DE924170C

DE924170C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mit Rollen versehenen Kunststoffkaefigen fuer Rollenlager

Info

Publication number: DE924170C
Application number: DED6475D
Authority: DE
Inventors: Franz Duerrmann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1941-07-30
Filing date: 1941-07-30
Publication date: 1955-02-28

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mit Rollen versehenen Kunststoffkäfigen für Rollenlager Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von mit Rollen verselhenen Käfigen aus aushärtbaren Kunststoffen für Rollenlager im Preßverfahren sowie auf eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens.
Derartige Lager stellte man bisher entweder so her, daß man sie aus zwei miteinander vernieteten Kunstharzkäfigringen zusammensetzte oder indem man den Käfig aus einem Stück um die in die Preßform eingesetzten Rollen herumpreßte, wobei man jedoch Vorsorge zur Erzielung des erforderlichen Laufspieles für die Rollen treffen mußte Dies wurde beispielsweise so bewerkstelligt, daß während des Preßvorganges um die Laufrollen federnde Metallzylinder gelegt wurden, die dann nach dem Herausnehmen des Lagers aus der Preßform entfernt werden mußten.
Es ist ferner ein Verfahren bekanntgeworden, das de!m vorgeformten Preßling in noch warmem, genügend pla,stischem Zustand sofort durch einen weiteren spanlos verformenden Arbeitsgang seine endgültige Form giblt.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird nun das Einlegen der Laufrollen in die Preßform vermieden und damit jede Gefahr ihrer Beschädigung während des Preßvorganges ausgeschaltet. Erreicht wird dies erfindungsgemäß dadurch, daß die Preßform einen um ein geringes Maß größeren Durchmesser als das fertige Lager besitzt und während des Preßvorganges an den für die Aufnahme der Rollen in der Form vorgesehenen Stellen zwischen zwei zyliudnschen Kernteilen e!in drittels, mit seitlichen, nach außen konusförmig erweiterten Ansätzen versehenes Kernstück vorgesehen wird, das nach Abnahme der Form aus dem Käfig nach außen herausgestoßen wird, worauf die zylindrischen Kernteile durch die erhaltene Öffnung entfernt und die Laufrollen eingesetzt werden, und daß anschließend der Käfig nach nochmaliger Erwärmung in einer besonderen Form auf sein endgültiges Maß gebracht wird.
Hierbei werden während des Preßverfahrens die für die Aufnahme der Rollen benötigten Aussparungen unter Verwendung besonderer, später leicht entfernbarer Profilstifte offen gehalten. Der aus der Preßform entnommene Käfig hat einen um ein bestimmtes, geringes Maß größeren Dutrchmesser, als ihn das fertige Lager aufweisen soll, so daß nun die Laufrollen von außen leicht in den Käfig eingesetzt werden können. Anschließend wird dann der Durchmesser des mit den Laufrollen versehenen Käfigs auf das endgültige Maß verkIeinert, wodurch auch die Laufrollenöffnungen so weit verkleinert werden, daß ein Herausfallen der Rollen nicht mehr möglich ist. Bei dieser Verkleinerung des Käfigpreßringes wird von der überraschenden Feststellung Gebrauch gemacht, daß entgegen der bisherigen Annahme Preßlinge aus Phenolkunstharzen, welche bereits ausgehärtet sind, durch nochmaliges Erhitzen eine solche Plastizität erhalten, daß die erforderliche Verkleinerung des Käfigdurchmessers ohne weiteres durchführbar ist. Zur Durchführung dieser Maßnahme wird eine besondere Form benutzt, die aus einem zylindrischen, über den größten Teil seiner etwa der doppelten Lagerhöhe entsprechenden Länge geschlitzten Körper besteht, der nach Einlegen des mit den Rollen versehenen Lagers in seinen oberen Teil in einen vorzugsweise elektrisch beheizten Metallmantel, der oben konusförmig erweitert ist, eingesetzt, und nachdem der Lagerkäfig eine ausreichnide Plastizität erlangt hat, durch den Metallmantel, dessen Innendurchmesser mit dem verlangten Lagerdurchmesser übereinstimmt, hindurchgezogen wird, wodurch die gewünschte Verkleinerung des Lagerdurchmessers erreicht wird.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt; es zeigt Abb. I eine perspektivische Ansicht des fertigen Rollenlagers mit Kunststoffkäfig, Abb. 2 eine Draufsicht auf das teilweise, entsprechend Linie A-B der Abb. 1 geschnittene Lager, Abb. 3 einen Querschnitt durch die Preßform, Abb. 4 einen Schnitt entsprechend Linie C-D der Abb. 3, Abb. 5 einen Schnitt entsprechend Linie E-F der Abb. 3, Abb. 6 eine perspektivische Ansicht der in die Preßform der Abb. 3-eingesetzten Profilstifte, Abb. 7 den geschlitzten Einsatzkörper der besonderen Form zur nachträglichen Verkleinerung des Lagerdurchmessers, Abb. 8 den beheizten Metallmantel der beesonderen Form.
Das in den Abb. I und 2 dargestellte Rollenlager besitzt den im Preßverfahren aus einem Stäch her; gestellten Kunststoffkäfig 1, in dessen von den Stegen 2 gebildeten Aussparungen die Laufrollen 4 angeordnet sind. Die Aussparungen im fertigen Lager besitzen zwischen ihren zylindrischen Begrenzungsflächen einen etwas größeren Durchmesser 6 als. die Laufrollen 4, so daß diese ein aus reichendes Spiel, aber keine Möglichkeit zum Herausfallen. aus dem Käfig I besitzen.
Die Herstellung des Käfigs 1 für das Lager erfolgt in der in Abb. 3 beispielsweise wiedergegebenen Preßform, in deren Unterteil 7 eine Nut vorgesehen ist, deren Mittelteil 8 zur Aufnahme der an Stelle der Laufrollen einzusetzenden Kernteile g und 10 dient und mit entsprechenden kreisförmigen Aussparungen 11 versehen ist, während der unterste Teil 12 der Nut sowie die im oberen Teil 13 der Form vorgesehene Nut 14 gegenüber dem Mittelteil 8 etwas abgesetzt sind. Diese Teile 12 und 14 der Nut entsprechen den äußeren Ringen des Käfigs 1. Es sind zwei Arten von Kernteilen vorgesehen, und zwar zylinderförmige Profi1stifteg, deren Durchmesser etwas größer als der der Laufrollen 4 ist, und solche, 10, die mit seitlichen, nach außen konusförmig erweiterten Ansätzen 10' versehen sind. Zunächst wird je ein zylinderförmiger Profilstift g in die Form eingesetzt, die auf dem zwischen dem untersten Teil 12 und dem Mittelteil 8 der Nut gebildeten Ansatz 15 aufsitzen. Darüber kommt ein Profilstift 10 mit den seitlichen Ansätzen 10' (vgl. Abb. 4), über dem nochmals ein zylindrischer Profilstift 9 vorgesehen wird. Nach Einführen sämtlicher Kernteile 9 und 10 in die Form wird diese in bekannter Weise mit Preßmasse gefüllt und der Preßvorgang durchgeführt.
Nach dessen Beendigung wird der Preßling aus der Form genommen und dann die Entfernung der Kernteile 9 und 10 in der Weise vorgenommen, daß zunächst der mittlere Profilstift 10 nach außen in waagerechter Richtung aus den Preßling herawsgestoßen wird, was infolge der sich nach außen konusförmig erweiternden seitlichen Ansätze 10' leicht vonstatten geht. Durch die so entstandene, entsprechend den Ansätzen 10' vergrößerte Mittelöffnung 16 lassen sich nun die oberen und unteren zylindrischen Profilstifte g leicht herausziehen. Der nunmehr vorliegeaide Preßling ist im Durchmesser um ein geringes Maß größer als das für das fertige Lager vorgeschriebene Maß, und zwar ist die Vergrößerung so bemessen, daß die Laufrollen 4 ohne weiteres von außen. in ihren Schlitz eingelegt werden können.
Der Käfig wird anschließend auf das vorgeschriebene Maß im Durchmesser verkleinert, wobei auch die Schlitzöffnungen 5 so verringert werden, daß ein Herausfallen. der Rollen 4 aus dem fertigen Käfigs nicht mehr möglich ist Zu diesem Zweck wird der mit den Laufrollen 4 versehene Preßling in der in den Abb. 7 und 8 gezeigten beX sonderen Form einer Nachbehandlung unterworfen.
Diese Form besteht aus einem zylindrischen, fast über den größten Teil seiner Länge, die etwa der doppelten Lagerhöhe h entspricht, mit Schlitzen I7 versehenem Körper I8, dessen Innendurchmesser d am unteren, nicht geschlitzten Ende mit dem für das fertige Lager vorgeschriebenen übereinstimmt.
Zur Nachbehandlung wird der Preßling in den oberen Teil des zylindrischen Körpers 18 eingeschoben, wobei dieser infolge des etwas größeren Durchmessers des Preßlings etwas auseinanderfedert. Anschließend wird der Schlitzkörper 18 mit dem Lager in den beheizten Metallmantel 19 der Abb. 8 an dessen oberem konus artig erweitertem Ende 20 eingeführt, der hierdurch erwärmt wird und dadurch die Preßmasse nochmals so plastisch werden laßt, daß der Schlitzkörper I8 ganz in den Metallmantel 19, dessen Innendurchmesser D mit dem Außendurchmesser D des Schlitzkörpers übereinstimmt, eingeführt und dadurch der Käfig des Lagers auf sein endgültiges Maß im Durchmesser zusammengedrückt werden kann. Bei dem in Abb. 8 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel für den Heizmantel 19 ist eine elektrische Beheizung 21 vorgesehen, an deren Stelle selbstverständlich auch eine beliebige andere Wärmequelle verwendet werden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung von mit Rollen versehenen Käfigen aus aushärtbaren Kunststoffen für Rollenlager im Preßverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßform einen um ein geringes Maß größeren Durchmesser als das fertige Lager besitzt und während des Preßvorganges an den für die Aufnahme der Rollen in der Form vorgesehenen Stellen (8) zwischen zwei zylindrischen Kernteilen (g) ein drittes, mit seitlichen, nach außen konusförmig erweiterten Ansätzen versehenes Kernstück (10) vorgesehen wird, das nach Abnahme der Form aus dem Käfig nach außen herausgestoßen wird, worauf die zylindrischen Kernteile (9) durch die erhaltene Öffnung entfernt und die La,ufrollen (4) eingesetzt werden, und daß anschließend der Käfig (1) nach nochmaliger Erwärmung in einer besonderen Form (I8, I9) auf sein endgültiges Maß gebracht wird.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die besondere Form (I8, I9) aus einem zylindrischen, über den größten Teil seiner etwa der doppelten Lagerhöhe entsprechenden Länge geschlitzten Körper (I8), dessen Innendurchmesser (d) dem endgültigen Lagerdurchmesser entspricht, der von einem vorzugsweise elektrisch beheizten, oben konusförmlig erweiterten Metailnantel (19) aufgenommen wird, besteht.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 569 555, 599 895.