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Vorrichtung zum Abliefern der Gußzeilen an einer Matrizensetz- und
Zeilengießmaschine mit einer Gleitrinne Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zur Ablieferung der Gußzeilen an einer Matrizensetz- und Zeilengießmaschine und
bezweckt, die Ablieferung von Zeilen, deren Schriftzeichen in :die Größenordnung
von etwa 51/2 bis 144 Punkt fallen, zu erleichtern, nachdem sich das Gießen solcher
Zeilen in der gleichen Maschine als praktisch durchführbar gezeigt hat. Die Zeilen
mit großen Schriftzeichen werden dabei T- oder L-förmig mit überhängenden
Teilen an einem Zeilenkörper gegossen, :der selbst eine geringere Stärke hat.
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Gemäß der Erfindung beginnt die Rinne, in der die Gußzeilen abwärts
gleiten und die bisher die Zeilen in seitlicher Richtung bei ihrem Durchgang durch
die Beschnei.demesser aufgenommen hat, in der Breite der normalen Zeilentragkörper
mit niedrigen Seitenwänden zur Aufnahme auch von breiten T-förmigen Zeilen. erst
unterhalb der Beschneidemesser, so daß die Zeilen von oben in die Rinne eingeführt
werden, und zum Ausgleich des hierdurch bedingten zu tiefen Ablieferungspunktes
der Zeilen ist eine zweckmäßig am Gießschlitten angebrachte Fördervorrichtung vorgesehen,
durch welche die Zeilen in die höhere Ebene .des Zeilenschiffes gehoben werden.
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Die Zeichnung zeigt als Beispiel eine Ausführungsform (der Erfindung,
und zwar ist Fig. i eine Vorderansicht der Maschine in der Ruhelage, Fig: 2 ein
senkrechter Schnitt in Richtung der Linie 2-2 von Fig. i in der Stellung unmittelbar
nach .dem Gießen der Zeile, Fig.3 ein senkrechter Schnitt durch den Vorderteil der
Maschine in der Stellung, in der .der Gießschlitten während des Ausstoßens der Zeile
in der mittleren Höhenlage steht, Fig. 4 ein waagerechter Schnitt in Richtung der
Linie 4-4 von Fig. i in vergrößertem Maßstabe und Fig. 5 ein senkrechter Schnitt
in Richtung der Linie 5-5 von Fig. 4.
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Die in der Gießform gegossene Zeile wird durch den Ausstoßer F ausgestoßen
und tritt in das Aufnahmeende einer senkrecht angeordneten Rinne H ein, welche unmittelbar
unter den Messern G1, G2 und in gleicher Richtung mit ihnen angeordnet ist. Die
Messer dienen beim Ausstoßen gleichzeitig zur seitlichen Führung .der Zeilen, und
eine dünne nachgiebige Platte Hl verhindert ihr Ausweichen nach vorn. Die Platte
Hl (Fig. 3 und 5) ist mit ihrem oberen Ende an einen Stift h angelenkt, der aus
dem Stützblock G3 für das rechte Messer G2 herausragt, und wird durch eine Torsionsfeder
hl in einer senkrechten Lage gegen das Messer gehalten.
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Die in die Rinne H eintretenden Zeilen
gleiten nach.
abwärts und vorwärts in den Zeilenförderkasten H2, der mittels eines Rahinens H3
an dem unteren Ende des GießschlittensB'befestigtist. DieRinneH(Fig..4) ist im Querschnitt
U-förmig, und ihre Seitenwände la'2 sind etwas niedriger als die Höhe der zum Gießen
von Zeilen mit überhängendem Kopf dienenden Sondergießformen L3,L4, so daß die überhängenden
Köpfe der Zeilen über sie hinweggehen, wenn .die Zeilen in der Rinne entlang gleiten.
Zeilen jeder Art werden durch die Seitenwände lag richtig geführt, weil diese weit
genug voneinander entfernt sind, um auch Zeilen der größten Dicke aufzunehmen.
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Wenn der Gießschlitten B in der Gießstellung ist (Fig. 2), steht der
Förderkasten H2 unterhalb der Rinne H; wenn der Gießschlitten dagegen in seiner
obersten Lage ist, wie in Fig.3 gestrichelt gezeigt, dann steht der Förderkasten
oberhalb der Rinne in gleicher Richtung mit dem Zeilenschiff S. In der in Fig. 3
gezeigten Zwischenlage des Gießschlittens schließlich ist der Förderkasten. H2 mit
dem Ablieferungsende der Rinne H in bleicher Richtung, so daß er die aus der Rinne
herausgleitenden Zeilen aufnimmt.
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Der Gießschlitten B, B1 wird, wie bekannt, durch einen Winkelhebel
B1- (Fig. r und 2) von einer auf der Hauptwelle R angeordneten Kurvenscheibe R1
bewegt. Der Hebel B1' ist um eine Achse B3' schwenkbar im Maschinengestell T gelagert
und wird durch einen Zwischenhebel B1' betätigt, der um die gleiche Achse B3' schwingt
und eine Rolle b' trägt, die auf der Kurve R' läuft. Der kürzere Arm des Hebels
B1' legt sich mit einer einstellbaren Schraube b$ gegen den Hebel B13, und der längere
Arm ist durch einen Lenker b' und eine Stange B1' mit dem Gießschlitten B verbunden.
Die Stange B14 gleitet in Lagern blo an dem Gießschlitten BI und trägt eine Druckfeder
b11, die sich oben gegen einen Hals b12 an der Stange und unten .gegen das untere
Lager bl1 legt. Die Stange B14 ist ferner mit Ausrichtemuttern b13 versehen, welche
die Aufwärtsbewegung der Stange begrenzen.
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Der Gießschlitten B kann durch sein eigenes Gewicht in die Gießstellung
nach abwärts gleiten und wird durch die Kurve R1 in die Matrizenaufnahmestellung
gehoben. Die Muttern b13 liegen während beider Arbeitsvorgänge an dem unteren Lager
b" an. Die Kurve R1 ist (Fig. 2) mit einer segmentartigen Hilfsbahn R2 versehen,
welche beim Anhalten der Abwärtsbewegung des Gießschlittens durch den Schraubstockrahmen
D mit der Rolle b' des Hebels bls in Eingriff kommt und ihn vorschwingt. Diese Schwingbewegung
wird auf den Hebe1B12 übertragen, und der längere Arm dieses Hebels zieht durch
den Lenker b' die Stange B14 nach abwärts und drückt die Feder b" gegen das untere
Lager b11, so daß der Gießschlitten in der Gießstellung unter Druck gegen die beiden
Anschlagschrauben B11 gehalten wird.
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Die Aufyvärtsbewegung .des Gießschlittens wird durch eine Anschlagschraube
b14 begrenzt, die indem Rahmen T angeordnet ist und mit einem Ohr b15 an dem Hebel
B1' in Eingriff kommt. Nach dem Gießen kommt die Kurvenbahn R2 außer Eingriff mit
der Rolle b', so,daß die Feder b11 wieder ihre Anfangslage einnehmen und der Gießschlitten
durch die Kurve R1 angehoben werden kann, um die Matrizenzeile in die Höhe des Tisches
2 zu bringen. Der konzentrische Teil r der Kurve R1 läßt der Zeile genügend Zeit,
um aus der Gießform heraus und durch die Rinne hindurch in den Förderkasten zu gelangen.
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Die äußere Seitenwand H4 des Förderkastens H2 (Fig. 4) ist mit zwei
Nuten h3 versehen. An ,der anderen Seite wird der Kasten durch eine feste SchutzplatteS2
abgeschlossen, die von einem Rahmen S' am Maschinengestell getragen wird, der gleichzeitig
das Zeilenschiff S stützt. Die vordere Stirnwand H5 des Förderkastens ist mit einem
Puffer /a4 aus einem nachgiebigen Stoff versehen, um eine Beschädigung der Zeilen
zu verhindern. Die Zeilen werden demnach durch den Förderkasten- ausser Ebene der
Rinne H nach der Ebene des Zeilenschiffes S überführt.
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In der höheren Ebene werden die Zeilen aus dem Förderkasten H2 seitlich
herausgeschoben und in dem Zeilenschiff S aufgestapelt. Hierzu dient ein L-förmiger
Zeilenschieber 0, dessen oberes Ende an den Schraubstockdeckel D' angelenkt ist.
Der untere Arm 01, der sich nach vorn über ,das Aufnahmeende des Zeilenschiffes
hin erstreckt, schwingt so, daß die an ihm angeordneten, mit den Zeilen in Eingriff
gelangenden Finger o durch die Nuten 1a3 hindurch quer durch den Förderkasten H2
(Fig. 3) bewegt werden.
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Der Arbeitshub des Schiebers 0 erfolgt durch eine an dem Schraubstockrahmen
D befestigte Feder 03, die Rückbewegung durch die Kurve 02, die an dem Gießschlitten
B' befestigt ist. Die Bewegungsübertragung geschieht mit Hilfe einer Sperrklinke
04, die an den Schieber 0 angelenkt ist. - Der Arbeitshub des Schiebers 0 wird durch
einen Anschlagstift o' begrenzt, der in einem Rahmen an dem Schraubstockdeckel D'
angebracht ist. Die Klinke 04 ragt in den Weg der Kurve O=, und ihre Schwingbewegung
wird durch zwei Anschlagstifte o3, 04 begrenzt.
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Um das Gießrad A während des Ausstoßens gegen Verdrehung zu sichern,
ist es mit zwei
Zapfen a' versehen, welche in Lager d' in
Blöcken Dl' an dem Scürauhstockrahmeri einfassen (Fig. q.).
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Wenn das Gießrad A bei .dem Ausstoßen der Zeile zum zweiten Male vorbewegt
wird, kommt der eine der an ihm angeordneten Zapfen a, sofern keine Mittel vorgesehen
wären dies zu verhindern, in Eingriff mit dem Kolben 13, der dann die Lippe
j erfaßt, die Ausrückstange J verschiebt und durch den waagerechten Hebel l' und
die SteuerstangeK die Abstellung,der Maschine vornimmt. Damit,die Maschine aber
weiterlaufen kann, ist am Schraubstockrahmen D@ meinem Rahmen J5 ein kleiner Schwinghebel
J4 vorgesehen, dessen hinterer Arm in Eingriff mit einem Stift j1 (15g. 3) an dem
unteren Ende der Stange J steht. Der Hebel J4 wird durch einen Nocken Je betätigt,
der an dem Gießschlitten B befestigt ist und mit dem Hebel in Eingriff kommt, wenn
der Gießschlitten bei .der Aufwärtsbewegung aus (der Gießstellung die Zwischenlage
eingenommen hat, in der ;das Ausstoßen der Zeile erfolgt. Der Aufenthalt des Gießschlittens
während des Ausstoßens in dieser Zwischenlage wird durch den konzentrischen Teil
r an der Kurve R1 gesichert, welcher kurz nachdem Beginn der Aufwärtsbewegung mit
der Rolle b' des Hebels BII in Eingriff kommt.