DE596300C - Rakete - Google Patents
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Description
- Rakete Es sind Raketen bekannt, deren zylindrischer Treibinittelkörper im oberen Teil massiv, im unteren, der Ausströmöffnung nächstgelegenen Teil kegelförmig ausgehöhlt ist. Beim Abbrennen brennt zunächst der untere Teil, und zwar infolge seiner verhältnismäßig großen Brennoberfläche, schnell, während der anschließende, zylindrische Teil wegen seiner kleineren kreisförmigen Brennoberfläche langsam nachbrennt. Da die Ausströmöffnung der beire Brennen des ausgehöhlten Teiles des Treibmittelkörpers entwickelten Gasmenge angepaßt ist, so entstehen zunächst gewisse Vortriebskräfte. Beim Abbrennen des massiven Teiles des Treibkörpers ist die Gasmenge wesentlich kleiner, so daß die Ausströmöffnung zu groß erscheint und sich Vortriebskräfte nur noch in geringem Maße entwickeln können. Die Folge davon ist, daß die Energiemenge des Treibkörpers ungenügend ausgenutzt und der bewegungstechnische Gesamteffekt zu gering ist.
- Weiter sind auch Raketen bekannt, deren Treibmittelkörper aus einzelnen Hohlkörpern zusammengesetzt wird, ,die außerhalb der Raketenhülse fertig erzeugt werden.
- Solche Raketen besitzen mehrere aufeinanderfolgende gleichgroße Hohlräume, deren Entflammungsfläche gegen die Raketenwandung nicht abgedichtet ist und deren einzelne Hohlkörper eine gemeinsame Entflammungsoberfläche besitzen und daher erfahrungsgemäß explodieren.
- Zur Behebung aller dieser Mängel wird gemäß der Erfindung der Treibmittelkörper in der Raketenhülse durch Pressen in einem homogenen Stück erzeugt. Dadurch erfolgt eine hermetisch dichte Verbindung der Treibladung mit der Raketenhülse, so daß eine Entflammung nur an der Fläche der Innenaushöhlung erfolgen kann. Da die Entflammung der gesamten Aushöhlung, wie schon besprochen, eine anfänglich unnötig große, späterhin jedoch eine zu kleine Vortriebsenergie, und zwar in ständig abnehmenden Verhältnis, liefert, besteht der Erfindungsgedanke zur Beliebung dieser Mängel darin, der Rakete durch entsprechende Anordnung mehrere aufeinanderfolgende Vortriebsimpulse zu geben.
- Dies wird dadurch erreicht, daß der Hohlraum des Treibmittelkörpers durch Einsetzen von Pfropfen in Kammern unterteilt ist. Die Pfropfen werden so dimensioniert, daß sie ebenso schnell abbrennen wie die Wandungen des gepreßten Treibmittelkörpers. Dadurch gelangt eine Kammer nach der anderen von innen aus zur Entflammung, und die Entflammung der Innenfläche jeder Kammer gibt der Rakete einen neuen Vortriebsimpuls.
- Die Größe der Kammern bzw. deren Innenfläche wird so gewählt, daß beim Verbrennen derselben jeweils solche Gasmengen entwickelt werden, daß mit Rücksicht auf die ständig gleichbleibende Ausströmöffnung stets solche Druckverhältnisse bzw. Vortriebsenergien entstehen, wie dies für die Bewegungsverhältnisse der Rakete gewünscht wird. Große Brennflächen (große Kammern) geben bei gleichen Treibmittelstoffen mehr Gas als kleinere Brennflächen (kleine Kammern).
- Durch die Unterteilung des Treibmittelhohlraumes in Kammern wird nicht nur eine größere Gesamtbrennfläche erreicht als bei den eingangs genannten Feuerwerksraketen, sondern man ist in der Lage, durch entsprechende Lagerung der Pfropfen die Kammern derart zu dimensionieren, daß entweder während der ganzen Flugzeit der Rakete die gleichen Druckverhältnisse herrschen, oder daß anfänglich ein großer, sich langsam verringernde- oder anfänglich kleiner, sich ständig steigender Druck. vorhanden ist. Hieraus ergibt sich ein schnelles oder langsames Starten der Rakete, was für die verschiedenen Anwendungsgebiete der Rakete von großer Wichtigkeit ist.
- Die Regelung der Brenngeschwindigkeit der einzelnen Kammern und damit der Flugverhältnisse der Rakete kann auch durch entsprechende Formgebung der Kammerflächen, z.B. durch Rillung oder Rippung der Wandungen, erfolgen.
- Gegebenenfalls kann die Raketenhülle aus Teilen bestehen, die der Länge der einzelnen Kammern entsprechen, wobei nach Ausbrennen einer Kammer der dieser entsprechen:le Teil der Raketenhülle abgelöst wird, was Gewichtsverminderung und damit Verlängerung der Flugbahn der Rakete ergibt. Die einzelnen Kammern können auch mit je einer besonderen verengten Ausströmöffnung versehen sein.
- Als Beispiel für die Zusammensetzung der Treibmittel, aus denen die Kammerwände gebildet werden, seien nachfolgende angegeben. Langsam brennender Satz: Raketenpulver 3oo Teile, Kohlepulver fein 3oo Teile. Mittlere Brenngeschwindigkeit: Raketenpulver 3oo Teile, Kohlepulver fein ioo Teile. Schnell brennender Satz: Raketenpulver 3oo Teile, Kohlepulver fein 5o Teile.
- In der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsformen einer bekannten und von erfindungsgemäßen Raketen mit den zugehöriäen schematisch dargestellten Leistungsdiagrammen zur Darstellung gebracht.
- Abb. i ist eine bekannte Rakete, bei der in die Raketenhülle a einzelne gepreßte Treibmittelliolill;örper c, d, e eingesetzt sind. Abb. 2, 3, .4 zeigen erfindungsgemäße Raketenformen. Abb. 5 zeigt das Diagramm der Vertriebskräfte für die Rakete nach Abb. i, Abb. 6 das gleiche Bild für die Rakete nach Abb. 2.
- In den Abbildungen bedeuten i und 2 die Raketenhülle, 3 die Ausströmöffnung; 4 ist der Treibmittelkörper, 5 der Abschlußdeckel, 6 der Hohlraum im Treibmittelkörper.
- Der Hohlrauen ist in den Abb.2, 3 durch Treibmittelpfropfen j unterteilt, wodurch die Kammern 8 gebildet «erden.
- In Abb..I ist die Raketenhülle in die "feile i und :2 unterteilt. 12 ist ein Einsatzliörper mit Ausströmöffnung 3. 13 sind zwei mit den Raketenhüllen und auch untereinander verbundene Scheiben, z. B. aus C'elluloid. 1d. ist ein Einsatzkörper, der auch die Ausströmöffnung der Kammer bildet.
- In den Abb. 5, 6 sind auf der Ordinate die Vortriebskräfte, längs der Abszisse die Brenndauer zur Darstellung gebracht. Aus dem Diagramm 6 ist zu ersehen, daß bei dieser Rakete schon bei Beginn des Brennvorganges der Vortrieb rasch und bedeutend anwächst, seine Größe während der ganzen Brenndauer im allgemeinen erhalten wird, ohne jedoch in einem solchen Maße zu wachsen, daß die Raketenhülle explosiv gesprengt werden würde.
- Abb. 5 zeigt, daß die Wirkung der Rakete explosiv ist und zur Zerstörung der Rakete führt.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Rakete mit einem sich praktisch über die ganze Länge der Treibladung erstreckenden Hohlraum, mit oder ohne Auslaßdüse, dadurch gekennzeichnet, daß dieser in dem aus einem Stück bestehenden Treibmittelkörper befindliche Hohlraum durch eingesetzte Pfropfen. in Kammern unterteilt ist.
- 2. Rakete nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfropfen aus brennbarem Material hergestellt sind.
- 3. Rakete nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Kammern verschieden groß sind.
- Rakete nach Anspruch i und 3, gekennzeichnet durch an den Kammerwänden angebrachte Rippen oder Rillen.
- 5. Rakete nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Raketenhülle selbst vorteilhaft der kammermäßigen Einteilung entsprechend teilbar ausgebildet ist.
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