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Maschine zum Formen des Endteiles von Schuhwerk mit auswärts gewendetem
Rand Im Hauptpatent ist eine Maschine zum Formen oder Gestalten des Schaftrandes
für Schuhwerk mit auswärts gewendetem Schaftrand geschützt, bei welcher der auf
dem Leisten aufgebrachte Schaftrand zunächst durch ein Paar von Überschiebern oder
Scheren in der Höhenrichtung des Schuhes am Leisten ausgestrichen wird, worauf die
Überschieber durch einen Kraftantrieb etwas vorgeschoben und geschlossen werden,
um das Oberleder in den Winkel zwischen der Seite des Leistens und der Sohlenebene
hineinzupressen, und schließlich durch einen von der Maschine ausgeübten Druck nach,
unten bewegt werden, so daß der Oberlederrand zwischen den Überschiebern und dem
Werkstückträger fest zusammengepreßt wird, um alle Falten auszugleichen und einen
glatten Schaftrand zu gewinnen, an dem dann die Sohle angenäht wird.
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Gemäß der vorliegenden Weiterbildung dieser Erfindung ist der Schuhträger
mit einem Paar von plattenförmigen Spreizgliedern versehen, die unter der Leistensohle
liegen und nach dem Aufbringen des Werkstückes, während der Schaft durch die Überschieber
an denLeistenseitenausgestrichen wird, scherenförmig nach außen bewegt werden. Sie
biegen dabei den Schaftrand flanschförmig nach außen und bilden, während die Überschieber
den starken endgültigen Formdruck ausüben, das Widerlager für den Schaftrand. Es
kann dabei vermieden werden, daß der Schaftrand durch die Überschieber auf die vorstehende
Ledersohle gepreßt wird, welche so weich ist, daß sie dem Formdruck nicht genügend.
Widerstand leistet, und man erhält eine bessere .Formung.
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An sich sind derartige den Schaftrand nach außen wendende Glieder
bekannt, aber nicht bei Maschinen, bei welchen die Überschieber den für das Hauptpatent
kennzeichnenden starken Formdruck ausüben. Infolgedessen haben sie bei der bekannten
Maschine nicht die Wirkung, den. Formdruck an Stelle der Ledersohle aufzunehmen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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Fig. r ist ein senkrechter Schnitt durch den hinteren Teil der Maschine;
Fig. 2 ist ein Grundriß der den Schaftrand
nach außen biegenden
Einrichtung in geschlossenem Zustand, Fig. 3 ein solcher Grundriß bei geöffnetem
Zustand der Platten; Fig. 4 zeigt in größerem Maßstabe die auf das Werkstück wirkenden
Teile.
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Die Maschine besitzt wie beim Hauptpatent scherenförmige Überschieber
398 und einen Schuhträger, welcher von einer in schräger Richtung von der Hauptwelle
der Maschine aus auf- und abwärts bewegbaren Stange 66 getragen wird. An der Stange
66 ist ein Kopf 414 befestigt, der durch einen Zapfen 409 mit einer Konsole 48 verbunden
ist, an der der Anschlag 4o2 für die Werkstückspitze einstellbar angebracht ist.
Die Konsole trägt eine Schlittenführung 4oo, an welcher der Anschlag 4o2 durch eine
Schraubenspindel 404 mit Griffmutter 4o6 verschoben werden kann. Die Führung 400
ist ihrerseits an der Konsole 408 verschiebbar und drehbar und wird in der eingestellten
Lage durch den flachen. Kopf 413 einer Schraube 412 gesichert, die durch eine Griffmutter
410 angezogen wird und in, eine Nut der Schlittenführung eingreift. Auf die ebene,
obere .Fläche des Kopfes 414 ist eine Platte 416 allseitig beweglich aufgelegt,
die durch einen Zapfen 428 mit den scherenartigen Trägern 430 der Spreizglieder
438 verbunden ist. Die Platte 416 ist durch einen Zapfen 48 mit einem Block 420
verbunden, der auf einem etwa waagerechten, an dem Kopf 414befestigten Zapfen; 422
verschiebbar ist. Mit dem Block 420 ist durch einen Zapfen 426 und eine Gabel 425
eine Stange 424 verbunden, die am anderen Ende mit einem nicht dargestellten, von
einem Exzenter auf der Hauptwelle hin und her geschwungenen Hebel verbunden ist.
Dieser Hebel ist im Hauptpatent dargestellt.
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Jeder der Träger 430 ist mit einem bogenförmigen Schlitz .13z ausgestattet,
in den eine Rolle 433 am oberen Ende eines in dem Kopf 414 befestigten Stiftes 434
eingreift. Bei einer Verschiebung der Platte 46 nach links bewegen sich somit die
Träger sowohl nach links wie auswärts und nehmen dabei die Spreizglieder 438 mit,
welche auswechselbar durch Dübelstifte 436 mit den Platten verbunden sind.
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Auf die Spreizglieder 438 wird das Werkstück, welches aus Leisten,
Schaft und Sohle besteht, aufgesetzt, wobei die Sohle, wie aus Fig. i ersichtlich,
nach unten gebogen ist, so daß der Leisten unmittelbar auf den Spreizgliedern aufsitzt.
Durch einen Preßkopf 44o, welcher mit einem senkrecht einstellbaren Glied: verbunden
und durch eine Feder 442' gestützt wird, wird der Leisten nach unten gehalten. Wenn
die Spreizglieder geschlossen sind (Fig.2), so liegen sie im wesentlichen unter
der Leistensohle, so daß der Schaftrand außerhalb der Spreizglieder liegt und auf
den. Trägern 430 aufsitzt. Nachdem das Werkstück in dieser Weise in die Maschine
eingebracht ist,. werden die Überschieber 398 entsprechend dem Hauptpatent gegen
die Seitenflächen des Werkstückes vorgeschoben und geschlossen und dann abwärts
bewegt, so daß sie den Schaft an den Leisten anschmiegen Während dies geschieht,
werden zugleich mittels der Stange q.2:1 die Spreizglieder nach links bewegt und
geöffnet, bis sie die Stellung Fig. 3 erbalten. Dadurch wird der Schaftrand nach
außen gewendet und unter die Überschieber gedrängt. Die Spreizglieder bleiben in
dieser Lage, während die überschieber vom Kraftantrieb der Maschine nach unten gepreßt
werden, um den nach auswärts gewendeten Schaftrand zu glätten und zu formen, so
daß sie das Widerlager für diesen Druck bilden.
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Die Überschieber 398 haben (vgl. Fig. 4) eine vorspringende dünne
Kante 444 und darüber eine schräge Schulter oder Anschlagfläche 443. Sie drücken
daher den Schaftrand unter die Leistenfläche, während die Schultern 443 mit der
Seite des Leistens in Berührung treten, so daß der Umbiegewinkel des Schaftrandes
scharf ausgeprägt wird.