DE247373C - - Google Patents

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DE247373C
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phenol
drying
heating
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oil
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09FNATURAL RESINS; FRENCH POLISH; DRYING-OILS; OIL DRYING AGENTS, i.e. SICCATIVES; TURPENTINE
    • C09F7/00Chemical modification of drying oils

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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)
  • Organic Insulating Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 247373 KLASSE 22 h. GRUPPE
KASPAR WINKLER in ZÜRICH.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. August 1910 ab.
Es ist bekannt, Fette tierischen wie pflanzlichen Ursprungs, namentlich trocknende und nicht trocknende Öle und deren Gemische, durch andauerndes Erhitzen, nötigenfalls unter Zusatz von Trockenmitteln (z. B. Bleiglätte, leinölsaurem Blei, . Manganborat, Manganresinat, Wachsen, Harzen, Produkten der Haradestillation, trocknenden Ölen, Terpentinöl, Kautschuk, Guttapercha) und von Verdünnungsmitteln derart zu verändern, daß sie die Eigenschaft des Trocknens erhalten bzw. daß diese Eigenschaft gesteigert wird und daß sie nach dem Eintrocknen zähe, unlösliche, unschmelzbare Massen darstellen, die zur Herstellung iso-
lierender und schützender Überzüge sowie zum Imprägnieren in den mannigfachsten Fällen geeignet sind.
Es wurde nun gefunden, daß sich eine solche Umwandlung der Fettstoffe in erheblich kürzerer Zeit herbeiführen läßt und Endprodukte liefert, welche die erwähnten wertvollen Eigenschaften in gesteigertem Maße und um neue vermehrt aufweisen, wenn ■ man die Ausgangsstoffe mit Phenol, dessen Verwendbarkeit zu diesem Zwecke bisher nicht bekannt war, erhitzt.
In der britischen Patentschrift 25241/1894 ist zwar die Zusammensetzung eines phenolhaltigen Kopalfirnisses angegeben. Über den Zweck und die Wirkung des Phenolzusatzes werden indessen in genannter Patentschrift keinerlei Angaben oder Andeutungen gemacht. Auch die Art der Zubereitung des Firnisses ist mit Stillschweigen übergangen; es wird bloß gesagt, man mische Anime-Kopal, Mohnöl, Carbolsäure und Terpentinöl in beispielsweise angegebenen Verhältnissen. Von irgendeiner chemischen Einwirkung des Phenols auf das Mohnöl oder die übrigen Bestandteile des Firnisses ist nicht' die Rede.
Im Gegensatze hierzu beruht das vorliegende Verfahren auf einer durchgreifenden Einwirkung des Phenols auf die Fettstoffe. Das Phenol verändert trocknende und nicht trocknende Öle und Fette pflanzlichen wie tierischen Ursprungs dergestalt, daß sie ein hervorragendes Trockenvermögen erlangen bzw. daß ihr Trockenvermögen eine beträchtliche Steigerung erfährt, und daß sie nach dem Eintrocknen höchst elastische, glänzende, unschmelzbare, zähe Massen bilden, die weder in der Kälte spröde noch in der Hitze klebrig werden, wasser- und gasdicht sind, gegen Säuren und Alkalien hohe Indifferenz aufweisen, allen organischen Lösungsmitteln, einschließlich Pyridin, widerstehen und eine sehr hohe Isolierfähigkeit gegenüber dem elektrischen Funken und Strome zeigen.
Phenol liefert Produkte, die sich leicht handhaben und verarbeiten sowie dick auftragen lassen und getrocknet, namentlich als Metallüberzüge, sich durch besonders starken Glanz und hohe, politurartige Glätte auszeichnen, große Zähigkeit besitzen und, zum Imprägnieren verwendet, Geweben einen eigentümlich weichen sammetartigen Griff erteilen. Die Produkte sind je nach Umständen mehr oder weniger stark rot gefärbt.
Die Massen eignen sich besonders zum Imprägnieren von Geweben, Papier, Pappe u. dgl. Die Eigenschaft des Endproduktes hängt übrigens auch von der Art der verwendeten Ausgangsstoffe ab und wird außerdem erheblich durch die Arbeitsweise beeinflußt. Nach dem Zwecke, dem das Endprodukt dienen soll, und nach der Beschaffenheit der zu isolierenden zu schützenden oder zu imprägnierenden Gegenstände richtet sich die Art des Erhitzens und die sonstige Behandlungswe'se.
Als Ausgangsstoffe. eignen sich für das vorliegende Verfahren hauptsächlich trocknende Öle, vor allem das chinesische Holzöl, ferner Bankulnußöl, Saffloröl und ähnliche.
Die Durchführung des Verfahrens geschieht im allgemeinen derart, daß man den Ausgangsstoff mit Phenol bis zur Honigkonsistenz, d. h. etwa 6 Stunden lang erhitzt. Um die Einwirkung zu fördern und unbehindert durch die fortschreitende Verdickung genügend weit treiben zu können, ist außerdem ein Zusatz von Verdünnungsmitteln angezeigt. Als solche können gewisse, zu ähnlichen Zwecken bereits bekannte organische Lösungsmittel benutzt werden, vorzugsweise Benzol, Toluol, Xylol, Terpintinöl. Ferner kann man auch bekannte Trockenmittel zusetzen.
Beim Erhitzen ist annähernd eine Temperatur von etwa 300° C. erforderlich. Bis zur Erreichung der genannten Temperatur hat- das Erhitzen sehr allmählich zu geschehen. Es ist dafür zu sorgen, daß das Phenol (bzw. das Lösungsmittel) sich nicht verflüchtigt. Dies kann durch Anwendung eines Rücklaufkühlers geschehen ; zweckmäßiger ist es indessen, unter Druck zu arbeiten. In den Fällen, wo möglichst hohe Geschmeidigkeit verlangt wird, also namentlich da, wo die Masse zum Imprägnieren von Geweben oder von Papier dienen soll, ist die Durchführung des ganzen Verfahrens unter Druck unerläßlich. Unter allen Umständen aber, wie man im übrigen auch verfahre, hat man zum Schluß die Reaktionsmasse mit dem Verdünnungsmittel unter Druck bis zum Siedepunkt des Verdünnungsmittels zu erhitzen bzw. etwa ungefähr 1 bis 3 und mehr Stunden noch im Sieden zu erhalten, wenn ein Erzeugnis bester Qualität erzielt werden soll. Hierdurch wird eine innige Vereinigung des Verdünnungsmittels mit der Masse bewirkt. So behandelte Isolier- und Imprägniermassen sind leichter zu verarbeiten und vertragen ohne Schaden ein beliebiges nachträgliches Verdünnen, was im anderen Falle das Brüchigwerden der mit der Masse erzeugten Überzüge oder damit imprägnierten Stoffe im Gefolge hat.
Handelt es sich um die Herstellung von Massen, die hauptsächlich zum Imprägnieren verwendet werden sollen, so ist es zweckmäßig, die Verdünnungsmittel gleich von Anfang an zuzusetzen. Gewebe, die mit so hergestellten Massen imprägniert sind, zeigen eine erheblich größere Geschmeidigkeit und fühlen sich weicher an. Bei Isoliermassen, wo diese Eigenschaften weniger in Betracht fallen, kann man die beginnende Verdickung abwarten, bevor man ein Verdünnungsmittel zusetzt, und so eine gewisse Ersparnis erzielen.
Die nach dem vorliegenden Verfahren erzeugten Massen sind je nach den Ausgangsstoffen und Arbeitsweise nahezu farblos oder mehr oder weniger stark braun oder rot gefärbt. Die vom Phenol, besonders Rohphenol, hervorgerufene dunkle Rotfärbung läßt sich auf einen leichten Schimmer herabmindern, indem man kurz nach Abstellen der Heizung den Druck aufhebt und die Dämpfe entweichen läßt. Durch Zusatz von Körperfarben oder von löslichen Farbstoffen lassen sich die Produkte mit einer gewissen, durch ihre allfällige Eigenfarbe gegebenen Beschränkung beliebig färben.
Die Entflammbarkeit nach vorliegendem Verfahren bereiteter Massen läßt sich dadurch weiter verringern, daß man der Masse gebundenen Stickstoff zuführt. Dies geschieht durch Erhitzen mit bei etwa 100 ° getrockneten und hernach gepulverten Hülsenfrüchten unter Druck. Eine Zugabe bis zu 5 Prozent der Gesamtmenge genügt. Nach dem Erhitzen wird filtriert.
Die Herstellung der Überzüge und Imprägnierungen kann auf bekannte Weise geschehen. Das Trocknen vollzieht sich äußerst rasch. Zu beachten ist, daß imprägnierte Stoffe (Gewebe, Papier u. dgl.) geschmeidiger werden, wenn man sie un'ter Ausschluß der Luft trocknet.
Das Lagern übt auf die oben genannten wertvollen Eigenschaften solcher Isolier- und Imprägniermassen keinen nachteiligen Einfluß aus.
Beispiel.
go Teile chinesisches Holzöl, 30 bis 170 Teile Rohphenol (30 Teile Rohphenol für Isolierungen; für Imprägnierungen bis 170 Teile Rohphenol), 5 Teile Rizinusöl werden unter Druck bei etwa 300 ° C. bis zur Honigkonsistenz eingedickt. Durch Aufheben des Druckes zum Schluß der '. Operation kann die Färbung der Masse in beschriebener Weise aufgehellt werden. no
Nach vorliegendem Verfahren erzeugte Massen eignen sich vor allen Dingen ausnehmend zum Herstellen isolierender Überzüge für elektrotechnische Zwecke, z. B. auf blanken Drähten. Sie übertreffen, was hohen Durchschlagswiderstand, einfache Handhabung beim Aufbringen und rasches Trocknen, geringe Empfindlichkeit gegen Hitze, absolute Frostbeständigkeit und billigen Gestehungspreis anbelangt, alle bisher zu genanntem Zwecke verwendeten Stoffe. Sie sind weiter vorzüglich zum Imprägnieren, namentlich von Geweben (Ballonstoff) wie auch
von Papier, Pappe, Holz u. dgl. geeignet. Sie können außerdem in vielen Fällen mit Vorteil zur Erzeugung schützender und zierender Überzüge auf Holz, Metall und beliebigen anderen Materialien an Stelle von Lack, Emaillack, Firnis oder Anstrichfarbe dienen.
Bei weiter fortgesetztem Kochen erhält man plastische Massen von kautschukartiger Beschaffenheit, die nach Zusatz von Füllmitteln ίο und Farben und namentlich von Formaldehyd ähnlich wie Ebonit, Zelluloid. Viskose zu allerhand Gebrauchsgegenständen Verwendung finden können.

Claims (4)

  1. Patent-An sprüche:
    i. Verfahren zur Erzeugung von sehr
    rasch trocknenden Massen, welche sich zur Herstellung schützender und isolierender Überzüge und Imprägnierungen eignen, da-
    durch gekennzeichnet, daß Öle und Fette (gegebenenfalls bei Gegenwart bekannter Trockenmittel und Verdünnungsmittel, z. B. Benzol, Toluol, Xylol, Terpentinöl) mit Phenol erhitzt werden.
  2. 2. Eine Ausführungsform des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung unter Druck vorgenommen wird.
  3. 3. Eine Ausführungsform des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Druck am Ende des Verfahrens nach Abstellung der Heizung aufhebt und die Dämpfe entweichen läßt, zum Zwecke, die vom Phenol hervorgerufene Rotfärbung auf ein Mindestmaß abzuschwächen.
  4. 4. Eine Ausführungsform des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Entflammbarkeit der Imprägnier- bzw. Isoliermasse durch Zuführen gebundenen Stickstoffes verringert.
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DE (1) DE247373C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE944210C (de) * 1952-08-13 1956-06-07 Bayer Ag Lackhilfsmittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE944210C (de) * 1952-08-13 1956-06-07 Bayer Ag Lackhilfsmittel

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