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Form-Vorrichtung und -Verfahren zum Aus formen von Behältern aus
thermoplastischem Werkstoff Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Warmziehen
von thermoplastischen Werkstoffen für die Herstellung von offenen Behältern und
auf ein Werkzeug zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Insbesondere betrifft sie ein Verfahren zum Ausformen von Zuschnitten
mit im wesentlichen gleichförmiger Dicke, die auf eine entsprechende Temperatur
erwärmt sind und die durch einen Stempel ausgezogen werden, des sen Anlage fläche
dem Boden des herzustellenden Behälters oder wenigstens dem Umfang des Bodens entspricht,
wobei der Stempel sich reohtwinklig zum Werkstück bewegt.
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Um die weiter unten angeführten Ergebnisse zu erzielen, muß der Stempel
eine entsprechende Ausbildung und Anordnungen aufweisen, die ein Teil der Erfindung
sind.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es: einen Behälter herzustellen, dessen
Verhältnis von Tiefe zu Durchmesser oder zu einer der Querabmessungen des Auagangs-Zusohnitts
sehr groß ist und z,B. mehr als 1/2 bis 1 und mehr beträgt, einen Behälter herzustellen,
dessen gezogene Wände, selbst wenn sie dünn sind, eine völlig an allen Stellen gleichförmige
Dicke aufweisen, wobei die Dicke nur einige hundertstel Millimeter betragen kann,
mit einer mäBigen Erwärmung des Zuschnittes vor dem Ziehen zu arbeiten, was zur
Aufrechterhaltung der mechanischen Eigensohaften des thermoplastischen Materials
zweckmäßig ist, ein schnelles Ziehen und damit einen hohen Fabrikationsausstoß zu
erreichen.
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Das Einhalten einer gleichförmigen Dicke ist besonders in dem Fall
von Bedeutung, in dem der Behälter infolge einer bestimmten Transparenz die Farben
mehr oder weniger dunkel oder hell erscheinen läßt. Diese Farbfehler sind in wirtschaftlicher
Hinsicht naohteilig.
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Die Erfindung wird im folgenden an Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnungen näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt in Draufsicht und in einem Schnitt entlang der Linie
1 - 1 einen Zuschnitt aus thermoplastischem Material, aus welchem ein Behälter zu
formen ist.
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Fig. 2 zeigt dieses Behälter in Seitenansicht.
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Fig. 3 zeigt in einem Schnitt durch eine Axialebene eine Phase des
Ziehvorganges für den Behalter gemäß Fig. 2.
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Fig. 4 und 5 entsprechen den Darstellungen von Fig. 1.
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Fig. 6 zeigt einen anderen Behälter in Seitenansicht.
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Fig. 7 zeigt in einem Schnitt durch eine Axialebene eine Phase des
Ziehvorganges für den Behälter gemäß Fig. 6.
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Fig. 8 zeigt in einem Schnitt durch eine Axialebene die verschiedenen,
einen Stempel bildenden Teile zum Ziehen eines Behälters, entsprechend dem in Fig.
6 dargestellten.
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Fig. 9 zeigt im Schnitt in einer Axialebene den Stempel nach dem Zusammenbau
der Teile gemäß Fig. 8.
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Fig. 10 zeigt in Schrägansicht einen etwa prismatischen Behälter,
dessen Querschnitt ein Dreieck bildet.
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Fig. 11 zeigt in Schrägansicht einen stumpfkegelförmigen Behälter,
dessen Querschnitt rechteckig ist.
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Fig. 12 zeigt in Kurven die Anderung der Bruchfestigkeit und der Bruchdehnung
von Polystyrol in Abhängigkeit von der Temperatur.
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Es erscheint zweckmäßig, das vorliegende Verfahren mit dem Tiefziehen
von Metallen zu vergleichen. Ein metallischer Zuschnitt wird mit oder ohne vorhergehende
Erwärmung mittels eines Werkzeuges tiefgezogen, welches eine Matrize mit der äußeren
Form des tiefzuziehenden Gegenstandes und einen Stempel mit praktisch der inneren
Form des Gegenstandes einschließt, der den Zuschnitt verformt, indem er ihn mittels
einer Presse in die Matrize einsicht.
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Beim Verfahren gemäß der Erfindung hat der in bebestimmten Fällen
aus einem Satz von Teilen bestehende Stempel die Innenform des herzustellenden Gegenstandes,
der in der Regel ein Stumpfkegel oder eine sich gegen die Öffnung erweiternde Pyramide
ist. Er verformt das thermoplastische Material des Zuschnittes zuerst, indem er
es auszieht und dieses liegt bisweilen am Ende des Ziehvorganges auf dem Stempel
auf, der A seine Form verleiht. Darüber hinaus können gegen den Boden oder gegen
die
Seiten wirkende Gegenstempel am Ende des iefziehens eine reliefartige oder rillenartige
Ausbildung ermöglichen, die an bestimmten Stellt die Form des Stumpfkegels oder
der Pyramide abwandelt.
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Der zu ziehende Zuschnitt wird an seinem Rand festgehalten, so daß
jede Verschiebung des Materials durch den Zusohnitthalter 14 gemäß Fig. 3 und 7
verhindert wird, der auf den Rand des Zuschnittes aufgepreßt ist und mit einem mittleren
Ausschnitt zum Durchlaß des Stempels versehen ist. Der Umfang des Zuschnittes behält
dadurch praktisch seine Dicke und seine Form am tiefgezogenen Gegenstand. Er kann
durch einen nachfolgenden Arbeitsgang, der nicht Gegenstand der Erfindung ist, völlig
abgeschnitten werden. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung hängt die Dicke des
Behälters von der Verteilung des Materials infolge des Ziehens und nicht, wie beim
Tiefziehen von Metall, von der Relativstellung des Stempels und der Matrize am Ende
des Arbeitavorganges ab.
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Das auf diese Weise summarisch definierte Verfahren ium Ziehen eines
thermoplastischen Materials für die Herstellung eines hohlen Körpers ist an sich
bekannt.
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Die Erfindung betrifft die Abwandlungen, die es ermögliohen,
die
oben beschriebenen Ziele der Erfindung zu erreichen und insbesondere eine bisher
nicht erreichte Gleichförmigkeit der Dicke der Wandflächen und selbstverständlich
gegebenenfalls des Bodens sicherzustellen.
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Die wesentlichen Merkmale des Verfahrens sind die folgenden: 1. Die
Temperatur des Zuschnitts vor und während dem Ziehen liegt innerhalb der Grenzen,
in der das Ziehen die für das Formen zu ziehenden Gegenstandes notwendige Dehnung
gestattet, ohne daß das Material reißt, liegt aber etwas oberhalb der unteren Grenze
dieser Temperaturen, um einen Sicherheitsbereich einzuhalten, der mit Rücksicht
auf die Bedingungen der Praxis, insbesondere die ungenügende Homogenität oder Isotropie
des Materials, mögliche Änderungen in der Beheizung des Zuschnittes und die Abkühlung
während des Ziehvorganges. Dieser Bereich kann aber sehr klein sein, da der Ziehvorgangsçehr
tphnell abläuft. Er kann etwa - 100 C betragen.
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Die Bestimmung dieser Temperaturen erfolgt durch Prüfung der Kurven
einerseits der Bruchfestigkeit in Abhängigkeit von der Temperatur und andererseits
der Bruchdehnung in Abhängigkeit von der Temperatur,
wobei diese
beiden Kurven in entgegengesetztem Sinn verlaufen. Diese Kurven sind für jedes thermoplastische
Material bekannt.
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Es genügt, offensichtlich von einer Temperatur auszugehen, die hoch
genug ist, daß sie sich eben unterhalb der Dehnungsgrenze während der ganzen Dauer
des Ziehvorganges hält, während welchem die Ziehtemperatur sich vermindert.
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Im Beispiel stellt die Kurve A die Bruchdehnung von Polyamiden in
Abhängigkeit von der Temperatur in O C und dem Verhältnis der Längung zur Ausgangslänge
der Probe in % dar. Die Kurve R stellt die Bruchfestigkeit in Kilogramm je Quadratzentimeter
Querschnitt der Probe dar. Die erste Kurve ergibt aus der notwendigen Längung der
Bereiche des Ausgangszuschnittes für das Ziehen des Behälters die Mindesttemperatur
für Polyamid, während des Ziehvorganges. Die zweite Kurve zeigt die von der Ziehpresse
aufzubringenden Kräfte.
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Darüber hinaus muß, wie leicht verständlich ist, die Festigkeit des
Materials im Vergleich zur notwendigen Längung möglichst hoch sein, derart, daß
das durch den Stempel gezogene Material ohne Bruch über diesen gleiten kann und
eioha uf diese Weise eine gute Verteilung des Materials ergibt.
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In der Praxis wird man mit aufeinanderfolgenden Versuchen für die
Betriebsbedingungen arbeiten, d.h. insbesondere in Abhängigkeit der Beheizung für
die Zuschnitte, die häufig darin bestehen wird, d aß man den Zuschnitt während einer
bestimmten Zeit der Wirkung einer strahlenden Fläche aussetzt, sobald-er durch den
Zuschnitthalter festgelegt ist. Die Temperatur ist nicht immer leicht zu messen.
Nichtsdestoweniger können die aufeinanderfolgenden Versuche in Kenntnis der oben
erläuterten Kurven im Sinne einer Verbesserung abgewandelt werden. So genügen z.B.
Temperaturen im Bereich von 600 C bei einem Polyamid (nach Art des'gNylon") zum
Tiefziehen eines Zuschnitts von 0,5 mm Dicke und 70 mm Durchmesser für die Herstellung
eines Behälters mit 85 mm Tiefe für das Tiefziehen eine Zeitdauer von 0,1 Sekunden.
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2. Aus dem oben Gesagten ergibt sich, daß der Ziehvorgang so schnell
verläuft, daß die Abkühlung des Ziehetückes während seiner Formgebung soweit als
möglich reduziert ist. Insbesondere ergibt sich aus dieser Bedingung eine schnelle
Fabrikationsfolge.
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3. Der Stempel, oder genau gesagt, der Teil des Stempels, der in
Berührung mit dem Zuschnitt und dem Ziehstück gelangt, bevor dieses sich am Ende
des Arbeitsganges
an den Stempel anlegt, soll keine Abkühlung
des plastischen Materials bewirken, die, entsprechend den oben angegebenen Kriterien,
mit dem folgenden Ziehvorgang unvereinbar ist. Je naoh Fall soll er also einzeln
oder in Kombination entweder thermik'roh isoliert oder gegebenenfalls auf eine entsprechende
Temperatur im Bereich der Temperatur des plastischen Materials erwärmt sein oder
er kann auch mit entsprechend hoher Gesohwindigkeit arbeiten.
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Man erkennt diese Bedingungen durch Beobachtung der Deformation des
Materials während des Ziehvorgangs.
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Selbst im Pall eines Stempels aus einem thermisch isolierenden Material
oder eines Stempels, der mit isolierendem Material verkleidet ist, ergibt sich,
unabhängig von den getroffenen Anordnungen, eine Abkühlung des thermoplastisohen
Materials an den Berührungspunkten mit dem Stempel. Das Material wird relativ hart
oder erhöht wenigstens seine Festigkeit bzw. vermindert seine Dehnung unter einer
gegebenen Kraft. Dies tritt ein, sobald der Stempel in Berührung mit dem Zuschnitt
kommt. Daraus ergibt sioh, daß zuerst der Teil des Zuschnittes, der zwisehen dem
Stempelkopf und dem Zuschnitthalter liegt, sich zu strecken beginnt. Während dieses
Streckens vergrößern diese Teile des plastischen Materials stark die
Fläche
und vermindern stark ihre Dicke, was die Widerstandsfähigkeit der sich bildenden
Wand verbessert. In diesem Moment dient der bereits gezogene Teil der Wand als elastische
Verankerung des Restes des Zuschnittes und dieser, nämlich die zuerst, in Berührung
mit dem Stempel teilweise erstarrte Fläche wird gezogen, wobei diese ebenso wie
das Material, das der am Anfang vor dem Stempel liegenden Fläche entspricht, über
die Berührungsfläche mit dem Stempel gleitet.
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Es müssen, damit der Ziehvorgang in dieser Weise abläuft, die durch
die Pestigkeits- und Dehnungskurven bestimmten Temperaturbedingungen während der
ganzen Dauer des Ziehvorganges eingehalten werden. Man kann in einfachen Worten
das oben Gesagte so zusammenfassen, daß die Anfangstemperatur ausreichend sein muß,
der Arbeitsablauf schnell erfolgen muß und die Teile des Stempels, die in Berührung
mit dem plastischen Material gelangen, dieses nicht auf einen Punkt abkühlen dürfen,
der das Ziehen in der zweiten Phase des Ziehvorganges verhindert.
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Wenn diese Bedingungen nicht eingehalten werden, behält der in Berührung
mit dem Stempel kommende Teil des Zuschnittes eine mehr oder weniger große Uberstärke.
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Bei den bekannten Verfahren, bei denen der Stempelkopf
das
plastische Material erheblich abkühlt, wird im weseitlichen der Zuschnitt im Bodenbereich
des Behälters verfestigt und man verhindert auf diese Weise das Ziehen dieses Bereiches.
Die Kenntnis des oben Gesagten ermöglicht es, dieses Ergebnis zu erreichen, wenn
man einen Behälterboden mit größerer Dicke als die Wandfläche haben will.
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4. Darüber hinaus ermöglicht das beschriebene Verfahren durch das
Aufrechterhalten der Temperatur bis zum Ende des Stempelhubes die Herstellung relief;
artiger Ausbildungen am Boden oder an den Wänden, indem man zuerst für den Boden
einen Gegenstempel mit der' gewünschen Reliefausbildung und für die Wände einen
in Abhängigkeit von der Bewegung des Stempels einklappbaren Gegenstempel verwendet
oder durch eine andere bekannte Anordnung, wozu ein Beispiel weiter unten gegeben
wird.
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5. Naoh dem Ziehvorgang wird der hergestellte Gegenstand in bekannter
Weise abgekühlt, z. B. durch einen Luftstrahl od. dgl., wobei das Abheben vom Stempel
durch das Einblasen von Preßluft zwischen den Stempel und das Ziehteil erleichtert
werden kann, und wozu selbstverständlich eine vorbestimmte schräge Ausbildung der
Wände vorgesehen ist.
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Das beschriebene allgemeine Verfahren wird für Behälter angewendet,
je nachdem, ob es sich um Behälter mit starker Wandneigung oder um Behälter mit
fast reohtwinklig zum Boden stehender Wand handelt.
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Der erste Fall ist am Gegenstand der Fig. 4, 5, 6 und 7 erläutert,
bei dem ein Behälter mit im wesentlizehen stumpfkegelförmiger Ausbildung angenommen
ist. Der Zuschnitt 1 wird im Zuschnitthalter 14 an der Außenringfläche zwischen
den Durchmesserkreisen 3 und 4 festgehalten. Der Zuschnitt innerhalb des Durchmesserkreises
3 wird, wie oben beschrieben, auf die vorbestimmte Temperatur erwärmt. Die Form
des zu ziehenden Behälters 8 ist in Fig. 6 dargestellt. Der Stempel 7, der den Zuschnitt
von oben nach unten auspreßt, hat an seiner Stirnseite einen Durchmesserkreis gleich
dem Innendurohmesser 2 des Bodens, wobei die Berührung mit dem Zuschnitt nur am
Umfang 5 erfolgt.
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Fig. 7 zeigt im Schnitt den Zuschnitt bei Beginn des Ziehens des
Abschnittes 6 durch den Stempel 7. Man sieht einerseits, daß die Fläche zwischen
den Durohmesserkreisen 2 und 3, die zuerst gezogen wird, groß genug gegenüber der
Gesamtfläche des Zuschnittes ist. Durch die Berührung mit dem Rand 5 des Stempels
kühlt das Material an dieser Stelle ab und erhöht seine Festigkeit. Der Teil
des
Zuschnittes außerhalb des Stempels dehnt sich solange, bis er durch die Abkühlung
dieses Teiles und dessen Erhärtung eine erhöhte Festigkeit erhält, die der der zuerst
durch den Rand 5 ab gekühlten Teile und der nooh unter dem Stempelkopf gehaltenen
Teile entspricht. In diesem, bei der Darstellung in Fig. 5 angenommenen Zeitpunkt
dient der Stumpfkegel 6 als elaetisohe Verankerung des übrigen Zuschnittes 9, der
sich dehnt und dabei um den Rand 5 solange gleitet, bis der Behälter ausgebildet
ist. In Fig. 7 ist eine Abwandlungsform dargestellt, die einen Gegenstempel 10 aufweist,
der sich in die vertiefte Unterseite des Stempels 7 einlegt und eine reliefartige
Ausbildung des Bodens des Behälters bewirkt. Es muß, wie ausgeführt, der am Anfang
des Vorganges in Berührung mit dem Stempel stehende Teil des Zuschnittes so warm
sein, daß er sich in der, der in Fig. 7 dargestellten Phase folgenden zweiten Hälfte
des Arbeitsablaufes dehnen kann, damit nicht eine erhebliohe Uberstärke der Wandfläche
zwischen den Schnitten 11 und 12 in Fig. 6 und 7 eintritt.
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Dies erfolgt insbesondere entweder durch Beheizung des Stempels oder
durch ausreichende thermisohe Ieolierung, die der Dauer des Ziehvorganges Reohnung
trägt.
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Die Fig. 1, 2 und 3 betreffen den Ziehvorgang eines stumpfkegelförmigen
Behälters, dessen Wandfläzehen nur wenig geneigt sind, Der Durchmesser 12 des Stempelkopfes
ist nahezu gleich dem freiliegenden und erwärmten Teil des Zuschnittes 13. Selbstverständlich
muß der Unterschied der Durchmesser ausreichend sein, um zu ermöglichen, daß der
Stempel den Zuschnitt im ersten Teil des Arbeitsablaufes gemäß Fig. 3 unter Berücksichtigung
der Abkühlung des plastischen Materials in Berührung mit dem Rand 15 des Stempels
dehnt. Dieser Unterschied im Durchmesser soll z. B. das 4- bis 6-£ache der Dicke
des Zuschnittes sein. Man sieht aber, daß im Hinblick auf die, gegenüber dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 4 - 7, sehr schmale zuerst zu ziehende Fläche dieser erste Arbeitsabsohnitt
gering ist und daß der Abschnitt, in dem sich Verdicken der Wand des Behälters ausbilden
können, nahe dessen Rand, wenn nicht direkt am Rand liegt. Das dadurch bewirkte
unschöne Aussehen ist also weniger störend. Daraus ergibt sioh, daß ein auoh ein
nicht thermisch isolierter Stempel genügen kann, wobei eine Verdickung beim Rand
in Kauf genommen wird, unter der Voraussetzung, daß der Herstellungsvorgang so schnell
abläuft, daß das Kunststoffmaterial sich nicht unter die Temperatur abkühlt, bei
der die Begrenzung der Dehnung zum Bruch des Behälters beim Ziehen führt. Jedoch
verhindert
ein nach dem mit dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 - 7 beachriebenen Regeln ausgebildeter
Stempel sicherer die Bildung von Verdickungen.
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Im Folgenden wird ein thermisch isolierter Stempel anhand der Fig.
7, 8 und 9 beschrieben.
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Ein solcher Stempel kann, ähnlich dem in Fig. 7 dargestellten, mit
einem metallischen, vollen oder hohlen Kern und einer durch ein beliebiges Gewebe
überzogenen Oberfläche ausgebildet sein. Ein Seidengewebe bringt dabei eine hervorragende
Wirkung, aber die Haltbarkeit ist gering.
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Eine Abdeckung aus Metallfäden befriedigt ebenfalls. Die Erklärung
dafür ist, daß die Fäden des Gewebee das zu ziehende Kunststoffmaterial und den
Stempel, auf dem das Gewebe angebracht ist, nur an sehr kleinen Flächen entlang
Linien oder Punkten und damit nur sehr wenig berühren. Die Zwiechenräume zwischen
den Fäden des Gewebes sind mit praktisch unbewegter Luft ausgefüllt und isolieren
daher gut.
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In der Praxis genügt es, mit einem derartigen Gewebe nur die in Berührung
mit dem thermoplastischen Material stehenden Teile des Stempels zu isolieren. Fig.
8 und 9 stellen ein nicht einschränkendes Ausführungsbeispiel
dar,
wobei der dargestellte stumpfkegelförmige Stempel nur am Rand des Stempelkopfes
(5 in Fig. 7) thermisch isoliert sind.
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Der Stempel besteht aus den in Fig. 8 dargestellten Einzelteilen,
nämlich: einem oberen Stützteil 21, das mit einem koaxialen Innengewinde zur Befestigung
an der nicht dargestellten Ziehpressenstange versehen ist, einem Kautschukring 23,
der zwischen der Schulter 242 des Stempelkörpers 24 und der Fläche 212 des oberen
Stütz teiles eingelegt ist, einem Stempelkörper 24, der eine zylindrische obere
Sitzfläche 241 aufweist, die sich mit geringem Spiel in eine entspreahende Nut 211
des oberen Stütztei -les einlegen kann und die ein Gleiten bei gleichzeitigem Zusammenpressen
des Ringes 23 ermöglicht, -Schrauben 30 zum Verbinden der Teile 21 und 24, die jedoch
mit einem glatten Führungsabschnitt versehen sind, der eine Relativbewegung dieser
Teile ermöglicht, - zwei Teilen 25 und 27 zum Festlegen des Metallgewebes 26, deren
erstes eine konische Fläche 251 aufweist, die sich auf die entsprechende Fläche
243 des
Stempelkörpers unter Zwisohenlage des Gewebes 26 anlegt
und deren zweite eine konische Fläche 271 aufweist, die sich gegen die entspreohende
Fläche 252 des ersten Teiles unter Zwischenlage des Gewebes 26 anlegt, sein Metallgewebe
26, das durch Umfalten einer Gewebescheibe um den Rand 253 des Teiles 25 die dargestellte
Form erhält, nachdem die Mittelschraube angezogen ist, die das Gewebe zwischen die
Teile 25 und 27, die durch die Schraube 28 verbunden sind, einpreßt, sein Blatt
30, z.B. aus Papier, das zwischen das Metallgewebe und das Stützteil 25 eingelegt
wird, - darüber hinaus ist beim dargestellten Beispiel eine Kautsohuksoheibe 29
in einem Sitz 272 des Teiles 27 eingelegt.
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Die Abmessungen des vorderen Abschnittes 253 des Teiles 25 sind derart,
daß das Metallgewebe etwas über den Außenumriß des Stempels vorragt. Dieser wird
wie der Stempel 7 in Pig. 7 verwendet. Während des Ziehvorganges liegt nur das Metallgewebe
an der Ecke 253 auf dem plastischen Material an. Die folgenden ergänzenden Einzelheiten
sind nooh zu erwähnen:Hintereinanderliegende Durchlässe 301 und 244 sind in die
Schraube 30 und den Stempelkörper
24 gebohrt. In gleicher Weise
sind hintereinanderliegende Durchlässe 281 und 221 in die Schrauben 27 und 22 gebohrt.
Die Durchlässe ermöglichen das Absaugen von im Spalt zwischen dem zu ziehenden Zuschnitt
und dem Stempel eingeschlossener Luft während des Ziehvorganges. Die zuletzt genannten
Durchlässe können darüber hinaus zum Aufgaben von Preßluft in den gleichen Spalt
dienen, um den Behälter nach dem Erhärten vom Stempel abzuziehen.
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Die Kautschukscheibe 23 wird durch die Preßkraft zusammengedrückt
und ihr Rand dehnt sich aus und bildet dabei eine Ringnut in der Wandfläche des
Behälters aus.
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Die Kautschukscheibe 29 erleichtert das Aufbringen von Inschriften,
die auf dem Gegenstempel angebracht sein können, der sich am Ende des Hubes des
Stempels in dessen untere Ausnehmung einpreßt.
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Selbstverständlich fällt jede andere Anordnung zum Befestigen eines
Metallgewebes an der Arbeitskante des Stempels oder auf der ganzen Vorder oder Seitenfläche
in den Schutzbereich der Erfindung.
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Die gleichen Anordnungen sind an einem Stempel in dem Fall anwendbar,
in dem der herzustellende Behälter pyramidenstumpfförmig, wie in Fig. 10 und 11
dargestellt,
oder ein nicht kreisförmiger Kegelstumpf ist.
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Es wurde festgestellt, daß, wenn die Grundfläche des Stempels polygonal
ist, das Gleiten des plastischen Ma-Materials au9 der Arbeitskante des Stempels
(5 in Fig. 7 oder 253 in Fig. 8 und 9) im Bereich der sehr spitzen Ecken (wie 11
in Fig. 10) vermindert eintritt, insbesondere, wenn es sich um einen Behälter mit
nur schwach geneigten Wandflächen handelt. In diesem Fall können die Arbeitskanten
5 oder 253 nur an diesen kritischen Stellen mit Gewebe abgedeckt sein, um eine Gleichförmigkeit
der Gleitbewegung des Kunststoffmaterials wieder herzustellen.
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Man kann auch Behälterformen in Betracht ziehen, die sich aus einem
beliebigen Ausschnitt des Zuschnitt halters und einem beliebigen Arbeitsumfang des
Stempels ergeben, unter der Bedingung, daß eine Neigung aller der Seitenflächen
das Ausziehen des Stempels ermöglicht.
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Zusammenfassung: Die Erfindung' ist ein Verfahren zur Herstellung
eines Behälters durch einen Ziehvorgang aus einem durch einen Zuschnitthalter an
seinem Umfang gehaltenen Zuschnitt aus thermoplastischem Material mittels eines
Stempels, dessen vorderer Teil die Form des Bodens des
Behälters
aufweist, wobei das Verfahren,um ein Gleiten des zujziehenden Materials auf dem
Stempel zu ermöglichen, aus folgenden Schritten besteht: - Beheizen des Zuschnittes
etwas (5 - 1500) über die Temperatur, die während des Ziehens die für die Formgerbung
des Behälters ohne Bruch des Materials notwendige Dehnung sicherstellt, - Durchführung
des Ziehen mit einer Geschwindigkeit, die ausreicht, daß die Temperatur an allen
Stellen des Zuschnittes nicht unter die Temperatur absinkt, die zum Ziehen ohne
Bruch notwendig ist, - gegebenenfalls eine thermische Isolierung der Arbeitsflächen
oder Arbeitskanten des Stempels.
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Der Stempel zum Ziehen besitzt vorzugsweise allein oder in Kombination
die folgenden Merkmale: - die Arbeitskante oder die Arbeitsfläche ist thermisch
durch ein Gewebe isoliert, - das Gewebe besteht aus Metall, - das Gewebe ist durch
ein Blatt, z. B. aus Papier, abgedeckt.
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- Patentansprüche -