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Diese Erfindung betrifft eine Zusammensetzung,
die zur Vorbeugung und/oder Behandlung von Kreislauferkrankungen
auf peripherer und zerebraler Ebene geeignet ist.
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Dementsprechend kann die Zusammensetzung
die Form einer Nahrungseränzung
oder einer tatsächlichen
Medizin in Abhängigkeit
von dem Träger
oder der Verhinderungswirkung oder der strikt therapeutischen Wirkung,
die die Zusammensetzung bei den bestimmten Individuen ausüben soll,
die diese verwenden, einnehmen und diese Aktivität entfalten.
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Mehr spezifisch umfaßt die Zusammensetzung
dieser Erfindung als charakterisierende aktive Bestandteile:
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- (a) eine Mischung aus L-Carnitin, Acetyl-L-carnitin und
Propionyl-L-carnitin
oder der pharmakologisch akzeptablen Salze davon und
- (b) einen Extrakt von Ginkgo biloba oder ein oder mehrere der
Ginkgolide, ausgewählt
von Ginkgo biloba oder Mischungen davon.
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Die biologischen und pharmakologischen
Eigenschaften der Carnitine im Hinblick auf das Herz und die vaskulären und
zerebralen Energiegehalte sind sehr gut bekannt.
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L-Carnitin und in unterschiedlichem
Ausmaß seine
Analoga wie Acetyl-L-carnitin
und Propionyl-L-carnitin sind in der Lage eine gute Wirkung bei
Myokardinsuffizienz und Koronarerkrankungen ebenso wie bei peripheren
vaskulären
Erkrankungen auszuüben.
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Diese vorteilhaften Wirkungen der
Carnitine erfolgen aufgrund des komplexen Mechanismus der Wirkung
dieser Substanzen, der sich insbesondere die Möglichkeit der Energiezufuhr
zu verschiedenen zell- und gewebemetabolischen Verfahren durch die
Aktivierung der metabolischen Systeme der β-Oxidation von Fettsäuren und
der verstärkten
Verwendung von Glucose oder durch die Inhibition von Lipidperoxidations-Verfahren
und eine Verminderung der freien Radikale bezieht.
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Von besonderem Interesse scheint
die Wechselwirkung mit L-Carnitin und vor allem Acetyl-L-carnitin zu
sein, die beim cerebralen Niveau ausgeübt wird.
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Es wurde tatsächlich festgestellt, daß Acetyl-L-carnitin
nach der postischämischen
Reperfusion den Metabolismus der Phosphor-tragenden Derivate und
Glucose und im allgemeinen die zerebrale Funktion wieder herstellen
kann und ebenso in der Lage ist, die deutlicheren postischämischen
neurologischen Schädigungen
zu verhindern.
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Die gleiche Schutzwirksamkeit von
Acetyl-L-carnitin wurde ebenfalls nach einem Schlaganfall ebenso wie
in bezug auf die Produkte der Peroxidation festgestellt.
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Dies experimentellen Feststellungen
belegen die guten klinischen Wirkungen, die mit Acetyl-L-carnitin bei
den verschiedenen Phänomenen
erhalten werden, die sich auf das zerebrale Altern beziehen.
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Ginkgo biloba-Extrakte weisen ebenfalls
eine pharmakologische und klinische Aktivität auf, die durch eine permanente
gute Wirkung beim Kreislaufniveau und insbesondere beim zerebralen
Kreislaufniveau charakterisiert ist, mit dem Ergebnis, daß signifikante
Ergebnisse mit ihrer Verwendung bei der Behandlung und Vorbeugung
von peripherer und insbesondere zerebraler vaskulärer Insuffizienz
erreicht werden.
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Ginkgo biloba ist eine Pflanze der
Familie Ginkgoaceae, die ursprünglich
aus China und Japan stammt, aber nun in Europa weitverbreitet ist
und seit vielen Jahren in der Populärmedizitt als entzündungshemmendes,
Antiasthma- und Antihustenmittel und seit kurzem nach der Isolierung
seiner aktiven Bestandteile bei einer Serie von Erkrankungen verwendet
wird, die durch Kreislaufinsuffizienz oder Entzündungs- oder degenerative Abnormalitäten gekennzeichnet
sind, die durch peroxidative Phänomene
induziert sind, wie Atheriosklerose, Thrombose oder Atmungserkrankungen.
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Die mit den aktiven Bestandteilen,
die in den Blättern
von Ginkgo biloba vorhanden sind, durchgeführten Analysen, insbesondere
durch Gaschromatographie-(HPLC)-Analyse haben eine Vielzahl von
chemisch und pharmakologisch differenzierten Substanzen ergeben,
die in erster Linie aus der Gruppe der Flavonoide, Benzoide, Diterpene
und Sesquiterpene und organischen Säuren bestehen.
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Die isolierten Flavonoide umfassen
Amentoflavon, Bilobetin, Isoginkgetin, Sciadopitysin, Ginkgetin, Catechin
und Epicatechin, Isoquercetin, Isorhamnetol-3-O-rutinosid, Kaempferol-3-O-rutinosid,
Kaempferol-7-O-glucosid, Syringetin-3-O-rutinosid, Quercetin-3-O-rutinosid,
Luteolin, Kaempferol, Quercetin und Myricetin.
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Die Benzoide umfassen Gallocatechin
und Epigallocatechin. Die Dipertene umfassen Ginkgolid A, Ginkgolid
B, Ginkgolid C, Ginkgolid J und Ginkgolid M.
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Die Sesquiterpene umfassen Bilobalid,
und die organischen Säuren
umfassen 6-Hydroxykinurensäure,
Hydroxybenzoesäure,
Kinurensäure,
Ascorbinsäure
und 3-Methoxy-4-hydroxybenzoesäure.
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Extensive Berichte in der Literatur
haben gezeigt, daß all
diese Verbindungen sowohl alleine als auch in Kombination in der
Lage sind, eine antioxidative Wirkung durch Einfangen freier Radikale,
eine vaskuläre Regulationswirkung
und eine antianoxische Wirkung zu entfalten, ebenso wie den zerebralen
Energiemetabolismus zu modulieren.
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Die meisten dieser Studien, insbesondere
die klinischen Versuche, wurden nicht nur bezüglich der Verbindungen, die
von Ginkgo biloba-Extrakten
isoliert wurden, sondern ebenfalls mit einem standardisierten Ginkgo
biloba-Extrakt mit 24% Glycosidflavonoiden und 6% Terpenlactonen
durchgeführt.
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Die antioxidative Aktivität von Ginkgo
biloba-Extrakten wurde durch Experimente bestätigt, die sowohl in vitro als
auch in vivo durchgeführt
wurden. Es wurde in vitro festgestellt, daß Ginkgo biloba-Extrakte in
der Lage sind, die Lipidperoxidation der Erythrozyt-Membranen, die
durch Wasserstoffperoxid induziert wird, ebenso wie die Peroxidation
der polyungesättigten
Fettsäuren,
die in den Membranen der hepatischen Mikrosomen vorhanden sind,
die durch Eisen(III)-Ionen induziert wird, zu inhibieren. Es wurde
in vivo beobachtet, das Ginko biloba-Extrakte in der Lage sind,
eine Schutzwirkung auf spinale Läsionen,
die durch Ischämie
induziert werden und mit der Lipidperoxidation zusammenhängen, ausüben. Ebenso
sehr deutlich demonstriert wird die Inhbitionsaktivität von Ginkgo
biloba-Extrakten
auf den Plättchenaktivierungsfaktor
(PAF), der ein Faktor ist, der nicht nur der Plättchenaggregation unterliegt,
sondern ebenfalls. ishämische
Kreislaufstörungen
beim Herz- und zerebralen Niveau verantwortlich ist. Die antüschämische Aktivität von Ginkgo
biloba-Extrakten wurde in mehreren klinischen Versuchen bestätigt, und
solche Extrakte erwiesen sich ebenfalls bei der Verhinderung des
intermittierenden Claudicatio und der peripheren Arteriopathie im
allgemeinen als wirksam. Erkrankungen, die mit erektilen vaskulären Erkrankungen
und Tinnitus zusammenhängen,
zeigten eine Verbesserung durch die Verwendung von Ginkgo biloba-Extrakten.
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Bei der Zerebralinsuffizienz vaskulären und
degenerativen Ursprungs ergab jedoch die Verwendung von Ginkgo biloba-Extrakten
die wichtigsten Ergebnisse. Klinische Experimente haben bewiesen,
daß die
Verabreichung von Ginkgo biloba-Extrakten in der Lage ist, vorteilhafte
Wirkungen auf die Altersdemenz und Alzheimer-Erkrankung ebenso wie
bei der Depression zu zeigen, was bei diesen Studien ebenfalls ihre
Auszeichnung gegenüber
Arzneimitteln wie Tacrine belegt, das bei diesen Zuständen in
großem
Umfang verwendet wird.
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Es wurde nun überraschend festgestellt, daß eine Zusammensetzung,
die als charakterisierende aktive Bestandteile:
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- (a) eine Mischung aus L-Carnitin, Acetyl-L-carnitin und
Propionyl-L-carnitin
oder den pharmakologisch akzeptablen Salzen davon und
- (b) einen Extrakt von Ginkgo biloba oder ein oder mehrere Ginkgolide,
die von Ginkgo biloba isoliert sind, oder Mischungen davon enthält, insbesondere
nützlich
ist bei der Vorbeugung und/oder Behandlung von peripherer oder zentraler
Kreislaufinsuffizienz bei Myokard-, Zerebral- und peripheren vaskulären Niveaus
ebenso wie bei Koronarerkrankungen, nervöser Depression, Insomnie, Ermüdung, intermittierendem
Claudicatio, Tinnitus oder Erektionsstörungen des Penis, zerebralen
funktionellen Defiziten, sowohl vaskulär als auch metabolisch, und
artikulären
oder gastrischen Entzündungsreaktionen.
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Der Ausdruck "Ginkgolide, die von
Ginkgo biloba isoliert sind" soll Ginkgolid A, Ginkgolid B, Ginkgolid C,
Ginkgolid J und Ginkgolid M wie oben erwähnt enthalten.
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Die Kombination von Acetyl-L-carnitin
und Propionyl-L-carnitin oder pharmakologisch akzeptablen Salzen
davon mit einem Ginkgo biloba Extrakt entfaltet nicht nur eine komplementäre Wirkung
der beiden Typen von Komponenten sondern ebenfalls eine reale synergistische
Wirkung, die eine reziprokale Verstärkung ihrer Aktivität ergibt,
was äußerst nützlich ist
für das
Erreichen einer sicheren und extensiveren praktischen Verwendung
sowohl bei der Behandlung als auch bei der Vorbeugung von Krankheitsformen,
die mit der Zerebralfunktion zusammenhängen, bei denen die Carnitine
und der Ginkgo biloba-Extrakt jeweils ihre eigenen nützlichen
Funktionen entfalten.
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Experimente, die durch Kombination
der verschiedenen Komponenten dieser Erfindung durchgeführt wurden,
ergaben tatsächlich
eine unerwartete und starke synergistische Wirkung, die deutlich
bewiesen werden kann, indem diese Versuche verwendet werden, die
am aussagefähigsten
im Hinblick auf die praktische Verwendung der therapeutischen oder
vorbeugenden Charakteristiken sind, die für die Zusammensetzung, die das
Ziel dieser Erfindung ist, vorausgesagt werden.
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Eine Serie von Experimenten, die
durch Kombination einer Carnitin-Mischuny
mit Ginkgo biloba-Extrakt durchgeführt wurden, d.h. die Formulierung,
die das Ziel dieser Erfindung ist, hat das Erreichen einer starken,
nicht erwarteten synergistischen Wirkung der individuellen Komponenten
bewiesen, was zu einer reziproken Verstärkung ihrer Wirkungen wie die
Aussicht einer effektiveren Verwendung als Nahrungs- und Diätergänzung oder
selbst als Arzneimittel bei der Vorbeugung und/oder Behandlung von
hauptsächlichen
Kreislauferkrankungen beim peripheren und zerebralen Niveau führt, wobei
die zuletztgenannte Depression, senile Demenz und Alzheimer-Erkrankung
oder Mängel
umfaßt,
die sich auf das Altern beziehen.
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Es wurde ebenfalls festgestellt,
daß vorteilhaft
die Komponente (a) weiterhin ein "Carnitin" enthalten kann, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Valeryl-L-carnitin, Isovaleryl-L-carnitin
und Butyryl-Lcarnitin oder deren pharmakologisch akzeptablen Salze
oder Mischungen davon.
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In der Zusammensetzung dieser Erfindung
kann das Gewichtsverhältnis
von (a) zu (b) im Bereich von 20 : 1 bis 5 : 1 und bevorzugt von
15 : 1 bis 7 : 1 liegen.
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Der Ginkgo biloba-Extrakt kann ein
flüssiger,
alkoholischer oder hydroalkoholischer Extrakt, eine Tinktur, ein
vernebelter Extrakt oder ein trockenes Pulver sein.
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Vorteilhaft umfaßt der Ginkgo biloba-Extrakt
zumindest 24% Glycosidflavonoide und zumindest 6% terpenische Lactone.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann weiterhin
Vitamine Coenzyme, Mineralsubstanzen, Aminosäuren und Antioxidantien umfassen.
Das Medikament oder die Nahrungsergänzung kann in fester, halbfester
oder flüssiger
Form vorliegen. Es kann in der Form von Tabletten, Pastillen, Pillen,
Kapseln, Granulaten, Sirupen, Ampullen oder Tropfen vorliegen.
Experimentelle
Versuche
PAF-induzierte Mortalitätsversuche
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Der Plättchen-Aktivierungsfaktor (PAF)
ist ein acetyliertes Alkylphosphoglycerid, dessen Freisetzung im
Körper
unter verschiedenen Stimuli Reaktionen vom Kreislauftyp verursacht,
die hauptsächlich
mit einer erhöhten
Kapillar-Permeabilität
mit anschließender
Extravasation von Blut, erhöhter
Plättchenaggregation
und Thrombose, reduziertem Koronarfluß, Freisetzung von Entzündungsfaktoren,
lysosomalen Enzymen und Superoxiden zusammenhängt.
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Bei intravenöser Verabreichung (10 μg/kg) an
Tiere, verursacht PAF den Tod der damit behandelten Tiere innerhalb
kurzer Zeit, d.h. innerhalb von ungefähr einer Stunde, hauptsächlich als
Ergebnis eines Kardiozirkulationskollapses.
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Eine Serie von Versuchen wurde unter
Verwendung des von Young (Young J. N., Postaglandins 30: 545, 1985)
und von Myers (Myers H., Br. J. Pharmacol., 79: 595, 1983) beschriebenen
Verfahrens durchgeführt,
um zu ermitteln ob Ginkgo biloba-Extrakte (deren anti-PAF-Aktivität bekannt
ist) Tiere, die mit PAF injiziert sind, vor Tod schützen und
ob die Carnitine (insbesondere Propionyl-L-carnitin, dessen vaskuläre Reaktionsaktivität bekannt
ist) in der Lage sind, die Schutzwirkung gegenüber PAF zu erhöhen.
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Die Versuche wurden bei Albino-Mäusen mit
einem mittleren Gewicht von 25 g durchgeführt, die in verschiedene Gruppen
unterteilt waren, wobei die erste als Kontrollgruppe diente und
intravenöse
Injektionen von PAF in einer Dosis von 20 μg/kg erhielten, während die
anderen Gruppen intraperitoneale Injektionen aus dem Ginkgo biloba-Extrakt
oder aus den verschiedenen Carnitinen alleine oder in Zumischung
oder aus Ginkgo biloba plus Carnitinen eine Stunde vor der PAF-Verabreichung
erhielten. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
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Die Ergebnisse dieser Versuche zeigen
an, daß nicht
nur der Ginkgo biloba Extrakt, sondern ebenfalls Carnitine in der
Lage sind, zumindest einen Teilschutz gegenüber Tod zu ergeben, was durch
intravenöse
Injektion von PAF induziert wird, aber daß die Kombination von Carnitinen
plus Ginkgo biloba zu einer reziprokalen Verstärkung der Schutzwirkung führt.
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Diese synergistische Wirkung ist
mit Acetyl-L-carnitin aber vor allem mit Propionyl-L-carnitin oder
mit den verschiedenen Carnitinen in Kombinatiton plus Ginkgo biloba-Extrakt
festzustellen.
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Tabelle
1
PAF-induzierte Mortalitätsversuche
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PAF-induzierte Entzündungsreaktionsversuche
Bei diesen Experimenten wurde eine Lösung mit PAF in die Pfoten
von Ratten entsprechend dem Verfahren von Burstein injiziert (Burstein
S. H., J. Pharmacol. Exptl. Ther., 251: 531, 1989).
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Wie bekannt ist, verursacht in die
Ratte injiziertes PAF die Freisetzung von zahlreichen phlogogenen Substanzen
einschließlich
Prostaglandinen, was innerhalb kurzer Zeit zum Beginn eines beachtlichen Ödems führt (Bonnet
J., J. Agent Actions, 11: 559, 1981).
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Unter Anwendung des von Goldenberg
(Goldenberg M. M., Prostaglandins, 28: 271, 1984) und Silva (Silva
P. M. R., Inflammation 10: 393, 1986) beschriebenen Verfahrens wurde
eine Lösung
aus PAF bei einer Gesamtdosis von 2 μg in die hinteren Pfoten von
Ratten injiziert, und die folgende ödematöse Reaktion wurde mit einem
plethysmographischen Verfahren entsprechend der Technik ausgewertet,
die von Ferreira beschrieben ist (Ferreira S. H., J. Pharmacol.,
127: 83, 1979).
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Die Versuche wurden in verschiedenen
Gruppen von Ratten durchgeführt,
von denen eine eine Kontrollgruppe war, während die anderen intraperitoneale
Verabreichungen von Acetyl-L-carnitin (300 mg/kg) oder Propionyl-L-carnitin
(300 mg/kg) oder eine Kombination von L-Carnitin (75 mg/kg), Acetyl-L-carnitin
(75 mg/kg) und Propionyl-L-carnitin (75 mg/kg oder aus einem Ginkgo
biloba-Extrakt (100 mg/kg) oder Ginkgo biloba-Extrakt plus Carnitinen
eine Stunde vor der PAF-Injektion erhielten. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 2 gezeigt.
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Die Ergebnisse dieses Versuches demonstrieren,
daß der
Ginkgo biloba-Extrakt
und ebenfalls Propionyl-L-carnitin und Acetyl-L-carnitin in der
Lage sind, die Intensität
der PAF-induzierten Ödeme
zu vermindern, daß aber
die maximale Wirkung die ist, die mit einer Kombination aus Ginkgo
biloba-Extrakten
plus Propionyl-L-carnitin oder Carnitin-Komplex erhältlich ist.
In diesem Fall wird eine starke synergistische Wirkung zwischen
der Inhibitionswirkung von Ginkgo biloba und der von Carnitinen
ermittelt.
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Tabelle
2
Inhibition der PAF-induzierten Entzündungsreaktionen
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Koronarspasmus-Versuche
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Die Verstärkung der Aktivität von Ginkgo
biloba bei der Kombination mit Carnitinen wurde ebenfalls bei der
Auswertung der Wirkungen der Verabreichung dieser Substanzen alleine
und den Kombinationen auf Pitresininduzierten experimentellen Koronarspasmus
festgestellt.
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Es ist bekannt, daß die intravenöse Injektion
von 1 v/kg Pitrssin in der Ratte charakteristische elektrokardiographische
Abnormalitäten
verur sacht, die in der Ableitung II am meisten feststellbar sind,
daß sie T-Welle (asphyxiale
T-Welle) aufgrund der verminderten Myokardialoxygenierung beeinträchtigt,
die mit dem reduzierten Koronarfluß zusammenhängt, der durch den Pitressin-induzierten
vaskulären
Spasmus erzeugt wird.
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Bei diesen Versuchen erhielten die
Ratten vor der Injektion mit Pitressin die oralen Verabreichungen von
100 mg/kg Ginkgo biloba-Extrakten oder 300 mg/kg Carnine alleine
oder Carnitin-Mischung oder Carnitin oder Carnitin-Mischung in Kombination
mit Ginkgo biloba für
drei aufeinanderfolgende Tage.
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Wie von den Ergebnissen in Tabelle
3 ersichtlich ist, sind sowohl der Ginkgo biloba-Extrakt als auch die
Carnitine (insbesondere Propionyl-Lcarnitin und die Mischung aus
L-Carnitin plus Propionyl-L-carnitin plus Acetyl-L-carnitin) in
der Lage, eine Schutzwirkung auf den Koronarspasmus auszuüben, aber
die maximale Wirkung ist die, die mit der Kombination von Ginkgo
biloba-Extrakt plus Carnitinen erzielt wird, was nahezu einen vollständigen Schutz
der somit behandelten Tiere gegenüber den Anzeichen des Koronarspasmus
ergibt, so daß bei
diesen Versuchen ebenfalls eine beachtliche synergistische Wirkung
erhalten wird, die von den Aktivitäten von Ginkgo biloba und den
Carnitinen resultiert.
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Tabelle
3 Inhibition des Koronarspasmus mit Pitressin
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Plättchenaggregationsversuche
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Bei diesen Versuchen wurden Blutproben
von gesunden Freiwilligen mit einem Plättchengehalt von wenigstens
300 000/mm3 genommen. Das Verfahren von
Born (Born J. V. R., J. Physiol., 26: 25 1963) wurde zum Induzieren
der Plättchenaggregation
verwendet.
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Die Plättchenaggregation wurde durch
Collagen (2,5 μg/ml)
induziert und zu Beginn und nach 10-minütiger Inkubation mit Propionyl-L-carnitin,
Acetyl-L-carnitin, Ginkgo biloba-Extrakt oder mit diesen Verbindungen
in verschiedenen Kombinationen gemessen.
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Die Plättchenaggregation wurde nach
der Inkubation mit Propionyl-Lcarnitin oder mit Acetyl-L-carnitin vermindert,
obwohl nur zu einem gewissen Ausmaß, und nach der Inkubation
mit Ginkgo biloba-Extrakt in einem signifikanten Ausmaß reduziert.
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Die Plättchenaggregation wird jedoch
nahezu vollständig
bei der Kombination des Ginkgo biloba-Extraktes mit Propionyl-L-carnitin
plus Acetyl-L-carnitin inhibiert. Die ED50S die
für die
verschiedenen verwendeten Komponenten gefunden wurden, sind tatsächlich 30,5 ± 0,41 μg für Propionyl-L-carnitin,
26,4 ± 0,34 μg für Acetyl-L-carnitin
und 38,4 μg
für Ginkgo
biloba-Extrakt. Die Kombination von Ginkgo biloba und Propionyl-Lcarnitin,
Acetyl-L-carnitin oder beiden Carnitinen zusammen bei den gleichen
Dosen führt
zu einer 100%igen Inhibition der Collagen-induzierten Aggregation,
was eine beachtliche synergistische Wirkung zwischen den Carnitinen
und Ginkgo biloba demonstriert.
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Versuche bezüglich H2O2-Toxizität
auf Pheochromocytoma-Zellen (PC-12) Die Lipidperoxidation, die durch
H2O2 induziert ist,
kann merklich das Überleben
der PC-12-Zellen vermindern. Antioxidationsmittel, die zu der Kultur
gegeben werden, sind in der Lage, die Lipidperoxidationsschädigung zu
vermindern und das Überleben
zu verlängern
(Nordman R., Free Rad. Biol. Med., 1227, 1996). Bei diesen Versuchen
wurde eine Phechromocytoma-Zell(PC-12)-Kultur verwendet, die 3 × 105 M Zellen/ml enthielt, die 30 Minuten 0,1
mM H2O2 vorgelegt
wurde.
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Nach 24-stündiger Beobachtung war das Überleben
der mit H2O2 allein behandelten Zellen ungefähr 38%, während das Überleben sich auf 45 bis 55%
erhöhte,
wenn die Zellen mit Propionyl-L-carnitin bzw. Acetyl-Lcarnitin (gleich
10–8 M)
inkubiert wurde, und stieg auf 60%, wenn mit Ginkgo biloba 10–4 M-Extrakt
inkubiert wurde.
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Das Überleben der Zellen war 85%,
wenn Propionyl-L-carnitin oder Acetyl-L-carnitin mit Ginkgo biloba-Extrakt
bei der ersten verwendeten Konzentration vermischt wurden, war aber
100%, wenn Ginkgo biloba mit Propionyl-L-carnitin und Acetyl-L-carnitin
vermischt wurde, was die Fähigkeit
dieser Kombination beweist, eine synergistische Schutzwirkung zwischen
Acetyl-L-carnitin, Propionyl-L-carnitin und Ginkgo biloba auszuüben.
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Versuche zum Schutz gegenüber experimentell
induzierter Zerebralischämie
Weil ein Hauptfaktor, der zur Verursachung der Schädigung nach
einer Zerebralischämie
verantwortlich ist, bekanntermaßen
die Produktion von Superoxiden und freien Radikalen ist (Litton
S. A., Nature, 364: 625, 1993) wurde bei diesen Versuchen die Zerebralischämie durch
Verdecken der mittleren Zerebralarterie (MCA) der Ratte entsprechend dem
Verfahren, das von Scharkey beschrieben ist (Scharkey Y., Nature,
371: 336, 1994) durch Injektion von Endothelin-1 (120 pml) für eine Dauer
von 3 Minuten mit einer Mikrokanüle,
die stereotaktisch in der Pyriform cortex beim Niveau der mittleren
zerebralen Arterie (MCA) injiziert wurde, verursacht.
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Die somit erzeugte ischämische Fläche wurde
nach 3 Tagen mit einer transkardialen Perfusion einer Paraformaldehyd-Lösung (4%
in PBS) untersucht.
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Nach Entfernung des Gehirns und Anordnen
in einem Fixator mit 10% Saccharose wurden Cryostat-Sektionen in
Methylviolett fixiert und unter dem optischen Mikroskop untersucht.
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Die Verabreichung von Propionyl-L-carnitin
(50 mg/kg), Acetyl-Lcarnitin (50 mg/kg) und einer Lösung aus
Ginkgo biloba (10 mg/kg) oder diesen Verbindungen in Kombination
wurde intravenös
5 Minuten nach der Injektion von Endothelin-1 durchgeführt.
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Das Volumen der Infarktfläche wurde
entsprechend dem Verfahren berechnet, das von Park beschrieben ist
(Park C., Anns. Neurol., 20: 150, 1989). Diese Ergebnisse sind in
Tabelle 4 gezeigt.
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Die Ergebnisse der durchgeführten Versuche
beweisen, daß die
individuellen Verbindungen, die bei diesem Experiment verwendet
wurden, eine deutlich meßbare
Schutzwirkung auf die Bildung von ischämischen Läsionen ausüben. Jedoch ist die maximale
Wirkung die, die mit der Verabreichung der Kombination der verschiedenen
Verbindungen erreichbar ist.
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Unter diesen Umständen ist daher der erhaltene
Schutz nahezu voll-ständig, was
die beachtliche und nicht vorhersehbare synergistische Wirkung demonstriert,
die sich entwickelt, wenn die individuellen Verbindungen zugemischt
werden, so daß die
Zusammensetzung dieser Erfindung gebildet wird.
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Tabelle 4 Versuche der zerebralen
Ischämie,
die durch Endothelin-1 induziert wird [Größenordnung der Ischämie (Volumen
mm
3) aufgrund der MCA-Verdeckung (% Reduktion
des Volumens im Vergleich zur Kontrolle)]
| Volumen(mm3
) |
Propionyl-L-carnitin | 32,6 ± 2,4 |
Acetyl-L-carnitin | 21,6 ± 1,8 |
Propionyl-L-carnitin
+ Acetyl-L-carnitin | 39,2 ± 3,4 |
Ginkgo
biloba | 28,7 ± 2,9 |
Propionyl-L-carnitin
+ Ginkgo biloba | 76,8 ± 6,5 |
Acetyl-L-carnitin
+ Ginkgo biloba | 66,5 ± 7,4 |
Propionyl-L-carnitin
+ Acetyl-L-carnitin + Ginkgo biloba | 92,7 ± 8,1 |
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Erläuternde, nicht-beschränkende Beispiele
von Zusammensetzungen dieser Erfindung werden nachfolgend angegeben.
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Mit pharmakologisch akzeptablen Salzen
von L-Carnitin oder Alkanoyl-L-carnitin
ist irgendein Salz dieser aktiven Bestandteile mit einer Säure gemeint,
das keine unerwünschten
toxischen oder Nebenwirkungen ergibt.
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Solche Salze sind dem Pharmazieexperten
gut bekannt.
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Beispiele von geeigneten Salzen sind,
obwohl diese nicht exklusiv sind: Chlorid; Bromid; Iodid; Aspartat,
saures Aspartat; Citrat, saures Citrat; Tartrat; Phosphat, saures
Phosphat; Fumarat, saures Fumarat; Glycerophosphat; Glucosephosphat;
Lactat; Maleat, saures Maleat; Orotat; Oxalat, saures Oxalat; Sulfat,
saures Sulfat; Trichloracetat, Trifluoracetat und Methansulfonat.
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Eine Liste von FDA-anerkannten pharmakologisch
akzeptablen Salzen ist in Int. J. Pharm. 33 (1986), 201–217 angegeben.