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Vorrichtung zum Entnehmen einzelner Blätter von einem Blätterstapel
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Verbesserung und weitere Ausbildung der
Vorrichtung zum Entnehmen einzelner Blätter von einem Blätterstapel nach Patent
550 938. Gemäß diesem Patent ist von dem Förderwalzenpaar, welches das eigentliche
Abziehen des Blattes vom Stapel und gleichzeitig dessen Überführen in eine für die
Zubringung zur Verarbeitungsmaschine geeignete Lage bewirkt, die eine Walze hohl
ausgebildet und an ihrer Umfläche selbst mit Mitteln ausgerüstet, welche die Blattentnahme
einleiten, d. h. die der Entnahme vorhergehende Vereinzelung des jeweils zu entnehmenden
Blattes an seiner beim Ablauf vom Stapel vorn liegenden Kante besorgen. Bei allen
im genannten Patent beschriebenen Ausführungsformen sind diese Vereinzelungsmittel
teils fest auf der Umfläche der hohlen Förderwalze, teils auf beweglichen Klappen
angeordnet, die absatzweise in den Walzenhohlraum ein- und wieder in die Walzenumfläche
ausschwingen. Dabei zeigt sich der Nachteil, daß die Vereinzelung des Blattes sofort
innerhalb des vollen Umfanges eines verhältnismäßig großen Flächenteiles einsetzen
muß, und zwar geschieht dies vorwiegend durch Aufbauschen dieses Flächenteiles gegenüber
dem übrigen Stapel. Je größer aber der Flächenteil ist, innerhalb dessen ganzer
Ausdehnung gleichzeitig rasch ein Blatt von einem andern dicht an ihm liegenden
entfernt werden soll, um so größer ist infolge des Fehlens einer Luftschicht zwischen
beiden Blättern, und weil die Luft nicht schnell genug zwischen sie eindringen kann,
die Gefahr des Mitnehmens des zweiten Blattes oder mehrerer Blätter.
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Einen weiteren Nachteil bildet die schwingende Bewegung der die Vereinzelungsmittel
tragenden Klappen. Diese Bewegung muß wegen des notwendigen Raumes für das Wiederherausbiegen
des Blattendes aus dem Walzeninnenraum verhältnismäßig groß sein, ihre Geschwindigkeit
darf jedoch, wenn die Bewegung mit der unbedingt erforderlichen Genauigkeit geschehen
soll, eine bestimmte Grenze nicht überschreiten, was unter Umständen eine Herabsetzung
der Drehzahl der hohlen Förderwalze bedingt, die ohne diese Rücksichtnahme schneller
umlaufen könnte. In diesem Falle ergibt sich also eine zahlenmäßige Leistungsminderung
der Vorrichtung. Auch bedingen sowohl die fest auf der Umfläche der hohlen Förderwalze,
wie auch die an schwingenden Klappen angeordneten Vereinzelungsmittel verhältnismäßig
große
Öffnungen in der Walze, die deren für die eigentliche Blattförderung benützbaren
Umflächenteil in unerwünschter Weise verkleinern.
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Diese Nachteile sind durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
beseitigt. Deren wichtigstes Merkmal ist darin zu erblicken, daß zur Vereinzelung
des zu entnehmenden Blattes anstatt fest auf der Walzenumfläche oder an schwingenden
Klappen angeordneten Greifermitteln solche Saug- oder Greifkörper zur Anwendung
kommen, die um ihre eigene Achse drehbar auf der Umfläche der hohlen Förderwalze
angeordnet sind. Die Drehung dieser Körper erfolgt entweder ununterbrochen entgegengesetzt
zur Drehrichtung der hohlen Förderwalze oder in vor- und rückläufiger Bewegung.
Im letzteren Falle ist ebenfalls die entgegengesetzt zu derjenigen der hohlen Förderwalze
gerichtete-Drehbewegung die für die Blattvereinzelung wirksame. Bei ununterbrochener
Drehung der Saug- oder Greifkörper sind diese unmittelbar in den Stirnseiten der
hohlen Förderwalze selbst, bei vor- und rückläufiger Drehbewegung in einem Hebelpaar
gelagert, das an der hohlen Förderwalze befestigt ist und eine sehr kurze schwingende
Bewegung ausführt.
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Diese erfindungsgemäßen, um ihre eigene Achse drehbaren Greifermittel,
die am vorteilhaftesten nach Art von zylindrischen Saugwalzen kleinen Durchmessers
ausgebildet sind, leiten die Vereinzelung des zu entnehmenden Blattes, das von ihnen
dicht hinter seiner vorderen Kante erfaßt wird, nur innerhalb einer sehr kleinen
Fläche ein. Die dicht bei der Blattvorderkante liegende Angriffslinie dient dabei
als Biegekante, um die das Blatt zuerst vom Stapel weggebogen wird, und von dieser
Biegekante aus wird dann das Blattende infolge der Eigendrehung der Greifkörper
und der gleichzeitigen Drehung der sie tragenden hohlen Förderwalze allmählich vom
Stapel abgeschält, indem es sich teilweise auf die Greifkörper aufwickelt. Bei einer
derartigen, innerhalb einer sehr geringen Fläche und dicht bei einer Blattkante
erfolgenden Einleitung der Blattabtrennung kann sich das Fehlen einer Luftschicht
zwischen beiden Blättern nicht in schädlicher Weise auswirken, und ein Mitnehmen
des nächsten Blattes oder mehrerer Blätter aus dieser Ursache ist so gut wie unmöglich.
Auch bei besonders starkem Aneinanderhaften der Blätter, wenn beispielsweise die
vordere Blattkante die gemeinsame Schnittkante ganzer Blätterschichten ist, haben
etwa dennoch mitgenommene Blätter infolge des verhältnismäßig scharfen Abbiegens
kurz hinter der vorderen Kante ein starkes natürliches Bestreben, unter der Wirkung
ihrer Elastizität sofort wieder in ihre ursprüngliche gestreckte Lage zurückzukehren
und sich vom untersten Blatt zu lösen. Weiterhin machen es die um ihre eigene Achse
drehbaren Greifkörper im Gegensatz zu den Greifermitteln des Hauptpatents möglich,
eine sehr schmale Öffnung in der hohlen Förderwalze zum Einführen des vom Stapel
abgetrennten Blattendes in den Walzenhohlraum zu verwenden, da die Körper bei ihrer
Eigendrehung das an ihnen haftende vorderste Blattende auch in eine schmale Öffnung
mit Sicherheit einzuführen vermögen. Dies erbringt nicht nur den Vorteil, daß fast
die ganze Umfläche der hohlen Förderwalze für die eigentliche Blattförderung verfügbar
bleibt, sofern dies an sich notwendig ist, sondern es wird auch hierdurch die Einzelentnahme
eines Blattes gefördert, weil sofort nach Beginn des Abtrennens eines Blattendes
die Vorderkante des nächsten Blattes aus dem Bereich der schmalen Walzenöffnung
gelangt, wodurch dessen nachträgliches Miteinziehen erschwert wird.
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Es sind Blattentnahmevorrichtungenbekanntgeworden, bei denen eine
unter oder über einem Blätterstapel umlaufende Welle ein Lagerarm- oder Lagerschildpaar
trägt, in dem mehrere entgegengesetzt zu der Welle nach Art eines Planetengetriebes
sich drehende Saugkörper gelagert sind. Durch diese Saugkörper werden die einzelnen
Blätter vom Stapel abgesondert und infolge der Drehung der erwähnten Welle einem
besonderen, abseits liegenden Greiferzylinder oder Förderwalzenpaar zugebracht,
das seinerseits die eigentliche Förderung des Blattes zu den Arbeitsstellen der
Verarbeitungsmaschine übernimmt. Im Gegensatz zum Erfindungsgegenstand dient dabei
das die Saugkörper tragende Lagerarm-oder Lagerschildpaar nicht selbst als eine
mit einer Gegenwalze zusammenarbeitende Förderwalze oder gar als Arbeitswalze, auf
der das Blatt bereits einer Bearbeitung unterzogen werden kann, vielmehr stellt
das Ganze lediglich eine außerhalb der eigentlichen Blattförder- und Arbeitswalzen
liegende umlaufende Blattabsonderungsvorrichtung dar, die das abgesonderte Blatt
erst den eigentlichen Förder-und Arbeitswalzen zuträgt. Solche Vorrichtungen erbringen
innerhalb einer Blattentnahmevorrichtung vor allem den Nachteil eines erheblich
längeren Blattweges vom Stapel bis zu den ersten Förder- oder Arbeitswalzen, da
bei der erfindungsgemäßen Blattentnahmevorrichtung die als Träger der umlaufenden
Greifkörper dienende '\Valze nicht nur als Förderwalze, sondern sogar unmittelbar
als Arbeitswalze ausgebildet sein kann. Weiterhin sind die erwähnten bekannten Vorrichtungen
verwickelter in ihrem Aufbau und daher unübersichtlich und schwer zugänglich, und
schließlich muß bei ihnen das Blatt in seiner ganzen Ausdehnung über die umlaufenden
Saugkörper geleitet werden, während die umlaufenden
Greifer- oder
Saugmittel gemäß der Erfindung lediglich das Ende jedes Blattes vom Stapel abzusondern
und in den Hohlraum der sie tragenden hohlen Förderwalze einzuführen haben, worauf
sie es sofort wieder freigeben.
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Eine weitere günstige Wirkung der erfindungsgemäßen Greifkörper ist
darin zu erblicken, daß eine Baüschbildung an dem zu entnehmenden Blatt, wie sie
bei den Ausführungsformen des Hauptpatents notwendig ist, vermieden werden kann,
wenn die Drehgeschwindigkeit der Greifkörper entsprechend bemessen wird.
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In der - Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, wobei angenommen wurde, daß die Hohlwalze jeweils nur mit- einem Entnahmemittel
und einer zugehörigen Öffnung versehen ist. Es zeigen Abb. z einen teilweisen senkrechten
Querschnitt durch eine Vorrichtung, bei der das unmittelbar in der hohlen Walze
gelagerte Entnahmemittel eine ununterbrochene, in gleichbleibender Richtung sich
vollziehende Drehung erfährt, die entgegengesetzt zu derjenigen der hohlen Walze
gerichtet ist; Abb. ä einen senkrechten Querschnitt durch eine Ausführungsform der
Vorrichtung, bei der das Entnahmemittel nur eine die Blattabtrennung einleitende
Teildrehung um seine eigene Achse ausführt und dann wieder in seine Ausgangsstellung
zurückkehrt; Abb. 3 die hohle Walze allein, gesehen von der linken Seite der Abb.
2 ; Abb. q. einen senkrechten Querschnitt nach den Linien IV-IV der Abb. 3 ; Abb.
5 die Seitenansicht der hohlen Walze, gesehen von der rechten Seite der Abb. 3.
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Die Vorrichtung nach Abb. i, die in ihrem oberen Teil abgebrochen
gezeichnet ist, ist wie folgt ausgebildet Der schräg gelagerte Blätterstapel r,
von dessen nach der Walze 6 zu liegendem Teil mit Rücksicht auf bessere Sichtbarkeit
anderer Konstruktionsteile nur das zuunterst liegende Blatt w in seiner ganzen Ausdehnung
dargestellt ist, ruht auf der Stapelplatte 2, die auf den Seitenwangen 3 der Maschine
verschraubt ist. Verstellbare Stapelanschläge q. sichern die richtige Lage des Stapels
i. Die Trennung des jeweils untersten Blattes wird bei denn gewählten Ausführungsbeispiel
an der tiefsten Stelle des Stapels eingeleitet. In seinem unteren, über die Stapelplatte
2 hinausragenden Teil wird der Stapel i durch die hohle Entnahmewalze 6 und, sofern
erforderlich, durch nicht gezeichnete, im Hauptpatent 550 938 beschriebene,
schwingende Stapelstützen getragen. Die hohle Entnahmewalze 6 sowie ihre Gegenwalze
7, die in dem dargestellten Beispiel als Segment ausgebildet ist, lagern in den
Seitenwangen 3 der Maschine, und zwar die Entnahmewalze 6 ortsfest, die Welle 7'
der Segmentwalze 7 dagegen in verschiebbaren, unter der Wirkung von Druckfedern
stehenden Lagersteinen B. Die Berührungslage beider Walzen 6 und 7 wird durch Laufringe
bekannter Art gesichert, die für die Walze 7 der Übersichtlichkeit halber nicht
dargestellt sind. In der Zeichnung ist angenommen, daß die Einleitung der Blattentnahme
unter Zuhilfenahme von Saugluft geschieht. Zu diesem Zweck ist das erfindungsgemäß
innerhalb der hohlen Entnahmewalze 6 um seine eigene Achse drehbar- angeordnete
Greifermittel 9 als Saugkörper nach Art einer Saugwalze kleinen Durchmessers ausgebildet
und mit nach seiner Außenfläche führenden Sauglöchern io versehen. Auf die durch
einen Pfeil angedeutete Drehrichtung der hohlen Walze 6 bezogen, ist' hinter dem
Saugkörper 9 eine Öffnung 21 in dem Walzenmantel belassen. Der Saugkörper 9 ist
drehbar in den Stirnwänden der hohlen Walze 6 gelagert und trägt auf seinem einen
über die eine Stirnwand hinausragenden Ende ein kleines Zahnrad 45, das mit einem
Innenzahnkranz 46 in Eingriff steht, der an einer der Seitenwangen 3 fest angeordnet
ist. Bei der Drehung der Walze 6 in der eingezeichneten Pfeilrichtung erfährt infolgedessen
der Saugkörper 9 eine dauernde Drehung in entgegengesetzter, ebenfalls durch einen
Pfeil angedeuteter Richtung.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung nach Abb. i ist folgende Bei der
in der Zeichnung angenommenen Stellung der Walze 6 und des Saugkörpers 9 setzt unter
Zuhilfenahme einer geeigneten Luftsteuerungseinrichtung, wie sie weiter unten in
einem Beispiel beschrieben ist, die Saugwirkung ein. Das unterste Blatt des Stapels
wird dadurch von den Saugöffnungen xo des Saugkörpers 9 in nächster Nähe seiner
vorderen Kante erfaßt und bei der Drehung der Walze 6 infolge der gleichzeitig in
entgegengesetzter Richtung erfolgenden Eigendrehung des Saugkörpers 9 auf einen
Teil von dessen Außenfläche aufgewickelt, so daß es, wenn der Saugkörper 9 in der
gestrichelt angedeuteten Stellung 9, angelangt ist, die mit wi bezeichnete,
gestrichelt dargestellte Lage einnimmt. Wird in diesem Augenblick die Saugluft abgestellt,
so entspricht die Lage des Werkstückes bei der mit gii bezeichneten Stellung des
Saugkörpers ungefähr der mit w- bezeichneten, und es ist ersichtlich, daß das Werkstück
in dieser Lage mit seinem vorderen Ende durch die neben dem Saugkörper 9 belassene
Öffnung 21: der Walze genügend tief in das Walzeninnere eingeführt ist, um mit Sicherheit
von der bei der Walzendrehung dem Saugkörper folgenden Längskante 21' der Walzenöffnung
erfaßt und bei der weiteren Drehung der Walze 6 in die ungefähre, mit wi" bezeichnete,
gestrichelt
angedeutete Lage gebracht zu werden, bei der der Saugkörper
die Stellung g111 einnimmt. Inzwischen ist die in der Walzendrehrichtung vorn liegende
Kante des Segments der Walze 7 in der Stellung 7,11 angekommen, das Blatt ist daher
noch nicht zwischen der Walze 6 und dem Segment der Walze 7 erfaßt, sondern es kann
sich noch frei aus der Walzenöffnung 21 wieder herausbeweg6n, bevor der Saugkörper
in der Stellung gIv ankommt, bei der dann schließlich das Blatt die Lage wrv einnimmt.
Inzwischen ist die Vorderkante des Segments der Walze 7 in der Stellung 71v angelangt,
und das Blatt wird zwangsweise zwischen der Umfläche der Walze 6 und derjenigen
des Segments der Walze 7 erfaßt und um einen Betrag unter dem Stapel herausgezogen,
welcher der Bogenlänge des Segments der Walze 7 entspricht. Nachdem das Herausziehen
des Blattes um diesen Betrag beendet ist, wird es von der Walze 6 und dem Segment
der Walze 7 wieder freigegeben, und die Einrichtung kann auch hier entweder so getroffen
werden, daß in der Zeichnung nicht dargestellte, schnell laufende Förderwalzen das
Blatt übernehmen und vollends ganz unter dem Stapel herausziehen, oder aber so,
daß die Blätter bereits zwischen den Walzen 6 und 7 eine Staffelung über- und hintereinander
mit einem der Bogenlänge des Segments der Walze 7 entsprechenden Staffelungsabstand
erfahren. In diesem Falle kann das völlige Herausziehen der einzelnen Blätter, von
denen dann jedes einzelne ohne Schwierigkeit einzeln erfaßt werden kann, an beliebiger
anderer Stelle der Verarbeitungsmaschine oder auf dem Weg zu dieser geschehen.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung in der Ausführungsform nach Abb.2
ist im wesentlichen die gleiche wie derjenigen nach Abb. i. Der Saugkörper 9 ist
dabei jedoch drehbar in einem Hebelpaar 1i, 12 gelagert, das um eine durch die beiden
Stirnflächen der hohlen Walze 6 hindurchgehende Welle 13 schwingen kann. Da sich
die beiden Hebel ii und i2 außerhalb der Walze 6 befinden, ragt auch der Saugkörper
9 über die beiden Stirnflächen der Walze 6 hinaus, die für dessen Durchgang und
schwingende Bewegung mit je einer bogenförmigen Öffnung versehen sind. Außerhalb
der Walze 6, in Abb. 3 rechts, ist auf dem Saugkörper 9 ein kleines Zahnrad 14 befestigt,
das in ein auf der betreffenden Stirnfläche der Walze 6 verschraubtes Zahnsegment
15 mit Innenverzahnung eingreift, so daß bei Verschwenkung des Hebelpaares ii, i2
nach dem Walzeninnern zu der Saugkörper g eine Teildrehung ausführt, die entsprechend
den eingezeichneten Pfeilen ebenfalls entgegengesetzt ist zur Drehrichtung der Walze
6. Zum Verschwenken des Hebelpaares 1i, 12 dient ein auf dessen Welle 13 befestigter
Rollenhebel 16, dessen Rolle 17 auf einer Kurvenscheibe 18 läuft, die lose über
den Lagerzapfen 6' der W alze 6 gesteckt ist und durch eine verstellbare Feststellvorrichtung
ig in ihrer Lage gehalten wird. Eine am Rollenhebel 16 angreifende Zugfeder 2o hält
die Rolle 17 dauernd im Anschlag an der Kurvenscheibe 18. Die letztere ist so ausgebildet,
daß beim Aufliegen der Rolle 17 auf dem Hochpunkt der Kurve 18 die Hebel 1i, 12
eine solche Stellung einnehmen, daß eine Mantellinie der Umfläche des in ihnen gelagerten
Saugkörpers g genau in die Umfläche der Walze 6 oder um ein geringes höher zu liegen
kommt, während beim Aufliegen der Rolle 17 auf dem Tiefpunkt der Kurve 18 die Hebel
ii, i2 die gewünschte Verschwenkung erfahren haben, so daß der Saugkörper 9 in das
Innere der Walze 6 bewegt wird.
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Wenn sich beim Umlauf der Walze 6 in der angegebenen Pfeilrichtung
die Rolle 17 des Rollenhebels 16 auf dem Hochpunkt der Kurvenscheibe 18 befindet,
nimmt der Saugkörper 9 die in Abb. 2 ausgezogen gezeichnete Stellung ein, und seine
Saugöffnungen io liegen in der Berührungslinie zwischen ihm und dem untersten Stapelblatt.
In diesem Augenblick wird auch hier die Saugluft durch eine Luftsteuerungseinrichtung
nach Art der weiter unten beispielsweise beschriebenen angestellt, so daß das unterste
Stapelblatt vom Saugkörper 9 erfaßt wird. Bei der weiteren Drehung der Walze 6 bewegt
sich dann das Hebelpaar 1i, i2 mit dem Saugkörper 9, von der Kurvenscheibe 18 in
der beschriebenen Weise gesteuert, nach dem Innern der Walze 6. Gleichzeitig erfährt
der Saugkörper g infolge der Abrollung des darauf befestigten Zahnrades 14 auf dem
Zahnsegment 15 eine Teildrehung iii der Pfeilrichtung entgegengesetzt zu der Drehrichtung
der Walze 6, so daß das von ihm erfaßte Stapelblatt zunächst dicht bei seiner vorderen
Kante abgebogen und dann ebenfalls teilweise auf ihn aufgewickelt wird. Das Blatt
nimmt infolgedessen, wenn der Saugkörper 9 in der Mittellage seiner Gesamtbewegung
nach dem Walzeninnern zu entsprechend der Stellung gI, Abb. 2, angekommen ist, ungefähr
die gestrichelte Lage w1 ein. Bei der von dieser Stellung aus weiter erfolgenden
Drehung der Walze 6 wird dann an einer bestimmten Stelle, je nach Einstellung der
Luftsteuerungseinrichtung, die Saugluft abgestellt, so daß der Saugkörper 9 das
Blatt wieder freigibt, das nunmehr, selbst wenn es bei der inneren Grenzstellung
der Hebel 1i, 12, die der Stellung 9,1 des Saugkörpers entspricht, nicht
genau die mit w11 bezeichnete Lage einnehmen sollte, sondern statt dessen etwas
zurückfedert, trotzdem mit Sicherheit von der bei der Drehung der Walze 6 hinten
liegenden Kante 2i' der Walzenöffnung 21 erfaßt und vollends in das Walzeninnere
niedergebogen
werden kann, von wo es dann unmittelbar darauf wieder
herausgedrängt und zwischen die Umfläche der Walze 6 und des Segments der Gegenwalze
7 gebracht wird, so daß es von beiden zusammen um einen der Bogenabmessung des Segments
der Walze 7 entsprechenden Betrag unter dem Stapel herausgezogen wird. Das weitere,
völlige Ausziehen des Blattes kann auch hier in einer der oben dargelegten Weisen
geschehen.
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Es ist ersichtlich, daß die Eigendrehung des Saugkörpers 9 bei beiden
beschriebenen Ausführungsformen zunächst nur das Abbiegen einer kleinen Fläche des
zu entnehmenden Blattes in der Nähe seiner vorderen Kante bewirkt, innerhalb der
kein solches Anhaften des nächstfolgenden Blattes aus irgendwelchen Ursachen auftreten
kann, daß dieses völlig mitgenommen werden könnte, denn ein anfängliches mitgenommenes
Blatt federt, selbst wenn es sehr dünn ist, genügend stark zurück, um sich von selbst
wieder abzulösen. Weiterhin ist, nachdem die Trennung des untersten Blattes auf
diese Weise bei seiner vorderen Kante eingeleitet ist, ein Anhaften des nächsten
Blattes innerhalb seiner übrigen Fläche nicht mehr zu befürchten, um so mehr, als
es möglich ist, dem abzunehmenden Blatt bei der weiteren Drehung der Walze 6, je
nach der Geschwindigkeit der Eigendrehung des Saugkörpers 9, noch eine größere oder
kleinere Aufbauschung zu geben, wie dies z: B. die-Lage wi des Blattes in Abb. 2
zeigt. In den meisten Fällen kann jedoch hierbei eine solche Aufbauschung überhaupt
entbehrt und dem Saugkörper 9- eine solche Drehgeschwindigkeit gegeben werden, daß
das Blatt in seinem freiliegenden Teil während des ganzen Trennvorganges annähernd
gestreckt bleibt, wie dies in Abb. i angenommen ist.
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Zur Führung der Saugluft hat bei der Vorrichtung nach Abb. 2 von dem
-den Saugkörper 9 tragenden Hebelpaar ii, i2 der in Abb. 3 linke Hebel ii einen
Saugkanal ii', der einerseits in das Innere des Saugkörpers 9 und anderseits in
eine Bohrung i3° mündet, die von der linken Stirnfläche der die Hebel 1i, 12 tragenden
Welle 13 aus in diese eingebracht ist. Mit ihrem linken Ende greift die Welle 13
in die rechte Stirnfläche einer auf dem Lagerzapfen 6' der Walze 6 verschraubten
Metallscheibe 22, und die Bohrung 13' findet in dieser Metallscheibe 22 ihre Fortsetzung
über einen radial verlaufenden Schlitz 2a', der die Scheibe 22 durchdringt und nach
seiner . in deren linken Stirnfläche liegenden Ausmündung zu schmäler wird. Dicht
gegen die Metallscheibe 22 legt sich ein lose auf dem Lagerzapfen 6' der Walze 6
angeordnetes Anschlußstück 23, das von einer verstellbaren Haltevorrichtung 24 in
seiner Lage gehalten wird und sich dicht an die Metallscheibe z2 anlegt. Es trägt
auf seiner nach der Metallscheibe 22 zu liegenden Stirnfläche eine ebenfalls radial
verlaufende Aussparung 23', in die die Bohrung 25' eines Stutzens a5 mündet, an
den die Saugleitung einer rotierenden Luftpumpe angeschlossen wird. Die Mündung
des Schlitzes 22' in der linken Stirnseite der Metallscheibe 22 deckt sich innerhalb
einer bestimmten Teildrehung der Walze 6 mit der Aussparung 23' des Anschlußstückes
23, so daß währenddessen die Saugluft über die Bohrung 25' des Stutzens 25, die
Aussparung 23' des Anschlußstückes 23, den Schlitz 22' der Metallscheibe 22, die
Bohrung =3' der Welle 13, den Kanal ii' des Hebels ii und über den Hohlraum des
Körpers 9 in Verbindung steht mit den Saugöffnungen io des letzteren.
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Auch bei der Ausführungsform der Vorrichtung nach Abb. i kann die
Steuerung der Saugluft im wesentlichen auf die gleiche Weise erfolgen, wenn die
Einrichtung so getroffen wird, daß der Saugkörper 9 unmittelbar in die rechte Stirnseite
der Metallscheibe 22 mündet.
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Wie ersichtlich, wird bei beiden beschriebenen Ausführungsformen der
Vorrichtung jedes einzelne Blatt von der Walze 6 und dem Segment der Walze 7 bei
einer vollen Umdrehung beider um einen bestimmten Betrag vom Stapel abgezogen, weil
die Walze 6 nur mit einem einzigen Saugkörper 9 ausgerüstet ist. Diese Walze muß
daher bei hoher Maschinenleistung rasch umlaufen. Da es jedoch für das sichere Erfassen
des einzelnen Blattes an der genau richtigen Stelle ungünstig ist, wenn die Umfangsgeschwindigkeit
der Walze 6 eine zu größe ist, weil dabei die Saugöffnungen io des Saugkörpers 9
oder die sonst angewandten Mittel zum Ergreifen des Blattendes zu rasch an diesem
vorbeigeführt werden. Um diesen Nachteil zu beheben, wird die Walze 8 gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung so angetrieben, daß sie innerhalb jeder ihrer Umdrehungen
ihre Umfangsgeschwindigkeit ändert, derart, daß diese im Augenblick des Erfassens
eines Blattes am niedrigsten und während des eigentlichen Ausziehvorganges am höchsten
ist. Die zur Erreichung dieses Ziels angewandten Mittel können verschiedener Art
sein; in der Zeichnung, Abb. 2, ist angenommen, daß miteinander in Eingriff stehende
Ellipsenzahnräder bekannter Art hierfür benützt werden, deren eines, 43, auf dem
Lagerzapfen 6' der Walze 6, deren anderes, 44, auf einer besonderen Welle 26 angeordnet
ist. Solche Ellipsenzahnräder für den Antrieb der Walze 6 sind besonders dann vorteilhaft,
wenn an Stelle des in der Zeichnung angenommenen einen Saugkörpers 9 deren zwei,
diametral einander gegenüberliegend, auf der Walze 6 vorgesehen sind. Hierbei ist
zu erwähnen, daß die Zahl der auf der Walze 6 angeordneten
Greifermittel,
soweit es im Bereich der sonstigen Möglichkeiten liegt, überhaupt eine beliebige
sein kann, wie dies schon in der Beschreibung des Hauptpatents erwähnt ist. Ihre
Wirkung im einzelnen bleibt in jedem Falle die gleiche wie oben beschrieben.
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Zur Steuerung der Saugluft des Saugkörpers 9 können an Stelle der
beschriebenen auch andere Einrichtungen zur Anwendung kommen, der eigentliche Erfindungsgedanke
bleibt hiervon unberührt.
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Wie bei denjenigen des Hauptpatents 55o938 können auch bei den Vorrichtungen
gemäß der vorliegenden Erfindung schwingende oder ortsfeste Stapelstützen 42, Abb.
2, bei der vorderen Kante des abzunehmenden Blattes Verwendung finden.
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Bei den oben beschriebenen Ausführungsformen wird für die Einleitung
der Blattabtrennung Saugluft zur Anwendung gebracht, es fallen jedoch unter die
Erfindung auch solche Einrichtungen, die das Blatt bei grundsätzlich gleichbleibender
Wirkungsweise, d. h. bei Anwendung von um ihre eigene Achse umlaufenden, auf der
hohlen Entnahmewalze angeordneten Greifereinrichtungen mit andern Mitteln, z. B.
mit Nadeln o. dgl., erfassen.
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Auch die Stapelanordnung kann abweichend von den in der Zeichnung
gewählten Beispielen geschehen, etwa so, wie sie in den Abb. 5, 15 und 16 des Hauptpatents
550 938 angenommen ist. Auch dies ist ohne Einfluß auf den eigentlichen Erfindungsgedanken.
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Schließlich können die beiden Ausführungsformen, nach Abb. i und 2
derart vereinigt werden, daß die Saugkörper 9 eine dauernd gleichgerichtete Eigendrehung
und gleichzeitig eine, wenn auch geringe Bewegung nach dem Walzeninnern zu erfahren.
Der Saugkörper 9 kann z. B. ebenfalls an einem Hebelpaar gelagert und der Innenkranz
4.6 exzentrisch zur Walze 6 angeordnet sein, so daß sich eine Bewegung des um seine
eigene Achse dauernd umlaufenden. Saugkörpers 9 nach dem Walzeninnern zu entweder
unmittelbar durch den exzentrisch angeordneten Innenzahnkranz und entsprechende
Abfederung der Lagerhebel oder durch besondere Steuerung der letzteren, ähnlich
wie nach Abb. 5; ergibt.