DE102008064382A1 - Hörvorrichtung mit Transpositionsmöglichkeit und entsprechendes Verfahren - Google Patents

Hörvorrichtung mit Transpositionsmöglichkeit und entsprechendes Verfahren Download PDF

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    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04RLOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
    • H04R25/00Deaf-aid sets, i.e. electro-acoustic or electro-mechanical hearing aids; Electric tinnitus maskers providing an auditory perception
    • H04R25/55Deaf-aid sets, i.e. electro-acoustic or electro-mechanical hearing aids; Electric tinnitus maskers providing an auditory perception using an external connection, either wireless or wired

Abstract

Verstimmungen bei der Wahrnehmung von Tönen bei Nutzern von Hörvorrichtungen und insbesondere bei Hörgeräteträgern sollen reduziert werden. Diese treten nicht nur bei einseitiger Versorgung mit einem Hörgerät, sondern insbesondere auch bei der Nutzung von Cochlea-Implantaten auf. Dabei wird eine Hörvorrichtung und insbesondere ein Hörgerät (11) mit einer Signalverarbeitungseinrichtung (111) zum Verarbeiten eines Eingangssignals zu einem Ausgangssignal vorgeschlagen. Das Hörgerät verfügt über eine Transpositionseinrichtung (112) zum Transponieren zumindest eines Teils des Frequenzbereichs des Ausgangssignals. Ferner ist eine Bedieneinrichtung (10) zum Auslösen eines Transponierens der Transpositionseinrichtung (112) vorgesehen. Der Nutzer der Hörvorrichtung kann somit selbst ein Transponieren auslösen. Dadurch steigt in der Regel auch die Sprachverständlichkeit und gegebenenfalls auch die Stabilität gegen Rückkopplungen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hörvorrichtung mit einer Signalverarbeitungseinrichtung zum Verarbeiten eines Eingangssignals zu einem Ausgangssignal. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein entsprechendes Verfahren zum Betreiben einer Hörvorrichtung. Unter dem Begriff ”Hörvorrichtung” wird hier jedes am Kopf oder am bzw. im Ohr tragbare, schallausgebende Gerät verstanden, insbesondere ein Hörgerät, ein Headset, Kopfhörer und dergleichen.
  • Hörgeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, die zur Versorgung von schwer Hörenden dienen. Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche Bauformen von Hörgeräten wie Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO), Hörgerät mit externem Hörer (RIC: receiver in the canal) und In-dem-Ohr-Hörgeräte (IdO), z. B. auch Concha-Hörgeräte oder Kanal-Hörgeräte (ITE, CIC), bereitgestellt. Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen. Darüber hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen, implantierbare oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation des geschädigten Gehörs entweder mechanisch oder elektrisch.
  • Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler, einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z. B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler, z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Knochenleitungshörer, realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert. Dieser prinzipielle Aufbau ist in 1 am Beispiel eines Hinter-dem-Ohr-Hörgeräts dargestellt. In ein Hörgerätegehäuse 1 zum Tragen hinter dem Ohr sind ein oder mehrere Mikrofone 2 zur Aufnahme des Schalls aus der Umgebung eingebaut. Eine Signalverarbeitungseinheit 3, die ebenfalls in das Hörgerätegehäuse 1 integriert ist, verarbeitet die Mikrofonsignale und verstärkt sie. Das Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinheit 3 wird an einen Lautsprecher bzw. Hörer 4 übertragen, der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall wird gegebenenfalls über einen Schallschlauch, der mit einer Otoplastik im Gehörgang fixiert ist, zum Trommelfell des Geräteträgers übertragen. Die Energieversorgung des Hörgeräts und insbesondere die der Signalverarbeitungseinheit 3 erfolgt durch eine ebenfalls ins Hörgerätegehäuse 1 integrierte Batterie 5.
  • Das menschliche Gehör basiert auf einem linksseitigen und einem rechtsseitigen Hören. Im Idealfall wird ein und der gleiche Ton mit beiden Ohren gleich wahrgenommen. Bei gewissen Hörstörungen nimmt der Hörer einen Ton auf einer Seite anders (höher bzw. tiefer) als auf der anderen Seite wahr. Dann ist die Wahrnehmung durch eine gewisse akustische Verstimmung geprägt.
  • Das Problem der akustischen Verstimmung tritt häufig bei der Versorgung mit Hörgeräten auf. Dies kann zum einen bei monauraler Versorgung durch die Signalverarbeitung hervorgerufen sein und zum anderen bei binauraler Versorgung sowohl durch die Signalverarbeitung als auch durch eine bereits bestehende natürliche Verstimmung. Typische Situationen, bei denen mehr oder weniger große Frequenzbereiche verschoben sind, können beispielsweise auftreten, wenn auf der einen Seite ein Cochlea-Implantat und ein Hörgerät auf der anderen Seite getragen wird.
  • Die oben geschilderten Situationen führen zu einer wahrgenommenen Verstimmung ähnlich der Wahrnehmung bei einem verstimmten Klavier. Außerdem können die wahrgenommenen Verstimmungen auch andere kognitive Störungen hervorrufen. Beispiele hierfür sind in dem Buch ”Musicophilia” von Oliver Sacks beschrieben.
  • Bei Cochlea-Implantaten werden mehrere Elektroden in die Cochlea (Gehörschnecke) implantiert. Meist ist die Anzahl der Elektroden auf 20 begrenzt. Diese werden in die ersten eineinhalb Windungen der Cochlea implantiert. Dies bedeutet, dass durch die Elektroden nur Rezeptoren stimuliert werden, die bei natürlicher Wahrnehmung für hohe Frequenzen zuständig sind. Der durchführende Arzt wählt für jede Elektrode einen in etwa geeigneten Platz in der Cochlea. Die maximal 20 Elektroden können somit technisch bedingt lediglich zu einer sehr groben hochfrequenten, fokussierten Frequenzselektivität bei der Wahrnehmung führen.
  • Bei bimodaler Abstimmung, d. h. der Abstimmung zweier Hörhilfegeräte unterschiedlichen Typs (z. B. Cochlea-Implantat einerseits und Hörgerät andererseits) kann der Nutzer eine deutlich bessere Sprachverständlichkeit erreichen. Für Musik ergibt sich dann unter Umständen eine sehr unschöne Schallwahrnehmung. Dies liegt daran, dass Cochlea-Implantate in der Regel mehr hinsichtlich Sprachwahrnehmung und nicht hinsichtlich Musikwahrnehmung optimiert sind da nur hohe Frequenzen durch Elektroden simuliert werden in den ersten 1 1/2 Windungen der Schnecke. Der Grund hierfür könnte daran liegen, dass die Tonabstände bei Cochlea-Implantaten aufgrund der groben Auflösung verwischt sind.
  • Die bimodale Abstimmung ist notwendig, da die Schallwahrnehmung bei Cochlea-Implantaten und bei Hörgeräten unterschiedlich ist. Bei Hörgeräten sind eher die Tiefen verstärkt, während bei Cochlea-Implantaten die Höhen mehr hervortreten. In der Praxis werden daher zur Vermeidung von Verstimmungen bei der bimodalen Anpassung die hohen Frequenzen eines Hörgeräts reduziert. Dies führt zu geringeren Interferenzen zwischen dem Hörgerät und dem Cochlea-Implantat.
  • In der Patentschrift US 5 434 924 A ist ein Hörgerät beschrieben, bei dem der Pegel und die Ankunftszeit eines Schalls elektronisch beeinflusst werden kann. Ein derartiges Hörgerät ist insbesondere für Personen mit asymmetrischer Hörwahrnehmung vorgesehen. Für jedes Frequenzband ist dabei ein Filter vorgesehen, das in Serie mit einem Dämpfungsglied und einem Zeitverzögerungsglied geschaltet ist, um die wahrgenommene Ankunftszeit und den Amplitudenpegel des Bands in geeigneter Weise abzustimmen.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin die Wahrnehmung von akustischen Verstimmungen bei Nutzern von Hörvorrichtungen zu reduzieren.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Hörvorrichtung mit einer Signalverarbeitungseinrichtung zum Verarbeiten eines Eingangssignals zu einem Ausgangssignal, weiterhin umfassend eine Transpositionseinrichtung zum Transponieren zumindest eines Teils des Frequenzbereichs des Ausgangssignals und einer Bedieneinrichtung zum Auslösen eines Transponierens der Transpositionseinrichtung.
  • Außerdem wird erfindungsgemäß bereitgestellt ein Verfahren zum Betreiben einer Hörvorrichtung durch Verarbeiten eines Eingangssignals zu einem Ausgangssignal, und Transponieren zumindest eines Teils des Frequenzbereichs des Ausgangssignal veranlasst durch eine Bedienung eines Nutzers der Hörvorrichtung.
  • In vorteilhafter Weise ist es für den Nutzer der Hörvorrichtung somit möglich, selbstständig eine Frequenztransposition durchzuführen, so dass die Verstimmungen nicht mehr störend wahrgenommen werden. Außerdem wird mit der Frequenztransposition in der Regel auch das Problem der verminderten Sprachverständlichkeit in einem relativ engen Frequenzbereich reduziert. Darüber hinaus kann durch die Frequenztransposition die Rückkopplungsstabilität verbessert werden, da ein Aufschaukeln des Systems dadurch vermindert wird, dass beispielsweise der Eingangsschall eine höhere Frequenz besitzt als der Ausgangsschall.
  • Vorzugsweise ist der Hörvorrichtung eine Fernbedienung zugeordnet, in die die Bedieneinrichtung ausgelagert ist. Damit kann der Nutzer der Hörvorrichtung sehr komfortabel die Frequenztransposition anstoßen.
  • In die Fernbedienung kann auch die Transpositionseinrichtung ausgelagert sein. Dadurch lässt sich in der am Kopf tragbaren Hörvorrichtung Rechnerkapazität einsparen.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Transponieren in der Transpositionseinrichtung (ausschließlich) um einen Halbton oder um ganzzahlige Vielfache eines Halbtons durchführbar. Damit erfolgt eine Transposition wählbar in einem der Intervalle: Halbton, Ganzton, Terz, Quarte, Quinte oder Oktave. Dabei entspricht die Transposition um eine Oktave einer Frequenzverdoppelung bzw. -halbierung. Die Transposition um diese aus der Musik bekannten Intervalle führt zu besonders angenehmer Wahrnehmung. Dies liegt unter anderem daran, dass bei allen natürlich erzeugten Tönen der Grundton durch einen oder mehrere Obertöne der doppelten, dreifachen oder vierfachen Frequenz begleitet wird.
  • Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Transponieren zusätzlich in Cent-Schritten fein einstellbar ist. Dadurch können Verstimmungen sehr exakt ausgeglichen werden.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass mit der Bedieneinrichtung ein Frequenzbereich für das Transponieren wählbar ist. Dadurch kann ausschließlich derjenige Frequenzbereich, der von einer Verstimmung betroffen ist, einer Transposition unterworfen werden.
  • Die erfindungsgemäße Transposition lässt sich insbesondere auch für ein Hörsystem verwenden, dass der binauralen Versorgung dient und zwei Hörvorrichtungen aufweist. Hierbei genügt es, wenn eine der Hörvorrichtung zur Frequenztranspostion in der Lage ist. Auch hier ist es von besonderem Vorteil, wenn die Transposition mit Hilfe einer Fernbedienung ausgelöst bzw. angeschaltet wird.
  • Die vorliegende Erfindung ist anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
  • 1 den schematischen Aufbau eines Hörgeräts gemäß dem Stand der Technik;
  • 2 ein Lautheitsdiagramm vor einer Transposition;
  • 3 ein Lautheitsdiagramm nach einer Transposition; und
  • 4 eine schematische Skizze eines Hörsystems mit zwei Hörhilfen und einer Fernbedienung.
  • Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
  • Anhand der 2 und 3 wird zunächst dargelegt, wie sich eine Transposition bei der menschlichen Wahrnehmung auswirkt.
  • In 2 ist ein Lautheitsdiagramm dargestellt, wobei die Lautheit N auf der Ordinate in willkürlichen Einheiten dargestellt ist. Gemäß dem Beispiel werden einer Person sechs verschiedene Töne mit den Frequenzen 400 Hz, 800 Hz, 1200 Hz, 1600 Hz, 2000 Hz und 2400 Hz dargeboten. Die Töne haben jeweils gleiche Lautstärke. Wahrgenommen werden diese Töne jedoch mit unterschiedlicher Lautheit N. Beispielsweise wird der Ton bei 400 Hz am lautesten und der bei 1200 Hz am leisesten wahrgenommen. Aus dem Lautheitsdiagramm ist also zu erkennen, dass die Person Schwierigkeiten hat, den Frequenzbereich um 1200 Hz ausreichend wahrzunehmen. Dies kann beispielsweise zu deutlichen Einschränkungen bei der Sprachverständlichkeit führen.
  • Erfindungsgemäß wird nun beispielsweise in einem Hörgerät ein Frequenzbereich in einen anderen transformiert. Insbesondere wird derjenige Bereich des Hörgeräteausgangssignals der vom Hörgeräteträger nur schwer wahrgenommen wird in einen Frequenzbereich transponiert, der von ihm deutlich besser wahrgenommen wird. In dem Beispiel. von 3 ist die Lautheit NT nach einer derartigen Transposition dargestellt. Im speziellen Fall wurde der Frequenzbereich um 1200 Hz in den Frequenzbereich um 2400 Hz transponiert (Pfeil T). Die übrigen Frequenzbereiche sind nicht transponiert. Daher ergeben sich bei der Wahrnehmung der Töne bei 400 Hz, 800 Hz, 1600 Hz und 2000 Hz die gleichen Lautheiten wie ursprünglich gemäß 2. Der Ton bei 1200 Hz wurde nun auf 2400 Hz transponiert, weshalb die Person bei 1200 Hz keine Wahrnehmung haben kann. Bei 2400 Hz hört die Person den ursprünglichen nicht transponierten Ton und zusätzlich das Signal von 1200 Hz. Da in dem Bereich von 2400 Hz die Wahrnehmung deutlich besser ist als bei 1200 Hz ist der Lautheitsbeitrag des Signals von 1200 Hz in dem transponierten Bereich bei 2400 Hz größer als die ursprüngliche Lautheit des Signals bei 1200 Hz von 2. Die Transposition T führt also dazu, dass das Signal, das ursprünglich bei 1200 Hz lag, nun lauter wahrgenommen werden kann.
  • In 4 ist ein Hörsystem dargestellt, das zwei Hörvorrichtungen und eine Fernbedienung 10 umfasst. In dem konkreten Beispiel ist die erste Hörvorrichtung ein HdO-Hörgerät 11 und die zweite Hörvorrichtung ein Cochlea-Implantat 12. Das HdO-Hörgerät 11 steht mit der Fernbedienung 10 drahtlos in Datenverbindung. Für die Erzeugung eines verstärkten akustischen Eingangssignals besitzt das HdO-Hörgerät 11 als Eingangswandler ein Mikrofon 110, dessen Signal durch eine Signalverarbeitungseinrichtung 111 verarbeitet wird. Der Signalverarbeitungseinrichtung 111 ist eine Transpositionseinrichtung 112 nachgeschaltet, deren Ausgang einem Hörer 113 zugeführt wird, welcher letztendlich das verstärkte akustische Signal generiert. Mit der Transpositionseinrichtung 112 kann ein bestimmter Frequenzabschnitt oder aber das gesamte Spektrum in einen gewünschten anderen Spektralbereich verschoben werden. Dies ist in dem vorliegenden Beispiel notwendig, da der Hörgerätträger zusätzlich ein Cochlea-Implantat 12 trägt, welches praktisch ausschließlich hohe Töne wahrnehmen lässt. Um Verstimmungen bei der Wahrnehmung so weit wie möglich zu reduzieren, sollte daher bei dem HdO-Hörgerät 11 der tiefere Frequenzbereich zum höheren Frequenzbereich hin angehoben bzw. transponiert werden.
  • Im vorliegenden Fall dient die Fernbedienung 10 dazu, die Transposition auszulösen bzw. zu aktivieren. Darüber hinaus ist es mit der symbolisch dargestellten Fernbedienung 10 möglich, durch die Tasten 100 und 101 denjenigen Frequenzbereich festzulegen, der transponiert werden soll. Es kann dabei eine individuelle Untergrenze und Obergrenze des Frequenzbereichs festgelegt werden. Darüber hinaus kann mit der Fernbedienung 10 bestimmt werden, wie stark und in welche Richtung die Transposition durchgeführt werden soll. Dies bedeutet, dass der Hörgeräteträger festlegen kann, um welches Intervall ein Frequenzbereich verschoben werden soll. Die Fernbedienung 10 verfügt hierzu symbolisch über die Tasten 102 und 103, mit denen eine Transposition in positiver und negativer Richtung durchgeführt werden kann.
  • Günstigerweise erfolgt die Transposition um so genannte ”musikalische Intervalle”. Darunter werden hier ein Halbton und ganzzahlige Vielfache davon verstanden. Insbesondere soll also die Transposition um einen Halbton, einen ganzen Ton, eine kleine Terz, eine große Terz, eine Quarte, eine Quinte, eine Oktave und dergleichen erfolgen. Besonders vorteilhaft ist die Transposition um eine Oktave, da natürliche Töne in der Regel zusammen mit ihren Obertönen auftreten und somit bei der Transposition wieder die Obertöne und Grundschwingungen übereinander zu liegen kommen. Dadurch entsteht wieder ein harmonischer Klangeindruck.
  • Da jedoch jeder Hörgeräteträger bzw. jeder Nutzer einer Hörvorrichtung ein individuelles Gehör besitzt, sind die Schall wahrnehmungen entsprechend verschieden ebenso wie die eventuellen natürlichen Verstimmungen. Es ist daher von Vorteil, wenn die Transposition auch sehr fein abgestimmt werden kann (Feintuning). Beispielsweise könnte eine Feinabstimmung zwischen –40 und +40 Cents in 20 Cent-Schritten erfolgen. Das gesamte Verstimmen erfolgt somit in zwei Schritten: zunächst erfolgt eine grobe Transposition um ein musikalisches Intervall und anschließend ein Feintuning.
  • Die Fernbedienung kann außerdem über einen Speicher verfügen, mit dem die Transpositionsweite, d. h. das Transpositionsintervall, abgespeichert wird. Wenn dann die Transposition durch die Fernbedienung (gegebenenfalls auch direkt an dem Hörgerät) beispielsweise durch einen separaten Knopf aktiviert wird, erfolgt die Transposition um das vorab festgelegte Intervall. In einer vereinfachten Version könnte das Transpositionsintervall auch fest vorgegeben sein und die Fernbedienung lediglich über einen Aktivierungsknopf verfügen, um die fest vorgegebene Transposition durchzuführen. In jedem Fall liegt es also in der Hand des Hörgeräteträgers bzw. des Nutzers der Hörvorrichtung selbst, die Transposition auszuführen oder nicht bzw. die Transposition in gewünschter Weise zu parametrisieren.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - US 5434924 A [0010]

Claims (12)

  1. Hörvorrichtung mit – einer Signalverarbeitungseinrichtung (111) zum Verarbeiten eines Eingangssignals zu einem Ausgangssignal, gekennzeichnet durch – eine Transpositionseinrichtung (112) zum Transponieren zumindest eines Teils des Frequenzbereichs des Ausgangssignals und – einer Bedieneinrichtung zum Auslösen eines Transponierens der Transpositionseinrichtung (112).
  2. Hörvorrichtung nach Anspruch 1, der eine Fernbedienung (10) zugeordnet ist, in die die Bedieneinrichtung ausgelagert ist.
  3. Hörvorrichtung nach Anspruch 2, wobei in die Fernbedienung (10) auch die Transpositionseinrichtung (112) ausgelagert ist.
  4. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Transponieren in der Transpositionseinrichtung (112) ausschließlich um einen Halbton oder um ganzzahlige Vielfach eines Halbtons durchführbar ist.
  5. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Transponieren in Cent-Schritten fein einstellbar ist.
  6. Hörvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mit der Bedieneinrichtung ein Frequenzbereich für das transponieren wählbar ist.
  7. Hörsystem mit einer Hörvorrichtung (11, 12) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und einer weiteren Hörvorrichtung für binaurale Versorgung.
  8. Hörsystem nach Anspruch 7, wobei die Bedieneinrichtung in eine Fernbedienung (10) der Hörvorrichtung (11, 12) ausgelagert ist.
  9. Verfahren zum Betreiben einer Hörvorrichtung (11, 12) durch – Verarbeiten eines Eingangssignals zu einem Ausgangssignal, gekennzeichnet durch – Transponieren zumindest eines Teils des Frequenzbereichs des Ausgangssignal veranlasst durch eine Bedienung eines Nutzers der Hörvorrichtung (11, 12).
  10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei das Transponieren ausschließlich um einen Halbton oder um ganzzahlige Vielfache eines Halbtons erfolgt.
  11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, wobei die Transpositionsweite in Cent-Schritten fein eingestellt wird.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei der Frequenzbereich für das Transponieren durch den Nutzer an der Hörvorrichtung (11, 12) oder mithilfe einer Fernbedienung (10) gewählt wird.
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