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Chemisch indifferentes Anstrichs- und Imprägnierungsmittel.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet die Verwendung hochchlorierter Chlorierungsprodukte vegetabilischer und animalischer Öle, Fette und Wachse, ferner von Chlorierungsprodukten der Harze bzw. ihrer Destillationsprodukte, des Erdöls bzw. der Erdölfraktionen, der Erd-und Montanwachse. Unter hocbchlorierten Chlorderivaten der genannten Materialien sollen solche verstanden sein, welche mindestens 30 /Chlor enthalten. Man erhält diese Produkte durch sehr energische Einwirkung von Chlor auf die betreffenden Ausgangsstoffe bei höherer Temperatur und eventuell unter Druck und Verwendung geeigneter Lösungsmittel.
Es wurde gefunden, dass diese hochchlorierten Produkte sämtlich die Eigenschaft sehr hoher Widerstandsfähigkeit gegen chemische Eiufilisse gemeinsam haben. So widerstehen z. Bb hochchlorierte vegetabilische Öle, aufgestrichen und getrocknet, der Einwirkung selbst warmer 20 bis 30%iger Schwefel- und Salzsäure, ferner der Einwirkung feuchter und trockener Gase, wie z. B. der Salpetersäure, der Flusssäure, des Chlors usw. Die gleichen Eigenschaften zeigen Produkte, welche man erhält, wenn man Harze und harzartige Körper wie z. B. Kolophonium oder Destillationsprodukte der Harze wie z. B. Harzöle einer energischen Chlorierung unterwirft. Schliesslich wurde festgestellt, dass die Chlorprodukte, welche durch analoge Behandlung von Erdöl bzw.
Destillationsprodukten des Erdöls, wie Ligroin, Paraffin, ferner von Erdwachsen (Ozokerit und Zeresin) erhalten werden, diese Widerstandsfähigkeit in noch höherem Grade zeigen, indem sie nicht nur gegen kalte und heisse Säuren, sondern auch gegen kalte und warme konzentrierte Alkalilösungen ausserordentlich resistent sind.
Diese Eigenschaften befähigen die genannten Stoffe in hervorragender Weise zur Verwendung als Anstrichs- und Imprägnierungsmittel. Sie können hiezu entweder für sich oder gelöst in verdunstbaren organischen Lösungsmitteln wie Tetrachlorkohlenstoff, Äther,
Benzin, Alkohol, Terpentinöl, Chloroform usw. gebraucht werden. Die Lösungen können ferner je nach der Natur des Lösungs- und des gelösten Mittels in mehr oder weniger konzentriertem Zustand Verwendung finden.
Auch lassen sich die genannten Chlorierungsprodulcte leicht mit anderen Anstrichs- und Imprägnierungsmitteln, wie Leinöl, Damarlack, KopaUack und anderen künstlichen oder natürlichen Harzen und Ölen kombinieren.
Die reinen oder gemischten Lösungen sind ferner geeignet zur Aufnahme von Pig- menten aller Art, wie Eisenoxyd, Zinkweiss, Bleioxyd, Mennige und können auch mit organischen Farbstoffen oder giftigen Chemikalien, wie Phenol, Schweinfurtergrün usw. versetzt werden. Die Imprägnierung und der Anstrich erfolgen nach einer der üblichen Methoden.
Die neuen Anstrichs-und Imprägnierungsmittel können verwendet werden bei Metallen, Geweben, Holz, Leder usw. Abgesehen von der Unangreifbarkeit durch chemische
Agenzien, verleihen sie den damit bestrichenen oder imprägnierten Stoffen auch die
Fähigkeit als gute elektrische Isolatoren zu dienen.
Gechlorte Steinkohlenteeröle, ferner gechlorte Harze und fette Öle sind in den
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man bei der Untersuchung der nach Massgabe jener Patentschriften dargestellten Substanzen erhält. Demgegenüber enthalten die im vorliegenden Falle zur Verwendung als Anstrichsund Imprägnierungsmittel vorgeschlagenen Körper ganz erhebliche höhere Chlormenge, und zwar von 30 bis über 700/0'Dass sich derartige Verbindungen, die zu einem Drittel bis zu fast drei Viertel aus Chlor bestehen und deren physikalische und chemische Eigenschaften natürlich von denen der Ausgangsmaterialien in einer viel erheblicheren Art und Weise abweichen, als es bei den bisher zur Verwendung vorgeschlagenen Chlorierungprodukten der betreffenden Körper der Fall ist,
als Anstrichs-und Imprägnierungsmittel in hervorragender Weise eignen würden, war natürlich in keiner Weise vorauszusehen.