DE599895C - Verfahren zum Herstellen von Formkoerpern aus Pressmassen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Herstellen von Formkörpern aus Preßmassen Bei der üblichen Formung von Preßmassen,_ insbesondere solchen, die unter Verwendung von Kondensationsprodukten hergestellt werden (Phenolharzmassen, Harnstoffmassen und ähnlichen), wird zum Zwecke der Herstellung einer nicht unmittelbar durch Pressung herstellbaren Form ein Preßling erzeugt, und zwar gewöhnlich durch Heißpressung, der nach Erhärtung des Materials der Form entnommen wird; die Nachbearbeitung geschieht auf dem Wege der spanabhebenden Formung.
• Es ist aber auch schon bekannt, daß man bei der Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten aus Phenolen und Formaldehyd unter geeigneten Arbeitsbedingungen ein plastisches Kondensationszwischenprodukt ,erhalten kann, das in der Kälte hart ist, bei mäßiger Erwärmung erweicht und elastisch wird, und daß nach Vorformung desselben zu Platten, Zylindern o. dgl. die vorgeformten Stücke nachträglich bei einem zweiten Formungsvorgange durch Druck oder eine sonstige Einwirkung die endgültige Gestalt erhalten. Man verfährt hierbei so, daß die beiden Formungsvorgänge voneinander getrennt sind, indem man das Zwischenprodukt im Vorrat herstellt und gegebenenfalls vorformt, um es dann nach beliebiger Zwischenzeit weiter unter entsprechendem Erwärmen, bis die Masse oder die vorgeformten Stücke bildsam werden, fertigformen zu können.
• Das neue Verfahren bezieht sich ebenfalls auf die Herstellung von Formkörpern in zwei' Arbeitsvorgängen, die beide spanlos geschehen. Der auf dem Wege der Heißpressung aus einer geeigneten Masse, z. B. der durch einen Kondensationsprozeß erhaltenen Preßmasse, hergestellte Preßling wird anschließend dem spanlosen Formvor-, gang unterworfen, solange der heiße Preßling noch plastisch genug ist, um durch Pressen, Drücken, Stauchen, Ziehen oder überhaupt durch einen weiteren spanlos verformenden Arbeitsgang ihm die endgültige Gestalt geben zu können, die durch den ersten Preßvorgang nicht erreicht werden kann. Das Pressen beim zweiten Formvorgang geschieht zweckmäßig in heißen, beheizbaren Eisenformen, wobei der Druck verhältnis= mäßig gering sein kann und die Geschwindigkeit, mit der sich die Form schließt, von der Plastizität des Materials abhängig ist. Die Beheizung der Form wird so geregelt, daß ein zu schnelles Abkühlen und ein vorzeitiger Verlust der Bildsamkeit der Masse verhindert werden.
• Das neue Verfahren ist dem bei der Verformung von Glasmassen im Handbetrieb gebräuchlichen ähnlich; auch hierbei wird der Masse die Grundform durch die Pressung -gegeben, während unmittelbar anschließend die weiteren Formmittel auf das noch nachgiebige Material zur Herstellung der neuen Form angewendet werden.
• Man kann nach dem Verfahren gemäß der Erfindung Hohlkörper herstellen, z. B. Schwammdosen; zunächst wird durch einen Stempel eine becherartige Form mit senkrechter Wandung hergestellt; der erhaltene Formkörper wird in noch plastischem Zustande aus der Preßform in eine andere Form gebracht und in dieser durch einen zur Nachformung dienenden Stempel gestaucht unter vorsichtig angewendetem Druck und dadurch der obere Teil der Wand nach innen zu gebogen und die Öffnung verengt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von Formkörpern aus Preßmassen, z. B. kunstharzhaltigen Massen, bei dem durch Pressen der Masse in der Form unter gleichzeitigem Anwenden von Hitze ein Formkörper hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem Herstellen von Formkörpern, die sich bei Benutzen einfacher Formen nicht in einem Arbeitsgange herstellen lassen, der vorgeformte Preßling in noch genügend plastischem Zustande aus der Preßform genommen und sofort durch einen weiteren spanlos verformenden Arbeitsgang, wie Drücken, Ziehen, Pressen, seine endgültige Form erhält.