrten Elementen sehr schlecht. Obgleich
der Fehler für
ein genügend
feines Gitter asymptotisch gegen null geht, ist diese Lösung im
Hinblick auf die Berechnung nicht generell praktisch oder effizient.
Demgemäß kann bei
fehlender Verwirklichung einer Technik für eine Funktion der effektiven
Viskosität
die Simulationsgenauigkeit stark beeinträchtigt werden.
-
Gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist eine stark verbesserte Simulationsgenauigkeit der
Viskosität
in teilweise erstarrten Elementen mit dem Berechnen einer effektiven
Viskosität
verbunden. Genauer kann die effektive Viskosität an jedem erstarrten Knoten
in einem Element, welches die Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche enthält, berechnet
und während
des Elementanordnungsverfahrens lokal verwendet werden. Dabei sind
diese Knotenviskositäten
vorläufig
und ersetzen nicht die globalen Werte, welche durch Kenntnis der
Temperatur und der Deformationsgeschwindigkeit bei jedem Knoten
und die Viskositäts-Materialfunktion
berechnet werden.
-
Durch Kennzeichnen von Knoten oberhalb
und unterhalb einer vorbestimmten Verfestigungstemperatur TS als "warm" bzw. "kalt" werden teilweise
erstarrte Elemente als die definiert, welche nicht vollständig "warm" (das bedeutet, daß sämtliche
Knoten als "warm" gekennzeichnet sind)
oder "kalt" (das bedeutet, daß sämtliche
Knoten als "kalt" gekennzeichnet sind)
sind. Kalten Knoten kann eine beliebig große Viskosität zugeordnet werden, das bedeutet,
ein Viskositätswert,
welcher groß genug
ist, um zu gewährleisten,
daß in
erstarrten Abschnitten keine Strömung
erfolgt. Die Viskosität
des festen Zustands kann typischerweise eine Größenordnung von 106 MPas
aufweisen. Diese Technik ergibt eine realistischere effektive Viskosität in teilweise erstarrten
Elementen. Die Viskositäten
vollständig
erstarter oder vollständig
warmer Elemente brauchen nicht modifiziert zu werden.
-
Bevor die Besonderheiten eines Ausführungsbeispiels
des Verfahrens der effektiven Viskosität behandelt werden, mag es
hilfreich sein, eine Übersicht über einige
der Hauptmerkmale davon zu geben. Die Modifikationen der Viskositäten können gemäß einem
beliebigen Verfahren zum Lösen
einer nichtisothermen Strömung
erfolgen, wobei dies das Verfahren nach Nakano sowie herkömmliche
Lösungen
gemäß Stokes
und Navier-Stokes umfaßt.
Wenn die Deformationserwärmung
eingesetzt wird, können
die geeigneten Viskositätsmodifikationen
durch entsprechende Programme ausgeführt werden.
-
Ferner erfolgen die Modifikationen
während
der Elementanordnung. Für
jedes Element werden die vier lokalen Knotenviskositäten modifiziert.
Globale Knotenviskositäten
werden nicht geändert.
Die Viskositäten
in Elementen, deren Knoten alle kalt oder alle warm sind, werden
nicht modifiziert. Die Standardnäherung einer
linearen Viskositätsänderung
wird weiterhin für
diese Elemente verwendet.
-
Der Volumenanteil der Erstarrung
in dem Element wird verwendet, um einen Volumenanteil der Erstarrung
in jedem Knotenvolumen zu berechnen. In diesem speziellen Zusammenhang
bedeutet "Erstarrung" den Abschnitt des
Volumens unterhalb von Ts, und Knotenvolumen
bezeichnet lediglich den Teil in dem vorliegenden Element. Die mittleren
Viskositäten
vish und visc der
warmen bzw. kalten Knoten in dem Element werden berechnet, und jedes
Knotenvolumen kann einen erstarrten und einen geschmolzenen Abschnitt
enthalten, gleichgültig,
ob der Knoten selbst warm oder kalt ist. Die Viskosität in dem
erstarrten Abschnitt ist die Knotenviskosität, wenn der Knoten kalt ist,
und visc, wenn der Knoten warm ist. Ähnlich ist
die Viskosität
in dem geschmolzenen Abschnitt die Knotenviskosität, wenn
der Knoten warm ist, und vish, wenn der Knoten kalt ist. Zuletzt
wird dann die effektive Viskosität
des gesamten Knotenvolumens bestimmt und lokal auf den Knoten angewandt.
Der Ausdruck für
die effektive Viskosität
wurde durch Bestimmen des Parallelströmungswiderstands des erstarrten
und des geschmolzenen Abschnitts des Knotenvolumens auf Basis der
Voraussetzung einer parallel zu der örtlichen Erstattungsoberfläche verlaufenden
Strömung
abgeleitet.
-
Tabelle 1 zählt zur Erleichterung von Verweisen
die Ausdrücke
auf, welche bei dieser Verfahrensweise verwendet werden.
-
-
-
Für
jedes Element erfolgen die folgenden Schritte zum Bestimmen der
lokalen Knotenviskositäten
etet
i. Die Ableitung der Gleichungen wird
im folgenden beschrieben. Gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
des Verfahrens werden zuerst nc und nh bestimmt. Wenn nc = 0 oder
nh = 0, liegt kein teilweise erstarrtes Element vor. Es wird etet
i = vis
i gesetzt
und zu dem nächsten
Element gegangen. Als nächstes
werden vis
c und vis
h berechnet.
Sodann werden frzc und frzh gemäß den folgenden
Gleichungen berechnet:
-
Zuletzt wird eine Schleife für die vier
lokalen Knoten i durchlaufen und für jeden die Viskosität eteti berechnet. Es wird Gleichung (37) verwendet,
wenn der Knoten kalt ist, und Gleichung (38), wenn der Knoten warm
ist.
-
-
Die Größen frzc und frzh werden folgendermaßen abgeleitet.
Zuerst sei das vorliegende Elementvolumen V, so daß die vier
Knotenvolumina jeweils V/4 betragen. Das Erstarrungsvolumen in dem
Element ist V×tfroz.
Durch die Näherung,
daß das
Erstarrungsvolumen gleichmäßig zwischen
den nc kalten Knoten verteilt ist, gibt es ein Volumen V*tfroz/nc
der Erstarrung in jedem Knotenvolumen. Aufgrund der Tatsache, daß dieses Erstarrungsvolumen
nicht größer als
das Knotenvolumen sein kann, ist das tatsächliche Erstarrungsvolumen das
Minimum von V×tfroz/nc
und V/4, das bedeutet, Min(V×tfroz/nc,
V/4). Das Umwandeln davon in einen Volumenanteil liefert Gleichung
(35), nämlich:
-
Jegliche Erstarrung, welche nach
der Verteilung auf die kalten Knoten "übriggelassen" wird bzw. verbleibt,
wird gleichmäßig auf
die nh warmen Knoten verteilt. Das Erstarrungsvolumen, welches den
kalten Knoten zugeordnet wird, ist V×nc×frzc/4, somit ist das verbleibende
Erstarrungsvolumen V×tfroz – V×nc×frzc/4. Teilen
davon zwischen den nh heißen
Knoten und Umwandeln in einen Volumenanteil liefert Gleichung (36), nämlich:
Die lokalen Knotenviskositäten werden
folgendermaßen
abgeleitet. Das Knotenvolumen sei V
t. Vorausgesetzt, daß das Volumen
teilweise erstarrt ist, wird das Gesamtvolumen in ein kaltes Volumen
V
c und ein warmes Volumen V
h mit
jeweiliger Viskosität η
c und η
h geteilt. Offensichtlich ist V
t =
V
c + V
h. Ferner
sollte die lokale Strömung
parallel zu der lokalen Erstarrungsoberfläche in dem Knotenvolumen verlaufen.
21 stellt diese Situation
schematisch dar. Obgleich die Figur zwei Dimensionen umfaßt, ist
die Zeichnung zur Darstellung von drei Dimensionen geeignet.
-
Der nächste Schritt ist, die effektive
Viskosität
des gesamten Knotenvolumens Vt in der Strömungsrichtung
zu bestimmen. Die effektive Viskosität lotrecht zu der Strömung beeinflußt die Strömungslösung nicht. Diese
effektive Viskosität
sei ηt genannt. Eine genaue Berechnung von ηt neigt aufgrund von unregelmäßig geformten
Volumina, welche komplexe Volumenintegrationen erfordern, in dem
Modell dazu, unpraktisch zu sein. Stattdessen kann ein vereinfachter
Ansatz verwendet werden, welcher das richtige Verhalten ergibt,
wenn jedes Knotenvolumen erstarrt.
-
Nun ist der Strömungswiderstand R eines Volumens
mit gleichförmiger
Viskosität η proportional
zu ηL/A,
wobei L die Pfadlänge
durch das Volumen in der Strömungsrichtung
ist und A die Querschnittsfläche
lotrecht zu der Strömungsrichtung
ist. Der Strömungswiderstand
des Knotenvolumens ist durch 1/R
t = 1/R
c + 1/R
h gegeben.
Das Berechnen von L/A für
jedes Volumen ist generell nicht zweckmäßig. Stattdessen sei bemerkt, daß L/A die
Dimension 1/Länge
aufweist, daher wird die Näherung
verwendet, daß sich
1/A gemäß Volumen
–1/3 ändert. Daher
gilt die folgende Beziehung:
aus welcher zu erhalten ist:
-
Der erstarrte Anteil in dem Knotenvolumen
sei F, wobei F frzc oder frzh ist, abhängig davon, ob der Knoten kalt
oder warm ist. Dann ist V
c = FV
t und
V
h = (1-F)V
t. Einsetzen
in Gleichung (40) ergibt:
-
Gleichung (41) kann normalisiert
werden. Beispielsweise sollte, wenn η
c = η
h Gleichung (41) auf η
t = η
c reduziert werden. Demgemäß wird Gleichung
(41) abgewandelt zu:
-
Die letzte Frage ist, welche Viskosität in den
zwei Abschnitten des Knotenvolumens zu verwenden ist. Wenn der Knoten
i, welcher mit dem Knotenvolumen verbunden ist, kalt ist, wird ηc = visi verwendet
und wird die Näherung
verwendet, daß ηh = vish. Ähnlich wird,
wenn Knoten i warm ist, ηh = visi verwendet
und wird die Näherung
verwendet, daß ηc = visc Die letzte
Gleichung für
eteti ist dann Gleichung (37) oder Gleichung
(38), entsprechend der Tatsache, ob der Knoten i kalt oder warm
ist.
-
Das Verhalten von Gleichung (42)
ist in Grenzfällen
richtig. Beispielsweise ist, wenn F = 0, ηt = ηh, wie erforderlich. Ähnlich ist, wenn F = 1, ηt = ηc, wie erforderlich. Ferner ist die Änderung
von ηt mit F glatt und monoton. Wenn ηc = ηh, so ist ηt = ηc, wie erforderlich. Wenn zuletzt ηc >> ηh,
so ist ηt ≈ ηh[1 + (F/1-F)1/3].
Dies weist die richtige Form auf, da ηt von
einem Wert ηh bei F = 0 ausgehend mit F wächst.
-
Es können zwei einfachere Ausdrücke anstelle
von Gleichung (42) verwendet werden, wenn dies erwünscht ist;
diese können
jedoch zu einem weniger genauen Vorhersageverhalten führen. Ein
Ausdruck lautet folgendermaßen:
-
Ein Problem bei Gleichung (43) ist,
daß in
dem typischen Fall, daß ηc >> ηh,
die Gleichung ηt ≈ ηcF ergibt. Effektiv sagt diese Gleichung
aufgrund der Tatsache, daß ηc sehr groß ist, vorher, daß keine
Strömung durch
den Knoten erfolgt, selbst wenn der größte Teil des Knotenvolumens
geschmolzen ist. Entsprechend besteht die Neigung, daß der vorhergesagte
Einspritzdruck größer als
erwartet ist.
-
Der zweite Ausdruck lautet folgendermaßen:
-
Diese Gleichung gibt das richtige
Verhalten in Grenzfällen
an, wie Gleichung (42). Wenn nämlich
F = 0, so ist ηt = ηh, wie erforderlich. Wenn F = 1, ist ηt = ηc, wie erforderlich. Die Änderung von ηt mit F ist glatt und monoton. Wenn ηc = ηh, ist ηt = ηc, wie erforderlich. Wenn zuletzt ηc >> ηh,
so ist ηt ≈ ηh[1 + (F/I-F)]. Dies weist die richtige Form
auf, da ηt ausgehend von einem Wert von ηh bei F = 0 mit F wächst.
-
Es gibt jedoch zwei Probleme bei
Gleichung (44). Erstens wird Gleichung (44) dadurch abgeleitet,
daß angenommen
wird, daß der
Strömungswiderstand
proportional zu η/V
statt zu η/V1/3 ist, wie bei Gleichung (42). Die zugrundeliegende
Annahme ist daher im Hinblick auf die Dimension unrichtig. Zweites
wurde in der Praxis gezeigt, daß Gleichung
(42) Einspritzdrücke
voraussagt, welche näher
bei den richtigen Werten liegen. Für einen Rohrmodelltestfall
mit einem erwarteten Einspritzdruck von 0,62 MPa ergaben 6-schichtige Darcy-Modelle Drücke von
0,47 MPa unter Verwendung von Gleichung (44), verglichen mit 0,51
MPa unter Verwendung von Gleichung (42). Sechzehnschichtige Modelle
ergaben Drücke
von 0,56 MPa bzw. 0,55 MPa. Eine lineare Viskositätsformulierung
ergab Drücke
von 1,59 MPa und 0,63 MPa bei einer 6- und einer 16-schichtigen
Verfeinerung.
-
Das Prüfen der Verfahrensweise der
effektiven Viskosität
zeigte, daß der
Wert von tfroz relativ genau ist. Ferner wäre es, obgleich das vorliegende
Verfahren eine gleichmäßige Verteilung
von tfroz auf die "kalten" Knoten verwendet,
eine alternative Näherung,
die Verteilung durch die Elementknotentemperaturen zu gewichten.
Eine andere wäre
es, frzc durch Interpolieren der Oberfläche Ts durch
jedes Knotenvolumen und Berechnen der Volumina direkt zu berechnen.
Eine ähnliche
Technik kann für
die gleichmäßige Verteilung
einer verbleibenden Erstarrung auf die "warmen" Knoten verwendet werden, obgleich diese
Alternativen zusätzliche Rechenkapazitäten beanspruchen
können.
-
Obgleich die Verwendung von Gewichtungen
von F1/3 und (1-F)1-3 für die Viskositäten kalter
und warmer Bereiche auf empirischen Gewichtungen mit zusätzlicher
qualitativer theoretischer Unterstützung basieren, wird überlegt,
daß die
Gewichtungen auf einer Integration über Teilknotenvolumina basieren
könnten.
Ferner kann bei der Verwendung der mittleren Viskosität warmer
Knoten für
den warmen Bereich eines kalten Knotens die Neigung bestehen, die
Viskosität
des warmen Bereichs zu unterschätzen,
da die Viskosität
bei Annäherung
an die Erstarrungsoberfläche
wächst.
Dies wiederum kann zu einer geringfügigen Unterschätzung des
Einspritzdrucks führen,
wie oben bemerkt. Es wurde jedoch festgestellt, daß die Verwendung
der mittleren Viskosität
kalter Knoten für
den kalten Bereich eines warmen Knotens einen vernachlässigbaren
Fehler erzeugt, da visc einfach nur groß genug
zu sein braucht, um eine Strömung
durch den erstarrten Abschnitt zu beseitigen.
-
Nun werden im Hinblick auf die Technik
der Entfernung erstarrter Knoten und Elemente aus der Lösungsdomäne bei einer
gewissen Stufe während
des Füllens
und/oder Packens vollständige
Elemente aufgrund der Tatsache, daß die Temperatur sämtlicher
Knoten in dem Element unter die Verfestigungstemperatur Ts gefallen ist, im wesentlichen unbeweglich
ge macht. Die Frage ist, wie diese Elemente im Zusammenhang einer
Fluidströmungsanalyse
zu behandeln sind. Ein Ansatz ist, diese Elemente durch Behandeln
des festen Bereichs als Zone sehr hoher Viskosität weiterhin als Fluid zu behandeln.
Die "feste" Viskosität kann durch
Extrapolieren der Fluidviskositätsfunktion
oder durch Zuordnen eines beliebig großen Werts erhalten werden. Dies
kann jedoch zu einer Störung
des Gleichungssystems führen.
Die Konvergenz kann verzögert
oder vollständig
beendet werden, und die Rechenkosten können dadurch erhöht werden.
-
Gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird die Lösungsdomäne für das Fließvermögen und
den Druck verkleinert, so daß diese
lediglich die Elemente enthält,
welche einige Knoten oberhalb der Verfestigungstemperatur aufweisen.
Durch vollständiges
Entfernen erstarrter Elemente aus der Lösungsdomäne wird eine einfache Konvergenz
für ein
Problem, welches im wesentlichen ein Fluidproblem ist, erreicht,
wobei ferner eine Einsparung von Rechenzeit gewonnen wird. Die nützlichen
Randbedingungen für
eine Strömung ohne
Gleitvorgang werden an der Grenzfläche zu dem erstarrten Bereich
anstatt an der Formwand angewandt. In den frühen Phasen des Formvorgangs
stimmen diese zwei Grenzflächen überein.
Diese Randbedingungen werden dadurch angewandt, daß die Funktion
des Fließvermögens an
der Grenzfläche
auf null gesetzt wird. Es sei bemerkt, daß die vollständige Höhlungsdomäne typischerweise
für die
Temperaturfeldberechnungen verwendet wird.
-
Eine weitere neuartige Verfahrensweise
ist mit einer Berechnung des effektiven Drucks in Bereichen, welche
sich verfestigten, verbunden. Nachdem entschieden wurde, das Material
in der Formhöhlung
als fest oder flüssig
zu kennzeichnen, ist es weiterhin generell wünschenswert, den Druck in dem
Festkörper
zu berechnen. In Wirklichkeit wirkt weiterhin ein Druckeinfluß auf das
erstarrte Polymer, da Kompressionsspannung und kleine Auslenkungen
durch das feste Polymer von dem benachbarten geschmolzenen Polymer über kleine
Entfernungen übertragen
werden können.
Um den erstarrten Knoten einen Druck zuzuordnen, reicht es generell
nicht aus, den Druck von geschmolzenen Knoten voranzubewegen, da
dieses Verfahren den Vorgang des Ausfrierens nicht berücksichtigt,
wobei einige Abschnitte der gefüllten
Höhlung
weiterhin geschmolzen und einem Einspritzdruck ausgesetzt sein können, während zur
gleichen Zeit andere Bereiche erstarrt sind und keinen angewandten
Druck aufweisen, da sich diese in einer derartigen Entfernung von
den geschmolzenen Bereichen befinden, daß keine bedeutende Druckübertragung
bewirkt wird.
-
Ferner ist es wünschenswert, den Druck zu kennen,
um den Zustand des Materials zu bestimmen. Der Druck wird gemeinsam
mit einer Kenntnis der Temperatur verwendet, um die Materialdichte
und folglich die Masse bei jedem festen oder flüssigen Knoten in der Höhlung zu
bestimmen.
-
Ferner ist es vernünftigerweise üblich, daß Hersteller
Drucksensoren in echten Formhöhlungen
einlassen, um einige Informationen zu liefern, durch welche diese
Formmaschinen und -verfahren steuern und versuchen können, Parameter
zu bestimmen, welche die Formteilgüte betreffen. Eine Betrachtung
der tatsächlichen
Physik des Verfahrens führt
zu dem Schluß,
daß eine
genaue Simulation wahrscheinlich eine sehr komplexe und im Hinblick
auf die Berechnung teure multiphysikalische Simulation erfordern
würde,
welche sowohl Fluidmechanik als auch Festkörpermechanik kombiniert. Zur
Zeit sind die Techniken jedoch nicht gut entwickelt.
-
Es war eine erfindungsgemäße Lösung, eine
Technik zum Schätzen
des Festkörperdrucks
durch Projizieren des Kerndrucks auf die erstarrte äußere Schicht
der Höhlung
zu entwickeln. Genauer wird sowohl in erstarrten als auch in geschmolzenen
Bereichen der Kerndruck auf alle äußeren Knoten projiziert, welche
erstarrt sind. Beispielsweise kann der Kerndruck durch die Berechnung
des normalen Verfahrens finiter Elemente bestimmt werden, oder dies
kann durch den Druckabfall des erstarrten festen Materials erfolgen,
welcher fortschreitet, während
die Temperatur des Polymers aufgrund des Kühlens abfällt. Durch ein Verfahren geometrischer
Zerlegung wird sämtlichen
Knoten, welche sich nicht in dem Kern eines Abschnitts befinden,
ein Kernknoten zugeordnet, dessen Druck diese übernehmen, wenn diese erstarrt
sind. Die einzigen Knoten, für welche
der Druckabfall beim Kühlen
dann tatsächlich
berechnet wird, sind die, welche die Kernzuschreibung erhielten.
Jedem äußeren Knoten
kann der Kernknoten zugeordnet werden, welcher diesem am nächsten ist, um
dessen Kernknoten zu sein. Der Algorithmus zum Bestimmen, welche
Knoten Kernknoten sind, beruht jedoch auf den äußeren Knoten. Das bedeutet,
daß jeder
Kernknoten mindestens einen äußeren Knoten
aufweist, welcher davon abhängt;
andernfalls hätte
der Kernknoten nicht die Kernknotenzuschreibung erhalten.
-
Der Algorithmus zum Erzeugen der
Kernknotenzuschreibung verfährt
folgendermaßen.
Zuerst werden sämtliche
Knoten an der Höhlungswand
als Schicht null gekennzeichnet. Sodann werden sämtliche Knoten, welche an Schicht
null angrenzen, als Schicht eins gekennzeichnet. Als nächstes werden
sämtliche
Knoten, welche an Schicht eins angrenzen, als Schicht zwei gekennzeichnet
und dies mit zunehmend ansteigenden Schichtzahlen wiederholt, bis
sämtlichen
Knoten eine Schichtnummer zugeordnet ist. Danach wird die Entfernung
von der nächsten
Höhlungswand
für jeden
Knoten berechnet. Ferner wird für
jeden inneren Knoten erfaßt,
welches der nächste
Wandknoten ist. Sämtliche
Knoten, deren Schichtzahl größer als
die Hälfte
der gewährleisteten
Anzahl von Schichten in der Dicke oder dieser gleich ist, werden
als mögliche
Kernknoten markiert.
-
Die gewährleistete Anzahl von Schichten
in der Dicke ist ein Ergebnis des früher beschriebenen Gitterverfeinerungsverfahrens.
Nun wird dadurch fortgefahren, daß bei jedem Knoten an der Höhlungswand
begonnen wird, das bedeutet, mit Schichtzahl null. Die Knoten, welche
mit jedem verbunden sind, werden solange nacheinander durchquert,
wobei eine Bewegung zu zunehmend größeren Schichtzahlen erfolgt,
bis ein möglicher
Kernknoten erreicht wird. Generell gibt es verschiedene mögliche Kernknoten
für jeden Höhlungswandknoten.
Der Knoten, welcher als Kernknoten ausgewählt wird, welcher mit dem Wandknoten
verbunden ist, ist der, welcher das Verhältnis dcw/dcn maximiert, wobei:
dcw die
Entfernung eines Kernknotens von der Höhlungswand ist, und
dcn die Entfernung eines Kernknotens von einem
Wandknoten ist.
-
Inneren Knoten, welche keine Kernknoten
sind, wird ein Kernknoten zugeordnet, welcher der gleiche ist wie
der nächste
Höhlungswandknoten,
welcher während
der früheren
Schichtnumerierungsschritte bestimmt wurde.
-
Dieser Algorithmus weist das Merkmal
auf, daß,
wenn ein dicker und ein dünner
Bereich einander benachbart sind, den erstarrten Knoten in dem dünnen Bereich
ein Kerndruck von dem dicken Bereich zugeordnet wird. Es wurde festgestellt,
daß dies
den wirklichen physikalischen Vorgang gut nachahmt. Beispielsweise ahmt,
wo ein enger Zulauf an einem dickeren Gießtrichterzuleitungssystem angebracht
ist, nachdem der Zulauf erstarrt ist, der gemeldete Druck daran
den des dickeren Zuleitungssystems nach. Dies repräsentiert
die Übertragung
von Kompressionsspannungen durch das feste Polymer.
-
22 stellt
eine Schichtnumerierung für
Kern, Wand und innere Knoten sowie die Definition der Entfernungen,
welche bei dem Verhältnis
verwendet werden, um zu bestimmen, welcher Kernknoten welchem Wandknoten
zugeordnet wird, dar.
-
23A bis 23C stellen die Beziehung
zwischen Kernknoten, Wandknoten und inneren Knoten sowie deren Druckänderung
mit zunehmender Zeit und Erstarrung dar.
-
Nachdem die verschiedenen neuartigen
Verfahrensweisen und Algorithmen genau beschrieben wurden, kann
die Aufmerksamkeit nun den 24 und 25 zugewandt werden, um
zu verstehen, wie die Verbesserungen sowohl in der Füllphase
als auch in der Packphase gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung verwirklicht werden. 24 ist
eine schematische Darstellung der Füllphasenanalyse, welche bestimmte
Verfahrensteilschritte von Schritt 50 aus 2 zusammenfaßt. Es sei daran erinnert,
daß gemäß dem Flußdiagramm
auf oberster Stufe von 2,
wenn das dreidimensionale Festmodell diskretisiert wurde, um eine
Modellösungsdomäne zu liefern,
und die Randbedingungen festgelegt wurden, die Simulation in Schritt 50 zuerst eine
Lösung
für Füllphasenvorgangsvariablen
bestimmt.
-
Die Füllphasenanalyse von Schritt 50 beginnt
in Schritt 110 mit der Voraussetzung, daß die Höhlung leer
ist. Sämtliche
Feldvariablen, wie etwa Druck, Temperatur und Geschwindigkeit, werden
in Schritt 120 initialisiert. Danach werden die Gleichungen
von Masse- und Impulserhaltung angewandt, um mindestens für einen
Abschnitt der Lösungsdomäne eine
Lösung
für die
Fluidität κ in Schritt 130 und
für den
Druck in Schritt 140 vorzunehmen und die Geschwindigkeit
in Schritt 150 zu berechnen. In dem Fall, daß eine Analyse
mittels finiter Elemente verwendet wird, werden die Fluiditäts-, Druck-
und Geschwindigkeitswerte an jedem der Knoten in dem Gitter bestimmt.
-
Eine Lösung für die Fluidität kann durch
Anwendung der Darcy-Strömungsfunktion
und eine Lösung für den Druck
sodann unter Verwendung einer Laplace-Gleichung erfolgen, da der
Druck eine Funktion der Fluidität
ist. Alternativ kann eine Navier-Stokes-Technik verwendet werden,
um eine Lösung
für den
Druck auf Basis der Impulserhaltung zu liefern. Wenn Fluidität und Druck
gelöst
wurden, kann die Geschwindigkeit direkt berechnet werden. Als nächstes wird
auf Basis des Energieerhaltungssatzes die Temperatur verwendet,
um die Viskosität
in Schritt 160 zu berechnen. Sodann nimmt das Modell in
Schritt 170 eine Prüfung
vor, um festzustellen, ob der Druck konvergierte, was zu Beginn
wahrscheinlich nicht der Fall ist. Wenn nicht, werden die Schritte 130 bis 160 iterativ
wiederholt, bis der Druck konvergiert.
-
Wenn der Druck konvergierte, rückt die
Simulation die Fluidströmungsfront
in dem Schritt 180 der Entwicklung der freien Oberfläche schrittweise
vor. Der Beitrag der konvektiven Wärmeübertragung wird als nächstes in
Schritt 190 berücksichtigt,
wobei eine explizite Lagrange-Analyse der Temperatur vollendet wird, um
die Wärmeenergiewirkungen
des fortlaufenden Zustroms geschmolzenen Polymers in die Höhlung zu
berücksichtigen.
Sodann werden die verbleibenden Terme in der Temperaturgleichung
in Schritt 200 gelöst,
um Leitung, viskose Reibung und jegliche anderen erwünschten
Wärmewirkungen
zu berücksichtigen,
wie etwa Verfestigungswärme
bei Thermoplasten und Reaktionswärme
bei duroplastischen Materialien.
-
Wenn sämtliche Temperaturwirkungen
quantifiziert und in die Simulation aufgenommen wurden, nimmt der
Algorithmus in Schritt 210 eine Prüfung vor, um festzustellen,
ob die Formhöhlung
voll ist. Wenn nicht, werden die Schritte 130 bis 200 solange
iterativ wiederholt, bis die Höhlung
voll ist. Generell kann der Algorithmus eine Schleife in der Größenordnung
von 100 bis 200mal durchlaufen, um das Füllen der Formhöhlung zu
simulieren. Nach Vollendung geht das Modell dann zu Schritt 60,
dargestellt in dem Flußdiagramm
in 2, in welchem die
Packphasenanalyse erfolgt.
-
In 25 ist
nun eine schematische Darstellung der Packphasenanalyse dargestellt,
welche bestimmte Verfahrens-Teilschritte von Schritt 60 aus 2 zusammenfaßt. Die
Packphasenanalyse von Schritt 60 beginnt mit dem Anfangszustand
sämtlicher
Variablen, welche sich aus der Füllphase
in Schritt 50 ergeben. Abermals werden die Gleichungen
von Masse- und Energieerhaltung angewandt, um mindestens für einen
Teil der Lösungsdomäne eine
Lösung
für die
Fluidität κ in Schritt 220 und
den Druck in Schritt
230 zu bestimmen und die Geschwindigkeit
in Schritt 240 zu berechnen. Wenn Fluidität und Druck
gelöst
sind, kann die Geschwindigkeit direkt berechnet werden. Als nächstes wird
auf Basis des Energieerhaltungssatzes die Temperatur verwendet,
um die Viskosität
in Schritt 250 zu berechnen. Sodann nimmt das Modell in
Schritt 260 eine Prüfung vor,
um festzustellen, ob der Druck konvergierte, was zu Beginn wahrscheinlich
nicht der Fall ist. Wenn nicht, werden die Schritte 220 bis 150 iterativ
wiederholt, bis der Druck konvergiert.
-
Wenn der Druck konvergierte, wird
als nächstes
der Beitrag konvektiver Wärmeübertragung
in Schritt 270 behandelt, wobei die explizite Lagrange-Analyse
der Temperatur vollendet wird, um den verminderten, doch fortlaufenden
Zufluß geschmolzenen
Polymers in die Höhlung
zu berücksichtigen.
Sodann werden die verbleibenden Terme in der Temperaturgleichung
in Schritt 280 gelöst,
um Leitung, viskose Reibung und jegliche anderen Wärmewirkungen
zu berücksichtigen.
-
Wenn sämtliche Temperaturwirkungen
quantifiziert und in die Simulation aufgenommen wurden, werden Bauteileigenschaften,
wie etwa Dichte, Volumenschrumpfung, Masse und erstarrtes Volumen
in Schritt 290 berechnet und aktualisiert. Danach nimmt
der Algorithmus eine Prüfung
vor, um festzustellen, ob das vorgeschriebene Druckprofil in Schritt 300 vollendet
wurde. Wenn nicht, werden die Schritte 220 bis 290 solange iterativ
wiederholt, bis das Druckprofil vollständig ist. Nach Vollendung geht
das Modell dann zu Schritt 70, dargestellt in dem Flußdiagramm
in 2, in welchem die
Ergebnisse der Simulation zur Betrachtung durch den Konstrukteur
ausgegeben werden.
-
Obgleich viele der Schritte in den
Flußdiagrammen
der Füllphase
und der Packphase ähnlich
sind, ändern
sich die jeweiligen Beiträge
zu der Vorhersagegenauigkeit des Gesamtsimulation, besonders im
Hinblick auf die Anwendung der Energieerhaltungssatzes. Beispielsweise
können
während der
Füllphase,
wobei es relativ hohe Strömungsgeschwindigkeiten
gibt, Wärmewirkungen
der viskosen Reibung bedeutend sein; hingegen dominieren während der
Packphase, wobei es relativ niedrige Strömungsgeschwindigkeiten gibt,
die Beiträge
von Leitung und Konvektion die Wärmeübertragungsanalyse.
-
Im Hinblick auf die zahlreichen oben
erörterten
Verfahrensweisen, welche den Energieerhaltungssatz zur Verbesserung
der Vorhersagegenauigkeit des Modells betreffen, können gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung die folgenden Techniken vorteilhaft in Schritt 190 des
Füllphasen-Flußdiagramms
verwirklicht werden: die Verwendung einer eindimensionalen analytischen
Funktion zum Beschreiben der lokalen Temperaturverteilung bei einem
Knoten; die Definition der zeitlichen Änderung einer eindimensionalen
analytischen Funktion, um die Wärmekonvektion
zu berücksichtigen;
die Beschreibung eines expliziten Temperaturkonvektionsschemas unter
Verwendung der eindimensionalen analytischen Funktion; und eine
Gitterverfeinerung finiter Elemente, wobei dies einen Algorithmus
zur Berechnung einer Entfernung von der Höhlungswand umfaßt. Die
Beschreibung der Änderung
einer eindimensionalen analytischen Funktion zum Berücksichtigen der
viskosen Wärmeerzeugung
kann in Schritt 200 verwirklicht werden. Diese Techniken
können
ferner in entsprechenden Schritten in dem Packphasen-Flußdiagramm
verwirklicht werden; deren Einfluß auf die Simulationsergebnisse
wäre jedoch
aufgrund verschiedener Bedingungen von geringerem Umfang.
-
Ähnlich
können
im Hinblick auf die neuartigen Verfahrensweisen, welche die Behandlung
des verfestigten Materials betreffen, die folgenden Techniken in
Schritt 220 des Füllphasen-Flußdiagramms
beim Bestimmen einer Lösung
für die
Fluidität
vorteilhaft verwirklicht werden: bei der Bestimmung der Position
der Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche; der
Formulierung von Elementen mit einer durchgehend linearen Änderung
der Materialeigenschaften; und der Bestimmung einer Funktion der
effektiven Viskosität in
Elementen, welche die Festkörper-Flüssigkeits-Grenzfläche enthalten.
Die Entfernung erstarrter Knoten und Elemente aus der Lösungsdomäne und die
Berechnung des effektiven Drucks in Bereichen, welche sich verfestigten,
können
in Schritt 200 wirksam verwirklicht werden, um das Bestimmen
einer Lösung
für den
Druck zu erleichtern. Diese Techniken können ferner in entsprechenden
Schritten in dem Füllphasen-Flußdiagramm
verwirklicht werden; deren Einfluß auf die Simulationsergebnisse
wäre jedoch
von geringerem Umfang.
-
Obgleich in der vorliegenden Schrift
Ausführungsbeispiele
der Erfindung beschrieben wurden, welche als beispielhaft und bevorzugt
erachtet werden, sind weitere Abwandlungen und Alternativen der
Erfindung für Fachkundige
aus den vorliegenden Darlegungen ersichtlich. Sämtliche derartigen Abwandlungen
und Alternativen werden als innerhalb des Umfangs der Erfindung
befindlich betrachtet. Beispielsweise sind, obgleich die Offenbarung
generell die Modellierung von Thermoplast-Spritzgußverfahren
betrifft, die Ansätze
der Erfindung auf Spritzgußverfahren
duroplastischer Polymere anwendbar. Wie oben erwähnt, können sowohl der Beitrag der
Reaktionswärme
als auch die Verfestigungswärme
in dem Thermoplastmodell bei der Energieerhaltungsanalyse berücksichtigt
werden. Weitere Betrachtungen von Wärmeübertragung und Wärmeenergie
können
in die Analyse aufgenommen werden, wie etwa die Wärmekapazität der Form
und aktives Kühlen
oder Wärmen der
Form.
-
Die generellen Prinzipien, welche
dem vorliegenden Ansatz zugrunde liegen, können ferner sowohl auf das
Modellieren von Strömungen
verschiedener Materialien, welche zugleich oder nacheinander in
der gleichen Form erfolgen, als auch auf das Modellieren anderer
Materialien und Fluide angewandt werden. Beispielsweise können einige
bzw. sämtliche
der Prinzipien der Erfindung, welche in der vorliegenden Schrift
dargelegt wurden, auf andere Formverfahren angewandt werden. Dies
kann Polymerverfahren, wie etwa Extrusion, Blasformen, Preßformen,
Warmformen und Spritzgußvari anten,
wie etwa gasgestütztes
Spritzgießen, Preßspritzgießen und
Verbundspritzgießen
umfassen. Ferner können
die Prinzipien auch auf Herstellungsverfahren in anderen Industriebereichen
angewandt werden, wie etwa Metallgießen, Lebensmittelverarbeitung, nämlich überall dort,
wo ein Fluid bzw. eine Substanz, welche sich wie ein Fluid verhält, strömt.
-
Dementsprechend soll durch die Patenturkunde
die Erfindung gemäß Definition
in den folgenden Ansprüchen
geschützt
werden.