DE102007035171A1 - Verfahren zum Anpassen eines Hörgeräts mit Hilfe eines perzeptiven Modells - Google Patents

Verfahren zum Anpassen eines Hörgeräts mit Hilfe eines perzeptiven Modells Download PDF

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Abstract

Die Anpassung von Hörgeräten soll komfortabler und genauer gestaltet werden können. Daher ist ein Verfahren zum Anpassen eines Hörgeräts an einen Hörgeräteträger vorgesehen, wobei ein Hörgerät (H) anhand von Ausgangsdaten mehrerer Hörgeräte im Hinblick auf Hörverlustdaten des Hörgeräteträgers ausgewählt, das ausgewählte Hörgerät mit einer Zielverstärkungskurve (Z) voreingestellt und gegebenenfalls eine Einstellung des voreingestellten Hörgeräts feinangepasst wird. Mindestens einer der genannten Schritte des Auswählens, des Voreinstellens und gegebenenfalls des Feinanpassens erfolgt mit Hilfe eines einzigen perzeptiven Modells (PM), das durch den Hörverlust des Hörgeräteträgers abbildende Hörverlustdaten individualisiert ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anpassen eines Hörgeräts an einen Hörgeräteträger durch Auswählen eines Hörgeräts anhand eines Vergleichs der technischen Daten von mehreren Hörgeräten mit Hörverlustdaten des Hörgeräteträgers, Voreinstellen des ausgewählten Hörgeräts mit einer Zielverstärkungskurve und Feinanpassen einer Einstellung des voreingestellten Hörgeräts.
  • Hörgeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, die zur Versorgung von Schwerhörenden dienen. Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche Bauformen von Hörgeräten wie Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO), Hörgerät mit externem Hörer (RIC: receiver in the canal) und In-dem-Ohr-Hörgeräte (IdO), z. B. auch Concha-Hörgeräte oder Kanal-Hörgeräte (ITE, CIC), bereitgestellt. Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen. Darüber hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen, implantierbare oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation des geschädigten Gehörs entweder mechanisch oder elektrisch.
  • Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler, einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z. B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler, z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Knochenleitungshörer, realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert. Dieser prinzipielle Aufbau ist in 1 am Beispiel eines Hinter-dem-Ohr-Hörgeräts dargestellt. In ein Hörgerätegehäuse 1 zum Tragen hinter dem Ohr sind ein oder mehrere Mikrofone 2 zur Aufnahme des Schalls aus der Umgebung eingebaut. Eine Signalverarbeitungseinheit 3, die ebenfalls in das Hörgerätegehäuse 1 integriert ist, verarbeitet die Mikrofonsignale und verstärkt sie. Das Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinheit 3 wird an einen Lautsprecher bzw. Hörer 4 übertragen, der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall wird gegebenenfalls über einen Schallschlauch, der mit einer Otoplastik im Gehörgang fixiert ist, zum Trommelfell des Geräteträgers übertragen. Die Stromversorgung des Hörgeräts und insbesondere die der Signalverarbeitungseinheit 3 erfolgt durch eine ebenfalls ins Hörgerätegehäuse 1 integrierte Batterie 5.
  • Die Hörgeräteauswahl, -voreinstellung und -feinanpassung durch den Akustiker unter Verwendung einer Anpass-Software dient dem Ziel, den individuellen Bedürfnissen des Schwerhörenden hinsichtlich Sprachverstehen und Klangqualität gerecht zu werden. Dies setzt eine große Erfahrung des Akustikers voraus, die jedoch mit zunehmender Komplexität der Hörsysteme und kurzen Produktzyklen immer schwieriger zu erreichen ist, so dass die Gefahr einer mangelhaften Versorgung wächst.
  • Die Anpass-Software gibt häufig Hilfestellungen, die insbesondere dem unerfahrenen Akustiker helfen sollen, die geeigneten Anpassschritte vorzunehmen. So wird beispielsweise bei der Hörgeräteauswahl der audiologische Passgrad („Matching-Level”) eines Hörgeräts hinsichtlich des vorliegenden Hörverlusts angezeigt, oder es wird eine grobe Vorauswahl der geeigneten Anpassstrategien durch die Software vorgenommen. Diese Vorauswahl basiert jedoch häufig auf technischen Eigenschaften der Hörgeräte und ist nicht speziell ausgerichtet auf den potentiellen psychoakustischen Nutzen des Hörgeräts.
  • Die Druckschrift US 2002/0111745 A1 offenbart ein tragbares Höranalysesystem. Dabei können Parameter einer Hörantwort durch Audiometer gewonnen werden. Eine Antwortvorhersage wird benutzt, um eine Grundeinstellung eines Hörgeräts durchzuführen.
  • Des Weiteren beschreibt die Druckschrift EP 0 661 905 A2 ein Verfahren zur Anpassung eines Hörgeräts und ein entsprechendes Hörgerät. Mit einem perzeptiven Modell wird eine psychoakustische Größe, insbesondere die Lautheit, einerseits für eine Norm-Personengruppe und andererseits für ein einzelnes Individuum gewonnen. Auf der Grundlage der Differenz der beiden psychoakustischen Größen werden Stellangaben ermittelt, womit die Signalübertragung an einem Hörgerät ex situ konzipiert oder eingestellt wird bzw. in situ geführt wird.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, das Anpassen eines Hörgeräts an einen Hörgeräteträger zu vereinfachen und zu verbessern, so dass eine bessere Versorgung gewährleistet werden kann.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Anpassen eines Hörgeräts an einen Hörgeräteträger durch Auswählen eines Hörgeräts anhand von Ausgangsdaten mehrerer Hörgeräte im Hinblick auf Hörverlustdaten des Hörgeräteträgers und einen oder beide der folgenden Schritte: Voreinstellen des ausgewählten Hörgeräts mit einer Zielverstärkungskurve und Feinanpassen einer Einstellung des voreingestellten Hörgeräts, wobei mindestens einer der Schritte Auswählen, Voreinstellen und Feinanpassen mit Hilfe eines einzigen perzeptiven Modells erfolgt, das durch den Hörverlust des Hörgeräteträgers abbildende Hörverlustdaten individualisiert ist.
  • In vorteilhafter Weise werden somit auch Empfindungsgrößen bei der Anpassung des Hörgeräts ohne hohen Rechenaufwand berücksichtigt. Auf diese Weise kann das Hörgerät also bereits vorab in Abhängigkeit von der individuellen Wahrnehmung ausgewählt und voreingestellt werden. Auch bei der Feinanpassung können die individuellen psychoakustischen Größen berücksichtigt werden, so dass die Anpassqualität steigt.
  • Vorzugsweise liefert das perzeptive Modell als psychoakustische Größe die Lautheit, die Klangschärfe, die Rauhigkeit, die Angenehmheit, den Höraufwand und/oder die Sprachverständ lichkeit, so dass das Auswählen, Voreinstellen und/oder Feinanpassen anhand dieser psychoakustischen Größe(n) erfolgt. Von dem perzeptiven Modell können aber auch andere psychoakustische Größen geliefert und für die Anpassung verwendet werden.
  • Zum Auswählen des Hörgeräts ist es vorteilhaft, wenn ein vorgegebener Schall jeweils einem Simulationsmodell der zur Auswahl stehenden Hörgeräte zugeführt wird, die daraus resultierenden Simulationsdaten dem perzeptiven Modell eingegeben werden und die Auswahl des Hörgeräts anhand der gewonnenen psychoakustischen Daten von dem perzeptiven Modell erfolgt. Somit ist es möglich, bereits in der Anfangsphase den Hörgeschädigten bei der Auswahl des Hörgeräts zu entlasten.
  • Weiterhin ist es von Vorteil, wenn zum Voreinstellen eines ausgewählten Hörgeräts ein vorgegebener Schall einem Simulationsmodell des Hörgeräts mit mehreren Zielverstärkungskurven zugeführt wird, die resultierenden Simulationsdaten dem perzeptiven Modell zugeleitet werden und anhand von psychoakustischen Daten von dem perzeptiven Modell eine Zielverstärkungskurve festgelegt wird. Damit kann bereits bei dem ersten individuellen Einstellen (first fit) des Hörgeräts eine verhältnismäßig gute Anpassung erfolgen, so dass der Hörgeräteträger bereits beim ersten Tragen einen positiveren Gesamteindruck von dem neuen Hörgerät erhält.
  • Auch zum Feinanpassen kann ein adaptiver Algorithmus der Signalverarbeitung des Hörgeräts anhand von psychoakustischen Daten von dem pezeptiven Modell eingestellt werden. Da das Feinanpassen üblicherweise in mehreren Iterationen erfolgt, können durch das perzeptive Modell dem Hörgeräteträger mehrere Gänge zum Akustiker erspart werden.
  • Besonders günstig ist es, wenn das Feinanpassen zusätzlich auf der Grundlage von Daten erfolgt, die der Hörgeräteträger mittels Datalogging bzw. Aufnahmen individueller akustischer Situationen erfasst hat. Damit lässt sich eine sehr individuelle Anpassung an die persönliche Schallumgebung erreichen.
  • Entsprechend einer weiteren Ausführungsform können durch das perzeptive Modell mehrere psychoakustische Größen gewonnen, die psychoakustischen Größen individuell gewichtet und die gewichteten psychoakustischen Größen für das Auswählen, Voreinstellen und/oder Feinanpassen verwendet werden. Somit lässt sich eine mehrdimensionale Parametrierung anhand von Empfindungsgrößen sehr wirkungsvoll durchführen.
  • Die vorliegende Erfindung ist anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
  • 1 den prinzipiellen Aufbau eines Hörgeräts gemäß dem Stand der Technik;
  • 2 ein Flussdiagramm zur Auswahl und Voreinstellung eines Hörgeräts und
  • 3 ein Blockschaltdiagramm zur Feinanpassung eines Hörgeräts.
  • Das nachfolgend näher geschilderte Ausführungsbeispiel stellt eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar.
  • Der erfindungsgemäße Einsatz eines perzeptiven Modells, das das individuelle Audiogramm bzw. entsprechende andere, den Hörverlust abbildende Daten berücksichtigt, liefert in den verschiedenen Schritten der Hörgeräteanpassung einen deutlichen Qualitätszuwachs der von der Anpass-Software vorgeschlagenen Maßnahmen. Das Modell liefert zu einem bestimmten Stimulus Vorhersagen wichtiger psychoakustischer Eigenschaften wie z. B Lautheit, Klangschärfe, Rauhigkeit, Angenehmheit, Höraufwand, subjektive Sprachverständlichkeit etc.
  • Die Hörgeräteanpassung kann grob in drei Schritte gegliedert werden: Die Hörgeräteauswahl, die Hörgerätevoreinstellung und optional die Hörgerätefeinanpassung. Die beiden ersten Schritte sind in 2 angedeutet und der dritte Schritt in 3.
  • Im Schritt der Hörgeräteauswahl wird gemäß 2 das perzeptive Modell PM verwendet, indem einer oder mehrere typische Schalle S1, die der Schwerhörende zusammen mit dem Akustiker auswählt, mit Simulationsmodellen HM1, HM2, HM3 usw. der verschiedenen zur Auswahl stehenden Hörgeräte verarbeitet und dann dem perzeptiven Modell PM zugeführt werden. Auf diese Weise wird je nach algorithmischer Ausstattung bzw. Frequenzgang der verschiedenen Hörgeräte eines oder mehrere Geräte vorselektiert.
  • Entsprechend einer anderen Ausführungsform können die Daten für das Vorselektieren bereits in Form einer Datenbank für die Software zur Verfügung gestellt werden, so dass keine rechenintensive Online-Berechnung des Hörgerätemodells und des nachfolgenden perzeptiven Modells beim Akustiker vorgenommen werden muss.
  • In dem zweiten Schritt der Hörgeräteanpassung, nämlich der Hörgerätevoreinstellung, wird das Modell verändert, um die optimale Zielverstärkungskurve auszuwählen, wie dies ebenfalls in 2 angedeutet ist. Zunächst werden geeignete Schalle S2 mit dem Hörgerätemodell, d. h. den verschiedenen Zielverstärkungskurven Z1, Z2, Z3 etc. prozessiert und die Ausgangssignale dem perzeptiven Modell PM zugeführt. Der Akustiker kann dann auf Basis der Resultate eine Wahl W treffen und so eine geeignete Zielverstärkung Z auswählen bzw. aus den Zielverstärkungskurven erstellen. D. h. es wird eine individuell geeignete Strategie ausgewählt, in Abhängigkeit davon, ob der Schwerhörende z. B. einen höheren Wert auf einen ausgewogenen Klang legt, oder ob er vornehmlich an einer Verbesserung der Sprachverständlichkeit interessiert ist.
  • Bei einer alternativen Ausführungsform könnten wiederum die Ergebnisse für verschiedene Schalle für repräsentative Hörverluste bereits als Datenbank hinterlegt sein, so dass keine rechenintensive Online-Berechnung vorgenommen werden muss, um die Wahl W treffen zu können. In diesem Fall würde der individuelle Hörverlust dem nächstliegenden repräsentativen Hörverlust zugeordnet werden. Das bedeutet, dass das perzeptive Modell auf der Grundlage des repräsentativen Hörverlusts oder mehrerer repräsentativer Hörverluste parametrisiert ist. In jedem Fall wird dann die gewählte Zielverstärkungskurve Z für das ausgewählte Hörgerät HG verwendet.
  • In dem optionalen Schritt der Hörgerätefeinanpassung kann das perzeptive Modell PM gemäß 3 verwendet werden, um insbesondere bei adaptiven Algorithmen AL, die in der Laborsituation nur schwierig zu optimieren sind, die geeigneten Feinanpassungsschritte vorzunehmen. Konkret wird also durch den adaptiven Algorithmus ein Schall S3 prozessiert und dem perzeptiven Modell PM zugeführt. Mit Hilfe eines vom perzeptiven Modell gelieferten psychoakustischen Werts wird der Algorithmus AL parametrisiert. Wie in 3 angedeutet ist, kann das perzeptive Modell im Hörgerät HG selbst implementiert sein oder außerhalb des Hörgeräts auf einem Rechner als perzeptives Modells PM' laufen. Somit kann der Akustiker auf der Basis der Aussagen des Schwerhörigen (welche perzeptive Dimension zu optimieren ist, bzw. welches Problem zu lösen ist) Parameter modifizieren und anhand der Modellsimulation sofort überprüfen, ob das gewünschte Resultat eintrifft.
  • Zusätzlich können zur weiteren Anpassung bzw. Feinanpassung Informationen aus einem Tragetest, die z. B. mittels Datalogging erfasst wurden, unterstützend einfließen. Die Beschreibung der akustischen Situation, z. B. eine Audiodatei oder alternativ technische Größen wie Pegel, SNR-Verhältnisse, Klassenzugehörigkeit etc. (hier ebenfalls als Ergebnis des „Datalogging" verstanden) kann für die Feinanpassung dem perzeptiven Modell und dem Modell des Geräts zugeführt werden. Die Software kann dann selbstständig die Parameter des Hörge räts dahingehend optimieren, dass ein Maximum in einer Dimension, z. B. Lautheit, erreicht wird. Sofern kein absolutes Maximum vorliegt, könnte das Ergebnis auch in mehreren Einstellungen liegen, die der Hörgeschädigte anschließend selbst auf Tauglichkeit bewertet. Auch in diesem Fall ist es denkbar, die aufwändige Berechnung in der Anpass-Software im Vorfeld durch repräsentative Schalle durchzuführen und die Anpass-Software selbst mit einer Datenbank von Problemsituationen und geeigneten Lösungsvorschlägen zu füllen.
  • Wie oben geschildert, können erfindungsgemäß psychoakustische, d. h. perzeptive Kenngrößen in den unterschiedlichen Schritten der Hörgeräteanpassung durch die Aaspass-Software zur Verfügung gestellt werden. In all diesen Schritten erlaubt das perzeptive Modell eine individuelle Gewichtung jeder der verschiedenen psychoakustischen Dimensionen, d. h. ob individuell beispielsweise das subjektive Sprachverstehen im Vordergrund steht oder eher die Klangqualität.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - US 2002/0111745 A1 [0006]
    • - EP 0661905 A2 [0007]

Claims (7)

  1. Verfahren zum Anpassen eines Hörgeräts an einen Hörgeräteträger durch – Auswählen eines Hörgeräts (HG) anhand von Ausgangsdaten mehrerer Hörgeräte im Hinblick auf Hörverlustdaten des Hörgeräteträgers, und • Voreinstellen des ausgewählten Hörgeräts mit einer Zielverstärkungskurve (Z) und/oder • Feinanpassen einer Einstellung des voreingestellten Hörgeräts, dadurch gekennzeichnet, dass – mindestens einer der Schritte Auswählen, Voreinstellen und Feinanpassen mit Hilfe eines einzigen perzeptiven Modells (PM, PM') erfolgt, das durch den Hörverlust des Hörgeräteträgers abbildende Hörverlustdaten individualisiert ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das perzeptive Modell (PM, PM') als psychoakustische Größe die Lautheit, die Klangschärfe, die Rauhigkeit, die Angenehmheit, die Höranstrengung und/oder die Sprachverständlichkeit liefert, so dass das Auswählen, Voreinstellen und/oder Feinanpassen anhand dieser psychoakustischen Größe erfolgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei zum Auswählen des Hörgeräts (HG) ein vorgegebener Schall (S1, S2) jeweils einem Simulationsmodell (HM1, HM2, HM3) der zur Auswahl stehenden Hörgeräte zugeführt wird, die daraus resultierenden Simulationsdaten dem perzeptiven Modell (PM, PM') eingegeben werden und die Auswahl des Hörgeräts (HG) anhand der gewonnenen psychoakustischen Daten von dem perzeptiven Modell erfolgt.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zum Voreinstellen eines ausgewählten Hörgeräts ein vorgegebener Schall (S1, S2) einem Simulationsmodell des Hörgeräts mit mehreren Zielverstärkungskurven (Z1, Z2, Z3) zugeführt wird, die resultierenden Simulationsdaten dem perzeptiven Modell (PM, PM') zugeleitet werden und anhand von psychoakustischen Daten von dem perzeptiven Modell eine Zielverstärkungskurve festgelegt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zum Feinanpassen ein adaptiver Algorithmus (AL) der Signalverarbeitung des Hörgeräts anhand von psychoakustischen Daten von dem perzeptiven Modell (PM, PM') eingestellt wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Feinanpassen auf der Grundlage von Daten erfolgt, die der Hörgeräteträger mittels Datalogging erfasst hat.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei durch das perzeptive Modell (PM, PM') mehrere psychoakustische Größen gewonnen, die psychoakustischen Größen individuell gewichtet und die gewichteten psychoakustischen Größen für das Auswählen, Voreinstellen und/oder Feinanpassen verwendet werden.
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