DE596226C

DE596226C - Schlitzverschluss

Info

Publication number: DE596226C
Application number: DEZ20433D
Authority: DE
Original assignee: Zeiss Ikon AG
Current assignee: Zeiss Ikon AG
Priority date: 1932-09-09
Filing date: 1932-09-09
Publication date: 1934-04-28

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
28. APRIL 1934

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 57a GRUPPE

Zeiss Ikon Akt.-Ges. in Dresden Schlitzverschluß

Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. September 1932 ab

Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf einen Schlitzverschluß mit Einstellung der Schlitzbreite durch veränderlichen Aufzug der Verschlußwelle. Um bei derartigen Verschlüssen längere Belichtungszeiten als etwa ¹Z₂₅ Sekunde zu erreichen, hat man bereits ein wahlweise einschaltbares Hemmwerk angebracht, welches den Ablauf der beiden Vorhänge verlangsamte.

Hierdurch sind sämtliche'einstellbaren Belichtungszeiten in zwei oder, bei regelbarem Hemmwerk, mehrere Gruppen eingeteilt, von denen jede eine verschieden große, jedoch während des Ablaufens des Verschlusses für beide Vorhänge gleichbleibende Ablaufgeschwindigkeit hat. Es ergab sich jedoch der Nachteil, daß zum Einschalten des Hemmwerkes ein besonderer Handgriff erforderlich war und für jede Geschwindigkeitsstufe eine besondere Zeitskala am Aufzugknopf abzulesen war. Dieser Nachteil wird erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß die obere Vorhangwelle sich bei Einstellung des Aufzugknopfes auf eine Zeit der zweiten Geschwindigkeitsstufe nach der ersten Erreichung der größten Schlitzbreite selbsttätig vom Aufzugknopf entkuppelt und um einen bestimmten Betrag zurückfällt. Gleichzeitig wird vom Aufzugknopf eine, die zweite Geschwindigkeitsstufe bedingende Hemmvorrichtung eingeschaltet, worauf der Vorhang beim Weheraufziehen nochmals seine größte Schlitzbreite erreichen kann (z. B. bei Einstellung auf ι Sekunde).

Im folgenden ist in einem Ausführungsbeispiel die Erfindung beschrieben und in der Zeichnung schematisch dargestellt.

Auf der Welle 1 der oberen Vorhangwalze 19 ist ein Knopf 2, welcher mit einer Steuerscheibe 3 fest verbunden ist und zum Aufzug des Verschlusses dient, lose gelagert. Fest verbunden mit der Welle 1 ist die Schlitzstellscheibe 4, welche den Transport der beiden Vorhänge 5 und 6 bewerkstelligt. Die Welle 1 ist in der oberen Vorhangwalze axial verschiebbar, jedoch gegen Drehung gesichert und dient im vorliegenden Falle gleichzeitig dazu, die Schlitzstellscheibe 4 außer Eingriff mit den Anschlägen/ und 17 zu bringen, wodurch der Verschluß abläuft. Die Kupplung zwischen den Aufzugelementen 2 und 3 einerseits und der Schlitzstellscheibe 4 andererseits wird durch zwei auf der Steuerscheibe 3 gelagerte Anschlagstifte erreicht, von denen der im Drehsinn erstfolgende Anschlagstift 7 auf einem schwenkbaren Hebel 8 gelagert ist und durch die den Hebel 8 beeinflussende Feder 9 gegen eine Kurvenscheibe 10 gedrückt wird. Die Hinzuschaltung des Hemmwerkes 11, welches zur Erreichung der zweiten Geschwindigkeitsstufe nötig ist, wird erreicht durch einen

Nocken der Steuerscheibe 3. Das Hemmwerk 11 ist um die Achse 12 schwenkbar gelagert und greift mit dem Ritzel 13 nach Betätigung durch die Steuerscheibe 3 in das Rad 14 ein, welches über das Rad 15 mit dem Rad 16 in Eingriff steht. Das Rad 16 ist mit der Welle 1 fest verbunden.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende:

Beim Aufziehen des Verschlusses mittels des Aufzugknopfes 2 wird zunächst der Anschlagstift 7 gegen die Nase der Schlitzstellscheibe 4 geführt und diese durch die Weiterdrehung mitgenommen. Soll eine Belichtungszeit in der ersten Geschwindigkeitsstufe (das ist z, B. zwischen ¹Z₁₀₀₀ und ¹^₅ Sekunde) eingestellt werden, so bleibt der Anschlagstift 7 beim Aufziehen vor der Nase der Schlitzstellscheibe und wird erst durch den Auslösedruck auf die W'elle 1 mit der Schlitzstellscheibe außer Eingriff gebracht, wodurch der Verschluß ablaufen kann.

Soll nun eine Belichtungszeit der zweiten

Geschwindigkeitsstufe (z. B.

bis 1 Sekünde) eingestellt werden, so nimmt erst der Anschlagstift 7 die Schlitzstellscheibe 4 so lange mit, bis er hinter den schrägen Absatz A der Kurvenscheibe 10 fällt und die Schlitzstellscheibe 4 zum Abfall auf den nachfolgenden Anschlagstift 17 freigibt. Dadurch verringert sich die Schlitzbreite des Verschlusses so weit, daß der Anfangsschlitz für die zweite Geschwindigkeitsstufe (z. B. ¹Z₁₀ Sekunde) hergestellt wird. Gleichzeitig wird durch die Steuerscheibe 3 das Hemmwerk 11 über die Zahnräder 13 bis 16 mit dem Ablauf des Verschlusses in Verbindung gebracht.

Soll nun beispielsweise die Belichtungszeit ι Sekunde eingestellt werden, so wird nach dem Abfall der Schlitzstellscheibe von dem Stift 7 dieselbe durch den Anschlagstift 17 so weit gedreht, daß sie zum zweiten Male die größte Schlitzbreite erreicht, welche bei der geringen Ablaufgeschwindigkeit die oben angeführte Zeit ergibt.

Die Auslösung erfolgt wie oben angeführt. Die Schlitzbildung wird in an sich bekannter Weise dadurch erreicht, daß der untere Vorhang, welcher mit dem oberen nur durch Friktionen verbunden ist, nach Passieren des Bildfensters gegen einen in der Kamera fest eingebauten Anschlag 18 stößt und stehenbleibt.

Während des Rückfalles des oberen Vorhanges 5 wird der untere Vorhang 6 neben dem Anschlag 18 durch eine in der Zeichnung nicht enthaltene Einrichtung über dem Bildfenster festgehalten, so daß er die Rückfallbewegung des oberen Vorhanges nicht mitmachen kann. Diese besondere Einrichtung wird erst durch das Auslösen des Verschlusses nach vollendetem Aufzug ausgeschaltet und ermöglicht dann, daß der untere Vorhang gleichzeitig mit dem oberen Vorhang abläuft. Die Aufzugbewegung des Aufzugknopfes kann entweder, wie im Aiisführungsbeispiel dargestellt, abhängig sein von der eingestellten Schlitzbreite (verschiedene Winkeldrehungen beim Aufzug, abhängig von der eingestellten Schlitzbreite), oder es kann in bekannter Weise zwischen Schlitzverschluß und Aufzugknopf eine geeignete Entkupplungseinrichtung angeordnet sein, welche bewirkt, daß der Aufzugknopf unabhängig von 75 der jeweils eingestellten Belichtungszeit stets die gleiche Winkeldrehung ausführt.

Claims

Patentansprüche:

i. Schlitzverschluß mit Einstellung der Schlitzbreite durch veränderlichen Auf- - zug der Verschlußwelle und wahlweise einschaltbarem, auf beide Vorhänge wirkendem Hemmwerk, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufzugwelle (1) bei Einstellung des Aufzugknopfes (2) auf eine Zeit der zweiten Geschwindigkeitsstufe, z. B. ι Sekunde, nach der ersten Erreichung der größten Schlitzbreite, sich selbsttätig vom Aufzugknopf entkuppelt und den oberen Vorhang (5) auf eine bestimmte Schlitzbreite zurückfallen läßt, während der Aufzugknopf die Hemmvorrichtung (11) einschaltet, worauf der obere Vorhang (5) wieder bis zur größten Schlitzbreite aufgezogen werden kann.
2. Schlitzverschluß nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine mit der oberen Vorhangwalze (19) verbundene Schlitzstellscheibe (4), welche durch Anschläge (7 und 17) einer mit dem Aufzugknopf (2) verbundenen Steuerscheibe (3) mitgenommen wird.
3. Schlitzverschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der im Drehsinn folgende Anschlag (17) fest angeordnet ist, während der diesem vorausgehende Anschlag (7) schwenkbar oder axial verschiebbar ist und in seiner Bewegungsrichtung von einer Kurvenscheibe n₀ (10) so gesteuert wird, .daß er nach Erreichen der größten Schlitzbreite außer Eingriff mit der Schlitzstellscheibe (4) kommt und diese auf den festen Anschlag (17) zurückfallen läßt. n₅
4. Schlitzverschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzstellscheibe (4) zum Auslösen des Verschlusses durch axiale Verschiebung außer Eingriff mit den auf der Steuerscheibe (3) befindlichen Anschlägen (7 und 17) gebracht werden kann.
5- Schlitzverschluß nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet, daß das Hemmwerk (ii) durch einen Nocken der Steuerscheibe (3) mit der oberen Vorhangwelle gekuppelt wird.
6. Schlitzverschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerscheibe (3), die Schlitzstellscheibe (4) und die Kurvenscheibe (10) koaxial zum Aufzugknopf (2) gelagert sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen