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Die vorliegende Endung bezieht sich
auf Leinöl,
das zur Verbesserung der Eigenschaften des Öls in Verbindung mit der Verwendung
beispielsweise beim Imprägnieren
von Produkten auf Basis von Cellulose, wie Holz, behandelt worden
ist. Die Erfindung bezieht sich außerdem auf ein Verfahren zur
Herstellung dieses Leinöls.
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Auch wenn die vorliegende Erfindung
auch auf andere Produkte auf Cellulosebasis anwendbar ist als auf
Holz, wird sie nachstehend in Verbindung mit Holz in Form von verschiedenen
Typen von Nutz- bzw. Schnittholz beschrieben. Der Abbau von Holz
bei der Verwendung im Freien ist nahezu ausschließlich auf
die Einwirkung von Pilzen und Bakterien zurückzuführen. Die Voraussetzung für das Wachstum
dieser Mikroorganismen ist die Anwesenheit von Wasser. Außerdem sind
eine geeignete Temperatur und der Zutritt von Nährstoffen und Sauerstoff erforderlich.
Die Verhinderung des Abbaus bzw. der Zersetzung kann auf der Eliminierung
einer oder mehrerer dieser für
das Wachstum der Mikroorganismen erforderlichen Bedingungen basieren. Als
ein Beispiel dafür
kann beispielsweise erwähnt
werden, dass dann, wenn der Feuchtigkeitsgehalt auf einen Wert von
weniger als 20 % herabgesetzt wird, die biologische Zersetzung (Abbau)
im Wesentlichen verhindert wird.
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Es sind bereits eine Reihe von verschiedenen
Imprägnierungsverfahren
zum Schützen
von Holz bekannt und diese Verfahren können im Prinzip unterteilt
werden in solche Verfahren, die auf der Einführung einer für das Wachstum
der Mikroorganismen giftigen bzw. toxischen Substanz basieren, und
in solche Verfahren, durch welche dem Holz hydrophobe Eigenschaften
verliehen werden, beispielsweise durch Imprägnierung mit einer Öl-Sorte.
Im zuletzt genannten Fall ist das Imprägnierungsmittel rohes Leinöl, das ein
solches vom heiß- oder kaltgepressten
Typ sein kann, die beide durch eine geeignete Wärmebehandlung in gekochte Leinöle überführt werden.
Die Verwendung solcher Leinöle
ist jedoch mit bestimmten Nachteilen verbunden, beispielsweise einer
Viskosität,
die für
eine leichte Handhabung unzweckmäßig hoch
ist, einen Gehalt von Komponenten, die ein Substrat für die relevanten
Mikroorganismen darstellen, unvorteilhafte Trocknungseigenschaften und
dgl. Ein Verfahren, das zur Herabsetzung der Viskosität angewendet
wird, ist das Verdünnen
mit einem Lösungsmittel,
ein Vorgang, der jedoch vom Umweltschutz aus betrachtet nicht akzeptabel
ist. Die Verwendung von chemischen Giften wird derzeit häufig angewendet,
sollte jedoch in der Zukunft aus Umweltschutzgründen weitgehend verboten werden.
Außerdem
wird die Imprägnierung
mit einer Kombination aus einer Hydrophobierung und einer toxischen
Behandlung angewendet, beispielsweise die Behandlung mit Kreosot (teerölhaltiges
Holzschutzmittel).
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist
es, ein behandeltes Leinöl
mit Eigenschaften bereitzustellen, die wesentlich verbessert sind,
hauptsächlich
in Verbindung mit der Verwendung des Leinöls zum Imprägnieren von Holz und Holzprodukten.
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Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht
darin, ein Verfahren zur Herstellung dieses Leinöls mit verbesserten Eigenschaften
anzugeben.
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Noch ein weiteres Ziel der Erfindung
besteht darin, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit dem die Aufnahme
des Öls
durch das Holz oder das Holzprodukt in Verbindung mit der Imprägnierung
beträchtlich
erhöht
wird und mit dem sogar ein Wert von nahezu 100 % Aufnahme erreicht
werden kann.
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In Verbindung mit umfangreicher Forschungs-
und experimenteller Arbeit wurde erfindungsgemäß gefunden, dass eine Behandlung
von Leinöl,
die zu einer solchen Situation führt,
dass sein Gehalt an freiem Tocopherol weniger als 75 ppm beträgt, die
Eigenschaften des Leinöls
wesentlich verbessert, insbesondere in Verbindung mit seiner Verwendung
als Imprägnierungsmittel
für Holz
oder Nutzholz.
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Diese und weitere Ziele der Erfindung
werden, wie aus der nachfolgenden Beschreibung eindeutig hervorgeht,
erreicht mit einem behandelten Leinöl, das im Wesentlichen besteht
aus Linolensäure,
Linolsäure und Ölsäure, hauptsächlich in
Form der Triglyceride, wobei das Leinöl dadurch gekennzeichnet ist,
dass sein Gehalt an freiem Tocopherol weniger als 75 ppm beträgt.
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Es ist insbesondere bevorzugt, dass
das behandelte Leinöl
freies Tocopherol in einer Konzentration von weniger als 50 ppm
enthält.
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Auch wenn das erfindungsgemäße behandelte
Leinöl
sowohl auf kaltgepresstem als auch auf heißgepresstem Leinöl basieren
kann, ist es bevorzugt, als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Leinöl kaltgepresstes
Leinöl
zu verwenden.
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Das erfindungsgemäße neue Verfahren zur Herstellung
eines Leinöls
des oben genannten Typs ist durch die folgenden Stufen gekennzeichnet:
- a) Erhitzen von rohem Leinöl auf eine erhöhte Temperatur,
die niedriger ist als der Siedepunkt von Wasser,
- b) Zugabe einer erhitzten anorganischen Säure zu dem Öl und Vermischen derselben
mit dem Öl,
- c) Abtrennung von präzipitierten
Materialien, beispielsweise durch Sedimentation und Austrag und
Entfernung der gebildeten Bodenablagerung,
- d) Zugabe einer erhitzten wässrigen
Alkalilösung
zu dem Öl
und Vermischen derselben mit dem Öl,
- e) Austragen der gebildeten Seife und
- f) Spülen
des Öls
mit heißem
Wasser, bis ein klares Spülwasser
erhalten wird.
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Das Erhitzen in der obigen Stufe
(a) erfolgt zweckmäßig auf
eine Temperatur, die innerhalb des Bereiches von 80 bis 99 °C liegt,
wobei vermieden wird, dass der Siedepunkt von Wasser erreicht wird.
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Die anorganische Säure wird
vorzugsweise in einer Menge von 0,5 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
des Öls,
zugegeben. Als geeignete anorganische Säuren können genannt werden Phosphorsäure, Schwefelsäure und
Chlorwasserstoffsäure.
Vorzugsweise wird als anorganische Säure Phosphorsäure, beispielsweise
thermische Phosphorsäure,
in einer Konzentration von beispielsweise 80 % und in einer Menge von
0,5 bis 2 Gew.-%, insbesondere von 1 bis 1,5 Gew.-%, verwendet.
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Das Durchmischen in der Stufe (b)
dauert zweckmäßig so lange,
bis die Reaktion abgeschlossen ist, was einer Zeitspanne von 10
bis 30 min entspricht.
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Als Alkali kann jede geeignete alkalische
Verbindung verwendet werden, beispielsweise die Hydroxide von Alkali-
oder Erdalkalimetallen, insbesondere Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid.
Besonders bevorzugt ist Natriumhydroxid, auch Natronlauge genannt.
Die alkalische Verbindung wird zweckmäßig in einer Menge zugegeben,
die 2 bis 5 Trockengewichts-%, bezogen auf das Gewicht des Öls, entspricht.
Das Alkali wird zweckmäßig in Form
einer wässrigen
Lösung
in einer Menge von 7 bis 15 Gew.-% Wasser zugegeben, ebenfalls bezogen
auf das Gewicht des Öls.
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Um eine Verdickung des Öls während des
Erhitzens zu vermeiden, kann das Öl in einer weiteren Stufe erhitzt
werden, während
ein geeignetes Agens, beispielsweise Mangantetraborat, zugegeben
wird. Ein geeigneter Temperaturbereich für das Erhitzen des Öls in dieser
weiteren Stufe beträgt
120 bis 140 °C.
Zur Verbesserung der Trocknungseigenschaften des behandelten Öls kann
ein geeigneter Katalysator zugegeben werden, beispielsweise Mangantetraborat.
Das als Katalysator verwendete Agens kann das gleiche sein wie das Agens,
das zur Vermeidung der Verdickung des Öls während des Erhitzens verwendet
wird.
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Die Erfindung wird nachstehend unter
Bezugnahme auf die Erfindung nicht beschränkender Beispiele näher erläutert, wobei
die darin angegebenen Mengen und Prozentsätze sich, wenn nichts anderes
angegeben ist, auf das Gewicht beziehen. In den Beispielen werden
Abkürzungen
verwendet, die sich auf die in dem Leinöl enthaltene Fettsäure beziehen.
So wird beispielsweise Ölsäure abgekürzt mit
C18 : 1, Linolsäsure
mit C18 : 2 und Linolensäure
mit C18 : 3. Die nach dem Doppelpunkt folgende Ziffer gibt den Grad
der Unsättigung an.
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Beispiel 1
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Herstellung
von behandeltem Leinöl
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Als Ausgangsmaterial für die Behandlung
des Öls
wird schwedisches kaltgepresstes rohes Leinöl verwendet. Die Behandlung
dieses Leinöls
wird wie folgt durchgeführt.
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Das rohe kaltgepresste Leinöl wird auf
etwa 90 °C
erhitzt und dann werden 1,2 % heiße 80 %ige thermische Phosphorsäure zu dem
Leinöl
zugegeben und das Durchmischen wird etwa 20 min lang durchgeführt. Die
Bodenablagerung in Form eines schwarzen Niederschlags, die während dieser
Säurebehandlung
entstanden ist, wird durch Sedimentation und Austrag entfernt.
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Dann werden 3,7 % 100 %ige Natronlauge,
gelöst
in 11 % erhitztem Wasser, zu dem säurebehandelten Leinöl zugegeben
und danach wird 7 bis 10 min lang durchmischt, während der Verlauf der Reaktion
beobachtet wird. Die bei dieser Alkalibehandlung gebildete Seife
wird ausgetragen und das erhaltene Leinöl wird durch 5- bis 7-maliges
Spülen
mit 25 Vol.-% erhitztem Wasser oder so lange, bis das Spülwasser
klar ist und einen für
Wasser normalen pH-Wert hat, gespült.
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Durch diese Behandlung werden praktisch
alle unerwünschten
Komponenten des Leinöls
entfernt, insbesondere sein ursprünglicher Gehalt an Tocopherol.
Damit das Leinöl
dann gute Trocknungseigenschaften hat, wird es anschließend etwa
6 h lang auf etwa etwa 127 °C
erhitzt, wobei etwa 0,02 % Mangantetraborat als Katalysator verwendet
werden, wobei der Grund dafür
der ist, dass das Öl
während
des Siedens nicht eindicken soll.
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In den folgenden Beispielen wird
die Analyse von erfindungsgemäßen behandelten
Leinölen,
die nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellt worden
sind, angegeben und es werden auch entsprechende Analysendaten für konventionelle
Produkte, die auf dem Markt erhältlich
sind, angegeben.
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Beispiel 2
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Analyse von
erfindungsgemäßem behandeltem
Leinöl
und von zwei handelsüblichen
Leinölen
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In der nachstehenden Tabelle sind
die Bezeichnungen für
die Leinöle
KH.KF Eg 1382 gekochter Leinölfirnis,
hergestellt aus schwedischem kaltgepresstem rohem Leinöl aus der
Ernte von 1998. Die beiden handelsüblichen Öle FK.K Eg H 1381 und AC.K
Eg 1383 sind ein von der Firma Färghandelskompaniet
in Malmö vertriebenes
heißgepresstes
gekochtes Leinöl
bzw. ein von der Firma Alfort & Cronholm
Grosshandel AB, Stockholm, vertriebenes heißgepresstes gekochtes Leinöl.
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Wie aus den obigen Analysendaten
hervorgeht, wurde der Gehalt an freiem Tocoferol stark verringert auf
0 in dem erfindungsgemäßen Leinöl. Außerdem können eine
beträchtliche
Abnahme der Ölsäure und
sogar eine noch größere Abnahme
der Menge an vorhandenem Phosphor festgestellt werden.
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Beispiel 3
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Analyse von
erfindungsgemäßem behandeltem
Leinöl
und von drei handelsüblichen
Leinölen
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In der nachstehenden Tabelle handelt
es sich bei den Bezeichnungen für
die Leinöle
bei KH.KI Eg 1387 um ein gekochtes Imprägnierungs-Leinöl aus der
Ernte von 1998. Die drei handelsüblichen Öle sind BE.K.
Eg 1384, ein gekochtes Leinöl
von der Firma Beckers, Stockhol, AL.R. Eg 1385 ein schwedisches
kaltgepresstes rohes Leinöl
von der Firma Alcro Färg,
Stockholm, bzw. EA.R. Eg 1386, ein heißgepresstes rohes Leinöl von der
Firma Eskil Åkerberg
AB, Malmö.
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Auch aus diesem Analysenbericht kann
entnommen werden, dass das erfindungsgemäße behandelte Leinöl größtenteils
frei von Tocopherol ist, während
die Gehalte von Ölsäure und
Phosphor niedriger sind als in zwei der handelsüblichen Öle, während das dritte handelsübliche Öl ebenfalls
verhältnismäßig niedrige
Gehalte von Ölsäure und
Phosphor aufweist.
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Mit dem erfindungsgemäßen behandelten
Leinöl
durchgeführte
Tests zeigen, dass es beträchtlich
verbesserte Eigenschaften aufweist, insbesondere in Verbindung mit
seiner Verwendung zum Imprägnieren
von Holz und Holzprodukten. Das erfindungsgemäße Öl weist eine niedrigere Viskosität und dadurch
eine bessere Handhabbarkeit auf, durch die Behandlung weist es auch
niedrigere Gehalte von Substanzen auf, die Substrate für Mikroorganismen
darstellen, und es führt
bei seiner Verwendung zum Imprägnieren
von Holz zu einer wesentlich verbesserten Beständigkeit.
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Beschleunigte Tests in Pilz-Kellern
haben gezeigt, dass das erfindungsgemäße Leinöl eine beträchtlich verbesserte Beständigkeit
gegen Holzfäule
aufweist, verglichen mit den mit CCA imprägniertenn Holzprodukten (CCA
= Chrom, Kupfer, Arsen). Das gleiche gilt für die Beständigkeit gegen Holzfäule von
imprägnierten
Stäben,
die in einem Keller-Klima mit hoher relativer Feuchtigkeit und hoher
Temperatur in feuchte Erde eingesetzt worden sind. Darüber hinaus
haben Beständigkeitstests
gegen Holzfäule,
die mit imprägnierten Stäben durchgeführt wurden,
die in den Boden von Feldern mit einer Mikroorganismenflora und
aggressiver Braunfäule
eingesetzt worden sind, gezeigt, dass eine Imprägnierung mit dem erfindungsgemäßen behandelten
Leinöl
zu einer wesentlich besseren Beständigkeit gegen Holzfäule führt als
sowohl eine Imprägnierung mit
CCA als auch eine Imprägnierung
mit konventionellen Leinölen.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die
vorliegende Erfindung auf die vorstehend beispielhaften genannten
spezifischen Ausführungsformen
nicht beschränkt
ist. Es können
daher Modifikationen und Änderung
innerhalb des Rahmens der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden
und diese Änderungen
und Modifikationen sind für
den Fachmann auf diesem Gebiet leicht ersichtlich.