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Wurstfüllmaschine mit angeschlossener Abteilvorrichtung Wurstfüllmaschinen
zur Herstellung von Würsten mit ungleichem Gewicht bestehen aus einem Behälter,
von dem aus die dort lagernde Wurstmasse durch ein Stopfrohr in die Därme gedrückt
wird. Es ist auch bekannt, an solche Wurstmassebehälter eine Abteilvorrichtung anzubringen,
mit der kleine Würstchen von gleichem Gewicht hergestellt werden können. Schließlich
ist es auch bekannt, den Hub des Kolbens in der Abteilvorrichtung zu verstellen,
um auch größere Würste gleichen Gewichtes mit derselben Maschine zu stopfen. Die
Einrichtung zur Änderung des Kolbenhubes in der Abteilvorrichtung war bisher jedoch
so getroffen, daß diese Änderung nur beim Stillstand der Maschine vorgenommen werden
konnte.
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Die Erfindung besteht nun darin, daß am festen Teil der Maschine eine
Einrichtung angebracht ist, die ein Verstellen des Kolbenhubes in der Abteilvorrichtung
während des Betriebes der Maschine gestattet.
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Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine größere Genauigkeit bei der
Einstellung auf ein bestimmtes Wurstgewicht erzielt werden kann, zumal auch während
der Verstellung der übliche Betriebsdruck in der Abteilvorrichtung aufrechterhalten
bleibt. Dieser Vorteil wirkt sich besonders bei der Herstellung kleiner, abgeteilter
Würstchen aus. Die Verstellung des Kolbenhubes in der Abteilvorrichtung während
des Betriebes der Maschine läßt sich auch bedeutend schneller vornehmen als bei
den genannten bekannten Einrichtungen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
wiedergegeben, welches besonders deshalb als vorteilhaft zu betrachten ist, weil
sich eine beliebig lange Skala für die Veränderung des Kolbenhubes in der Abteilvorrichtung
anbringen läßt. Es zeigt: Fig. i einen Grundriß einer Wurstfüllmaschine, Fig. z
eine Seitenansicht.dieser Maschine in Richtung des in Fig. i eingezeichneten Pfeiles
A, Fig. 3 eine Seitenansicht der Maschine in Richtung des in Fig. i dargestellten
Pfeiles B.
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Die Füllmaschine besteht im wesentlichen aus dem Wurstmassebehälter
i mit der angeschlossenen Abteilvorrichtung z. Beim Herstellen von Würsten mit gleichem
Wurstmassegewicht tritt die Wurstmasse durch die Abteilvorrichtung z aus der Öffnung
3 heraus, die in diesem Falle mit einem üblichen, nicht dargestellten Stopfrohr
versehen wird. Sollen Würste von ungleichem Gewicht hergestellt werden, dann wird
die Abteilvorrichtung z in einer später zu beschreibenden Weise abgestellt, und
die sonst verschlossene öffnung an dem Stutzen 4. wird freigegeben.
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Der Wurstmassebehälter ist in seinem Innern in bekannter Weise mit
einem Kolben
versehen. Dieser Kolben kann z. B. hydraulisch angehoben
werden, um die Wurstmasse in die Därme zu drücken. Der Wurstmassebehälter ist an
seinem oberen Ende mit einem Deckel s ausgerüstet, der mit einem Bügel 6 verschlossen
und zum Zwecke der Öffnung um die Achse 7 verschwenkt werden kann.
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Als Abteilvorrichtung ist eine bekannte Ausführung gewählt, bei der
in einem Zylinder 8 ein Kolben 9 sowohl einer drehenden als auch einer hin und her
gehenden Bewegung unterworfen wird. Die Anzahl der Drehbewegungen des Kolbens entspricht
den hintereinanderfolgenden Wurststopfungen. Der Hub des Kolbens bestimmt die jeweilige
Menge der Wurstmasse für eine einzelne Wurststopfung. Sowohl die Drehbewegungen
des Kolbens 9 als auch dessen Hubgröße sind während des Betriebes von Hand einstellbar.
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In dem Gehäuse io ist ein besonderes Übersetzungsgetriebe vorgesehen,
mit dessen Hilfe z. B. drei verschiedene Gänge für die Umdrehungsgeschwindigkeit
des Kolbens 9 eingeschaltet werden können.
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Die Achse i i des Motors 12 trägt an ihrem freien Ende eine Schnecke,
die mit einem Schneckenrad 14 in Eingriff steht. Die Achse 15 des Schneckenrades
14 ist mit Übersetzungsrädern 16 versehen, die mit entsprechenden Übersetzungsrädern
17 der angetriebenen Welle 18 im Eingriff stehen. Das Übersetzungsverhältnis des
durch die Räder 16, 17 gebildeten Vorgeleges kann z. B. die Werte 2 : i, i : i,
i : 2 ausmachen, so daß, wenn die Triebwelle 15 pro Minute 6o Umdrehungen macht,
die angetriebene Welle 18 auf 30, 6o und i2o Umdrehungen pro, Minute geschaltet
werden kann. Diej Umschaltungen erfolgen in bekannter Weise durch den Hebel i9.
Die Drehbewegung der angetriebenen Welle 18 wird auf den Kolben 9 durch die Kegelräder
2o und 21 übertragen.
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Die Hubbewegung des Kolbens 9 wird durch den Exzenter 22 auf der angetriebenen
Welle 18 hervorgerufen. Auf der Exzenterscheibe 22 befindet sich die Exzenterstange
23, die dauernd eine gleich große hin und her gehende Bewegung ausführt. An die
Exzenterstange 23 ist ein doppelarmiger Hebel 24 angelenkt, der um den Bolzen 25
seine Schwenkbewegungen ausführen kann. Am freien Ende des doppelarmigen Hebels
24 ist eine Schubstange 26 gelenkig angebracht. Das obere Ende dieser Schubstange
26 greift an einen Winkelhebel 27 an, der- in der Achse 28 drehbar gelagert ist.
Der obere Arm 29 des Winkelhebels ist mit einem Längsschlitz 30 versehen,
in den die Achse 31 des Kolbens 9 mit geeigneten Ansätzen eingreift. Das Kegelrad
21 für die Drehbewegung des Kolbens 9 ist so gelagert, daß die Kolbenstange 31 eine
hin und her gehende Bewegung ausführen kann.
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Die Verstellung der Hubgröße des Kolbens 9 erfolgt durch das Handrad
32. Die Spindel 33 des Handrades 32 trägt an ihrem Ende ein Kegelrad 34, welches
mit einem weiteren Kegelrad 35 in Eingriff steht. Die Spindel 36 ist mit
dem gleichen Schraubengewinde versehen wie der Stein 37. Durch Bewegung des Handrades
32 wird also der Stein 37 verstellt, und damit ändert der Schwenkbolzen 25 in dem
Schlitz 38 des Schwenkhebels 24 seine Lage. Durch diese Veränderung der Lage des
Schwenkpunktes 25 führt also die Schubstange 26 und damit der Kolben 9 verschieden
große Bewegungen aus. Man erkennt, daß die Veränderung der Hubgröße des Kolbens
9 mittels des Handrades 32 während des Betriebes durchgeführt werden kann. Die Spindel
33 ist mit Gewinde versehen. Mit dem Handrad 32 wird also ein Schieber 53
auf einer Skala 54 verstellt.
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Beim Herstellen von kleineren Würsten gleichen Inhalts wird das Trennen
von zwei hintereinanderfolgenden Würsten in bekannter Weise durch eine Abdrehvorrichtung
vorgenommen, d. h. die gestopfte Wurst wird in ihrem Darm um ihre Längsachse mehrfach
gedreht. Dieser Vorgang wird im vorliegenden Falle durch einen Antrieb des Stopfrohres
des Abteilapparates :2 vorgenommen. Die angetriebene Welle 18 trägt ein Zahnrad
39, welches mit einem Ritzel 40 in Eingriff steht. Das nach außen geführte Ende
der Achse des Ritzels 4o ist mit einem Kettenrad 41 ausgerüstet, und von diesem
Kettenrad 41 aus erfolgt mittels Kette 42 und Kettenrad 43 die Umdrehung des Stopfrohres
des Abteilapparates 2. Das Zahnrad 39 auf der angetriebenen Welle i 8 ist mit einer
nicht dargestellten Spreizkupplung versehen. Diese Spreizkupplung wird durch den
Handhebel 44 betätigt, so daß von hier aus die Abdrehvorrichtung ein- bzw. ausgeschaltet
werden kann.
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Der Fußhebel 45 dient zunächst dazu, die Drehbewegung des Kolbens
9 ein- bzw. auszuschalten. Die Anordnung ist so getroffen, daß die angetriebene
Welle 18 so lange in Umdrehung versetzt wird, als der Fußhebel 45 in seiner nach
abwärts gedrückten Lage sich befindet. Es kann auch eine Feststellvorrichtung 55
für den Hebel 45 vorgesehen werden, so daß die die Maschine bedienende Person nicht
dauernd ihren Standort an dem Fußhebel 45 einzunehmen braucht. Mit dem Fußhebel
45 werden die Gelenkstangen 46, 47, 48 in Bewegung gesetzt. Die Gelenkstange 48
wirkt
auf einen Nocken ein, der einen durch eine Feder beeinflußten Ziehkeil aufhält bzw.
freigibt. Gibt der Nocken den Anschlag für den Ziehkeil frei, dann wird dieser durch
die Feder mit der angetriebenen Welle in Eingriff gebracht. Diese Einzelheit der
Kupplung bzw. Entkupplung ist auf der Zeichnung nicht im einzelnen dargestellt.
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Mit dem Fußhebel 45 ist noch eine weitere Stange 49 verbunden, die
zu einem Schieber 50 zum Verschluß des Austrittsstutzens 4 am Füllmassebehälter
i führt. Will man von der Herstellung von Würsten gleichen Inhaltes zur Herstellung
von Würsten mit ungleichem Inhalt übergehen, so kann durch den Hebel 45 der Antrieb
für die Abteilvorrichtung ausgeschaltet und die Öffnung für den Austrittsstutzen
4 freigegeben werden. Dient der Fußhebel 45 lediglich zum Ein- und Ausschalten des
Getriebes für den Abteilapparat, so lößt man die Verbindung der Stange 49 mit dem
Schieber 5o durch Entfernen des Stiftes 51, der dann zwecks Feststellung des Schiebers
50 in die Öffnung 52 gesteckt wird.
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In das Gehäuse io für das Getriebe wird Öl .eingefüllt. Mit der treibenden
Welle i5 kann z. B. eine nicht dargestellte kleine Ölpumpe verbunden werden, die
zur Berieselung sämtlicher Getriebeteile mit Öl dient. In dem Gehäuse io sind die
Getriebeteile für die drehende und hin und her gehende Bewegung des in der Abteilvorrichtung
liegenden Kolbens untergebracht.