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Verfahren zur Herstellung eines Lacküberzuges auf Gegenständen aus Äthylenpolymerisaten, Polystryrol und Polyvinylchlorid
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noch nicht gelungen, einen Lacküberzug herzustellen, der alle eingangs erwähnten Eigenschaften in einwandfreier Weise vereinigt und der auch als Grundlack für Aufdrucke geeignet ist.
Wohl sind bereits eine Reihe von Lackzusammensetzungen bekannt, die zur Lackierung von Gegenständen aus Polyäthylen u. dgl. vorgeschlagen wurden. Zu erwähnen sind dabei Lacke auf Nitrocellulosebasis, Lacke aus durch Polyisocyanaten vernetzten Polyestern, aus Vinylchloridpolymerisaten und Lacke
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B.Elektronen usw. besonders vorzubehandeln.
Durch das erfindungsgemässe Verfahren erfolgt die Lackierung je nach Kunststoffart ohne jegliche Vorbehandlung oder nur durch Vorbehandlung mittels Beflammen des Kunststoffes und führt dadurch zu einer ausserordentlichen Haftfestigkeit und zu einem einwandfreien Hochglanz des elastischen'und chemisch widerstandsfähigen Überzuges, dass eine Lösung aus einem mit Acrylverbindungen copolymerisiertem trocknendem Phthalatharz und epoxymodifizierten Alkydharzen, niedrigmolekularen Äthylenpolymeren, einem polymeren Weichmacher und einem Gemisch gesättigter Kohlenwasserstoffe in im wesentlichen hochsiedenden Lösungsmitteln verwendet wird.
Der durch Aufwalzen, Aufspritzen oder Tauchen aufgebrachte Lacküberzug wird vorzugsweise bei ungefähr 600C getrocknet.
Der durch die Erfindung geschaffene Fortschritt liegt insbesondere darin, dass ohne Vorbehandlung eine hohe Haftfestigkeit des Lacküberzuges auf dem Kunststoff erreicht wird. Ausserdem wird die Alterungsbeständigkeit gegenüber nach bekannten Verfahren, z. B. unter Verwendung von mit Kolophonium u. dgl. modifizierten Glycerylphthalatharzen, erzielten Ergebnissen erhöht.
Einen ganz besonderen Vorteil ergibt die vorgenannte Lackzusammensetzung, deren Eigenschaften auf die Kombination aller angeführten Komponenten zurückzuführen sind, wenn die Kunststoffoberfläche bedruckt werden soll. In diesem Falle erfolgt das Auftragen der Druckfarbe, z. B. im Offsetverfahren, auf den noch leicht klebrigen, d. h. nur halb auspolymerisierten Lacküberzug. Erst anschliessend an den Druckvorgang wird der Lack fertig ausgetrocknet. Der Lack dient daher als Haftgrund fur die Druckfarbe. Während der vollständigen Trocknung diffundieren Lackteilchen durch die Druckfarbe hindurch, wodurch der Aufdruck hochglänzend und geschützt wird. Es erfolgt demnach eine untrennbare Verbindung des Lackes und der Druckfarbe mit der überzogenen Oberfläche.
Der erfindungsgemässe Vorschlag zur Verwendung von mit Acrylverbindungen copolymerisierten trock- nenden Phthalatharzen und epoxymodifizierten Alkydharzen in Verbindung mit den übrigen Bestandteillen führt zu einer hohen Haftfestigkeit und zur notwendigen Elastizität des Lackfilmsohne Vorbehandlung des Kunststoffes. Ausserdem ist eine Vergilbungsresistenz selbst bei hellsten Kunststoffarten gegeben.
Als z. B. mitMethylmethacrylat copolymerisiertes Phthalatharz ist besonders Glycerophthalat mit etwa 400/0 Rizinenölfettsäure geeignet. Das epoxymodifizierte Alkydharz, z. B. Äthoxylenharzester, erhöht die Chemikalienbeständigkeit. Die Verwendung eines Anteiles an niedrigmolekularen Äthylenpoly-
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meren mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 2000 erhöht die Dauerelastizität des Lakkes und die Abriebfestigkeit. Ausserdem wird die statische Aufladung der Kunststoffoberfläche während der Lackierung derart beeinflusst, dass keine schädigende Abstossung von Lackteilchen erfolgt.
Als Weichmacher wird ein als solcher bekannter linearer Polyester verwendet. Er soll beispielsweise eine Flüchtigkeit in 2 h bei 1300C unter 0, 30/0 besitzen. wodurch eine nachteilige Weichmacherwanderung im Lackfilm verhindert wird. Durch die Verwendung von gesättigten Kohlenwasserstoffen mit einem spezifischen Gewicht von mindestens 0, 88 g/cm wird die Löslichkeit des Lackes beeinflusst und in Kom bination mit den niedrigmolekularen Äthylenpolymeren verhindert, dass die lackierten Gegenstände beim Bedrucken auf. der Druckmaschine kleben bleiben.
Ein an sich bekannter Zusatz von Cobaltnaphthenat reguliert die Trocknungseigenschaften. Durch einen Zusatz einesfarbpigmentes kann der Lacküberzug in üblicher Weise gefärbt werden.
Die erfindungsgemässe Lackzusammensetzung ist auch deshalb besonders vorteilhaft, weil mit diesem Lack sowohl Gegenstände aus Äthylenpolymeren sowie auch aus Polystyrol und aus Polyvinylchlorid behandelt werden können.
Beispiel einer Lackzusammensetzung zum Lackieren von Gegenständen aus Polyäthylen :
73, 9 Gew.-Teile Glycerophthalat mit Methylmethacrylat copolymerisiert
16, 8 Gew.-Teile Äthoxylenharzester
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0,03 Gew.-Teile Cobaltnaphthenat werden im Verhältnis 1 : 1 in einem Gemisch aus 85, 6 Gew.-Teilen Äthylenglykolmonoäthyläther, 1, 5 Gew.-Teilen Benzin und 12, 9 Gew.-Teilen hochsiedenden aromatischen Kohlenwasserstoffen mit einem Aromatengehalt von mindestens 93% gelöst.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines Lacküberzuges auf Gegenständen aus Äthylenpolymerisaten, Polystyrol und Polyvinylchlorid bzw. Mischpolymerisatenunter Verwendung eines Phthalatharzes, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lösung aus einem mit Acrylverbindungen copolymerisiertem trocknendem Phthalatharz und epoxymodifizierten Alkydharzen, niedrigmolekularen Äthylenpolymeren, einem polymeren Weichmacher und einem Gemisch gesättigter Kohlenwasserstoffe in im wesentlichen hochsiedenden Lösungsmitteln verwendet wird.