DE102006061176A1 - Verfahren zum Einstellen eines Hörgeräts mit Ergänzungsparametern - Google Patents

Verfahren zum Einstellen eines Hörgeräts mit Ergänzungsparametern Download PDF

Info

Publication number
DE102006061176A1
DE102006061176A1 DE200610061176 DE102006061176A DE102006061176A1 DE 102006061176 A1 DE102006061176 A1 DE 102006061176A1 DE 200610061176 DE200610061176 DE 200610061176 DE 102006061176 A DE102006061176 A DE 102006061176A DE 102006061176 A1 DE102006061176 A1 DE 102006061176A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hearing
hearing aid
hearing device
supplementary
parameters
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Ceased
Application number
DE200610061176
Other languages
English (en)
Inventor
Dirk Junius
Ulrich Dr. Kornagel
Henning Dr. Puder
Andre Steinbuss
Wolfgang Sörgel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sivantos GmbH
Original Assignee
Siemens Audioligische Technik GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens Audioligische Technik GmbH filed Critical Siemens Audioligische Technik GmbH
Priority to DE200610061176 priority Critical patent/DE102006061176A1/de
Publication of DE102006061176A1 publication Critical patent/DE102006061176A1/de
Ceased legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04RLOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
    • H04R25/00Deaf-aid sets, i.e. electro-acoustic or electro-mechanical hearing aids; Electric tinnitus maskers providing an auditory perception
    • H04R25/70Adaptation of deaf aid to hearing loss, e.g. initial electronic fitting
    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04RLOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
    • H04R2225/00Details of deaf aids covered by H04R25/00, not provided for in any of its subgroups
    • H04R2225/55Communication between hearing aids and external devices via a network for data exchange

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Neurosurgery (AREA)
  • Otolaryngology (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Signal Processing (AREA)
  • Circuit For Audible Band Transducer (AREA)

Abstract

Die Feinanpassung eines Hörsystems bzw. Hörgeräts (10) soll für den Hörgeräteträger komfortabler durchgeführt werden können. Hierzu ist vorgesehen, dass individuelle Grundeinstellparameter (12) in ein erstes Hörgerät (10) eingespeichert werden, so dass ein Basisbetrieb des ersten Hörgeräts (10) zum Ausgleich eines individuellen Hörschadens möglich ist. Außerdem wird mindestens ein Ergänzungsparameter (21 bis 25), der ausschließlich in einer vorbestimmten Hörsituation benutzt wird, durch ein zweites Hörgerät (15) oder ein Verteilersystem (11, 15, 16, 17) bereitgestellt. Der mindestens eine bereitgestellte Ergänzungsparameter (21 bis 25) wird dann in das erste Hörgerät (10) eingespeist. Somit kann der Hörgeräteträger selbst auf einfache Weise eine Feinanpassung seines Hörgeräts durchführen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen eines Hörgeräts durch Einspeichern von individuellen Grundeinstellparametern in das Hörgerät, so dass ein Basisbetrieb des Hörgeräts zum Ausgleich eines individuellen Hörschadens möglich ist.
  • Hörgeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, die zur Versorgung von Schwerhörenden dienen. Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche Bauformen von Hörgeräten wie Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO) und In-dem-Ohr-Hörgeräte (Ido), z. B. Concha-Hörgeräte, bereitgestellt. Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen. Darüber hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen, implantierbare oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation des geschädigten Gehörs entweder mechanisch oder elektrisch.
  • Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler, einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z. B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler, z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Knochenleitungshörer, realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert. Dieser prinzipielle Aufbau ist in 1 am Beispiel eines Hinter-dem-Ohr-Hörgeräts dargestellt. In ein Hörgerätegehäuse 1 zum Tragen hinter dem Ohr sind ein oder mehrere Mikrofone 2 zur Aufnahme des Schalls aus der Umgebung eingebaut. Eine Signalverarbeitungseinheit 3, die ebenfalls in das Hörgerätegehäuse 1 integriert ist, verarbeitet die Mikrofonsignale und ver stärkt sie. Das Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinheit 3 wird an einen Lautsprecher bzw. Hörer 4 übertragen, der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall wird gegebenenfalls über einen Schallschlauch, der mit einer Otoplastik im Gehörgang fixiert ist, zum Trommelfell des Geräteträgers übertragen. Die Stromversorgung des Hörgeräts und insbesondere die der Signalverarbeitungseinheit 3 erfolgt durch eine ebenfalls ins Hörgerätegehäuse 1 integrierte Batterie 5.
  • Der Prozess einer Hörgeräteanpassung ist häufig langwierig und für alle Beteiligten, den Hörgeräteträger und den anpassenden Hörgeräteakustiker, zeit- und materialaufwendig, so dass von einem einfachen Ausprobieren häufig abgesehen und stattdessen tradierte Verfahren für die Feinanpassung eines Hörsystems eingesetzt werden. Dabei wird das Ziel, eine optimale Versorgung des Hörgeschädigten teilweise nicht oder nur über aufwendige Umwege erreicht.
  • Im Sinne der vorliegenden Erfindung gilt es, zwischen zwei Geräteeinstellungen zu unterscheiden. Einerseits gibt es die vom anpassenden Hörgeräteakustiker vorgenommene Grundeinstellung (Einstellungsbasis), die erforderlich ist, um den individuellen Hörverlust auszugleichen. Diese Einstellung wird in der Regel über das statische Verhalten des Hörsystems parametrisiert, welche durch Verstärkung, Kompressionskniepunkt und -verhältnis beschrieben wird. Diese Konfiguration ist die Basis, auf der alle weiteren Geräteeinstellungen aufbauen und wird daher im Hörsystem als solche gekennzeichnet und bevorzugt nicht durch den Hörgeräteträger verändert.
  • Andererseits existieren Einstellungen, die weitere Algorithmen parametrisieren (Einstellungskomfort). Letztere dienen nicht der Kompensation des Hörverlusts, prägen jedoch den Höreindruck des Hörsystems maßgeblich und sind vor allem für den anpassenden Hörgeräteakustiker im Rahmen einer konventionellen Hörgeräteanpassung nur schwer zu konfigurieren. Diese Parameter können beispielsweise Einstellungen einer Störge räuschbefreiung oder eines Verstärkungs-Offsets beinhalten, die auf die Einstellungsbasis aufbauen.
  • Derzeit sind unterschiedliche Feinanpassungsmethoden speziell auch für Einstellungskomfort bekannt, die jedoch ausnahmslos beim anpassenden Hörgeräteakustiker durchgeführt werden. Für den Benutzer selbst gibt es derzeit nur beschränkte Möglichkeiten, die Konfiguration seines Hörsystems zu verändern. Bekannt sind hier Lautstärkeregler, die als Rad, Joystick oder Fernbedienung ausgeführt sind, sowie selbstlernende Lautstärkeregler. Weitere Parameter können derzeit nicht vom Anwender selbst verändert werden.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, dem Hörgeräteträger selbst die Möglichkeit zu geben, Einstellungen seines Hörgeräts zu verändern und dabei jedoch eine individuelle Grundfunktion des Hörgeräts aufrechtzuerhalten.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Einstellen eines ersten Hörgeräts durch Einspeichern von individuellen Grundeinstellparametern in das erste Hörgerät, so dass ein Basisbetrieb des ersten Hörgeräts zum Ausgleich eines individuellen Hörschadens möglich ist, Bereitstellen mindestens eines Ergänzungsparameters, der ausschließlich in einer vorbestimmten Hörsituation benutzt wird, durch ein zweites Hörgerät oder ein Verteilersystem und Einspeisen des mindestens einen Ergänzungsparameters in das erste Hörgerät.
  • In vorteilhafter Weise lassen sich so diejenigen Hörgeräteeinstellungen, die nicht der Kompensation des Hörverlusts dienen und die im Rahmen einer konventionellen Feinanpassung für den anpassenden Hörgeräteakustiker nur schwer zu greifen sind, kopieren bzw. in das jeweilige Hörgerät einspeisen. Für den Hörgeräteträger wird damit die Möglichkeit angeboten, neue, alternative Einstellungen auf einfachem Weg zu Testzwecken zu laden. Darüber hinaus können auf diesem Weg nicht nur vorkonfigurierte Programme für Musik und Theater in besonderen akustischen Situationen verwendet werden, sondern auch vom jeweiligen Anbieter individuelle Konfigurationen bereitgestellt werden.
  • Für den Hörgeräteakustiker bietet die vorliegende Erfindung die Möglichkeit, sich als Experten anzubieten und ein buntes Potpourrie von Einstellungen auf seiner Homepage bereitzustellen, an dem sich seine Kunden bedienen können. Dadurch kann er individuelle Unterstützung unabhängig von seinen Ladenöffnungszeiten anbieten.
  • Wie bereits angedeutet wurde, kann der mindestens eine Ergänzungsparameter für das erfindungsgemäße Verfahren über das Internet als Verteilersystem bereitgestellt werden. Dadurch kann generell eine sehr große Nutzerschar auf einfache Weise erreicht werden.
  • Besonders vorteilhaft ist auch, wenn der mindestens eine Ergänzungsparameter drahtlos zu dem ersten Hörgerät übertragen wird. Damit besteht insbesondere bei öffentlichen Verteilersystemen nicht die Problematik, geeignete Adapter und Kabel in der notwendigen Anzahl bereitstellen zu müssen.
  • Sehr vorteilhaft ist auch, wenn der mindestens eine Ergänzungsparameter mit einem Transponder in das erste Hörgerät eingespeist werden kann. Hierdurch kann eine sehr einfache und kostengünstige Parameterübermittlung realisiert werden.
  • Das Einspeisen des mindestens einen Ergänzungsparameters kann mit einer Fernbedienung oder einem Telefon gesteuert werden. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn auch der einzuspeisende Ergänzungsparameter durch die Fernbedienung bzw. das Telefon bereitgestellt wird.
  • Entsprechend einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die Möglichkeit, Ergänzungsparameter zu empfangen, von dem ersten Hörgerät permanent überprüft. Dadurch muss das Einspeisen von Ergänzungsparametern nicht manuell beispielsweise durch den Hörgeräteträger initiiert werden.
  • Speziell kann der mindestens eine Ergänzungsparameter eine Störgeräuschbefreiung, eine Richtmikrofoneinstellung oder einen Verstärkungsoffset betreffen. Damit lässt sich das Hörgerät in unterschiedlichen Hörsituationen komfortabel nutzen.
  • Entsprechend einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der mindestens eine Ergänzungsparameter beim Bereitstellen kodiert, und die Kodierung bezieht den Gerätetyp des ersten Hörgeräts mit ein. Insbesondere kann dann das Verteilersystem den mindestens einen Ergänzungsparameter, gegebenenfalls gerätetypabhängig spezifiziert, gleichzeitig mit verschiedenen Kodierungen für verschiedene Hörgerätetypen versenden. Auf diese Weise lassen sich sehr komfortabel die Ergänzungsparameter für unterschiedliche Gerätebaureihen und Geräteversionen bereitstellen.
  • Darüber hinaus kann der mindestens eine Ergänzungsparameter mit einer so genannten Undo-Funktion des ersten Hörgeräts wieder außer Kraft gesetzt werden. Damit ist es für den Hörgeräteträger möglich, beim Verlassen der speziellen Hörsituation oder bei Nichteignung des Ergänzungsparameters ohne großen Aufwand wieder zu einer Hörgerätegrundeinstellung zurückzukehren.
  • Die vorliegende Erfindung ist anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
  • 1 den prinzipiellen Aufbau eines Hörgeräts;
  • 2 eine Prinzipsskizze zum Einspeichern von Grundeinstellparametern und Ergänzungsparametern gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
  • Generell soll es dem Hörgeräteträger ermöglicht werden, seine Hörgerätekonfiguration selbständig und ohne die Unterstützung des anpassenden Audiologen zu modifizieren. Zu diesem Zweck wird eine Schnittstelle an dem Hörgerät vorausgesetzt, über die die Geräteparameter verändert werden können. Für die Veränderung der Parameter gibt es zahlreiche Methoden, wie dies 2 andeutet.
  • Im Rahmen der individuellen Anpassung eines Hörgeräts 10 an den Hörgeräteträger werden von einem Akustiker 11 Grundeinstellparameter 12 aus der Einstellungsbasis ermittelt. Diese werden im Rahmen der Anpassung in einen speziellen, ersten Speicherbereich 13 des Hörgeräts 10 geladen. Diese Grundeinstellparameter 12 befähigen das Hörgerät 10, den individuellen Hörverlust generell, unabhängig von speziellen Hörsituationen auszugleichen.
  • Der Hörgeräteakustiker 11 kann aber auch eine Feinanpassung durchführen und dabei erste Ergänzungsparameter 21 aus dem Einstellungskomfort zur Verfügung stellen. Diese Ergänzungsparameter 21 betreffen spezielle Hörsituationen. So können für diese Hörsituationen unterschiedliche Hörgeräteprogramme zur Verfügung gestellt werden. Auch derartige Hörgeräteprogramme fallen im vorliegenden Dokument unter den Begriff „Ergänzungsparameter". Als Beispiele seien hier spezielle Programme bzw. Ergänzungsparameter 21 für die Hörsituation „Sprache in Ruhe", „Sprache in Störgeräusch", „Telefonieren", etc. genannt. Die Ergänzungsparameter 21 werden dann vom Akustiker 11 in einen eigens dafür im Hörgerät 10 vorgesehenen zweiten Speicherbereich 14 gespeichert. In einer der Hörsituationen, für die die Feinanpassung erfolgte, arbeitet dann das Hörgerät 10 auf der Basis sowohl der Grundeinstellparameter 12 als auch der Ergänzungsparameter 21.
  • Ergänzungsparameter 22 können auch von einem anderen Hörgerät 15 bereitgestellt werden. Hierzu wird eine drahtlose oder drahtgebundene Direktverbindung zwischen den Hörsystemen bzw. Hörgeräten 10, 15 zweier unterschiedlicher Nutzer oder ein fach der Geräte eines binauralen Versorgungssystems aufgebaut. Dabei sendet das Hörgerät 15 die Gerätekonfiguration bzw. die Ergänzungsparameter 22 und das andere Hörgerät 10 empfängt diese Hörgerätekonfiguration zur Speicherung in seinem zweiten Speicherbereich 14.
  • Des Weiteren kann das Hörgerät 10 auch mit dem Internet 16 verbunden werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass eine von einem Anbieter im Internet 16 bereitgestellte neue Gerätekonfiguration auf das angeschlossene Hörsystem bzw. Hörgerät 10 übertragen wird. Die neue Gerätekonfiguration entspricht hier den Ergänzungsparametern 23. Anstelle des Internets können neue Gerätekonfigurationen aber auch über andere Medien bereitgestellt werden. So lassen sich beispielsweise Ergänzungsparameter auch über das Telefonfestnetz oder einem Mobilfunknetz beziehen. Dazu nimmt das Hörgerät 10 Verbindung mit dem jeweiligen Telefon auf. Der Download kann über Telefontasten oder ein akustisches Dialogsystem gesteuert werden. Die Datenübertragung selbst kann akustisch, elektrisch oder elektromagnetisch erfolgen.
  • Weiterhin können Ergänzungsparameter 25 auch in speziellen Veranstaltungsräumen 17 bzw. an speziellen Veranstaltungsstätten bereitgestellt werden. So kann beispielsweise das Hörgerät 10 Verbindung zu einer Zentrale in Theatern, Kirchen, Stadien etc., aufnehmen, um die dort bereitgestellten Ergänzungsparameter 25 herunterzuladen. Da beispielsweise jeder Veranstaltungsraum seine spezielle Akustik hat, ist es günstig, für jeden Raum einen spezifischen Enthallungsalgorithmus zur Verfügung zu stellen. Der Download der Ergänzungsparameter 25 kann wiederum elektrisch, elektromagnetisch oder akustisch erfolgen. Besonders vorteilhaft ist hier wie auch in den anderen Fällen der Einsatz eines Transponders, z. B. in Form einer Fernbedienung.
  • Die Übertragung der Ergänzungsparameter 21 bis 25 erfolgt bevorzugt in kodierter Form. Die Kodierung bezieht die Gerätetypen möglicher Zielgeräte ein. In 2 sind beispielsweise die Ergänzungsparameter 23 für einen ersten Gerätetyp und die Ergänzungsparameter 24 für einen zweiten Gerätetyp kodiert. In ähnlicher Weise lassen sich die Ergänzungsparameter auch für andere Gerätetypen kodieren. Dabei können die Ergänzungsparameter verschiedene gerätespezifische Parameter annehmen und dabei den gleichen physikalischen Zweck, z. B. Dämpfung bestimmter Frequenzen, erfüllen. Auf diese Weise lassen sich unterschiedliche Gerätetypen mit Parametersätzen versorgen. Verschiedene Gerätetypen können nicht nur von unterschiedlichen Anbietern stammen, sondern sich beispielsweise auch über Komplexitätsstufen (Basisgerät, ..., High-End-Gerät) oder zeitlich aufeinander folgende Entwicklungsstufen (Generation x, Generation x + 1) unterscheiden. Das sendende Gerät, im Fall von 2 ein Internetadapter, bedient dann sämtliche Gerätetypen, während das empfangende Gerät (Hörgerät 10) nur den eigenen Parametersatz auswählt und berücksichtigt. Auch alle anderen oben genannten oder in 2 dargestellten Parameterquellen 11, 15, 17 können die Parameter in kodierter Form zur Verfügung stellen.
  • Die vorliegende Erfindung sieht weiterhin vor, dass diejenigen Parameter, die für eine Komforteinstellung voreingestellt wurden, komplett oder in Teilen über eine der soeben dargestellten Möglichkeiten kopierbar sind. Auf diesem Weg kann der Hörgeräteträger Konfigurationen eines z. B. begeisterten Bekannten, der mit Hörsystemen versorgt ist, Einstellungen, die im Internet bereitgestellt werden, oder aber zentrale Einstellungen, die für ein Theater, ein Kino oder eine Kirche optimiert sind, unverbindlich testen.
  • Weiterhin ist eine Mischform von Grundeinstell- und Ergänzungsparametern möglich. Hierzu wird eine bidirektionale Verbindung vom Hörsystem zum Anbieter der neuen Konfiguration (z. B. über Internet, Telefon, etc.) hergestellt. In einem ersten Schritt werden vom Hörsystem hörverlustspezifische Daten an den Anbieter übertragen. Gegebenenfalls werden vom Hörsystem selbständig bzw. durch den Hörsystemträger aktiv beeinflusst ein Satz gesammelter Daten, der über die Hörsitu ationen des Hörsystemträgers Auskunft gibt, übermittelt. Zusätzlich wählt der Nutzer des Hörsystems eine neue Gerätekonfiguration aus, die er testen oder übernehmen möchte. Der Anbieter ermittelt aus diesen Daten ein individuelles, auf den Hörverlust/die Hörsituationen abgestimmtes Hörsystem-Update, welches zum Hörsystem zurückübertragen wird.
  • Mit den Ergänzungsparametern können auch spezielle Prioritätsinformationen zum Hörsystem bzw. Hörgerät 10 übertragen werden. Hierdurch ist es möglich, dass Ergänzungsparameter, sofern sie sich mit Grundeinstellparametern überschneiden, entsprechend ihrer Priorität eingesetzt werden.
  • Für lernende Hörsysteme ist die Veränderung von weiteren Parametern denkbar, die vom Hörsystem während der Tragedauer benutzerabhängig gelernt wurden. So können durch die Ergänzungsparameter gelernte Verstärkungs- und Kompressionseinstellungen, aber auch gelernte Klassen einer Situationserkennung verändert werden.
  • Um dem Fall eines Misserfolgs zu begegnen, kann an dem Hörsystem eine „Undo-Funktion" vorgesehen sein. Hierdurch ist es möglich, die von außen empfangenen Ergänzungsparameter unwirksam zu machen bzw. zu löschen.
  • Nachfolgend werden 4 konkrete Situationen betrachtet, in denen die vorliegende Erfindung vorteilhaft angewandt werden kann:
  • Situation 1: Verhallte Umgebung (z. B. Kirche)
  • Die zu parametrisierenden Algorithmen wären beispielsweise der Enthallungsalgorithmus sowie diejenigen für das Richtmikrofon und die Kompression. Eingeleitet durch einen neuen Datensatz (Ergänzungsparameter), der von der entsprechenden Sendestation empfangen wurde, wird. beispielsweise der Enthallungsalgorithmus aktiviert bzw. seine Wirkungsstärke vergrößert. Außerdem wirkt durch den neuen Datensatz das Richtmik rofon mit einer engeren Keule, so dass ein durch Hall erzeugtes diffuses Schallfeld besser unterdrückt wird. Ferner verändert der Kompressionsalgorithmus seine Kompression derart, dass lauter Schall leiser wahrgenommen wird.
  • Situation 2: Umgebung mit impulsartigen Störgeräuschen (z. B. Geschirrklappern in Kantine)
  • Der speziell zu parametrisierende Algorithmus wäre das so genannte Sound-Smoothing. Dieser Algorithmus wird aufgrund der beispielsweise in der Kantine drahtlos zur Verfügung gestellten Ergänzungsparameter aggressiver eingestellt.
  • Situation 3: Umgebung mit besonderem Klanganspruch (z. B. Kino, Theater, Konzertsaal, Auto)
  • Die speziell zu parametrisierenden Algorithmen betreffen die Filterbank, das Richtmikrofon sowie einen Filter zur Simulation einer Raumimpulsantwort. Mit den neuen Ergänzungsparametern werden folgende Maßnahmen eingeleitet: Durch ein so genanntes „Frequency Shaping" wird der Klang an eine Sollvorgabe angepasst. Somit können Schwächen der Raumakustik ausgeglichen bzw. eine künstliche Raumakustik erzeugt werden. Dies wäre unter Umständen auch für Normalhörende günstig. Außerdem wird beispielsweise das Richtmikrofon auf einen Omni-Modus umgeschaltet.
  • Situation 4: Telefonieren
  • Speziell zu parametrisieren wäre hier beispielsweise der Rückkopplungsalgorithmus. So könnte als Ergänzungsparameter eine geeignete, verringerte Zeitkonstante für den Rückkopplungsalogrithmus (FBC) übertragen werden, womit eine schnellere Adaption möglich ist.

Claims (10)

  1. Verfahren zum Einstellen eines ersten Hörgeräts (10) durch – Einspeichern von individuellen Grundeinstellparametern (12) in das erste Hörgerät (10), so dass ein Basisbetrieb des ersten Hörgeräts zum Ausgleich eines individuellen Hörschadens möglich ist, gekennzeichnet durch – Bereitstellen mindestens eines Ergänzungsparameters (21 bis 25), der ausschließlich in einer vorbestimmten Hörsituation benutzt wird, durch ein zweites Hörgerät (15) oder ein Verteilersystem (11, 16, 17) und – Einspeisen des mindestens einen Ergänzungsparameters in das erste Hörgerät (10).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der mindestens eine Ergänzungsparameter (21 bis 25) über das Internet (16) als Verteilersystem bereitgestellt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der mindestens eine Ergänzungsparameter (21 bis 25) drahtlos zu dem ersten Hörgerät (10) übertragen wird.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine Ergänzungsparameter (21 bis 25) mit einem Transponder in das erste Hörgerät (10) eingespeist wird.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Einspeisen des mindestens einen Ergänzungsparameters (21 bis 25) mit einer Fernbedienung oder einem Telefon gesteuert wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Möglichkeit, Ergänzungsparameter (21 bis 25) zu empfangen, von dem ersten Hörgerät (10) permanent überprüft wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine Ergänzungsparameter (21 bis 25) eine Störgeräuschbefreiung, eine Richtmikrofoneinrichtung, oder einen Verstärkungsoffset betrifft.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine Ergänzungsparameter (21 bis 25) beim Bereitstellen kodiert wird, und die Kodierung den Gerätetyp des ersten Hörgeräts (10) einbezieht.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei das Verteilersystem (11, 15, 16, 17) den mindestens einen Ergänzungsparameter (21 bis 25) gegebenenfalls gerätetypabhängig variiert, gleichzeitig mit verschiedenen Kodierungen für verschiedene Hörgerätetypen versendet.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine Ergänzungsparameter (21 bis 25) mit einer Undo-Funktion des ersten Hörgeräts (10) wieder außer Kraft gesetzt wird.
DE200610061176 2006-12-22 2006-12-22 Verfahren zum Einstellen eines Hörgeräts mit Ergänzungsparametern Ceased DE102006061176A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200610061176 DE102006061176A1 (de) 2006-12-22 2006-12-22 Verfahren zum Einstellen eines Hörgeräts mit Ergänzungsparametern

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200610061176 DE102006061176A1 (de) 2006-12-22 2006-12-22 Verfahren zum Einstellen eines Hörgeräts mit Ergänzungsparametern

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102006061176A1 true DE102006061176A1 (de) 2008-07-03

Family

ID=39465631

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200610061176 Ceased DE102006061176A1 (de) 2006-12-22 2006-12-22 Verfahren zum Einstellen eines Hörgeräts mit Ergänzungsparametern

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102006061176A1 (de)

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102009048071A1 (de) * 2009-10-01 2010-11-11 Siemens Medical Instruments Pte. Ltd. Verfahren und Vorrichtung zum Einstellen eines Hörgeräts unter Berücksichtigung einer Raumakustik
WO2010145698A1 (en) * 2009-06-17 2010-12-23 Widex A/S Method of initializing a binaural hearing aid system and a hearing aid
WO2012084026A1 (en) * 2010-12-22 2012-06-28 Widex A/S Method and sytem for wireless communication between a telephone and a hearing aid
DE102007017761B4 (de) * 2007-04-16 2016-08-11 Sivantos Gmbh Verfahren zur Anpassung eines binauralen Hörgerätesystems
EP3346732B1 (de) 2017-01-10 2020-10-21 Samsung Electronics Co., Ltd. Elektronische vorrichtungen und verfahren zur steuerung des betriebs davon

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19815373C2 (de) * 1998-04-06 2001-04-19 Siemens Audiologische Technik Verfahren zum Programmieren eines Hörgerätes
WO2001054458A2 (en) * 2000-01-20 2001-07-26 Starkey Laboratories, Inc. Hearing aid systems
EP1389035A2 (de) * 2002-08-08 2004-02-11 Siemens Audiologische Technik GmbH Drahtlos programmierbares Hörhilfsgerät
DE102004035256B3 (de) * 2004-07-21 2005-09-22 Siemens Audiologische Technik Gmbh Hörhilfegerätesystem sowie Verfahren zum Betrieb eines Hörhilfegerätesystems bei Audio-Empfang
DE102004047759B3 (de) * 2004-09-30 2006-06-01 Siemens Audiologische Technik Gmbh Verwendung eines Hörhilfegerätesystems mit wenigstens zwei Hörhilfegeräten

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19815373C2 (de) * 1998-04-06 2001-04-19 Siemens Audiologische Technik Verfahren zum Programmieren eines Hörgerätes
WO2001054458A2 (en) * 2000-01-20 2001-07-26 Starkey Laboratories, Inc. Hearing aid systems
EP1389035A2 (de) * 2002-08-08 2004-02-11 Siemens Audiologische Technik GmbH Drahtlos programmierbares Hörhilfsgerät
DE102004035256B3 (de) * 2004-07-21 2005-09-22 Siemens Audiologische Technik Gmbh Hörhilfegerätesystem sowie Verfahren zum Betrieb eines Hörhilfegerätesystems bei Audio-Empfang
DE102004047759B3 (de) * 2004-09-30 2006-06-01 Siemens Audiologische Technik Gmbh Verwendung eines Hörhilfegerätesystems mit wenigstens zwei Hörhilfegeräten

Cited By (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102007017761B4 (de) * 2007-04-16 2016-08-11 Sivantos Gmbh Verfahren zur Anpassung eines binauralen Hörgerätesystems
WO2010145698A1 (en) * 2009-06-17 2010-12-23 Widex A/S Method of initializing a binaural hearing aid system and a hearing aid
US9014379B2 (en) 2009-06-17 2015-04-21 Widex A/S Method of initializing a binaural hearing aid system and a hearing aid
DE102009048071A1 (de) * 2009-10-01 2010-11-11 Siemens Medical Instruments Pte. Ltd. Verfahren und Vorrichtung zum Einstellen eines Hörgeräts unter Berücksichtigung einer Raumakustik
WO2012084026A1 (en) * 2010-12-22 2012-06-28 Widex A/S Method and sytem for wireless communication between a telephone and a hearing aid
US9877120B2 (en) 2010-12-22 2018-01-23 Widex A/S Method and system for wireless communication between a telephone and a hearing aid
US10117030B2 (en) 2010-12-22 2018-10-30 Widex A/S Method and system for wireless communication between a telephone and a hearing aid
EP3346732B1 (de) 2017-01-10 2020-10-21 Samsung Electronics Co., Ltd. Elektronische vorrichtungen und verfahren zur steuerung des betriebs davon

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102004047759B3 (de) Verwendung eines Hörhilfegerätesystems mit wenigstens zwei Hörhilfegeräten
DE102018216667B3 (de) Verfahren zur Verarbeitung von Mikrofonsignalen in einem Hörsystem sowie Hörsystem
EP1915031A2 (de) Hörsystem mit Fernbedienung als Basisstation und entsprechendes Kommunikationsverfahren
DE102005049507A1 (de) Cochlea-Implantat, Vorrichtung zum Erzeugen eines Steuersignals für ein Cochlea-Implantat, Vorrichtung zum Erzeugen eines Kominationssignals und Kombinationssignal sowie entsprechende Verfahren
EP1906700B1 (de) Verfahren zum zeitgesteuerten Einstellen einer Hörvorrichtung und entsprechende Hörvorrichtung
DE102007008738A1 (de) Verfahren zur Verbesserung der räumlichen Wahrnehmung und entsprechende Hörvorrichtung
EP2229010A2 (de) Verfahren zum Kompensieren eines Störschalls bei einer Hörvorrichtung, Hörvorrichtung und Verfahren zum Anpassen derselben
EP2172062B1 (de) Verfahren zum anpassen eines hörgeräts mit hilfe eines perzeptiven modells
DE102006061176A1 (de) Verfahren zum Einstellen eines Hörgeräts mit Ergänzungsparametern
EP1933592A1 (de) Selbstprogrammierende Hörvorrichtung und entsprechendes Verfahren
EP1906702B2 (de) Verfahren zur Bedienkontrolle einer Hörvorrichtung und entsprechende Hörvorrichtung
DE102007051308B4 (de) Verfahren zum Verarbeiten eines Mehrkanalaudiosignals für ein binaurales Hörgerätesystem und entsprechendes Hörgerätesystem
DE102019203786A1 (de) Hörgerätesystem
DE102009021855A1 (de) Verfahren zur Akklimatisierung einer programmierbaren Hörvorrichtung und zugehörige Hörvorrichtung
DE60006255T2 (de) Hörgerät und damit kommunikationsfähige externe einheit
DE102007035173A1 (de) Verfahren zum Einstellen eines Hörsystems mit einem perzeptiven Modell für binaurales Hören und entsprechendes Hörsystem
EP2262282A2 (de) Verfahren zur Ermittlung einer Frequenzantwort einer Hörvorrichtung und zugehörige Hörvorrichtung
EP2619997B1 (de) Kommunikationssystem mit Telefon und Hörvorrichtung sowie Übertragungsverfahren
DE102010022632A1 (de) Verstärkungseinstellung bei Hörhilfegeräten
AT525364B1 (de) Audiosystem
WO2012019636A1 (de) Verfahren zum betreiben eines hörgeräts und entsprechendes hörgerät
DE102011075739A1 (de) Kommunikationssystem mit Hörvorrichtung und Telefon sowie Betriebsverfahren
DE102009048071A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Einstellen eines Hörgeräts unter Berücksichtigung einer Raumakustik
DE102007030067B4 (de) Hörgerät mit passiver, eingangspegelabhängiger Geräuschreduktion und Verfahren
EP1919256A2 (de) Hörvorrichtung mit Parameterrücksetzung und entsprechendes Verfahren

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8131 Rejection