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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Hörgerät mit mindestens
einem ersten Transducer oder Signalwandler zum Umwandeln von Schall
in ein elektrisches Signal, einem zweiten Transducer oder Signalwandler
zum Umwandeln eines elektrischen Signals in Schall, einer ersten
Einrichtung zum Verarbeiten und Verstärken eines vom ersten Transducer
erhaltenen elektrischen Signals und zum Zuführen des verarbeiteten und
verstärkten
elektrischen Signals zum zweiten Transducer und einer mit der ersten
Einrichtung verbundenen zweiten Einrichtung zum Speichern von Signalverarbeitungsparametern
sowie eine mit einem Hörgerät kommunikationsfähige externe
Einheit.
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Ein derartiges Hörgerät und eine derartige externe
Einheit sind allgemein bekannt.
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Die herkömmliche externe Einheit wird
zum Speichern von Signalverarbeitungsparametern verwendet, die durch
einen Hörgeräteakustiker
oder Audiologisten in herkömmlichen
Hörgeräten gesetzt worden
sind.
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In der Praxis hat sich unter anderem
gezeigt, daß schwerhörigen Personen
ein Hörgerät angepaßt wird,
nachdem sie für
viele Jahre nicht in der Lage waren, beispielsweise hohe Töne und/oder
leise Töne
zu hören
und/oder keine hohen Schalldrücke erfahren
haben. Die durch den Hörgeräteakustiker (oder
Audiologisten) vorzunehmende Einstellung wird hinsichtlich Sprache
auf maximale Hörbarkeit ausgerichtet,
wobei u. a. hohe Töne
verstärkt
werden. Außerdem
wird die Weise, auf die der durch den Transducer aufgenommene Umgebungs schall
verarbeitet wird, indem er z. B. verstärkt oder gefiltert wird, usw.,
dem Hörverlust
der betrachteten Person angepaßt.
Wenn eine schwerhörige
Person nach mehreren Jahren wieder hohe Töne hört, kann die Person dies bei
der ersten Anpassung eines Hörgeräts teilweise
aufgrund des lauten oder grellen Tons sicher als hochgradig unangenehm
empfinden. Daher wird der Hörgeräteakustiker
wahrscheinlich eine Einstellung mit einem geringeren Hochtonanteil
und daher mit einer verminderten Hörbarkeit hinsichtlich Sprache
wählen,
um eine schwerhörige
Person bei ihrem ersten Besuch zufriedenzustellen. Ansonsten besteht
die Gefahr, daß die
schwerhörige
Person ihr Hörgerät schließlich nicht
benutzt. Diese Gefahr besteht auch dann, wenn die Hörbarkeit
hinsichtlich Sprache nicht in ausreichendem Maße verbessert wird. Die Einstellung
kann bei wiederholten Besuchen hin zu höheren Tönen und damit zu einer verbesserten
Hörbarkeit
hinsichtlich Sprache erweitert werden. Normalerweise wird die Anzahl
von Wiederholungsbesuchen relativ gering sein, so daß die Einstellungs-
oder Anpassungsschritte relativ groß sein werden. Wenn die Einstellungs-
oder Anpassungsschritte zu groß sind,
besteht jedoch die Möglichkeit, daß die schwerhörige Person
die vorherige, tatsächlich
weniger optimale Einstellung bevorzugen wird und den Hörgeräteakustiker
bittet, die vorangehende Einstellung zu verwenden und sie anschließend dabei
zu belassen, oder die schwerhörige
Person sogar von einem weiteren Gebrauch des Hörgeräts mit allen damit verbundenen
negativen Folgen absieht.
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Vorstehend ist das Problem hoher
Töne diskutiert
worden. Mit leisen Tönen
und hohen Schalldrücken
verbundene Probleme sind jedoch analog dazu. Im allgemeinen wird
ein Einstellungsparameter oder eine Kombination von Einstellungsparametern betrachtet.
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Hinsichtlich der mit hohen Schalldrücken verbundenen
Probleme wird eine bezüglich
einer optimalen maximalen Ausgangsleistung niedrigere Ausgangsleistung
eingestellt, wenn das Hörgerät erstmals
angepaßt
wird, weil die schwerhörige
Person möglicherweise
nicht mehr an hohe Schalldrücke gewöhnt ist.
Hinsichtlich leiser Töne
hat die Person möglicherweise
beispielsweise das Ticken von Uhren oder durch Verkehr oder elektrische
Geräte
erzeugte Geräusche
für eine
längere
Zeitdauer nicht mehr gehört,
so daß diese
Geräusche
anfänglich
trotz der Tatsache, daß leise
Töne häufig wertvolle
Information beinhalten, als unerwünscht betrachtet werden. In diesem
Fall wird der Hörgeräteakustiker
bei einer ersten Anpassung einen relativ hohen Rauschunterdrückungsschwellenwert
einstellen. Der Rauschunterdrückungsschwellenwert
ist ein Schaltpunkt in einer Rauschunterdrückungsschaltung, die ihren
Verstärkungsfaktor
vermindern wird, wenn ausschließlich
leise Töne
unterhalb des Rauschunterdrückungsschwellenwertes
vorhanden sind.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Hörgerät und eine
externe Einheit bereitzustellen, die hinsichtlich der vorstehend
beschriebenen Praxis eine erhebliche Verbesserung ermöglichen,
wobei, um die Aufgabe der Erfindung zu lösen, ein Hörgerät des in der Einleitung erwähnten Typs
bereitgestellt wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Hörgerät aufweist:
eine mit der zweiten Einrichtung verbundene dritte Einrichtung für eine schrittweise
Einstellung eines oder mehrerer von der zweiten Einrichtung erhaltenen
Signalverarbeitungsparameter von einem Anfangspunkt eines vorgegebenen
Bereichs bis zu einem Endpunkt des Bereichs, sowie eine externe
Einheit des in der Einleitung erwähnten Typs, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie
für eine Kommunikation
mit der dritten Einrichtung eines erfindungsgemäßen Hörgeräts geeignet ist und aufweist:
eine vierte Ein richtung zum Auswählen
und Setzen eines oder mehrerer einzustellender Parameter in der
dritten Einrichtung, eine fünfte
Einrichtung zum Setzen des Bereichs des einen oder der mehreren
einzustellenden Parameter in der dritten Einrichtung und eine in
der schrittweisen Einstellung zu verwendende sechste Einrichtung
zum Setzen der Schrittgröße in der
dritten Einrichtung, und, wenn das Hörgerät einen Zeitgeber aufweist,
eine siebente Einrichtung zum Setzen des Wiederholungsintervalls aufeinanderfolgender
Triggersignale im Zeitgeber.
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Das Hörgerät stellt sich unabhängig von
der Tatsache, ob die Triggersignale manuell oder automatisch erzeugt
werden, zeitlich von selbst ein. Die Einstellungen können dadurch
graduell oder in kleinen Schritten vorgenommen werden. Der Unterschied
zwischen zwei Schritten ist, wenn überhaupt, kaum hörbar; der
Unterschied zwischen dem ersten Schritt und dem letzten Schritt
einer Folge von Schritten muß jedoch
hörbar
sein.
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Vorzugsweise ist der Anfangspunkt
eines Parameterbereichs durch eine Anfangseinstellung definiert,
die für
einen betrachteten Benutzer des Hörgeräts akzeptabel ist, wobei die
Verstärkung
hoher Töne
weniger als optimal ist, so daß die
Hörbarkeit
hinsichtlich Sprache weniger als optimal ist, und der Endpunkt eines
Parameterbereichs ist durch eine Endeinstellung definiert, die für den betrachteten
Benutzer optimal ist, wobei die Verstärkung hoher Töne optimal
ist, so daß die
Hörbarkeit
hinsichtlich Sprache optimal ist.
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Die Einstellungen des Hörgeräts sind
nicht auf die Einstellung des Verstärkungsparameters beschränkt, sondern
es können
stattdessen oder zusätzlich
andere Parameter verwendet werden, wie beispielsweise Filterfunktionsparameter,
Rauschunterdrückungsparameter,
usw. Die für
den Verlauf von der Anfangseinstellung zur Endeinstellung erforderliche Zeitdauer
ist die Gewöhnungsperiode,
die beispielsweise mehrere Wochen betragen kann. Sowohl die Anfangseinstellung
als auch die Endeinstellung sind voreingestellt, oder mit anderen
Worten durch den Hörgeräteakustiker
vorprogrammiert. Das Hörgerät führt den
graduellen Schaltvorgang von der Anfangseinstellung zur Endeinstellung
anschließend
in ausreichend kleinen Schritten aus. Die Schrittgröße kann
programmierbar sein. Außerdem
kann die gewünschte
Gewöhnungsperiode
voreingestellt werden.
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Technisch könnten all diese Funktionen
auf viele verschiedene Weisen realisiert werden, beispielsweise
indem ein Zeitgeber oder eine Uhr in das Hörgerät integriert wird, die die
Einstellungen nach einer vorgegebenen Zeitdauer um einen Schritt
weiterschaltet, die Einstellungen um einen Schritt weiterschaltet,
nachdem das Hörgerät ein- oder
mehrmals wiederholt ausgeschaltet und wieder eingeschaltet worden
ist; die Einstellungen um einen Schritt weitergeschaltet werden,
nachdem die Batterie einmal oder mehrmals durch eine neue Batterie
ersetzt oder eine neue Batterie in Betrieb genommen worden ist;
die Einstellungen um einen Schritt weitergeschaltet werden, nachdem
ein Knopf des Hörgeräts ein-
oder mehrmals betätigt
worden ist; usw.
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D. h., das Hörgerät kann einen Zeitgeber zum
Bereitstellen aufeinanderfolgender Triggersignale; einen Knopf zum
Bereitstellen der aufeinanderfolgenden Triggersignale in Antwort
auf eine wiederholte Betätigung
des Knopfes; eine achte Einrichtung zum Bereitstellen aufeinanderfolgender
Triggersignale in Antwort auf wiederholtes Einschalten des Hörgeräts; oder
eine neunte Einrichtung zum Erfassen der Anordnung einer Batterie
im Hörgerät und zum Bereitstellen
der aufeinanderfolgenden Triggersignale in Antwort auf das wiederholte
Anordnen einer Batterie aufweisen.
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Vorzugsweise sind die dritte Einrichtung
des Hörgeräts und die
externe Einheit für
eine wechselseitige Kommunikation angeordnet, wobei die zweite Einrichtung
des Hörgeräts und die
externe Einheit in diesem Fall auf die gleiche Weise wie dies bei
einem herkömmlichen
Hörgerät der Fall
sein kann, für
eine wechselseitige Kommunikation angeordnet sind.
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Hierdurch können unter anderem die folgenden
Vorteile erhalten werden:
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Bei der ersten Anpassung wird eine
schwerhörige
Person ein Hörgerät erhalten,
das akzeptierbar und angenehmen klingt. Nach der Gewöhnungsperiode
wird das Hörgerät automatisch
optimal eingestellt worden sein, ohne daß die Person eine zeitlang
einen unangenehmen Klang oder Schall empfindet und ohne daß ein Hörgeräteakustiker
mehrmals besucht werden muß.
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Ein Hörgeräteakustiker stellt ein Hörgerät bereit,
daß von
Anfang an angenehmen klingt, während
nach der Gewöhnungsperiode
ohne jegliche Zwischeneinstellungen eine optimale Einstellung erzielt
worden sein wird.
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Dadurch wird die Gefahr reduziert,
daß ein optimal
eingestelltes Hörgerät, d. h.
ein Hörgerät, mit einem
optimalen lauten Klang, von einer schwerhörigen Person abgelegt wird,
weil der Schall oder Klang anfangs nicht akzeptierbar ist.
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Die Erfindung wird nachstehend unter
Bezug auf eine Zeichnung ausführlicher
erläutert,
die aus einer Figur besteht, die ein Hörgerät und eine externe Einheit
darstellt.
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Das Hörgerät 1 weist mindestens
auf: einen Transducer (Mikrofon) 2 zum Umwandeln von Schall in
ein elektrisches Signal, einen zweiten Transducer (Lautsprecher) 3 zum
Umwandeln eines elektrischen Signals in Schall, eine erste Einrichtung 4 zum
Verarbeiten und Verstärken
eines vom ersten Transducer 2 erhaltenen elektrischen Signals
und zum Zuführen des
verarbeiteten und verstärkten
elektrischen Signals zum zweiten Transducer 3, eine mit
der ersten Einrichtung 4 verbundene zweite Einrichtung
(Speicher) 5 zum Speichern von Signalverarbeitungsparametern
und eine mit der zweiten Einrichtung 5 verbundene dritte
Einrichtung 6 zum stufenweisen Einstellen eines oder mehrerer
von der zweiten Einrichtung 5 erhaltener Signalverarbeitungsparameter
von einem Anfangspunkt eines vorgegebenen Bereichs zu einem Endpunkt
des Bereichs in Antwort auf aufeinanderfolgende Triggersignale 7.
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In einer Ausführungsform des Hörgeräts 1 ist der
Anfangspunkt des Bereichs durch eine Anfangseinstellung definiert,
die für
einen vorgesehenen Benutzer des Hörgeräts geeignet ist und bei der
die Hochtonverstärkung
weniger als optimal ist, so daß die
Hörbarkeit
bezüglich
Sprache weniger als optimal ist, und der Endpunkt des Bereichs ist
durch eine für den
vorgesehenen Benutzer optimale Endeinstellung definiert, bei der
die Hochtonverstärkung
optimal ist, so daß die
Hörbarkeit
bezüglich
Sprache optimal ist.
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Gegebenenfalls können alternative oder weitere
Parameter verwendet werden, wobei jeder Parameter einen Bereich
aufweist, der durch eine vorgegebene Anfangseinstellung und eine
vorgegebene Endeinstellung definiert ist.
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In der Einleitung sind der maximale
Ausgangsleistungspegel und der Rauschunterdrückungsschwellenwert bereits
als mögliche
Beispiele solcher alternativen oder zusätzlichen Parameter erwähnt worden.
Weitere Möglichkeiten
sind für
Fachleute offensichtlich.
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In einer Ausführungsform des Hörgeräts bilden
die erste, die zweite und die dritte Einrichtung 4–6 einen
Teil einer oder mehrerer integrierter Schaltungen.
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Eine Ausführungsform des Hörgeräts 1 weist einen
Zeitgeber 8 zum Bereitstellen der aufeinanderfolgenden
Triggersignale 7 auf.
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Eine andere Ausführungsform des Hörgeräts weist
eine achte Einrichtung 9 zum Bereitstellen der aufeinanderfolgenden
Triggersignale 7 in Antwort auf wiederholtes Einschalten
des Hörgeräts 1 auf.
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Eine noch andere Ausführungsform
des Hörgeräts 1 weist
eine neunte Einrichtung 10 zum Erfassen der Anordnung einer
Batterie im Hörgerät 1 und zum
Bereitstellen der aufeinanderfolgenden Triggersignale 7 in
Antwort auf das wiederholte Anordnen einer Batterie auf.
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Eine noch andere Ausführungsform
des Hörgeräts 1 weist
einen Knopf 11 zum Bereitstellen der aufeinanderfolgenden
Triggersignale 7 in Antwort auf eine wiederholte Betätigung des
Knopfes 11 auf.
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Obwohl das in der Zeichnung dargestellte Hörgerät 1 den
Zeitgeber 8, die achte Einrichtung 9, die neunte
Einrichtung 10 sowie den Knopf 11 aufweist, wird
das Hörgerät 1 im
allgemeinen entweder den Zeitgeber 8, die achte Einrichtung 9 oder
die neunte Einrichtung 10 oder den Knopf 11 aufweisen.
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Für
Fachleute ist ersichtlich, wie der Zeitgeber 8, die achte
und die neunte Einrichtung 9, 10 und der Knopf 11 durch
Elektronik, die Teil der vorstehend erwähnten einen oder mehreren integrierten
Schaltungen sein kann, so angeordnet oder bereitgestellt werden
können,
daß die
aufeinanderfolgenden Triggersignale 7 bereitgestellt werden,
so daß dies
hierin nicht näher
beschrieben wird. Gegebenenfalls kann für diesen Zweck in Handbüchern nachgeschlagen werden.
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Für
Fachleute ist offensichtlich, daß die gewünschten aufeinanderfolgenden
Triggersignale auch auf viele andere Weisen bereitgestellt werden können.
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Das Hörgerät 1 könnte eine
(nicht dargestellte) vierte Einrichtung zum Auswählen und Setzen eines oder
mehrerer einzustellender Parameter in der dritten Einrichtung 6,
eine (nicht dargestellte) fünfte Einrichtung
zum Setzen des Be reichs des einen oder der mehreren einzustellenden
Parameter in der dritten Einrichtung 6, eine (nicht dargestellte)
sechste Einrichtung zum Setzen einer in der schrittweisen Einstellung
verwendbaren Schrittgröße in der
dritten Einrichtung 6, und, wenn das Hörgerät 1 den Zeitgeber 8 aufweist,
eine (nicht dargestellte) siebente Einrichtung zum Setzen des Wiederholungsintervalls der
aufeinanderfolgenden Triggersignale 7 im Zeitgeber 8 aufweisen.
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Es ist jedoch praktischer, die vierten
bis siebenten Einrichtungen in einer externen Einheit 20 zu integrieren,
wobei die dritte Einrichtung 6 und auch die zweite Einrichtung 5 und
die externe Einheit 20 für eine wechselseitige Kommunikation
angeordnet sind. Zu diesem Zweck weist die externe Einheit 20 eine
Kommunikationseinrichtung 21 und die vorstehend erwähnten vierten
bis siebenten Einheiten 22–25 auf, die in einer
Ausführungsform
aus auf einem PC laufender Software bestehen.